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Drahtanschrift: Nachricht»« »re«,»«. 8»r»>pr«ch»r-Samme,num«»r: LLL41. Nur lük AachlgejprLch«: LvttU. /77»/ /VV-E/»/ Schrift letNnc, ,no Kauvigeichäftasirüe. «arinctiraft, »8,4«». Duck »- »«ria« o»a «t»»Ich a «richarM « Di P»stlch«t. Konto lv Sftli «ripzt«. »>»"!,a»r t<t, >n Dir.»»» und SI°,«ri»n de, M-Iimut^r Zunogun, tau L»nn. und Montagkn nur > Rnioircon/Nrc'iso r""V»i» »7 «m dr««». Z»u» » V«.. vor«,«,,»», u. «n«>vn IN «»»meru »ch «E. » „nma>, owi« d«> e»nmmt,,r ZuINIIung durch»!« Po,« „S«e «eil'Ugeid! «.« M. mono«, i«aiv! I «^"Zrigeil'^renc. g,,,rra,«n t/k,ri> «o»,2»ukru«g-M>chI», -«»»» «um g«^n «>or»»»d«u,du-««>«,»». t«M. «achdiuck MN ml« rxuNichni Qutltknangod« ,.T>r«»»«»i Noch!.-» miL^slg. — Unmriangl« SchriilllLck. -nrdrn «a> -ufdewadr. WS» Zer Verband gegen einen Nerichlshos über die Schuldfrage euchlrrlsches Sngland! Berlin. 2ü. März. Bereits im November lülk batte die! teuische Negierung durch Vcriniticlung der schiveizcrischen Negierung den Negierungen der Entente vorgeschlagen, zur F e st st c l l u n g der S ch u l d am Kriege eine inter nationale Kommission einzusctzen. Ta eine Ant wort aus diesen Vorschlag nicht crsolate, wurde er im Januar wiederholt. linier dem Dalum ücs 7. März tcilic die schweizerische Negierung der deutschen Gesandtschaft in Bern mit, baf> sie von dem britischen Gesandten folgende Mitteilung erhalten habe: Ach habe die Ehr«. Sie zu benachrichtigen, daf, die Negierung Seiner Majestät der Meinung ist. das, es « n - möglich sei. auf den dcntsck>en Vorschlag irgend eine Antwort z» gebe», da nach der Meinung der ver bündeten Regierungen die Verantwortlichkeit Deutschlands für den Krieg längst unzweisel- bakt scstgc stellt ist. Die deutsche Negierung hat daraufhin der schwei zerischen Negierung durch die deutsche «"esnndtschaft In Lern folgende Note zustellen lassen: An Beantwort«,ig des Schreibens vom 7. März bittet die deutscltc Gesandtschiist dao schweizerische politische De partement. durch Vcrmiticlnng der schweizerischen Gesandt, schaft in London, der britischen Negierung znr Kenntnis zn bringen, das, die deutsche Negierung gegen die in dem Schreiben der britischen Negierung wiedergegebcne Ans- faffnng der Alliierten nachdrücklich Verwahrung einlegt. Wenn in diesem Schreiben erklärt wird, der dentsch>e Vorschlag ans Einsetzung einer nentralcn Korm Mission znr Prüfung der Frage der Schuld am Kriege bedürfe keiner Antwort, weil die Verantwortlichkeit Deutschlands für den Krieg längst nnzwcisclhast fest- gestellt sel. so masten sich die Alliierten an, Ankläger »nd Richter zu gler-ler Zeit zu lein, nn» „war in einer Sache, in der s>e z»m Deil gleichfalls der Schuld geziehen werden. Deutschland kann einen Urleilsspruch in dieser Frage nur anerkennen. wenn er von einer Stzlle ansgeht, der das gesamte Akirnmatcrial beider Parteien zür Verfügung siebt nud die in der Lage ist. die nötigen Beweise durch Urknnden und Zcngcn in «oller Dessentlichkeit z« er heben. Sie Schwyz yegen einen Gewaltlriedeu. ' Wien, 20. Mä-z. Der „Neue Tag" meldet aus Bern: Der Ehef des politischen Departements Ealonder lief, die Ententen esandtcn zn sich komme» nnd drückte seine lebhaften Bedenken gegen einen Gcwaltfricdcn aus. Ohne sich i» fremde Angelegenheiten rinzumischeu. müsir er erklären, durch einen Gewaltfrieden könne auch die Schweiz bedroht werden. Alle Länder hätten ein gewisses Antcrrsse daran, die Ansbreitnng des Bolschewismus zn ver hindern. Durch die Verzögerung des Ariedens würde die Gefahr des RolschcwismnS für ganz Europa bedenklich erhöht. Wachsende Einsicht der Entente. iEtaner D r a l>! b c r i ch t der „D r e S b n. Nachricht« n".t ! Lugano. 