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M. IM 1«f «Drr»dvrr Itachrlchlrn Xr. »r L«Ue» Wan« sin- Blankowechsel «echselsleuer- psltchlig? Da» beschwerdeführende Bankhaus hat vou der städtischen Lparkasse einen Kredit ertissnet erhalten und als Sicherheit dafür 1. von Dritten auSaestellte und akzeptierte, aber von ihr selbst nicht girierte Wechsel. 2. eiaene Blankakzepte aus das Wort „Wechsel"' tragenden Formularen hingeneben. DaS erste Blankoakzept wurde mit der Erklärung übersendet, dab e» zu treuen Händen gegeben werde und noch keinen Wechsel darstellen solle nnd dab die Beschwerdeführerin die Sparkasse zu dessen Ausfüllung ermächtigen werde, wenn wider Erwarten der als hauptsächliche Sicherheit gegebene Wechsel nicht eingehcn sollte. Bet Ueberscndung der folgen de» Akzepte bat die Beschwerdeführerin aus diesen Borbehalt, teil» durch dessen wörtliche Wiederholung, teils mit Au», drücken, wie „Sie werden von dem Blankoakzept gemäh der in unserem grundliegenden Schreiben sestgelcgten Verein- barung Gebrauch machen" Bezug genommen. DaS Finanzamt bat. unter Billigung durch die Be- rusungSentscheidung. diese Blankoakzepte aus Grund von 8 2 des Wechsel st euergesetzeS heran gezogen. Hiergegen richtet sich die Freistellung von der Steuer begehrenden NechtSbeschwerde. Nach 8 2 des Wechsel- stcuergeseves ist al» Wechsel im Sinne des Gesetzes auch eine Schrift anzusehen, die nicht alle wesentlichen Erfordernisse eine» Wechsel» enthält, wenn Ne einem anderen mit der mit ihm vereinbarten Ermächtigung übergeben wird, die fehlen den Erfordernisse zu ergänzen. Eine solche Ermächtigung wirb nach 8 2 Satz 2 vermutet, wenn die Schrift als Wechsel bezeichnet ist. Diese Vermutung hält die Beschwerdeführerin durch den erwähnten Vorbehalt und die von ihr weiter- gegebenen und unter Beweis gestellten Behauptungen für widerlegt. Der Rechtsbeschwerde kann keine Folge ge geben werden. Der 8 2 hat die Fälle im Auge, in denen Wechsel nicht zum Zahlungsausgleich, sondern als Sicherheit hingegeben werden. Er bezweckt, zu vermeiden, dab die Wechselsteuer dadurch umgangen werde, dab der Empfänger eines unvollständig ausgefüllten Wechsels rechtlich in die Lage versetzt wird, die ihm alö Sicherheit überlassene Schrift selbst zu vervollständigen und zu seiner Sicherheit zu verwenden. Das letzt zwar voraus, daß eine Ermächtigung hierzu zwischen Geber und Nehmer vereinbart ist. ES genügt aber nach dem Zwecke der Vorschrift jede Vereinbarung, die cs dem Emp fänger der Schrift ermöglicht, unabhängig von dem Geber der Schrift bei Eintritt des Sicherungssalles die Vervollständi gung des Wechsels und seine Benutzung zur Befriedigung vorzunehmen. Dab die Begebung der Blankoakzepte unter solchen Umständen erfolgt ist. hak die Vorentscheidung ohne Sicchtsirrtum angenommen. Der von der Beschwerde führerin unternommene Versuch, den ihr nach 8 2 Satz 2 ob- liegenden Gegenbeweis zu führen, mub als verfehlt angesehen werden. Die Beschwerdeführerin hat unter Beweis gestellt, dass zwischen ihr und der Sparkasse keinerlei mündliche Ver einbarungen wegen der Blankoakzepte getroffen worden