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und Chemnitz urvd im Krankenstift Zivickau den AchtNund^u- tag etnzusstkren. Im übrigen werden die Einstellungen bet Kap. >7 nach ber Vorlage genehmigt. Teilweise ohne -lericht und -lussprach« werden verabschte» d«t K,»p 44 Eichwesent Kav 8U Kunstgewerbliche Akademie»,' Kap. t2, Fach-. bewerbe- und HandelSschnswese«; Kap. 48. LandeSwenerwarie: Kap M. VermessnuqSwele». Abg Schladebach iD.-N> ist der Berichterstatter de» Hau-. Haltausschusses ^ über Kap. 46. Deiertnürpollzet. Der Ausschuß beantragt, die Einstellungen nach der Vorlage zu grnehnttgen. ferner die Negierung zu beauftragen, tm Ber. ordnungswege zu bestimmen, daß die Bezirkslier.ärzte keine Privatprariö treibe» dürfen. Abg. Dr kchmincke iKomm.s stellt den Minderheit-, antrag. die Kontrolle Uber Bteketnsuhr au» anderen deutschen Staaten auszuheben und nur bet erhöhter Seuchengefahr einzittsshre». weiter bei der NeichSrcgierung dahin zu wirken, das, die Bezahlung der wegen Tuberkulose acschlachteten Tiere zum nollen Preise erfolgt. Abg. C!a»S iDem.i hält eine strenge Kontrolle des Klauenoiehcs für unbedingt nötig. Dem Anträge, den Be- zirkStierärzten die PrivakpraxiS zu verbieten, werde seine Fraktion nicht zustimmen. wirischastsminifler Dr Wilhelm bezeichnet den Antrag des Al»g. Dr. Schminckc hinsichtlich der Kontrolle der Vieheinfiilir als undurchführbar. Die Unter- suchuug der Tiere sei unentbehrlich. Die volle Entschädigung für tuberkulöse Rinder würde eine Prämie für deren Besitzer sein. Die Bezirfetierärztc könnten nur PrinatpraxtS treiben, soweit ihre dienstlichen Lbiiegenheite» nicht beeinträchtigt würden. Ihnen die PrivalvrariS zu entziehen, sei rechtlich bedenklich da sie ans dieser Grnndiage angestellt seien. Abg. Schreiber iD -N.i widerspricht namens seiner Frak- tio» den kommunistische» MinderheitSanträgcn mit aller Ent schiedenheit ebenso dem Ausichnsrantrag, den BezirkStter- ärzten die Prioatnraris zu entziehen. Dies wird auch abgeiebnt. ferner die kommunistischen An träge Im übrigen werden die Einstellungen nach der Vor lage genehmigt. Abg. Schladebach iD. N.j erstattet den Bericht über Kap. 47, Lanöwirlschasl tm allgemeinen. Er beantragt, die Einstellungen nach der Vorlage zu genehmi gen. ferner die Negierung zu beauttraaen. den Söhnen von Kleinbauern zum 'Besuche der landwirBchastlichen Schulen Schulgelderiast zu gewähren und ausreichende Mittel vom Staate zur Verfügung zu stellen. Abg. Dr. Schwinge iKommtt begründet die Minderheit-- anträge keiner Partei, die Regierung zu beauftragen, kür Kleinbauern eine Summe zu Skudicnzivcckcn nach dem Aus lande zur Verfügung zu stellen, und den Betrag für Durch führung -cö Ninderzuchtgesetzes zu streichen, endlich die Summen für Eut- und Bewässerungsanlagen nur Klein bauern bis fünf Hektar zur Verfügung zu stellen. Abg Schreiber iD.-N.i wendet sich gegen den soziakdemv- kratischen Abgeordneten Wehle der u. a. behandlet hatte. Last die Lage der Landwirtschaft nicht so ungünstig sei. Wie die Verhältnisse vielfach lagen, zeigten die Staatsgüter, die keine Ertrage erbrächten trotzdem sie so gut wie keine Steuern zu zahlen hätten. Die Übrigen Parteien sollten mit dafür sargen, dast die Schmarotzer an der Landwirtschaft beseitigt würden. Bei uns in Sachsen könne von einem Großagrarier- tum keine Rede sein. Es mllsttcu endlich einmal Steuer- errnästigungen cinkrelen. Leider gingen immer mehr (Hüter in die öffentliche Hand über, und den Bauern würde die Existenz abgcschnilten. Es sei