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St. D«ze«b« 102S — .V«»d«er rrachrichre," — Itr. «1Z Setter kl» Erfolg der deutschen KrlegsgrSberfürsorge. Dal Volk, da» seine Helden, d>« >m Kampfe für das Vaterland aesall«» sind, nicht bloß beweint, sondern ihr« letzte RuhrstLtte im fernen Land heilig hält. legt damit Zeugnis ab sUr seine seelische Kraft. Wenn etwas in un- den Glauben stärkt an unteren Wicderausstteg. so ist e» die uneigennützige, mit keinerlei Gewinn verbundene stille Arbeit für die Ruhe stätten unserer toten Krieger i» sremder Erde. Wa» der Deutsche Vvtksbuiid sür Uriegsgrübersürsorge in de» sieben Jahren seines Bestehend geleistet hat, kann man nur ermesse» an den ungeheuren Schwierigkeiten, die seinem Werk im Wege standen. Der Frieden von Versailles verbot «S der deutschen Reichbrcgierung. Reichsmittel für di« deutschen Goldatengräber auSzuwersen; er verlangte uns auch jedes Recht, von dem Feinde von gestern die Grabpslege zu ver langen. während jener cS zur Bedingung machte, bah die Ruhestätten seiner Toten aus deutschem Bode» in jeder Weise würdig gehalten würden. So blieben die zwei Millionen deutscher Krieger, die in sremder Erde liegen — etwa 800 000 sind in Deutschland gestorben — der Fürsorge des Bundes überlassen, der mit Kraft und Würde an seine Aufgabe ging. »00 ovü Friedhöfe i» vier Erdteilen berge« die Leiber deutscher Soldaten. 2000 Gräberfelder bestanden allein in Frankreich! Und dabei sind jene nicht mit gerechnet, dir, von deutschen Truppen knapp hinter der Kampssront angelegt, im Granatregen eingrcbnet worden sind. Durch Bestellung privater Personen, durch Anknüpfung von Beziehungen mit Geistlichen, Gemeindevorstehern, Fried- hosSmärtcrn, irgendwelchen Einwohnern der den Friedhöfen zunächst gelegenen Orte gelang eS in mühevoller Arbeit, nach und nach einen Kreis von Helfern z» gewinnen trotz mancher Fchlschläge und trüber Erfahrungen. Die geringsten Schwierig keiten bot beispielsweise die Pflege der Soldatcngräber in den Ost. und Südostgebictcn, wo Deutsche wohnen (Baltikum, Siebenbürgens. Auch aus italienischem Boden lagen die Dinge nicht ungünstig. Aber i« Frankreich! Hier herrschte zunächst noch jene unversöhnliche Stimmung, die auch tm toten Gegner de» Feind sieht. Und eS liegen 0 0 0 0 0 0 unserer Tapferen in Frankreich. Die vou den deutschen Truppen angelegte» Friedhöfe waren zum Teil verwüstet worden, in Ricleninasseiigräberil lin einem ein- zige» Grabe ruhe» beispielsweise 85 000 Mann) wurden die Toten znsammengclegt. Und iclbst da, wo man verstehe» kan», dass die Franzosen die deutschen Friedhöfe aus wirtschaftlichen Gründen de» BerkehrS verlegt und grobe Sammclfriedhösc angelegt haben, bedauern mir ihren oft trostlosen Eharakter: diese gleichmäßig kahlen, rechteckigen Felder, ans deren nackter Erde sich Wälder von schwarzen oder weißen Holzkrenzcn erheben. Soldatenfriedhöfe sollen selbstverständlich nicht einem Aus- stevuttgsgelänbc gleichen. Aber die französischen öden und seelenlosen Sammelsriedhöse waren sür unser deutsches Ge von Edmund Veupolt, Dresden. vtncenstn». Im velsetn des deutschen Ministerialrat» Franz tm Pension-Ministerium möglich. Just zu der Zeit, da in vielen deutschen Blättern bittere Klagen erhoben wurden über den traurigen Zustand deutscher Militärfriedhüse in Frankreich und der deutschen Regierung mancher Borwurf ge macht wurde, begannen in Paris jene Verhandlungen, die eine« Ersolg «nermiidlicher. treuer Arbeit d«S Volk», bnndeS bedeuten. WaS Ist nun in Paris erreicht worden? Man hat sich darüber geeinigt, daß