seien, auber den schriftlich nicdergelcgten. Diese haben also zur Grundlage der Auslegung der Willensvereinbarung zwilchen den Beteiligten zu gelten. Danach steht aber fest, dast die Blankoakzepte neben den akzeptierten sonstigen Wechseln alö Sicherheit gegeben worden sind. Demgegen- über ist die unter Beweis gestellte Behauptung, die Be- schwerdcsührertn habe niemals in ihrem ganzen Geschäfts verkehr vorher weder ein Akzept noch ein Blankoakzept als Sicherheit hingegeben, völlig belanglos. Dab und aus welchen Gründen die Blankoakzepte als Sicherheit gegeben .oorden sind, ergibt sich ans dem Schreiben der Sparkasse an das Finanzamt vom 14. Januar 1026, wonach die hauptsächlichen Wechsel vor der Beschwerdeführerin zu girieren gewesen wären, diese also aus diesen Wechseln wechsclrechtlich mit- zuhaslcn gehabt hätte. Da die Beschwerdeführerin dies nach ihren eigenen Angaben bedenklich fand, ist die Ausstellung der Blankoakzepte, also die Begründung einer besonderen wechselrechtlichen Haftung der Beschiverdesührerin, gewählt worden. Eine Sicherheit konnte die Hingabe der Akzepte aber nur sein, wenn sie ein unghhängigeö Recht der Sparkasse be gründete, bei Einritt des SicherungSsalleS das Blankett aus- zusüllen, nicht aber, wenn sich die Beschwerdeführerin eine Ermächtigung zur Ergänzung der unvollständigen Wechsel znr freien Entschließung kür die Zukunft vorbehielt. Die Worte in dem Schreiben vom 23. Juli 1823: („Blankoakzept... zu dessen Ausfüllung wir Sie ermächtigen werden, wenn wider Erwarten der shauvtsächliches Wechsel nicht eingehcn sollte"» können daher gar nichs anders als in dem Sinne einer Verpflichtung, eintretendenfalls die Ermächtigung zu erteilen, verstanden werden. Der Vorentscheidung kann ober nur vorbehaltlos darin beigestimmt werden, dast es ganz dos gleiche ist, ob die Beschwerdeführerin die Ermächtigung zur Blankoausfüllung bet Einritt des Sicherungssalles er teilt, oder ob sie sich nur verpflichtete, eintretendenfalls die Ermächtigung zu erteilen, da in dem einen wie dem anderen Falle der Sparkasse ein unentzichbares und crzwingbares Recht bestand, die Blankctte im gegebenen Falle auSzusüllen imd zu verwerten. Die Beschwerdeführerin kann gar nicht leugnen wollen, dast sie eine Verpflichtung, die Ermächtigung zu erteilen, etngegangcn ist, da sie selbst zugestehen must, dah, wenn auch nur aus formalen Gründen, nämlich um der Spar kasse Deckung gegen die Erfordernisse einer Revision zu geben, das Blankoakzept, das das Giro der Beschwerde führerin aus den hauptsächsichcn Sicherungswcchseln ersetzen sollte, gegeben werden mustte. Ein solcher Ersatz konnte das Blankoakzept nur in Verbindung mit der Ermächtigung zur cnentucNcn Ausfüllung des Rlanketts bilden. Die Verpflich tung zur Erteilung der Ermächtigung bei Eintritt des Sichc- rungssalles hat die Beschwerdeführerin in der Einsprnchs- schrifl übrigens selbst ausdrücklich zugegeben. Dast bei der mündelsichcren Deckung durch die hauptsächlichen Sicherugs- wechscl dieser Verpflichtung nur eine formale Bedeutung zu- kam, d. h.. dast keine Wahrscheinlichkeit bestand, dast se ein Slnlah für