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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030906014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903090601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-06
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1903
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ein«» gemacht, und »r ^ 'S HK r»« "TZ « 8 rr« I r» v _,- Sr: r»». Immediatgesuche- an den Kaiser einrukleiden. wurde geltend cht. man möge dem vielgeprüften Monarchen Ruhe lassen > die Sackie mit der Kricgsverwaltuna erledigen. . Gegenüber den ZeitungSmeldungen über eine angebliche Demonstration gegen die Zurückhaltung der im dritter Dienstjahre stehenden Mannschatt stellt die ,,Triester Zeitung' lest, dan »'S >ich um einen gewöhnlichen WirtShauserjeß be irunkener Soldaten handcli. Es sei nicht wahr, daß die soldalen aas Arbeiterlied iangen. es sei unwahr, das; einer Eltze und Bajonett weggeworsen habe, ebenso sei es unwahr, da« seitens ser Toldale» Aeußerunaen über die Verlängerung der Dienstzeit crsolglen, auch sei es nicht richtig, von einer >ärmcnde,n Menschen menge zu reden. Gänzlich aus der Lust gegriffen sei schließlich auch die Behauptung, daß die Polizei auch mehrere Verhaltungen .orgenommen hatte, da ne gar nicht intervenierte. Spanien. Sämtliche Arbeiter der Kohlengruben in Cnenca sind in den A usstand getreten. iitelgieu. Der Berichterstatter des „Bingliöme Sitzclc* i» Schanghai meldet dem Blatte, die Belgier hätten nach langen und mühsamen »n Jahre I8W begonnenen Unterhandlungen eine» neuen Erfolg davon getragen. Sie hätten die Konzession einer Eisenbahnlinie von Kafföng-Fu nach Honan-Fu erlangt Diese Eneiibah» schneide die Lunan-Eüenbahn. werde eine Länge von ,'00 Kilometern haben und dem Tale des Gelben rlusses folgen. Serbien. Ueber ein Komplott von jüngeren an der Ver- chworung zur Ermordung des irüliereu Königspaares „icht be- eiliqlen Olt «zieren wird lolgendes bekannt: An dem Kom plott sind über 10c)0 Offiziere verschiedener Garnisonen beteiligt, ivährend die ehemaligen Verschwörer kaum 70 zählten. Eine Pro klamation wurde ansgesunden, welche über die an der Ermordung beteiligten Offiziere eine Ari Todesurteil verhängte. Um Blul- >ergie«en zu verhindern, beschloß der Minfflerrat die Verhaftung Ser Leiter der Bewegung. In Nisch wurden 308 snach anderer Angabe bloß 221 dort versammelte Ossiziere verhaftet, darunter zwei Hauptleuke und der Oberleutnant Peschitsch, letzterer ei» Resse Ses in der Mordnacht schwer verwundeten Ministers Teodvro- miiicli Die Ermordniig des ehemaligen Verschwörers, jetzige» «leiieraladjutaitteu des Königs. Popowilsch, sollte nachts auS- geiührk, werden. — Ursprünglich hatte inan beabsichtigt, zum gemeinsamen Vorgehen gegen die Königsmörder sich an den König ui wenden, doch waren die Meinungen darüber, was vom König .erlangt werde» sollte, geteilt. Während die älteren Offiziere eine gemäßigtere Anschauung vertraten und bloß die Pensionierung ser Köiiigsmörder fordern wollten, verlangten die iüngeren, da« sie Verbrecher vor ein ttrieaSgcricht geiiellt und streng bestraft werden sollten. Welche Meinung obsiegle, ist nicht bekannt, doch ueiäüossen alle Offiziere, falls der König die Bestrafung der ttöiiiasliiörder in einer oder der anderen Form ablchucn