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»«»»»latt Wr Politik. vvierbaUu»,. Ge'»ä'irvkrkkbr. vörienbrricht. 8rrmdc»Iist«. dir» d»c Poi, M 2.7». >m Ausland »nt eniivrcLeudem Poimüchlaa. Amiakint vt ii launaeni Maricuur Nv.Lulin c-. IIbrNaibm. erxmaaL v. Pvuun l-i »InMNIao» 8i> Sikuimdl Gr >llo»»»u. s mir a» v>La>cuiaor>» lus 3 Uln^tachmiilai«. Die I Iwliinc Grund,kge st,»0k!ui>,s LUdcm isPia. nirMo«. . lass ,'d.r »INI, griaauc» 20 Pia. Nntniii -irui,,E,uac, i.-jcue -uP», Au!uut,a„, u,-u NU, dc, Pnvaokc V.,-Ur so PI, «»sw»>i,ac Siui»nac nur ae,«n Porausbczabiuiia. »»Inndiannaki, »clnnku I.immM»« uumbnstkPk inUlciuiiasbell'u on / vin Nuckuadr cmaciaudlrv Lchnll-' Imikr stiur Bcrbiudlirbkeit. L»r-nI»>rrU,I»rtl- xlr. 1l. Mgfll <ü. NII2I81UI2 M»ll dtNut^i »«rn« e> r»»r uiul D 8pvv1»I-^v^< N!tkt M> 1'r»i»iuuvr1v. 9» Nviedsl« NilU^slo l'roi»,e. ^ DE' HDD * 38. Jahrgang x'r»L^^^»r«s»4ei«?r»Er«r»<«r»rrr*ierkrrrrr^«i«^r«»KjK^ML^«»«^ E Dr. Liv^Ivr'ti ^»^«nlroiilvu i ii. i il.boi'k. ß E I)r.>V uiiiul//^1i»^^iij»ulvvr i 751>, ^ E livui UIuiKlonsutt 1 1 iimio 7srr ^4 Vsr>»utt«I1. 0»^» uusviirt«. »-»—E -> I)ro8<Ion ^RL»Hvr»I»L v n u I I»«IllliIII<IIlINK>, Ik««VIKt»to11vI1 in NUl <v. ».-»'.> K -: VoUIcommsn-itor, »olbst- tbälixsr. pvickusekloser .» Uiospeeto Sintis un>l frniux,. 70.00«» RU.-lc " im Ovbruucb. »» Ourt N«1n»to>,, ^ Vrs8«ivn-X.. "> I!L. I, 27 I» iV«r»»pr«ub»»'.U. Xr ->io>r., V. ^«r^^^s^s»/!r«^rr««»«jD^rrr«^r«^KKriK»v.v.v»v.*.r^ 8 0. Sowrivk L»rtbol kutzir- uiill >1olI«>v3.ar6n-II.nu^ K ^ Ll8vnIwU88trr»88<; 30. d)j^on» tz'i>xliiltt'«>irilc. Xsuontc, sfloclGG. L KtSr^j»K»L«r»L7r«r»^r7jrr»»»rr^Krr»^zrKrr«Kr-rKrirrrrrr»^rL«»«trr«r? SrS«rA>»i»iL M !''»!»ißrrlvu lLu I»1tHzx»«1vi> Ist visu». Dresden, 1884. »HZ,. s/tzee Luidaos' ^iar Alexander III. 1. Hosnachrichtc». Umsall der LZaldschlvsjchenbrauerki, Handels- und li)c>verbeka»llner. Neswnrcc der OW» Kausmannschast, Freiherr van Wihleben. Lcivüaer Rcktvratswechsel. „Sana an Acgir", Parlaahy-Krüger. *W°°! Freitaa, 2. «ovdr. Mir die Monate November un» Dezember werden rZestelliiiige» auf die „Dresdner Narlirichten" für Vreode» bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu 1 Mark 70 Pfennigen» für auswärts bei den Kaiserlichen postanstalten ini veutschen Reichs gebiete zu > Mark 84 psennigen angenomnien. OicsrlilistSstcUc -er «Dresdner Nachrichten' . Marienstrane.'»8» 1»rdgeschos?. (t;ar Alexander lll. Alexander lll. ist tvdt. Der ununischränktc Herr des Hundert- »tillivnenreichs hat seine unsterbliche Seele anSachaucht und cnvartet den Mchterspruch Dessen, der den Kenia mit demselben Maste mistt wie den Bettler. An der Bahre des tvdtcn Czaren aber steht die civilisirtc europäische Welt voll banger Sorge um die Gestaltung der Zukunft. Ob der russische Kvlost unter seinem neuen Herrscher seine starren Glieder in unheilvolle kriegerische Bewegung setzen wird, das ist die bange Frage, die ans Aller Lippen schwebt und deren ungewisse Beantwortung so recht den Werth zeigt, den "Alexander III. als sicherer Faktor in der europäischen Fricdens- rcchnung besäst. Es ist kein gewöhnlicher Mann, der in Livadia den, Würgengel einer tückischen Krankheit erlegen ist. Alexander III. war eine Willensstärke, kräftige Natur, die gleichwohl in ihrer per sönlichen Betätigung ungemein viele weichen und sympathischen Zuge