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- 701 - ritterlei für die Frauenwelt. Der tanzend« Kops. Eine Gespenster, arschichl«. tzS »ar i», Spätherbst des Jahre- > 18** olS ich rillt« schöne» Siackmittaas nach sechsstündiger unnnterbcochencr Fahrt in einem holpernde» Vehikel iirdeinktelnrndalmatinische» Landstädtchen S... i an der bosnischen Grenze einsuyr. Es war gerade Jahrmarkt, die Vertreter aller «interessante»" Nationalitäten tvare» versammelt. Türken mit ihren langen Zapfen, unter den schmutzigen Turbanen hervorhangend, sahen rauchend an der Schwelle der Einkehr- wrrtkshäuser; Montenegriner mit Ihren aold- gestickten Kalipen. Griechen mit ihren weibischen gesältelten Balletlöckchen, Bosniaken und Mor- kaken mit ebenso vielen mörderischen Masse» im Gürtel als weihe», blinkenden Zähnen zwischen den grinsenden Lippe» drängten sich in den engen Straßen. Langsam fuhr der Wagen durch dieses bunte Gewühl nach dem „Türkcn- kopfe", dem vornehmste», dem Stammgasthause der Honoratioren von S...j. Es war ein kleines Haus, wie die meisten anderen, mit grünen Fensterläden: über dem EingangS- Ihor baumelte von einer langen Stange herab das „Wahrzeichen", ein grober Türkenkvps mit arg verdrehte» -.'lugen, gelbem Turban und meterlangem Zopfe. E!» „minder nobles' Einkehrwirthshans. der Sammelplatz der bos nischen Viehtreiber und ärmere» Kauflente, lag dem Türkenkopsc gegenüber. Dort tummelte sich eben ein Kranz von Golotänzcrn um einen Guslaspielcr. während dicht am Tbore eine italienische Gauklergesellschait das Publikum aiirulocken versuchte, indem der „Podronc" mit gellender Stimme zu seinen Vorstellungen ein lud und aus die riesigen Plakate wies, die a» der Mauer klebten. All' diesen Herrlichkeiten nur eine» flüchtige» Blick schenkend, stiegen wir ab und eilten in das Haus, wo man u»S die beste» der primitiv eingerichteten Zinimer- chen anwics. Mein Begleiter entfernte sich bald wieder und ich wars mich, von Müdigkeit überwältigt, ans das harte Lager, wo ich als bald in einen ticsen Schlaf versank. Es mochte gegen Mitternacht sciir, als ich. von einem kläglichen Stöhne» geweckt, von de» Kissen aussuhr. Es klang wie das halberstickte Weinen eines kleinen Kindes und schien aus jener Ecke hcrquszulommc», in welcher sich ein Hohes kasienartiges. von alten Kleidern bedecktes Gestell befand. Es verstummte jedoch bald wieder und ich wollte mich neuerdings in Morpheus' Arme werten, als eine seltsame Erscheinung meinen Blick scsselte. Aus dem Boden des völlig dunklen Gemaches schien plötzlich ein matter Lichtstreis. nicht breiter als eine Dielenritze, hervorzuguellc» Dieser Licht streis begann sich allmalig fächerartig auszu- breiten, so zwar, daß das breite Ende »reinem Bette zugekehrt war. Das flicht gewann hier bei allmälia an Intensität, schon konnte ich bei dem sahlen gespenstischen Scheine die nächste» Gegenstände unterscheiden. Wieder ertönte der seltsame Klagcjchrei, diesmal schärfer, schriller, und wieder schien sein Verstumme» ein esignal gewesen zu sein für eine neue, diesmal gräßliche Erscheinung Von der äuLc'lilen Peripherie des geheimnijzvollcnLicht- guell« begann ein runder Gegenstand langsam gegen mem Bett herzurollen. näher und naher» vis er sich inmitten de» breitesten Lichtpunktes sestsetzte. Erschrocken starrte ich di« Erscheinung an. Stand ich im Banne eine- phantastischen Traumes k Da lag dicht vor meinem Bette ein riesiger — Türkenkops mit gelbem Turban, wurrderltch verdrehten Augen und wie im Todes- lampfe verzerrten Gcsichiszügen. .schw. «»>,'> Träumerei. Es schwebt