2t>. März. Der gewöhnlich gutunterrichtete Berichterstatter deS „Evrrierc dclla Sera" telegraphiert feinem Blatte, das, angesichts der Ereignisse in Nngarn ein! Einlenken der Entente erwogen werde. Der! ans Wilson. Llond George, Ei mencean und Orlando bc-; stehende Rat der Vier wird sich heute mit dem ungarischen Problem beschäftigen und die bisher geiahten Beschlüsse über die Territorialfragcn einer Nachprüfung unterziehen. An diplomatischen Kreisen wird dieser Entschluß als Re-! weis dafür ansgcfastt, das, die den Tscheche-Slowaken nnd! Rumänen ans Kosten Ungarns gemachten Zugeständnisse znm Teil wenigstens wieder rückgängig gemacht werden! fallen, allerdings aber in einer Form. die den Anschein »er- j meiden will, das, die Entente sich in ihren Mahnahmen von der Besorgnis vor dem Bolschewismus leiten liehe. Englische Arbeiter gegen die Zuteilung Danzigs an Polen. Bafel, 2S. März. lEia. Drahtmeld.f „Daily News"j «eldet: Die englische Arbeiterpartei erklärte sich gegen die Zuteilung von Danzig oder der rein deutschen Gebiete in den ,oenen Polenltaiat. An der Sitzung der § liberalen Unterhanöpgrteien sprach Asqnith gegen die pol-! nischen Ansprüche auf Danzig und Wcstprenhen nnd kün-, dtgte dl»? Opposition der Liberalen gochvn einen Ariedens-! »ertrag dieser Art au. Die Polen bei Sduny abgelviesev. Berlin, 2ti. März. Die Pole» griffen den Bahnhof! Zduny und den gerade dort befindlichen Abcndzug in drei Gruppen an. Sie wurden abgewicsen. Vorstöße des Gegners werden wieder von verschiedenen Teilen der oseiiischen Front gemeldet, insbesondere Nawitsch »nd , raustabt und an der Netzcsront südlich Kalmar und süd westlich Brvmberg. Nördlich Kempen richteten die Polen wieder Feuer gegen Zivilarbeiter. In ihren Lagemeldni'gen funke» die Polen fortgesetzt Berichte wie folgt: Bel PlaSkt, Sulmirschütz findet heftiges Jnfanterie- und Maschincngewehrseucr statt. — Das viele Jnfanterie- «nd Maschinengewehrfcucr. das von den polnischen Trup pen abgegeben wurde und von unseren Truppen nur ge zwungen erwidert wird, bleibt verschwiegen. »ie russische Armee von den Polen geschlagen. Warfchau. 25. März. fAgence Havas.f Grod « » ist t« polnischer Verwaltung. Die russisch« Ar«ee ist »öllig geschlagen und Pinsk von den Pole« beseht. Die Bolschewisten haben viel Schiehbedars. Maschinen gewehre. Fahrzeuge und die Kommiflariatskasse «it einer halbe« Million Rubel zurückgelassen. An Pinsk habe« die polulschcn Behördru eine Miliz aus Russe«. Aude« »ud Pole« ausgestellt. Wichtige Jokumrntr zuk Abdankung Ja» Ringen um die Reichrversaffang. des Kaisers. Die „Deutsch« Zeitung" veröffentlicht folgenden Brief, den der Kaiser eigenhändig am ü. November abends an den Kronprinzen geschrieben hat. Der Brief turtle folgenden Wortlaut: - - . - Mein lieber Junge! Nachdem der Feldmarschall mir gemeldet hat. das, er meine Sicherheit im Hauptauarticr nicht mehr verbürgen könne und daß auch di« Truppe» nicht mehr zuverlässig seien, habe ich mich nach schwerem inneren Kamps ent- schlosst», das zusammcngebrvchenc Heer zu verlassen und nach Holland zu gehen. Ach