die Sparkasse gegeben sein würde, aus die Blanko akzepte zurückzugreifen, vermag an dem rechtlichen Inhalt dieser Verpflichtung selbst nichts zn ändern. Die unter Be weis gestellte Behauptung der Beschiverdesührerin. dast sie vor Ausstellung der Blankoakzepte Erwägungen darüber an- icstcllt hätte, eine Regelung zu wählen, nach der die Sparkasse ch»e Zustimmung der Beschwerdeführerin bei Eintritt des SicherungSsalleS die Ausfüllung der Blankctte nicht vor nehmen durste, hat das Finanzgericht mit vollem Recht für unbeachtlich angesehen, da sie.mit dem eigenen Zugeständnisse der Beschwerdeführerin, dast sie verpflichtet gewesen sei, bei Eintritt dcS StcherungssallcS ihre Einwilligung zur Aus füllung der Blankctte zn geben, im Widerspruch steht. (Urteil des Ncichsfinanzhofcs vom 13. April 1827 N /c 62/27.) Berliner Schluh- und Rachbörse vom 28. Juli. Im weiteren Verlaus der Börse verschärfte sich die Verkaufs- «cigung der Spekulation, die namentlich aus ihren Engagements in Gianzstofs und Remberg herauSging, während bei der »nge- wöhniich stillen Beteiligung der Provinz keine Ausnahmcsähigkeit vorhanden war. Die Papiere verloren nach der ersten Notiz neue l!> bi» 15 N. Der Farbenkurs erreichte seinen tieisten Stand bei Nt8 und erholte sich bi» zum Schluft nur um 1 N. Die flaue Haltung dieser Favoriten gab auch später dlc Richtung für olle übrigen Märkte, an denen die Kurie weitere 2 bi» 8 N nachgaben. Man er- »rterte lebhaft dt« Geldverhältnisse und war der Meinung, dah sich etn« Di»k«ut«rh»hung der RetchSbank lm August nicht umgehen lasten werde. Der Privatdiskont blieb heute noch unverändert, da sich die Reichsbank zur Hereinnahme de» Material» entschloß. Chadeaktten und Svenskaaktien, die demnächst amtlich eingesührt werden, notierten im Freiverkebr ebenfalls schwächer. Türken- coupon». alte und neue Fälligkeiten, gesucht. Di« Börse schloß zu den niedrigsten Tageskursen und konnte sich auch an der Nachbörse nicht erholen. Erst gegen 2,80 Uhr bemerkte man DeclungSkäufe der Börsenspekulation. Kunslsetdewcrie und Farben geivannen später einen kleinen Teil ihre» TageSverluste» zurück. Nennenswerter Umiatz fand aber auch nachbörslich nicht statt. Zuletzt notierten I. G. Farben SlS.7ö bi» 814,5, Rheinstahl 214,5 bi» 215. Ostwcrkc -»86.5. Schultheiß «58. Ber. Glanzstoss 718 bis 720. Bemberg 571,5, Siemens 281,25, Destauer GaS 216.5. Dresdner Bank 167, Deutsche Bank 162,5, Hapag l«5,5. Norddeutscher Lloyd 145, Hamburg-Süd 226, Hansa 222, Neubcsitzeranleihe 16,5, AbivsungSschuld II 280,5. PrivatdtSkont kurze und lanae Sicht 5,875 Die Werte de» Kassamarkte» lagen schwächer. ES f--8i,e an Kauflust. Die Kurse kamen teilweise nur aus Grund der Mindestumsäye zustande. Das Bczugsrecht von Segall wurde zum ersten Male mit 10 ?L unter Pari notiert. Die günstige Gewinn- auSichstttung der HotelbetriebSgesellschast blieb aus de» Sur» ohne Einsluß. ES verloren u. a. Bcrlin-Gubencr Hut 1t, Chemische Albert 5, Triton 8,25, Annaburger Steingut 8,5, Faber 8, Eggestvrfs 3, Ber. Harz. Zcm. 4,5. Dagegen gewannen Reish. Pap. 16, Strals. Spiel?. 5, Busch Lüdenscheid 8, Bremer Bulk. 2,75, Earl. Loschw. 