der gesamte Schriftwechsel Uber die weitere Ausgestaltung der Friedhöfe für Frankreich durch den deutschen Delegierten dem französischen PenslonSmtnister zur Kenntnis gebracht werden soll. Anderseits sagte der franzö- fische Intendant zu, alle Schriftstücke, dir von privater deutscher Seite an daö französische Pensionsministerium gerichtet wer den sollten, kurzerhand zur weiteren Behandlung an den Bolksbnnd abzntretc». So werden alle Wünsche im Volks- bnnb gesammelt und durch Vermittlung des BolkSbunbeS im Einvernehmen zwischen der deutschen und der französischen Behörde erledigt. Natürlich sollen nun alle Verbindungen mit französischen Friebhosöwärtern, Privatpersonen usw. Für Wünsche einzelner Angehöriger von in Frankreich Bestatteten, Lichtbilder von Gräbern zu erhalten oder Zeichen deö Geden kens aus den Gräbern nicderznlegen, hat der BolkSbund Ver- bindnngSleute an der Hand. Der Chef der sranzüsischcn Gräberfürsorge will ein Verzeichnis sämtliche Friedhöfe zu- sammcnstellen. Eine Reihe anderer Vereinbarungen war das Ergebnis der weitere» Beratungen. Bon deutscher Seite wurde darauf hingemiesen, daß eS ein Unding sei, die Fried- Höfe nach einem Schema auSznbaucn: es müsse Rücksicht aus die Landschaft und die Verhältnisse des Bodens genommen werben. Der FriedhofSba« sei eine «ach deutschem Smpsinde« rein künstlerische Angelegenheit, und e» läge im Interesse beS BolkSbunbeS, die Vorschläge durch deutsche Künstler ausarbeiten zu lassen. Hierdurch würde am beste» für einheitliche, schlichte und würdige Anlagen ge sorgt. Der Franzose stimmte diesen Gcdankcngängcn durch aus zu. ES zeugt von dem Geiste, in dem die Verhandlungen ge führt wurden, daß die Deutschen Ausweise für den Besuch der Kricgerfriedhöse erhielten, und daß der Intendant Vincensiny die Zusage gab. den Besuch der Deutschen in Berlin zu er- widern. lDie Schäden de» plötzlichen schlageS.) Der mit heftigen Stürmen — vad Lauster. lEtnkommuntsttscherStadtver, ordneter als Wilddieb.) Drei ElbtSbacher Jagd, besitzen, gelang «».ln den frühen Morgenstunden aus Heiner», dorser Flur zwei Wilddiebe aus frischer Tat zu überraschen, die eben nach den von ihnen auSgelegten 84 Schlingen sehen wollten. Die verlegten sich gar nicht erst aufs Leugnen und wurden nach der Lausicker Grndarmeriestatton gebracht, wo man in ihnen zwei Einheimische, den einen sogar al» komm», ntstischen Stadtverordneten, erkannte. — Chemnitz. Wttterungsum^ . und Regenschauern verbundene Wilterungsumschlag, der zu Glatteis und Rauhfrost führte, hat tm Bereiche der Stabt zu zahlreichen teilweise schweren Unfällen geführt. Der an den Bäumen durch Bruch angerichtete Rauhfrostschaben ist erheb lich. Besonders stark betroffen sind die Fernsprech- und Tele grapheneinrichtungen. Heber 800 Anschlnßleitungen, weit über 1«I0 Fernsprechlettunacn und etwa 3» Telegraphen leitungen find außer Betrieb gesetzt. Besonders in Mitleiden schaft gezogen sind die Verbindungen in Richtung Berlin, Hamburg, Bremen, Hannover. Magdeburg, Frankfurt a. M., Köln, Leipzig, Dresden, Neichenbach. Burgstädt, LImbach, Döbeln, nach ganz Bayern und den meisten erzgebirgischen Jndustrieorteu. An der Beseitigung der Störungen wird zwar fieberhaft gearbeitet, doch rechnet man im günstigsten Falle mit dem Verstreichen mehrerer Tage bis zur Behebung der unangenehmen Verkehrsbeschränkung. — OclSnitz i. Erzg. (Unglücklicher Stur, eine» Greises.) In seinem an der Hauptstraße gelegenen Hause glitt der «8jährige Schieferdecker Küchel auf der Holztreppe aus und stürzte diese so unglücklich hinab, daß er das