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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190327012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919032701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919032701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-03
- Tag 1919-03-27
-
Monat
1919-03
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1919
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na» »re»»«««Maäirichtea* » »rr. »a 2,. «är. i»t» de»r< S «G»a -te Erschwerungen et«« Verfaffm,gbä»»«rung. von »er Nationalversammlung verfügt werden können. Ger «rnndlcgende Kehler diese- System» ist dnrtn »» erblicken, daß dem Reich, »ei derartigen «eueinietlnngr» überhaupt eine Initiativ« zugeütstigt werden Darin liegt von vornherein eine Vergewaltigung der «at liehen bundesstaatlichen Rechte. Normalerweise kann nur so«. tür. kommen, wonach ist, unter sich über Grenz Veränderungen u schlichen und Nationalver das entgegengesetzt« Verfahren in Krag« e» ausschließlich Sache der Etnzelstaaten etwaige staatliche Neubildungen oder einig zu werden, darüber einen »ub diesen dann der Retchsregierung sammlung zur Genehmigung zu unterbreiten. Nur ein« iolche Regelung entspricht dem bu»d«»staatlichen Geist und schließt «niraristischr Zwangsmaßnahmen vom Reith« her au». Ter vorerwähnt« Beschluß de» versafsungsausschusses ist einfach ein verfassung-rechtliche» Monstrum und muh unter alle» Umständen wieder umgestoßen werden, falls man überhaupt die grundsätzlich zu verwerfende Reichs- initiative auf diesem Gebiet veibehallen will. Eine wirk lich befriedigende Lösung der ganzen Frage kann aber nur in der llebertragung der Initiativ« ausschließlich auf die Linzclslaaien geiunden werden. Ein weiterer Angriff auf di« bundesstaatliche Selb ständigkeit ist in dem alten und immer wieder neuen Be- streben »u erblicken, die direkten Steuern dem Reiche »uaänglich zu machen. Di« Parteien der Rechten wehren sich dagegen mit dem woblbcgründcten Etnwans. daß damit den Bundesstaaten überhaupt der finanzielle Leven-faden abgeschnitten würde. In Anbetracht der Stim mung der Mehrheit in der Nationalversammlung ist leide, nickt damit zu rechnen, daß diese Gefahr für das bundes staatliche Eigenleben beschworen werden kann, trotz aller Proteste, die auch von den bundesstaatlichen Regierungen erhoben werden. ' ^ So ergibt sich auS dem Verlauf der seitherigen Ver handlungen nur die Tatsache, daß cS bisher nicht möglich gewesen ist. einen Ersatz für das kunstvoll durchgebilbetc System der (vernichte und Gegengewichte der BiSmarckschen Retchsverfassuna zu finden. Die Uebercinstimmung. die »wischen Slaatenausschuß und RcichSregtcrung in langen Verhandlungen notdürftig liergestellt war. geht mehr und mehr wieder in die Brüche, da die ReichSregicrung. was ja im Hinblick auf ihre Entstehuua und ans daS ganze parlamentarische Snstem ohne weiteres auf der Hand liegt, den unltartftischen Bestrebungen der Nationalversammlung «Inen Damm nicht entgegensetzen kann und will. Mehr nnd mehr verstärkt sich der Eindruck, daß auch die Ver fassung. an der jetzt gearbeitet wird, im Grunde ein