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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270316018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927031601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927031601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-16
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1927
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Mittwoch. 16. MSrz 1927 Nr. 126 Sette 2 mit freier Bersügung über die Schelbemündung schwer be einträchtig« werden. Die i»ager Negierung beruft sich srrtltch daraus. das, immer noch gewisse beschränkende Brftimmun««n fllr Belgien m,t bezug .ms die Lcheldemiindung bestehen blte- den. aber in Hvllan- täuscht sich wv!>l niemand darüber, baß Belgien im Krtegoialie uv«r solch» Schwierigkeiten nicht stol pern, lon-dern sich init vollen Händen nebmen würde, mat es braucht, ohne sich um «inen v»ager Einspruch w> geringsten N, kümmern. Wtrtchafllich würde Deutschland dnrch ben Kanallmu mit neuen großen kosten belastet werben, wvlür e- nur die Aussicht erhielt» das, e».t« einer ser„ren Autnnft au» dem Wettbewerb »wische» den beiden Häsen Antverpen ui»d Rotterdam Vorteile erzielen könnte durch die Gewinnung »anstiger Nerschifiiingobedingungrn. Zunächst »der würde die Ausbringung der Mittel für den nicht au» einer eigen«« deut schen Noin»e»digkctt entspringenden Rhein-Sehclde-Kanal um fo schwerer ins Gewicht sollen, ie mehr wir schon durch anderweitige Kanalbauten groben Stile» in Anspruch genommen sind. Die deutsche Oesfentlichkett ist. wie der Reichs» vrrkebrSminister Dr. Koch lw VerkehrSauSschuß öeS Reichs tage» fcstgcstclli i»n bereits gegenüber unseren eigenen.Kanal plänen in ein kritisches Stadium eingctrcten. und «» würde daher für sie eine starke Belastung sein, wenn nunmehr zu den iü»gsten Genier Enttäuschungen auch noch der fatale Nach- klang aus Artikel Nit des Versailler Übertrage» käme. Selbst wen» die irrste holländische Kammer ihr Plazet zu dem Vertrage nicht gibt, müssen wir auf deutscher Seile damit rechnen, das! »on Paris aus immer weiter und weiter gebohrt wird, vis ickUeßlich der holländische Widerstand doch — »vreodaer Nachricht«* — üderwunb-u t». UAprüu««ch »«»solOte man in Parts ben ausschwgtseube« Plan, u« Rhein eine, große» .neutralen" Staat unter Einckeztostu«, Holland» nnd der Schweiz zu schassen. Al» diese» PHaniasirg-bilde »ei der ersten verüh- rung mit der rmnhen Lust der Wirkiichkett in nicht» zersioß. richte»« der Pariser MilitariSmu» sei» Augenmerk um s, hart- uäcktger ans bl« Schetöemündung und Anlwer»«». und er mild nicht eher r«be« «och raftr». di» er sein«» Zweck erreicht d»t. In vrützel slnbe« er badet bedingungRdle Bereitwiüigkett znm Entgegen kommen. Diese Stimmung konnte »ich» «ent- sicher »nm »u»dr*ck gebracht werden, als durch dt« »stenkotln« Erklsrun, d«s belgischen Minister» d« Vr»«nvÜe », ber Kam»«», baß er de, »letchen Stanbpnnkt t. Her- -ras« der nationalen Verteidigung verträte wl« Painiend und Paul Vvncour. »tlo Zwei Nattonallstcn und Vttttartst«, vom ßll«r- schärßstem Schlogr. in ber französtßcken Kammer. He'IoNd W um einen solchen Nachbar wirklich nicht zu beneiden, und e» ist zu fürchten, daß e» bei »er «bnetgung seiner Bevölkerung gegen rlnen organtschen Ausbau «einer Wehrkraft nach schwel- zerischem Muster zusehe ich» wenlger imstande sein wird, sich den ovn Parts und Brüssel her wirkenden Einflüssen zu ent- ziehe»». Aas bioler Erkenntnl» beouht auch die resignierte Haltung brr beutlchrn