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Hi SerugsgedM: Flnreigen-cars-. relearamm-Ndrel»«: «»chrlch«e> LreSd»». Stgriia-tl 1856. I11iuLi»s.hioQS-I^s.tsrn6ii I*ai»1er8l» >an«Ivl» ----- 21 äw See V8var risvdvr. See 21 »miadm, von «nk»ndt,u«,en bis nachm,»ask g Nbr So»«. «Id SrierlaoS »ur Ltarcenittaiie « von n bis '/,l U!>r Dir livalNseAnmd- Sk>Ie «ca » Silbriv 2v Pia- An- küiidisunscn a»> der Pnvalietze Seile « Vis, die rivalliar Seile als „Ein- aeiandi ' oder anl leriieile so Pis In Nummern nach Sonn und Sei», lasen I- de« rivaliise <Srund»eilen so, so de» M und so Pis nach be- londerem Tarii, AuswäNise Auf. fräse nur sese» BorauSbejabluns. Bclesblätler werden uül wL!s- berechnet. Haupt-GeschLftsstell«: viartenstr. 38. Sernlprechaufchluß: «ml I Nr. U und Nr. 200«. llettmsnii S»0E»>I«o, Itünt^ I»l,»i,o»tr. Optluok. msotzuo. Institut «raten Ituoxos. sirdiil- u. leednilioi'i-i'i'ixreiiffd. Itopurulursn vnu »UKv; jlrt« .im doldon rurück. 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Erst wenige Wochen kind ins Land gegangen, seit der nächt liche Meuchelmord mit blutiger Geisel den König Alexander und die Königin Draga vom Lager aufpeilichte und sein erbarmungs loses Werk an den beiden Opsern verrichtete, und schon kommt aus dem „neuen Konak", den König Peter bezogen hat. »m dem Blutgeruche des alten zu entfliehen, die Nachricht, dass der Nach folger aus dem serbischen Throne seine Würdck als allzu schwere Bürde empfinde und sich mit Nücktrittsgedanken trage. Das; auch auswärtige Kreise, die ein gewisses Feingefühl für das politische Wetter zu besitzen pflegen, auf die Dauer der Negierung König Beters kein Vertrauen setze», beweist die Tatsache, daß dom neuen Monarchen, wie in bestimmter Form mitgeteilt wird, ein in Ofen- Pest nachgesuchler Wechselkredit in Höhe von einer Million Kronen an der dortigen Börse mit Rücksicht aus die Unsicherheit des serbischen Thrones verweigert wurde. Da wird denn am Ende König Peter auch noch aus Schwierigkeiten bet der Pariser Juwelierfirma stoßen, bei der er eine Krone für sein Haupt um den Preis von 50000 Francs bestellt haben soll. Ein Wunder wäre cs ja nicht, wenn König Peter sein Herrschcramt schon wieder latt bekäme, kaum daß er cs angetreten bat. Selbst angenommen, daß die von Belgrad aus verbreitete Darstellung, nach welcher der neue Beherrscher der Serben seine Hand weder mittelbar noch unmittelbar mit dem Verbrechen jener Zliiil-Schrcckensnacht befleckt haben soll, aus voller Wahrheit be mb!, jo muß sich König Peter, wenn er aus anderem Holze als die Verschwörer geschnitzt ist, doch ständig in seinem Gewissen be druckt fühlen über die moralische Nolle, die er vor dem sittlichen Nichtcrsluhle der zivilisierten Welt spielt. Darüber vermag doch keine noch so seine sophistische Täuschirngsknnsthinweg zu Helsen, daß es ihm als wirklichem Ehrenmanne besser angcslande» hätte zu er klären : „Ich nehme keine Krone aus Händen an, die mit Blut be sudelt sind." 'Nachdem er aber einmal in verhängnisvoller Stunde sich entschlossen hatte, die zwingenden moralischen Bedenken, die gegen seine Thronbesteigung unter solchen Umständen sprachen, beiseite zu setzen, konnte es auch nicht ausbleiben. daß die Sühne heischenden Schatten der Ermordeten sich in leine Vorstellung drängten und den Schlas von seinem Lager scheuchten. So muß man wenigstens annehmen, wenn man nicht von vornherein den König Peter auf dieselbe Stufe mit denen stellen will, die das vorige Herrscherpaar in so barbarischer Weise abgeschlachtet Huben und die allerdings in ihrem moralischen Empfinden abgestumpst genug sind, um selbst nach einer solchen Tat durch keine schweren Träume gestört zu