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' Xr. rss SeN« s »Dresdner Nachrichten Sonnabend. 1t. Dezember 1«S Vi« ^chueedruchsehüd»« aus dem «rzaedirgabomm. Nachdem sich dir Schäöen der Schne«bru»skalamttät aas dem SrzgedtrgSkam»n einigermaßen übersehen lassen, bemerll man. daß Ne größer sind, al- vorerst angenommen werden konnte. Wenn auch viele Bäume wipselloS stebenbletben können, weil sie noch iuirq und genügend beästet sind, »m eventuell sogar durch Basvnelt-Trieb eine neue Krone bilden zu können, so werden doch in manchen Kammrevteren bis öMO Festmcter infolge des Bruches geschlagen werben müssen. Durch den vorzeittge» Einschlag dieser Mengen, die teil» wetie den ganzen Jahreshieblatz bedeuten, wird die normal« Wirtschaftsführung »um Teil außer Kraft geletzt werden müssen, was wieder vielfach die manchmal sehr großzügig an gelegten natürlichen Beriüngungen sclmblgt. Die Masse selbst ist aber dadurch sehr entwertet, daß sehr viel gutes, gesundes Holz infolge Splitterung als Nutzholz nicht verwendet werden kann und in daS Brennholz wandern muß. rSjdhrtge» Besiehe» de» rüchsisch-Thüringischen Stlssoeretns zu MUnchen". Sächsischer HilsSverein von ISNl. Am ü. Dezember feierte in stillem Gedenken diese landS- mannisch charitative Bereinigung ihr -öjahrlgeS Bestehen aus einem Heimatabend in der Gaststätte ..Victoria". Der I Vorsitzende. Oberbürgermeister a. D. Dr. Ncss. begrüßte in längerer Ansprache die zahlreich erschienenen Landsleute und Gaste und gab kurzen Uebcrblick über die Ent wicklung und Organisation dieser sozialen Wohlsahrts- Unternchmnng mit Hinweis ans die wirtschaftlichen Schwierig keiten, unter denen bei hohe» Anforderungen und schwachen Beiträgen solche Wohltat igkeiisvereinig ungen in heutigen Zeiten zu kämpfen habe». Anschließend hielt Schriftsteller Dr. Otto Kunze einen sehr anregenden, volkstümlichen Vor trag über: ..Das sächsische Volk nach Herkunft und StandeS- art". in welchem er die geographisch-historische Entwicklung des Sachsen-Stammes von ältesten Zeiten bis auf die Gegen wart schilderte. Unter den Gästen bemerkte man u. a. den sächsischen Gesandten z n M ü n ch e n . Gc h. Bat Schmidt, SenatSpräsidcnt beim Reichc-siiianzliof. Geheimrat Dr. Kloß, Reichsiinanzrat Dr. Koch Kommerzienrat Brennecke, eine Abordnung der Münchener ..Nicderiächsisch Hannöv. StammeS- Genossenschaft" nnlcr l. Vorsitzenden. Kunstmaler VrandeS. eine Deputation der Münchner Ungarischen Studenten verbindung ..Hnngaria" usw. ES waren an Glückwünschen Schreibe» bzw. Telegramme eingegangen: vom ehemaligen König Friedrich- August von Sachsen, der thüringischen SlaatSregiernng zu Weimar, des Sächsischen HilsovcrcinS zu Berlin durch den dortigen sächsischen Gesandten Tr Gradnaner, vom Ehren mitglied. früheren Münchner sächsischen Gesandten v. Stieglitz iDresdeni. vom Lachsenoercin Frankfurt a. M. und anderen. Die Beteilig»»» aus allen Kreisen gab ein erfreuliches Bild landS-männi'chcn Interesses. und ist der Erhalt solcher HilsSvereine im Sinn sozialer Arbeit gewiß nur zu begrüben unb zu unterstützen. Moderne kaufmännische GeschäUsoraani'alsonen Der Dresdner E i » z e l h a » d e l s v e r b a n d bot seinen