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Dresduev Nachrichten. Rr. ttr. Sette 8. »» Mittwoch. »1. Otovbr. t >«.»<» fest. Merilaner anziehend: heimische Llnleiheir behauvtet. Privat- diLkont 4'/. Prozent. ^ Ter Getrcidei» arkl bewahrte au I>eute die feste Haltung der Vortage. Tie Nachfrage seitens dc, Konsums bleibt beachtenswert!). während ailvereiseus das Angebot vom In» wie vom Auölandr wegen zu hoher Prri-fordei»ngen U'enig Entorgenkvmnirn bietet. Auf Grund des Schlußschelne» der „ivreien Vereinigung" sind verschiedene Losten Weizen zu 176 bis 177 und einige Posten Range» zu tat Mk. per Mol gehandelt worden. Weizen weiter ini Pieiie anziehend und aut begehrt Kogge» Anfangs sclnoach behauptet, später aber ebenfalls erhalt, kreise Häher, gute Enettivwaare griucht. Haler begegnet nach wie vor regem Interesse, Nalirungen daher. rspirituS still, malt. bc. Iiaiivtet, - - Vetter: fchän. kühl, sstardivestwind. g»«» I. i^a lul!. arrou siu.d?. L'tScoulo «s.ra. Dre»d»cr Ltaai^dolai —. vruidardui 87'/,. Lama,öS.2v. u»a. ZÄvld —. 1 oriuaik'eu - . Ätau. IS t!i> ri.oa,, !i? Sitiic li- bL. vtallca« S8.7L SvMiier 'L-onuaieteu Ls,^t'. Sürteu »e.ea. Ätirtealo»'« Lva»o. Lttomanda«! s»o.«o. iol»m»b>U! i n-Ä. voml-urscu iN-i^wie!, Var,«, tl rrtulle» >L a >»>,' r.-nien rer Nvvtmdcr il iu, >>ci 4I!är,i- . NU ^.e» I^ixnil ree. «--t'irnue ein Auel», s« ,c, I«! Mai riaaim -4.1». »lült. Rudot rxr Aovemv« »,.7». rer A.. -um: «s.ca, velianv:«. «Zmsi >>»,». tl retiiiiii r-a >»»..> ttpraen e>u NovcuMr > rer Mail Ä«, err Mai —. Äoaaei rer Man i-l. ver Mai von llSMj M ersordrelich. Der durchschnittlich um 3» Ktzpse höhere Toaesdrftond bet da Siachenabtheliung laßt zwar eine Einnahm» erhöhuag um rund 18^00 Man an Sur» und Vrrpstegarldcrn erwarten, bedingt aber auch vermehrte Ausgaben. Insbe'o»b«e wich die Annahme von weitem, sechs Pflegern und acht Pfleger- innen sowie dir Begründung einer dritten ? ' "" einer zweiten Botenstelle nolbwradig. Eben wand an Beköstigung, B« ' von Haus- und Wirthlcha Zuschusses gegenüber Beiträge an woblthätiae Vereine und Anstalt . NiLüo Mark. das ist lüa Mark mehr Lls im Vorjahre. P> ätige ... .. ,5r> Mt., lliachSnrchiv, Sladrbibliolhck und « nähme, 16,680 Mark Ausgabe. Poslti Zuichu stissr. , A »sgadc, en u. s. k 88.627 erung? s Mai sSarbestÄteL» »nd höht sich der Aus r Neuanlchaffunc -ie stion T crsvchcrt Position 17. , radtniuseum. 40 Mark Ein» - - v^,.tion 18. Körncr-Muscui», er» 2» Pik. Einnahme und 6»8ü Mk. Ausgabe LIM Pik. ' ' " ihre. Anhang II. Svar- Eittnahme. 2.604.000 Mk. lO.OoO Mark mehr als fest, datz fast olle epochemachenden Neuerungen und '' - von den WM seinem jähen Grobes und i»rrr vei :vcr. rsrnnavme uno r-citzä wir. chuß. ltO Mark weniger als im Voriabrc. ' c. (LS sind eingestellt 2,747,000 Mk. Einnal sgadc, also -t 18,900 Mark Ueberlchuß, 10.6 OerlUcheS nttv Sächsisches. — Se König!. .Hoheit Prinz Friedrich August nahm aeslern Nachniiitag 5 Ubr das Diner in Begleitung des Herr» Hosmarschall Frhru v. Reitzenslein im Casino des Lssizierlvrps des Schützcnregiiileitts ei». — Ihre König!, Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Johann Georg nur singen gestern Mittag 12 Uhr mehrere Offiziere der Militär Ncttansralk. welche bis jetzt den hohen Herr- 'chascen noch nicht vorgeilellr waren. — Ihre Kaiser!. Konigl. Hoheit die Frau Grzherzogin Maria Joseph» hatte vor einiger Zeit das Unglück, i» Reichenau bei einem Lpaziergange über eme Baumwmzcl zu straucheln, wobei die hohe Frau sich eine Selmenzerrung am Fiche zttzog. Tie Frau Crcherzogrn ist noch immer gezwungen, sich beim Gehen eures Blockes zu bedienen. ^r'e. Turchlancht der Prinz Sizzo von Leuten der g, Besitzer der Herrichasten Grrch Hariha und Goldbach lsächsische Lausitz), hat sich mit Ihrer Hobest der Brinzessin Alexandra von A n h a l t - T e s f a u, uveicer Tochter des regierenden Herzogs M'rlobt.