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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261231010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926123101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926123101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-31
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1926
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irr. VIA Seile 2 — »Dresdner Nachrichten" — Areilag. ZI. Der Reichskanzler bleibt selbstverständlich allein dem Reich», tage gegenüber für fein Kabinett verontworkltch. Das alles ist so klar und eindeutig, das, die Linkspresse durchgängig selbst zugtdt. sie sei wett cntsrrnt von der Rn- nai»ne. daß Hindenburg für die gefährlichen Pläne" bereit» gewonnen >«i. ?lbcr. io wirb dann weiter aeraunzt. «.die Dinge könnten sich zuspttzcn", und »»letzt »»erde doch die Haltung des Zentrum» den Ausschlag geben. Da» letztere stimmt aufs Haar. Und an diesem Punkte augelangt. verzeichnet die Linkspresse mit Behagen dt« jüngsten Kund- gebungrn der ..Germania". durch dlc »mit erfreulicher Deut lichkeit" io-whl dem Bürgerbloek wie der Kleinen Rechten der Garau» gemacht lverde. Nun also! Wozu dann da» ganze Gelärme und da» künstlich fabrizierte Schreckgespenst der Diktatur? Vom überparteilichen Standpunkte aus «eschen, sind die selbstherrlichen Ausführungen der .Germania" ein Be weis dafür, daß der linke Flügel de» Zentrum», der von keiner Anlehnung nach rechts etwas wissen will, so mächtig und anspruchsvoll geivorüe» ist. wie nie zuvor. Auch der llmsall StegerwaidS. der nicht mehr gegen de» radikalen Strom zu schwimmen wagt, kennzeichnet den überragenden Einfluß. den der linke Zentrumöflügel gewonnen hat. In Sem Verhallen Ltcgerwalds liegt auch der Schlüssel zu dieser Erscheinung: Der Radikalismus der Gewerkschaften, die im Zentrum eine bedeutsame Nolle spielen, ist so stail geworden, das; er der Leitung der Partei Wer den Kopf wachst und auch den sonst so bedachtsamen Führer der Bewegung dazu getrieben lmt. ii» Widerspruch mit seiner früheren Aus» sassuna jede Entwicklung nach rechts abzn lehne». CS kriselt schon seit längerer Zeit zwischen Zentrum und Gewerkschaften. Letztere haben kürzlich entsprechend Ihrer Machtstellung ver langt. da« ihr Kandidat auf -cn Posten des Kölner Regie- rnngspräsidenien berufen werde. DaL lehnte die Partei- leitung ab mit der Begründung, das, in Preukcn niemand mehr ohne genügende berufliche Vorbildung zu der höheren Beamtenkarriere zngclasscn werden solle. Tie Gewerkschaften gerieten o-b dieler kühlen Zurückweisung ihres Begehrens in große Erregung und gaben zu verstehen, das, sie schließlich mir dem Zentrum nicht auf Gedeih und Verderb unlöslich mrbiindcn seien, sondern auch für sich in Anlehnung an die Sozial-emokralic gut existieren könnten. Diese Drohung hat aus das Zentrum um so mehr Eindruck gemacht, als in der nächsten Zeit das Arbcikcrschutzgcsetz und das Flirsvrgegeletz sür die Erwerbslosen zur Entscheidung stehen, bei denen die Gewcrkichastcn eine ihren Wünschen entsprechende Aus gestaltung der Entwürfe nur von einer LtnkSrcgierung er warten. Sie find dabei auch auf den Widerstand der Groß industriellen in der eigenen Partei gestoben, die eine scharfe Erklärung gegen die geplant« Regelung der Arbeitszeit er. lassen habe». Der Nmnut der Ge«erklchaften soll nun aus jeden stall beschwichtigt werben, damit er nicht tn offen« Rebellion au »artet, und diesen Zweck glaubt da» Zentrum da- durch zu erreiche«, da- e» durch