öffentlichen Melnuitg gegenüber dem Lcheldewertrag«. über di« man in Hollaich Verwunderung äußert. Das deutsche Empfinde» de« der Sache geht dahin, daß sie ein neuer Beweis für dle Richtigkeit de» Aubspruche» Dr. Gtresemann« ist. daß der Weg unserer auswärtigen Polttik noch aus lange Zeit hinaus mit Dornen gepflastert sein «lob. Deutsche Intervention im Falle Delius. >» ratz »meid»», unserer «rrllnerGchrlItlettuog» V»«Nn. 1K. März. Wegen ber Berurteti-ung de» deutsche, Io«r»«t<ften Deliu» durch das tialieniiche Gericht „ «» Lageu Grsängni» wegen Ausnahme und Verbreitung oo> Pch»tvtzra»hte» In denen seiten» der italienischen Richter eine Herabsetzun, dg» AWeken« des italienische« Staale» erblick» »leb ttz> drutschtrleits jotor» inlrrpeniert worden, und es wlsts grhosst. daß et»e Verringerung der Freiheitssirast tt»kres„ wirb. Dir vo» Deliu» ausgenpinmenen Lichtbilder euttzaltr» Darstellungen au» den sizilianckchr» Schwele lgrnben und Ware» »on AnSstikrupgen begleitet de» Inhalt», das, e» de» ArtetSer» dieser Schweselgruven unter der salchistiichci, Herrschaft «och Ichlcchler »ehe al» srühcr. Dle verurirliuug ist nicht erfolgt aus Grund de« Gesetze« »um Schutze des fa. schlstischen Systems, dessen Wirksamkeit sich nur auf ttalicnlich« Ltaatsangehürige erstreckt, sondern aus Grund eine» neue« italienischen Gesetze» zur Verteidigung -er öffentliche, Ordnung. BeUeidskelegramm Lttn-enburgs znm Lode -es lelllänütschen slaaisprastdenlen. Berlin. lk. März. Anläßlich des Abledcn» de« lets. ländischen SdaatoprLsidentcn Tsri-akste hat der Reichspräsident der Witwe de» Verstorbenen in herzlichen Worten seine Tellnatune telegraphisch ückrrmltkelt. Ebenso haben der Reichskanzler dem leitländischen Mintsterpräsi-enle» und ber ReichSmlnlster dr» Ar-ußrrrn dem lctt- ländlschcn Minister de» Anoivärligen telegraphisch chr Beitet» ausgesprochen. <W. T. B-l Die Wirlschaslsüebatte im Aeichslage. Curtius gegen demokratische Angriffe. tDrahimtiSling ansrei Nerltner L ch r i s t l e t t » » g.i Berlin. 15. März. Der NeichStaa letzte heute die zweit« Lelung des HauSlialtS deS NeichSwirt>chaftSministcrtumS fort. Abg. Vieuer «D N > wies aiii die starke Vermehrung der Eigen betriebe des Reiches der Länder und der Gemein- den hin. Ihre ständin wachsende Ausdehnung aus weitere Ge- werbezweigc lei zu einer groben Geiabr für die Privatwirt schaft. in erster Linie für das Handwerk und den Einzelhandel geworden. Der Konkurrenz der behördlichen Betrled« sei da» freie Gewerbe naturgemäß nickt gewachsen, weis ste nicht gleich diesem die öffentliche» Lasten zu tragen haben. Dieser unheilvollen Entwicklung müsse entaegengetretcn wer» de«. Der Redner forderte Unterstützung der Krcdttgenossen. schatten und Beibehaltung der Mcisterlehre im VerusSlchul- gesetz. Rokivciidtg sei ein Staatssekretär für da» H a n d w e r k. mindestens aber müsse dem Handwerk ein Ministerialdirektor gewährt werden. Abg. Benthieu iD. Vp > dankte dem RcichSwirtschaftS- mtnister kür die von ihm veranlaßte Aushebuna der PreiS- treiberetgesetzgebung und für die Zurückziehung des Gesetzes über den Preisabbau. Die Aufhebung dieser Ausnahmegelrtze bringe dem Mittelstand die langersehnte Freiheit. Die Aus wirkung -er Kartelle sei durch die Kartellverordnung im all gemeinen in erträglichen Grenzen gehalten. Abg. Sonncr <Z.i erklärt, das Handwerk habe Deutschland viele wertvolle Kräfte beschert. Jetzt herrscht lm Handwerk drückende Erwerbslosigkeit. Der Redner verweist besonder» auf die Konkurrenz der