aufwies. Sein Sinn war auf das Innerliche gerichtet und fand daher das höchste Glück in dem innigen Verkehr mit seiner Familie. Ein zärtlicher Gatte, ein liebevoller Vater, ein gütiger Bcralher seiner Nnterthancn — das war Alexander III. im Grunde seines Herzens. Wenn die grosse Fülle von menschlichem Wohlwollen, die er in sich trug, nach allsten hin nicht voll zur Geltung koninicn konnte, wenn Alexander sich je länger desto mehr in unzugänglicher Verschlossenheit sich in sich selbst zurückzog, so brachten das die traurigen Verhältnisse seines „rnisischen Gefäng nisses", wie der Leidende, als schon der Schatten des Todcsengels über ihm schwebte, selbst sich ausdrückte, zu Wege. Alexander III. war zum Leiden geboren. Es lag etwas auf ihm von dem Vcr- hängnist des sechzehnten Ludwig in Frankreich, der für die Sünden seiner Vorgänger so schwer büsten musste. Glücklich ist Alexander III. nur so lange gewesen, als die Last der selbstherrlichen Krone noch nicht sein Haupt drückte. Als aber Alexander II. am 13. März IW1, von Bombensplittern zerrissen auf dem Pflaster seiner Haupt stadt verblulet war, heftete sich der Fluch der Märzidcn auch an dir Fersen des unglücklichen Thronfolgers und das blutige Gespenst seines Vaters vergiftete den Frieden seines Gemüthes. Es stand mit ihm auf. es setzte sich mit ihm zu Tische und legte sich mit ihm auf das Lager. Seitdem hat "Alexander III. nicht mehr ge wußt, was Glück heißt. Rastlos von einer Stätte zur anderen jagte ihn die bleiche Furcht vor den geheimen Mvrdplänen der er barmungslosen Verschwörer. Die finstere Rotte hörte nicht ans, ihn zu verfolgen. "Nur wenig ist zwar von den Nachrichten über mörderische Anschläge gegen das Leben Alexander III. dank der rastlosen Wachsamkeit der russischen Eensurbchördc bis zu uns durchgesickcrt, aber das Wenige genügte doch, um erkennen zu lassen, von welchen Gefahren auf Schritt und Tritt der Nach folger Alexander II. bedroht war. "Nun ist ihn» endlich Frieden zu Thcil geworden, ihm, der im Leben die Ruhe nicht geniesten durfte, nach der er sich doch so sehr sehnte. Der bleiche Tod hat seine kalte Hand auf die Stim des Czaren gelegt und das unruh- volle Herz des unglücklichen Selbstherrschers aller Reußen hat aufgehört zu schlagen. Das ist ein Ende, so tragisch und er schütternd, daß die Geschichte einen Augenblick still zu stehen scheint, ein Ende, das schrecklich überzeugend die innere Hohlheit icdcr irdischen Macht und Größe zeigt, die sich selbst in krankhaftem Wahn überspannt und einen einzigen menschlichen Willen zur all umfassenden Vorsehung nach göttlichem Muster stempelt. Ein solches Unterfangen muß unweigerlich an der Macht der modernen Ideen zerschellen. Aber auch psychologisch ist dieser Zustand uner träglich. Die unvernünftige Nebersättigung mit weltlicher Macht führt entweder bestenfalls zu jener vollkommenen Resignation, die Kaiser Karl V. an die Thür eines Klosters klopfen ließ, oder aber sie erzeugt römische Cäsaren oder endlich sie richtet ihren Träger durch seelischen Zwiespalt zu Grunde. Das letztere Thcil ist Alexander lll. beschiede» gewesen. Als Herrscher war Alexander III. Autokrat vom Scheitel bis zur Sohle. Tie westeuropäischen Ideen waren ihm ein Gräuel. In seiner Seele wurzelte fest die Ncberzeugung von der alleinseligmachenden Kraft des reinen MoskowiterthumS. Alexander