-Der Bräutigam steht un 36.. die Braut im 28. LebcnSiahre. — Er. Maieslät der König har die Einiührung einer neuen Probe deö dunkelblauen M i I i t ä r l u ch e S genehmigt. Bekleidungsstücke in der bisherigen Färbung dürfen jedoch ausge» nagen werden. — Tie erste große i n t c rn a t i v n o l e K u n st a uS st e11. n n g, die im nächsten Jahre in Dresden siatksinScn wird, erscheint letzt, nachdem seit ungeiahr einem Jahre dce schwierigsten Vor. arbeiten von den Mitgliedern der AusstellungSkomnnfsion in aller Elille und in umsichtigster Weile erledigt wurden, im vollsten Ninsange gesichert. Wenn eS vielleicht Manchem in Erinnerung an die in unserem Iahiliundcrc lange genug ziemlich bescheidene Stellung Dresdens neben den ersten Kunststädten Teulichlcmds als ein Wagnstz erscheinen mochte, letzt schon mit München und Berlin m Konlurrcnz zu treten, so bürgen nicht nur die Namen i ^voreagenoer Dresdner Künstler von Weltruf, sondern auch die di frischem Leben erwachte magere Kunillergcnera.'ion für eine ttaftvollc und zielsichere Durchmbrung des Unternehmens. Aber auch die allgemeinen Bedingungen lüc den Eciolg der Ausstellung sind die allergünstigsten. Dresden ist bckannilich eine der schönsten und reichsten Eladte Deutschlands, es ist eine Fremden» und Vcrkehrestadt ersten Ranges geworden. Reben den am Platze in Ausucht stehenden Antausen ans Privarmirleln werden die Er werbungen ans ösienkitchen Fonds sowohl 'ür die Kvnigl. Gemälde galerie, wie >nr andere rstsenittche Kunstsammlnirgen Sachsens einen bedeutenden Umsatz herbcisnhien. Stehen doch zu Galerie-Anläufen allein schon für deutsche Kunstwerke aus der Prvll-Heuerslistung nahezu 90,000 Mark zur Beringung. Außerdem aber ist auch in ! jeder anderen Hinsicht das Gelingen der Ausstellung sowohl durch die Unterstützung der Känigl. Smaksregieruug, wie nicht minder durch dos bereinvillige Entgegeulommeu der städtischen Behörde» und durch das Mitwirken der hervorragendsten Männer de» ganzen Landes außer ,,rage gestellt. Besonders der Siadl Dresden ist es zu danken, wenn >ctzl hier eine der wichtigste» Vorbedingungen mr das Gelingen der internationalen Kunstausstellung erfüllt erscheint. Wir besitzen letzt ein vollkommen genügendes großes AusstellungSgebäude. Die mächtige Entwickelung des Münchener AuSslrllungswe'ens hängt bekanntlich unmittelbar zusammen um der Existenz des dortigen GiaspalaiieS. Tie viel später erst ent- stondene Bedeutung der Berliner Ansstellungen beginnt mit dem Doiein des Baues am Lehrter Bahnhof. Lille übrigen deulschen .Kunstzentren waren ieiidem durch Mange! geeigneten Raumes am Konkurrircn gehindert. Jetzt tritt Dresden neben München und Berlin an dritter Stelle aut. um im allgemeinen Wettbewerb der schonen Künste einen Vergleich der deutschen Kunst mit der des Auslandes zu ermöglichen. Die volle Bercchiigung hierzu hat die Dresdner Künsllertchasl nicht nur durch die drei wohlgelungenen j Aauarellausslellnngeii der früheren Jahre bewiesen, sondern inehr noch durch