hartnäckige» vHarrrn aus der Großen Koalition de« «ewerkschakten die Au»slcht er- ösliiet. dt« sozialen Gesetze tn ihrem Ginn« erledigt zu sehen. Herr Etegerwaid wird sogar als »«»slchttzrrtchrr Ve- werber für den K a n »l«r p o st e« genannt. Da» Bild »n Tat» entschleiert sich! Wie geradezu versessen da» Zentrum augenblicklich auf di« Grobe Kooittion ist. geht auch daran» hervor, daß sogar dt« btdher recht»g«richtrt« einslubretche Dortmunder „Tremania" denselben F-ad«n spinnt, di« Rotwcndlgkrlt einer stühlunq nach link» durch ein« Koalition der Mitte betont «nd e» für einen «gewaltigen Irrtum" erlittet, zu glauben, da» Zentrum kvnnt« sich zur Mitarbeit unter Dr. Luther al» Kanzler eine» Kabt- »ettS. „in dem die Deutschnationalen wir >02k dt« erste Geige spielen", bcreitstwdcn lassen. Bel einer Koalition der „Mitte" setzt das Zentrum immer die stille Teilhaberschaft der Sozial- dcinokratie voraus, bis früher oder sptiter die ossene Grobe Koalition daraus hervorgeht. Die Sozialdemokratie läßt denn auch verständnisinnig prompt verbreiten, daft sie einem solchen Kabinett der Mitte keine Schwierig- keilen bereite» werde. Als Somvtom für dtr herrschende Stimmung ist ferner beachtlich, daß seihst ein io geschickt «e- leiletes Blatt wie die »Kölnische BolkSzeitung". die bisher dem linken stlligel die kalte Schulter zu zeigen pflegte, der „Germania" jetzt eifrig sekundiert und sich kürzlich zu der reichlich alberne» Behauptung erstieg, die Zumutung, »be- dingungSlvs" unter das stoch clner anderen Partei zu treten — wer bat denn da» jemals aus der Rechten verlangt? —, sei »unmoralisch". 1020 war e» aber nicht „unmoralisch", daß -aS Zentrum sich lose In die Rechtsregieruna etngllederte. ohne feste parteipolitische Bindung: warum soll da» nicht wiederum möglich sein? Ob tatsächlich durch da» gegenwärtige heftige Aufiruinpsen de» linken Flügel» gegen Bürgerblvck und Kleine Rechte das letzte Wort bereit» gesprochen ist. mub al-crewartet werden. Bemerkenswert Et jedenfalls, dah die „Germania" die Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten an die Bedingung knüpft, daß sie sich mit einem in christ- lichem Sinne gehaltenen Schulgesetz und mit einer un- politischen Reichswehr absinden müßten. Da bet der ganzen Einstellung der Sozialdemokratie nicht ein,»sehen ist. wie Ne einem solchen Ansinnen gerecht zu werden vermöchte, so könnte dieser Vorbehalt immerhin das Material abgeben, au» dem sich doch noch eine Brücke nach rechts hinüber schlagen ließe Die Interessengemeinschaft Rom-Berlin. Das Blatt Mussolinis zum Vertrage von Vom. Mailaud, 30. Dez. Der „P o p o l o d'Jtalia". das Organ Mussolinis, schreibt zum deutsch-italienische» Ver, gleichs- und Lchiedogcrichtsvertrag: Dieser Vertrag hat vor allem einen V c r i ö h n u n g s w c r i. Die Reibungen werden beseitigt, die Meinungsverschiedenheiten bcigclegt und die Streitfälle überwunden werden. Daö Buch des Krieges, des Hasses «nd der Mißverständnisse ist geschlossen. Man kan» verhandeln und zusammeiiarbeitcn. Vor einem Jahre noch bekriegten sich die Zeitungen beider Staaten. Die Erfahrung har aber bewiesen, daß die friedliche Verständig»»,, vorzuziehen ist. Die Geschichte der italienischen Wiedergeburt und die deutsche Einigung beweisen, daß zwischen beiden Völkern keine unnberwindharen Gegensätze bestehen. Daö italienische Volk läßt sich nicht von einer Niitcrdrückungspolitik gegen Dentschland leiten. Seine Regierung entsendet weder Truppen gn de» Rhein, noch beteiligte sich