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LsvSLrr - und ^ euL-«rLsL«üi q iener Wirtschastsbrief. Larifkamps zwifchen Reichsbahn und Bundesbahn. — Flauer Ctleumarkl. — Günstige Sukurickkung der Äandelsdttanz. Wien. 10. Juni 1S26. In Oesterreich ist man immer dann, wenn eS wirtschast. lich schlecht acht, damit beschäftigt, sich mehr oder weniger akademisch Uber die Wirtschaftslage zu unterhalten: das Parlament und auch einzelne Ministerien haben Wirtschastd- enguete» abgeflihrt, und dabei ziemlich einstimmig darauf verwiesen, daß die Ueberstcuerung, sowie gewisse soziale Ueberlastungcn, insbesondere die buchstäbliche Auslegung des Achtstundentages, an der zurUckgehcndcn Konkurrenzsähigkett der österreichischen Volkswirtschaft schuldtragend sind: eS er scheint dies um so bedenklicher, als die österreichische Jndu- strie zu 60 bis 80 Prozent auf den Export angewiesen ist. Auch eine Reform der Eisenbahn tartse wurde als dringend notwendig erachtet. Statt der erwartete» Revision nach unten hat allerdings die Generaldtrcktion der öfter, reichischen Bundesbahnen mit Gültigkeit vom 1. Juli d. I. eine ganz kräftige Revision nach oben burchgesührt und sie auch vom Parlament genehmigen lassen. Lediglich zu gunsten agrarischer Produkte wurden Milderungen dnrch- gesetzt. Für den deutschen .stohlenexport bemerkenswert ist die Erhöhung dev Tartses sür Nuslandßkohle um 18 Pro zent, während der Tarif für österreichische Kohle nur um 8 Prozent erhöht wird. Dies stellt allerdings eine gewisse Förderung der österreichischen JnlaudSkohlenprodnktion dar: doch darf nicht übersehen werden, bah für die österreichische Industrie und insbesondere für die Wiener Gaswerke, die aus den Bezug von AuslandSkohle angewiesen sind, dadurch ei» n> viele Milliarden gehendes MehrersorderniS be dingt >st. Ganz besonders interessant ist die österreichische Taris- revisio» von dem Gesichtswinkel des noch immer nicht be endeten mitteleuropäischen TariskampseS, in dessen Mittel- punkt bekanntlich die Tarifpolitik der deutschen Reichsbahnen teht. Vielleicht beleuchtet nichts die gewaltigen wirtschaft lichen Veränderungen Heller, welche der Krieg und die Nach kriegszeit in Deutschland herbeigeftthrt hat. alS die Tatsache dieses TartfringenS. Um eS in seiner ganzen Bedeutung würdigen zu können, muß man sich die Nolle vergegenwärti gen, die die preußischen StaatLbahnen srüher im deutschen ja im europäischen Wirtschaftsleben gespielt haben. War doch Preußen in der Vorkriegszeit imstande, den Betriebs« koesiizientrn auf etwa 00 Prozent herabzudrücken und mit den übrigen Einnahmen nicht nur die preußische Eisenbahn schuld, sondern die gesamte preußische Staatsschuld zu ver zinsen, ja noch darüber hinaus mit einer erheblichen Quote an den allgemeinen Ausgaben dcS Staates tcilzunehmen, un- beschadet des Umstandes, daß es die kostspieligsten Investitio nen sBahiihofSbauten in Köln, Frankfurt a. M., Leipzig «sm.s burchgesührt hat. Die Deutsche Reichsbahn hat