2/), Max Fadel 2^ Am Markt der festverzinslichen Werte stagnierte da» Geschäft. Di« amtlichen Notizen bewegten sich säst allgemein aus ber bisherigen Höhe. ES kam weder übermäßige» Angebot an den Markt, noch gingen tnS Gewicht fallende KausordcrS ein. Frankfurter Abendbörie vom 28. Juli. An der Abendbörie war die allgemein« Stimmung gegenüber der Nachbörse sreundltch. Eine Sondcrbewegung hatten die Farben- aktien, die «inen Hüchstkur» von »2t erreichten nnd damit 8 A ge wannen. Erst im späteren Verlaus ging der Sur» aus 82V zurück. Man erwartet vielleicht mit Recht, daß ein Teil der Vorzugsaktien Ltt. ^ tn England piaeiert ist, was bei Schaffung dieser Vorzugs aktien in Aussicht genommen war t>a ein Teil davon im Ausland znr gegebenen Zeit untergebracht werden sollte. Damit dürste die deutsch-englische Ehcmievcrftändigung, wie man anntmmt, endgültig geworden sein. Schließlich wird auch die Haibjohressitzung der I. G. Farben erwartet. Ucbrigen» fanden große Prämien- und Gsfektenkäuse von Bankenseite, die man hier als der Verwaltung nahestehend betrachtet, statt. Neben Farbenindustrie Rheinstahl sehr beachtet- Sonst still, doch fest. Anleihen umsatzlos. Die Abcndbörse schloß ledhast und sehr gut gehalten. Es fanden folgende Notierungen statt: AnieiheablüsungSschuld, Mtbes. I 293. Altbcs. II 298.5, Neu- besitz 16,5, Schutzgebietsanleihe 10,2, Hapag 145, Nordlioyd 144,75 Medio, Commcrzbank 177,5 Medio, Darmstädter Bank 281,5 Medio, Deutsche Bank 168,5 Medio, DiSconto-Gesellschaft 161,5 Medio, Metall bau! 143,5 Medio, RcichSbank 160,5, Budcrus 116,75 Medio, Gelsen- kirchen 166.75 Medio, Harpener 204 Medto, Kali Ascherslcben 178 Medio, Wcsteregeln 188 Medto, Mannesman» 188 Medio, Obcrschles. Eisen 97 Medio. Phönix 1S4H Medio, llihein. Braunkohlen 265b Medio, Rheinstahl 2L0 Medio, Laurah-Ütte 95, Vcr. Stahlwerke l86b Modio, Adlcr-Kicyer 120. A. E. G. 183,76 Medio, Daimler-Motoren 12ö Medio, Deutsche Erdöl 154 Medio, Deutsche Gold- und Silber- Scheideanstalt 218b Medio, I. G. Farben 819,5 Medio, Felten 138,5 Medio, Gosdschmidt >82b Medio, Holzmann 195 Medio, Lahmeyer 17V Medio, RütgerS-werke 99 Medio, Schlickert Nürnberg 201,5 Medio, Diemen» L HaiSke 284 Medto, Wabdhof 887 Medio, Aschasfcnburg 201,5 Medio. Nachbörslich: Mannesman»» 189,5, I. G. Farben 820 Medto. London, 28. Füll, 8.50 Uhr engl. Zelt. Devisenkurse. Neuyork 485,59. Montreal 486,06, Amsterdam 12,11"/,,, Paris 124,10, Brüssel 84,92,75, Italien 89.28, Berlin 20,41,635, Schweiz 25,21,75, Spanien 28,50, Kopenhagen 18,15,25, Stockholm 18,12,625, Oslo 18.80.50, Lissabon 244, Hcisingiors 192.72, Prag 168,81, Budapest 27,85, Belgrad 276, Sofia 670, Moskau 948, Rumänien 794, Konstantinopel 900, A-'-cn 871.50. Wien 84,50, Lettland 25,22, Warschau «8,50, Buenos Aires 47,78. Rio de Janeiro 584, Alexandrien 87,50, Hong kong 2,0,50, Schanghai 2,7,125, Jokohama 1,11,25, Mexiko 28,25, Montevideo 49.25, Valparaiso 88,83, Buenos auf Londons 47,78, Rio auf London per 86 Taae 580 bi» 588. Neuyork, 28. Füll, 10 Uhr amerik. Zeit. Devisenkurse Berlin 23,78,50, London Kabel 485'/,«, Paris 881,875, Schweiz 18,25,50, Flalien 544, Holland 40,06, Wien 11.08, Budapest 17,45, Praa 286,50, Belgrad 176, Warschau 11,26. Oslo 25.88. Ko>"»baacn 26.