daS faschistische Begtme an der Ruhrbcietzung. Italien verlangt in vollem Bewußtsein seiner Jugend und feiner Lebensfähigkeit vor allem Selbst achtung. In einer Politik der gegenseitigen Verständnisse werden die beiden Völker lonal zusammenarbeiten können Die beiden Nationen können daher am strichen arbeiten und Europa den Beitrag ihrer Arbeit geben. Der „Corrierc della Sera" schreibt: Italien und Deutschland besitzen eine gewisse Anzahl gemeinsamer Inter essen und haben keine großen entgegengesetzten Interessen. Für zehn Jahre die ruhige Beilegung sedes Streitfalles zwischen Italien und Dcuischland ,n sichern, heißt politisch nnd diplomatisch beide Nationen stärken und jede» Trennungs- acbiet unterdrücken, in weiches immer sich das Manöver eines Triltcn einichlcichen könnte Indem der Abschluß beS Ver trages eine Lücke der europäischen Beziehungen ausslillt, trägt er dazu bei, den allgemeinen striedcn besser zu sichern, »nd sucht die RcibiingsmSglichkeiten auf ein Minimum herab- zuietzen. ..Journal de Debals" zum deutsch italienischen Vertrag. Paris, 311. Dez. Zn dem Abschluß dcS deutsch-italienischen Vertrages bemerkt das »Journal des Ddbats", baß man einen großen Irrtum begehe, wenn man annehme, daß wichtige politische Abmachungen stets schriftlich niedcrgclcgt würden. Man brauche nur an daS französisch-englische Bünd nis während des Weltkrieges zu denken, um seststellen zu könne», daß dies bet wichtigen Bündnissen nicht mehr geschehe. Damit ici natürlich nicht gesagt, daß Deutschland und Italien ein derartige» Bündnt» abgeschlossen hätten. Es müsse «der daraus hingcwiescn werden, daß die deutsch-italienischen Be ziehungen in eine neue Phase cingetretcn seien «nd daß die Unterzeichnung dcS SchicdsvcrtrageS den Anfang einer politi schen Entwicklung von größter Bedeutung sein kSnae. Tie Zusammenkunft Strescmanns mit Mussolini sei nur vertagt worden. Erst wenn sie stattgesundcn habe, werde man den Grad der Intimität beurteilen können, den die Beziehungen zwischen Berlin und Rom erreichen können. Ter französischen Regierung dürfe aber in diesem Zusammen, hange kein Vorwurf gemacht werden, denn sie könnte nicht die Hand dazu bieten, französische Gebietsteile frrizugeben. Parts und Spaniens Tanger-Forderungen Paris, 30. Dezember. Die In der letzten Zelt von Primo de Ntvcra abgegebenen Erklärungen über die Tangersragc werden in hiesigen politischen Kreisen lebhaft kommentiert. Man ist über die Hartnäckigkeit Spaniens in der Tangersrage recht nnivillig, »nd gibt zu erkennen, daß al» Grun-dlage der neuerlichen fr«iiMisch-4panischen Besprechungen, die in der zweiten J-anuarhälste wieder ausgenommen werden sollen, nur der Vertrag von 1923 dienen könne. Anderseits scheint man geneigt zu sein. Svanien ein« Erweiterung der Vollmachten der Stadtverwaltung von Tanger zu- ,»gestehen. Man verweist hier auf den Widerstand England» argen die Einverleibung Tangers an Spanten und erklärt, daß auch Frankreich seinen Standpunkt nicht geändert habe. Arbeilslosenelen- auch in Frankreich. Pari», 80. Dez. Wie i» gutunterrtchteten Kreisen von Paris verlautet, soll die anfänglich sehr optimistische Ansicht der Regierung über die Tragweite der Wirtschaft»- krise und der Arbeitslosigkeit tn Frankreich sich wesentlich geändert haben. Den Beweis dafür will man in der Tatsache sehen, daß die Regierung entschlossen ist, die Höchstsätze für die Arbeitslosenunterstützung von 0 auf k2 Franken pro Tag zu verdoppeln. Ein erster Kredit von 10 Millionen Franken soll sofort für den Anteil dcS Staates in der Arbeitslosenunterstützung zur Verfügung gestellt werden. Doch soll eine endgültige Entscheidung darüber erst in einem Ministerrate am nächsten Dienstag fallen. Äkrohilos Dank an den Reichspräsidenten. Berlin, AI. Dezember. Krvirprinz HirohitoS von Japan k- ' 'c-m fgr " eii>iMtclea''an»n zum Tode des Kaisers steshihito telegraphisch seinen Dank aus gesprochen. Er-bebenkalajlrophe in Südamerika. Furchtbare Derherungen an der Grenze von Kolumbien und Ekuador. Neuvork. 