ihre aufstrebende und schon alleniyalben mit Beifall ^ begrüßte lugendsriiche, lebendige Kunst. Allerdings in einem Punkte wird Dresden weder mit München noch mit Berlin zu wetteifern tuchen, das ist in dem Masienangebor von Kunstwerken. Mägen lene «Städte immerhin alliährlich mit ihren großen Knnst- ahrmärktcn hervoctretcn. in Dresden wird nur darnach gestrebt werden, die besten Kunstwerke des Inlandes und des Auslandes vorsühreir zu können. Man wird sich hier beschränken aus eine Zahl von etwa l'.RO Gemälden und eine entsprechende Anzahl von Werken der Bildhauerei und der zeichnenden Künste. AVer ödes einzelne Kunstwerk, das zur Ausstellung gelangt, wird nur nn besten Lichte und in gewähltester Umgebung gezeigt werden, hierfür bürgt die unter Leitung d-s Geh. BauraihS Wallot "ebenda innere Einrichciüig und Ausstattung des ganzen Ausstell- linaSgebäudcs. worüber 'pater eingehender berichtet werden wird. Um nur Kunstwerke ersten Ranges im nächsten Iabre nach Dres den zu bekommen, hat die Ausstellungskommniioii an viele der hervorragendsten Künstler des In- uns Auslandes persönliche Ein ladungen ergehen lassen, die überall, wie init Genugtbunng hcrvor- ^choblir werden taiin, emvlaiialichen Boden gefunden haben, ferner aber haben einzelne Mitglieder der Ausstellungskomviifsiion in deren Anttiage Reuen usis Ausland unternommen, um dort ans Werke ihrer eigenen Wahl rechtzeitig die Hand legen zu können. So ist der Vorsitzende der Kommission, Prof G- Kuchl, in Frank reich und Paris gewesen, Prof. Klegiing hak Italien bereist, die Professoren Die; und Bantzer haben die englischen Bildhauer und Maler ansgesticht. In Schottland ist H. PaulnS, der Geichäfts- ' übrer Deutschlands und Desterrcichs sind Kommissare erwählt worden, die als Vertrauensmänner eine bestimmte Anzahl von Kunstwerken auswählen werden. Und neben dieser den bedingungslosen künst lerischen Erfolg der ersten Dresdner großen inlernalionalen Kunst ausstellung sichernden Hrganisutton rst man nicht minder daraus bedacht gewesen, auch in finanzieller Hinsicht alle nur möglichen Garanlien zu erlangen, io datz wohl kaum ein Unternehmen nach allen Seiten hin so umsichtig in Scene gesetzt worden ist, wie das der nächstiährigen Dresdner iittcmalioncilcn Kunstausstellung. — M i t th e i l u ir g e ii aus der G es a m m l ra th s - »itzling. Die Stadtverordneten baden aus Anlaß eines von ihrem VerwaltiingSausschnssc gestellten Antrages an den Rath das Ersuchen gerichtet, ihnen wegen Ausstellung von Bestimm ungen für die lieber ast'nng des Hauplsaales des Ansstellungs. Palastes zu vorübergehenden Veramralkungen eine Vorlage zuaehen zu lassen. Tie Fettsctznng solcher Bestimmungen war vom Rache schon zuvor in Anguss genommen und cs lag ein Entwurf zur Berathung vor. Im Mangel genügender Erfahrungen beschloß ledoch der Rach, von endgittiaer Fcskietznng solcher Bestimmungen zur Zeit noch abzusehen. — Der Rath trat ein in die Berathung des Haushaltplanes auf das Jahr 1897. Es wurden u. A. sest- gestclll: Position 48. Ärmenamt. Bei 264,317 Mark Einnahme und 1,026,451 Mark Ausgabe wird ein Zuschuß von 762,184 Mark erfordert- Gegenüber dem Vorjahre ergiebl sich eine Erhöhung des Zuschusses um 333,521 Mock, welcher vornehmlich aus einen Einnabmeoussall in nahezu gleicher Höhe zurückzusühren ist. Tieier Ausfall ist icdoch nur ein formaler. Mil Inkrafttreten des vom Rache bereits genehmigten OriSgesetzes. durch welches dir Erheb 