in verhältnis mäßig sehr kurzer Frist die Tarife für tschcchv-slowakischen Zucker nach der Schweiz sechsmal hintereinander, immer nach unten, reguliert Den Höhepunkt des TariskampseS bedeutet aber die Publikation der Deutschen Reichsbahn, in der ver kündet worden ist, bah die Bahnfrachtsätze, die sich im über seeischen Verkehr von und nach Triest und Fiume ergeben, von der Deutschen Reichsbahn sür die Strecken von und bis Hamburg, Bremen «sw. übernommen werden, wobei nur die Bedingung gestellt worden ist, daß der Deutschen Reichsbahn 1,6 Pfennig pro Tonnenkilometer gewahrt bleiben müssen. Aber auch von den ihr derart verbleibenden niedrigen Frach. ten vergütet sie noch b Prozent al» Entschädigung für even tuelle Kursdifferenzen. In vielen Fällen verbleiben ihr also nur 1,42 Pfennig pro Tonnenkilometer, also «in Betrag, der unter den heutigen Verhältnissen ganz bestimmt nicht einmal dazu auSretcht, die Regte zu decken. Die Beendigung dieses Tartfkampfes wird geregelte Verhältnisse in den mitteleuropäischen Verkehren schaffen, zur Verdichtung deS Verkehrs zwischen Deutschland und Oesterreich beitragen, aber auch dem österreichischen Handel und der Industrie trotz bevorstehender Erhöhung von Koiiknrrenzfrachtcn nicht zum Nachteil gereichen, weil die Stabiltät der Tarife und die Aus. gestnltung deS deutsch-österreichischen Verkehrs wichtige Fak toren im Wirtschaftsleben bilden. Eine vernünftige Tarifrefvrm wirb nicht nur der Eisen bahn selbst günstigere finanzielle Perspektiven eröffnen, son dern die Bahnverwaltnngen auch für Investitionen kräftigen, wodurch der Eisenindustrie wieder ei» gewisser Anreiz ge boten werden könnte. Wie in Deutschland, so liegt auch in Oesterreich der E i s e n m a r k t völlta danieder. Durch das andauernde Valutadumping Belgiens und Frankreichs spitzt sich die Lage der europäischen Eisenindustrie immer mehr zu. Der letzte Rückgang der Frankenivährungcn brachte einen Tiefstand des Weltmarktpreises, der den mittel europäischen Eisenwerken den Export nur mehr zu Preisen gestattet, die bereits weit unter den ErzeugniigSkostcii liegen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Oesterreich ist die Eisenindustrie durch preisdruckende Konkurrenz Belgiens und Frankreichs stark getroffen. lieber die Zukunftsaussichten der öfter- reichischen Wirtschast schwebt et» gewisses Dunkel. Es ist kein Zweifel, daß eine beträchtliche Anzahl von Arbeitslosen in Oesterreich noch durch Jahre hindurch von der Volkswirtschaft mitgeschlcppt werden muß, bis die be rufliche Umschichtung im neuen Staate endgültig zum Ab schluß gelangt ist. Für die Volkswirtschaft kommen zu die sen äußeren Schwierigkeiten auch innere Hemmungen, wie die Zurttckdrängung gesunder wirtschaftlicher Tätigkeit durch mangelndes wirtschaftSpolitischcs Verständnis, ein unüber sichtliches Steuersnstem, dessen einzelne Steuern, wie die in der Inflation geborene antisoziale Fürsorgeabgabe, einer Reform äußerst dringend bedürsen. Allerdings sehlt es dem Bilde der österreichischen Wirtschaft auch nicht an helleren Zügen. Ein Blick aus die Handelsbilanz zeigt eine w.'ent- liche Besserung. Wahrend der Fehlbetrag des JahreS ,!