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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260112018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926011201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926011201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-12
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1926
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Nr. IS Seite 4 — »Dresdner Nachrichten" — Dienstag. 12. Januar 1S2V Oeriliches und Sachliches. Die Kommunisten rühren sich. Kür Auslösung deS Säcksischeu Landtags. In alle» sächsischen Unterbezirken der Kommunistischen Partei, insbesondere in Chemnitz, Zwickau. Planen, Aue, Schwarzenberg »sw., fanden am Sonntag Delegierten« k o n s c r e n z e » stall, ans denen die Richtlinien für di« Mo bilisierung der sächsischen Arbeiterschaft für die Erreichung der sofortigen Auslösung des Sächsischen Landtags und zum Sturze der Regierung Hel dt auSgegeben wurden. In einer überall angenommenen gleichlautenden Resolution werde» für die letzte Januarwoche grofte S t r a ft e n d e in o n st r a t i o n e n tn allen Städten angekün- digt. Der 'Appell richtet sich nicht nur an die kommunistischen Mitglieder, sondern insbesondere an die Erwerbslosen und Linkssozialdeinokraten. Grundsliichsoerkäuse tn 0er InstaltonszeU. Ein Freund unseres Blattes schreibt und: »Ans die Meiliiingsälisieruiig in Nr. lö der »Dresdner Nachrichten" sei auch der anderen Partei ein Wort gestattet: Haben wirklich die Krundstucksverkäuser ihren damals un rentablen Hansbesitz au» Not verkauft? Einige sicher, aber viele auch nur, um sich an dem damals florierenden Aktien- geschäsl oder an Neugrnndnngeil zu beteiligen, also um zu spekulieren. Andere legten die erlösten Millionen sogar in Hnpotheken an. weil sie damit rechneten, das, die Papiermark wieder der Gpldmark gleichgcsctzt werden würde. Sollen all« diese für ihre saliche Spekulation dadurch belohnt werden, das, sie jetzt das Ztausgeld anfgeivertet oder gar die Häuser zurück» erhalten? Wie soll man unterscheiden, wer ans Not und wer aus Spekulation verlaust hat? Denn jeder wird natürlich be haupten, er habe in bitterster Not gehandelt. Ebenso wird es unter den Käufern viele geben, die ihr letz tes Geld, um cS nicht ganz zu verlieren, schleunigst noch in Grundbesitz anicgten, weil ihnen das am sichersten schien. Sie haben durch die Auswertung und die Mietgesetzgebuna augen blicklich auch nichts alS die -Hofsnuiig, daß cö einmal besser wer den kann. Sicher ist eö sehr zu bedauern, dah soviel Grundbesitz in tschechische Hände gekommen ist. Wer ist aber Schuld daran? Doch in erster Linie diejenigen, die ihre Häuser an die Aus länder verlaust haben. Deutsche Kauflustige kamen ja an die guten Häuser gar nicht heran, da die Besitzer lieber an Tschechen und andere Ausländer verkauften, weil sie dann mit Tschechenkronen oder Dollars bezahlt wurden. Jetzt aber wollen sie die in Kronen oder Dollars gezahlten Beträge auch noch ansgewertet erhalten. Die jetzt den nationalen Stand punkt lierauSkchren, um ihren au die Tschechen verschacherten Grundbesitz wicderziierhaltcn, hätten lieber damals, alS sie die Tschechen krönen in Empfang nahmen, etwas nationaler den ken sollen. — Todesfall. Wie aus den heutigen