III. sprach nicht viel. Er haßte alles höfische Geschwätz, aber wenn er den Mund öffnete, so war es auch ein selbstherrlicher Befehl, ein Nkas, ein unerbittliches „8io volo, sic jubeo", das von seinen Lippen ging und jeden Widerspruch ausschloß. So unigab sein Hennetisch abgeschlossenes Wesen daS Czarenthum mit einer Art überirdischen Glanzes. Zwischen Alexander III. und dem russischen Volk sollte ein Verhältniß sein, daS mit dem Wehen einer Offenbarung de» Willen des allmächtigen Czaren den in heiliger Ehrfurcht erstarrten Massen verkündete. So wollte eS Alexander- III. echt czarische Auffassung seiner Mission. Alexander III. war, so kann man sagen, die Abstraktion deS stockrussischcn Nationalgeistes. Er war daher auch sest überzeugt, daß dem russischen Reiche das Seepter der Welt aus einer Art ursprünglichen Herrscherrechts gebühre. Wenn er trotzdem zögerte, die Vollstreckung des „Testaments Peters deS Große»''' *n'S Werk zu setzen, so wirkte bei dieser Zurückhaltung Alexanders III. unzweifelhaft in erster Linie eine aufrichtige Friedensliebe mit, die in dem Abscheu vor den blutigen Gräueln des Krieges wurzelte. Daß daneben auch noch andere Faktoren in's Spiel kamen, daß die Neigung zur persönlichen Bcaucmlich- keit und die Mängel in der russischen Kriegsbereitschaft das Ihrige thatc», um das russische Schwert in der Scheide zu halten, ist gewiß. DaS schmälert aber nicht das civilijntorischc Verdienst, das sich "Alexander III. durch seine konjegueute Zurückhaltung auf dem Gebiete der auswärtigen Politik erworben hat. Berücksichtigt man die nationalrussischc Eigenart der Anschauungen Alexanders III, so wird mau den starken und beharrlichen Wille», den er dem An drängen der panslavistischen Hochfluth entgegensetzte, »m so besser zu würdigen wisse». Das klare Bewußtsein dieses energischen Willens, dem die höchste Machtvollkommenheit zu seiner Bethätigung zu Gebote stand, war es auch, das den verstorbenen Czaren das unter anderen Umständen höchst gefährliche Experiment der russisch-französischen Verbrüderung unternehmen ließ. Alexanders niemals überwundene Abneigung gegen Deutschland, sein Mißtrauen gegen die wachsende Macht deS Deutschen Reiches, machten es ihm unmöglich, die von Frankreich dargebotene Hand zum „Ansgleich" des europäischen Gleichgewichts zurückzuweisen. Wenn der Czar zu diesem Zweck sogar das Opfer bringen konnte, die Marseillaise, den Triumph- gcsang der westeuropäischen Revolution, nicht nur anznhören, sonder stehend dem „Mir cls g-loirs", an deni die Unterdrückten ihre Ketten brachen, zu huldigen, so beweist dieic Selbstüber windung die Stärke der politischen Motive, die Alexander lll. zu der Annäherung an das republikanische Frankreich, das er im Grunde seiner Seele doch verabscheute, vermochten. Alexander III. hielt diesen taktischen Schachzug für unbedingt erforderlich, uni dem nach seiner Meinung allzu mächtigen dcutichen Nachbar in die Erinnerung zn rufe», daß er, der Czar, auch noch ein gewich tiges Wort in der international : Politik witzustircchon Hab«. Im klebrigen aber lag es dem Czaren vollständig fern, den Glanz der Czarenkrone um französischer Chauvinistcreien willen auf's Spiel zn sehen. Die französische Republik ist Alexander III. nie mehr gewesen, als was eine Figur ans dem Schachbrett in der Hand eines rontinirten