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Dorabcrch-BlüL SS. Tahrgo«-. AL 5S. Mttt»»ch4 1. Februar 1S2L. Dr-tzl-nlchri«! «achrtchl«, g«nlpr»ch»r.Samm»lnumm«r SckSckl. «» ftlr «e»Isel»rLch.: 20011. Gegründet 1888 DezugS'Tebühr DÄ-Z GI-^nIpalfta-N mm bre»e3,ll««,-»n. «usSamMman,»!,«». An»,!a«>untir 2ltNelaeN»Drel>e. «>-»-»- u. Tdohnunz-marU. Iläalli« Ln-U. «»cküul» Dorru»,p1»l»e laut Lar». Luiwitn.aluflra»« e«e-vorauabezahl. <rln,»lpr«>» d.Doralxndbiall«» «PI. SchrWEunq und tl«v»ackck>ft»*»>>«r «,rl»»ft-»ft» SS/ck0. «ruck «. »«Io, ,»n m»»,ch » «etchawl «n ««*»«. Pofttchttk-jt-nt» 1OSS »r«»«. «achdmck nur mU d-uftlch-r 0urll«nan,ab« <.«r»»d«»r Nach»."- zulllft». — llnvrrlangl« Schriftstück« w«rd«n nicht auldrwahr«. Vor -er Ealschei-ung über -en Streik. DermMetungsversuche -es Deutschen Beamtenbun-es. lDrahtmeldangunsrerBerltnerLchrtstleltung.) v « rli«, 81. An». Heute nachmittag tritt der Hanpt - »»eftandder Neichsgewerkschast Deutscher Eisen» bahnöeamtcr und -Auwäricr zusammen. Bon ihm HLugt dt» Entscheidung darüber ab, ob die Beschlüsse des er- «etterlea Vorstandes vom Li Januar Tatsache werde» und »> «t»a >- Million Eisenbahnbeamte ;»m Streik ausgernfen «erde» solle». Voraussichtlich dürste die Sitznng eine Verzögerung ersahren, da der Dentscke Neamteu- bu»d »tue Abordnung zmn stteickisv.rkchrsmintster Groencr send«« will, »m den Versuch zn machen, eine Brücke zwischen der Negierung und der Bcanitcnorganisation zu schlagen, vd dieses Vorhaben aber nach der gestrig.« Stellungnahme deS Kabinetts Aussicht aus Ersolg ha,, wird angezwciselt. Daneben beabsichtigt der Deutsche Veamtenbund mit den Beamtenausschüsscn des Reichstags j» Verbindung zu trete«, nm durch Parlamentarier der Negierung einen BermittluugSvorichlag nutcrbreite» zn lassen. Sollten sich jedoch diese Beilegniigsversnche zerschlagen nnd der Hauptvorstand der NeichSgewcrlschast den Beschluß des erweiterten Vorstandes billigen» so kan» schon morgen der EisenbahneranSstand Tatsache werden. wen« er sich zunächst wohl auch nur in Teilaktionen äußer« dürste. Der Hauptvorßauü wird jedeusalla bei der Proklamation des Streiks mit sehr ernstem Widerstand zn rechnen haben. ES mehrt sich die Zahl der Beamten, die in dem Vorgehen der NrichSgcwerkschast eine cruste Gefahr für das gcsamle Verniobeamteninm sich«. Man ist der Auslassung, das, der Gesctzentwurs über die Beamten rät« und Bramtenneriee«ttngcn. der geqcnivärtia dein Reichstage vorlicgt, durch die letzten Ereignisse keineswegs günstig beeinflußt werden wird. Es wird auch geltend ge macht, daß in Lsiddenischiand nur eine sehr geringe Ttreil- ftimmung vorhanden ist. Der Neichioerkchrsmtnister hat dat> Neichspoftminssterium ersncht. sür den Fall eines Streiks die telegraphischen Anweisungen des VrrkchrS- miniftcriumS ail dir Direktiovsbesirkc nnd Nachgeordneten Behörden wi< Vorrang zn befördern. Der Streikwille der Reichsgewerkscheft. Berlin, 3l. Ja,mar. Wie daö „Rcrl. Tagcdl." hört, Kat der geschüitssührendc Vorstand der Nelchsgewerkschast deutscher Eiscnbahnbcamte« und Anwärter den Hanptvor» stand erneut beanftragt, den Streik zu ver, künden, falls die im Ultimatum gestellte« Forderungen aüaelchnt würden. Der Hauptvorstand hat deshalb seine Mitglieder zu einer dringenden Sitzung siir heute nach mittag einberufen. lW.T.B.s Driagen-e Warnung -er Aelchsregierung. Berlin, 8». Jan. Da» RcichSkabinett hat sich heute abend eingehend mit den angedrohtcn Streik eines Teiles der