sollte, ure Entlastung zu nehmen und io das serbische Heer in der jetzigen lrüiichen Zeit seiner meisten Offiziere zu berauben. — Des wel keren wird berichtet: Die Verhaftungen in Niich werden -ortgesegt. Die Zahl der verhafteten Oltiziere >oll schon 47 be kraae» Sie alle wurden feftaenommeu, weil sie den Aiffrin unlerzeichnet hatten, der die Offiziere auffordert, vom Bönig Peter energisch zu verlangen, die an der Verschwörung gegen den Bönig Alexander beteiligten Offiziere, da ne ihren Fahneneid 'ckmiahlich gebrochen, sofort unter Anklage zu stellen: ividrigen- 'glls wird ein Massenaustritt aus der Armee angedroht. Man versuchte auch, den Divisionär von Niich. General Boschidar Iankowilsch, seines Postens zu entbeben, doch weigerte sich dieser, das Kommando abzugeben. Tie Sachlage lit sehr ernst. zumal die aktionsluftigen Offiziere, wie aus der ausgegriffenen weit verzweigten Korrespondenz hervorgeht, die hauptsächlich an der Verschwörung beteiligten Offiziere niedermetzeln wollten. Ob durch die Verhaftung etwas erreicht wird, ist fraglich: vielfach wird angenommen, da« die gegenseitige Gefahr eines Gemetzels noch immer nicht behoben, ja sogar größer als zuvor ist. Einstweilen hängt alles von der Energie und Umsicht des Königs ab. der für heute aus Nisch zurückerwartet wird, jedoch schon früher Ein treffen dürste. Seine Rückkehr ist äußerst erwünscht, da sich in Nitch von den Ministern die beiden Hauvtverichwörer Maschin und Gentschitsck in seiner Umgebung befinden. — Zweierlei wich tigere Ausrute waren es, weshalb die Verhaftungen erfolgten. einem fordern die Offiziere die Abstimmung des gesamten Ofsizierkorvs darüber, ob die an der Verschwörung beteiligten Offi ziere aus dem Heere onsgeftoßen oder auch unter Anklage ver setzt werden sollen. Interessanter und origineller ist der zweite Aufruf, der besagt, daß in der 'Nacht vom 11. Juni des lausenden Jahres serbische Offiziere ldieselben werden mit Namen genanntl in den Königspalast mit allen Offiziersabzeichen eindrangen, da selbst unter Verhöhnung ihres Fahneneides und unter Mißbrauch des Vertrauens aus meuchelmvrdcrffche Art den gesetzlichen König und dessen Gemahlin in barbariscl-er Weste ermordeten, deren Leichname verstümmelten, plünderten und durchs Fenster warfen. Hätten diese Offiziere auch nur einen Schatten von Ehrgefühl be/essen, i'o wäre es ihre Pflicht gewesen, ihre Offiziersabzeichen svson noch vor der Tat aozulegeu. Sie taten es auch nach der Tar nicht, sondern lieferten seither neue Beweise, daß sie aus Eigennutz und Habsucht handelten, ja, sie verstiegen sich bis zu der Frechheit, Regierungsakie zu verhindern und alle anständigen Offiziere mit Acht und Bann zu belegen. Unter solchen Umständen sind es die serbischen Offiziere sich selbst, ihrem Könige, ihrem Vaterlande und der ganzen gebildeten Welt schuldig, die Aus- 'wßung dieser unwürdigen Meuchelmörder aus dem serbischen Veere zu verlangen. Entweder legen sie den Waffenrock nieder oder wir alle, heißt es im Aufruf. Kunst und Wissenschaft. *ff Das Residenztheoter hat gestern obend die neue Spielzeit — das Wort ..winterliche" will einem nicht in die Feder — mit Paul Hehses sehr mit Unrecht vielbesprochenem Drama „Maria von Magdala" eröffnet. 