Pro visorium bleiben wird, da sie nirgends rechte Bcsrird'gung auSlöst. Ihre ursprünglichen Grundgedanken sind modifiziert und umgebogen worden, weil sie den historischen Begeben heiten keine Rechnung trugen. Schöpferische, neue Ideen an ihre Stelle zu setzen, ist bisher nicht gelungen. Dazu fehlt der Mann, der .Künstl-r. der mit voransschanend-em Blick die Ledensnotwendigkeüen unsere? Volkes erlasse» könnte. ES 'ehlt auch hier der Bismarck deS neuen Reiches. Kablneltsberalunaen in Weimar. von unserem nach Weimar entsandten Mitarbeiter. Weimar. 26. Marz. In der heutigen Sitzung deS Kabi netts wurde beschlossen, dem NnterstaatSsekreiär v. Braun die Vollmacht zur Auszahlung der zweiten Rate für die Lebens mitlclsendungeu des Verbandes zu erteilen. Weiter dürste in der heniiaen llabinettSsitzung die Frage der Betriebsräte erörtert worden lein. Ein Beschluß hier über ist aber noch nicht gefaßt morden. Die «ittlärischr Vertretung der deutschen Frlcden-- grsaudtschuft. Berlin. 26. März. Wie wir erfahren, gehören der m t l i t ä r i s ch e n V e r t r c t u n g bei der deutschen Frie- densaei-andtschast nachstehende Ossizicre des Generalstabs als deren Beauftragte an: General v. H a m m e r st c i n . der bisherige militärische Vorsitzende der Watfenstillstandskom- misston in ^ a. Major v. Bock, zuleh! cr^er Generalstabs offizier bei der Heeresgruppe Deuilchcr Kronprinz. Oberst- leutnan! v. L r, l a n L c r vom bäuerischen Grneralllab. Mafor v. Bötcichcr nom sächsischen General'tab und der württembergilche Haupimann Geyer. Tie Leitung der militärisch--.», Vertretung übernimmt Gencralmasor von Friedberg vrun preußischen Krieak-minisiersttm. Die Nusschttfrberat,lnf,en über den Neichsrat No» unserem nach Weimar «ntsanvtcn Mitarbeiter. Weimar» 26. März. Der V e r s a s s u 1, g ö a u ö s ch u ß setzte in seiner heuti gen Sitzung die Besprechung über das Finanz- und Handels wesen fort. Die Beratungen bezogen sich auf eine Reihe von zum Teil formellen Einzelheiten, ins besondere wurde verhandelt über einen sozialdemokratischen Antrag, der die Verfügung Uber die ttcberschülle eines Rechnungsjahres regelt. Darauf setzte der Ausschuß die Beratung Über den ReichSrat ßart. Artikel Ist bestimmt im Absatz 1, daß im NeichSrat grundsätzlich auf 1 Million Einwohner eine Stimme ent sall«, wobei ein lieberschnß von mehr als einer halben Million einer vollen Million gleichgerechnct wird. Kein Gliedstaat darf mehr als ein Drittel aller Stimmen führen. Ferner wird bestimmt, daß diese Vorschriften erst drei Jahre nach demInkrnsttrctenderNeichs- oerfassnng in Wirksamkeit trete», endlich, daß jeder Gliedstaat mindestens eine Stimme habe. Der Artikel enthält auch Bestimmungen über den Anschluß Deutsch- Oesterreichs an das Deutsche Reich. Ans der Debatte ist bemerkenswert eine Anfrage des Abg. Eohn sU. Soz.s, der wissen wollte, ob auch die Betriebsräte eine Stütze im Reichsrat erhalten würden. Der Minister des Innern Dr. Prcuß antwortete ausweichend. Das Gesetz über die Betriebsräte werde noch beraten. Bestimmungen über eine Vertretung der Betriebsräte im Neichsratc seien aber bisher noch nicht getroffen. Tie Frage des LtantengerichtöliofeS. tDrahtmelüungunsrcrNerlinerSchrlltleilung.i Berlin. 