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Dienstag. 12 Januar 1S2S »Dresdner Nachrichten Nr. IS Seite Z Die französischen Kabinettsschwierigkeiten. Aenau-el gegen ein rein sozialistisches Kabinett. Paris, 11. Jan. Alö letzter Redner tn der heutigen Bor- mittagSsitzun-g des außerordentlichen s v z i a l i st i s ch e n Kon- gresses ergriff der Führer der Abgeordneten, Nenaudel, daS Wort. lim die Beteiligung an einer Regierung zu recht fertigen, bedürfe cö, so führte der lliedner aus, außerordent licher ilinstäude. Diese seien vorlxiuden. Die Partei wisse sehr wohl, baß mau nur »m HerriviS willen für die Untcrstiitzungs- politik cingeireie» sei. Sie misse aber auch, daß man Briand diese Unterstützung verweigert habe, dessen politische Vergan genheit die Arbeiterklasse nicht vergessen könne. Briand könne nicht nur nicht unterstützt, sondern müsse bekämvst werden, und dieser leamps müsse schon heute nachmittag innerhalb des Finanzausfchuffcs der Kammer beginnen. Nach dem 11. Mai sei man gezwungen gewesen. daS Kartell -er Linken zu verwirklichen, weil sich sonst eine andere Kva- lition gebildet hätte, der sich die Sozialisten nicht l-ättcn an- schließen können, Hätte man anders gehandelt, dann hätte man das Land nach den Kamm er wählen brüskiert. Nenaudel führte alsdann im einzelne» aus, ans weichen Gründen die Sozialisten sich an der Bildung einer Rcgicrun>g beteiligen müßten. GS würden sicher lütt ehrliche Radikale übrig bleiben, die mit den Sozialisten eine homogene Gruppe bildeten, die an daS Land zu appellieren imstande sei. Jetzt die NegierungS- geivalt vollkommen zu fordern, sei nicht sozta- listisch. Wer das tue, betreibe Bolschewismus. Nenaudel erklärte schließlich, -aß er bereit sei, sich einer Tagesordnung anzuschlicßcn, welche die Mehrheit einbringe und in der die sozialistischen Gedanken klar zum Ausdruck gebracht würden. Sonst werde er auf seiner Tagesordnung bestehen. In der Nachmiltagssitzung deS außerordentlichen sozta- listischcn Partcikvngrcsicö verzichtete zunächst der Abg. Jean Longuct, ein scharscr Gegner einer Beteiligung an der Regierung, ans daS Wort. Hierauf sprach der elsässische Sozialist Gru m bach sür die Beteiligung an der Regierung, während nach ihm der Generalsekretär der Partei, der Abg. Paul Jan re, de» Standpunkt der Gegner der Beteiligung begründete. lW. T. B.j « Paris, 11. Januar. I» der Kammer, welche heute nachmittag ihre ordentliche Session crössncte, sind eine Reihe von Interpellationen über die faschistische Bewegung und über die Ueberivachnng der Fremden in Frankreich ein gegangen. (W. T. B.) Der Kamps qvgen den Senat. Paris, 11. Jan. Der „O u o i i d I e n" glaubt, daß die Ent- scheidung des Sozialistenkongresses den Anstakt zu einer neuen Acra bedeuten wird und niinnit an, daß die Befürchtungen, die wegen des Senats von den Gegnern der Teilnahme an der Regierung geäußert wurden, nicht zuträsen. da der Senat als einziges Machtmittel die Auslösung der Kammer habe. Man werde sehe», ob er dies wage» werde. Auch die rechtsstehende Presse meint, daß der Kampf „egen den Senat daS Leitmotiv deö gestrigen Tages gewesen sei. DaS „Echo de Paris" schreibt: Der einzige Punkt, über den die Sozialisten einig ge wesen seien, sei der gewesen, daß der Senat verschwinden müsse, vorausgesetzt, daß er nicht sozialistisch würde. <TU.) heißt, von einer Anzahl einflußreicher Amerikaner sehr iat- krästige Unterstützung erhalte. lWTB.s Ibn Saud König von Sedschas. (Durch F u n I i p r u ch.» London, ll. Jan. „Daily Telegraph" meldet anö Dschjiddah: Am Freitag hat die össentltche Versammlung in Mekka Jb» Saud zum König von Hedschas ruS- gcriifcn. IW. T. B.» Oberst Briük. der neue üandeskoinmandant in Sachse«. Die