Reichsbahnbcamten belchästigt. Man war sich darin einig, daß die unvermeidliche politische Wirkung dieses Streikes dent geschko mit den Bestimmungen und dem Weien des Beamtentums völlig unvereinbar sei. Die Rc'chcrcgicrnng richte» deshalb an all« in Betracht kommenden Kreise die drin gende Warnung, sich nicht zu Handlungen verleite» zu lasse», die für die Gestaltung ihrer Znkunst verhängnisvoll sein würden. Die innere »nd äußere Lage unseres Landes dnkdet eS nicht, daß von verantwortungsloser Seite durch Lahmlegung des Eisenbahnverkehrs die Hand an die Gurgel de- Staates gelegt wird, wie der aus radikaler Seite be liebte Ausdruck lautet. Die Regierung wird deshalb im ge geben«« Falle mit äußerster Energie vorgehe«, lvtv.s Berlin, 81. Jan. Zu den Vorkehrungen, die bi« Eileitbahnverwaltung sür de« Kall eines Streiks an genommen hat. erfährt unsere Berliner Schriftleituna «och. »atz auch die Technische Nothilfe znm raschen Ersatz i« Einvernehmen mit den »ichrstrcikendeu Organisation«» bereitgehalten werden soll. Dir Präsidenten der General» birektions« sind angewiesen worden, nicht in Verhand ln« gen mit den Streikenden einzutrcte«. Nach den ans verschiedenen Teile« des Reiches vorliegenden Nachrichten ist e» zwciielhast. ob die Strcikparole, wen» sie ausgegebc» «erde» sollte, auch überall befolgt werden wird. I» jede« Kall« hasst man, den notdürftigen Betrieb ansrecht z« er halten. namentlich hinsichtlich des Lebensmittels« und des Berufsverkehrs. Anch darans sind die Präsidenten hin- gewiesea worden. St« Verbot de» Beamtenstretk» durch Reich sgesey? Berlin, 81. Jan. Wie verlautet, ist gestern in Be sprechungen. die zwischen der ReichSregterung nnd den Aührer» der Parteien a«S Anlaß deS bevorstehenden Eisen, bah «erstreik» ftattsanden. erwogen worbe«, ob nicht durch ein Reichsgesetz, das innerhalb Sk Stunden ge schaffen «erden könnte, ein ausdrückliches Verbot b«S Beamtenstreiks ansgekprochen «erde« soll. An sich be- bars es zwar eines solchen Verbots nicht. Di« Bestimmungen des Beamtenrechts sprechen klar ans, daß ei« Streik «ine schwere Verletzung der Dienstpslichten darstellt «nd die ent sprechende« disziplinarische« Sonseqnenzeu »ach sich ziehe. oatz dte nnve»meistta>c ponn,a»e Wirrung oieies k«S die Zerstörung der Vorrechte des > scheu Beamtentums sei», müssten. Es ist die osienc Aussassnng der Reichsrcgierung. daß der Streik Der Deutsche Veamtenbund an -er Sette -er Aetchsgewerkschaft. Berlin. 31. Jan. Der Vorstand des Deutschen Beamten- b»»d«S hat gestern ein« Entschließung angenommen, in der eL heißt: Der Vorstand würdigt dt« Umstände, dl« die ReichS- gemerkschaft zu ihrem Ultimatum an die Reichsregierung geführt haben. Er findet den letzten Grund zu dieser Maß nahme in der sprunghaften und unsozialen Be soldungspolitik deS Nei chs sinanzMinisteriums. d«r sich ReichSregterung und Reick,stag bedauerlicherweise an geschlossen haben. Weiter wird in der Entschließung die Haltung des Relchsverkchrsministcrs besonders in der Krag« der Arbeitszeit verurteilt und schließlich die Er wartung ausgesprochen, daß die Rcichsrcgierung den drohen den .stampf durch d e sofortige Aufnahme von Verhandlun gen mii der Retchsgewerkschaft vermeiden wird. Vor -er Einigung über -te Deamten- vesot-una? Von Regierui^gssette erfährt eine Berliner Korrejpon- dcnz: Die Befürchtungert, daß cS zu Eiseubahnstreiks nnd zu Veamtenstreiks kvnrmen dürste, sind kaum noch berechtigt. Die Regierung ist vcrhaiidlungsbercit