Mitgliedern am Donnerslag zwei Vorträge tiber daö Wesen moderner GeschüsiSorganiiaiionen. Als erster Redner behandelte der kaufmännische Anwalt Otto Ger so »-Ham burg das Thema: Kaufmännische Organisation und Statistik. Aus Grund reicher praktischer Ersabrnngen iahte er alles zu sammen, was Organisation Statistik und Kontrolle im Handelsgeschäft anlangt Die Grundlage jedes Betriebes iei die Erzielung höchster LeistungSsähigkeit Der Wille des Leiters müsse überall durchdringen Ein gnl geregelter Arbeits- gang sei Grundbedingung. Dieser könne erreich! werden durch scharfe Kontrollen und umianende Statistik. Während die Bilanz jährlich nur einmal dem Inhaber Aufschluß über den Stand des Geschäftes gäbe, gestatte eine bis ins kleinste ge führte Statistik täglich solchen Uebcrblick. Sie allein gestatte dauernd eine einwandfreie Disposition und weise nach, ob mit Verdienst gearbeitet wird, ob dieser und der Umsatz im richtigen Verhältnis stehen. An der Hand von Beispielen und unter Ein- slechtung mannigiacher Beobachtungen aus der Praxis er läuterte der Vortragende eingehend die Einrichtung und Führung der Statistiken sür Warcn-Ein- und -AnSgang. Kastenwesen und -kontrolle, der Kalknlativn, Unkosten und Rentabilitätsberechnung ani Grund derartiger Unterlagen. Eine andere Art der Betriebskontrolle und Statistik be sprach Hermann Schneider vom Kardex-Bnrcan, Dresden. — WeihuachtS-bäckerci. Es gehört zur Tradition und zur Gewohnheit unserer weiblichen HaushaltungSvorstände, ihre Kunst im Braten und Backen bei festlichen Gelegenheiten, vor allem zu Weihnachten, zu erweisen und mit dom ancheimcin- den Duft des Brat- und Backofens die fröhliche, selige Fcst- stimmung zu beleben, lind doch bat jede Sache zivei Seilen. Senn der Bezug von fertiger Konditorware knetet gegenüber -er HauSbäckerci, besonders Weihnachten, mancherlei ein- leuchtcwde Vorteile. In jeder Menge, schon in einzelnen Stückchen und Portionen, sind die Erzeugnisse des Konditors erhältlich. Niemand ist genötigt, über seinen Bedarf hinaus Geld auszugeben. Es ist auch nicht erforderlich, sich ans das gleiche Gebäck oder ein oder zwei Kucheniorten zu beschränken. Für verwöhntere Ansprüche kann der Konditor Erzeugnisse bieten, wie sie die Hausfrau oder die Köchin kaum und sedcn- salls nicht rationeller zuwege bringt, als der gelernte Fach mann mit seinen technisch vollkommeneren Einrichtungen und den vielseitigen und reichhaltigen Erfahrungen in der „süßen Kunst". Dazu kommt die stimmungsmäßige 4lufmachung die -er Konditor seinen Waren geben kann. Unter Berücksich tigung der möglichen Anpassung deS Einkaufs an den wirk lichen Bedarf, des Ausschlusses der Gefahr von Verlusten durch Mißlingen und somit unvorhergesehener Verdrießlich keiten und Verlegenheiten, vor allem aber des Vorteils, daß -ie Hausfrau jeder Sorge und der Arbeit i» der Küche wäh ren- der Festzcit enthoben ist, ist der Kauf beim Konditor zu empfehlen. Man unterstütze daher nach Möglichkeit das Kon ditorenhandwerk. seine Arbeitnehmer und Lieferanten. Stärkt man damit doch zugleich die Kaufkraft dieser, trotz irrtüm licher Gegenaussastuilg nicht ans Rosen gebetteten Kreise und trägt dadurch wieder mittelbar