1806. Anhang III. Lribamt. Die Einstellung von l:l5D70 Mark Einnahme und 113.682 Mark Ausgabe weicht im Endergebnisse von 21.686 Black Zuschuß nur um 244 Mark von dem Vorfahre ab. Ter Ertrag der PfailddazlehenSztnien ist mit 101,100 Mark angenommen. - Im Rechtsschutz Verein für Frauen sprach am Montag vor einem ungernem zahlreichen Publikum, worunter auch mehrere Herren, die Kalsiren» des Vereins Gräfin Bülow v. Dcnncwitz über das moderne Weil>. In diesem Vvrlrnge krilisirle die Rednerin von ihrem Standpunkte aus den größten Thell der neueren, über die Franensrage erschienenen Litteralur und widerlegte die gegen die Frauenemanziparivn von männlicher und weiblicher Seite gebrachten Einwendungen. Dem Manne sei das denkende Weib stets als etwas unnatürliches erschienen und er beobachte die neuere» Bestrebungen mit Mißbehagen und ver folge sie niit Spvlisucht. In dem männlichen Getchlechie graisire in aunallender Weise die Idee deS Metsche'scheu Uebernicnschr»- lhums. Nubiiistci» habe beklagt, daß eS kein Grelchen, keine Julia, leine Dvbelia mehr gebe, aber welcher Lohn sei diesen für dle reiche Quelle ihrer Liebe zu Theil geworden? Tie moderne Frau habe also begründete Ursache, sich andere Vorbilder zu wählen. Sie sei bereit, ihr Schmerzcnsloos weiter zu tragen, aber das er wachte Selbstbewusstsein lehne sich gegen die bisherige Unirrtheil aut, protlamirr das Recht auf Liebe für jedes weibliche Wesen und lege die Widersprüche blvS, durch welche ihm dieses Recht lheiis vorgeschriebe,,, theilö voreitthasten wird. Sehr beliebt seien die Redensarten von dcni modernen Blaustrumpf und dem dämoni schen Weib, während gerade durch die neuere Bewegung der eigentliche Blaustrumpf von der Biidfläche verschwunden sei und der siudirlcn Frau Platz gemacht habe, deren Wissen nichts vv» gezierter Unnatur an sich habe, weil sie mitten im Leben stelle. TaS sogenannte dämonische Weib tci aber völlig zeitlos, nur das vielfach sinnlose Ge'chrelbfel darüber sei Mode geworden. Man werfe der erwerbenden Fron, deni modernen Weib im eigentlichsten Sinne, vor. daß sie die Löhne der Männer hcrunterdrückc, aber sie sei nicht allein vom Selbsterhaltungstriebe, sondern auch von dem Recht ihrer Erballung und dem Probutiiven Nutzen durch drungen. den die Verwendung ihrer Kraft der memchttchen Gefell- schast bringen werde. Seilers werfe man ihr vor. sic vergesse, daß die Anmulh das Weih ziere, aber in der gegenwärtigen Zeit >ci Bescheidenheit und stummes Ertragen gleichbedeutend mit Feig heit. Die Blume der Fraiicittrciheit entfalle sich langsam und zeitige zugleich die Reite des FraucngeisicS. der dieser Reite ge wachsen ist und sic verdient. — An den mit warmen Beifall auf genommenen Vortrag schloß sich eine Debatte, welche die Vor sitzende Frau Slritt cialeitete mit der Bemerkung, die meisten Gegner 'rtzten die Liebe zu der modernen Frauenbewegung in Widerspruch, während gerade diese Bestrebungen um einer reineren und höheren Liebe willen unternommen werden Wenn durch die Geistesbildung die Liebe der Frau zurückacdrangt werde, warum fei dann der Mann nicht unfähig zur Liebe geworden? Man wolle bester werden und den Mann auch sittlich zu sich enipor- hebe». Ein Theil der Gegner nenne die modernen Frauen behoste Mannweiber und werfe ihnen das Tragen der llnterröckc vor. Was solle man dann tragen? (Heiterkeit). Das mützte einmal als Preisfrage ausgestellt werden. In der Debatte wurden die ver schiedensten