ein Verbrechen. Millionen nach dem Auslande zu geben für Dinge, die wir hier viel billiger haben konnten, wenn die Landwirtschaft bester unicr- st-ützl würde. Daß daS Heil auch dcö Kleinbauern in öer Genossenschaft liege, habe seine Partei längst erkannt. Wirlscha lsminisler Dr Wilhelm macht Feststellungen über die Verteilung von Groß- und Kleinbcsttz in Lachsen nach denen es in Sachsen nur einen geringen Teil oon Großbesstzcrn gibt. Ferner weist er nach Last die sächsischen Landwirte in drei ausciiiandersolgcnden Jahren unter Mißernten zu leiden gehabt haben. Zur Abstellung der empfindlichsten Not werde er dem Landtage eine Vorlage zngchen lasten. Abg. Bauer >D -N.i weist Angriffe brr Linksparteien aus ble Landwirte zurück. Biele kleine Landwirte wären froh, wenn ste so feste Einnahmen hätten wie ein Arbeiter. (Lär mender Widcrsvruch links.! Die AuSschnstanlräge werden angeno-mm-en. die kom munistischen Anträge dagegen abgelchnt. Kap. 4ü. Landropscrdczuch«. und Kap. 80 Landwirtschaft, siche Versuchsanstalten, werden ohne Bericht und Aussprache genehmigt. Auch Kap. bl, Höhere StaatSlehranstalt sür Gartenbau zu Pillnitz, wirb glatt erledigt, ebenso Kau. 52, Versuchs- und Beispictgärinerci Pillnitz. Die beiden letzten Punkte der Tagesordnung, Kau. 43. Handel »nd Gewerbe im allgemeinen, und Tit 2, Weiteres Darlehen an die Grassi-Ter«ilmcsthanS-A.-G. in Leipzig, werden gemeinsam behandelt. In Verbindung hiermit steht ein Antrag der Deutschen Volkspartct auf Bereitstellung größerer Mittel zur Wettpropaganda für die Leipziger Messe. Abg. Kuntzsch iD.-N i erstattet den Bericht de- HouShakt- amSschustcs der empfiehlt, den Antrag der Deutschen Volks- parlei abzulchnen. die Einstellungen aber nach den Vorlagen zu genehmigen. Die Ablehnung de- Antrages der Deutschen VolkSyortel im Ausschüsse hat zwei Miudcrhcit-antrSge gezeitigt. Die D c u i i ch c V o I k ö p a r t c i beaniragi nunmehr, den StaatSbettrag für die Leipziger Messe um 300 000 Mark aus 400 000 Mark zu erhöhen und beim Nciche sowie bei der Stadt Leipzig um angemessene Unterstützung vorstellig zu werden. Die Demokraten beantragen dir Heraufkeyung de- genannte» Betrages ans 200 000 Mark. Ferner beantragen die Sozialbrmokrate« bet Kap. 43 Tit. >0 für das Luftsahrwcsen nicht 460000 Mark, sondern, wie bisher, nur 32-,000 Mark einzustellen. Abg Borg iD -N.i legt dar. die deutfchnaiionale Fraktion unterstütze grundsätzlich alle Bestrebungen, die geeignet seien, di« Leipziger Messe zu fordern Es handle sich bei der Leipziger Messe letzicn Endes nicht um eine Leipziger Lokal, angelegenhcit. sondern um eine Einrichtung, die wett über dle Grenzen des Reiches Beachtung und Bewunderung erwecke. Unbeachtet dieser Einstellung habe seine Fraktion aber doch schwere Bedenken zu erheben gegen die Art. wir in Sachsen die Mittel des Staates verwendet würden. Seine Freunde hätten im Ausschuß ^ für dir Etatclnstellung in Höhe von 100 000 Mark .'Zuschuß für die Leipziger Messe gestimmt und die von den verschiedenen Parteien gestellten Anträge aus Erhöhung abgelchnt. Diese Haltung entspreche der zwang», läufigen Situation die durch dir sächsischen Finanz« Verhältnisse gegeben seien. Dle Negierung habe im Ausschuß durch ihre Kommissar« erklären lassen, daß die Finanzlage Sachsens nicht gestatte, mehr als 100 000 Mark Zu schuß zu gewahren. Wenn trotzdem die Mitglieder der Regierungsparteien. und znwr dir volksparleilichen Vertreter, einen Betrag von 400 000 Mark und der demokratische Ver- treter einen solchen von 