werden. Für König Peter kommt aber außerdem noch ein sehr realisti scher Grund hinzu, der ihm das Leben vergällt und ihm das Geschäft des Ncgierens außerordentlich sauer macht, nämlich die ganz unverhüllte Prätorianerherrschaft, welche die eidbrüchigen Ossiziele, die Mörder des früheren Königs, im Lande auS- üben. Die, am KönlgSmorde beteiligt gewesenen Ossiziere haben eine förmliche neue Partei gebildet, eine Partei, die alle politischen Fraktionsgebilde des Landes in bezug aus völlige Demoralisation in den Schatten stellt und den Gipfel der Verworfenheit erreicht, indem sie einfach herrschen und sich für ihre Kreaturen aller Vorteile der Herrschaft ver sichern will, und zwar um jeden Preis, ohne irgendwelche Be denklichkeit in der Wahl der Mittel, ohne irgendwelche Rücksicht nähme auf das öffentliche Interesse, unter ständiger Bedrohung von Leben, Sicherheit und Eigentum aller derer, die sich dem wilden Treiben dieser entarteten Soldateska zu widersehen wagen. Das sind die Elemente, die dem jetzigen König die Stufen zum Throne frei gemacht und ihm nun zum ersten Male drastisch bewiesen haben, daß er nichts ist und sein darf als ihr gehorsames Geschöpf, als ein willenloses Werkzeug in ihrer Hand. Der Vorstoß, den die königsmörderische Osfizierspartei gegen ihr selbstberufenes Oberhaupt gemacht und der den Rücktritt des Mbinetts übwakumowitsch zur Folge gehabt hat, war die Ant wort der Verschwörer auf die erste selbständige WillenSrcgung des neuen Herrschers. König Peter hatte sich nämlich die Frei heit genommen, den Oberleutnant Leschjanin, der im alten Konak großes Ansehen genoß, zu seinem Hofmarschall zu ernennen und diese Maßnahme im Amtsblatt zu verkünden, ohne vorher die Berschwörerpartei um ihre Erlaubnis zu bitten. Nichts kann nun die Trostlosigkeit der serbischen Zustände schärfer kenn zeichnen. als daS diktatorische Verfahren, das alsobald die Prätorianer und ihr Anhang in Szene setzten, um ihrem Willen gegenüber dem bereits im Amtsblatte kundgegcbenen des Königs Geltung zu verschaffen. Sie gaben einfach dem Belgrader Polizei chef einen Wink, und das genügte, um diesen zu veranlassen, die gesamte Auflage des Amtsblattes mit der ominösen Meldung zu konfiszieren, ehe sie noch zur Ausgabe gelangt war. Was in der Seele des Königs angesichts dieses Gewalt- streicheS gegen seine monarchische Autorität vorgegangen ist. wer mag es wissen? Genug, daß König Peter sich schließlich fügte und nur zur Rettung des äußeren Scheines ein Kompromiß durch- zusetze» wußte, aus Grund dessen die Ernennung zwar noch nach träglich im AmtSblatte angekündigt, aber dem Ernannten nicht erschien aber dann wiederum bei näherer Ucbcrlcgung der Ossi- zicrspartei als zu glimpflich für den König im Vergleich mit der „Schwere" seines „Verbrechens", der Ehrung eines Günst- lings des Königs Alexander, und so kam es, daß die Gegensätze noch nachträglich, als eigentlich der ganze Fall bereits erledigt schien, bis in die Regierung hinein sich geltend machten und den Sturz des Kabinetts herbeisührten. Die meisten von den Mi nistern — wie die verschiedenen „itschc" im einzelnen heißen, inter essiert hier wirklich nicht weiter — nahmen für die militärischen Verschwörer Partei, während der Kriegsminister sich aus die Seite des Königs geschlagen und dadurch die Krisis verursacht zu haben scheint. Das jetzt vom Schauplatze abgetretene Mini sterium, dessen Haupt Awakumowitsch übrigens von dem offen bar in völliger Ratlosigkeit befindlichen König gleich wieder den Auftrag zur 'Neubildung der Negierung erhalten hat, ist das selbe, das unmittelbar nach der Mordtat aus eigener Macht vollkommenheit die Geschäfte übernahm und die Maßnahmen