Familiennachrichten ersichtlich, verstarb am Sonntag Herr Gustav Richard Jank, der Mitinhaber der Firma Gustav Jank, im 56. Lebensjahre. Er war u. a. Erster Borsitzender der Krankenkasse der Fuhr- Hcrren-Iniiung zu Dresden und bekleidete Ehrenämter in der Firhrherren-Innung, der F-iihriverkS-Berussgenonenschaft und der Landes-Versicherungsanstalt. — Oessentlichc Anerkcnnnung. Fräulein Elsa Gertrud Dorn ln Bautzen wurde für die am l9. Oktober 1925 durch schnelle und entschlossene ^andlunasweise bewirkte Errettung eine» Knaben vor dem Absturze auS einem Fenster öffentliche Anerkennuna ausgesprochen. — Vom Reichsgericht. Der NcichSgerichtSrat Greuner ist mit Ablauf des Monats Dezember 1925 in den Ruhestand getreten. — Der bisherige Hilfsarbeiter bei der Retchsanwalt- lchafr, LandgcrichtSdirekior Dr. Kirchner, ist zum Ober staatsanwalt bei der RcichSanivaltschast ernannt worden. — Der zum ObcrlandeSgerichtsrat ernannte bisherige Hilfs arbeiter bei der ReichSauwaltfchast, Erster Staatsanwalt Vetter, ist in den LandeSdienst sLaiidgcricht München Is zurückgetretcn. — Der III. Staatsanwalt vom Landgericht München I Weinkausf und der AmtSgerichtsrat Dr. Speckhardt auö Mainz sind als Hilfsarbeiter bei der ReichSauwaltfchast einberusen. — In der Liste der beim Reichsgericht zugelaiiencn Rechtsanwälte sind die ReclstS- anwälte Dr. JuchSlocher vom Oberlandcsgericht Köln und Dr. Kraemer vom Kamincrgcricht Berlin eingetragen worden. — Tie NeichsgcrichtSräte Bender und Kling sporn haben ihre Ernennung zu ordentlichen Mitgliedern des StaatSgcrichtShofcS zum Schutze der Republik erhalten. — Besichligung der Griindstlicks - Entwäsicrungsanlagcn. In der nächsten Woche wird die Besichtigung der GrundstückS- EiitwässerungSanlggen auf ihre bauliche und betriebliche In standhaltung hin in dem nachverzeichneten Gebiete durch- gcsührt: Walther- und Fröbclstraße, Weißcritz-User, Delbrück-, Hohenzollern- und Frciberger Straße, Jagdweg, Florastrahe, papiermühlengassc, Bauhof-, Löbtauer, Rvhthaler- und Wet- tinerstrahe und in den innerhalb dieses StrahenzugcS liegen den Straften. Die Durchführung wird ungefähr vier Wochen beanspruchen. Die Besichtigung geschieht durch Beauftragte de» RateS. die mit amtlichen Ausweisen versehen sind sji l» de» QrtSgesetze» über die Entwässerung der Grundstücke vom 18. Januar 1924s. Die vefichtigungSgebühr von zwei Mark wird sofort gegen Empfangsbestätigung erhoben. DI« Rege lung ist im Einvernehmen mit dem allgemeinen Hausbesitzer» verein zu Dresden erfolgt. — Eine vaterländische RcichoqrltndungSseter veranstalte» die christlich nationalen Bereinigungen der Vorstadt Löbtau am Montaa *4» Uhr im Dret-Kaiser-Hos. Die Festrede hält LandtagSabgevrüneter Professor Diegrrt. Chemnitz. Auftcr- öem ist ein reichhaltige» Programm von musikalischen Dar bietungen. Männerchören. Gedichtvorträgen. turnerischen Vorführungen usw. ausgestellt. — Der Deutsche Bankbeamten-Berei« hatte sich am 7 Januar von Kurt Arnold K i n d e i i e n. dem WeihnachlS- dichter, einen erzgebirgischen Weihnachtsabend veranstalten lassen. Kindeisen, der zn den genauesten Kennern aller deut schen WeihnachtSbräuche gehört, schilderte de» originellen .r». gebirgtschen WeihnachtSzanber im Gegensatz zn der Art. wie andere Stämme und Völker