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12 »Dresdner Nachrichten" 12 Sonntag. «. September 1V08 »Mi Nr. 247 uvETEMOLDRU' len Mitte d« «Ne strophe »ar «ine Folge der Bauart Lrawnik-, dl zumeist an den steilen AlHängen de- La»vota sichen. Namentlich das Marktviertel, in dessen Mitte di Türkenmvjchee stellt, bildete ein Gewirr kleiner G-bche». Die abgebrannten Moscheen sind Baudenkmäler au- der Türkenzeit. als Trawnik iwch Residenz der Beziere Bosniens ivar. Seit der österreichisci-en Okkupation ist Tratonck der Sitz der Kreisbehörde nd >uid des Kreisgerichts, hat 6600 Einwohner und eine . . . _ . starke uison Der Brand brach unterhalb des alten Türkenkastells ans »nd verbreitete sich sehr rasch. Die alten Häuser des betreffenden Stadtteils loaren zuuieist aus Holz gebaut. Mehrere Menschen 'ollen in den brennenden Häusern uinaekommen lein. Auch wurde die Stadt nur durch da- energische Eingreisen der Garnison vor dem vollständigen Untergang bewahrt. Mehr als 500 Bauwerke wurden zerstört, darunter sieben alte historisch denkwürdige Djw- 'cheen. Der Brand dauerte vom Nachmittage an die ganze Nacht lnndurch: 3000 Menschen wurden obdachlos. Das Gerücht, das der Brand durch Funken auS einer Lokomotive verursacht wurde, ist noch nicht bestätigt. Die Loscharbeiten wurden durch Wasser mangel erschwert. ^ Zn der Gegend der Plaee St. George- in Paris fand jüngst eine Haussuchung bei einem Buchhändler statt, der mit tonderbarrn Dingen gehandelt zu habe» scheint; wir versichert wird, hauptsächlich mit solchen, dle zur Ausübung der schwarzen Magie gehören. Der Polizelkommissar Berthelot fand auch ganze Stöhe Briefe vor. in denen die Schieiber sich nach den geeignetsten Gekeimmitteln erkundigten, um die Liebe einer spröden Person zu erzwingen; um gestohlene Sacken zuiückzuerlanaen: um die Huiide am Bellen zu verhindern; »in Bich ans dem Felde w zu beheren. dag es willig folgt; uni Ungläubige und Freidenker in die Messe ?n nötigen: um die ehebrecherischen Frauen in der Kirche kenntlich zu machen; um den Teufel heraufzudcschwören und dergleichen mehr * Zn eine», vor dem Gerichtshöfe in Lisieur in Frankreich an gestrengte» Zivilprozesse verlangte ein Heiratsvermittler die ihm znaesickerte Gedühr von >0 000 FrcS. Nun wendet aber die sranzösische Rechtsprechung sin Uebeicinsiltnmuna mit Eusicheidnnge» des deutschen Reichsgericht-' die Vorschrift des tloäo «Mil. dass ei» de» gute» Sitten widersprechender Beitrag uneilauht lei und keine Wirkung lwrvorbrinaen könne, aus derartige Vermittlnugsperträge iin. da em für den Enola. nicht nur tili die Bemülnmgeii zugesicherler tsiiaklerloku der sittlichen und sozialen Bedeutung der Ehe zuwider- laufe und die Gefahr der Anwendung u»sanbe>er Mittel in sich berge. Der Richter in Lifieux dachte aber .moderner'. In den Urteils- gründen, die in dem entsetzliche» hölzernen ErwägnngsMl abgesaßt tind. beißt es nach der ..Köln Ztg.": .In Erwägung, daß zwar die Rechtsprechung und die Wissenschaft biö heute der vom Kläger be liebte» GeietzeSanSlegnng ln der Annahme beigevflichtel habe», das; eine wiche Vereinbarung gegeti die Würde der Ehe verstoße. in Er wägung aber, daß man trotz dieser Autoritäten wohl annebmen darf, dasi eine derartige Pereinbarnng nicht unbedingt und zwingender weise unerlaubt ist. in Erwägung ferner, daß bei dem jetzige» Stande unierer Sitten eine solche GesetzeSanwendnng übertrieben erscheint, das; tatsächlich die Begriffsbestimmung der Ehe. wie sie Portolis ge geben hat. heute als unzeitgemäß llointnine) erscheint, — daß in einer grosren Zahl von sollen die Bereinigung von Mann und Weib nicht mehr durch die gegenseitige Znneignng bestimmt