rate Dir, biS zvm Absibiust des Waffenstillstandes auf Deinem Posten anszu - harren. In Berlin bekämpfen sich unter Führung von Ebert und Liebknecht zwei Negierungen. Hoffentlich aus Wiedersehen in besseren Zeilen. Dein treuer tiefgebeugter Vater Wilhelm. Der Kronprinz veranlasse am II. November vorm, folgende Anfrage an den damaligen Reichskanzler Ebcrt: S. K. H. der Kronprinz hat den dringenden Wunsch, aus.seinem Posten zu bleiben, um wie jeder andere Sol dat seine Pflicht zu tun. Er wird sein Heer in straffer Disziplin und Ordnung in die Heimat zurücksührcn und verpflichtet sich, in keiner Weise in dieser Zeit gegen die jetzige Negierung etwas zu unternehmen. Wie stellt sich die Negierung zu dieser Frage- AM nächsten Abend lies folaende Antwort ein: Nach,Vortrag des KricgsminislerS Scheuch müsse die Negierung die Anfrage des Kronprinzen in verneinen dem Sinne beantworten. Nach der Antwort der Regierung blieb dem Kronprinzen nichts weiter übrig, als den Oberbefehl niedcrzu- legen. Er hat am selben Tage dem Feldmarschall ». Hindenburg in einem ausführlichen Schreiben feine Stellungnahme anSeinandergcfetzt, in dem es u. a. heißt: 'Hanptänartier Heeresgruppe Deutscher Kronprinz . den ll. November 1SM, Sehr geehrter Herr Geneinkfelbmarsihall! An dt eie» für meinen Herrn Baier und mich schwersten Tagen unseteß Lebens must ich mich auch von E. E. ve>- abschieden. Tiefbewegt habe ich mich evt'chlicsten müssen, von der mir durch E. E. erteilten Genehmigung Gebrauch zu machen, meinen Posten als Oberbefehlshaber nieder» znlegen und meinen Aufenthalt zunächst im neutralen Auslande z» nehmen. Erst nach harten, inneren .Kämpfen habe ich mich zu diesen, Schritt durchringen können, trotz dem es mir mit allen Aasern meines Herzens widerstrebt, meine Heeresgruppe und meine tapferen Truppen, denen das Vaterland so unendlich viel verdankt, nicht in die Hei mat zurückführen zu können. Am Gegensatz zu vielen ungerechten Stimmen, die mich von jeher als Kriegshetzer und Reaktionär hinzu stellen sich bemüht haben, habe ich von Anfang an den Standpunkt vertreten, daß dieser Krieg für uns ein Ver te i d i g.u n g s k r i e g war. Seit Jahr und Tag habe ich in den vielen Unter redungen mit General Ludendorff einem weiien Ver- ständigungsfricdcn das Wort geredet und die Auf fassung vertreten, dast die Gelegenheit hierfür die gün stigste war, als wir vor und auch während der Frühjahrs- Osfensive macht- und kraftvoll dastanden. Jnnerpolitlsch bin ich der letzte gewesen, der sich einem freiheitlichen Ausbau unseres Staatswesens verschlossen hat. Diese meine Auffassung habe ich auch dem Reichskanzler, Prinz Max von Baden, noch vor wenigen Tagen schriftlich dar- geton. Trotzdem bin ich, als die Wucht der Ereignisse meinen Herrn Vater vom Thron stürzte, nicht nur nicht gehört worden, sondern man ist über mich als Kronprinz und Thronfolger einfach zur Tagesordnung ttbergegangen. Ein Verzicht ist von mir weder gefordert noch geleistet worden. S. E. bitte ich daher, Kenntnis zu nehmen, dast ich gegen die Vergewaltigung meiner Person, meiner Rechte »nd Ansprüche Verwahrung einlcgen must. E. E. wollen gleichzeitig davon Kenntnis nehmen, daß Abschriften dieses Briefes an den Minister des Königlichen Hauses, das preußische Staatsmillisierium, den Herrn Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses, den Herrn Präsidenten des Herrenhauses, den