^. Stock holm 26.78, Brüssel 13,80^, Madrid 17.04^, Helsingsor» 252, Bukarest 61. PrivatdiSkontiatz -E/» bis 3?/, Sviia 72..50. Neuyork, 28. Juli, 8 Uhr amerik. Zeit. Devisenkurse. Berlin 23,78,75, Londvn^kabel 485,626, SO-Tag »Wechsel 481,126, Pari» 8.8,50. Schwei, 18,36, Italien 5,44, Holland 40,06, Wien 14,08, Budapest 17,46, Prag 2M,50, Belgrad 176, Oslo 2652, Kopenhagen 26.74.50, Stockholm 26,78, Brüssel >8,80,50, Madrid 17,07, Bukarest 61. Argentinien, Goldpeso 108,46, P-apicrpeso 42,58, Rio de Janeiro 1154, Sofia 72, Achen l,S2bO, Japan 47,06, Bankakzepte (80 Tage), Gold 8X A>. Ausländische Anleihe» a» deutsche» Börse». (HerauSgegeben von der Deutschen Bank.i Für die meisten an den deutschen Börsen notierten Ausländsanleihen ist durch den AuSgang des Weltkrieges eine von Grund aus veränderte Lage geschaffen worden. Die Ab tretung großer deutscher Gebietsteile, die Austeilung Oesterreich- Ungarn» unter sieben und de» Türkischen Reiches unter 16 verschie dene Staaten hat zu Veränderungen geführt, die heute erst teilweise ihre Erledigung gefunden haben und um deren weitere Durch führung sich in erster Linie die Emissionsbanken bemühen. Andere Staaten sind teils durch WährungSzersall, teil» durch andere Ber- änderungcn tn Zahlungsschwierigkeiten geraten. Wieder andere haben in der AuSlegnng der Anlcihebedingungcn ihren Gläubigern gegenüber Differenzierungen vorgenommen oder behandeln die in deutschen Händen befindlichen Stücke unter Berufung auf die Friedensverträge, abweichend von den Anleihebedingungen. In Ver sailles erzwungene Liquidationsmöglichkeiten und Scquestcrakte haben den deutschen Besitz an ausländischen Obligationen schmerzlich getroffen. Unter diesen Umständen ist eine große Anzahl der aus ländischen Werte, die dem Publikum eine feste Verzinsung und weit gehende Sicherheit bieten sollten, zunächst crtraglos geworden. Die ganze Materie ist durch die Kompliziertheit der Abkommen, durch die erst teilweise beendigten, teilweise noch schwebenden Verhand lungen und durch das sehr verschiedenartige Verhalten der Schuld- nerstaatcn selbst für den Sachkenner unübersichtlich geworden. ES ist deshalb dankbar zu begrüßen, daß die Deutsche Bank, die ja zahlreiche dieser Anleihen eingesührt hat und sich seit langer Zeit um die Regelung und Neuaufnahme dcS Dienstes dieser Werte bemüht, setzt In einem umfangreichen Band eine mit größter Gründ lichkeit bearbeitete Darstellung Uber die an den deutschen Börsen gehandelten Ausländsanleihen— «S sind nicht weniger als 386 — herausbringt. In dem Buch wird dargcstellt, was bisher aus diesem Gebiete geregelt ist, wie cS geregelt ist und was noch zu regeln bleibt. Insofern bietet das Buch eine dauernde Grundlage für die Beurteilung nicht nur der gegenwärtigen Verhältnisse, sondern auch der «eiteren Entwicklung der In Betracht kommende» Verhand lungen. DaS Material, da» In diesem Bande enthalten ist, macht den Interessenten die Beurteilung ihre« Besitzes erst wirklich