26. März. Der Nationalversammlung In Wei mar geht in den allernächsten Tagen eine Vorlage über Errichtung eines Staatsgerichtshofrs zu. Bor den Staatsgerichtshof sollen solche Persoren kommen, bie do.8 Verlangen danach selbst geäußert haben, wie General v. Ludendorff und der frühere Reichskanzler ». B e 1 l> m a n n - H o l l w e g. Dann aber auch solche Per sonen, deren Verhalten in bezug auf den Krieg nur durch den Siaatsgerlchlshof sestgestellt werden konnte. Scheißemam» gegen Gewaltsriede» und Gegenrevolution. Won unserem nach Weimar <0«t»«U» LS. Mä-d- Vor Et»tritt in die Tage-orbnung ergreift da- Wort M1«1ft»rprüsid»nt Scheid«m«»mr Die auöwürttae Pvlttik steht un Zeichen uaerhdrten »naeß. Täglich mehren sich die offt-jösen aad nicht- tziösen Meldungen au- dem Ausland«, ln Herren neu« Erschwerungen tn den zu erwartenden Frledenö-e-inaun- gen angrkünblgt werden. Unerhörte Gummen Schaden ersatz sollen un» auferlegt, weite Strecken rein deutschen Landes uns genommen und erdrückende Beschränkungen in unseren finanziellen und militärischen Angelegenheiten uns auferlegt werden. Sicherlich «ft ein großer Teil dieser angeblichen Bedingungen erfunden, um un- nach und «ach durch ihre Wiederholung an dlese unerhörten Forderungen zu gewöhne«, damit nu» die endgültig«» de- dtngungeu fast erträglich erscheine». sSehr richttg!) Unser gequälte-, noch grausamer al» vom Kriege vom Waffen stillstand mißhandelte- Volk hat diese Methoden erkannt. > Durch ganz Deutschland geht ei» Aufschrei nicht chanviniftischor Art. sondern «in »nffchrel ««» tiefster verzweifln»-. eutlgghte« Mitarbeiter. haben, ist zwar nicht gewollter, aber t» seine« en war , ' ' " ^ Nebrßel»; Geg, UN» jnern wieder > alle- bei« un» sei ai Unabh.; ! uns das z° L- „r zwar nilvc gewoarer. «wer r» zeme» e» Landesverrat. tLebhaftr Zustimmung r großer Lärm recht-.) Sie haben unsere» Grund zu der Behauptung gegeben, bet alten geblieben. sSehr richtig! bet den Lachen bei den Soz i Nach wir vor herrsche bei Kaisertum. Lutendorff sei nach wie vor der übrende Mann und die alten Machthaber seien nur zum (Heine vor die Tür gesetzt. sSehr richtig! bet den Unabh.: achen »ei der Mehrheit.) wir protestier«, «it aller Entschiedenheit gegen diese »orkammalffe vom Sonntag. Wir protestieren gegen die Fälschung-verfuche. die die Freiheit der Revolution nicht slir. sondern gegen unter Volk mißbrauchen. «Lebhafter Beifall.) Ich weiß nicht, wie man dieser Treiben am besten brandmarken ioll. «Unruhe recht-.) Unser leidende-, von Irber militärische« Kraft entblößte- und der Vernichtung prelSgegebene» Volk . . . «Stürmische Unterbrechungen recht». Zurufe recht-: Da» ist die Schuld der Revolution! Lärm und Zu. rufe links: Ludendorff ist schuld! Bewegung im ganzen Hause.) Wir werde« un- da- Herausbeschivöre» neller . „ . .. . , außenpolitischer Gefahren durch eine Handvoll Reaktionäre eu Appell an bi« höchste Instanz, die -S gibt: Sn da» nicht weitrr gefallen lass-n. Stillschweigen wäre hier Mit- Gewissen der Menschheit! «Sehr wahr!) Au schuld. «Mit