zur Durchführung des Thronwechsels leitete. Wenn König Peter wirklich ehrlich daran gelegen ist, die Un holde, die ihn jetzt beherrschen, von sich abzuschütteln, dann mag ihm in diesem Bestreben die Haltung des Auslandes gegenüber der königsmörderischen Osfizierspartei zugleich ein Trost und ein Sporn sein. Namentlich die Regierungen von Wien und Petersburg sind in anerkennenswerter Weise mit gemeinsamen Maßregeln vorgegangcn, die jenen Elementen zum Bewußtsein bringen sollen, das; sie nach zivilisierten Begriffen nichts als brutale Meuchelmörder sind und die Ehre des Heeres, dem sie angehörcn, schänden. Die Petersburger Regierung ist ganz besonders scharf geworden, indem sie sämtlichen an russischen Miliiäranstalten oder bei russischen Truppenkörpern dienenden serbischen Offizieren Weisung erteilte/ Rußland sofort zu verlassen. Gleichzeitig wurde den russischen Offizieren der außerdienstliche Umgang mit ihren serbischen Kameraden streng untersagt. Der gleichfalls von Ruß land ausgegangene Vorschlag, auch alle ausländischen, an serbische Offiziere verliehenen Orden und Ehrenzeichen für ungültig zu erklären, scheint leider bei den Kabinetten keine einmütige Bei stimmung erfahren zu haben. Der moralische Druck des Aus lands wird freilich die hartgesottenen serbischen Prätorianer wenig kümmern, und König Peter muß schon eine eiserne Faust be tätigen, wenn er sich wirklich zum Herrn im eigenen Haust machen will. Seine Ebancen, daß ihm diese Herkulesarbcit, die Reinigung des prätorianischcn Augiasstalles, endgültig gelingt, stehen zur Zeit nicht gut. Bisher hat er es mit Umschmeichelungen der öffent- lichcn Meinung versucht, und noch unmittelbar vor dem Ausbruche der Ministerkrisis halte er bei einer Hostasel den Mund gewaltig voll genommen von den angeblichen bohcn Vorzügen seiner „viel geliebten" Serben, Der König sprach von dem „wahren serbischen Patriotism..s", von den „serbischen Tugenden", von dem „Idcalis- mus und der Erhabenheit des serbischen Familienlebens", und den „reinen Strahlen der serbischen Sonne". Es mutet häßlich an und ermuntert nicht zu einer günstigen Beurteilung des Königs, daß er in seiner jetzigen Lage, in der er von den Verschwören; noch an beiden Händen gefesselt erscheint, sich in seinen rednerischen Kundgebungen eines Tones befleißigt, der -in Auslande geradezu wie blutiger Hohn auf die tatsächlichen Zustände des Landes wirken muß, König Peter wird andere Saiten aufziehen müssen, wenn er die Ursachen, die seinen frühzeitigen Anfall von Regierungs müdigkeit verschuldet haben, gründlich beseitigen will. Die königs mörderischen Offiziere haben chm durch ihr brüskes Vorgehen in der Hofmarschallsfrage und durch die anschließende Kabinctts- krisis gezeigt, daß sie einstweilen noch im unbeschränkten Besitze der Macht sind, und der Wille des Königs, sich ihrer zu ent ledigen, wird gelähmt durch die blutigen Schatten, die hinter den Verschwörern auftauchen und König Peter sein eigenes Schicksal vor Augen führen, wenn er sich die unversöhnliche Feindschaft jener vor nichts zurückschreckenden Elemente zuzieht. König Peter muß jetzt zum ersten Male in seiner auf blutigem Grunde errichte ten Regierung die ätzende Wahrheit dcS alten ewigen Wortes empfinden: „Es rächt sich jede Schuld auf Erden!" bringen, daß lFch Ihnen Meinen Verdienstorden der preußischen Krone, dessen Insignien beisolgen, verleihe. Um aber auch Jhce Zugehörigkeit zur Armee dauernd zu erhalten, stelle Ich Sie !