Reichödrnckerel für daö Buchdruckgewerbe. Solche Eingrisle in die Privatwirtschaft müßten verboten werden. Abg. Büll lDem.i behauptete, daß das Kartellweien vom Ministerium in übertriebener Weise gefördert werde. Abg. Lcmmcr tDem.i protestiert dagegen, daß die RcicbSregierung den schwedisch- amerikanischen Zündholzlnist geradezu sanktioniere. Der Ent» wurs sei ein unerhörter Eingriss in die Gewerbesrethett. Neichswirlschaflsminisler Dr. Eurlius beklagte sich darüber, daß die OvvositionSredner mit voll ständig vorbereiteten Manuskripten ans die Tribüne getreten seien und infolgedessen zu den eingehenden sachlichen Dar- legungen der Regierung nur in kurzen Eingangs- oder Gchlußbemerkungeu Stellung genommen hätten. Ein solches Verfahren sei nicht geeignet, zu einer sachlichen Auseinander, setzung zu führen. Die Iiilercsseii-Organilattonen aller Richtungen leien ohne Zweites ein starkes Akttvnm unserer gesamten Wirtschaft. Plan sei sich aber auch klar darüber, welche Gefahren von chci'en Organisationen auSgehen. Der Minister erklärt, daß er immer dasür eintrcten werde, daß das Reich und das Gemeinwohl von diesen Organisationen nickt überwnchert werden. Ten Demokraten müsse man erwidern, daß sie doch die Han- delSvertragspolitik zwölf Monate lang mitgemacht haben. Erst seit zwei Monaten seien die Demokraten nickt mehr in der Regierung und in dieser Zeit sei das WirtschastS- mtnisterium ebenso aktiv gewesen wie vorher. Ein besondere- QualitälSmarkenkchutzgeietz halt der Minister nicht für er forderlich Auch -ie kartellierte In-ustrte habe die Preise ge senkt. z B für Stickstoff und Aluminium. Die Preise kür Kohle Eisen und Kali seien an sich bereits verhältnismäßig ntesrtg. Netzer sie Karlesisrag« werde man sich tzemnächft in» Ausschuß unterhalten. Unsere Handelspolitik rverb« anch fer nerhin aus Hcrabletznna der Induftrlezsk« gerichtet fein. Zwischen VerabschteSung und Inkrafttreten des endgültigen Zolltarifs werde ein so großer Zeitraum liegen, daß inzwischen Handelsverträge nach dem neuen Ent wurf abgeschlossen werden können. Darum müsse man zu- nächst einmal eine gewisse Konsolidierung in den anderen Ländern und den Abschluß der Weltwirlschastskonscren» ab- warten. Zur Frage der Subventionen erklärte ber Minister, baß die Gesamtsumme der Darlehen »s.i. die ber Garantien NS «ntz die der Reichsbiirglchastcn NS» Millionen einschließ lich der Rnsiengaraatie betrage, also verhältnismäßig wenig gegenüber den Leistungen anderer Länder Für daS Z Ü n d. hoizgcsetz hätten die Demokraten selbst durch ihre Jnler- pcllation den Stein in» Rollen gebrach». Für diese Regelung habe sich auch der Rcich-ivtrlichafisrat erklärt, dessen Bericht erstatter in dielen Fragen der demokratische Cbesredaktrnr Bernhard war. «Hört, hört! Heiterkeit.« Unser Bestreben muß immer dabin gehen. daS ganze Volk mit dem Gedanken zu durchdringen, daß Wirtschaft nicht Selbstzweck lei. sondern daß eS daraus ankomme, durch untere Wirtschaft zu einer höheren Kultur im ganzen deutschen Volke zu kommen. sBet- sall bei den Regierungsparteien.) Abg. Loibl iB. Bp > erklärt, daß kein Stand unter ber Inflation io schwer gelitten habe, wie das Handivrrk. — Auf eine Anfrage erklärte Staatssekretär Drendelenburg vom Reichswirtschgftsministerinm. daß die Vorarbeiten für die Aushebung der Verordnung über die Abgabe elektrischer Krast usw noch nickt abgeschlossen seien. Im Lause der nächsten Monaie sei aber die Auskrebnng zu erwarten, natür lich mit einer gewitzen Uebcrgangssrist. — Damit