'Nach dem zweiten 'Akt ließ sich ein wirklicher Erfolg konstatieren, der sogar stark nug war, lim Verrn Direktor Will und den Regisseur des Abeiiss, Herr» Ie«»er, vor die Gardine zu rn'en, der aber über ' dramcttstcben Schwächen des auch in anderer Hinsicht nicht s.emlich kühl: nur am Schluß des vierten Auszuges hob sich rornbergehend noch einmal die Stimmung, um im letzten Akt aufs neue völlig zu vertagen, obwohl gerade hier der Dichte" einige wohlgelungeneinrische Momente seinem durchaus epischen Stoffe ab- zurmgen weiß. Alles in allem ist das Drama das schwache Werk eines müden Mannes, das der vielen und großen Worte nicht wert ist, die man über seinen vermeintlichen Wert bislang gewechselt hat. — Die Aufführung war sichtlich niit großer Sorgfalt vorbereitet. Von den einzelnen MiNvirkenden traf aber nur L>err Ovcl den Ton für seine Rolle lIudas JschariolhI, die übrigen Tarsteller brachten nicht viel mehr als den guten Willen für ikrc zum Teil gnßerordentlich schwierigen darslelle-'schcn Aufgaben mit, auch sie Debütantin des Abends, Frl. Sophie Betke, die erst gegen Schluß des Stückes hin die unglückselige, Maria von Magdala erträglich zu sprechen und zu spielen wußte. — Das Publikum rief an allen Anschlüssen die Hauptdarsteller wiederholt mit reichem Beifall, der besonders nach dem zweiten und vierten Akt sebr stark war, vor die Gardine. ^ -f Tie König! Ho ko ver gibt heute t'F-L Uhr) Reblers „Rattenfänger von Hameln". ff Im K ö n i gl. H ofj ch a n i p i e l geht heute abend Schillers ..Jungfrau von Orleans" — znm ersten Male in der völlig neuen Einstudierung und Ausstattung — zur Eröffnung der dieswinterlichen Spielzeit in Szene. Nach der glänzend ver laufenen Generalprobe vom Freitag abend kann man sich eine künstlerische Sensation allerersten Rangrs versprechen : der Kröuimgs- zng im vierten Akte, in dem M Personen auf der Bühne stehen, darf direkt eine Sehenswürdigkeit sonder Alt und Gleichen genannt weiden. Tie Titelrolle spielt Frl. Pölitz. — Beginn der Vor stellung 7 Uhr. >. ... ff Heute. Sonntag, nachmittag gehl, im Nendenzthcatcr bei ermäßigten Preisen Fuldas ^chcustpiel „Das verlorene Paradies" in Szene. Abends wird Paul Hehles Drama „Maria von Magdala" wiederholt. e 'An der König!. Akademie der bildenden KnII si e beginnen die Studien für das Wütterhalbiahr im Atelier für Baukunst Anfang Oktober, in den Klassen und übrigen Meisler- atelierS am 2. November. Ausnahmegesuche müssen bis 1. Oktober ringerelcht werden. ff Im Volkstümlichen Liederabend des Dresdner Lthrergesangverein» (Leitung: Friedr. Brandes) am S d. M abend- 7 Uhr im Linckeschen Bade wird der über 300 Sauger zählende Chor folgende Lieder vertragen: „Liede«, srecheit von H. Marschner. „Zwischen Frankteich und dem Böhmerwald' von I. Dürrn«, „Wie könnt' ich dem vergessen" von Adam. „Morgenlied" von I. Rieß. „Schön Rolrauff' von W. H. Veit. „Am Brunnen vor dem Lore", gesetzt von Silcher, inid „Da- stille Tal", gesetzt von F. M. Böhme. Da- au- zwei Soloquartetten des Vereins gebildete Doppelquartett singt: „Schätzte, was Hab' ich dir Leids getan" von H. vom Ende, und „Waldvöglein". sowie „Vorsatz" von H. Jüngst. ff 6on,«rt-M itteilungen der König!. Lolmusikalienbandluna von F. Ries. Zlausbaus. Die Programme der sechs Petri- Streichquart eit-Abende <Henri Petri, Srdmann Wanvas, Alfred Lpitzner, Georg Wille). werden folgend« Werke