Genick brach und auf der Stelle tot war. — Wcischlitz l. B. (DoppeljuVlläum.) Mit Aufang beS nächsten Jahres feiert der Geschäftsführer Schramm der Allgemeinen Ortskrankcnkasse für Wettchlitz und Um- gegend sein 28jährtgeö Dienst- und OrtSjubiläum. Der Ju bilar ist geleruter Landwirt. Nachdem er längere Jahre alS landwirtschaftlicher Beamter tätig war. zuletzt auf den Ritter gütern Pirk und Nosenberg. wurde ihm vom 3. Januar 1002 ab als Nachfolger seines Schwiegervaters Christian Dorsch die Verwaltung der Ortskrankcnkasse übertragen. — Ehreusriedersdorf iErzgeb.). sKrippenauSstel» lung.j Vom IS. bis 2«. Januar findet durch den hiesigen Krippenoerein die 5. große Pyramiden-, Weihnachts- bcrg- und SchnthkunstauSstellung statt. Die Aus stellung dürfte, wie schon die früheren, einen vollen Ersolg versprechen und eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges werden. Zur Ansstellung kommen — sämtlich von hiesigen Einwohnern angefertigt — ebwa 80 Weihnachtskrippen, etwa SS Weihnachts pyramiden neben Schnitzereien und sonstigen Gegenständen der Schnitzschule Ehrensriedcrsdorf. Das städtisch« Heimat museum mit seiner wertvollen Mineraliensammlung ist fl"'l schwer zu ertragen. Daß dieser Zustand bisher ertragen I den wird." Der deutsche Vertreter Dr. Eulen, der in dem Augusthcft der Zeitschrift des Volksbundcs, „KriegSgräberfürsorge", einen eingehenden Bericht über diese Frage schreibt, schließt seine Anöftthrungen mit den Worten: „Wir stehe» am Anfang einer wahrend dieser Zeit täglich geöffnet, neuen großen Arbeit und müssen alle Kräfte zusammcnsassen, um sie leisten zu können. Wer die kahlen Stätten und schmuck- losen Gräbcrreihen auf den Sammelsriedhösen abgeschrttten hat, wird ermessen können, wie gewaltig diese Arbeit wer- w.rdcn mußte, war eine schwere Last. Daß aber nun endlich Wege geöffnet worden sind, die sür eine nahe Zukunft die Her stellung eines würdige» ZnstandeS unserer französischen Sol- datengräbcr verbürgen, ist »nS ausrichtige Freude. ES ist ein Ersolg des Deutschen Volksbundcs für Kriegs- gräbersttrsorge. Durch Vermittlung der deutschen Be hörde» in Paris, besonder- durch das Zentralnachweisamt für Kriegcrvcrlust »nd Kriegergräber, wurden Verhandlungen eines Vertreters des Deutschen VolksbnndeS, Dr. Eulen, mit dem Ehcs der französischen Gräberfürsorge, Intendant Weihnachtsfeiern. Die Weihnachtsfeier des Deutsche« Kcllncr-VercinS Saxonia fand am Mittwoch im „Palmengarlen", Pirnaische Straße, statt. In Gegenwart zahlreicher Mitglieder, Freunde und Ehrengäste, unter denen sich die Vertreter der große» deut schen Organisationen der GasthauSangcstclltcn und viele Prinzipale befanden, wurde eine lange Reihe von Veteranen, Witwen und Kindern an weihnachtlich geschmückten, mit reiche» , . Gaben hochbelabcnen Tafeln placiert, mit Stollen »»^Kaffee stoische» und .v,,>enschastlichen Vor,rügen lauschen. Möchte der Geist, der die deuttch-französischen Verhandlun gen durchweht, in den Beziehungen der Franzosen znm Volks bunde Weiterarbeiten! Möchte aber auch der Geist, der der deutschen Helden gedenkt und ihre Ruhestätten alS heiligen Boden ehrt, immer Deutsche umfassen. Es handelt sich hei dem Deutsche» Volkskunde nicht um irgendwelche „militaristische" und „nationalistische" Betätigung, sondern um die Pflicht eines großen Volkes, dem man von je besondere GemütSwerte zu- erkannt hat. um seine Pflicht, seine großen Toten nnd damit seine eigene jüngste Vergangenheit zu ehren. anlprache und Abendsegcn beschloß. Im Namen der Einaekehrtrn sprach einer der Gäst« allen denen, di« zu