Meinungen laut. Man habe auch unter den Frauen viele Gegner, weil viele Frauen nicht den Mull) haben auszu- sorechen. was sie wirklich deuten, und aus der anderen Seite habe man i» der Männerwelt vielfach die besten Freunde. So fei das Sradlverordnctenkollegluiii sär die Errichtung von HauShaltungS- Ichulen cingeireten. Frau Stritt bemerkte dazu, drctc wohkthäligc Einrichtung sei jedenfalls mit wohlwollenden Augen angesehen worden, weil sie eben so gut den Männern zu Gute komme. Es «ei noch nicht ein Jahr der. daß dieselben Stadtverordneten 860 Mark als jährlichen Zu'chuß süc sakiittalwe» stenographischen Unterricht an der hiesigen höheren Töchterschule mit dem Hinweis darauf verweigert hätten, daß dadurch wieder nur den Männern eine unliebsame Konkurrenz gcschasten werde und brave Hausfrauen nicht slenographiren zu können brauchen. Ter größte Jrrthnm sei, daß die Männerweit glaube, die Bestrebungen der Emaiizipolivn richteten sich gegen das männliche Geschlecht, während man doch nur von dem Unrechte spreche, welches Jahrtausende hindurch von Seiten der Männer begangen worden sei, und sich nicht gegen die eigenen Väter, Gatten und Söhne wende, Eine andere Rednerin beklagte die mangelhafte Erziehung unserer Töchter und daß manche reiche Eltern glauben^ ihre Tochter iei reich genug, um ignorant bleiben zu können. Schließlich wurde noch bekannt gegeben, daß die Peritton cm den Bundesrarh wegen des 8-Uhr-Ladenschlusses bereits über 1160 Unter'christen gefunden hat. — Aus unserer Väter Tagen, aus der .guten ulten Zeit", als Handel und Wandel, Vertebr rmd Nachrichtendienst noch aus- schließlich im Zeichen der Postkutsche und des Segevchincs standen, wurde den Mitgliedern des Gcwcrbeverer ns im vorgestrigen Vortragsabend ein lebendig gezeichnetes Bild vor Augen geführt durch Herrn Dr- Ed, Engels aus Berlin, der über das Thema. „Zur Kulturgeschichte des Nachrichtenwesens im 19. Iahr- bundert" sprach und mit diesem anregenden Gegenstände lebhafteste» Anklang und lautesten Beifall fand. Bis um die Mille unseres Jahrhunderts war de« MachrichlenauStausch lediglich auf die Uclier- iendung von Briefen kUchrünkl. Welch' kostspielig Ding war aber früher unter Umstünden solch' eine Briesbeslcllung! Ein gewöhn licher Brus von Berlin nach Dresden kostete beispielsweise im Jahre 17l2 (nach dem heutige» Gelowcrtbe berechnet, ca, t.25Mk., von Berlin nach Nürnberg gar 2,50 Mk. Noch im Tobesiahr Friedrichs des Großen. 1786. hatte man für eine Briesscndnna von Berlin nach Paris clwa 1.50 Mk,. nach Petersburg 7,5o Mk. ru entrichten: I82l war das kleinste Truclcirkular, das heule 3 Pfg. Porto kostet, innerhalb Preußens mit 60 Psg. Bestellgeld belegt, und eine Geldsendung von 50 Thaln etwa von Königsberg nach , ... Ent» sie», dem gesund«, der Bureaukraü rseit» da» Feitvalten am s Herrliches sei beute Mensch zu Mensch, also besondere das Telephon billigniig der Benutzung« eine Ideale Höhe der R>i,, sich kn nicht zu ferner Zuk Hörens auch noch die ... Zukiinftsidcal, das keineswegs als ganz uiireallsirbar erscheine. Ausblick wich. einer« ken. chrttt entae-enstehende« mu» mit seinen hundert« ntrügr Phiiisterlhum mit ewovntei, gewesen sei«,. . . .. em Gebiete des mittelbaren Verkehrs von deü Nachrichtenaustausche» erreicht; ins« (dem höchstens noch eine größere Per« Mbren zu wünschen wäret stelle nahezu rlchlcnbekörderitna dar: vielleicht geselle Unit zu dieser Möaiichkeit des Fern« deü elektrischen