möglich. * Di« A»lelh«»erha»bl»»«e» der Deutsche« Girazenirale. Von der Deutschen Girozentrale werden gegenwärtig bei den ihr ange schlossenen Kommnnalvcrbändcn Erhebungen über deren Bedars durchgessthrt, die die Unterlagen für die amerikanischen Anicihe- verhandlungcn der Girozentrale ergeben sollen. Die Absicht, zu nächst iedcnsalls einen Teilbetrag von vielleicht l6 Millionen Dollar auszulcgen, ist vorlänsig ausgegeben worden. Wenn die Erhebungen über den Bedarf dnrchgestthrt sind, solle zuerst auf Grund der bis her vorliegenden amerikanischen Angebote mit der Beratungsstelle für Ausländsanleihen Fühlung genommen werden. Die Verhandlungen mit den amerikanischen Geldgebern ruhen Inzwischen und werden voraussichtlich erst im Laufe de» Monat» September wieder aus genommen. * Di« vedi»»»»,«» de« a»erik,»iich«» NediSk,«tkredii» de, SylddiSkyntbauk. Wie au» Neuyork gemeldet wird, ist in den Kreditbedingungen für dt« GolddtSkontbank angeblich ein« Ver zinsung der in Anspruch genommenen Beträge zu einem Satz vor- gesehen, der über der («welligen Diskontrate der Neuyorker BundcS- reservebank liegt. De» ferneren werden, wie anzunehmen ist, die an der Kreditgewährung betetllgten Banken eine Kommission er halten. Hierzu hört da» „v. T.", daß dir Bereitstellungsprovision, die die Goiddislontbank an da» amerikanische Konsortium zu zahlen hat, wesentlich unter dem Satze von 1 ?L liegt, der tn der letzten Zeit bet einigen gletchartigen Krediten sür ander« europäiiche Jnstt- lute ausbedungen worden ist. Die Zinsen, die nur sür die wirklich in Anspruch genommenen Beträge sür die Zeit ihrer Jnanspruch- nähme zu zahlen sind, Hallen sich in der üblichen Weise über dem jeweiligen Satz der amerikanischen Bun-c»rescrvebank. Zu« schwarze» 1». Mai. Fm Anschluß an den Kurssturz, der durch dle am 18. Mat d. I. erfolgte Veröffentlichung de» Beschlußes der Stempelverelntgung betr. Reportgelderkllrzung hervorgcrufen worden ist, sind in der Oefseutlichkcit Behauptungen laut geworden, daß Personen in einer mit den Grundsätzen eines ehrbaren ikaus- manneS nicht zu vereinbarenden Weise au» diesem Kurssturz Vor teile gezogen habe» sollten. Der BtaatSkommissar bei der Berliner Börse und da» Ehrengericht haben daraufhin eine Prüfung der Anschuldigungen und Gerüchte vorgenommen. Etwa» Belasten des im Sinn« der Beschuldigungen wurde jedoch nicht fest- gestellt. * Ueberzeichnuug der A«erik«a»leihe der Bereiuigte» Stahl- werk«. Die in Neuyork aufgelegte amerikanisch« Tranche der 80-Millionen-Dollar.Debenture-Anieihe der Bereinigten Stahlwerke wurde bereits innerhalb von 86 Minuten überzeichnet. Die 4 225 000 Dollar L-BondS werden innerhalb der nächsten zwei Wochen zu einem Kurse von annähernd Pari t» Neuyork ausgelegt werden. * Di« Anleiheuerhaudlunge« i« Neuyork. Wie au» Neuyork be- richtet wird, schwebe» dort Verhandlungen wegen Ausländsanleihen im Gesamtbetrag« von 875 Millionen Dollar. 575 650 000 Dollar sind davon für Europa und 280 500 000 Dollar für Latein-Amerika bestimmt. Kür Deutschland wird über Snlelhen im Gesamtbeträge von 208 250 000 Dollar verhandelt, u. a. über Stadtanlclhen für BreSlau, Karlsruhe und Nürnberg. * Bom Berliner Sssektenterininhondel. Die Aktien der A.