und wird die Be ratungen mir den Spitzcnorganisationen Ende der Woche aufnehmen, nachdem am Mittwoch eine Fühlungnahme mir den Ländern voranSgegangen ist. Bet den Verhandlungen werden die Relchslagspartci-en vertreten sein, denn die Regie- rung leg» Wert darauf. Hand in Hand mit dem Parlament zu arbeiten. Die neuen Finanzmittel sollen zur Sanierung der Finanzen dienen: es ist also von vornherein a»S- geschlvsien, neue 10 bis 15 Milliarden BeamtenGrderungen aus den neuen Steuern zu bestreiten. Ter Reichstag wird Vorschläge zu machen haben, aus welchen Mitteln tu Znkunst die neuen Reamtcnausbcsserungcn zu zahlen sind. Die Negie rung ist bereit, den unteren Besoldungsgruppen zuerst zu Helsen. Man will keine langwierigen Verhandlungen über Äendernng der Grundgehälter und andere Gestaltung der Ortsklassen pflegen — selbstverständlich sollen diese Kragen später erörtert werden —. sondern die Negierung will sür die teuren Orte zunächst TeucrungSzuschlägc gewähren, so daß alle Beamten sofort in den Besitz von Zulagen kommen. Die definitive Regelung bleibt späteren Verhandlungen Vor behalten. —— Schlletzung -er Deutschen Werke? -Eigne, Drabtb-etch, der .Dre»dn. N"chri>bten^'. Basel, 3l. Jan. Die „Baseler Nachrichten" melden aus Paris: Laut Sem „Jonrnal de» D> bat" hat der Bot- schasterrat in seiner letzten Sitzung Ergänznngsvor- schrisien zur definitiven Schließung der Deutschen Werke siir den 81. Dezember IsiLL zn- gestimmt. Hermes bleibt in Berlin. Berlin, 40. Jan. Wie die „Voss. Ztg." hört, hat der Neichsfinanzminister De. Hermes der Rcichsrcgierung nnt- getctlt, er würde es aus persönliche» Gründen vorztchen, nicht als Botschafter nach Washington zu gehen, sondern in Berlin zu bleiben. Man nehme an, daß Dr. Hermes bei einer etwaigen Umbildung des Kabinetts bas ReichScrnährungSministertum erhalten werde. Derkaami- der Aonfereirz von Genua? Paris, 31. Jan. Wie Savas mttteilt, macht sich in den Kreisen der alliierten Diplomaten von Tag zu Tag immer mehr der Gedanke geltend, daß der Zusammentritt der Konferenz von Genua etwas verschoben werden müsse. Auch die britische Regierung ziehe ohne Bedenken eine Vertagung tn Betracht, die eine bessere Vorberei tung ermögliche und damit die Aussichten ans einen Er folg der Konferenz erhöhe. (W. T. V.s iS Autzlanbs Verzicht auf Schadenersatz. lgner Dratztdertcht der „DrrSdn. Nachrichten'.» Stockholm, 31. Jan. Die russisch»,, Blätter wenden setzt ihre Ausmcrlsamkeit andauernd der kommenden Kon> fercnz von Genua z», Sie beschäftigen sich mit der krage, ob Rußland nicht den Versailler Friedens- -»ertrag anerkennen und sich damit den Artikel 110 (Anerkcnnuna des Anspruches Rußlands auf Schadenersatz iu,ch Deutschlandt zunutze machen sollten. Dieser Gedanke wirb von den Blättern aus bas schärfste zurück- rr wiesen. Die „Moskauer Prawda" schreibt: Sowjet- Rußland wird niemals den Artikel 11« ausnirtzen. ES würde sich damit nur bei dem deutschen Proletariat in Verruf onngen und seinem moralischen Ansehen einen schweren Schlag versetze». Aeünlich spricht sich die „Rolc Zei tung" aus. Der «traurige Friede" von Versailles. London, 31. Jan. Der frühere Lordkanzler und Kriegs- mintster Haldane hat tn einer Rede vor Mitgliedern der Arbeiterpartei erklärt, der Friede vvn Versailles sei ein trauriger Friede. ES werde niemals Frieden kommen, solange die Nationen in zwet Gruppen geteilt seien, von denen die eine größere Macht habe, alS die andere. Was England brauche, sei