200 000 Mark beantragt haben, so müsse man diese Anträge als ein freundliches Gesicht be zeichnen, mit dem man sich zwar beliebt machen könne, die aber nicht den tatsächlichen Finanzverhällnisscn Sachsens Rechnung trügen. Bereits zum wiederholten Male habe man dt« Tatsache erlebt, daß Regierungskommissare angewiesen seien, lebe Etaterhöhung zu bekämpfen, während der Finanz mlntfter, der als wirtschaftspartellicher Agitator vor seinen» Eintritt t» dt« Regierung rdensall- ted« ungedeckte An-gadr bekäinpste. »ach de» AuSichutzberatungt« dt« Entdeckung ge- macht habe, daß er für diesen und jenen Zweck doch Mittel bereit Hab«. Eine salch« süheerlas,. »»konsegnente Haltung der Regierung müsse man ans da- «triste bedauern. Wenn die Regierung oder einzelne Minister stch »ad ihre deaustragten Kommissare derart dloszstrllen, dann spreche e4»e solche Haltung nicht siir eine organische SeschLstdführnug der Gesamtregierung. Dir deuischuativnale Fraktion habe keinerlei Verpflich tung. -er führerlosen Negierung dl« Steigbügel zu halten. Ste erwarte, daß künftighin alle- vermieden werde, was ge eignet sei. die sächsischen Schulden zu vermehren. Nachdem aber die Regierung, ebenso wie vor acht Tagen, entdeckt habe, haß doch Mittel vorhanden seien, der Etat also doch über zogen werden könne, hätten die Deutschnattviialcn keine Ber- anlaffung. gegen die Bewilligung eines Zuschusses von 200 000 Mark zu stimmen. Wtrlschaflsmintster Dr Wilhelm gibt zu. daß der Etat nicht überzogen werde» solle, aber ev könne Fälle geben ivo man auch einmal diesem Grundsätze zuwidcrhandeln dürfe. Der Minister hofft, daß die Dumme für die Leipziger Messe eine segensreiche Wirkung «»Silben werde. Abg. Böttcher iKomm.j wendet sich gegen di« Unter- stlltzung der Leipziger Messe, auch gegen den Beitrag für die Jahresschau. Die Kapitalisten sollten ihre Neklamekostcn selbst bezahlen. Ak>g Nöllig iD. Vst'.I kennzeichnet in längere« Aus führungen die Bedeutung der Leipziger Messe. Nicht nur dle großen Unternehmer seien dort vertrete», sondern auch viele kleine Unternehmer, denen der Zuschuß der Negierung ganz defonders zugute kommen würde. Die Abstimmungen. Der Antrag, den Gesamtzuschuß für die Leipziger Messe um 866 666 Mark aus 466 666 Mark zu erhöhen, wird zurück» gezogen. Der Antrag, den Beitrag für die Leipziger Messe von >66 666 ans 266 666 Mark zu erhöhen, wird mit 48 Ltim» men der Bürgerlichen gegen 43 Stimme» der Linke« abge- lehnt. Später wird der im Eta« eingestellte Betrag von 166 666 Mark bewilligt. Angenommen wird auch der Aittraa der Sozialdemo kraten, nicht 466 666 Mark, sondern, wie bisher, nur SLS666 Mark sür daS Lustsahrwcscu in den Etat einzustellen. Gegen die Stimmen der Bürgerlichen wird auch der kommuni st ische Antrag angenommen, den Skaatsbeltrag sür die Jahresschau im Betrage oon 50 000 Ml. ;u streichen. DaS ungünstige At>stimmungövcrl>ättniS ist dadurch zu stande gekommen, daß auf bürgerlicher Seite einige Abge ordnete fehlen. Im übrigen werde» dle Einstellungen nach der Vorlage genehmigt. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. « Nächste Sitzung Donnerstag, 1 Uhr. Tagesordnung: Wahl von zehn Mitgliedern und je zwei Stellvertretern für die Gemrindckammer. — Geschäftsbericht für die Landcü-Brand- versicherungsanstalt aus daS Jahr >625 bctr. — Antrag deö Abg. Arzt aus Bereitstellung von Mitteln zur Einrichtung oon Ehe- und Scxnalbcratungsstellcn. — Entwurf eines Ge setzes über Acndcrung des SlaatsschuldbuchgesetzeS. — An frage der Abgg. Lippe. Rollig und Schmidt über daS Er holungsheim „Naupcnncst" in Attenberg >. E. — Antrag dcS Abg. Böttcher. daS Unglück in Stöhlen am 12.12. 