30. Dez. Telegramme aus Gnanaquil berichten über eine große Erdbebenkatastrophe, die sich an der Grenze von Ekuador nnd Kolumbien ereignet Kat. Sie schein» mit den, Auöbruche des Vulkans Eumbal tn Verbindung zu stehe». Eine Reihe von Städten in Kolumbien und auch mehrere Ort- 'chasten in Ekuador wurden verwüstet. Biele tausend Ein wohner der bctroisencn Gegenden wurden obdachlos. In Erd stößen, die einander rasch folgten, wurden die Städte Ganchncal und Albana vollständig vernichtet. Im Tale deS Vagerla- Flnsses winden ebenfalls große Verwüstungen angerichtct. Die an der Elsenbahnstrecke Guayaquil—Quito gelegene Stadt Naranjlto ist durch eine Fenersbrnnst vollkommen eingeäschert worden. In dieser Stadt allein wird der Schaden auf mehr als eine viertel Million Pfund geschätzt. Der Vulkan Eumbal ln den Kordillieren tst einer der be- kanntesten feuerspeienden Berge Südamerikas, der sich fast ständig ln Tätigkeit befindet. Er erhebt sich noch ans kolumbt- fchem Gebiete, doch «eine westlichen Abhänge reichen bereits noch Ekuador In den vernichteten Städten wurden große Schätze von den Rohprodukten dcS Land«», an Eisen und Kupier, aber auch an Edelmetallen, die in den Kordillieren in arrßen Mengen anSaegrabcn werden, vernichtet. Der Schaden, der durch das Erdbeben verursacht wurde, läßt sich noch nicht übersehen, doch muß er gewaltig setn. Die Regierungen beider Staaten haben bereits Maßnahmen getroffen, um der not- lcidenden Bevölkerung Hilfe zu bringen. Allerdings wirb dies mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden kein, da die in Frage kommenden Geaendcn nur spärlich über Eisenbahnen verfügen. Die Gebirgsgegend, tn der sich das gewaltige Raturschauspicl ereignet hat. ist noch zum Teil unerforscht. Diesem Umstande ist e» auch »«-»schreibe«. baß über die Katastrophe nur unzusammcnhänaende Berichte eintreffen. Ob die Katastrophe auch Menschenleben zum>Opser gefordert ha«, ist bisher unbekannt. Die englische Flolienmission für Griechenland. London, 2S. Dez. Die Verhandlungen zwischen dem Führer der britischen Flottcnmission in Griechenland nnd Hem griechischen Maruieministcr sind, wie aus Athen berichtet wird, abgeschlossen worden. Die Unterzeichnung der Verträge wird in Kürze erfolgen. Die britische Flolienmission besteht a»S vier Marineoffizieren. Die Verträge treten am 15. März 1027 in Kraft und lansen drei Jahre. Nach wei- teren Meldungen wird rin Teil der britischen Mitteimcer- slotle. darunter sechs Schlachtschissc, am Iv. Februar von Malta nach Griechenland in See gehen. Die Flotte wirb sich ungefähr acht Taae in Phaleraon aufhalten. Nach einem Telegramm aus Konstanttnopel hat die Konzentration eine» so starken englischen Flottenaufgebotes in den griechischen Gewässern in Angora einige Besorgnis hrrvorgerusen. Ausdeckung einer rvyallsttschea Verschwörung in Athen. Athen. M. De«. Ta» Blatt »Typs»' meldet, dab dieser Tage tn Athen eine royalisttsche Gehelmoraantsation ausgedeckt worden sei. die den Namen »Die Unsichtbaren" trage