eine Fortschrittspartei von solcher Kraft, daß sie die heutige Regierung ersetzen könne. Senator Vorah gegen einen Schuldnachlaß an die Alliierten. Washington, 31. Jan. Der Senat besprach die Frage der alliierten Schulden an Amerika. Senator Vorah er klärte, in den Vereinigten Staaten »nd im Auslande seien mächtige finanzielle Einflüsse am Werke, deren Ziel sei. daß die alliierten Nationen dte den Bereinigte» Staaten ge schuldeten 11 Milliarden Dollar niemals zu rückzahlen sollten. Wenn man der Kommission für die Schulden an Amerika Vollmacht gebe, daS Datum sür die Zahlung der Zinsen zu verlängern, so würde die Folg« davon sein, baß während fünf oder sechs Jahren keine Zinsen «ingehe» würden. Dies würde auf neue Darlehen an die Schnldnernattonen htnauSlaufen, auf Kosten der amerika nischen Steuerzahler, denn dte Folge diese» Zustandes würbe eine Erhöhung der Steuern in Amerika sein müssen. lW. D.BJ Griechenland und die Lage in Kleinasien. (Von einem gelegentlichen Mitarbeiters Athen, im Januar 1022. Es ist schon ein Jahr her. -- Urber dem weißen Häuser meer Athens strahlt vom blauen Gricchcnlnmmel dte Sonne. Vom Königsschloß über die Akropolis und den ernsten Areopag, zum Lnkabettos und Museion, über den Hnmettos und Pentelikon. den AcgalcoS nnd KephisoS, über Phaleron bis hinab znm Piräus das gleiche farbenprächtige Bild, wogt ein Lichtermeer, wallt eine Flut von Fahnen. In der Odios Stablu, der Hauptstraße, vom VcrsassnngSplatz mit dem Schloß bis hinab zum Eintrachtsplatz mit dem kleinen Bahn hof der Lanrionbahn — ein Menichcnaewühl. Dicht an einander gedrängt. Arm in Arm Bürger, Offiziere, Studen ten. Soldaten, Arbeiter nnd Banern aus Attika. In die europäische Kleidung der Athener »lischt sich das faltenreiche weiße Ballettröckchcn der Nationaltracht, die sogenannte „Fustanella" vom Pcloponcs, die blaue Weste auf weißem Hemd der Hirten aus den Bergen EuböaS. Glocken läuten — in der Luft ltegt ein feines Klingen von Musik. — „Erchete", er kommt — „ilthe", er ist gekommen — „ton evherame, ton cthclamc", wir wollten ihn, mir brachten ihn — „ztto o Rasilcws, zito Kotzo", Heil Dir o König. Heil Dir Kon stantin! — Tic „Olive", daS Abzeichen der Anhänger Kon stantins hat gegenüber dem „Anker", dem Abzeichen der Benizclisten, im Wahlkampf gesiegt. Von seinem Volke um- jnbclt kehrt Konstantin mit seiner Gemahlin Sophie in die Heimat zurück — nnd Griechenland feiert. Im Taumel sieht das Volk ferne Zeiten, die blühenden qriechischen Gefilde von Alcssandrie», Antiochien und Konslantinvpel tauchen in seinem Träumen ans — die Namen Konstantin und Sophie, si? allein bürgen bereits dafür —- das? Konstantin der Zwölfte eS sein werde, der die Messe Konstantins deS Elften Palaiogolos in der Hagia Sophia sortsetzcn werde, die unterbrochen ward, als Sultan Mohamcd in Kvnstantinopel eindrang. Ein Jalir ist dahingeg.ingeii, ein Jahr »oller Sorgen, ein Jahr, das das griechische Volk Schweres dnrchmachen ließ. Den Feier- und Freudentagen folgten im Mai Tage, wo man den Abtransport der Truppen nach Klcinasien ge waltsam zu verhindern suchte, wo die Regierung den Aus nahmezustand erklären mußte — und wisder lacht der blaue Griechenhimmel, wieder blühen Palmen und Zypres sen, wieder hängen Apfelsinen goldsafng vvn den Bäumen in die Straßen hinein — aber dahin ist die sonnige Heiterkeit Athens. Düster und traurig ichanen des Parthenons urun:r- geßliche Säulenreihen, das Erechlcion, die Propyläen und der