wstd. die iiit Jahre 1855 Laborie als das Wesentliche der Ehe bezeichnete. — daß der Mann in der Frau, die er beimsübrk. nicht mehr die treue und ergebene Gefährtin seines Daseins sucht, und daß die Frau, die unausgesetzt nach einer immer vollständigeren Eman zipation strebt und die gleiche Stellung wie der Man» zu erringen sucht, in dem Gatte» nicht mehr ihren Schützer, ihre» natürlichen Halt, das O bei Haupt einer zu gründenden Familie sieht. — daß viele Heirate» heutzutage nur auf dem Interesse beruhen, daß. mit einem Worte, die Ehe ei» Geschäft geworden ist - auS dirien Gründen weist das Gericht die Klage als unbegründet ab und verurteilt den Kläger in die Kosten des BersalirenS." — Soll ein Leser oder eine Leserin, die in einer moralischen Umgebung und nicht im Tollhansc oder rm Zuchthaus groß geworden sind, soll ein Familienvater oder eine Familienmntter. die bei gesunden Sinnen sind. eS sür möglich ballen, daß ein Gerichtshof solche Urteile tat sächlich von sich gibt ? rnst der „GanloiS" enwört ans. — Er hat gewiß recht, aber inan sieht, zu welchen Folgeiungen die Eman- zivationSsilcht vieler Frauen führt, und in dieser Beziehung ist das Urteil sehr lehrreich. * Die Elnpsindungen eines Ertrinkenden ana lysiert der amerikanische Arzt Dr. James A. Lawson ans Grund seiner eigenen Erfahrungen in einer Art, die zu den Vorstellungen, die man sich gewöhnlich darüber macht, in einem starken Gegen satz steht. Er machte den Untergang d'-° amerikanischen Dampfers „Bokhara". der auf der Fahrt von Schan-ghai nach Colombo in einen Teisun geriet, mit. Nachdem den ganzen Nachmittag schwere Seen fortgesetzt über das Schiff gegangen waren, fuhr es kurz vor Mitternacht mit einem heftigen Krach auf ein Rifs, und in noch nicht einer Minute lag die „Bokhara" auf dem Grunde der Straße von Formosa. „Der schreckliche Krach." schreibt der Arzt, „machte mir sosorl den großen Ernst der Lage klar, ich zog den Reitungsgürtel henntter. ivarf meinen Gefährten zwei zu. bans den dritten uin und stürzte nach oben, um die Brücke oder dis Takelage zu erreichen. Es war keine Zeit zu psychologischen Studien übrig: trotzdem kann ich nie vergesse», wie alle Passagiere wie gelähmt schiene», und selbst meine Gefährten, tüchtige Militärs, halten keine Ahnung, was zu tun.war. Tis Stewards stießen verzweifelte Schreie aus und versperrten den Saloneingang zum Deck, und nur durch Ge walt konnte ich ihnen nachdrängen, gerade noch zur Zeit, da die erste schwere See sogleich die stajütskappe nieden'allen ließ. Aus Teck ging ich sofort zur Brücke und erstieg die Stu'en. als ein Wasserberg von oben und von unten zu kommen schien und wich.mit dem Kopfe gegen die Brücke stieß und mir eine vier oder stin» Zoll lange Schnittwunde an der Sckiädelhant beibrachie Ich erinnere mich, daß ich dann versuchte, mich durch Sie Reling der oberen Brücke durchzukämpsen Das Schiss aing'angenschein- !:ch schnell unter, und ich wurde mitgezogen. Ich machte kla. unter Waner und schwamm sogleich, um die Oberfläche zu e reichen, wir ich glaubte, augenscheinlich aber nur. uw weil.r nnterzngehen Die Folge diestr Bemühung war eine Abnahnuc des 'Atems, und nach zehn bis fünfzehn Sekunden konnte die Etuaimung nicht tanger znrückgebcillen werden, und ein surch>- barer Truck ^ant der Brust begann sich zu entwickeln. Infolge der großen Schmerzen in der Brust beim Ein- und Ansatnwn 'nickte ich mich wie in einem Schraubstock, der allmählich sett- aeichranbt wurde, bis ich ein Gench! hatte als ob Las Bruitbe^ und die Wirbelsäule brechen müßten. Vvr vielen Iabre» vstech- wem alter Lcbrer Sir Henry Littlejohn den schmerzlosen, leicht.» Tod des Ertrinkens zu