diesem Fest beigetragcn haben, sc,ne» Donk au». — Auch am 2. Feiertage erschienen Mit- gliedcr de» Posauncnchore» vom Iungmünnervercln der Frauen kirche und erfreuten die Mäste mit den herrlichen WeiHnachtSlicdern. Auch dielen Abend beschloß Inspektor Weincrt mit einer fetndurch dachten Abendandacht. Möchten die guten Vorsätze, die hier aefapr wurden, allen in Erfüllung geben. Ganz besondere Freude batten die Firmen Koch L Stcrzcl und „Sachsenwerk" bereitet, indem sie beiden Herbergen zur H-cimat je einen Rund-sunk-Apparai »>tt Laut- Nii» können die Herbergs-Gäste den herrlichen bewirtet und mit nützlichen Dingen, wie Anzügen, Schuhe» und Stärkungsmitlel» beschenkt. Der nunmehr 78 Jahre be stehende Kellnervercin Saxonia, der sich namentlich daS Prinzip weitestgehender Wohltätigkeit auf die Fahne ge schrieben hat, scheut alljährlich weder Mühe» noch Opfer, um zur Weihnachtszeit Not zu lindern, ivo cS nur möglich ist. DaS brachte der Vorsitzende Seidel in seiner warm- berziaen Begrüßungsansprache, in der er allen Wohltätern de- Vereins lnnlgst dankte, schlicht und rührend zum Aus druck. Nicht minder ergreifend war die von Oberkonsistorial- rat l). Dr. Költzsch mit den Kindern abgehaltcne Wcihc- stunde. Der Geistliche wußte, indem er gemütvoll mit den Kleinen plauderte, auch die Erwachsenen recht nachdenklich zu stimmen, wenn er unter anderem sagte, daß wir aus unserer Hut sein möchten, damit nicht einst die Neger Weihnachten feierten und die „Christen" Europas in irgendeiner Form wieder dem Heidcnlumc verfielen. Zwei junge Gesangs- beflissen«, Ernst Trepte, Schüler,des Kammersängers Dr. Staegemann, nnd Kvnzcrtsängcr Paul Feist verschönten die Feier durch reise Gaben ihrer Kunst, deren Begleitung am Klavier Frau Engelhardt musterhaft durchführt«. Cellist V c l l m a n n vom Gcsangvcrctn OrpheuS, die kleine Tänzerin Elfriedc Dca » er und der unterhaltsame Zauber künstler Don Carlos sorgten dafür, daß die weihnachtliche Stimmnna bis z»m Schluß erhalten blieb. Auch fehlte nicht ei» familiäres Tänzchen als Abschluß der wohlgelungene» Feier. » Weihnachten der Wanderer. Auch I» der unter Obhut de» Enan- gektschen Verein» sllr die Gesellenherberge stehenden Herberge zur Heimat, Neue Galle 10. wurden die WeihnachiSselcriage festlich begangen. Freilich nicht so wie in srüheren Jahren, wo von ! zahlreichen Freunde» der guten Lache der Herbergsvater instand- getetzt wurde den ctnkehrcndcn Wanderern eine schöne Edristbc- scherung z» veranstalten. Schon seit mehreren Jahre» mußte von einer Bescherung tm wahre» Linne de» Worte» abgesehen werden. To wurde auch diese» Jahr Weihnachten in bescheidener, jedoch ge bührender Weise gcseicrt. Hausvater Hübner, der bereit» seit SS Jahren mit ausopscrnder Hingabe und Treue seine» Amtes waltet, Halle alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, um den armen und heimatlose» Menschen, die hungernd und frierend hier elnkehrten. ein wirklich frohes WeihnachtSscst z» bereiten. AIS am Heiligabend tm strahlenden Schmuck des Lichierglanze» Pfarrer Hieke die frohe WcihnachtSbollchast verkündete, da konnte man bemerken, wie manches Auge feucht wurde, und wie andächtig man den tief zu Herzen gehende» Worten dcS Predigers lauschte. Mit glieder de» IugendbiindeS, unter Leitung ihres bewährten Sekretärs Ritbold. batten in aufopfernder »nd rührender Weif« reichlich Stollen. Kakao Aevlel nnd dergleichen mehr an die Gäste verteilt, und verschönten die Feier durch musikalische und gesangliche Dar- bietitnaen. bl» Herr Rnbvld die stimmungsvolle Feier mit Schlnß- Kindererhol»»göheim