26 und anderes betr. — Antrag dcö Abg. Böttcher, Haussuchungen bei Ab geordneten betr. — Antrag des Abg. Hofmaiin ans Acnderung dcS Gesetzes Uber die Dienststellung der Minister sowie deS Gesetzes über die AuswandSeiilschädigung der Landiags- abgrordiicten vom 14. Dezember 1622. — Anircig des Abg Berg aus Aushebung des Gesetzes über die Anerkennung neuer Feiertage vom 10 April 1922. — Anträge der Abgg. Arzt und Böttcher zum Rclchsjugcuöichutzgcsctz gegen Schund und Schmutz. Auch eine Sialislik. Der Landesausschuß Sachsen der deutschen Jugendver- bände schreibt unS: »In Nummer 98 der ^Dresdner Nachrichten" vom 28. Fe bruar 1927 wurde unter obigem Titel eine Erhebung bc. iprvchcn, die der Neichsausichuß der deutschen Jugendvrr- bände in den letzten Wc'chcn unter der erwerbstätigen Jugend Deutschlands durchgcsttbrt hat. Da jener Artikel geeignet ist, ein falsche- Licht aus die Erl-ebuiig des Reich,wuSschussc- zu werfen, sei eS unö, die wir als LandcSauoschuß Sachsen der deutschen Jugcndvcrbände die Erhebung tm Freistaat Sachsen durchgesührt haben, gestattet, dazu einiges zu bemerken: Als der Rrtchsausschuß der deutschen Jugcndverbände mit dem Plan, eine Ausstellung der deutschen Jugend zu veranstalte», ln die Scsfentlichkclt trat, mußte er auf seine Anfragen bei verschiedenen maßgebenden Stellen erfahren, daß eS keinerlei ouSretchcnde und stichhaltige Unterlagen über die bevölke» rnngS. und berusspolitische, gesundheitliche und soziale Lage der erwerbstätigen Jugend gibt. Dies zwang ihn. durch eine eigene Erhebung solches Mgtcrictt zu beschaffen. So wurde zunächst durch eine Probcerhcbung in Berliner Berufsschulen, also von Lehrkräften, die mit jungen Menschen ständtg zu tun haben, die Brauchbarkeit des kritisicrien Fragebogen- geprüft und erst danach an die Durchführung der Erhebung in den einzelnen LandeSteilen herangcgangen. Erfreulicherweise brachten gerade im Freistaat Sachen da- Ministerium kür Volksbildung, das WirtschaftSministcrium. die BezirkSschul- rate und Schulleitungen dieser Arbeit da- ihr gebührende Verständnis entgegen. Bc'onberS bat sich die BcrnsSschitt- lehrerschast. die ja tagtäglich mit der erwerbstätigen Jugend in Berührung kommt, um ihre Nöte weiß »nd um Ihre Ge. siindung kämpft, in dankenswerter Weise in den Dienst der Sache gestellt, und mit ihrer Hilfe ist eS gelungen, in den Städten Dresden, Ehemnttz. Bautzen. Zwickau. PulSnth. Wer dau und den Amtshauptmannschaften Borna und Großen- Hain, auf die wir unS bei der Erhebung absichtlich beschränkt haben, 80 000 Berufsschüler und -schülerinnen zu befragen, deren ausgrfüllte Fragebogen zurzeit aiisbereitet werden. Der Vorwurf der Schnüffelei kann bei dieser Erhebung schon deshalb nicht erhoben werden, weil weder nach dem Namen deS Jugendlichen, noch nach dem Namen seine» Arbeit- geberS gefragt worden ist. Es konnte dem NelchSanSschuh nicht daran liegen, die Möglichkeit zur Untersuchung einzelner Fälle zu gewinnen, sondern es sam ihm daraus an. einwand, freie Unterlagen für einen Gesamtüberblick zu erhalten. Daß sich dle Befragung dabei blS ansS Einzelne und Persönliche erstrecken mußt«, dazu zwang der bereits erwähnte Mangel an icdwedem Material über dle Lage der erwerbstätigen Ju gend. Die meisten der vom Verfasser des Artikels beanstan- beten Fragen aber berühren eben Mtßstände, di« die erwerbs tätige Jugend ernstlich gefährden und um deren