>24 etwa 15L Milliarde Schilling betrug, wird er für das ver gangene Jahr etwa 40 Prozent geringer auSgewiesen. So weit Ziffern für daS erste Halbjahr 1026 vorliegen, kann man mit einem weiteren Rückgänge des Bilanzpassivums rechnen. Günstig ist auch die Lage des öffentlichen HauShalteS: dies, obwohl Staatsverwaltung und Eisenbahnverwaltung im Jahre 1020 an PcrsonalauSlagen nicht weniger als 070 Mil lionen Schilling veranschlagt haben, also um rund 70 Pro zent mehr als im Jahre 1023. Trotzdem ist der Staatshaus halt im Gleichgewicht, ja der Rechnungsabschluß des Bunde- wird nach den bisher vorliegenden Ziffern — zum erstenmal seit dem Bestände der Republik — einen Ueberschuß zeigen. Die Wertbeständigkeit des Schillings ist von keinem Zweifel mehr angekränkelt und die Stellung der Ocstcrreichischen Nattonalbank gefestigter denn je. Die Bankausweise zeigen eine fast ununterbrochene Vermehrung des Devisenvorrates, trotz der tm März erfolgten völligen Aufhebung der Wäh- rungSvorschrtften, womit Oesterreich allen Staaten, die noch eine Devisengesctzgebung kennen, vorangcgangen ist. Die Gestaltung dcS Geldmarktes hat eS der Nattonalbank er möglicht, den ESkomptezinöfuß von 13 auf 0 Prozent herab zusetzen, und seit dem Beginn dcS neuen Jahres ist die Bank rate weiter auf 7)4 Prozent ermäßigt worben. Das inländi sche Sammelbecken des Sparkavitals ist in Wiedcraussüllung begriffen. Wohl bleiben die Spareinlagen gegenwärtig noch wett hinter den Ziffern der Vorkriegszeit zurück, doch ist die verhältnismäßige Steigerung, für 1026 mit 110 Prozent, be sonders hoch. Auch der Zustrom fremder Gelder ist befriedi gend. Sie werben allerdings in der Regel nur für kurze Zeit verliehen, während sich der Zufluß langfristiger Kredite bei harten Bedingungen bisher noch in einem sehr schmalen Lctt bewcat. Lre»dner Pro-uklenbvrse vo« 14. Fun«. (Amtliche Notierungen.i Weizen. in »ns sicher, Bali» 74 Kilogramm 397 bi« SM tsoa bi» »Mt, stetst,. Siogge», inländischer, vasis 7l Kilogramm 17S bi« >84 <177 bl« 183), stetig. Sommergerste, sächsische 188 di» 308 sl86 bis 3t«i, ruhig. Wintergerste aelchäftsloS. Haser, sächsischer uns preußt- scher »0« kt« 31b s»« bi» 218), ruhig. ausiäuLIlcher 187 bj» 318 ,187 bi» 3lS», ruhig. Rap» geschästsloS. Mais. Pa Plata 183 bi» l«8 (,82 bi» ISbt, ruhig, neuer anderer Herkunft I8U bis l«i (180 bi» >8»>, ruhia. Cin-mantin bis LIK (30b bis 218,. ruhig. 'Wicken 83H0 bi» N^O <82,80 bi» »8,50», ruhig. Lupinen, blaue >8 bis ,8 «18 bi» 18», fest, gelbe 28 bis 34 «22 bi» 21». sest. Fullerlupine» 1b bis 18 <I4§0 bi» li». ruhig. Pelntchken 27 bis 28 >27 bl» 28s. sesi. Erbsen, klein« »2.50 bis »8.50 <82H0 bi» 88,bl», sest. Trockenichnipel >2 bi» 13,bO >13 bi» 12.b<», ruhig. Zuckc-rlchutve, >8,50 bi» 21 <18.50 bi» 21,. ruhig Kartofselflocken 28 bis 28.58, ,23.50 bis 21». ruhig. Fmter- mehl l».3„ bi» 14,40 <18,20 bi» u,40i. ruhig. 