Weihnachten begehen. In lustig gemütvoller Art wurden die bunte», bodenständigen Dinge lebendig, ohne die Weihnachten im Erzgebirge nicht dcn!bar ist: Holzloldaten, Bergleute, Krippen. Drchlruchter oder Piiramiden. und ihre tiefere Bedeutung wurde dargclegt. Eine Neine Ausstellung veranschaulichte da» alles, und die Hörer und Betrachter waren entzückt und innerlich erwärmt. Im zweiten Teile des AbendS las der WeilinackitSdichler ans eigenen Werken eine tiefsinnige Legende: »Das Christkind bei den Bergleuten" und eine Kiille lustiger Verse, in denen dab erzgcbirgische Spielzeug sich selber zum Worte meldete. Den licfstcn Eindruck machte der Bortrag deS ltzcdlchtcS »Nun bin ich wieder Kind". Langanhaltcnder Beifall dankte dem Dichter der Heimat. Nachdem noch all« sein zum Volkslied ge wordenes Lied ..Wenn s Weihnachten ist —" begeistert gelungen hatten, ichicd man voneinander mit dem Bewusstsein, daß ein Volk, das noch auf io eindringlich« und seelenvolle Weise Weihnachten zu feiern versteht, nicht verloren lein kann. E s aebi um ae -Lebe oc»- Zeppe«m Gebt für -Le Zeppelin-Spende! Betnei dar» ableir sieben Spenden nimmt entgegen die Hauptgeschäftsstelle der »Dresdner Nachrichten". Nlorienstr ZS 42 stpostlcheärkonto Dresden >SdS> — Kaust WohlsahrtSbrlcsmarkenl Der Verkauf von Wohlfahrtsbricfmarken endet bet den Po st an st alten am 15. d. M. Eine Verlängerung deS Verkauf» durch die Post findet nicht statt. Dagegen können WokilkahrtSbries- markcn auch nach dem 15. Januar wie bisher durch die Lande»- und ProvinzialaiiSschüsie der Deutschen Notliilfr und ü!e be kannten grvften Organisationen der freien Wohlfahrtspflege bezoaen werden. Sie können ferner nach wie vor zur Frankierung aller Postsendungen nach dem In- und Auslande an Stelle der gewöhnlichen Freimarken verwendet werden. — Der Mandolineuklub Meister Hirsch brachte die Wrih- ngchtSoperettc ..Die Wichtelmännchen", ein Märchen in vier Bildern mit Musik, Gesang und Tanz von Gebr. Kritz und Hans Lenk, im dichlgesüllten Saale des Kurhauses zur Aus führung. Die Spielleitung lag in den -Händen der Herren Erich Schuch und Walter Medgcr. die mit dem Marrdolinen- orchcster zusammen unser Mitwirkung der Tanzschule von Krau Schuchardt-Blascwitz einen grosten Erfolg batte». Di« zahlreichen Kinderrollen wurden teilweise recht hübsch gespielt und lösten beim Publikum oft herzliche» Lachen und Helle Freude ans. Dem Märchen, baS «inen sehr tiefen erziehe rischen Sinn hat. ging ein vom Manbvlincnorchester hervor ragend gespieltes Einleitungsstück voraus. Den Gebr. Lenk sowie allen Mitwirkenden wurde auf der Bühne am Schluffe -er Aufführung grofte Anerkennung zuteil. - Der Verein ehemaliger durch die JnflatiouSverkiinse geschädigter HauS- und Grundbesitzer in Dresden gilbt im An zeigenteile di« Stellen bekannt, bei denen Anmeldungen zur Mitgliedschaft erfolgen können. — Dresdner Volksbühne, e. v. Die Mitglieder «erde« nochmal« ganz besonders daraus auimerkiam gemacht, baß am Donnerstag, dem lt Januar, abend» -48 Ubr, Im Festsaale deS Bltztbumlchen Gym nasium», DiPpoldiSwaldaer Gage 9. 