beschreiben, „wie. wenn man au? schön., grüne Felder fällt"; das blitzte mir durch den Sinn, und ich sagte mir: „Armer, alter Littlejohn,diesmal war-nicht ganz richtig" Das „Schlucken" wurde hänsiger. und dann erlosch die Hoffnung. Obgleich ich kein Land gesehen batte, wnßte ich sicher, saß es nahe war, und ich batte gehont, wieder a» die Oberfläche zu kommen. Der Druck schien nach d'esem zehnmaligen schnellen ,.Schlucken" unerträglich, aber allmählich, als die Kohlensäure im Blute anwuchs. wurde der Schmerz gelinder. Gleschzeitig kamen die Atmungsanstrengunaen mit dem begleitenden Wasser- schlucken in längere» Zwischenräumen. Dabei schien ich in einen' angenehiiieii Traume zu sein, batte aber genug Willenskraft, um an Freunde zu Hause zu denken und lebhafte Erinnerungen mit der Deutlichkeit des Anblicks an die GramvianS zu bewahren, die mir in der Jugend vertraut waren. Ehe ich schließlich das Bewußtsein verlor, hatten die Brustschmerzen voll!» ansgehört und die Empfindung war tatsächlich angenehm. Wie lanae ich im Wasser znaebracht babe. kann ich nicht sagen, aber ich denke, etwa zwei Minuten, Ich wurde unter Wasser sebr gehindert durch die vorbernebende Anstrengung, ans Teck zu, kommen, und dann durch den betäubenden Schlag aus den Kobs, so daß beim Untergeben fast mir noch zurnckbleibende Luit in den Lungen war. Beim Verbuch der Einatmung wurde der Mund sogleich mit Dauer gefüllt, und da der Kehldeckel den Kehlkovs schloß, begann sogleich das Schlucken. Ich glaube., daß der Kehldeckel nur während der kurzen Ausatmung nach jedem Versuche der Einatmung nicht geschlossen war. In dem Artikel über das Er trinken m der „Encyclovädici Britannien" heißt es; „Der Er trinkende kämpft bei seinen Atmunasanstrenanngen darum, d>e Oberfläche zu erreichen — dabei zieht er Wasser in seine Luft röhre. was Husten verursacht." Ich'weiß nicht, wie es möcil'ck, ist. daß ein Mensch unter Wasser hustet: erst nack der Bewußt- losigkeit kann Wasser in d>e Lnstrabre kommen. Ich habe Leichen yyn Ertrunkenen in Hongkong aevrüsr: .,Schaum rn der Luftröhre" ist nichts weniger als ein stönd'oes Zeichen. Kapitän Marryats Forti«-»»» sirhe nächst« Seite. Gar- Vrenäuvr vauk : ISS »IRIIo»«« «»rlr. >4 RLLIHoi»«» Himlll. VLLLVÜN'. Höiü§ 7oks,LL-8kr5ss 3. ll. voxosttsukLSLs: ?ra§sr §kLS3ö 39. RorUn, Nsmdurx, Nromov, Mrndorx, k^rlk. Hannover, rlrmvdolm, Vllokvburx-Vvtmolü, OlivmaltL, I^üdvvk, LwloKaa I. L, L-onÄoll. nvä voll HVvrtlipsptvr«»«, Oelrlsartsi». LUnlü««»» sLmmtiiedor raklbarsn Ooapsi»» uvä Idtvlelvi»«!«u«vl»«li»«, xoxvo bSrsollxchoxixo IVortlipupioro. ^«itdwvallrrmix Kor. 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Vomtritstvllv fllr Vfeoksot. kröttnunL; iaukonäor kootinunZon, aued mtt LroättLv^vLIrrunj?. Letoillunfil tiörsovLllnxtxor sVortpaplvro. (fkvokvvrkvdr. ^nnalimo von (Zelltorn rur VorLlnsuus mit 2—4 "/» Zo navk LüniUxuvkskrlst. Vormiotun? visornor SellrauklAelior In unsorom oxtrastarkon kanrlvrsvlirallk. Vtzr^nliruns un<t Vornallunx olfouor und xvselilossonor Depots. § Nicht zu übertreffen an Einfachheit und Sicherheit ist: Kau »klm 8ommkf8 Setinlltrkleiilikn-^Llliolls. nnf welRer sich Rcfornikleidung ebenso, als auch die tadellos sitzende Schneidcrtaillc anfbant. Ein Syslein. das iür alle Ge'chmackSrichtnngcn. wie auch für deutsche, stanz., engl. Sctmirl- art gilt, kein Lchablonettzeiclinen und kein Bercchininas- stzstem. daher niemals veralte» kann. Unterricht aewissen- liaft, anregend und sehr leicht fastlich tkeor. und vrakt. in Bor- u Nachni.-4lbt. — Für AnStv. Pension. Anineld. Reitbahnstr. 2» II- Frau Ilele»« tziommer. Gcgr. 1880. L. 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