schloß dann die allgemeine Aussprache. Der Haushalt des Retchs-ivtrkschattsmintstertulms wurde dann erledigt Einem Anträge de» Ausschüsse» entsprechend munden 750 stütz Mk.. die znr Förderung des deutsche« Außen, Handels, insbesondere znr Zinsverbilligung sür Darlehen an deutsche Exporteure, eingesetzt worben waren, gestrichen. Dir mt> der Beratung vrnbundencn Anträge imirden dem zu ständigen Ausschuß llbcriviescn, e-bemso der Gosetzcnbwurf über das Zündholzmonopol. Da» Haus vertagt sich dann aus Mittwoch. Aars ber DageSondnung steht der Etat deS Ministerium» kür Er- nährung und Landwirtschaft, bei dem der ReichscrnächrungS- minister Scktele eine Rc>öe Ücker die gegenwärtig aktuellen LandivirlschottS. und Ernährungsfragen halten wird. Der Arbeitsplan des Neichslages. Berlin, ist. Mär». Der Aeltestenrat deS Reichstages hat heule die Dispositionen kür die Netchtagsarbcttcn der nächsten Tage getroffen. Am Donnerstag vormittag soll der A»S. wärtige Au-schuß leine Sitzung über die Genfrr Verba »lungen und die allgemeine politische Lage ab- halten. Im Plenum wird, nachdem heute ber Etat des ReichswtrtsktnittSmiliisteriumS erledigt lein wird beute und morgen der Etat deS N e i ch s c r n ä h r u n g » m i ni ste r i u m S beraten werden. Von Donnerstag ab folgt die Beratung deS Etats des ReichSministerinms des Innern und in der nächste» Woche voraussichtlich schon am Montag wird der Etat des Ministerium- des Auswärtigen aus die Tagesordnuna gestellt werde«». Erweiterung des Pariser Handelspromsoriums. Erleichterte Weineinsuhr gegen das Ver sprechen einer 6e fncio-Meistbegünjrigung. Zferlio. i.V März. Nach Nachrichten auS Paris, wo gegen wärtig Ministerialdirektor Posse vom Retchsrvtrtschasts- mtnUkerium die Versand lungen Ücker die Handelsbeziehungen zwilchen Deutschland und Frankreich führt, ist man dort zn einer weitere» Teileinigung gelangt. Es wivd in Anlehnung an die erste tin Dezember >»'-5 zustande gekommene grund sätzliche Abmachung erneut scstgelegt. daß Deutschland gegen das Zugeständnis der Meistbegünstigung oou Frankreich, setzen Wirtichiittsgeietzgeckung eine Klausel dieser Art ck-> luro nicht ziiläßt. sür alle Waren des bentlche» Erportintkreffes «tue Meistbegünstigung io k-v ta erhalten soll. Für die Recht»- tzansr des Provisoriums, das der Verabredung gemäß noch bis znm St. Mai in Krast bleiben soll — also für April »nd Mai —, soll Frankreich ein ziffernmäßig festgelegtc» Kon tingent von Weinen zn de» gleichen Tarifen, wie sie Spanien »nd Italien eingeräitmt worben sind, nach Deutschland ein, führen können, wogegen Frankreich sich z» einer Erweiterung der in dem Provisorium begünstigten deutschen Warenlistr ßereiterklärt hat. Die Verhandlungen aber den erndgiNtlgen Hawdelsver- Irag werden jedoch auch weiterhin stark beeinträchtigt durch den iimstand, daß die Revision des französischen Zoll tarifs noch i-mmer in der Schwebe ist. Der vom HandelS- «n-inistcrium ausgearbeiicte und vom Kabinett gebilligte Ent wurf des neuen französische» Zollgesetzeö ist bisher nicht auS den Kommissions-beratuiigen hinauSgekommen. Die fran» tzösischc Negierung hat allerdings ziigesagt. daß sie alle» tun wolle, um die Verabschiedung des Gesetzes zu beschleunigen. Und hat der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß sie im Juni ln der Lage sein würbe, den endgültigen D.iris vorzulegcn. Selbst i« günstigsten Falle wäre unter dicke« Umständen 1»u« vor Jul» oder August mit dem Abschluß eine» cnd- ßKltigcn Vertrage» z« rechnen, so