Fernsehens, ein llsirdar erscheine. Mit r hochverdiente ie 1 t demnächst der Ausstellung, gewesen. In den einzelnen Kunststädten s Köln zu besolden,, verursachte 8.80 Mk. Kosten. Im Jahre 1849 nna der Besitzveränderiingsabgaben neu geregelt wird, soll die bisherige Abführung des anthüligen Ertragnisses dieser Abgabe n» die Armenkasse Wegfällen. Dem hieraus sich ergebenden Ein- nabrneau! navmczu, kacke ge. Wegfällen. Dem hieraus sich ergebenden . nabrneausfalle bei der Armenkasse steht ein ent'prcchender Ein- navinczuwachs im allgemeinen Abgabenertrügnissc bei der Stadt- kacke gegenüber Pok. 15e, Irren- und Siechenhaus. Bei 140,264 M. Einnahme und 175,922 Bk. Ausgabe wird ein Zuschuß wurde endlich für das Königreich Preußen ein Drei Zonentarif ein gerichtet : gewöhnliche Briefe kosteten alch eine Entfernung bis zu lO, bis zu 50 Meilen und über 50 Meilen hinaus je 1, 2 und 8 Groschen Porto. Und heule zahlt man für eine schriftliche Benachrichtigung (per Postkarte) von Memel bis nach Tnest ü Psg. ist dieselbe gedruckt, sogar blc'S 3 Pfg,. und dabei gehl d,e Beförderung obendrein wenigstens zehnmal schneller, als zu Anfang unseres Jahrhunderts! Während daher das Bries- schrelbeii und der NachrichlcnauSiausch in früherer Zeit ein aus- schtießiiches Vorrecht der Begüterten blieb, ist beides heutzutage ru einem Allgemeingutes aller Stände geworden, und darin liegt die hohe kuliurgcschichlliche Bedeutung unseres reich entwickelten Nachrichtenwesen- begründet. Die Möglichkeit, daß Jedermann, auch die Aermslcn im Volke, mit ihren in der Feme weilenden Familienangehörigen, Freunden und Stammesgenossen für wenig Geld in regem geistigen Verkehr bleiben können, ist der Entwickel ung des Gefühls für nationale Znsammengchvrigkeit sehr förderlich gewesen. Nicht aber diese und ähnliche voikswirthschaftiichc Er- wägungen sind eS in der Regel gewesen, welche die außerordent lichen Fortschritte im Brief- »nd Postvcrtchr gezeitigt haben. billigen Portosützen accepttrt«: man dachte ein gute» Geschäft zu machen, als man die von dem Buchhändler James Chalmcrö er fundene aittkiebbar« Briefmarke und die billige Postkarte (fast gleichzeitig von dem Wiener Professor Emanuel Hcrrmonn vom jetzigen Generalpostdirektor und Smatsrath Dr. St« erfunden) zur Einführung brachte. Auch bei der Einführun elektromagnetischen Telegraphen (zuerst für den öffentlichen Betrieb brauchbar konstruirt von dem amerikanischen Historien maler Morse) und des Telephons (erfunden von den, BolkS- schullehrer Philipp NeiS) war der In Aussicht stehende finan zielle Gewinn eine mächtige Triebfeder. 2n humoristischer Weise stellte Redner u. A. dir k»1tnrg«sch>chtlichc Tixstiache Stephan hruno der er bcwndcrs rühmend hervorhob. daß sie alles lakrinarktSmäbigrn. auf blvse Belustigung der großen Menge abzielenden Beiwerks eittrathe» und dadurch einen wirklich ernst-killturfördnlicheii. vor nehmen Eindruck geniacht hätte. — Nächsten Montag wird Herr Dr. med. Becker über .Die Pflege deS Körpers, insbesondere des Auges" sprechen. — Als Nachfolger des mit Ende des Jahres in den Ruhestand tretenden AbkheiluiigsdireltorS tmMinisterium des Innern Herrn Geh. Rath v Eharpentier werden mehrere hochgntellre Rk- atkrungsheanste genannt: eine Entschließung ist icdoch allerhöchsten OrtS noch nicht getrosten worden. Auch von weiteren Veränder ungen im Königs) Ministerium deö Innern ist die Rede. So be zeichnet man es als sehr