umfassen: I. A»end, Streichquartette: Mozart: 0-mnII Olöch-Per, > Nr 42l: Duvemoq: tt-mott. op. 4«: Brahms: 8-ctiir, >,p. N7. II. Abend. Streichquartette: Schumann: X-ctui-, >>p. 4l Nr. S; I. Svendicn: X-woll, on. z; Lmc- ttma: L-»roll „Au« meinem Leben". UI. Abend. Drariek«: Streich- quintett tr-cluv, up. 77: Beethoven : Ttreichirio 0 ctui-, »p. S Nr. >: Draeiek« : Sireichqnintet« k'-clur, »p. 77 <wi«derl>olt). IV. Abend. Streich quartette: i5. B. Stanford: 0-moU. ou. «4 Nr. 2: Mendelssohn-Bar- Iboldv: L-moll, »r>. 44 )tr. 3: Eberuvmi: I>-mc>ll, Nr. S. V. Abend. Streichquartette: Grieg: U-woll, op. 27: Reinecke: v-ckur.ou. 3II Nr. 1: Schubert , v-uroll, nachgelassenes Wert. VI. Abend. Streich- quarieiie: P. Lina: V-ckur: Havdn: L-ckur, op. 54 Nr. 2: Becibove»: N-moll, op. >:i2. Die 'Ausfübniiigen werden am 13. Oktober. 2ü. Novdr., 38 Deremder I!WS^ 25. tzanuar, Lv. ftedruar und 21. Mürz ISO» im Muicnkause sialiiniden. — Die Leivinger »la m mermusik - Abende iMac Lewinger, Johannes Liriegier, Georg Furkert, 'Waller Schilling- werden am 2. Novemder, l8. Dezember lM2, l. Februar und 7. März lv04 im Mnienhause vcranilallel. ff Dem 3. Jahresbericht der Dresdner Volks-Sing» Akademie entnehmen wir, daß die Zahl ihrer aktiven Mil- «lieber zur Zeit 322 beträgt und die der Passiven 430. Als der Verein im Jahre lSOO begründet wurde, wies er 77 Passive und ll Aktive aus! Besucht wurden die Konzerte des Vereins im letzten Jahre von 16112 Personen. Den kolossalen Aufschwung dankt der Verein in erster Linie seinem vortrefflichen, unermüd lichen Dirigenten. Herrn Kapellmeister I. Reichert. Für den Winter 1903—1904 lautet der Konzertvlan: 1. Konzert am 6. und . November: „Das Lied von der Glocke" für Soli. Ebor und Orchester, komponiert von Mar Bruch: 2. Konzert 'Anfang Januar: Orchester-Abend, Solistin lKlavierl Königliche Kamniervirtuvsin Frau Professor Laura Rappoldi-Kahrer; 3. Mitplieder-Konzerl, Ende Februar: Vorträge ans dem Gebiete der heiteren Musik durch hiesige erste Künstler und Orchester: 4. Konzert, Anfang April: Ehor-Aufsührung. Außerdem nur für Mitglieder: zwei musikalische Abende. ff S ä ch s i t ch c K n n st a n s st e l l u ii g ans der BrüIil - chen Terraise. In dieser Worbe wurden verknust: Karl Enderlein: „Frühlingsanfang". Emt Stvcving: „Nietzsche Plakette". Felix Pfeffer: „Goethe-Plakette". Hans kluger: „Halskette", Erich Kleinheinpel: „Wandlenckter". Ter Eintrittspreis beträgt am heutigen Sonntag 50 Ps. Wegen der zunehnienden Dunkelheit wird die Ausstellung von nun an um >',7 Uhr geschlossen ß Sächsische Kunstausstellung. <XII) Mit W. G. Ritter und Berta Schröder kommen wir zu den Poinlillfften unter den Dresdner Landichastrrn. denen sich diesmal auch P. R. Krause- Weland mit einem ganz netten „Roggenfeld", das namentlich den schwülen Luflton gut wiedeigiltt. im kunstgewerblichen Kabi nett zngeiellt hat. Bena Schräder erzielt mit ihren blühenden Fiiederbäiimen an der Gartenfront deS altersgrauen japanischen Palais ein malerisches Bildchen von zart-duftiger Wirkung, wäh rend Ritters großes „Sächsisches Dorf" mit seinem teilweise stark pastosen Auftrag der Fache bet allcr idnlliichen Stimmung doch eine krcfftlgere Note aiffwetst. und übrigens nach Auffassung wie Durchführung den Künstler in seiner besonderen Wesensart gleich vorzüglich