'Wetzenkleie 10,70 bi» II, 80 <10,70 bi» 11,80», ruht». Roggenklete >2 bis 18.20 <12 bis 18.20», ruhig. Dresdner Marken: Kaiser-Auszug 52 bi» 54 <52 bl» 54». ruhig. Bäckennnndmehl 44 bi» 40 <41 bi» 46», ruhig. Weizennach- mehl 17,50 bi» >8,50 <17210 bis 18,50», rithig. Fnlan-öwcizenmehl, Type 7058 48 bi» 4b <48 bis 45>, ruhig. Roagenmehl 0 1, Tun« «01., 20,50 bi» 81,50 <30,50 bis 81,50», ruhig. Roggeilinchl I, T»pt 70 58 bt« SO.SO <27 bi» 30.50», ruhig, Nvggeniiachiliehl 16.50 bi» 17H0 <16^0 bt» 172X», ruhig. Feinste Ware Uber Notiz. Berliner Schluss- und Nachbörse vom 14. Juni. Auch im weiteren verlause blieb La» Geichäst ruhig, bet leichten Kursschwankungen, die zunächst nach unten tendierten. In der zweiten vörsenstunde traten vereinzelt kleine KurSbesiernnge» ein, aiiögehend vom Kassamarkt, der verhältnis mäßig sest lag. F. G. Farbeniiidustrie konnten einen Teil ihre« ansänglichen KuröoerlusteS wieder etnholcn. Am Montanaktien- markt bliebe» Klbckner und Mannesman» tm Vordergründe de» Interesse». Lebhafter« Bewegung war nur in einzelnen Spezial- papieren z« verzeichnen, namentlich in Dessauer Ga», die im Ver lause 8 5t gewinne« konnten. Auch Charlottenburger Wasser nach ansäaglicher «bschwächung stärker befestigt. Stärkere Abschwächungen mußten sich die Wert« de» Bier-Sprtt-Konzern« gefallen lassen. Die Kursverluste betrugen hier 3 bt» 8 58. Privatdiskont kurze und lang« Sicht 4,5 N. Gegen Schluß der Vbrs« konzentrierte sich da» Geschäft vollständig auf einzelne Sprzlalwert«, während die übrigen Märkte völlig vernachlässigt blieben. In erster Linie sind zu nennen Wert« der Farbenindustrie, in denen sich besonder» an der Nach, börse außerordentlich lebhafte» Geschäft entwickelte, Der Kur» stieg aus 192,8. Weiter wurden Charlottenburger Wasser und Dcssauer Ga» tu erheblicher Weise au» dem Markte genommen. Erster« nach. börSlich S8d, letztere 118,75 mich 1302». Auch di« Werte de» Spreng stoff-Konzern» sind begehrt. Oberkok«, steigend, 74,875. Fm übrige» hört« mau nachbörslich Phönix 88,75, Geilenkirchen 121,75, Rhein stahl, tan Zusammenhänge mit I. G. Farbentndustrt« auch steigend, llü^i, vochumer 114, Erdöl 1202», Siemen» l5>d, Kriegsanleihe 0,40«^. Der französisch« Franken ging weiter herunter aus 174, der belgische auf 170 gegen London. Der Kassa markt war überwiegend befestigt, unter Bevor zugung von chemischen Werten. Chemische Albert gewonnen 8,75, Chemisch« Staßfurt 2,875, Koeltsch, weiter steigend, -s- 5. Rheiu.» Vestf. Elektrizität -f- 5, Elektra Dresden und Linde» Eismaschinen i« -s- I, Dresdner Ehrom« -s- 8 A. Niedriger waren Mechanische SSederet Linde», I. P. Bemberg — »2», Nositzcr Zucker — 8,35, Ottensen-Eisen — 3^5, Vereinigt« Kohlen, Seramag, Knorr — 3 A. Der Markt der Sachwertanlethen und festverzins lichen Wert« lag völlig vernachlässigt, bei ganz geringfügigen Kursänderungen. Frankfurter Abendbörse vom 