-G. für Verkehrswesen werden vom 1. August ab neu zum Terminhandcl an der Berliner Börse eingesührt. Die Umsätze haben in Abschlüssen von 600 Reichsmark und einem Mehrfachen hiervon stattgesunden. Gleichzeitig wird von seilen de» Berliner Börsenvorstande« daraus hi »gewiesen, daß die Terminnoiiz der Allgemeinen Deutsche» Eisenbahn-Aktien dem nächst eingestellt iverben wird. Maschinenfabrik Hilt«a»u L Lorenz, A.-G. i« Su«. Die Ver waltung beantragt je 8 Di old ende sür die Stamm- und Vor zugsaktien. Nach Mitteilung der Verwaltung ist der Betrieb aus mehrere Monate voll beschäftigt. * Deutsch« Werk« A.-G. i» Liqu., Berti«. In der ordentlichen Hauptversammlung wurde di« Bilanz sür das Liquidationsjahr vom 12. Februar 182« bi» 11. Februar 1827 genehmigt. Den Liquidatoren und dem Aufsichtsrat wurde Entlastung erteilt. Nach dem Bericht der Liquidatoren übernahm die Biag al» Erwerberin dcs Gesamtver mögens die Beteiligungen der Deutschen Werke A.-G., die Forde rungen an die Nachsolgegescllschasten und an di« A. E. G.-Deutiche Werke A.-G. und die Restsorderung a»S dem Verkauf deS Werkes München an den Magistrat München. Dt«, noch verbleibenden Aktiven rckurden auf die von ber Viag zum Zwecke der Verwaltung und Verwertung dieser Werte gegründete Industrieanlagen A. m. b. H. übertragen. Bon den tn der LiquidationSeröisnungs- bilanz erscheinenden Kreditoren wurde die Schuld gegenüber dem ReichSsinanzministerium in Höhe von rund 10 Millionen Reichs- mark von der Biag übernommen und zurückgezahlt. Die übrigen Schulden wurden tellweise bar abgedeckt, teilweise von der Industrie anlagen G. m. b. H. übernommen. Als Gegenwert sür die Ucber- nahme der GesamivermögenSwerte stellte dl« Viag den Liquidatoren ihren Gesamtbcsitz an Dcutsche-Werke-Aktien zur Verfügung. In der Bilanz erscheinen demnach als Aktiva ausschließlich eine Forde rung an die Viag für die in Händen Dritter befindlichen Aktien in Höhe von 2 805 760 Reichsmark. Fn der Zwischenzeit hat die Viag die Mittel zur Verfügung gestellt, die notwendig waren, um die zur Einreichung gelangenden Aktien «inzulösen. Die Einlösung ist inzwischen nahezu restlos durchgeführt. - * LiquidativuSkajs« A.-G. Berit». I« der ordentlichen Haupt- Versammlung wurde der Abschluß für da» Geschäftsjahr 1826/27 ge nehmigt. «u» den Roheinnahmen von 2 984 S85 (886 048> Reichsmark verbleiben nach Abzug der Handlungsunkosten von 1 165 544 (498 9l7> Reichsmark zur Ueberwelsung an dl« DeckungSrücklag« 1767 790 (—> Reichsmark und zur Auszahlung einer Dividend« von wieder 8 ein Saldo von 1000 Reichsmark. Nach dem Bericht de» Vor standes stieg die Zahl der Mitglieder de» Liquidationsverein» von 377 am 80. Funi 1926 auf 498 am SO Juni 1927. Gleichzeitig erhöhte sich der Garantiefoud» von l« 050 000 Reichsmark auf 21 150 000 Reichs mark. Der Vorstand hob besonder» hervor, daß die über alle» Er- warten große Zunahme de» GcschästSumfangeS, insbesondere die Er fassung und Dkontrierung der aus außerordentlich hohe Zahlen ge- steigerten Umsätze ein stärkste» Maß