vertritt. Zum erstenmal auf einer größere» Dresdner Ausstellung erscheint Friedrich Bertram v. Voß. Zwar war das Tempercibiid seiner „Englischen Landschaft", das durch vie beinahe groteske Form seiner Wolkrngebildc und die eigenartige kolor>stffche Behandlung zugleich seffelt und befremdet, schon tn einer Frübirchisausstellung des „Sächsischen Kunstvereins" zu sehen, dafür ist aber die im Dunkel der..Sommernacht" ruhende Paikvilla neu. die mancherlei interessantes Detail bietet und überdies zu Ver gleichen mit ähnlichen Schöpfungen Meister Palmiss heraussoidcrt. Wenig von dem gewohnten Gleise schweift Franz Sch re »er in seinem „Novembertage" ob: ein häufigerer Wechsel der Motive wir der belebenden Staffage auf den Bildern dieses Künstlers, der vor zwei bis drei Jahren einmal einen beträchtlichen Aufschwung zu nehmen versprach, ist sehr zu wünschen. Auch die beiden badenden Knaben a>ff Max Pietsch manns „Gewitterstimmnrig" sind keine üvri- raichenden Erlcheiniinaeri; nur verstärktedie unmittelbar über dem Vordergründe des Bildes ruhende regeiilchwarze Wolke die Stlm- nittng des Ganzen in ebenso selbstverständlicher wie geschickter Weite. Ter weibliche Akt des gleichen Künstlers fällt außer durch zeichnerische Vorzüge besonders duich eine seine, außerordentlich diskrete Belichtung aus. — Tie übrigen Dresdner Landschafter bevorzugen — mit Ausnahme von Karl He» n, der in seinem stark ausgetragenen .Gebirqsstrorn" indes mehr ein sorgfältig ans- gesührtes geographisches Charakterbild als eine slimmungShallige Lcindlchait gibt. -- statt großziiglaer Gemälde mehr intim und durchgängig gemütvoll ansgesirhite Naturausschnitte, die durch ein «oigsallig wicdergegebenes Detail in Licht und Lnil besteche» und ein liebevolles Verlenken in die Natur voransieden. Hier ist zuerst Wilhelm Claudius zu nennen, dessen „Goldene Abendsonne", ein Bild von lehr intimem Stimmungsreiz, aller dings recht günstige Lichwerbältniffe verlangt - anspruchslos« wrin des ' ' Kuikapelle in Bad Elster war, vollendet deute am 6 d, M. «««> 85. Lebensjahr. Cr ist ein« der alleslen Hiusil« Dentschlaud« x Dle Aufstelluna de- R ichqed Da-»er«D,ulmal« an der Tirrgartenstratze »u Berlin, da« a« I Opodn eutlMi werden loll. ist noch nicht wett vorgeschritten. Einstweilen ist q«t einem dreislustarn, foralallig durch Hol, geschützten Unterbau der -sockrl ausgerichtet, wabrenv daS vlrreaige romanlschc Poilameni erst jetzt zuiammengesügt wird. An der rechten Seite «blickt man die Marmorplatt» mit der Gruppe Brünhtldr-, dir den lrafried umfängt. Auch dle au der abgerundeten Rücüeite be findliche Gruppe ist bereit- zur Stelle. Hi« «lchetnt. von den Wellen getragen, eine der Rhelnwchtn: sie greift neckisch in den Bart des Alberich, der tn der Tiefe de« Rhein- den Nibelungen, chatz hütet. Die beide» anderen Selten de- Postament« befinden ich noch nicht am Denkmalsplatz. Ta« ganze Werk Ist ln pentc- lschrm Marmor hergestellt Für die Äiuppe waren Blöcke von 5M bi- 600 Zentnern «sordcrlich. Der Marmoiblock für dle aus einem romanischen Seffei sitzende Figur Wagner- hatte ein Gewicht von 540 Zentnern. Ver na" mit der am Bach grasenden Schafherde, eine Arbeit von hübschen kolorlittschen Einzelheiten — C. M. R- Enderleins „Vorfrühling" vermag durch seine Scbnecreste aus dem srilchen Grün