erhobener Glimme sorlfahrrnd:) Wir werde« Tausenden kommen die Proteste aus Provinzen. Städten -,e Herren zu fallen wissen, die eine derartige Kaiser Karl verweigert die Abdankung. Ueber die Verweigerung der Abdankung Kaiser Karl- wird der Wiener „RcichSpost" von informierter Seite sol- gerrdes geschrieben: Kaiser Karl hat den Verzicht aus die Abdankung ab gelehnt. nicht weil er darin nach seiner Erklärung vom 11. November eine überflüssige Formalität erblickt, sondern weil er infolge der teilweise inzwischen hin.zugelreicncn Um stände die Gültigkeit jener ersten Erklärung vom 11. No vember bestreitet. Jene Bekundung, baß er von den Ne- gterungsgeschästen zurttcktrete. sei ihm mit Gewalt ab- gerungeu worden durch die Mitteilung, daß sonst das Schloß Schönbrunn in wenigen Stunden gestürmt werden würde. Außerdem !et ihm zugesagt worden, daß eine de finitive Festlegung der Staatssorm nicht anders als durch unbeeinflußte Bolköabstimmung geschaffen werde. In zwischen seien Gesetze geschaffen worden, die die Einleitung einer unbeeinflußten Volksabstimmung auSschlicßen. Daher fei»« dir rechtlichen Voraussetzungen hinfällig, unter denen bie Erklär»«", vom 11. November erfolgt sei. und Dörfern; bald in der Sprache des GtaatSrechtSlehrerS, bald in ergreifenden Dorten von Arbeitern «ud Bauern, aber immer aus der höchsten Not und der letzten Verzweif lung. nicht aus materiellen Gründen, sondern au- vvter- ländischer Angst, durch den Machtspruch der Sieger die Zu gehörigkeit zur deutschen Nation zu verlieren. «Lebhafte Zustimmung.) Bei Deutschland wollen sie bleiben, bei dem verarmten, geschlagenen, mit Munden und Schulden be deckten Deutschland! Sie wollen Wunden und Schulden mit tragen, das ganze Martyrium eines besiegten Volkes mit leiden, nur weil sie i« Lebe« und Sterbe» nicht andcrg fühle», denn als Deutfche! «Stürmischer Beifall.) Die ReichSregierun« weiß, daß diese Treue zum Reiche bis zur Selbstverleugnung gebt, weiß, daß diese Treue da- ivertvollste Gut ist. daß ihr zur Verwaltung anoertraut wurde. Als das Wilhelmsche Reich anscheinend tn der höchsten Blüte stand, batte eS am meisten mit der Neichsverdrollenheit zu kämpfen. Die deutsche Republik, die nichts an Gegenwart, die nur Zukunft zu bieten bat. er lebt eS, daß das Bekenntnis zur Schicksals^ gemein schaft aller Deutschen lauter und inniger wird. «Lebhasicr Beifall.) DaS viel zitiert« Sprichwort bat in dielen Tagen eine Abänderung erfahren: Not kennt kein Gebot. Zusammenstehen, keinem persönlichen Vorteil nachsagen, sondern zu sein ein einig Volk von Brtt»! dern, in keiner Not sich trennen noch Gefahr! «Stür mischer Veisall.1 Hier ist nicht- vom EhauviniSmus. Aber so rufen nnS die sogenannten Radikalen von links zu: DaS deuilche Volk hat sa kein Recht zum Protest aegen Vergewaltigungen: denn Brest-Litowsk und Bukarest seien, »Niere Schuld. Die NeichSregierung hat ihren bisherigen ^ Gc-inern die Errichtung eine- internationalen Ge richtshofes vorgeschlaoen, der de Schuld frag« nach allen Seiten prüfen und dann urteilen sollte. Enoland bat diesen Vorschlag abgelehnt. (Hört! Hört!) Es ist also nicht unsere Schuld, wenn