2.. ein Vonrag von Regierung», rat Dr. Kaphahn, I. Vorsitzender de» Verein» Dresdner Volk», biiline, über „Volksbühne und Volksbildung" stattsindei. Eintritt auch für Nichtinitglicder frei. — Die Sachs. Invalide»,Vereinigung, welche über eine Mit- gliederzahl von reichlich b.'XD verfügt, hatte am 7. Januar lbtz der Aelleslen zu einer WcibnachiSseier geladen. Nutzer Verabfolgung von einzelnen Spenden wurden sämtliche Allen mit Speisen und Ge- tränken vorzüalicli bewirtet. — Musikalische Veranstaltung für Eriverbslos«. Der Qessentliche Arbeitsnachweis Dresden und Umg. veranstaltet in Gemeinschaft mit der Liga sür musikalische Knliur am Freitag 7 Uhr in der Aula der Ncuüädter Realschule, tzraushaarsiratze 18, einen musikalischen Abend mit dem Dhcma: „Ter Walzer", eine Blütenlesc der schönsten ranz« weisen von den Anfängen bi» zur Gegenwart. Einführung und Er läuterung: Geo Vecker. am Flügel: Aino Aeldbardt. Etniritt-kartrn. nur sa» Erwerbslose, sin» ln allen Fachabieiluiigen de» Dettentttche» A«b«it»»achlvestes Leelden uu» Umg. «olienlo» zu haben. — y« »«fiel«» Kl»b haben sich vsr Fa-re»lNli ein« Anzahl Kanelei Lan»»lem« »» einer Heimattreuen Vereinigung »nlammen- gejchlo»en. Damen und Herren, di« Heimailiebe mit Ka»el und nächster Umgebung »erbindet sind herzlich willkommen, .-zusammen» tunst lebe» ersten Fretiag Im Mvnai 8 Uhr im Restaurant Johanne»- bol. Iobaiin-tseorgen-Allee. Autkunli »rirlli der Schrislstthrer H Werner. Dre»den-A. 1«, Wintergarienftratze 70. gm Dorvberaehen. „Kültwe* «nb Gtgolohut. Man mnst immer darauf bedacht !e>n. leinen Mitmenschen Freude »u mache». Ich halte das >o: Ich geh« in rin Ge ichäst. lagen wir tn «in Lekerwarengriätäst und krag« nach etner Handtasche für Damen. .Willen Sie. Kräulein. lo eine, dt« so auSsiebt wie ein kleiner Kotier". sage ich mit dem harm losesten Gesicht von der Welt. .Ach Sir mciinui Parly-caieS" erwidert sie mit liebenswürdigem Lächeln... Ja. freilich, meine ich die. Und dann ist da» Kräulein über die Masten entzückt, hast sie ein bistchen Engliich bei mir anbrlngen kann. Ich habe ihr eine Freude gcmachi. die mich nicht» kostet.... lLir hat zwar Bayrti Keh» gesagt, aber ich habe ihr das nicht weiter llbclgenommcn Woher ioll sie cinwaiid'ret Englisch können?« Uebrigcn» tut der Gegenstand nicht» zur L-ache: e» könnt« ebensogut etn „Snit-caie" sein oder ein Duvelinehut sgclprochen: „Diisjiii"!t Oder logar ein „Gigolo- Hut". Da» ist der neueste Schick liir Damen. Ich habe mich vorsichtig bei einer sreiindliä^'i Verkäuferin erkundigt «um ihr eine Kreude zu machen: siehe oben», wa» e» denn eigent lich mit so einem Hut ans sich habe und wie er zu «einem Namen gekommen sei. Da» konnte sie mir leider nicht «agrn. Ich hätte mich nun gar zu gern tn dir Brust geworfen und mit Wissen geprotzt, aber ich must z» meiner Schande ge stehen. dast ich dir richtigen Worte »ich» fand. Wie «oll man einem jungen Mädchen erklären, wa» ein „Gigolo" ist? Selbst der Larouffe. da» bekannte französische Wörterbuch, schweigt sich schamhaft darüber an». Ein Gigolo ist nämlich ein .Freund" jener Damen denen man eine allzu aroste Be reitwilligkeit nachsagt, nächtlichen Wanderern die Zeit zu ver kürzen. Ein Mann allo. den man srüs>cr norziia»wei>e mit Knüvftnch und in die Augen gedrückter Mütze darznstrllen liebte. Auch der Gigolohnt wird tief in die Augen gedrückt — daher der Name. Da» Wort war früher kehr viel gebraucht in Pari», wenn e» auch nicht gerade grieNschgsiSsähia