zur Geschäftsbclebung im all gemeinen bei. —* Deutscher Espcrantobnnd, Zwcigvcrein Dresden. Die Monatsvcriammlung am l i Dezember stand unter dem Zeichen des Geburtstages Dr. Zamcnhofs und war gleichzeitig dem Gedächtnis des Ehrenmitgliedes des Zweig- vereinS. Gehcimral G c o r g A r n h o l d, gewidmet. In seiner Gedächtnisrede verband der Ehrenvorsitzende des Vereins. Konsul v. Frenkcll. die Ehrung des Schöpfers der Esperantoiprache mit einer Würdigung der Persönlichkeit des GeheimratS Lrnhobd, Insbesondere als eines Menschen» I freundes Im Ginn« Dr. Zame»tz»sS. Nach ,tnt»en in den Petst der Dichtung etnMchrende« Worte« von Frau Vrofkifor Hankel sprach Frl. Johanna Zfchrpank mit gutem Ge- ltngrn ein« det den katalanisch«« Blumensnielen 1V2S mlt dem l. Preis ausgezeichnete Ballade »Das hoH« Lied -er Liebe" von Theo Juno. De» Schluß -es «Sewds btddet, «in mlt besonderem Interesse aufgenommener Bortraa de» EhrenmU. gliedeS Karp Aallon Uber sein« Erlebnisse aus dem Be» biete der Welthilfssprache, und zwar als Bolapttstst und seit Z88ü als Esperantist. Fm geschäftliche» Teil« wie» -er vor» sitzende auf einen in Vorbereltuivg befindlichen Lehrgang für UntcrrtchtSlcider hin. desgleichen ans das am Sonntag, dem 8. Februar, km BerelnShauS stattslndende Jahre-fest und dt« Tagungen deS koinmenden Ja-brrS «Ostern: Deutscher Kon- greß in Köln und I-nternatlonale Konferenz in Prag: August: Internationaler Kongreß ln Danzig). — Anuenschnl«. «in N. Dezember hielt dt« Schule im Gewerbe- hauSlaale ihr diedsähriae- Winterfest ad. Aach einem ein- leitenden Tänzchen und einer Begrünung durch den Nektar der Lchule fanden künstlerisch« Darbietungen statt, bet denen der Annen» schul« nahestehende Künstler mltwlrkten. Frau >lma Weih, »liw Lchülertn von Pros, Anthe», lang, am Flügel von Pros. Umlauft bealeltet. Lieder und mlt Frau Suse Matthesiu» ein Duett au» der Oper „Die lustigen Wetber von Windsor". KonzertpianZst Herbert Lcheuuiann bot Stücke »v» Bach-Tauüg. Chopin und Weber, «n eine» von Ballettmeister Ga.>crt etnstudtertrn Tanz, der von der Fugend de« TanzNundenzirkeiS der «nnenschul« ausgesührt wurde, schloß sich der Ball an. Dieser wurde unterbrochen durch ein« zweite Grupve künsil«rlschcr Darbietungen, in welcher Pianist Alfred Becker zwei Walzer von Chopin und der Humorist HanSkarl Lux heitere Erzählungen zum besten gaben. ) Weihnachtsfeiern. Die Stadtgruppe 2 deS LaudeSverbandeS dar Lrleger- hinterdlicbencn des Sächsische« MilitärnereinS»Bundes hatte ihre Weihnachtsfeier tm Saal« deS .Möorado". An langen Tafeln saßen öle Mütterchen, di« Witwen und die Kinder der gefallenen Krieger, und es war ein freudenvoller Abend, den ihnen die Gruppe zubereitet hatte. DaS Verdienst daran gebührte wohl in erster Linie örr Vorsitzenden. Krau Pappe ritz. Diese begrüßte die Erschienenen: unter den Ehrengästen war auch der Bnn-deSpräsiöent. SanitätSrat Dr. Hopf der Vorsitzende de- Landesverbandes, Kam. Paul, und RcgierungSrat le Maria vom Kürsorgeamt. Um die Bescherung, die denn doch die Hauptsache war und vom Weih nachtsmann sehr gemütvoll vorgenommen wurde, waren ein paar anspruchslose Ltorträge gereiht, die Pfarrer Herr ich vom Christlichen