Wiek. Die Neamten, Führerlnncn und das Personal de» KlndcrcrholungSheim« Mick auf Rügen, das bekanntlich der sächsischen Negierung ihr Entstehen ver dankt nnd setzt eine G. m. b. H. ist, gaben sich am Mittwoch im Saale des HanSsrauenvcrcinS ein Stelldichein, um eine gemeinsame Weihnachtsfeier z» veranstalten, lieber hundert Damen aus Dresden und anderen Orten Sachsens, auch die Leiterin de» Helm», Fräulein Studlenrat DIssclköttcr au» Franksurt a. M., und Li« Setm- mntter, Frau Mosche, waren erschienen. ES gab herzliche Szenen de» Wiedersehens. Ferner waren ». a. der Geschäftsführer Regie« r»ng»baudtrettor Wenzel und die AusstchtSratsmitglieder Geh. Rcg.-Rot Dr. v. Bre SeiuS, Vorsitzender, Ministerialrat R l st a u und NmtShanptmann Dr. Schulze zueegen. Nachdem man an den weihnachtlich geschmückten Tafeln Platz genommen hatte, sang Frl. Martha Großmann ein WeihnachtSltcd, woraus Frl. Geißler eine clnleitende Dichtung sprach. Einen schönen Eindruck ries die Aus führung eine» gedankenvollen und warmherzigen KrtppensvielS her vor. Die hübsche Gabcnlotlerie bereitete den Damen viel Vergnügen. Da» harmonisch verlausende Fest ließ den Geist erkennen, der unter den Fübrcrinncn und Angestellten de» Heims herrscht, in dem jeden Sommer Tausende von Kindern au» hiesige» Schulen Erholung finden. Gehelmrat v. BreSctuS gab diesem Gedanken auch lebhaft Ausdruck. Weihnachtsfeier im Schwestcrnheim der B. O. K. D. Die Gruppe Dachsen der Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutsch lnnd» feierte tu ihrem gemütlichen Heim, Sedanstraße 4, in altge wohnter Welse Ihr Wcthnachtsfcst. Unter dem brennenden Baum in den festlich geschmückten Räume» hatte sich eine große Anzahl von Schwestern aller VerusSzweige versammelt, teilweise von wcilhcr au» dem Freistaat Sachse», Vertreterinnen der Fürsorgerinnen, Geineindeschivcstern, Betriebs» »nd Fabrlkschivcstcrn, ferner Ange stellte der städtischen „nd vieler privater Krankerranftaltcn und Privatschwestern. Auch die Invaliden waren, soweit ihnen die» möglich war, erschienen, es wurden im ganzen deren 13 beschert: außerdem erhielten die zehn Fürsorgerinnen und Gemeindeschwestern, die anwesend waren, sehr schöne und reichlich« Gaben sllr ihre Schutzbefohlenen. Dl« gediegenen Gaben wurden, wie jedes Jahr, der B. O. von vielen großen Dresdner Firmen reichlich zur Ver fügung gestellt. Hofprediger Keßler sprach In herzbewegenden, warmen, besonder» sllr den Schwesternberns aewählte» Worten über die Epistel de» 4. Advenlsonntag». Musikalische Darbietungen von BcrusSkllnsllern und Mitgliedern der Schwesternschaft umrahmten da» Ganz«. Obrrbayern-TIooli. Die Inhaber dieser Gaststätte, die auch allen A»ßstcN»ng8bes»chcrn in bester Erinnerung sein wird, haiten am 28. Dezember, abend» 0 Uhr, durch Vermittlung des Verein» gegen Armrnnot nnd Beüclei 30 bedürftige alte Herrschaften beiderlei Ge schlecht» zur Weihnachtsfeier zn sich geladen. Große Lichierbäume, »nd die von der Kapelle Schönberg vorgetragenen alten WeiünachtS- licdcr schufen bei den alte» Leuten herzliche WelbnachiSsrciide, um so mehr, al» sie a»f da» beste bewirtet nnd außerdem noch beschenkt wurde». Obwohl alle hoch betagt, hielten sie -och ausnahmslos bi» Mitternacht an». — Meerane. lUcber 480000 Mk. Schaden durch Arbettsruhe.) Welche gewaltige Summen auch kurze Unterbrechungen tm Jrvdustrtcleben erfordern, bewiesen die Ziffern der Unterstützungssätze die der Deutsche Textil- arbetterverband beim Streik bzw. bet der Aussperrung Im Bereiche des Verbandes Sächsisch-Thüringischer Webereien an seine