Desleuerung geskbäsllicher Tronsaklionen. <D >irch F ii n k s p r » ch.i Paris, 11. Januar. Die hier versammelten Vorsitzenden der französischen Handelskammern haben heute eine Entschließung angenommen, in der cs u. a. heißt: Die Vorsitzenden der HandelSta.nmcrn erheben kcincngru b - sätzlichen Einspruch gegen den Plan einer außerordent lichen zeitweiligen 1 U.pivzcniigen Besteuerung aller geschäftlichen Transaktionen. Sic wünsche», daß für Geschäfte, die vor Ende Januar Etz getätigt sind, der Vcr- käufcr vom Käufer die Riiäersiattnng der neu cinznfnhrcndcn Steuer beanspruchen kann. (W. T. B.s Paris, 1l. Januar. Wie der „Jntrnnsigcant" aus Lille meldet, bat der VcrivaUnngsrat der landwirtschaft lichen Vereinigung des Norddepartemcnts beschlossen, alle laiidivirlschasilichen Vereinigungen ausznsordern, dem Vor gehen der I » d nnrielle n zum Zweck der Finanzsantcrnng zu folgen. sW. T. B > Doumers allmähliche Revalorisierung. Paris, 11. Januar. In der NachniittagSsitznng des Finanzausschusses der Kammer teilte Finanzininistcr Do um er zunächst mit, daß die Ausgaben des Schatzamtes im Monat Dezember die Einnahmen nm 2156 Millionen Franken überschritten hätten. Diese Feststellung bestärke ihn nur noch mehr in seiner Ansicht, daß Teilanstrcngungcn nicht mehr genügen, vielmehr eine gemeinsame Anstrengung nötig sei, um das Budget anszugleichen und den Kredit des StagtcS zu de.kcn. Ans diesem Grund muß er daraus be stehen, daß sein Finaiizvbielt in den nächsten Tagen ver abschiedet werde. Deshalb habe er auch die sofortige monatliche Zahlung der Stenern gewählt, um dem Staate die nöliacn Mittel z» verschaffen. Erst später werde man sich mit der Möglichkeit beschäftigen können, die Finanzresormen zu verwirklichen und die härtesten Stenern zu ermäßigen. Finanzwinister Dvnmcr bcantwortetc dann nerschicdcne Anfragen und erklärte ». a.: Neichdem nunmehr die französischen Handelslammern sich für die Annahme der Lvnderstcner sür gescliästticiic Transaktionen ausgesprochen hätten, die übrigens nur einen provisorischen Chcirgktcr trage und nachdem weiterhin die Ervoribeitcncrnng von 1,!! Prozent die Billigung der Hanoi,ächliche» Erpvrtindnstric aefnndc» habe, seien die größten Widerstände beseitigt. WaS die Frage der Stabilisierung des Franken angebc. so sei er ein An hänger der allmählichen R c n a l o r i s 1 c r n n g des Franken. Ans die Frage eines AnsschußmitglicdcS, wie der Finanzminister die im Jabre Etz fälligen Zahlungen zu be gleichen gedenke, erllärte Donmer. er bcnbsichtigc, die bnrz- iristigc Schuld des Jghres Etz in Anleihen „mznwandelii, die langfristig ainoriisierbar wären. Der Finnnzansschns; be schloß, morgen eine neue Sitzung abznhaltcn. lW. T. B.s Die Lane in Syrien. Paris, II. Jan. Rach einer HavaSmcldnng anS Da- maSlnö hat sich eine Abordnung der Ortschaft Barana im Rainen aller Einwohner schristtich nerpfttchiet, den Anord nungen der sranzösiichen Behörden Folge zu leisten und die Banditen a n S z n l t c f c r n. die in ihrer Ortschaft Zu- jlncht suchen. Außerdem vcrpiiichicn sich die Bewohner dieser Ortschaft. bis zum u>. vB'»na> alle W asscn a b z n l i c f c r n. Wie eine wettere Meldung ans Damaskus besagt, ist eine französische Paironiile in dem Ltadivicrtcl Mida» an geschossen worden. Die Patrouille erwiderte daS Feuer und einer der Angreifer wurde gelötet. iW. T. B.) Ein am7iiluinisches Rislrom lee. London, ll. Jan. Rcnicr meldet ans Tanger: Nach Mitteilung oen zuverlässiger Leite wird die "Bildung eines amerikanischen Rislvmiiceö. ähnlich dem englischen Ris- komitcc. geplant. Es verlautet, daß der wichtigste Förderer dieses Gedankens Mnrik sei. der einen hervorragenden Platz Im öffentlichen Leben Amerikas einnehmc