leid« nur eine ziemlich äußerliche Wirkung hervorzuruien, die durch den recht indifferenten Hintergrund keineswegs gehoben wird. Eine an baimoniicher Stimmung sehr gehaltvolle Talpartie gibt Manfred Gibkon ans seinem Bild mit dem Motto aus dem Scbooner- grnnd. das mit Carl OuarckS schillerndem Tümpel am Waldes saum und Gertrud Stctnbachs stark lm Worvsiveder Stil ge haltenem „Abend" zu den besten der kleineren Landichaltsbilder zu rechnen ist. Starke und nicht allein in der Ncilur ihrer Vorbilder ruhende Gegcnlätze bieten Onarcks „FrühIingSsomttcig" und der ..Reiffrost" von Paul Frcibcrrn v.Schllppenbach Während sich lener kaum genug tun kann in der farbenfreudigen Ausführung des kleinstädtischen Hintergrundes seines Grabenbildes. bickei SchlivvenbachS Hcidemotiv auf den ersten Blick wenig koloristisch Anziehendes: erst bei längerem Betrachten enthüllt» sich die ver- ichiedenen fein hingesirlchcnen Nüaneen der Bodenfärbung und der dunstigen Nebelwand, die den ganzen Hintergrund des BilveS einnimmt und selbst die spärlichen Banmgnipvrn wie mit feuchten Schleiern cinhüllt, um lo in aparter Welse eine überrrugend wir kende Impression z» geben. — Die Frnhlingsbild« von Gertrud Schram in und Oskar Starke, sowie die „Abendstimmung" non Adolf T b a in m mit ihiem kräftig leuchtenden Laub und Röhricht beschließen endlich die Reihe der Dresdner Landschafts- bilder in Ehren. — Die wenig Namen von gutem Klang aiff- weöeude Gruppe der Tiermaler führt auch diesmal wieder mit Fug und Recht Franz H v ch m a n n an, der sein Spezialgebiet mit reifer Meisterschaft beherrscht. Ganz prächtig hat er leine Kühe in die dunstig tuibe Lust eines Nordseewatts gestellt, durch die vie Strahlen der Morgensonnr nur mühsam ihren Weg sinden, um aiff deni glatten Vließ der Wiederkäuer und aus dem leicht liber- spiiltc» Schlickboden mit vielfachen Netteren zu «sleibcn. Nicht ganz ans der gleichen Höhe, aber immerhin als eine achtnng- gebielcnde Leistling hat das Bild „Nach Sonneiiiiitteigang" zu gellen, an dem vornehmlich wieder die ausgezeichnete Mvvellittnng des Ticrkörpers gefällt. Weniger Zustimmung wird Hermann B od en S ' weißer Stier sinden. der trotz leidlicher Darstellung ieincr ielhst und essekwoller Konticisliernng mit dem dunllen Wald rand sich doch dem landjchaftlichen Gnnzen zu wenig haimoiillch ciiwrdnel. um uneingeschränkte Anerkennung finden zu können. Als Trittcr im Bunde der Tiermaler vrälentiert sich diesmal Robert Stcrl. der treffliche Schilder« hessischen Banernlebens. der seine und sinnige Landschafter, der ans seinen hl« zu sehenden Bildern die braven Vierfiißlcr nur zur landschaftlichen Belebung zweier höchst interessanter Belenchtungsstildicn verwendet Beide Werke sind sowohl in der Wiedergabe des flackernden glühenden Rots der herbstlichen Kartoffelfeuer wie deS ruhigen Lichtes des ansgebenden Mondes, dos sich voll über die Tierkörper des Vorder grundes ergießt, virtuose Leistungen, dle den Künstler auch ans diesem Gebiete als eine originelle und höchst persönliche Natur erkennen lassen. — ll. ff Dem Deutschen Schiller-Veretn sind durch Frau verw. MlchaeltS ln Leipzig testamentarisch 10 000 Mark überwiesen worden. Ta- so viele wertvolle Erinnerungen an den Dichterfürsten bergende Schlll«häu«chen tn Gohli» soll tn sein« derzeitigen Gestalt