Ehef deS Mili tärkabinetts und einige mir nahcstchrnchc inil'täiischc Führer gegangen sind. Mit dem heistcn Wunsche, daß unser geliebtes Vater land aus diesen schweren Stürmen den Weg zur inneren Gesundung und einer neuen besseren Zukunft finden möge, verbleibe ich E. E. gez. Wilhelm. Kronprinz. EineGrN-rtt«s,deSfri»here»iKrjegSministerSSche6ch Berlin, 26. März. Der frühere Kriegsministcr El«- neralleutnant Dcheüch hat der „Voss. Ztg." zufolge u. a. erklärt, dast di« Negierung an ihn keine Anfrage über die Möglichkeit des Verbleibens des Kronprinzen aus seinem militärischen Posten gerichtet Hab«. Auch sc! ihm «Ine Anfrage des Kronprinzen an Eberl nicht bekannt. Dagegen habe der Adjutant des Kronprinzen bei ihm tele phonisch angefragt. Nach reiflicher Uebrrlegung habe er daS Verbleiben des Kronprinzen in seiner Stellung nicht mehr für möglich erachtet, aber dann vergeblich versucht, dies dem ASiutanten des Kronprinzen in Spa telephonisch mit zuteilen. Dem Reichskanzler Ebcrt habe er seine Ansicht mitgeteilt, di« ihm als eine politisch wichtige Angelegenheit nicht vorenthalten werden durfte. Er habe dann seine Stellungnahme zu der ganzen Frage ln einem Briese an den Adjutanten des Kronprinzen niedergclHt und dabei deutlich zu erkennen gegeben, daß er die Abreise des K ro ti li r I n z e n ins Ausland ebenso wie den Uebertritt deS Kaisers nach Holland für ein schweres Unglück angesehen Neichömlnistcr Dr. Prenst konnte, als er seinen Ber» ! sassungscniwurf begründete, darauf Hinweisen, dast er Ideen einer ganzen Reihe von bedeutenden Staatsmänner« und StaatSrechtslehrern der Vergangenheit zu verwirkliche» gesucht habe. Er hat auf alle Künsteleien verzichtet und ist in gerader Linie auf den deutschen Einheitsstaat losmarschiert- Damit sollte die staatsrechtliche Schlußfolge rung aus 5er Revulution gezogen werden. Aber schon die Verhandlungen im Stnatcnansschust bewiesen, dast die Dinae so einfach keineswegs lagen, daß der Tieg der Revolution noch keineswegs den Tod des bundesstaatlichen Gedankens bedeutete. Wieder einmal zeigte es sich, wie recht der von Herr» Dr. Preust so kmrt kritisierte Bismarck hatte, als er einst sagte, daß die Bundesstagten nicht bloß VerfassungK. geschöpse seien. Sie sind vielmehr lebendige, selbständige Körper, die ihre Geschichte haben und von ihr nicht los» kommen können. Nur so erklärt es sich, daß der bundes staatliche Gedanke, der durch die Revolution fast auS» ! gelöscht schien, plötzlich aufs neue wieder belebt wird, dast er Wurzeln schlägt, sogar dort, wo man bisher mir aller Kraft , dem Einheitsstaat zustrcbtc. Dr. Preust suchte dem Parti» H.irlariSinus oder, was er als Partikiilarismus verstand, de» ! GarauS zu machen. DaS war eine Sünde wider den Geist i der deutschen Geschichte, die sich nun dadurch rächt, dast jetzt I erst recht Partikularismen entstehen, und zrvar in einer Form, wie wir sie früher nicht gekannt haben. Kurt Eisner in München hat den Versuch gemacht» !vhne, ja gegen das Reich mit dem Feinde zu »er- ! handeln. Kurt Eisner aber war Sozialdemokrat, war fo- ! gar Berliner Sozialdemokrat, ehe er nach München kam. ^ An Preußen, in Sachsen und in allen anderen Bundes^ ! sraaren haben wir Negierungen, die ganz oder doch z«M ! grösteren Teil aus Sozialdemokraten gebildet sind. Dies« - Sozialdemokraten, die vor dem ll. November selbstverstäud- ! liehe Anhänger des Einheitsstaates