Abstellung e» dem ReichSauvschuß zu tun sein wind. Durch die Mit- Wirkung der Berufsschullehrcrschast ist vermieden worden, daß dle Jugendlichen die Aiis-süllung der Fragebogen als eine Gelegenheit znm Ulk betrachteten. Auch die Bearbeitung der Statistik, deren Möglichkeit angczwcifclt wird, ist durchaus stchergestellt, da der Beginn der Ausstellung ohnehin aus den 13. August verschoben worden ist. Und schließlich z» den Schlußsätzen deS erwähnten Arti- kelS. Die Befürchtungen des Verfassers sind durchaus uu- berechttgt. An ber Wurzel Hellen will der Reichsausschuß, aber nicht mit Pflckstercheu und Umschlägen, sondern durch Heranbildung einer ln ieber Hinsicht gesunde» Jugend, vor» beugen ist besser und billiger «>» heilen. Dieser Orundlatz lettei dle «rbett der Jngendverdände. von hier an» er. heben Ne di, Forderung »ach Frelzelt. nach Besserung der Wohnverhältnisse, nach Hebung der Lag, de, erwerb-tiittg«, Jugend.. Nnh lf'Wird auch di« mit «rsplg durchgesührt» Er. Hebung, wie dtk -«samt« Ausstellung der deutsche« Ingen» einen Schrlt« »vr«»ärt« badentS» zur Gesundung »nserei Jugend und damit »ur Eltstziihung unsere- Volke». Dr. Aartnackle über Dolkserztehimg »t neue Malerei. Sin Vortrag t« Gcwerbe^rei«. Der Menschheit Würde ist in er,re Han- gesebenk Dicke» Lchtllerwor.t an dir Kützstlrr war der Leitgedanke de» vor. trage-, den Stadtschulrat Dr. Hartnacke am Montag i« Gcwcrbeveretn hielt. .Die Frag«, was die Kunst mit Volk», erzirhuna zu tun Hab«, bcaittworlele der Redner dahin, dah ja der Menschheit Würde mit dle Sorge sei am dle Seele bei» Volke-, um seine Erhebung und Bereicherung. Di« Sabe des Künstler-, einen (Hegenstand so darzustellen. daß er er- bebt und aufrütteU, wird aber gar leichi zu einer Sache für sich. In den letzten zivel Jahrzehnten hat mancher Kiiastler etiuas sehr aus seine Souveränität gepocht und nn» Dinge zugemutet, di« mit der Menschheit Würde nicht» mehr «i tun haben. Jahrhundertelang ist für die Kunst der Stofs. inlea.lt da» Entscheidende gewesen. Heute ist er vielfach »urück- getreten und die Farbe schein, der Selbstzweck zu sei». Dinge werden alS unerhört gepriesen in Bildern, deren Inhal! gleich Null ist Bewußter Trug liegt hierbei wohl nicht vor. sondern lediglich Einbildung. Man fürchtet, tu der Kunst als rückständig zu gelle» und redet stch ein. Genuß und Freude zu haben. Der Nedtzer zeigte den Gegensatz -wische, der alten Kunst und der neuen und neuesten Malerei und lies wundervolle Bilder der allen großen Meister an den Auge« der zahlreichen Versammlung vorüberziehen, Bilder »ö» hoher malerischer Wirkung, bel denen die selnften Züge de» Geiste» im Antlitz sich mtdenspiogrln. Er kam zu »euere» Meistern wie Men-cl und Eourbet und bracht« viele vei» spiele guter deutscher Freilichtmalerei. Bon van Gogd »»»- gehend, zeigte der Redner dann die neue Entwickln»,, die stch immer freier und freier macht von seder Bind»«, an die Welt der realen Form und von einem —iömu» »m» andern führt, wie die Auflösung Immer wetter schreitet »»» der Nustnn zum Prinzip wird, wie da» erkennbar« Sach, elemcnt sich immer mehr verliert und e» sich bei den Vilser, nur noch um rrln lincar-acometrischc Formen krauser Art handelt. ES sind Bilder mliuiiler oon ansprechender Fartt> kclt. aber sie haben nichts zu tun mit der Ausgabe, die Mensch, beit zu erheben Bet der Besprechung der »neuen Sachlich, kcit" sagte der Redner, daß man sich ln der Kunst Tendr»» verbitten müsse, namentlich wenn sic so kanstdlck ausgetrage» werde wie in den