dieser von uns selbst vorgeschlagene Prozeß »ngeführt ble^t. Aber ^ selbst wenn Deutschland aller Verbrechen, denen man es be- zichtigt. wirklich schuldig wäre, bat «S. s o frage ich bl«! Unabhängigen, darum das heilige Nechtverlorrn. "egen Vergewaltigungen zu protestierest?! lTebr gut!) Hat eS darum daS Recht verloren, gegen Fesseln zu protestieren, die ihm die Gurael zudrücken wlir-^ den? iSehr aut! Zurufe bei den Unaßsänaiaen: Wir nicht., aber Sie!) Das von uns jemals nach Ihrer l-- -en Unabh.) Meinung eine Vergewaltigung beabsichtigt worben Ist. reicht auch nicht annähernd an das heran, -""s liniere G«"ner uns gegenüber schon ausarlührt hohen un- noch ausführen werden. sLebhgste Zustimmung.) Spa ist schlimmer als Breft-Litow-k. weil Spa zeigt, daß es von Brest-Litowsk nichts gelernt hat. lLebüaste ^ —nng bei der Mehrheit.) Aber nicht nur die äußerste Linke schwächt unsere Stellung vor dem bitter sten E»de. Am letzten Sonntag fanden einige Versa mm- lun " rn in Berlin statt, ctnber„fen nnter dem Eindruck der Meldungen, daß Wcstprenßen. Danzla. daS Saargebict ihre Zugehörigkeit zum Re"'« zu verlieren -roßen. (Zu- ruf recht-- Polen!) Es war.für einen TeZ »-s Publikum- dieser Versammlungen schon kennzeichnend, daß er die AuS- ssthrnnaen de- Reich-minister- und meine» Parteifreundes Bernstein mit lärmenden Kunbarbnnaen unterbrach gegen den Widerspruch der überwiegenden Meßrhett, nur weil die beiden Redner sich auf den Boden de- W'""n-ProgrammS gestellt hatten. (Hört! HSrM Kräfte hier am Werde politischer Sabotage waren, zeigt so recht der sogenannte National-und der Ossi.ziere, ein Häuslein politisch urteilsloser Herren. «Große Unruhe rechts. Zuruf«: Na. na! Lärm links.) Diese Herren brachten cs fertig. „Hell Dir im Sieacrkranz" zu singen und durch daS AnSbringen von Kaiscrhochs eine gemeinsame Sache des ganzen Volke- zu mißbrauchen für bie armleliaste Lappalie einer Kaste. einer Clique, einer Grupp«, einer Minderheit von 176.» gegenüber 5:! 666 Mitgliedern des Deutschen Offi zier s b n n d e d . der v o n solchen P o l i t I k a st e r n nichts missen will. «Hört! Hört!) Man brech e dem General Ludendorsf Ovationen, der sich na ür- lich ganz zufällig «große Unruhe recht») genau zu der Minute i» der Wiliiclmstraße befand. «Hört! Hört! bei der Mehrheit.) Wir lallen u»S da- Recht, gröbliches Un- recht beim rechten Namen zu nennen, nicht nehmen: ebenso- wenig aber lallen wir unseren Protest gegen Vergewalti gung zu chauvinistischen Treibereien verfälschen. iL.br gut! links.) Das. was die Herren am Sonntag in Berlin Schul- -er Bergaugenheit aus eine neue Geaeurvart tl-ertrage» wollen. «Hört! hört! und Bewegung.) Die Anwesenheit de- Generals Ludrndorsf bet diesen Vorgänge» soll nicht leichten Herzen- beurteilt werden. Seine Schuld oder Nichtschuld wirb sich nur aus seinem Verhalten wäh rend de» Krieges beurteilen lallen. Er bat bet seiner Rück- kehr aus Schweden das Urteil eine» GtaatSgerlchtshofeS verlangt. Er soll es haben! (Stürmischer Beifall bei brr Mehrheit. Zurufe rechts: Aber einen unabhängige« Gerichtshof!) Im Namen der Neichsregirrung habe ich »u erklären, daß wir