daß es daun noch zu einer Weitere» BeriL»gcr»og de» ProvilorUu«» komme» müßte >mß bte nicht behobenen Schmierigkeiten schon t« der nächst«» Zeit »icder akut »erde» könnte» o Frankreich bot «Afo feine von dem schwer ringenden brutschen Weinbau scharf bekämpfte Forderung nach Gleich stellung der französischen Weine mit denen au» Spanien und Italien bereits im Provisorium d-urchgesctzt. Man wird ab- zuwarten hacken, ock die Höhe de» Kontingent» in der Er weiterung der begünstigten deutschen Eyportwaren einen ge- wisien Ausgleich findet. Txotzdcm bleickt die Tatsache be stehen, baß -ie hauptsächlichste französische Forderung, der die deutschen Unterhändler bisher mit Recht widerstanden haben, doch bereit» im Provisorium zugcstanben worden ist. und wir uns damit nicht nur eines sehr wertvollen AuS- gleichSobjrkkS für den endgültigen Vertrag begöben. sondern auch in einem der wesentlichsten Punkte da» Inter esse der französischen Handelspolitik an der Beschleunigung der En-regclung genommen hacken. , Aufgehobene Ausweisungen im Ahelnlaa-e. Koblenz, 18. März. Di« Nheinlandkommtssion hat die vor längerer Zeit erlassenen Ausweisungsbefehle geaen solgendr Personen z»rttckgczogen: Polizelinspektor Thnmann, Ministerialrat Ztmmrrmann aus Birkenscld. Notar Buden» bändrr aus Landstuhl. Edgar Jung au» Zwetbrücken. Weiter bat die Rbetnlandkommission solgeuden früher auSgewtesenen Beamten die Erlaubnis zur Wiederaufnahme ihre» Dienste» erteilt: Polizeikommiflar Bauer in Zwetbrücken. Polizei» iaspektor Schneider und Polizcikommitzar Krause au» Landau. Oberstudienrat ElariuS aus Langen, Oberstubtendlrektor Lautenschläger ans Worin». Landgerichtsrat Altenbork, sowie den Lehrern Born. Jockel und MachcnSmann auS Mainz. Neues Verhol von Druekschrlfle». Koblenz, lü. Mär». Die Rhetnlaii-romintssion hat die Nr. ö der tn Halle erscheinenden Wochenzettschrtst Werwolf vom 11. Februar 1927 für verboten erklärt. De» weiteren hat sie da» Buck Bestie M knick, erschütternde Erlebnisse eines Deutschen in den französischen Strafkolonien. hereuSgeaeben vom Verlag Walter Hermann 1« München, für da» be'etzte Gebiet verboten. fW. D.8I AuflSjuug -er völkischen Fraktion im Aeichslage. Werls«, tb. Mär». Die bisherige völkische Reich», t a g » s r a k t i o » . dir dir verlchicdcucn völkischen Richtuuaeit vrrciutgte. hat letzt zu bestehen aujgchört. Die national« sozialistischen Abgeordneten im Reichstage verosscntltchen ein« Erklärung, tn der es heißt, sie hätten an de» Vorsitzende» der völkischen ArbeilSgciiietnschast, Abg. v. Graese. die Aussordrruiia gerichtet, ihnen den Vorsitz der Fraktion der Völkischen Uroeitsgemeinsäwst abzutrcten, da sie nach de« Uebcrtritt verschiedener Abgcvrdiieler zu de» National« svztaliste» die stärkste Gruppe dieser Fraktion seien Da Graese sich gcivcigrrt habe, de» Vorsitz abzugebcn, hätten di« nationalsozialistischen Abgeordneten ihre» Austritt aus der Völkische» Arbcitsgcmrinschast erklärt. Die Mind-tt'l'ärke einer Fraktion, die Vertreter in die Ausschüsse entsenden kann, beträgt tb Abgeordnete. Diese Zahl hatten die völkischen Abgeordneten der verschiedenen Richtungen durch ihr Zu sammengehen bisher gerade erreicht. Kommmiislenhehe gegen Jürgens. Berlin, lsi. März. Der preußische Landtag nah» heute nach ctiva dreiwöchiger Brratuitgspause seine Pi nar- sitzuugen wieder aus. Die .Kommunisten beantragten ie» fvrtigc Beratung eines Antrages, den Laudgerichtsdttektor Jürgens trotz seines Freispruches nicht mehr In der Straf, rcchtspfleg« zu