und. wie es Ein ruttisch-pvlnischer Garanlieveriraa? Wien, 11. Jan. Wie die offiziösen „Polnischen Nach richten" aus Warschau melden, hat zwischen Polen und Rußland ein unverbindlicher Meinnngsanstausch über den Abschluß eines Garantievertrages nach dem Muster des russisch-türk.schen Traktats stattgefiindco. Sowohl die polnische wie auch die russische Negierung haben Erklärungen der grund sätzlichen Bereitwilligkeit zum Abschluß eines solchen Vertrages gegeben. . Trübe polnische Anleiheaussichlen. Warschau, 11. Januar. Das von dem amerikanischen Sach verständigen K c m m e r c r erstattete Gutachten über die polnische Finanzlage ist wenig geeignet, die Hoffnungen ans die sehnlich» erwartete ausländische Anleihe zu nähren. Äemmcrers Ratschläge sind für die polnischen Wirtschaftökrcise wenig erfreulich. Obgleich die Wirtschaft ganz besonders unter dem Mangel an Umlaussmitteln leidet, hält er eine weitere Einschränkung des Notcuumlauscs sür erforderlich. Weiter entwickelt er die Idee, durch Acndcrnng des Statuts der Emissionsbank zeitweilig unter die gesetzliche Deckung deS Zivil» herabzngchen. die dann durch eine Sondcrstcuer wieder ansg-cfüllt werden könnte. Im ganzen gibt der Plan eigentlich, nur den Rat, sich selber zu Helsen, ohne aus daS Wie sonderlich einzugchen. Die Ab sichten der jetzigen Regierung seien gut. Man müsse das Budget reduzieren, den Import beschränken und eine In flation vermeiden. Wenn Polen io seine Finanzen in Ord nung gebracht lnrbe, werde sich auch das Vertrauen des Aus landes in Gestalt von Anleihen an den Staat oder an die Industrie cinstcllen. Fran'ösischer Gesandlernvechkel in Warschau. Paris, ll. Jan. In den Dienststellen des Onai d'Orsai» steht eine Umbildung bevor. Laroche, der Direktor im Außen ministerium, wird zum Gesandten in Warschau ernannt werden, mährend der politische Direktor Saidonr den Posten cincs finanziellen Beirates der Rcgiernng erhalten soll. Die Dircktorcn-Postcn werden nicht wieder besetzt. sT.-U.j Slowenische Ettern verlangen -eulschen Anlerricht. Laibach, 11. Januar. Die Bcgradcr Regierung hat El die Erteilung des Unterrichts der dcntschen Sprache als nützliche Fremdsprache an den Mittelschulen beseitigt. Dafür ist das Französische obligat geworden, welches aber in den nördlichen Gebietsteilen von Jugoslawien eine sehr geringe Bedeutung hat, namentlich im slowenischen Gebietsteil, welcher seit den Zeile» Karls deS Großen zum römisch-deutschen Reich gehört hat. Nun haben sich aber die slowenischen Eltern in Laibach, dem geistigen Mittelpunkt der slowenischen Kultnr und auch des deutschfeindlichsten Nationalismus, selbst zusammen, getan, um ihren Kindern im Jahrgang 1925 26 auf ihre eigenen Kosten einen deutschen Sprachlehrer am zweiten Realgymna- sinm in Laibach zu verschaffen. Der Laibacher „Slowcnec" schreibt darüber: „Die Tatsache, daß slowenische Eltern die Kenntnis der beittschcn Sprache für ihre Kinder für so not wendig erachten, daß sic selbst gewillt sind, den Sprachlehrer zu bezahlen, hat im praktischen Lebe» einen so glänzende» Be weis sür die Notwendigkeit des deutschen Sprachunterrichts unter unseren Verhältnissen erbracht, daß keine theoretische Betrachtung einen besseren Beweis zu liefern imstgnde ge wesen wäre." Selbstmord eines Prinzen. (Durch F u n k s p r ii ch.l Berlin, 11 Janngr. Nach einer Bläitermelbung anS Graz Hai sich gestern der Prinz Alexander Liechtenstein, ein Sohn de? Generalmajors Friedrich Prinz Liechtenstein und der Gräfin Maria Appvnyi, aus seinem Schloß MnSdi'i's bei Judenburg erschossen. AIS Ursache des Selbstmordes werden schlechte finanzielle Verhältnisse angegeben. Ein Auirul zur SeibitliMe. „Eine Notgemcinschaft derer, die das Bois über die Partei