> iu des 3, Garde-Regiments zu Fuß und verleihe Ihnen hiermit die Uniform desjenigen Regiments wieder, das Sie mi: Auszeichnung geführt haben. Möge es Ihnen vergönnt sein, noch lange Fahre diese Ehrenstellung zu bekleiden, 'Neues Palm-, 14, August 1903, Wilhelm," — sDic Anwesenheit des Herrn v, Lucanus bei der jüngsten Unterredung des Kaisers mit dem Reichskanzler ist also doch ominös gewesen, und der preußische Kriegsminisler ist „auf der Strecke geblieben". Eine besondere polnische Ueberraschung bietet übrigens der Rücktritt des Herrn v, Goßler nicht, da schon seit längerer Zeit seine Amtsmüdigkei! erörtert wurde und ziemlich allgemein die Ansicht zur Geltung kam, daß die Vertretung des neuen Ouinauennats vor dem Reichstage einer frischeren Kraft übertragen werden würde. Die Red.) Berlin, sPriv,-Tel,> Ter neue Kriegsminisler wohnte dem heutigen Krön rat bei. der vormittags 10^ Uyr unter Vorsitz des Kaisers zusammentrat und bis 12 Uhr dauerte. An dem Kronratc nahmen ferner teil Ministerpräsident Graf Bülow mit dem der Kaiser vorher in dessen Polais eine etwa halbstündige Besprechung gehabt halte, Finanzminister Freiherr v, Rheinbaben, Minister des Innern Freiherr v, Hammcrslein, Iusttzminisler Schönstedt, Kultusminister Dr, Stndt, Landwirtschastsminister v, Pvdbielski und Eiscnbahnminister Budde, Tie Staatssekretäre Gras Posadomsky und o, Tirpitz, die gleichfalls preußische Staats- minister sind, sind auf Urlaub von Berlin abwesend, — Tie Vorkonferenz für drahtlose Telegraphie hat gestern ihre Arbeiten beendet. Der Staatssekretär des Rcichspostamts schloß die Konferenz mit einem Dank gegen die Delegierten sür ihr er folgreiches Arbeiten, Er teilte den Delegierten ein Schreiben des Chefs des Zivilkabinetts mit. durch das der Kaiser sür die bei Beginn der Konserenz von seiten der auswärtigen Vertreter ihm zu teil gewordene Huldigung dankte, Tie Delegierten der meisten in der Konserenz vertretenen Staaten haben sich über die " wichtigsten Grundsätze für die internationale Regelung der Funkentelegraphie geeinigt. Auf der Grundlage dieser Verstän digung wird Deutschland voraussichtlich demnächst die Einladungen zu einer allgemeinen Konserenz der europäischen Seemächte und der Vereinigten Staaten von Amerika eichen lassen, um ein internationales Uebercinkommen über die Regelung der Funken- telcgraphie, sowie die dazu erforderlichen Ausführungsbestimmun gen zu vereinbaren, — Die Ernennung des neuen Oberpräsi dent.en von Schlesien steht noch bevor, — Wie die „Nat,- Ztg," erfährt, hat sich die durch das Hochwasser in Schlesien L KP «7» -kV Neueste Drahtmelduniieir vom 14. August. INacktS eingehende Depeschen befinden fick» Seite 2.» Berlin. sPriv.-Tel.) Der Kaiser hat den General der Infanterie v. Goßler auf seinen Antrag von seinem Amte als Staats, und Kriegsminister entbunden, und den Generalleutnant v. Einem, gen. v. Roth maler, Direktor des allgemeinen Kriegsdepartemenls. zum Staats- und Kriegsminister ernannt. Anläßlich der Verabschiedung Gohlcrs hat der Kaiser nachstehendes Handschreiben an diesen be richtet: „Ich habe aus Ihrem Schreiben vom 1. d. M, ersehen, daß Ihr Gesundheitszustand Ihnen ein Nieste- res Verbleiben im Dienste nicht gestattet. Ich kann Mich hiernach Ihrem Ansuchen um Verabschiedung nicht entziehen und stelle Sie daher — indem Ich Die in Meiner anderwelten Ordre vom Tage des Amtes als Staats- und Kriegsminister enthoben habe — mit der gesetzlichen Pension zur Disposition, Gleichzeitig spreche Ich Ihnen Meinen Königlichen Dank und Meine warme Anerkennung aus für die Verdienste, die Sie sich durch Ihre langjährige Zugehörigkeit zum Kriegsimnisterium, in- onderhett in Ihrer siebeniähriaen Tätigkeit m der bisherigen schweren und verantwortungsvollen Stellung erworben haben. gestattet wurde, seine Stellung anzutrcten. Ein solcher Ausgang xZch wünsche dies noch besonders dadurch zum Ausdruck zu geschaffene Lage insofern günstiger gestaltet, als infolge der ge- -x - ^ troffenen sanitätspolizeilichen Anordnungen, die überall durchge» Kv-or» führt wurden, und namentlich infolge der Fürsorge für gutes Trink- <°> Wasser, der Gesundheitszustand im Ueberschwemmungsgebiete als günstig bezeichnet werden darf. Eine ernste Besorgnis wegen Aus- bruchs ansteckender Krankheiten ist bisher nicht hervorgetreten:>L" überdies werden alle verdächtigen Erscheinungen sorgfältig kontrolliert, Berlin, sPriv.