Frauendienst mlt einer WethnachiSansprache cinleitete. Kinder von .Krieg«rhi,nt«rbliebenen führten ein Zlück vom Weihnachtsmann auf. und Frl. Grot sch erfreute durch Tänze. Tie Gaben waren erstaunlich reichhaltig für eine einzelne Gruppe, und daS dankbare Glück, mit dem st« empfangen wurden, lvar ein beneidenswerter Lohn für die »»ackeren Frauen, die sie verteilte». Die Biomarcklngeud der De»tsch«atl»»al,» Balkspartei ver anstaltete ein« wohlgelunaene „Deutsche Weihnacht«sr>ek" lm kleinen Saal von Donath» Neuen Welt. Di« Veranstaltung war sehr aut besuch«. Bo» den Wänden de» Saale» grüßten dt« alten ReichSsarben herab. Der Abend wurde mlt dem Liede „Stille Nacht, heilige Nacht" elngclcilct. Ten EröffnungSwvrtcn de» Markwarte» der BiSniarckinaend folgten verschiedene lebende Bilder, die von den Mitgliedern deS Bunde» dargcstellt wurden und großen Beifall bei den Versammelten auslüstcn. Desgleichen wurden verschiedene Ge- dlchtvorirägc mit gro»cm Erfolg vorgeleagen. Ein deutscher Tanz iowlc Gabcnverlosung und Preiölchicven umrahmten di« BortragS- folge. Dle süos Pflegerverein« der KreiSftell« Altstadt de» FSrsarg«- amteS veranstalteten lm Saale der Frauentirchgemeinde eine Weih» nachisicier kür 260 bedürftig« alte Personen. Sie wurden mit Kaffee. Siollen und Abendbrot bewirtet. Außerdem wurden an sie kleinere Geschenke verteilt. An der Feier nahm Stadtrat Dr. Richter, Vorstand de» Fürsorge, und Jugendamtes, al» Ehren gast teil. Ter Obmann, Buchbtnocrobermelster Beck begrüßte dt« Erschienenen, und Gcüclmrat Tr. Hcmpel hielt die Festansprache. Gemeinsamer Gesang. EinzclgcsangS-, Klavier, und Sprechvorträg«, eine Kiiideraussühriing „Knecht Ruprecht aus der Sirage" und Tanz darbietungen verschönten das Fest. Am Schlüge richtete der Kreiß- stcNeiilejter TankeSwvrtc an die Mitwirkcndcn. Dir Dresdner Fleischer-Innung deckt« am Mittwoch Im großen Böriensaal des Restaurants zum Schlachtbos 2M Rentnern und Rrnt- »crlnncn den Weihnachtstisch. Der InnungS-Gelangveretn leitete die Feier stimmungsvoll ein. Obermeister Wltzlchel betont« In feiner VegrüßniigSaiiwrachc, daß die Innung wie ln früheren Jahren auch diesmal aller ihrer Angehörigen gedacht habe und bemüht gewesen sei, ihnen eine Freude zu bereiten. Tie Feier sei durch die Svcndc'reudlgkcit der Innung ermöglich» worden, im Berel» mlt der Eliikausö- und BerwcrtungSgenogkiischast sowie der Dresdner Handelsbank, deren leitende Persönlichkeiten erschienen waren. Alt- rcntncr Schleich dankte namens der Gäste. Kammersängerin Frau Flcblgcr-PetSker lang einige Arten und Lieder. Hilde Mlttclbach und Grete Riedel boten reizvolle Duette und auch der Jnnungs-Gciangvereln brachte noch mehrere Chöre. Nach einem in fröhlicher Tafelrunde eingenommenen Abendbrot erhielten die 2A> Geladenen ihre Weihnachtspakete und ein Geldgeschenk au»- gehändigt. Die Z. Saabrn-BerusSschul« vereinigte am Ist. Dezember lm Fcstsaalc Schüler. Ellern und Arbeitgeber zu einer'Weihnachts feier. die ganz aus Freude gestimmt war. Unter dem WelhnochtS- baum lvielrc die von Herrn P - ssig geleltete HauSkapelle bekannt« WcihnachtSwclscn. Freude strahlte auf den sugendlichcn Gesichtern, als Herr Paylg von der benachbarten