Mitglieder gezahlt hat Für die etwa vierzchntägtge Arbettsruhe in Teilen dieses Industriegebietes waren zur Unterstützung der feierniden Arbeiter über 450 000 Mk. er forderlich. In Meerane allein sind 15 000 Mk. zur Auszahlung durch Len Verband gekommen, obwohl die Aussperrung sich dort nur auf vier Tage erstreckte. — Pcnig. (Schwere Sturmschädigungen.) In der Nacht »um Mittwoch richtete ein schwerer Sturm in der hiesigen Gegend zahlreiche Zerstörungen an. Auf den Landstraßen wurden viele Tclegraphenmasten. die an sich schon gefroren waren, durch den Sturm abgebrochen. Anch sonst Hot er zahlreiche Zerstörungen angerichtet. — Leipzig. <A » S der Hast entlassen.) Der Pro- kurist Karl Kohen der Pelzwarenftrma Biedermann ist aus der Haft entlassen worden. Die amtlichen Ermittlungen in der Angelegenheit sind so weit fortgeschritten, daß BcrdunklungS- gcfahr nicht mehr besieht. ES handelt sich, wie erinnerlich, um die sensationelle Beschuldigung des VersichcrungS- und Steuer betrugs, die gegen die Firma David Biedermann erhoben worden ist. — Nadcbnrg. lGolbeneHochzeit.) Am 28. Dezember feierte Gärtnercibesitzer i. R. Robert Höme mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. Von sieben »ach Amerika auvgewan- dcrten Kindern war ein Sohn zum Ehrentage der Eltern über» Weltmeer hertibergekommen. Herr Höme war FeldzugStetl- nehmer von 1870/71 tm Schützenregiment 108. — Großenhain. IHoheS Alter.) Am 1. WcibnachtS- feiertage konnte die Prirata Wilhclmtnc vcrw. Langbein geb. Graumnitz ihr 03. Lebensjahr vollenden. Schmutzereien in einem Dresdner Friseur- aeschStt. Der aus Schlesien gebürtige, in der Mitte der fünfziger Jahre stehende Friseur Franz Joseph Latt. der im Grund stück Schössergasse 11 sein Gewerbe ausübt, batte einen Straf befehl über nur 20 Reichsmark erhalten, wett er gegen die für das Nnrbiergewerbc geltenden Vorschriften, die zum Schutze gegen Verbreitung ansteckender Krankheiten erlassen morden sind, verstoßen luibc» sollte. Am 14. und 27. Oktober fanden in seinem Barbiergcschäst Revisionen statt. Bei der ersten derartigen Kontrolle wurden vier vollkommen verschmutzte Handtücher nnd zwei ebenfalls völlig verschmutzte Kopfbürsten vorgettinden, und deshalb eine Verwarnung erteilt. Bet der zweiten Rersidterung wurden zwei Kämme vorgcfundcn, die eine bis 7 lsicben!) Millimeter tiefe klebrige Masse aufwicsen. Weiter fand der Gcw-rberenlsor zwei Haarschneidemaschinen, die verstaubt und von Haaren ganz verfilzt waren, vor- Deshalb wurde nunmehr Strafanzeige erstattet und der vor genannte Strafbefehl erlassen, gegen de» Satt Einspruch erhoben und Antrag aus gerichtliche Entscheidung gestellt hatte. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht bestritt der Beschuldigte sede Unsauberkcit in seinem Laden. Die Kämme mären gerade in Verwendung gewesen und hätten daher noch nicht gereinigt sein können. Die Handtücher sollten gerade zur Wäscherei acbracht werden, sein Geschäft wäre im Gegenteil ein Schmuckkästchen. Zcngc Gewcrbcrevllor Hof- mann belastete den Angeklagten dagegen in sehr ernster Weise. In allen Fällen habe cS sich um ganz alte» Schmutz gehandelt. Auch In früherer Zelt habe dessen Geschält einen unsauberen Eindruck erweckt, mehrfach wurden Ver schmutzungen festgestellt nnd Erinnerungen erteilt. V«i dieser Sachlage beantragte der Staatsanwalt eine wesentliche Er höhung der Strafe: das Publt'nm müsse vor derartigen Un- sgnberkslten aeschttt't werden. DaS Urteil lautete Im Sinne der angczogenen Verordnung ans 50 (fünfzig) Reichsmark Gesdstrake vd-e stink I"aoe Halt.