dauernd «halten bleiben. Während des Drucks eingegangene Drahtmeldungen vom 5. bez. 6. September. * Leivzig. Bei der heutigen Paradetafel im „Palmen garten" M der Kaiser rechts neben dem König. Den Monarchen gegenüber saß der kommandierende General des 19. Armeekorps v. Treitschke: rechts vom Kaiser solgtru zunächst der Kronprinz von Sachsen, der Herzog von Aosta und der Herzog von Coburg, links vom König Georg saßen Prinz Eitel Friedrich. Prinz Leopold von Bagern und Prinz Johann Georg von Sachsen. Nach der Tafel traten die Majestäten mit den Gästen auf die Terrasse vor dem Gesellschaftsbaus im „Palmen- garten" heraus und hörten den Zapfenstreich der Kapellen des 19. Armeekorps an. Das Gebäude und das Blumenparkett vor demselben waren festlich illuminiert. * Leipzig. Bei dem heutigen Paradediner im „Palmen- garten" brachte König Georg folgenden Trinkspruch aus: Abermals darf ich mir gestatten, meinen tiefgefühltesten Tank Ew. Majestät darzubringen: heute im Namen des 19. Armee korps. welches beule zum ersten Male die Ehre hatte, vor Ew. Majestät zu erscheinen und sein militärisches Können darzulegcn. Tieser Tag ist ein Tag hoher Weihe für das Armeekorps und ein würdiger, schöner Abschluß für alle Bemichungen der Errichtung und Ausbildung des Armeekorps. Ich darf wohl im Namen des Armeekorps auSsvrechen, daß dieser Tag ihm ewig eindrücklich bleibt und daß eS sein stetes Bemühen sein wird, sich die Zufrie denheit Ew. Majestät, als des obersten Kriegsherrn, zu erwerbe» und es den besten Armeekorps Ew. Majestät herrlich« Armee gleichzutun. Ich bitte, die Gläser zu erheben auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers und Ihrer Majestät d« Kaiserin. Hurra, Hurra, Hurra!" — Ter Kaiser erwiderte: „Darf ich Ew. Majestät nochmals meinen herzlichsten Glückwunsch zum heutigen Tage zu Füßen legen und dem Armeekorps nochmals von Herzen meine vollste Anerkennung aussprechen für die mustergültige Art und Weise, mit der es sich bei de" heutigen Parade gezeigt hat. Unter den Korps das jüngste, hat es in seinen Paradeleistungen es dex ältesten und besten schön und gleich getan. Das verspricht Gutes für die Zukunft, es verspricht auch, daß, wenn Ew. Majestät rufen, das Korps draufgehen wird, wie das älteste. Indem ich mein Glas auf das Wohl des Korps erhebe, trinke ich zugleich auf das Wohl Sr. Majestät des Königs Georg. Hurra, Hurra. Hurra!" * Leipzig. Nach dem Zapfenstreich verließen die Maje stäten den „Palmengarten" und fuhren durch das Rosenthal nach dem Bcchichos Leutsch. wo König Georg sich von dem Kaiser verabschiedete, welcher alsbald mittels SonderzugeS nach Mersc'- bürg zurückkehrte. * Hamburg. Gegenüber der Nachricht aus Konstantinopel, daß auf dem der deutschen Levante-Linie gehörigen Dampfer „Pyrgos" eine Explosion erfolgt sei. wird von der Verwaltung der Levante-Linie mitgcteilt, daß der „Pyrgos" am 3. September Malta verlassen hat und nach Gibraltar bestimmt war. Von einem Unfall ist nichts bekannt. * Brüssel. Tie Tuberkulose-Sektion des H»° giene-Kongresses nahm heute mit großer Mehrheit einen Kompromißantrag an. der besagt: Die Tuberkulose ist speziell übertragbar vom Menschen auf den Menschen, nichtsdestoweniger liegt bei dem gegenwärtigen Stande der Forschung ein Anlaß vor, hygienische Maßnahmen zur Verhinderung der Uebertragung von Liertubcrkulose aus Menschen vorzuschreiben. * Averdon. lKanton Waadt ) Ein Bahnzug mit Ma terial und Mannschaften eineS Geniv-BataillonS. die sich zu den Manövern begeben wollten, entgleiste bei der Ausfahrt aus der Station Le Pendcs. Mehrere Soldaten wurden verwundet, darunter 4 schwer. 