war. E» gehörte auch znm ständigen Wortschatz der jungen -)veitc Gilbert, als sie ihre Lieder a»S dem dunkelsten Pari» «ang. ldlpochen lieber waren damals die grofte Mode, cbcii'o wie Apachentänze und -klrider.) liniere bekannt arme Sprache ist also wieder einmal um ein lehr — zritaemäftc» Wort bereichert. Aber ich wollte ja bei dicker Gelegenheit vom „Köttwe" erzählen. Wissen Sie. wa» ein Köttwe ist? Wahrscheinlich nicht. Ich hätte es auch nicht geivusit. wenn nicht da» Schild mit -leier Aukichrikt unter einem Stück lenes Rock'» gelegen hätte, den man bei un» Cut-awan nennt: in Frankreich Jackett, sllnier Jackett wiederum ncn-ncn die Franzosen .Vrston". Sic verstehen halt ihre eigene Sprache n'cht. Einen ähnlichen Fehler hatte schon die Buchholzcn bei den Italienern entdeckt.) Natürlich hatte der gleiche Schneider auch DreechS-Hosen. lDopvelt gemotwelt. würde der Berliner sagen: denn Breeches sind nicht» andere» als Holen einer be stimmten Art.s Warum er nicht einfach Röcke und Kniehosen oder Sporthosen anzeigl? Aber da» ist doch klar: sie wären lange nicht lo vornehm wie der ...Köttwe" und die „Breeches- Holen". «Nebenbei: ich halte die Engländer kür berechtigt, uns wegen der Verhunzung ihrer Sprache zu verklagen.) „So 'n biftchen Französisch ist doch wunderschön", und vornehm dazu. Aber doch nicht immer. An einem Möbel geschäft habe ich neulich ein Schild geichen. aus dem ..Cfteii'c- lvqucS" «wörtlich io.') angcvriekcn waren. Das Wort ist lo überraschend — eigenartig, daft mir lein Anblick den A,em versetzte. Noch heute zerbreche ich mir den Kopf waS daS für ein geheimnisvolles Möbel kein mag. Ich kann mir gar nicht denken, Haft eS vornehmen Zwecken dient.... kl. X. W» wegen Naueumdaii uns eorild»in«I>»na»r 6«»ck>L»,verIegung n»ä> VilttorleelreN« r» KZumungs-Husverksuf /tut unsere nieseln»! gesielNen Preis« geoosbren wir bei vireinksuk 20 o/o wäsckegesckäkt Proel88 8r. 8eel. Sökne I^sckk. Seentrsvs — Ockee Wnisenknusstrako tzegenüder VilHorisbru»! Ein Meisker -er heileren Oper. Zum 59. Geburtstag Wolf, Ferraris. Der in Deutschland ungleich höher alS in seiner italienischen Heimat geschätzte Opernkomponist, dessen Haupt- verdienst es ist, der über dem Musikdrama halb vergessenen Spieloper sein-komischen Genres zu neuem Leben verholsen zu haben, gibt sich nicht nur in seinem Doppelnamen als Halb- italiencr zu erkennen: er offenbart auch in seinem ganzen musikalischen Schaffen das Doppclgcsicht italienisch-deutscher Wesensart. Wolf-Ferrari ist am l2 Januar 1876 in Venedig geboren und sicht heute in der Vollkraft seines Schaffens, dessen EntmicklungSmöglichkeitcn noch lange nicht erschöpft sind. Er ist der Sohn des durch seine vortrefflichen Kopien für die Münchner Schack-Galerie bekannten deutschen Kunst malers August Woli und einer italienischen Mutter, die auf den musikalischen Werdegang des frühreifen Wunderkindes entscheidenden Einfluß ansübte. Die Umwelt, tn der -er rcichbegabte Knabe aufwuchs. trug weiter dazu bei. die von der Mutter ererbte national-italienische Musiziersreudiakcit und den Sinn für gefällige Melodik zu um so üppigerer Ent faltung zu bringen, als diese Entwicklung durch keinen Lehr- zwang eingeengt und in geregelte Bahnen gelenkt wurde. Ohne Anleitung hatte sich der drcizehniährige