Studienanftalt humorvolle Lieder zur Laute vortrug. Völlig kam der Hunwr zu seinem Recht, als Herr Ganzaugc mit seinem Kasperletheater die Anwesenden noch längere Zeit durch seine Späße unterhielt. Mlt dem allgemeinen Gesang des LiedeS: „O Tannenbaum" fand dl« schön« Feier Ihr Ende. — Rührig ist ln der letzten Zeit aus dem Gebiete der Jugend pflege gearbeitet worden. Am 17. und 18. November führte dle Tüeatergrupve der Schule „Die deutschen Kleinstädter" vor voll ständig auSverkauslcm Hause aus. An mehreren Abenden wurden Filme belehrenden Inhalts geboten. (Nibelungen- und Farbfilm). Die Borträge „Rund um Stolpcn" (Kantor Störzneri und ,Lln Schilf und Rohr" iLbl. Bernhardti dienten dem Heimotschutz- gedanken. Wanderungen unter sachkundiger Führung führten die Schüler an den Sonntagen hinaus in dle schöne Heimat. Mit Freuden kann eine rege Beteiligung der werktätigen Jugend an den Veranstaltungen der Jugendpflege festgestellt werden. Weihnachtsseier «ud Bescherung i« FelerabendkreiS „Die Schätze der Kirche sind ihre Armen", an dieses alle BllthosSwort mußte man unwillkürlich denken, als man dte 6si alten Männer de» FclerabcndkrciseS für alte Männer und Kleinrentner ln der Fraucnktrchgemcinde, darunter drei Vollblind« und fünf im Alter von 80 Jahren, an den wclgacdeckten. mit grünen Ranken belegten Tischen ihres Heims, Ncuinarkt 8, 8. mit leuchtenden Augen sitzen sah. Tic Feier war von den Geschäftsleuten der Gemeind« und sonstigen Freunden der Arbeit reich ausgestaltet worden, so daß außer dem reichlich vorhandenen Kuchen und Stollen icdem Teil nehmer noch eine der beliebten Lausitzer Hucken mitgegeben werden konnte. Obmann Weiner! führte in seiner Begrüßung au», daß der Gedanke der Altenfürsorge heute weile Kreis« ergriffen habe, der FelerabendkreiS wolle aber mehr sein alS ein gelegentlicher Wohl täter: die monatlichen Zusammenkünfte suchten vor allem auch geistige Jnrerencn zu pflegen und die Mitglieder zu einer GeflnnungS- gcmeinschast zusammen zu schließen, um die reichen Lebenserfahrun gen der Mitglieder der Allgemcinbeit nutzbar zu machen. Aus diesem Wege seien schon erfreuliche Erfolg« für die Gemeinde zu «er- zeichnen. WolilsahrlSpslegcr Obermeister Beck «verbrachte die Grüße des Kirche,ivvrstandcS. Tann wandte sich der Obmann noch mals an die Alten. Lieder, zum Teil zur Laute gesungen, und Ge- dichivorträgr unrahmtcn würdig die Ansprachen. GSd»,E »»r ««„dEhallEk. Der Alt« Dirrschutzverrln »u Dresden «««det sich mit nachstehenden Geboten an alle Hundehalter: l. Del» Hund bat «lnen enipNndltchen Magen. Daser als lh» nicht zu seit« und zu scharf gewürzt« Lachen, kein« RSHrev. knochen. möglichst überhaupt kein Geflügel. 8. Det« Hund steht schlecht: er Ist auch durch dl« häufig» Hn^e. sperre nnjelbständtg geworden. Deshalb achte aas Ihn und »t»« ihn bel lebhaftem Verkehr, namentlich lm Ltadtlnnern, an di« Lein«. 