schnellstens eine« Gesetzentwurf zur Errichtung eines StaatSgerichtöhoseS bei diesem hohen Hause rinbringen werben, um auch nach dieser Seite zu dokumentieren: das neue Deutschland kennt für sich und für andere, für innere und äußere Gegensätze nur das eine: die Gesetze des Rechte- und nur d«S Rechte»! «Lebhafter Beifall.) Denn nur dann kann uns aus der heutigen bei Freund und Feind zer rissenen Welt die Losung zurücktöncn. auf der sich die neue Ltaatengescllschaft ausbaucn muß: DaS FrjcdenSecho brr Gerechtigkeit! «Lebhafter Beifall bei der Mehrheit: Zischen recht».) Wir werden dafür sorgen, daß dieser Gericht-Hof unparteiisch zusammengesetzt wird. Abg. Schultz-Vromberg iDtsch. Bp.): Jede Partei wird da- Bedürfnis nach einer Besprechung dieser hoch- bedeutsamen Rede haben. Wenn auch nicht sofort, so bebalten wir uns doch bei der Festsetzung der nächsten Tagesordnung vor, einen solchen Antrag zu stellen. Präsident Fehrenbach: An sich ist eine Besprechung nach Regierungserklärungen außerhalb der Tagesordnung nicht zulässig. Aber da- Bedürfnis des Vorredner» ist durchaus verständlich, und beim Not-Etat, der morgen auf die TaaeSordnuna kommt, werden sich Betrachtungen allgemein politischer Art anbrtnacn lallen. — Da» Hauö erklärt sich damit einverstanden. Hierauf wird die Besprechung der Interpellationen über Mittelstand nnd kNeingrwerd» fortgesetzt. Abg. Herrmann-Neutllnacn «Dem): Die Antwort be- Mtniftcrs Wissest hat uns nicht in wünschenswertem Maße befriedigt. Wir hätten mebr Wärme tn seiner Antwort gewünscht. Jetzt ist nicht die Zeit, die Kleinbetriebe durch Großbetriebe zu erdrosseln, nur um der Theorie willen. «Sehr richtig! bei den Demokraten.) Abg. Hugo «D. Vp): Mit dem Abbau der staat lichen Zwangsorgantslerung müßte ernsthafter begonnen und der freie Handel tn seine Rechte wieder ein gesetzt werden. Da wir brr Meinung sind, daß auch a«tf diesem Gebiete der Staat seine Hilfe in erster Linie den Gtrtschaftsschwächercn zuteil werben läßt, so lehnen wir «S auf da- entschiedenste ab, daß Staat nnd Gemeinde den kleinen Gewerbetreibenden etwa durch Kommunalisierung der Bäckereien, der Fleischereien, des Baugewerbes «sw. Konkurrenz machen. «Beifall und Zustimmung recht».) Kommissar des Reichbwlrtschastsamte» Gehei»»at Trendelenbnrg: Der NeichSwirtschaftSmInistcr ist leider durch eine wichtige Kabinettssitzung verhindert, hier -« sein, lieber die Frage der Einführung des Achtstunden tage- im Handwerk schweben zurzeit Verhandlungen mit dem RcichSarbeitöministerium. Ueber bie Komm«, naltfierung von kleinen Wtrtschaftsbetrtebe« und Unternehmungen sind Erwägungen im Gange. Der Erlaß einer Verordnung über die Rohstoffversorgung de- Handwerke» steht unmittelbar bevor. Abg. Wurm (Unabh.): Diese Debatten Nnd ein Sturmzeichen der erwachenden Reaktion. iHuhu! bei den Soz) Die Arbeiter und die Mtttelstänbler Müllen zusammen die Einheitsfront deS arbeitenden Volke» gegenüber den kapitalistischen Interessen bilden. Abg. Sisenberoer iBayr. Bauernbund): In allen Ländern, wo der Mittelstand kapulgcaangcn ist. ist auch die Nation kaputgeganacn Ich hoffe, daß auch im neuen Deutschland der Mittelstand erhallen bleiben kann. sVetf.) Abg. Biener lD.