wahrscheinlich, daß auch der Direktor der 4- Ahlhriliing Herr Geh. Rath Jäppe von seinem Aniie zurückmtt: derselbe zählt irtzi 75 Jahre. — Am B iißtag. welcher auf M ittwvch den 18. d. M. fällt, sowie an dessen Vorabend ist die Abhaltung von Tanz- und Evuccrtmusilcn und anderen, nanienlkich mit Mnsikhealmuna ver- verbundenen geräuschvollen Vergnügungen an öffentlichen Orten verboten. Derartige Vergnügungen dürfen auch nn dem auf Sonntag den 22, d, M fallenden Todlensrsisonntag nicht ad« gehalten werde», hingegen besteht für den Vorabend deS Tobten- festsonistages in dieser Beziehung tcinc Beschränkung Am Vor abend des Bußtages und nni LodtcnscslsvnittaH könne» Theater vorstellungen, in welche» angemessene ernste Stücke zur Ausführ ung kommen, abgehaiieii werden. Dagegen sind Theolervc'rslcll- ungcn am Bußtage überhaupt verboten — In der vorgestern Abend in Leipzig abgehaitenen Ver sammlung deS N a l i o » a l 1 i b er n l e n La » drsveretrtS für das Königreich Sachsen wurde nach einem Vorträge de- Reichs- lagsabgcordiicicn Heim Professor Tr. Hajsc aui Anregung des Vorsitzenden Herrn HaitdclSkaiiimerselrclar Dr Geniel und des Herrn Pcvsessor Tr, Biedermann die Absendung des nach stehcndkn Huidignngsiclegranimo an den Fürsten Bismarck einstimmig beschlossen: „Eine am 9. November im Saale des Vereins süc Vollswohl zur Anhörung eines Vortrags über die politische Lage vcrsainmellc große Anzahl von Mitgliedern des iialionalüberalcit Landcsvcrcins sür das Königreich Sachsen er greift gern diese Gelegenheit. Eio. Durchlaucht ihre unwandelbare tnmge Vmchrung und Dankbarkeit und ihr tiefes Bedauern über die unwürdigen Angrisse nns,usprcchen, denen der hvchvcrdicnle Gründer und Bewahrer eines mächtige» Deutschlands 'in einem Thcilr der deutschen Presse ouSgeictzt ist." — Ein Ausschuß, der sich n, A. aus den Herren Juhrwecks- besitzer Gustav Jank, Poslhalter Hosmann. Fuhrwerksbesitzcr Brenner. Vorsitzendem der Fuhrwerlsgenosieaschafl. Sonbmncm». Direktor der .Pietät", und Direktor Meinert hier gebildet hotte und den Zweck vecsolgte, in unserer Stadl eine Fahrschulc etnzurichlen, richtete unter dem 27. Januar ds. Js eine Petition um behördliche Förderung die'es Planes an die König!. Polizei- direklion. Diese Petition ist bekcmnllich am 10. Oktober atöchlüg- lich beichieden woiden. Im Einversländiiiß mit einer Anzahl Fuhrherren erbot sich nunmehr der in Blasewttz wohnhafte Herr Theod, Meinest, eine Kutscyerichnle zu errichten, in welcher er nach bestimmtem Programm Belehrung über die Stallpfiege, die Pserdc- wartung. die Geschirrvstege. die Beschirrung. das Fahren re. zu erthcileir beabsichrigle. Zeugnlssc über die Befähigung in dieser Schule cinsgelnlvctcr Ku.schcr sollten unter Mitwirkung der hie sigen Fuhihcrrm noch dem Muster Wiens ertheilt werden: auch wollte man mit dieser Schule einen Stellennachweis verbinden Die in dieser Angelegenheit intcreisisten Herren waren durch Herrn Meinert am Montag zu endgiltiger Besprechung nach dem ^Kanzlei- Hof" cingcladen worden. Die Versammlung konnte jedoch infolge zu geringer Bekheiligung nicht abgchallen werden. — Der Wohlthätigkeiksverein „Viola" veranstaltet am Mon tag in den Sälen des Neusladter Ensuw eine Vorstellung zum Besten der Wcilinachlsbeschernng. — DaS König!, norwegische Ministerium für die öffentlichen Arbeiten erläßt gegenwärtig ein Preisausschreiben behuss Erlangung von Entwürfen zn einem Bahnhossarrangement sür die in Ehrisliania