14. Juni. Die AufwärtSbewegung für Farbeninbustrie, dt« an der Nach- törs« aus neue Patentgerüchte hin scharf begehrt waren, setzte sich im heutigen Abcndgcschäft bet bedeutenden Umsätzen fort. Der Kur» ging von 189 tm tzreiverkehr bt« auf 194,38 per Medio und auf 184,7b per Ultimo. Die Kursbewegung der übrigen Aktien war ohne Vc- lsng, zumeist war«« die Kurs« gut behauptet. Nur am Monianmarkt wäre» die führeuden Werte etwa 1 bi» 2/( fester. Die Abendbvrse schloß unter Bevorzugung von Farbenindustrie in befestigter Stim mung. Deutsche Anleihen: ö^Ige Deutsche ReichSanleihe 0,41, Schutzgebiet»anleihe b,60: Bankaktien: Darmsiädter Bank Medio 112,50. Deutsche Bank Medio 184,50, DiScontv - Gesellschaft Medio III, 50, Dresdner Bank Medio 116,7»: Schiffahrtsaktien: Hapog Medio 187, Norddeutscher Lloyd Medio 183; Montanaktien: Buderus Medio 7IM, Deutsch-Luxemburger Medio 116,80, Gelsenklrchcn Medio 134, Harpener Medio 128, Otavi-Mtnen 82,50, Phönix Medio 80,50, Nhcin- ftahl Medio 130,80, Rtebeck-Montan Medio 116,80, Laurahütte 87.78; soustige gndustrleaktlen: Adlcrwerke Slcycr 68, A. E. G. Medio 121,78, Daimler Mcdlo «4,28. Scheideanstalt 182, Deutsche Erbdl 122, Farbeutndustri« Medio 194, Golbschmidt 81, Holzverkohlung 87, Rütger»werke 80, Steinen» L HalSke Medio 188,80, Frankcnthal- Zncker »7. NachbOrse: Deutsch-Luxemburger Medio 117,80, ManneS- »on» Medlo 108^5. S«»b«», 14. Fnaft. Devisenkurs «. iSchluß.) Renpork 4MM, Montreal 4,86,15, Amsterdam 12,11,87, Pari« 178H1, Brüssel 168,87, Italien 188,62, Berlin 20,44, Schweiz 28,14,50, Spanten Sl,l3, Kopenhagen 18,84. Stockholm 18,16,78, Oslo 21MH0. Lsisabon 22». Helflngfor» 198,28, Prag 164,25, Budapest 37.82H0, Belgrad 2,76, Sofia 6,78, Rumänien 1155, Konstantinopel 9,28, Athen 3,88, Wien »4,47, Warschau 81M, Vueno» Aires 48,28, Rio de Janeiro 72>0, Alexandrien 87,5«, Hongkong 3/8-1, Schanghai 8/»V„ Yokohama I/1IH, Mexiko 2-0. Montevldeo 80.1». tztalparailv »8,80. Renyork. 14. Juni. Devisenkurs«. (Anfang.» Berli» »»ZI, London 4,86"/,» Par!« 2,86, Bern 19,86, Nom 82>6, Amster dam «.18. Wien 14,II. Budapest 14.12, Prag 2,86^, Belgrad 1.76)4. Warschau 6,00, OSIo 32,18, Kopenhagen 2684, Stockholm 26.78, Brüssel 3,882», Madrid I8Z8, Helstngsvr» 3ZS, Bukarest 6,42,80, Sofia 0.7». Chemnitzer Akileusplnnrrei ,« Chemnitz. Die am Sonnabend- mittag abgehaltcne Hauptversammlung war von 28 Aktionären be sucht, die «in Kapital von 8 064 800 M. vertraten. Da» vorgelegte Rechnungswert wurde genehmigt und die sofort zahlbare Divi dende für Stamm- und Vorzugsaktien aus 8A festgesetzt. Kerner gab dt« Versammlung ihre Zustimmung zur Ausnahme einer 8X>gen Anleihe in Höhe von 2 Millionen Mark. Durch die neuen Mittel sollen die lausende» Schulden konsolidiert und allmählich abgcstoßen werben. Neu in den AussichiSrat wurde gewählt Direktor Olbrich von der Chemnitzer Filiale der DiSconto - Gesellschaft. Die Ver waltung teilte mit, daß der vcschäsitgnngSgrad ein« nicht unwesent- tiche Besserung