Ermanno das technische Rüstzeug seiner Kunst so vollständig zu eigen ge macht. dah er im Jahre 1889 mit dem biblischen BÜHnenkpiel ..La Sulamita" hc-vvrtrcten konnte, das bei der Erst aufführung in Venedig begeisterten Beifall fand. Damals wurde der noch tnr Kindesalter stehende Komponist als „Mozart redivivuS" begrüßt. Trotz diesem ungewöhnlichen Erfolg ging der Siebzehnjährige in Erkenntnis der Unzu- lä'iiglichkcik seiner Bildung nach München, um bei Rhein berger Theorie und Koiitrapiinkt nach den Regeln der Knust zu studieren. In der strengen Schule diese» ausgezeichneten Theoretikers und Komponisten lernte Wols-Ferrari dann die Kunst, den leidenschaftlichen ttebcrschwall seines südländischen Temperaments zu zügeln und ans daS rechte Maß zurück- zusiihren. Die Frucht dieser, der Erziehung zur Selbstzucht dlencnden Studien war die den deutschen Einfluß scharf wtdrr- spiegelnde Märchenoper „Eenerentola". die bei der Urauffüb- rung in Venedig in Jahre 19M energisch abgelehnt wurde und erst bei der zwei Jahre später i» Bremen unter dem Titel ..Aschenbrödel" erfolgten deutschen Aufführung die verdiente Anerkennung fand. Dem italienischen Publikum mar die Musik zu dcutich. und daft auch tn der Folge der Prophet im Baterkande nicht eben viel galt, bezeugt die Tatsache, daß fast alle seine Opern aus deutschen Bühnen und tn deutscher Sprache ihre Erstausführung erlebten und ihre Erfolge fanden. Dies gilt vor allem auch von den „Neugierigen Frauen". Wols-Kerraris Hauptwerk, das im Jahre 1993 in München zum ersten Male über die Bretter ging und durch die bald daraus erfolgte Aufführung im Berliner „Theater des Westens" den internationalen Ruf seines Schöpfer- be gründete. In dieser von Mozarts Geist durchsonnten musikali. scher, Rokokv-Komüdie hat die zierlich gestaltete, von Geist und Grazie belebte Svicloper eine überaus glückliche Er- Neuerung gefunden. Gleichzeitig ist aber auch die italienische Buffo-Oper um ein Meisterwerk bereichert worden. baS sich den großen Vorbildern der Gattung würdig anrciht. Die geschickte Berbtnduiiq alter Stile mit gemäßigten modernen Elementen und den Errungenschaften neuzeitlicher Jn- strumeiitaltechnik findet hier in einem musikalischen Kon versationston ihre reizvolle Auswirkung, dessen sprühender, poinleirreichcr Witz und lebendiger Fluß die Aufmerksamkeit des Hörers keinen Augenblick erlahmen lassen. Das kleine, individuell behandelte Orchester, das der Komponist mit feln- sühltger Hand zur Erzielung intimer Wirkungen verwendet, bietet überdies tn seiner auS kammermusikalischen Vor- stellnngen erwachsenen Kleinmalerei einen wertentsprechendrn Rahmen zu den reizenden musikalischen Genrebildern, die sich uns in den „Neu"terigen Frauen" entrollen. Die gleichfalls in München zur Erstausführung gelangten „Bier Grobiane" und „Susannen» Geheimnis" erfüllten vollauf die künst- lerischen Hoffnungen, die die vorangegangene Over erweckt hatte. Daß indessen dem feinkörnigen Humor, der dielen Partituren ihr liebenswürdiges Gepräge gibt, der durch schlagend« Masseneriolg der mit starken Mitteln auf sen sationelle Theaterwirknng hinarbeitenben Opern versagt bleiben mußte, erklärt sich um so eher, al» auch die Texte, an die die graziöse Musik gebunden ist. dem Nnterhaltnng»- bedürkniS