Gambitspiclcrs ist. Alexander III. wußte oder glaubte doch zu wissen, daß der durch ihn neu in's Lodern gekommene französische Chauvinismus dem Frieden der Welt nicht gefährlich werden konnte, wenn er es nicht wollte. Deshalb rief er die Geister, von denen er fest überzeugt war, daß ein Wink von ihm genügen würde, um sie wieder zu bannen. Es ist ein eigenartiges Verhängnis;, das die beiden Staatsoberhäupter ereilt hat, die seinerzeit dem russisch-französischen Bruberkuß durch den Austausch offizieller Freundschaftsdepeschen das geschichtliche Echt- hcitszeugniß anszustellen berufen waren. Sadi Carnot und Alexander III.: Beide sind gleich jäh und unerwartet in der Fülle der Manneskraft dem Leben entrissen worden; der eine in's Herz getroffen von dem kalten Stahl eines heimtückischen Mörders, der andere tödtlich an der Seele verwundet durch die immerwährende Furcht vor der Mördcrhand. Was soll nun werden? Wird der Nachfolger Alexanders III. stark genug sein, um das Erbe seines kaiserlichen Vaters in Frieden nach außen und in Ordnung nach innen zu verwalten ? Noch ist der Thronfolger ein Buch mit 7 Siegeln. Was man von chm weist, sind Hoffnungen, deren Verwirklichung, soweit sic sich auf Reformen im Innern beziehen, an tausend Ketten hängt. Vielleicht verflicht Nikolaus II eine Annäherung an die westeuropäische Kultur: vielleicht läßt auch er sich nach der Thronbesteigung von dem Vcrhängniß des rutokratischc» Czarenthums umstricken. Ob so oder so: uns kann es gleichgiltig sein, wenn nur der neue Czar unter allen Umständen die Zügel fest in der Hand behält und Herr seiner Entschlüsse bleibt wie Alexander III Unter dieser Voraus setzung darf die Hoffnung, daß der Thronwechsel in Rußland in absehbarer Zeit keine verhängnißvollen Rückschläge in der inter nationalen Lage znr Folge haben werde, als berechtigt gelten, um somehr, als Nikolaus II. wenigstens kein Deutschenhasser zn sein scheint. Für uns bedarf es auch in Zukunft weiter nichts als der Befolgung der mnstergiltigen Bismarck'schcn Politik in unserer diplomatischen Haltung gegenüber dem russischen Reiche. Die Kollision der englischen Interessen mit den russischen aus der einen und die Möglichkeit einer Verständigung zwischen Oesterreich und Rußland aus der anderen Seite sind zwei gewichtige diplomatische Faktoren, die uns gestatten, Rußland vollauf zu beschäftigen lind ihm eventuell wesentliche Dienste zu leisten, denen gegenüber Ruß land bei dem Mangel eines westlichen AuSdchnungsbcdürfnisses keinen sachlichen Grund zum Kriege mit Deutschland hat. immer hin aber wird nicht zu leugne» sein, daß der plötzliche Tod Alexanders III. die allgemeine Lage jedenfalls nicht verbessert hat und die Völker Europas haben daher alle Veranlassung, am Sarge Alexanders III. zu dem Herrn über Leben und Tod daS inbrünstige Gebet emporznschicken: „Gieb Frieden in unseren Tagen." Aernschreib- und Fernsprcch-Berichte vom 1. November. Livadia. (Offiziell ) Ter Czar ist heute Nachmittag L Uhr 18 Miauten ruhia verschieden. Berlin. In der gestrigen Sitzung des preußischen Staats- mlnisteriums ist die vom Bundesrath cinzubrinaendc Vorlage gegen die Nmstlirzbestrebungcu cndailtia festgestclll worden und zwar auf der Grundlage der letzten Beschlüsse des Staatsministc- riums vor der Krisis. Die Veränderungen, welche an diesen vor- genommcn