erfahren habe. Fn den letzten 14 Tagen sei e» mög lich gewesen, die Produktion wieder zu erhöhen, und man hoffe, den Betrieb in den nächsten Wochen noch weiter «»»dehnen z» können. Julia» Lauge» Leinen-Industrie A -G., WalterSdorf b. Zittau. I« GetchästSiahr« 1928 verbleib« ein Reingewinn von 80 898 Mark, au» dem 8000 M. zur Amortisation der Vorzugsaktien ver wendet werden sollen. Di« dadurch freiwcrdend« Summe von 8000 Mark, sowie weilere 8800 M. sollen dem gesetzllchen Reservefond« überwiesen, der Nest von 16 895 M. ans neue Rechnung vvrgetragen wevden. S!n« Dividende gelangt demnach nicht zur Berte», lang. Die Entwicklung der Leiiicnindustri« stand unter dem Drucke außerordentlicher Konlunktursckn>ank>ingen auf den Rohstoff»,ärkien und traf da« Unternehmen mit aller Schärfe. Hierzu kam die Kon- karren» der Auslandsmärkte. Die ungünstigen Verhältnisse dauern auch heute an. Ein« Gesundung ist noch nicht abzisiehen. Die ge- afmte Industrie arbeitet seit Monaten mit BetriebScinschränkungen, bi« eigenen Betriebe konnten allerdings die Beschäftigung in bt». herigem Umfange anfrcchterhaltcn, doch ließen Schleudervcrkäuse «ine Rentabilität nicht anskommen. Fn der Bilanz erscheinen Debi toren mit 820 280 M.< Abschreibungen mit 88 810 M., HandlnngS- »ukosten und Stenern mit 264 160 M., Waren und Vorräte mit 418 870 M. Vraunkohlea-S.-S. »BerelnSglack- i» Meuselwitz. »rtentlichei. Hauptversammlung wurde der Abschluß, der «tuen Gewinn noch Verlust ausweist, einstimmig genehmigt. kanntlich Ist der Betrieb der Gesellschaft v»u der Vraunkvhlemverle Leonhard A,-G. gepachtet. Trapp L Münch A.-G., Frtedberg. Die Gesellschaft. Hs« auch tm Vorjahr« kein« Dividende verteilt«, wird für da» avgelausen« Ge schäftsjahr «bensall» «tue Dividend« nicht zur Verteilung bringen. * Hallefche Pfännerschaft Il.-lS. — ManSfeld A.-G. Der Haupt- Versammlung lag Ler Antrag der Verwaltung auf Fusion mit der ManSfeld A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrteb zur Beschlußfassung vor. Da» UmtauschverhSltnt» wnrd« bereit» kürzlich bekanntgegeben. Der Antrag der Verwaltung wnrde schließ- sich nach lebhafter Aussprache gegen 8g Stimme» <18 960 Reichsmark Aktien! angenommen. * Dentsch« Kreditsicherung A.-G. in verll«. Die Hauptperson«», lung genehmigte einstimmig den Abschluß für 1926, der di« Ver teilung von 30?L <18 H» Dividende au» einem Reingewinn von 410 889 Reichsmark ans 800 000 RelchS-mark Aktienkapital vor steht, und erteilte der Verwaltung Entlastung. Fm neue» Ke- schäft»sahr sei die Gesellschaft u. a. von der in Neuyork gegründeten German Credit and Investment Corporation für dt« tu Deutsch land zu »ergebenden Kredit« al» Treuhänder vorgesehen. Ferner haben andere größere Kreditgeber in Amerika, Holland und der Schweiz der Gesellschaft die Treuhandschaft für Kredit« und An leihen übertragen, so Laß für da» iaufrwd« Fahr mloder mit einem günstigen Ergebnis M rechnen ist. * S. Müller vommimarenfabrik Aktiengesellschaft ln