vor meinem Geiste Ein stilles Augenpaar, Schwermut!,igchlickt's und traurig, Dann wieder hell und klar. Es wiegt in sauste Träume Mich dieser Angen Blick; Er zaubert mir die Jugend. So hold, so schön, zurück. O Jugendzeit! — Die Seele Glich einem Plnmenseld, Bis sich ein >schleicr legte Ans diese blüh'nde Welt. Doch oft. in stillen Stunden. Hebt sich die Hülle sacht. Zeigt sich in voller Irische Der Blumen zarte Pracht. Dann stresse» linde Lüste lieber den Blüthenftor. Es öffnen sich die Kelche, Schauen zum Licht empor. Seh' auch ein Bächlein fließen Und hör' cs rein und klar. Leis' murmelnd, sich ergießen: „Wie schön cs „E > n st doch war!" Und dieses „Einst", es bildet Jetzt eine Welt sür mich! Du, meine Welt, wie bin ich So überreich durch Dich! Es sind zwei stille Augen Mir nah und doch so weit. Latz Deine Flügel rauschen, Traum meiner Jugendzeit! ürrmcne Hakler. MikiWt Erscheint täglich M-» ir« Mittwoch, den 31. Juli. 11>«1 Auf HUliarienhöli. Nom an von Emilie Heinrichs. >z°rvkznng> erischdrua «krdorcu.. rr a t st s c l. Was zu sein nicht ziemt dem Mann. Zeig' ich durch mein Wort Dir an, Wirs das erste Zeichen weg. Eine Pflanze siehst Tu dann, Die bei Kranken weit und breit. Sich des besten Nus s erfreut. Bollert. Losungen der Uufgabcn in Nr. 171 u. 175. Unschuld. Garnwinde Eva, Ave. Ebal, Labe. .Sehen Sie, Heu Justizraih. mm ist Ihre Ucberzeugung doch bombensest," sagte Wohlsart triumphirend. „Ja. >a, ich gebe cs zu," erwiderte der alle Herr senszend, ,«ie müsse» aber wissen, daß wir Juristen nicht nach subselliver Uebeczengung, sondern einzig »ach Thatsachen. nach handgreiflichen Beweisen unser Ucthcil bilden, wie der Nichter nach dem Buchstaben des Gesetzes. Deshalb lau» ich Tal», nicht vcithridigc» Ich bin nich> objektiv genug dazu und werde mich bei Zeilen nach einem tüchtigen Anwalt runseheu müssen. Was meiuen Sie zu Dr. Herbert in Berlin?" „Daß cs j>»t der rechte Mann hier wäre. Er ist ein glänzender Redner, ein seiner Kops und besitzt auch noch Herz genug, um seine Zuhörer mit fortzureiße» und dos Gericht sür seinen Klienten zu er wärmen." „Ihre Eharaklerisirung lrissl gennn zu," sagte Kerstei^ „sei» Vale» war mein Studiensreund. ein tüchtiger Jurist und vortressticher Meirich. Sein Sohn überragt ihn bedentend, ich kenne ihn persönlich und habe ihn auch als Verlhcrdigcc gehört und auf richtig bewundert." „Ich weiß, Herr Justizralh, schreiben Sie ihm womöglich noch heute, seine Adresse ist Ihnen ja bekannt, und legen Sie ihm die Sache möglichst kurz und bündig —" „Das werden Sie mir wohl überlassen. Herr — Wohlsnrt!" nnierbrach Kerslcn ihn schloss und hochmülhig. „Bitte um Enlschuldigung, Herr Justizralh! Ich vergas; leider, mit wem ich redete," Sie waren bei einer Querstraße angekommcn, wo ihre Wege sich schieden, und Wohlsart, den Hut ziehend, sich chrerbietigsl cmpsahl. Der Justizrath brummte etwas von „eingebildelem Berliner", sogar von „Ignorant" in den Bart, während der Nentncr stilllächeind seiner Wohnung zuschrilt. 10. Kapitel. Zknd Tu bist wirklich zufrieden damit, das; Onkel Justizrnth die Zimmer unsere' lieben Tobten an diesen Fremden vermiethet hat. Sline?" Die alte Köchin wischte sich die Thränen. die über thr runzliges Gesicht rollten, mit ihren» bunten Taschentuch fort, und nickte dann mit großer Entschiedenheit. „Jawvll, Jröle» Marianne, bin ganz zufrieden mit die Vermiethcrei, dann Hab' ich doch was zu thu». Wenn ich »iz um die Hand Hab. bin ich auch bald lodt, das können Sie mich glauben, man kann sich sa vor die schreck lichen Gedanken »ich retten. Ra, was der