Bildern von Grosz und Dlx. Bo» der H»- kunst sei nur dann eine wirkliche Gesundung zu erhoffe», wenn die Kunst sich wieder zurllckkindet ans den alten, uuoer» lierbaren Boden der Darstellung deS Wirklichen »nd D»t- strllcnsiverten. Nur auf dieser Grundlage werde di« Knu den Weg zurückkinden z»m Herzen deö Volke». — Der Red« folgte starker, wohlverdienter Beifall. Die Bilder wurden »um ersten Mai« m-it de« »«««» Sptskop de» Gewerbcveretn» vorgekührt ein Apparat, der eS ermöglicht, undurchsichtige Dinge, neben Bilder» »»ch Mineralien. Knochen, Präparate aller Art. ia klein» lede»be Tiere ln läOsacher Vergrößerung aus die Leinwand »» bringen. Die großen Vorzüge dcS neuen Apparate» wurde» auch durch Oberlugenleur Frenzel u>U> Dr. Michaela» vielen Beispielen praktisch erwiesest. —« Der M. «. v. FSger and Schütze, DreSde, »«»>»» d, .ssoologilchen Garten sein 48. Etisiung»Iest. d«tzehk»t «»« einem Konzert der Nulitta-Kaoelle und Darbten«»» von ML»«rr, chören. Der l. Vorsitzende Hugo N o I t k « brarütztr mi« herzlicher Morten die zahlreich erschienenen Teilnehmer, insbesondere »«ch »< vielen Ehrengäste. Unter Leitung seines verdienstvolle« Eborweiiteü Riedel sang der Verein klangschön Ehüre von Vach. Lchubert. Abl. Julius Lttio. Uthinann. Schöne und Lilcher. Fm Rahme» der Veranstaltung fand die Ehrung eine» allen SSngerveterane» da«. SangeSbruder Gustav Poche r> Mligründer und Lbr*««ltz>liet des Vereins, der über 56 Fahre >m Längerleben steht, erhielt »««r ehrenden Worten de» Vertreter» des Sachs. Elbgausllngerbundet, VundeSlchatzineister Welser, sstr seine langlährige Tre«e >«« deutsären Lied den Ehrcnvries de« Deutschen Sängerdunbe« tbe» reicht. Nach dem Konzert belchlogcn Ballsreude» den erhebe»-«» Festabend. Sin poltNfcher Beleidlgunqsprozeh. In Nummer 4. Jahrgang I!»26. de» »Nationalen Kaenps» blatte» sür Sachsen" befand sich rin größerer Aufsatz, de» der 85 Jahre alte Bankbeamte Hcllinut Herbert Martin Antel verfaßt imlte und der mit der Urberschiist ^Republik oder Monarchie?" versetzen war. Die bcirefsende Nummer erschien kurz vor dem Volksentscheid über dir Fürste», cnlcignnng. Der Verfasser bekennt sich zu den Anbän^r» der Monarchie,- er sieh, ln der Wie-derausrtchiung der Monarchie die einzige Lösung, da» deutsche Volk wieder ia ruhige und geordnete Verhältnisse »urtickzufützre«. Ge schrieben war der Aussatz unter dem Eindruck der damals politisch ketzr erregten Zeit. In ihm befanden sich ein, ganze Anzahl zum Teil sehr scharse kritische Stellen. Gegen se» vcraittivoltlichcn Schriftleiter, den >893 gciwrcncn Bavmetster Artur Franz Metze, und gegen den Versasscr de» Artikel-, Tlankbeamien -Intel, war ein Verfahren wegen Brrgehen- gcgen daS NcpubliNchlitzge'sctz anhängig gemacht morde». DaS Gemeinsame Schöüengcrirbt Dresden verhandelt« am Montag gegen vorgenannte beide Beschuldigte, denen Recht»« anwall Dr. Berttzold alS Verteidiger zur Saite stand. Kriminalivachimeister Bcllmonn gab als Zeug« an. da» »Nationale Kampsblati kür Sachsen" gehr nur den Mit gliedern de» Wikingbundcö zu. eS liege in keiner Zettnng»- vcrkausüstcllc u>w. öffentlich znm Verkauf au». NcchiSanwali Dr. Vcrthold plädierte sür Freisprechung, auf die da» Gericht auch zukam. AmlSgcrichlSral Dr. Roth betonte in der kurzen 'Begründung de» Urteil» vor allem, der Begrlfs der Drsfentlichkeil lrl verneint wovdcn. Tuol»»»«»« j l -L"'!SlL>rke ' N«sm. püfrekil! ! ATUT-ucke ZMM »«- ' I Ackl»«N»»»»e»>« tÜtR i -1^«» UN«> mN 4«»«» »Iu»r«tnlou«g^- tzdM»emNM> 2» Na»«« In MI«, ^poG«k«». I