verNa- Weißens««. Di« Hauptversammlung genehmigte de« Abschluß für da» Geschäftsjahr 1825 und beschloß, nachdem 75k Dividende aus die Vorzugsaktien berücksichtigt sind den sich ergebenden Ueber- schuß von 6814 Reichsmark vorzutragen. Bo« der Verwaltung wnrde daraus hingewlesen, daß Li« Geschäftsführung i» abgelaufenen Jahx sehr unter der uneinheitlichen Tendenz am Gummimarkt za letten gehabt Hab«. Der Zeitpunkt für die Durchführung der KapitalS- crhöhung um 200000 Reichsmark würbe bis zur Hauptversammlung 1827 verlängert. Dl« Aktien sollen mit 107 5k begeben wenden, lieber die augenblickliche Lage wurde mitgeteilt, daß ein« nicht un erheblich« Mehrbelastung zu bevbachten sei, * Bictorla-Rerflcherung. Der Aufsichtsrat beschloß, den Haupt- Versammlungen folgende AktionSrdtvtdenden vorzuschlagen: für Vtctorla »n Berlin. Allgemein« verstcherungS-A.^. 10 ^ der Ein- zalsiung «. B. 8A>; für Victoria FeuervcrsickerungS-A.-G 12 5t der Einzahlung st. V. 6 5k>; sür Bictvria a. Rh., Feuer- und Transport. versich«ruugS-A.-G. 8 A der Einzahlung und ö Reichsmark für jede Aktie <wi« t. V.i: für Victoria a. Nh., Allgemein« Versicherung». A.-G. 4 58 der Einzahlung und 10 Reich»maxk für jede Aktie (wie t. V.): für Victoria RNckvcrsicherungS-A.-G. 6 H der Einzahlung twte t. B.t. DI« Geschäftslage sei im laufenden Fahr« zufrieden stellend. * Brandenburger SpiegelglaS-VersicherungS-A.-G. i» Berlin »Allianz-Konzerni. Die Hauptversammlung genehmigte einstimmig die Regularien für da» GcschästSsahr 1925. Au» einem Reingewinn von 67Mt Reichsmark gelangen demnach SO Reichsmark pro Aktie zur Verteilung, während 40 210 Retch»mark vorgetragen werden. Dl« Geschäftslage tm lausende» Fahr wird al» weiter befriedigend be- zeichnet. * Norddeutsch« Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei. Bremen. Die Hauptversammlung genehmigte den Abschluß per 81. Dezember 1828, erteilt« Vorstand und Aussichtsrat Entlastung und setzte die Dividende für Vorzugsaktien auf 4 58 und sür Stammaktien aus 8 58 fest. 221 416 Reichsmark werden aus neue Rechnung vorgetragen. Ein Aktionär tvertreier de» Dentschnattonalen HandlungSgehilsen. Be- verband«» Hamburgs übte scharfe Kritik am weschäst»b«rt<ht de» Vorstände», dessen Klage über die Stenern «nd sozialen Vaste« zn/elfelloS übertrieben sei. Di« turnusmäßig auvlchetdenden Amf- slchtSratSmttglieder von Eichel-Strelber und H. Lahusen wurdeq einstimmig wiedergewählt. * „HelloS- Allgemeiu« RückverficherungS. Aktiengesellschaft, Frankfurt a. M. Der AussichiSrat beschloß, Ler am 8. Full statt- findenden Hauptvcrsannnlung vorzuschlagen, au« dem für 1925 er zielten Reingewinn von 108 827 Reichsmark an Dividend« 15 Reichsmark sür di« nicht voll eingezahltcn Aktien und 60 Reich», mark für die voll eiugezahlten Aktien (wie im Vorjahres zur Aus zahlung z« bringen, ES sollen 35 418 Reichsmark auf neue Rech nung vorgetragcn «erden. g. G. Farbenindnstrie A -T. t« Frankfurt a. «. Die Haupt» Versammlung genehmigte per Akklamation den