wurden, sind unerheblich und bedeuten keine Verschärf ung. Der Staatssekretär des Rcichsiustizamtes Nieberding nahm an der Sitzung Theil. — Der Rücktritt des Landwirlhschasts- ministelL v. Heyden wird bestätigt, derselbe soll ein Oberpräsidinm übernehmen. Ais Nachfolger im Landwirthschaftsministenuni wird Graf Udo Stolberg - Wernigerode genannt. Von anderer Seite nennt man noch den Oberpräsidcnten von Posen, v. Wilanwwitz Möllcndorf, den Regierungspräsidenten Tr. v. Hcydebrand und von der Lasa in Breslau und endlich den Abgeordneten Freiherr» von Erfsa. — Ter Rücktritt des Iustizministers v. Schelling dürfte erst in einige» Wochen erfolgen. Als jeinen "Nachfolger nennt man den Kultusminister Tr. Bosse, was aber unwahrscheinlich ist. — Graf Caprivi ist nach der Schweiz abgercist. — Graf und Gräfin Herbert Bismarck sind gestern zum Besuch des Fürsten Bismarck nach Varzin gereist. — Zum Adiutant des Reichskanzlers ist Graf von Schönborn-Wiesentheid. Rittmeister im Garde-Kürassier Regiment, kommandict worden. — Das Londoner Gericht beschloß die Auslieferung des bekannten Bankschwindlers Hugo Levy. — <>ür das Dresdner Museum ist das Bild des Berliner Malers Walther Liestikow „Ziegeleien an, Wasser" erworben worden. Berlin. Der Kaiser hat mit Rücksicht aus die Nachrichten aus Livadia die morgende Hubertusiagd aufhebcn lassen. Weder im Auswärtigen Amt. noch bei der russischen Botschaft waren bis gegen Abend "Nachrichten einaegangen. welche die Meldung von dem Ableben des Czaren bestätigt hätten. — Der amerikanische Botschafter hat dem Auswärtigen Amt mitgetheilt, daß Präsident Cleveland dem am 1. Dezember zusammentretenden Kongreß die Aufhebung des Zuschlagzolles auf Prämienruckcr Vorschlägen werde. Giesen. Ein aus Grund des 8 175 verurtheilter Student floh, als er verhaftet werden sollte, aus dem Gerichtsgebäude und erschoß sich mit einem Revolver. M annhci m. Der „Badische Staatsanzciaer" enthält eine Verfügung des Badischen Ministeriums betr Aufnahme einer 3V>prozentigen Staatsanleihe bis zu 28 Millionen Mark behufs Beschaffung von Mitteln zu Eisenbahnbauten, sowie zur Schulden- tilgung. Paris. Im Ministerrath theilte der Kriegsminister mit, er habe den Militärgouverneur von Paris beauftragt, die Untersuchung gegen den Hauptinann Trcnfus, der beschuldigt ist, geheime Do kumente dem Anslande ansgelieicrt zu haben, einzulerten. Flore nz. Das bekannte Restaurant Corneliv ist abgebrannt. Kein Menschrnverlust ist zu beklagen. . cH Prtersbu r g. In Erwiderung des Telegramms der Trup pen des Moskauer Militärbezirks anläßlich des Jahrestages von Borki sandte der Kaiser dem kvmmandlrcndcn General Kostanda nachfolgendes Telegramm: „Ich danke Ihnen und den Truppen herzlich für die mir anöaesprochenen Gefühle und Glückwünsche zu dem für uns so denkwürdigen Tag der wunderbaren Rettung aus drohender Gefahr." Süd» e y. Ein der "Neuseeländischen Tampsjchisffahrtsgescll- schast „Union" gehörender Dampfer scheiterte ans der Fahrt bei Neuseeland. 