8. Der Hund tf» kein Zugtier. Mußt du ihn trotzdem al» solche» verwenden, so bürde Ihm nicht übermastge Laste» ans und sorg« für Tränken sowie Schutz vor Näar und Kälte. f. Dein Hund brauch» Bewegung. Daher führ« ihn t« lbK täglich «Ine Stunde ouS: r» erhält Ihn »nd dich gesund. Lege lhn »tcht an die Kette, und wen» du glaubst, e« dach tun zu mügen. dav, wähl« dte Kette möglichst lang! d. Dein Hund erkältet sich leicht, besonder», wen« «r nah geworde» ist. Deshalb glb lhm trockene Decke« al» Unterlag« un» retb« lhn nach dem Baden gründlich trocken. ö. Dein Hund muß häufig de» Maulkorb tragen. Sorg« deshalb dafür, daß dieser paßt. 7. Del« Hund spielt, auch noch, wenn er älter Ist, gern. Dedhal» splele häustg mit ihm und du wirst an seiner Freud« viel retn« Freude haben. 8. Dein Hund denkt, wenn auch oft ander» al» du. Dedhal» such« seinen Gedankengang zu entdecken und du wirst erstaunt lei«, wi« oft er viel natürlicher, all» rtchtlger. Ist al» deiner. 0. Wie du. Hai auch »er Hund Launen, nur nicht so viel«. DeShall beherrsche dich »ud laß nicht an ihm deine schlechte Saun« au», damit du et» gute» Gewlnen hast, wenn du ihm eine Laune verübelst. 10. Und dle Hauptsache zuletzt: dein Hund hat. wl« du, Darm mi» vlale, für lhn sind natürliche Dinge nicht schimpflich. Deshalb mute ihm nicht die übernatürliche Beherrschung zu, di« dir leib» oft Pflicht erscheint. Unregelmüblgkeilen hinter den Kulisse« -er Staats oper. Das Dresdner Schöffengericht verhandelte am Donnrrb. tag gegen den 54 Jahre alten Spielivart Otto Friedrich SSil, Helm S ch n e l de w i n d. der beschuldigt wurde, in der Zrit von Anfang 1N34 bis Ende März d I ln fortgesetzter Hand, lung ütgentllNl»0RelchSinarkveruntrrutzu habe», indem er Listen über angeblich stattgesundene Proben «n. fertigte und so den Anschein erweckte, als seien an Stattsten die daraus vermerkten Beträge gezahlt worden. Vergehen nach dkn K SSt) und 8b1 StGB. Schnetdewind erklärte sich ntchtlchuldlg, er gebe nur zu. daß er seine vielen Dienstobliegenheiten ln dcr Praxis oftmals anders erledigt habe, als dies eigentlich hält« geschehen sollen. Er habe dies aber nur tm Jnlertfse der Oper und deren Besucher getan, um eine gute Vorstellung zu ac> währleistrn. Der Angeklagte machte zunächst zur Person mm. umsangreiche Angaben. Er hat erst neun Jahre beim Militär gedtent, war dann fünf Jahre Ltadtgenbarm und trat vor 24 Jahren als Theatermachtmeister t» dle DienstS der Over. Seit 18k>S ist Schnetdewind Staatsbeamter. Geschieden seit 1W8, will er ein bescheidenes Junggesellenlebcn geführt haben. Im Dienste der Oper ist Schnetdewind gewissermaßen hinter den Kulissen Stufe um Stufe emporgekommen. Er hatte i» den letzten Jahren als Bühncnoberwart für Ruhe und Ord« nung auf der Bühne zu sorgen, als Statisterie-Inspektor lag ihm die Einstudierung der Statisten ob auch bekleidete er den Posten eines SpielwartS Bet AnSbrnch des Weltkrieges znm Grenadier.Rcgiliicnt IM als Vizcseldwebel eingezogen, kam Schncidewind später zur Brigade Graf Pfeil und war zuletzt Kompagnieführer beim Infanterie-Regiment 177. Während dieses Kriegsdienstes ist er viermal verwundet gewesen, u. a. erlitt er gelegentlich eines GranalvviltrefserS einen schwere» Schädclbruch. dcr heule noch allerlei Beschwerden Hervorrufe. Am 24. März v. I. will Schneidewind einen Unfall aus der Bühne erlitten Haben, eine eichene Treppe sei ihm aus de» Kopf gefallen. Durch die Kriegsverletzungen und den vor. erwähnten Unfall seien die