stelle»." Berlin. >i. Jan. Von einer »roßen Anzahl rechts, gerichteter Persönlichkeiten, unter denen sich u. a. beiinden der bekannte Großindustrielle Geheimrai Kiidori General« dtrekior Rockßroh. wciicr die Generale v. Beiow. Kraft von Tcllmensingen dann weiter Tanilätsral Krelschmar- Dresden. Konsul Mühlberg. Rechtsanwalt Dr Arthur Müller Plauen. Prinz Oskar von Preußen. Fürst Otto zu Salm-Horstmar. Justizrai Eiaß. der berüinnir Historiker der Berliner Uniuersitäl, Gehciinrai Tr Dietrich Tchäser. Ober- sinanzrat Bang. Professor Dr. Max Wnndt Jena usw.. wird eine Kundgebung verössenilichi. in der es heißt: Unser deutsches Volk nel» in nerzweiselicr Not — in einem Zustand, der cnttoeder rasch durch eine gewaltige Willensanstrengung überwunden werden muß oder mit dein Untergang endet. Außenpolitisch hat lich unser Elend ge steigert, indem die Regierenden ieu Versailles eine freiwillige Unterwerfung der anderen haben folgen lassen — zuletzt durch die sogenannten Locarno-Verträge. Was nnicr Volk letzt zu leiden hat, ist mitsamt dem Schlimmeren, das vor ihm liegt, selbstverschuldet — ist cm Ausfluß des Matzonwahns Unsere einst Io stolze und starke Wirtschaft ist m a r x i st i s ch e n R c g i e r n n g s k ü n st e n erlegen: die vor- dem uncingreisbarc Machislclluna des Vaterlandes ist in schmähliche Machtlosigkeit gewandelt — in der Hauptsache durch die Schuld der Massenparteien. Wir sind .Knechte geworden und sollen es nach dem Willen der Feinde bleiben. Wir werden es bleiben, wenn die Urheber solchen Unheils weiter- hin die Geschicke des Volkes lenken diirscn. Wir sind arm, bettelarm geworden »nd werden verhungern, wenn wir den heutigen vssentlichen Zustand weiter ertragen. Der herrschende Parlamentarismus, das Partei«nwesen muß den deilttcheil Untergang besiegeln, wenn ihm nicht ein Ende bereitet wird. Um dies zu erreichen, ist der Zusammenschluß aller derer geboten, die gleicher Erkenntnis sind — einerlei, zu welcher vaterländischen Gruppe sie gehören. Ans der letzicn Not deS Vaterlandes muß die Noigemeinichast derer entstehen, denen daS Volk über der Partei, denen das Ganze über der Gruppe steht. Es gilt der Sclbstvernichtnng Einhalt zu gebieten durch den Zusammenschluß der Erkennenden, zur Selbstzucht Be reiten. Es gilt, durch ihn in letzter Stunde die Umkehr zu erzwingen. So erklären wir, die mir den verschiedensten Gruppen und Parteien angeboren, um den Anfang solchen Zusammenschlusses zu machen und um durch die Tat zu be weisen. daß auch ans deutschem Boden Männer leben, di" dem Gcsamtwohl ihre Eigenbcstrcbnngen niitcrordncn. uns zu ge meinsamem Kamps für die Rettung unseres Volkes entschlossen. Wer gleichen Willens ist, wirke an seiner Stelle im gleichen Sinne! Heil dem deutschen Volke! Englische Sensationsmeldungen zum Budapesler Skandal. London, 11. Jan. Tie „Wcstminstcr Gazette" schreibt, sie sc! als erstes Blatt in der Lage, die innere G-cMchtc des n n g a r i s ch e n K o m p l o t t s zu enthüllen, das aitt die Ausrufung einer faschistischen Monarchie in Ungarn n,'t Erz herzog Alvrccht als König abgczieli habe. Tie Anhänger des jugendlichen Erzherzogs Otto feien in die Verschwörung nicht verwickelt. Das Blatt erfahrt von einem gut nn,er richteten Korrespondenten, der össcniliche Ankläger, der Erste Ltaatsanwalt Ungarns, habe vom Präsidenten di Aushebung der Parlaments-Immunität der Deputierten Eckhardt, des Präsidenten der Erwachenden Madjaren, nnd Ulain ver langt. Main sei nach Italien geslohcn. aber von einem s'cn- zösischen Ekehcimpolizistcn nach Vndav-st zan-tz-*-"''"'-''^ wor den. Im Jahre 1922 hätte Ulain mit Lndenbn-tk in München einen Vertrag unterzeichnet, in dem versprochen wmdc, den bäurischen Nationalisten