der Menge keine Zugeständnisse machen. Einmal lieft sich der Komponist, um diese schlagkräftige AugenbklckSmirkitng zu erzielen, dazu verleiten. eS tm „Schmuck der Madonna" mit dom Ihm tm Grunde wesens fremden blutriinstigen Verismus zu versuchen. Ter Erfolg blieb auch nicht au», aber der im In- und AnSland erprobte Erfolg dieser nur allzu robusten Essektoper kann nicht wohl darüber hinmegtäuschen. daß sich der Komponist hier ln eine Rolle hlnelnarzivungen hat der er mit keinem starken Musiker- tirm zwar nickt» Wesentliche» schuldig blieb, die er aber dock nur unter Entäußerung seiner persönlichen Note durchzu- ktthren vermochte. Wolf-Ferrari der von 1962 bi» lüll al» Direktor an der Spitz« d«S Städtischen «pnsrrvatorium« zu Venedig stand, ist bann später mit den Opern „Der Liebhaber alS Arzt" und „Da» LiebeSband der Marchcsa" erfolgreich zum fetn-kvmischcn Genre zurückgekchrt. Im Gegensatz zu den Bühnenwerken zeigt sich Woli-Ferrari tn seinen kür den .Konzertsaal geschriebenen Arbeiten, unter denen da» Oratorium „La vita nnova" nach Dante und seine Kammer. Musikwerke genannt seien, vorwiegend ernsten Ausdruck» seiten zugewanbt. F. 6. Kunst un- Wissenschaft. s Dresdner Dheaterlpielplan für heute. Opernhaus: „Ariadne aus NaroS" j ^48). Schauspielhaus: „Der Re visor" s>48). Alberttheater: „Lady Frcdcrick" l^8). Residenztheater: „Ter Orlow" t!48). Neues Theater: Geschlossene Vorstellung. Zentraltheater: „Uschi" <8). -s- Veranstalt»»»«». Heute 148 Ubr: KNnstlerhau». Liederabend Sven Lcholander: 8 Uhr: Heilands Kirche DreSden-Eotta, Muslkali- lche Weihnacht-leier. ^ ? Künstlerische Werbemittel. Die Ala-Anzeigen- A k t.i e n g e s e l l lch a ft. die AchnlicheS auch schon in anderen Städten eingekührt hat. hat unsere Stadt um eine dauernde Ausstellung wirksamer Werbemittel bereichert. In ihren weiten Räumen im Hauie Wilsdnikicr Strafte t gibt Ne eine Umsicht über das vielicitlae SckassenSaeblet der bedeutendsten Dresdner Neklamekiinsllcr. Tics gibt natür lich auch Gelegenheit, manches von der rein künstler «chcn Arbeit dieser hervorragenden Techniker zu zeigen auk die wir Dresdner mit der Gewißheit blicken können, daft schon manche bedeutende anSmürtige Firma ihre wirkungsvollste Werbung aus Dresden geholt hat. «et cs zur Verbreitung ihre» Firmennamen» lei cs zur Durch'etzuna eines besonderen Markenartikels, ket eS im Plakat, durch Bticikovke und andere Marken oder durch die Eigenart und wohltuende Augen- fälligkett einer Packung. Tic Ausstellung wurde mit einigen begrüßenden Worten selten» des Herrn Direktor» Schnei der der Ala-An,cigen-A-G„ Dresden cröksiiet. woran Nck e,läuternde Erklärungen deS Vorsitzenden der Ortsgriivve des Bunde» der deutschen Gebra»ch»aravbiker Gimvel. an- schlvssen. Sie enthält eine sehr stattliche Aniahl von Arbcsicn von Frau M ü n k e m e y e r - C o r t y. die ihre in ganz Deutsch land bekannten Plakate und allerlei Triickiacken mit iri«tigem Gegensatz zwilchen Schumrz und W:iß gebracht hat: besonder» fällt ein Zeitungsbild auk das in halbem Bogen zwischen anderen Anzeigen ausgestellt ist. um ,u zeigen wie krä'ttg e» wirkt. Willi Petzold. der SchöBer der bekannten Texttlsplnne. zeigt In der Mehrzahl seiner Arbeiten die icharse
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