-Tel.j Hinter dem flüchtigen Defraudanten Moritz Lewy, der als Prokurist bei dem Bank- und Getreidc- geschäst von Kempner u, Eo, 200OM Mark veruntreut hatte, ist jetzt ein Steckbrief erlassen. Auf die Ergreifung des 33jährigen Lewy hat die geschädigte Firma eine Belohnung von 750 Mark ausgesetzt, — Aus der Krankenstation des Rummelsburger Waisen hauses entsprangen gestern vier Zöglinge von 14 Jahren, nach- dem sie sich vorher 50 Mark Anstaltsgelder ungeeignet hatten, Halle sSaalef. iPriv.-Telü Der Herzog von Alten- bürg stiftete dem Witwen- und Waisensonos der Hoflapelle 20 OM Mark, Köln, sPriv.-Tel.j Die Pilzvergiftung im benach barten Mülheim a, Rh. hat von den Bewohnern eines Haasts bereits sechs Opfer gefordert. Ein auf die Kunde von den Er krankungen aus dem Krankenhause Elberfeld herbeieilendcr Mann traf ein. als seine beiden 9 und 12 Jahre alten Knaben bereits gestorben waren und die Frau in den letzten Zügen lag; nur die 22sähriae Tochter des Mannes lebt, weil sie keine Pilze genossen hatte. In einer anderen Familie kämpst die Frau mit dem Tode, nachdem bereits ihr Gatte, ein -Ujäyriges Söhnchen und ei» lljähriaer Schn innerhalb sechs Stunden verstorben sind: die vier übrigen Kinder der Jamuie sind ebenfalls sehr schwer er- krankt. Köln, sPriv.-Tel.j Dem Londoner Korrespondenten der „Kölnischen Zeitung" wird aus Parlamentskreisen bestimmt ver sichert, der gestern ganz unerwartet einberufcnc Ka'nncttsrat habe sich hauptsächlich mit der Frage der Gestaltung der Lage auf der Balkan Halbinsel befaßt. Die Besorgnisse nehmen zu, wozu die neue» beunruhigenden Telegramme dos Ihrige bei tragen. — Dasselbe Blatt erfährt aas Wiener Hofkreiscn, daß der russische Kaiser dortsclbst Mitte Oktober eintrcsfen wird. Weiter erfährt die „Köln, Ztg,", daß die Spaltung im serbischen Offizierkorps ernste Formen aiinimmt. Die an der Verschwörung nichtbetciligtcn Offiziere planen die Absenkung einer Denkschrift an den König, worin die Enthebung der Verschwörer von leiten den Stellen verlangt wird, widrigenfalls sie ihr Abschiedsgesuch einreichen. 300 Offiziere haben sich zur Unterschrift bereit erklärt Mainz, Der 21. Deutsche Weinbau-Kongreß ist heute durch den Großherzog von Hessen eröffnet worden. Mannheim. In der Maschmcüsvbrik von Heinrich Lanz sind heute von 2500 Arbeitern 2000 in den Aus st and getreten. München. lPriv.-Tcl j Felix Mottl erklärt in der „Münchener Zeitung" aut deren Anfrage hin. er werde den „Parsisal" in Newnork nicht dirigieren, er habe dies dem 'Direktor Eonried ausdrücklich zur Bedingung gemacht, Breslau, Wie dem „Bresl, Gcneralanz," aus Sosnowice gemeldet wird, wurden in der Grube „Georg" infolge Zerreißens der Stränge eines Fördcrkorbcs 23 Bergleute schwer ver letzt, Posen. Eine von den Behörde» «mgeordnete Untersuchung ergab, daß im Kreist Schlimm die infolge Hochwassers vor- gekommencn Krankheitsfälle nicht der Tyhus. sondern leichtes schlämm fl eher gewesen sind, Ebenw erwiesen sich die Krecse Schwerin an der Warthe ausgetretenen Krcmkheits- crjcheinimgen als Schlammsiebers alle. Demnach ist auaenbuLich n-.cht der geringste Grund zu Besorgnisse» Vorhände». > -st .c i'T ie.! l! Ä Kl VE ! !