der Anftrengung erfordert habe. Die mit dem 18. Mai einsetzenden Kursrückgänge hätten an den beiden folgenden Zahltagen Disferenz-Zahlungen von zusammen etwa lOO Millionen Reichsmark bedingt. I« Geschäftsjahr 1926/27 habe da» Institut keinerlei Verluste erlitten, wo« deshalb erwähnenswert sei, weil an der Börse trotz der vielen Dementis immer wieder Ge rüchte über erlittene Verlust« ausgetreten seien. Durch Abkommen mit dem Verein Sollektiv-Skontro e. B. Frankfurt a. M. und der Bank de« Berliner Kassenveretn» bzw. der Frankfurter Bank sei e» dem Institut gelungen, ber Arbitrage den Ausgleich ihrer Position abzunohmen und ihn unmittelbar mit Frankfurt durchzuführcn. Ein« Ausdehnung aus weitere Arbitrageplätze, der sich bisher noch Schwie rigkeiten in den Weg gestellt hätten, werde angestrebt. Fn der Bilanz sind auf der Aktivseite Guthaben bei Banken mit 1138IS2 1200 8801 Reichsmark, Kasse mit 885 <1 754 429) Reichsmark, PrivatdiSkonten mit 6 408 917 1 407 000) Reichsmark, Lombardgeldcr mit 17 241 174 <15 156 500) Reichsmark auSgciviesen. Auf der Passivseite sind unter den Kreditoren Guthaben des Liquidations-Vereins iGcgcnposten de» Garaniiesond» der Mitglieder) von 21 150 000 (14 050 000) Reichsmark und Sicherheitsleistungen der Mitglieder von 1 527 778 (3116 680) Reichsmark enthalten. Die Deckungsrücklage beträgt 2 117 577 Reichs mark. Wie vom Vorstand weiter ausgesührt wurde, ist in der An- lagepolitik des Instituts eine Acnderung cingetrctcn. Bekanntlich werden die zur Verfügung stehenden Mittel in Lombards und Prival- diSkonten untergcbrachi. Geändert wurde vor allem die Zusammen setzung der Lombardgeldcr in sich. Die größeren Lombards wurden abgebaut und eS wurde vor allem danach getrachtet, nur Lombards in kleineren Beträgen auszuicihen. * F. W. Borchardt, Berlin. In der ersten Gläubigerversamni- lung nach der Konkurseröffnung wurde ein Status vorgelegt, in dem 308 060 Reichsmark Aktiven Passiven von 796 000 Reichsmark gegcnübcrstchen. Hierbei sin» Grundstück und Warenlager un berücksichtigt. Die auf 8 Millionen Reichsmark geschätzten Grund stücke sind mit einer Hypothek der Meininaer Hypothekenbank 1,8 Million Reichsmark belastet und das mit 867 000 Reichsmark bezifferte Warenlager ist an die Bank für AuSwäriiqcn Hai'el ver pfändet. Die Berkandlungen mit den Banken sind noch nicht ab geschlossen. Bon ihnen hängt e» ab, ob die übrige» Gläubiger mit einer Quote, die höchsten» auf 80 ?6 geschätzt wird, rechnen können. * Berliner Pumpeufairik A.-G. vor«. Max Brandenburg in Berlin. DI« ordcnillchc Hauptversammlung genehmigte die Regu larien und beschloß, den Verlust von ISO 168 Reichsmark vorzu- trogen. Der Bruttogewinn Eir da» Geschäftsjahr 1926 beläuft sich auf 181 488 Reichsmark. Aus der anderen Seite erforderten u. a. Gencralunkosten 249 865 Reichsmark, Zinsen 88 252 Reichsmark. Steuern 16 546 Reichsmark und Abschreibungen 16 888 Reichsmark. Nach dem Bericht de» Vorstände» war tm Geschäftsjahre 1926 durch die Absatzstockung in der deutschen Wirtschaft die PretSgestaltun,, bet« verlaus der -o»rtt«t« »er Gefetschast ytelsach unbefriedigend.