musikalischen Fähigkeiten vermin- dert und auch sonst habe er seine Aufgaben nicht mehr voll er füllen können. Dcr ärztliche Sachverständige bestätigte, daß -er An geklagte infolge seiner Verletzungen etn schwer Nervenleiden- der und auch aeistig gemindert zurechnungsfähiger Mann sei. Soweit etwa Jrrtllmer in rechnerischer Richtung vorliegen sollten, verdiene er mildeste Beurteilung. Schncidewind sagte weiter, er habe die Hilfskräfte und die sogenannten haussremdcn Statisten, die nicht zum Chor und Ballett gehören, z» entlohnen gehabt. Dafür habe er Pauschal beträge bekommen. Dte Entschädigung der Statisten sei ganz verschieden. An vom HauSptrrsviial entnommene Statisten seien niedere Sätze zu zahlen, obgleich diese sicherer ihre Auf- gaben erfüllten als die hauSsremden Leute. Die Regisseure hätten v»n ihm verlangt, daß die Vorstellung unter allen Um ständen tadellos klappe, seine Sache sei eS gewesen, dafür be sorgt zn sein. Verschiedentlich hätten gerade die Statisten streiken wollen. Etn Statist, der am Körper beschmiert werde, um als Neger aufzutretcn, verlange bessere Bezahlung alS der, dcr nur Hunbebellen markiere oder Volkshumor mit ver ursache. In der „Bohöme" werde ein Handwagen benötigt, wofür fedeSmal eine Mark Leihgebühr »u zahlen sei. Er habe der Einfachheit halber einen Statisten mehr mit angesetzt. Ans Vorhalte, daß er beim Untersuchungsrichter umfang reiche Geständnisse abgelegt habe, antwortete Schneidemlnd. er habe der Einfachheit halber alles ans sich genommen, um ntr- manb mit hineinzureiten. Dann will er mehrfach bestohlen morden sein und auch Differenzen — durch Jrrtümer ent standen — gehabt haben. Nur aus Anweisung der Regisseur« habe er gehandelt und Proben mit Statisten abgehalten, wie er cs für notwendig gehalten habe. Die scwetlS diensthabenden Regisseure hätten die Ausstellungen mit zu unterzeichnen ge habt. niemals seien Deanstaiidunacn erfolgt. Bureaudircktor Rau und OberregierungSrat Dr. Reuter von der Verwaltung dcr Staatstheater bekundeten, Schneidewind habe eigenmächtig gehandelt. Für Sonder- lcistungen an Statisten, die ganz spezielle Ausgaben zu erfülle» bätten, seien auch besondere Kassenanweisungen erfolgt. I» Verlaufe der Verhandlung wurden noch gegen zwanzig Zeugen, durchweg vom Personal der Oper, gehört. Obersviel leiter Toller bemerkte, daß Schncidewind großes Vertraue« genossen habe, er habe auch seine dienstlichen Obliegenheit» immer gut erfüllt, habe Proben allein abhalten können, ge« naue Ziffern würden sich wohl nicht mehr beschaffen lasten. Toller gab aus Vorhalt noch zu, baß Statisten vom HauS- personal die zuverlässigsten Hilfskräfte seien. Der Vertreter der Anklage. Asiesior Rottka, forderte Ve- strasung. Die zulässig niedrigste Strafe von sechs Mvnate« Gefängnis halte er für eine ausreichende Sühne. Rechtsanwalt Dr. PIttrtch plädierte für Freisprechung, es fehle die rechtswidrige Zueignung, nur eine dtszlplinelle Ahndung könne höchstens ln Betracht kommen. Das Gericht verurteilte Schncidewind wegen fortgesetzter Unterschlagung zu sechs Monaten Gefängnis mit der Maß gabe. daß für vier Monate der ansgeworfenen Strafe eine dreijährige Bewährungsfrist zugebilligt worden fet.