bekannten Abschluß, der die Verteilung von S)L N Dividende auf die Vorzugsaktien »nd 10 H auf Sie Stammaktie« Vorsicht, von seiten der Verwaltung wurde ein« Erklärung abgegeben, wonach sie entgegen Ihrer ur sprünglichen Absicht, Vorschläge wegen einer Ermäßigung de» Stimmrechte» der Vorzugsaktie» zu machen, sich genötigt sehe, davon Abstand zu nehmen, und da» mit Rücksicht darauf, daß im gegen wärtigen Augenblicke durch eine Schwächung deS VorzugSaktien- tchutze» die Interesse« der Gesellschaft gefährdet werden konnten. * Schnellpresteufabrik Frankrnthal L Ct«. A.-G-, Frankenthal (Pfalz). In der Hauptversammlung wurde« dt« Regularien debatte- lo« genehmigt. E» hat sich ein Reingewinn von S45 4SS Reichsmark ergeben, au« dem ein« Dividende von 5H ans Stammaktie«, «Ine 7 5otg« Dividende auf di« Vorzugsaktien Ltt. ^ und ein« 6 58ig« auf die VorzugSaktteu Lit. 8 verteilt wird. Dt« turnuSgemäß auS- schetdeuden Mitglieder wurden wtedergcwählt; an Stelle de» ver storbenen Komm.-NateS Perron besten Sohn, UnIversitätSprofeflor Perron (Münchens. * Bergwerkögesellschaft Georg «o« Glesch«'» Erben, BreSla«. Der -um 26. Funi anberaumten ordentlichen Gewerkenversammlung dürste, wie verlautet, ein gewinnloser Abschluß für da» verflossene GeschäftSsahr vorgelegt werden. Dt« Verteilung einer Ausbeute an die Anteilseigner der Gesellschaft kommt somit min destens nach Len Absichten der Verwaltung nicht in Frage. Aller dings soll bet einigen von der allgemeinen Verarmung betroffenen Anteilseignern dt« Absicht bestehen, doch noch -I« AnSkchriing eines wenn auch bescheidenen Gewinnanteils bei der Gcwcrkenvcrsainm- lung zu beantragen. Diesen Wünschen gegenüber hat sich di« Ver waltung bisher zurückiveilend verhalten. * BenmieuverficherungSverei« b«S Deutschen Bank- «»d Bankier- gewerbeö. Dt« neutrale PensionSkast« für das Bankgcwrrbr hielt ihr« ordentlich« Hauptversammlung unter dem Vorsitz von Geh. Oberftnanzrat Dr. Springer ab. Der GeschüstSbericht und der Rech- uungSabschluß für das Fahr 1828 landen einstimmig Annahme. Die Zahl der versicherten Beamten betrug End« 1925 87 810. Da» Ver mögen Ist Im abgelaufenen GeschäsiSsahre ,nn über 16 Millionen Mark gestiegen und beträgt setzt rund 40 Millionen Reichsmark. Zirm Vorsitzenden deS AufsichtSrateS wnrde Geh. Obersinanzrat Dr. Springer einstimmig wiedcrgewählt. Von den Arbeitgebern war für die genannten Körperschaften »rur i« «in« Liste ringeretcht, dt« infolgedessen als gewählt galt. Für ds« 80 den Angestellten vor. behaltenen Sitze wurden vom Deutschen Bankbeamtenvercin 24 Vcr. treter mit 28 428 Stimmen gewählt: der Fretgewerkschasillche All- gemeine Verband der Deiiischen Bankangestellten erhielt 4 Sitze mit 550ö Stimmen, der Oberbeamtcnverein l Sitz mit 3864 Stimmen und der Dentschnational« HandlungSgehilsciiverband ebenfalls einen Sitz mit 2881 Stimmen. * Zahlreich« neue Insolvenzen im Tabakgewerbe. In den letzten Tagen haben tm Tabakhandel und Tabaktndnstrlr weiterhin laut In -er weder