und deren Führer rayaitstische Offiziere seien. Diese Organisation bezwecke den Sturz der Repnbllk. Allein in Athen habe man Nt Zweigstellen dieser Geheimvrrbtndung entdeckt. Die Mit glieder seit» heimlich mit Waffen ausgerüstet worden. Di« tn der Armee seit einigen Tagen herrschende Erregung sei zum Teil auf die Aufdeckung dieser Geheimorgantsatto« -urückzuführen. Drummonds angekltche Mcktrittsi-stchren. Mine Begründ»«» «ns englischer viel«. Lnadltz 80. Dez. Die diplomatisch« Hortzespowdnch de» »Daily Telegraph" beschämst sich heute »tader mit dm» S«. rlichi. daß der Generalsekretär de» Völkerbünde». Sir Arie Drummond, von seinem Posten zurückzutreten beadftchttgr. Diese» Gerücht sei schon Im vergangenen Mür» in de» Wandelgängrn de» Völkerbünde» und in den diplomatische» Kreisen im Umlauf gewesen. Dort s«l vielleicht der Wunsch Vater de» Gedanken» gewesen. Da» Gerücht Hab« seine» Ursprung gehabt in brr ln alliier»«« Kreisen ausgetauchten vesorgnt». haß «tt he« Eintritt Dentschlanb» in de« Völkerbund «nd mit der Berns»»« hoher deutscher Beamter t» das Bölkerbundsekretoriat diese» seinen bislang strikte» alliierte» Charakter »erlieren »itrh«. Bi» zum Eintritt Deutschland» sei der lbenevalsebretür ei, britischer Untertan gewesen, der stellvertretende General, sekretär ein Franzose und dt« beiden Untergeueralsekre- iäre rin Italtener bzw. einIapaner. Dieser habe kürz- ltch Dusvur-Föronce Platz gemacht. Dies« Arnderung habe einigen europäischen Alliierten, die glaubten, daß dadurch das Gleichgewicht im Bölkerbundsekretoriat sich zu ihrem Nach, teil ändern würde, nicht gefallen. Infolgedessen sei ein Ver- such gemacht worden, diese» Gleichgewicht wieder hcrznstellen burch Aufrrchterholtung eine» Japaner» al» dritter Unter- aenevalsekretär. Darum sei auch die poltttsche Abteilung de» Völkerbund«» einem japanische» Beamten mit dem Rang, aber nicht mit den Funktionen eines UntergcneralsekreiärS gegeben worden. Auch diese Lösung freilich habe einig« der Mächte nicht besrtedigt. Sie hätten befürchte«, daß unter de» neuen System Großbritannien. Italien und Deutschland unter Umständen in Gens in gewiss«» Fragou gemeiula« gegen Frankreich anstreten würden, nnd daß sich diese Situation in den höheren Stelle« de» Sekretariat» widerspiegel« würde, während Japan weder Frankreich noch seinen Assoziierte» irgendwelche weitere Unterstützung gewähre» könne. Auf diesen Zusammenhang sei dir Wiederbelebuna der Nachrichten von dem Rücktritt de» Generalsekretärs Sir Erle Druuz. mond zurückzusühren. Die Beisetzung Garnlchs. verli». SO. Dez. Der vor einigen Tagen verstorbene volkoparteiltcbe Vizepräsident des Preußischen Landtage» Gehetmrat Garn ich wurde heut« beigesetzt. Unter den Leidtragenden bemerkte i»in den Vorsitzende» der vvlkovartet. llcben ReichötagSfraktton Dr. Scholz, den NeichStags- präsidentrn Löbe. den Vizepräsidenten Dr. Rießer und fast sämtliche Mitglieder der volkspartetlichen Reichstag», und Landtagssraktton. «sämtliche Fraktionen de» Preußischen Landtage» waren vertreten und ließen Kränz« am Grabe >ri «Verlegen. Fortbildung und Amschulung erwerbsloser Angeslelller. tD u r ch F » n k I e r u ch.I verli«. SO. Dez. Wie mir hören, hat der RetchSarbettb- minister 400 000 Mk. bcrcitgestellt. die der Erleichterung. Be schleunigung und Vermehrung von Veranstaltungen der öffentlichen Arbeitsnachweise und wirtschaftlichen Ver- cinigungen für Angestellte zur bcrnslichen Fortbildnna nnd Umschnlung erwerbsloser Angestellter di.nen sollen, wenn