waren und das ihrige getan haben, um die durch die BiSmarckschc Neichsvcrfassnng gewährleistete Stellung der Bundesstaaten zu untergraben, sind heute fast ebenso überzeugte Anhänger der bundes staatlichen Selbständigkeit, wie die Vertreter des alte« ! Svstcms es früher waren. Kaum jemals bat cs sich «tt ! solcher Deutlichkeit gezeigt, dast auch im Staatsleben da- i alte Wort gilt, dast man die Natur nicht mit der Gabel ! austreiven kann Es ist ja letzt schon zu Meinungsver- ! schtedcnheiten nicht nur zwischen Stacrlenausschust und Reicküregiernng gekommen, sondern auch zu Auseinander setzungen zwilchen der Nationalversammlung und dem Preustctrparlament. Hier haben Vertreter so ziemlich aller Parteien In sehr scharfen Morten gegen die nnitaristifchen Bestrebungen der Nationalversammlung Einspruch er hoben. Der Vorsitzende des VcrsassungSausschusses dkr ! Nationalversammlung aber hat nicht minder energisch Verwahrung eingelegt. Derartige Gegensätze wären zu verstehen, wenn es sich um wcsensvcrschiedcne Körperschaf ten handelte, -aS ist aber bekanntlich nicht der Fall. So wohl die Nationalversammlung als auch das Preußen- ! Parlament sind hervorgegangen aus dem allgemeinen. ! gleichen, direkten nnd geheimen Wahlrecht. Solche Er scheinungen legen die Vermutung nahe, dast bei dem Ver- fassungscntwurf organische Fehler gemacht worden sind» dast kein gereckter Ausgleich erzielt wurde zwischen den verschiedenen im deutschen Volke wirkenden Kräften und Anschauungen. An der Tat ist das brr Fall. Der Entwurf -eS RelchS- mtnistcrs Dr. Preust war diktiert von dem Bestreben, die preußische Vorherrschaft zu beseitigen. Der Kampf gegen das Preustentnm. gegen den preußischen Geist, gegen den preußischen Militarismus war ja längst zum Schlagwvri geworden. Die Zerschlagung deS alten Preußen« staates war aber nicht so leicht, wie seine Gegner eS sich gedacht hatten. Nach Beruhigung der ersten heftige« Zuckungen, welche die Umwälzung mit sich brachte und die anch in Preußen Lostrcnnungserscheiiinngcn in Ost «nd West erzeugten, trat in der preußischen Bevölkerung selbst eine sehr energische Gcgenbewcgung gegen alle derartige« Machenschaften auf nnd nahm solchen Umfang an, dast die preußische Negierung einzulenkcn gezwungen war. Sie konnte um ihrer selbst willen, da sic sonst den Boden unter den Füßen verloren hätte, eine so allgemeine DotkS- stkmmung nicht unbeachtet lassen, sondern mußte, mehr der Not gehorchend als dem eigenen Triebe, im Gegensatz <« der In der NcichSregiernng verkörperten unltaristifche» Richtung, die um sv mehr für die Zentralgewalt erhofft, je schwächer Preußen wird, für ein starkes und ungeteilte- Preußen eintreten. Dieser Notwendigkeit konnte sie sich um so weniger entziehen, als sogar die gewiß nicht «» übermäßiger Prcußcnliebe krankenden süddeutschen Stat ten geschloffen für die Unversehrtheit Preußens sich i«t Zeug warfen, weil sie mit der Austeilung Preußens daß festeste Rückgrat für ihre eigene bundesstaatliche SelbstSubiK- kelt zu verlieren fürchteten. So konnte es kommen, dast ein Vertreter der preußischen Negierung in der LaudeS- versammlung erklärte, eS sei selbstverständlich, baß «a» prenßischerscits alles aufbictcn werde, um den Beschluß oeS Bcrsassungsausschusses der Nationalversammlung zu Kall zu bringen» wonach bundcöstaalliche Ncueintcilungen i» ^Reiche auf Grund eines -infachen Mebrü«ttsbeschl«ffeH