Lebensmut ! z„ senden, wofür lüllllll Bayern den ungarischen Faschisten bei einem Aufstande in Ungarn, der zugleich mit einem solchen in Bayern stattsinden sollte, zn Hilfe kemmen l-lttc». cr-ster liege BcweiSmaterigl vor, daß die Umgebung des ungarischen Regenten, welches auch die Auslassung des letzteren 'ein meae, tief in die Fälschnngsangelegcnbeit verwickelt sei. «W T. B.f Budapest, ll. Jan. „Szozat" das Blatt des Erwachenden Ungarns, meldet heute in scniattvnellcr Ausmachung, wie die Frankcnsälichnngsasiärc entdeckt worden. §ic soll von einem soziaidcmokraiisclieii Arbeiter der Kartographischen Anstalt an die französische Polizei verraten worden sein. — Auch der gestrige Tag brachte in den späten Nachtstunden neue Ver haftungen. Die polizeilichen Erhebungen sind wohl abge schlossen, doch sind beim Untersuchungsrichter die Vernehmun gen der Verhafteten im Gange, bei denen immer neue Namen hervvrkvmmcn. Gestern wurde der Sekretär der Landes- zentrnlkrtzditgcnoslcnschast. Dr. Tibvr Schweiz, unter dem Verdacht verhaftet, in Italien falsche Frankcnnotcii in Ver kehr gebracht zu haben. Die Angelegenheit des Fcldbiichvss Zadravccz harrt noch immer ihrer Lösung. In Negie- rungskreiseii wird heute behauptet, daß der Obcrkommandant der Honveds die Diniplinarnittersnchnng gegen Zadravccz bereits cingclcitct hätte, die mililärstrasgericbttiche Verfol gung werde nicht mehr lange ans sich warten lagen. Zadravccz hat bekanntlich gestanden, daß er von den französischen Frankcnsälschungen gewußt habe. Er habe sogar die an der Fälschung Beteiligten mit einer eigenen Formel unter Eid gcnvinnicn. In dieser Formel hieß cS, daß die Beteiligten über ihre patriotische Aktion weder den Behörden noch Privatpersonen gegenüber eine Erivähnnng in» sollen. Tschechische Offiziere a!s Geld chranksrnacker. Prcßbnrg, ll. Jan. Am 27. Dezember vorigen Jahres wurden in der Kanzlei des Kvmmandvs der IN. Jnsantcric- Division in Ncnsvhl ein .Kassenschrank erbrochen nnd Mvbiit- sierungsaktcn cnttvendct. Im Verlause der Untersuchung sind gestern der Ehes der tschechischen Mililärpvlizci nnd Lpivnage- abicilnng Kapitän Vrba sowie einige andere Osfizicrc verhaftet ivvrücn. (DU.) 30Dampjer im sinnlichen Meerbusen blockier!! <D ii r ch F ii ii k s p r n ch.» Helsingsors, 11. Jan. Heute vormittag übermittelten zwei Flieger den im Eise deS sinniscben Meerbusens blockierten Schiffen Proviant nnd stellten dabei fest, daß im ganzen ll0 Dampfer c i n g e s ch l v s s c n sind. Drei Eisbrecher versuchen einen Weg nach der Sndspitzc der Insel Hvgland zn bahnen. In ihrem Kielwasser folgen Ist Schisse. Die Flug zeuge haben ihre Vorräte in der Nabe von zwölf wetteren noch im Eise cingescblvncnen Dampfern abgeworsen. Von HelsingsorS ist ein weiteres Flugzeug mit zwei Personen und Vorräten abgcgnngen. Da über den Verbleib dieses Flug zeuges keine Nachrichten vorlicgen, nimmt man av, Säst es die Morgendämmerung für die Rncksahrt abwartet. iW. T. B.f Die Exietriloiialkonferenz. Tokio, ll. Jan. In Anbetracht der Folge», die sich anS der Außenpolitik deS Marjchaüs Wn PehF» nnd dem ihm kürzlich gcmachlcn Vorschlag eines militärüchen Vnndnisscö ergeben könnten, schätzt man hier die Aussichten der morgen in Peking zniammeiitretendcn Ertcrritorialkonserenz nicht sehr günstig ein. Man nimmt an. daß F.'iig A»-Hsiang bis auf weiteres tn der Mongolei bleiben wird. Tie jgpnnischc Ne gierung fürchtet, wie verlautet, daß die chinesischen Wirren sich weiter sortsetzen werden, da der srübcre Gouverneur der Provinz Tichiii und Anlzängcr Tichanglsvlins, LÜichinglin, der kürzlich geschlagen wurde, eine neue Armee i» Schnitiing gnfstcllcn soll, um in Kürze die Kampfiäiigkcil wieder gufzu- iicbmcn. sW.T.B.)