endenden Elsenbahnen (siehe Inserat m heutiger Nummer Seile 8). — Betcmnllich beabsichtigt das Ministerium deS Innern eine Beschränkung der Bebaullitgsfähigkeit der Grundstücke, entgegen der cingestssenen, Gesundheit, Sicherheit gegen Brand und Schön heit schädigenden U e b c r a uS n u tz u u g der GrundstüäS- fläche». Früher zog man z. B- gern in die nördliche Vor- Anloiistadt wegen der freundlichen und gesunden Gärten bei den Häusern, Jetzt findet man auch dort gewaltig große Hinterhäuser und Fabrikanlagen. Heu- und Haierböben. Trvckenichuppen :c. Es giebl Grundstücke mit drei mehrere» Stock hohen Gebäuden-Jetzt verlangt man zweckentsprechenden Abstand, ein niedrigeres Hinter haus 'c. Auch unsere bmilustigcn Nachbarorte gehen in dieser Weise vor, verweisen rauschenden und tosenden Maschinenbetrieb ans Wohngebäude» und gebe», wie im freundlichen Pirna, Nach träge zur Bauordnung »erans. welche diese Rücksichten nehmen und Baubeschränkung scsthastcn. Dian will Gesundheitspflege, eine Erholung an etwas Grün und steicr Lust, freie Bewegung der Feuerwehren in cingctrctenen Fällen, Schonung der Kranken und Schwachen, man will auch in ästhetischer Hinsicht wirken und in den verschiedensten Gemeinden nicht einer wüsten Gelb- und Bauspeliilation verfallen. — Zahlreiches Traucrgcsolgc bewegte sich gestern Nachmittag halb 4 Illir in langem Zuge hinicr der sterblichen Hülle des lang« jährigen Feiicrwchrhciuplma,ins zu Löbtau. Fricdr. Ernst Rätsch, ußer starken Abordnungen nahezu aller (88) Verhandsfeuenvehren lElbc), Vetler- Verier-Gorbitz u, s. w. Hinlrr dem Gnlakonduklwagcn der „Pietät" folgte direkt.vcrr AmtShauplmann Geh. Reg.-Ralh Tr. Schmidt nebst dem vollständigen Gemeindcrath Lvhwus, an der Spitze Gemeinde- Vorstand Weigert. Die Kapelle der Löbtauer Feuerwehr rnlonirlx den Ehvpin'schcn Traucrmarsch, In der ParnstationShall« de« Löbtauer Friedhofs hicll Herr Pastor Walther die Gcdüchtnißrcde, und am offenen Grabe widmeten die Vertreter der Wehren resp. des Landesverbandes (die Herren Leser und Naumann) dem ge schiedenen Kameraden ehrende Worte. Ehcenfeuer des Militär« Vereins grüßte den Feidzugsvetcranen. Unter Marschweisen. nach militärischem Brauch, rückten zum Schluß die Mitglieder der Feuerwehr nach dem Stondanarrter der Löbtauer Wehr. — Aus das an den Kaiser von dem deutschen Gewerbe- knmmertag zu Weimar gerichtete HuldigungStelegramm ist bet der Handels« und Gewerbekammer zu Zittau, dem Vororte, nach stehende, von dem preußischen Handclsminlster Unterzeichnete Er wiederung vom 3l. Oktober einaetrofscn: „Se. Majestät der Kaffer haben mich zu ermächtigen geruht, dem Verein deutscher Gewerbe- kamniern Allerhöchst ihren Tank sür die durch das Huldigunaö- telearamm des 12. deutschen GewrrbrkammrrtaaeS vom 21. d. M. bewiesene freundliche Aufmerksamkeit und Allerhöchstihr regstes Interesse an den« Wohlergehen des deutsche» Handwerks auS- zuiprcchen. Ich mache der Handels- und Gcwerbekammcr hiervon mit den, Anheimgcben eraebenst Mittheiluna, die übrigen an dem Gnverbekammertag bcthemgten deutschen Gewerbekammern der Allerhöchsten Kundgebung in Kenntniß zu setzen. " Eorts«»»na de- ürtltcheu Tdeile« au» Seite 4 «ad v. von Tage-geschtchte. Deutsches Reich, lieber eine Kundgebung sür Bismarck wird aus Baden berichtet. In der Zeria natlonaUiberalrn Vereins in Karlsruhe erklärte i .Rvir wenden uns mit Abscheu von der Prei den Fürsten ämmlrmg des " "schmidt: e ab. die setzt