112 Personen. Passagiere und Mannschaften, sollen ertrunken sei». Einige Personen konnten sich retten. Die Berliner Börse war Anfangs niedriger, im späteren Verlaufe befestigte sich die Tendenz, doch blieb das Geschäft be schränkt. Prinee Henri weiter steigend, Dortmund-Gronauer und Aachcn-Mastrichcr zogen gleichfalls um mehrere Prozent an, elftere angeblich auf den bereits erfolgten Anschluß zweier Zechen, von schweizerischen Bahnen nur Jura-Simplon bevorzugt, österreichische und italienische still. Krcditaktien behauptet, lokale Banken büßten Anfangs 1 Prozent ein, erholten sich aber später. Von Bergwerken Laura auf Besserung der Aussichten für Verlängerung des ober- schlesischen Walzwerkverbandcs befestigt, auch die übrigen Montan wcrthe erfuhren leichte Besserungen. Fremde Renten wenig verändert, Türkenloose belebt. Im Kassavcrtehr 3prozcntige deutsche Anleihe» höher bezahlt, amerikanische Bons fest, Indnstric- papiere gleichfalls fest. Privatdiskont l'/r Prozent. Nachbörse ziemlich fest. Wetter: schön, kühl. Südost-Wind. Frankfurt a. M. (Lchiusw Credit 312»/«. DiSconto Lvo.oo. Dresdner Bank isi.Lo. x'omdardcn W'/>. Vaura iro.oo. N»s. Gold roo.oo. Porinaicien —. Italiener —. Rcicksaniciftc —. Tiirkcnlooic —. Abgeicliwäci». Amsterdam. Produlten. »Schluß». Webe» ver November ns. »er Mar> —. Rönnen per Ollober -. vcr Marz sr. »er Mai ss. vainbnra Der Damvker „Siivama' ist beute in Monlreal woliltc- balten anactommen Oertliches und Sächsisches. — Se. König! Hoheit Prinz Friedrich August begab sich gestern Vormittag in Begleitung des persönlichen Adiutanten Rittmeister Keil nach Großenhain, um an den dortigen Rennen des Oflizicrvcreins tlieilzunehmen. Die Rückkehr nach Dresden er folgte Nachts. — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte gestern Nachmittag die Svielschnle des FrauenvcrcinS in Briesnitz. Nachdem unternahm die Prinzessin einen kurzen Spaziergang in Begleitung einer Hofdame nach dein Schooncr Grund. - Dem Bicezoll und Stenerdirektor Geheimen Finaiizrathc Schultz zu Dresden ist die nachgesiichte Versetzung in den Ruhe stand unter Gewährung der gesetzlichen Pension bewilligt worden. — Der Oberslnanzrath bei der Zoll und Stcuerdirektion v. Wachsmniin ist ;>im Viec-Zoll-und Steuerdircktor unter Bei legung des Ticiistpräditals Geheimer Finanzrath ernannt worden. — Vom 1. "November d. I. a» sind zu Kommissaren für die Wablfähigkeitsprüsiingcn am Seminar zu Auerbach der Bczirks- schulinspcklor Schnlrath Dr. Bräutigam daselbst und am Seminar zn Borna der Bczirtsschulinspcktor Dr. Putzgcr daselbst ernannt worden. — Baurath Wallot hat von der xcury der Berliner Kunst- alisstellnilg die'große goldene Medaille erhalten. — Obcr-Mcduinalratli Dl. B. Erd manu vermochte gestern auf eine 25»ihr!ge jegeusreichc Thätigkcit am hiesigen ver einigten Fraucnhospilal ziirückzuhlickc». .vgcrr Stadtrath Dr. med. Lotze brachte dem Jubilar die Glückwünsche der Verwaltung dar. — Herr Rathsickretär und Stadtstcucramts-Kassirer Emil Rebn, Zöllnerstraße 2. feierte gestern sein 25jähriges Dienst- jubiläum. — Die Nachricht von dem Hinscheiden des Czaren lag gestern erst Abends halb 8 Uhr in Berlin beglaubigt vor, obgleich der Tod bereits Nachmittags 2 Uhr 15 Min. cinactrcten ist. Im klebrigen wurde die Meldung allerorten sehr ruhig ausgenommen, da dieselbe seit Woche» schon fast stündlich erwartet wurde. — Von der Direktion der «ocietätsbrauerci zum Wald - schlvßch en erhalten wir folgende Zuschrift: „Wie sehr durch den Mitte April dieses Jahres von der sozialdemokratische» Partei gegen die «ocictätsdrmicrci Waldschlößcheu erklärten Boykott eine große Menge von Restaurateure» und Gewcrbtreibendcn geschädigt wor-