sie »ach der Verordnung über EriverbSIoscusürsorge unter- stützungSbercchttgt sind. lW. T. V.) Das Neichsarbettsminislerlum an ble Wohnungsämter. Berlin. »0. Dez. Im Lause d. I. ist die Wohnung »- zwangSwirtschast. insbesondere der Mieterschutz, von den Ländern in nicht unrrl-eblichem Umfange für Wohnungen bestimmter Art aufgehoben worden. Mit der Auf. Hebung traten an die Stelle der Mleterschutzbestimmuugen wieder die Bor«chrlften des Bürgerlichen Gesetzbuches. Vor allem erhielten die Vermieter wieder das Recht den Miet» vcrtrag zu kündigen und Räumungsklage zu erhebe«. Es sind nun verschiedentlich Schwierigkeiten dadurch axsaetreteii, daß WohnnngSämter die Inhaber derartiger Wohnungen auch dann, wenn s«« infolge Aufhebung des Mieterschutzes di« Wohnungen räumen müssen, entweder überhaupt nicht als Wohnungssuchende tn die Liste eintragen, oder ihre Unter bringung nicht al» dringlich anerkannt habe». Um die Be troffenen vor unbilligen Hünen zu bewahren, hat das N e i ch S a r b e i t S m t n i st e r i u m die Landesregierungen In einem Rundschreiben gebeten, die Gemeindebehörden an- znweiseu, derartige Wohnungs nchcnde in gleicher Weise zu behandeln wie Wohnungssuchende, die auf Grnnd einer Auf« bcbnngSklage zur Räumnnq verurteilt sind nnd bet denen die ZwangSvollstreckuna von der Sicherung eines ErsatzranmeS abhängig gemacht ist. Vas Slra ooUzriqsgesey serliggesieM. Berlin, 30. Dez. Nach der Meldung einer Agentur hat der ReichSjustizmintstcr dem NeichSkabinctt nunmehr den Entwurf eine» Reich» st rasvollzugSgesetze» zur Beschlußfassung zugclcitet. Da cS sich bet diesem Gesetz um ein Gesetz von erheblicher Bedeutung handelt, so dürfte daS gegenwärtig amtierende Gcschäftsmlnlstcrium zu dieser Frage nicht mehr Stellung nehmen können. Man erwartet aber, daß die neue Regierung sich baldigst mit diesem bedeut samen Gesetzentwurf beschäftigen wird. verli«. 30. Dez. Der NcichSarbcitSmInister hat jetzt dem Reichstage eine Reihe von Entwürfen zu Uebereinkommen vorgelegt, die von der siebenten allgemeinen Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation des Völkerbundes schon im Sommer 1025 angenommen worden sind. Diese Ueberein kommen sollen eine internationale Regelung der Unfallversicherung hcrbctsübren. Der Ävnfllkl lm mllleldeulschen Braunkohlen bergbau. Berlin, 80. Dez. Ueber die Regelung der Arbeitszeit Im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau ist, wie gemeldet, am 28. Dezember d. I. im RcichsarbritSministerium ein Schied»» soruch gefällt worden, der gewisse Erleichterungen tn der Arbeitszeit vorsieht. Außerdem hat der SchltchtnngvauSschuß vorgeschlagcn. eine Untersuchungvkommission zur Prüfung der Möglichkeit einer weiteren Verkürzung der Arbeitszeit etnzusctzen. Der NetchSarbcitSminIstcr hat nunmehr den Schiedsspruch für verbindlich erklärt und die Par teien zu EinigungSverbandlungen über die Ausmaß! der Mitglieder der UntersuchnngSkommission ans den 10. Januar 1027 tn daS NcichöarbettSmmtstcrinm eingeladen. lW. T. B.i Rur vier Pfennige D'erprelserkShung ln Bayern München. »0. De,. Zwischen der bayrischen Negierung und dem Braurrbund fanden hente Verhandlungen In der VterpretSfrage statt. Die StaatSrrgicrung erklärte eine Er- Höhung nm « Pfennige sür nicht tragbar, so daß die Brauereien sich schließlich mit einer Erhöhung um 4 Pfennige bereit- erklärten. ^ Die pszsenäe vritte ^ e»»lck« ängenonlerevchung. «Inelker »«er Spekeme Viplom-Opliker XsßhHßH ,
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