-N): Wir verlangen die Einrichtung eines besonderen Referats für Handwerk und Gewerbe beim Ncichsmirlschaftsamt. Eine Bevorzugung der Konsumvereine darf gerade fetzt nicht erfolgen. «Zu stimmung rechts.) Damit schließt bie Besprechung. Die Vorlage auf Hin zutritt Württemberg- zur Biersteuergemclnschast w r- in allen drei Lesungen verabschiedet, ebenso die Vorlage über die Besteuerung der Reichsbank für 1lll8. — Nächste Sitzung Donnerstag 8 Uhr: Notetat für 1S1V. — Schluß nach 8 Uhr. Spartakus unterbindet die -eefischerei. lLra-tmiltunqnnIrerrzerltnerrckrlttlettnng.) Berlin. 26. März. In den kleineren Hafenstädten, bi« hauptsächlich für die Fischerei in Frage kommen, haben spartaklstlfche Umtriebe mit Erfolg eingesetzt. Setten- der Entente ist die freie Zone für di« Fischerei erweitert worden. Die Marine bat 68 Dampfer für die Fischerei zur Verfügung gestellt. Jetzt verlangen auf einmal die Fischer, daß alle 68 Dampfer fo»ialt. siert und an sie ausgeliefert werden. A»iS,ahrt der vebeu-miltrlschifte. Berlin, 26. März. Wi-e die deutsche Waffenstillstands kommission milteil», sind am 2ö. März folgende Dampfer nach England cbaraangen: Von Hamburg bie Dampfer ..Grostascld". .Kybscld", „Lucie Woermann". ,.Wal,ehe", „Prinzessin", „Belgravia", „Bisgravia", „Stettin", „Gnt- rnn", „Tlavonla", .Emden", .HornrSp", „Prvsida . „Ma laga", „Mannheim", „Rendsburg" und „Therese Horn": von Bremerhaven: „Zeppelin", „Prinz Friedrich Wil helm", „Wnldeck", „v Norblnnlmm", „SolsclS". Berlin, 26. März. Nach einer Meldung auS Hamburg ist dort der Tampier „Tannenberg" mit >5660 Kisten Aiichkonserven on» Norwegen argelon men. Ferner trifft der Dampfer „Eress! da" mit lv666 Fässern Heringen rin. die in Kähnen nach Dresden verladen werde", und der Dampfer „H r r m i o" mit >5 660 Kisten und F ssern > Ftschkonierven und Heringen, die für Vre-lau bestimmt sind. «Ltzrend de« Lr»«e» nacht« «ingeganßen« Neueste rrahtmelduuge«: NnmSntsche Etreltkräfte in Ungar», arike». r«. März. iEtg. Drahtmel-.s An« «taal», la« n»t«d aemel-et: Umfangreiche rumänisch« Glrett. träft« in Stärk« von zwei ArmeekorvS tzab«n ->« »st, ltzifche Grenze überschritten nnd marschiere« vor. der Streikbewegung im Nnhra«bi«t. Die Streikbewegung hat im Bergbau gal Erneute Zunahme Esten. 26. März. de» NuhrgebietcS wieder größeren Umfang anoenow- men. In der heutigen Frühschicht waren die Belegschaften zahlreicher Zechen in den Ausstand getreten. Zum großen Teil Nnd die ArbeitSnIeberleaunnen mit den in Mitten vor- aelommcncn Unruhen tn Verbindung zu bringen. Im be setzten Gebiete streikt ferner die Belegschaft der Nieder rheinischen Bcrgwrrksgcsellschast. Die Unruhen in Witte». iLrabtmrldung unseres Kölner Mitarbeiters.) Witten a. -. Ruhr. 26. März. D!c Unruhen, dl« tu Witten auSgebrochen sind, sind noch nicht beendet. Gegen di« Sicherheitsivcyr ist verschiedentlich vorgegangen «vor- den. Im Lause der Nacht sind aus Dortmund Geschütze nach Witten gebraut worden. Eine gewisse Ruhe ist i« Laufe de» heutigen Tage» etngetreten.
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