siemdc Miether is, io bringt er seine Möbels selber mit, denn von die Sachen, die mein seliges Fristen gehören, soll keiner was an- rührc», davor stehe ich gut. un das Hab' ich unser» Herr» Jiistizralh auch verdissendiil." „Ist Liese noch hier ?" warf Marianne ein, als Stine Athen, schöpfte. „Rcc. Gott bewahre, die stand einem lstvots im Wege. Sie is nu bei ihre Ellern, u» kriegt vor ein Halbjahr Kostgeld un Lohn, wic's ia auch in Ordnung is A» 'cn guten Dienst wird's »ich sehlen, denn was auf Julianen!,öh gedient hat. da wird man sich man so un, ge rissen." „Der alle Nissen bleibt doch wohl hier?" sragte Marianne zerstreut. „Ich dcnl woll', cs muß doch wer sur den Garten sorge». Er sagt, daß cs mit ihm aus war', wem, er fort müßte. Abers das ist bloots Schnick-Schnack, nich wahr. Fristen Marianne?" „Doch wohl uicht, Stine," erwiderte jene ernst, „ich kan» mich sei» gut in di'c Gesühle des alten Mannes, der hier verwachsen ist mit seiner Gärtnerei, hincindenkc», Es würde mir sehr leid Ihn», wenn Julinuenhöh verlaust würde und er hinaus müßte." «Liebe Zeit, das würd' mich ja auch so gehen, ich möch bloots Herr Justizraih bitten, den Jakob, was ja -Rissen sein Tochlersohn is. weg zu schicken. Er tangc in der Wurzel niz. u» nimmt sich ordentlich heraus, unser» jungen Herrn bestimmt vor de» Mörder zu halten." „Das ist schlecht von Jakob," ries Monsune empört, „ich werde es seine»! Großvater sagen." ,O, ich hab'S ihm all gut besorgt, den Kuson. uuicr selig's Frcsten, — o Du meine Güt, wen» sie ausslehcir könnt', wie roürd's der kriegen! Sehen Sie, Fristen Marianne, es war garnrch so schlimm von wegen der Streiterei, sie hat »och, ehe sie zu Bett ging, die Selige, da hat sie zu mich gesagt: Stine. sagt sic. cs waren »islcment dieselben Wörter, nn ich Hab'S dem Assessor auch vor sein Protokoll gesagt, — Stine. mein Harald baut eine schöne Kirche >» F., er hat den Preis gewonnen, un rs ei» berühmter Mann. Paß aus, was vor Ehre wir »och an ihm erleben. — Diese Wörter bad 'ich i» mein Gcdächtniß bchalle», nn es thut mich leid, daß ich die Selige »ich bat. sie mich ausznschrcibc»." 8etäell-8tv«e 8vliveps Taffste, lsiuo Leiäo, trüber TM LIK, jetrt IzLlb ölou8vn8oillv, ^ I 77, I« romo Leiste, trüber 3,00 dkb, «v8«-u voi 8vriielttel 8al«oii bveloatouelv I*rel«erii»Ü8^l8ao8- Lobte seist. tVasoliseiste « W xestroitt uust barrrrt, trüber t,M M. keineeiä. 8oliottön «W prscbtvolls Lsrbev, trüber 2,50 lllb., >etrt IzM, gestreikt. 1 äg 1 8oillen.kv8lv,8eillen-LouIsi'ö tür zesten Lmiekwdrreo kreis. Aparte Lliines, « U, reills Leiste, trüber st,00 äli>, zetrt IzLIb I-W8V zu der am 5. und 0. August statt»,idendcn Ziehnng 2. 14. 8. I.nirUosi-I.ot.« > t« in ', >, >,n, ' . und Hw emvsichll die Allckii«,, m ». M. Lrss. LrsksILsr 8siäsL-HLiis Lsiksrt L Lo„ krsLMtr. 28, l. ktZ. Hakvrm«»!,!, ston oinrig riclitigen 2usatr rur irukmilcb. üluslcel- unst bnoobenbilstsnst. 22 Äa> nnimürt. — 0 borall ?.» lrubon. — Oskr. IVviberkrbn, bsisobbeob s, rVsser. s ^sgllstopstk 8. Hdllvr, 5r. 1.. , .heraus wirksame Behandlung sür IV err «lunc ki r Zahlreiche AnerkennunaSschretben zur Einsicht. Besuche auch auswärts. Sprechzeit cu^er Freitag v. 2— Svnntags 4 Uhr, üngsI-LMlie. eng» Fabrikate, billigst bei I'nsMoLLiuLäorL Dre-den, Altmark! 5. WiiWe Hariiröliltiileillcii. Wunden und «tcschwüre, geheime Leiden der Männer »nd Arauen aller Art, Schwäche heilt »ach lang jähriger Erfahrung schnell, sicher und streng diskret, ohne Queck silber, ohne BerufSslörung (auswärts brieflich) u L. 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