verwende» und die dnrch Jürgens' richterl che Mitarbeit verurteilten Proletarier sofort freiziilatzc». Die Freisprechung Jürgens' sei ei» Akt der „Machtjustiz in eige ner Sache". Der kommunistische Antrag scheiterte ae< schäftüordnungsmäßig am Widerspruch der Ackgeovdiicten. Dann wurde der Kultuöela» beraten. » Wie ber .Sokalanzetqer" Hort, wirb Fra« Jürgen» dnrch ihre» Verteidiger Revision gegen das Urteil «inlegeu l«tze». Die Frage der Lehrerbildung. Berlin, t5. März. Der BildungSauöschutz bei Reichstage» beichästigle sich heute mit Lehrerbildung», fragen. Ein Verirrter des Neichöiniieiiministcriums erklärte, daß die Frage der Lehrerbildung angesichts der Sntwickluug. die sic inzivischen tn den Ländern genommen habe, erhöhte Aufmerksamkeit und erneute Stellungnahme der NeichSregte- rung erfordere. Der Neichsinncnminister werde daher aiS- bald eine Beschlußfassung des RcichskabincllS darüber her- beiführen, ob der Frage einer reichsgesetzltchcn Rege lung ber Lehrerbildung erneut näher zu treten sei. sobald die finanziellen Vorfragen in Verbindung mit den Verband» lungen über den Finanzausgleich geklärt leien. Der Initia» «ivantrgg de» Reichstages, durch den als Vorbildung für de, Lehrerberuf der erfolgreiche Besuch einer neun- stufigen höheren Lehranstalt gefordert werde, ent spreche auch nach der Auffassung des NelchSinnenministeriumS dem Wortlaut und Grundgedanken des Ari. 14.9 der Ncich»- versatzung. Der Antrag enthalte jedoch nur eine Tcllrcgt« lun-g »nd unterliege daher allen Bedenken, die gegen jede teilweise Lösung eines an sich zusammenhängenden Gesamt- Projekte« vorgebracht werden. Die Frage der Lehrerbildung werde bereits tn einer der nächsten Kabtnettssitzungen er örtert werden. Besserung im Befinden v. Kühlmanns. Berlin, 1k. März. In dem Befinden des verunglückte« Staatssekretärs a. D- K ü h l m a n n ist eine kleine Wcn-u»s zur Besserung ringetrctcn. Die akute LebenSgcsährdung, die bi» gestern abend angenommen werde« mußte, gilt all übermunden. Der Grlsf an die richtige Slelle. Keine Diäte, »nd Freifahrten mehr für anSgeschlotzeu« preußische Abgeordnete. Berlin. Isi. März. Sämtliche Fraktionen -et Preußischen Landtages, mit Auöuahmc der Völkischen und Kommunisten, haben einen Gesetzentwurf cingebracht. wonach da» Gesetz Ücker die Entschädigung der Mitglieder und de» PrLsidenien de- Preußischen Landtages dahin obgcändert werden soll, daß »on der Teilnahme an ben Sitzungen de» Landtagcs anSgcschlotzcnc Mitglieder für die aesamte Zeit bi» zn« Ablauf de» letzten AnSschlußiagrS bas Rech« zur freie. Fahrt nub den Anspruch aus Auswandseuischäbigun, »edft be« AoSgleichznschlag »erwirken. Die Bestimmungen, nach denen freie Fahrt »nd Aufwandsentschädigung gewahrt werde», sollen mr den Präsidenten und di« stellvertretende, Präsidenten des Landtages, sowie für die ständigen Mit« glteder de» ständigen Ausschusses nach Ablauf der Wahl periode oder nach der Auflösung de» LaiidtageS bi» zum Ab lauf de» Tage» gelten, an dem der neue Landlag zilsanunentritl. Getzlers Sohn schwer erkrankt. «»gSbnrg. 1k. März. Der 18 Jahre alt« Sohn Le» Reich»» wehrministerS Ges-ler ist an Genickstarre erkrankt. Die Vcr- schltmmernng machte eine Ncberflthriing In das Krankenhaus notwendig. Dr. Gebier weilt mit seiner Gattin in Angkbnr» und konnte daher an dem heutigen KabincttSrat nicht teil nehme«. Der andere Sohn de» RrtchSwchrminIster» ist vor einiger Zeit tn Augsburg als Student verstorben.
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