Areopag. verklungen ist die Königshymne von dem „Adlersoyn", eingezogcn der „Kyanelechos". die blau-weiße Nationalsahnc. verschwunden in der „bizantinisch: Adler". Unendliche Opfer an Menschen und Geld hat das grie chische Volk gebracht — und der Erfolg? — Unerreichbarer denn je ist die Konsrantinstadt am Goldenen Horn, auS den Bergen Anatoliens aber dringt der Schlachlgesang der Türken „izmir bizim dschanemis", Smyrna ist unsere Seele. Der König ist mit seinem Stabe von der Front nach Athen zurückgekehrt. Er hält sich vollkommen zurück und scheint nur den einen Wunsch zu haben, daß man ihn für einige Zeit vergißt. Die Kammer hat zwar sctncm Ministerpräsidenten GunariS mit großer Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen, trotzdem ist aber die Stellung des jetzigen Systems stark erschüttert. Die Enttäuschung des Volkes richtet sich in erster Linie gegen König Konstantin und seine Ratgeber, obschon der König für das Mißlingen der militärischen Operationen in Kleinasien nicht in diesem Maße verantwortlich gemacht werden kann. Es ist nicht seine Schuld, wenn die letzte Offensive den Griechen nicht den Sicgeslorbecr brachte, wenn das Griechenheer kurz vor den Tvrcn Angoras wieder umkehren mußte. DaS von ihm geführte Griechcnheer hat im Lause des letzten Sommers Erfolge errungen und Taten vollbracht, aus die es stolz sein kann. Man merkte sowohl in der Anlage wie in der Vorbereitung und Durchführung der Operationen deutlich die schon so oft bewährte Führung deS Königs. Der Grüßcnwahnsinn eines Venizelos hat Griechenland und sein tapferes Heer vor Ausgaben gestellt, die zu lösen cs einfach nicht in der Lage ist, weil ihm die nötigen Kräfte und Mittel hierzu fehle». Er hat den König damit in eine Lage gebracht, die auch dessen überlegene Kriegführung nicht zu überwinden vermochte, die aber ein Venizelos nnd ein General Paraskevovnlvs erst reckt nicht gemeistert hätten. Unter dem Einfluß dieser Lage und in dem Bestreben, ihrer nach dem Scheitern der militärischen Operationen ans diplomatischem Wege Herr zu werden, sandte der König ^ Anfang November seinen Ministerpräsidenten GunariS und den Außenminister Baltazzi tn die Ententc-Hauptstäst»«. Sie sollten versuchen, mit Unterstützung Engl^Mw an Frankreich heran» »kommen und dteisür König Konstantin und eine Beilegung des türkischon ^geS in griechischem Sinne zu gewinnen. Gnnaris besir.etz^inv noch immer auf Reisen Gespannt borckl Griechcnla ^M«s die Nachrichten au» London, Paris und Rom, arrK^fse klingen wenig hoffnungsvoll. An einen Erfvlg der Mission deö Ministerpräsidenten glaubt hier niemand mehr. Man sieht ihn bereits mit leeren Händen, dafür aber überall schlecht behandelt, znriickkchren. WaS aber dann? — Dos ist die sorgenvolle Frage. — Man dachte an eine Aussöhnung König Konstantins mit Venizelos und hoffte, auf eine solche gestützt, Griechenland durch bi« ihm drohenden Gefahren hindurch steuern zu können. Der vvn Venizelos elngesctztx und von König Konstantin in seiner Stellung belasset^. Gouverneur von Smyrna, Stergtabes, eine sowohl bei den Konstanltntsten wie Benlzelisten angesehene Persönltchkek, sollt« durch Uebernahme der Regierung die Grundlage sür eine solche Aussöh.urng bilden. Auch diese Pläne der An bänger Konstantins sind fehlgeschlagen. Die Bentzelisten lehnten ab. Sie haben den Kamps gegen König Konstantin aus der ganzen Linie bereits wieder ausgenommen. Un zählige Fäden gehen berits wieder vvn Nizza, de« jediae»