8!6lw aueli xv8trlxo Depeschen. Hosnachrichten, Eisenbahnrat, Landtagswahlbewegung, Städtische Verbrauchsabgaben, Verband der Mictervereinc. Wetterbericht des Kgl. Sächl. Metcorolog. Instituts ln Chemnitz vom 5. Septcmber 8 Uhr morgens (Temperatur nach CelsiuS). Wetterlage i» Europa am 5. September 8 Uhr früh: L tatton«. Name «Z! RiLiun, : u. Starke Äetter z-A! de-WindeS ! StaUon»- «am» Mchtnng «. »Urk de« winde» wett« r». ? Llornow. 74dj8 «r«ich!Regen 's" deiber 7»»iv80 tttchid-Uer ffl» - Black'od «I iwXZV maü h-iler - 1» Lcilly 5v,VVrisV stark wolN, ShrlMansd 64'() mäsnq molklq - n Mltnster 4 62 keichtiwölken! » >8 0 6S diVV park molken! - n Berlin <> ieichtwoUeni ff»« LkudeSnäS ii-jsci statt.wolkig -lb gari«r»b« 64 leicht wölken! »l» Stockholm osj StM Idaidi'kd .-IN irranN.M. 68 SO lelchöwttkst, ,28 Nopenhag. 67 jO schwach!heiter -14 Me, ii 83 8 leicht hettrr 4,8 o Memel <!1» OXO leicht Gedeckt -16 Patt« Ist Lwinem.2 66 80 leicht Heller -.Ni 0 München « 67 SN2 wogen! , IS 0 L lagen 66 80 schwach wolkig . lä Nom « 14 > wollen! ffl» L,li 60 , ^0 schwach haldbed -,u Nina Hambg. 1 V»!080 leicht bedeck, I 0 cib-mnl» 7 8» S80 leicht wolleni 4»! 0 Sin Minimum mit über 770 Mm. Barometerstand erstreckt sich von Lüd-Niihlcin!» bis nach dem botlnischcn Busen. Ein Minimum unter 745 Mm Baromctcrsland lagert Uder dcm wesllichen Schottland. Aus läufer davon erstrecke» sich blS nach Norv-Frankreich. Dculschland balle gestern wlederum beitereS, lrockcneS. meist lehr warme« Wetter, da« beut« auch cinballcn diirste. Prognose für den S. Levtemb«. Wetter: Keiler und trocken. Temperatur: Uebernormal. Windurspnmg: Oft. Barometer: Mittel. Witterung tn Sachsen am 4. September. ^ See-i Statton höh,-! ! in i Temv. wind LL Station Lee. Höhe m renw. »ln» sc- r: s 8 8 ß ß r reiben Ilk. 20.8 15.8 Still streiket« 898 18.5 15.7 a, vetphtg N7 I 2! 0 17.0 0 2 Schneeberg «:» »S.8 ii.« tto, Uoidi, 183 10 6 17.:, » lllfter »oo 16.8 w» »NV l 4Zau,en 2N2 2l.O 17 0 1 «lirnber, 781 19.0 16.3 «,8V 4 Hütan I 19 6 14.2,88» 2 Nettzenham 772 188 iro 80 8 — Ehemnitz I 810 j 18 1 1S.9 »o 2 — sttchtelderg 1218 18.4 ,8.0 0 r - Die Kemitterneigung des Vorabend» war von nur gerlnam» Einfluß ans die Temperatur des 4. September gewesen und zeigten die Tagesnnttrl wiederum durchichmNllch 8 <Lr. übernormale Werte. Am höchsten stieg di« Wärme in Sckmeeberg <27,2 Gr). Der Wind webt« schwach aus östlichen Richtungen. Don den meisten Stationen wurde Lau. von Loldt« sernes Gewitter gemeldet. Dresden. 5. September. Barometer von Optiker Eduard Wi«and (vorm. Osk. Bösold). Wallftraße 2. AdendS S Ubr: 7»S Millimeter, 2 gc- sallen. Thermometrograpb nach EeINu«. Temoeratur: höchste SS Er. Wärme, niedrigste IS <Lr. Wärme. Letter. Südostwind. Wasferttanv dev Elbe u«v Molda». Budwei» Prag Pardubitz Melnik Leitwerks» Dre-den 4. Scbtbr. -6 ff-16 ff-S -48 — 4L —150 5. Sevtbr. - 6 Z- 16 -f- 4 - 44 - 4» — 1V7 Wassrrwärme der Elb« am 5. September: L G»b E-
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