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''vH? »r. S»4 Sette 4 W—- WT/rTVMNkr /tTNYsNYUUHK — Mittwoch. 1. Vezewbee 1S2S Roma» ro» Paul van der Hurk. UL Foriletzung.i Die Herren betraten lebt den Spielsaal. -HanS Eber liard. der keine Eintrittskarte liatte. wurde zunächst an das Bureau verwiesen. Er legitimierte sich mit dem Pall des Herrn Duval und musUe wohl eine Viertelstunde ivarten. Meter lanae. dickleibiac Bücher wurden vor keinen Augen avk aekchiaaen er kab. wie die Herren -er Registratur ein wcnia lächelten dann bat man ihn. in einem Warte zimmer Platz zu nehmen. Andere Leute bekamen nach wenigen Augenblicken eine Harte — was konnte denn das schon wieder bedeuten. Nach weiteren zebn Minute» kam ein kehr eleaanter Herr mit ver bindlichen Manieren auf ihn zu und fraatc: „Sie sind Herr Maurice Duval nicht wahr?" ' «Jawohl!" 1 «Geboren am 80 Mürz 1804 in Rouen?" * „kawobl!" ..Dann darf ich Sie wohl bitte», bevor Sie Kbre Karte in Empfang nehmen, dicke kleine Nota über 76 Franks zu begleichen " Er überreichte ihm eine mit Maurice DuralS Unterschrift versehene Empsangobeställgiiug. datiert vom 17. Mai >614 über ein Rückrcikebillct nach Rouen im Werte von 76 Franks. HanS Eberhard machte wohl ein «ehr erstauntes Gesicht, denn der elegante Herr fügte liebenswürdig hinzu: ..Sie werde» sich wohl noch entsinnen, obwohl eS ein paar Jahre her ist. dah wir Hüne» damals das Rückreise- btllet auShändigten." Hans Eberhard gab keine Antwort, sondern bezahlt«. Dann erhielt er eine Tageskarte. AlS er in den Rouleiresaal kam. waren die Tische noch nicht sehr besetzt. ES nmr kurz vor 11 Uhr früh. Um Punkt 41 Uhr ging die Türe aus. und die „alte Eiarde" trat ein. Das sind alte Leute, die tagaus tagein mit tödlicher Leerheit zehn, zwanzig Franks gewinnen und dann nach Hanse geben. Einige machen das schon droisttg und vierzig Iabre- Da ii't ein alter Marquis, der sich nur Schritt vor Schritt, nrühsam auf einen Stock gestützt, fortbewegen kann. Oft sitzt er stundenlang auf seinem gewohnten Platz, ohne sich zu be wegen. und beobachtet nur mit gespanntester Aufmerksamkeit das Spiel. Rouge — noir — rouge — rouge — rouge — rouge — noir — rouae — noir — noir — Und plötzlich, wie in Trance, wirft er — - ..Rien va " ^ Hm letzten Augenblick ..Plus!" ' Z'vaiüig Tranks aus rouge, und dann ist es rouge. Er fühlt. waS kommt er weih auch die Zahl — er könnte ebensogut auf Numero le' en. es wäre stets die richtige. Aber er bat den Mut nicht dazu, und wenn er einmal den Entschluh dazu saht ist er seiner Intuition nicht sicher. Nur eines weih er bestimmt, wenn auch manch- mal nach stundenlangem ÄLarten: Hetzt rouae — — — oder letzt noir — — — und wenn ihm dann dabei eine Zahl etnfällt. kommt diese auch. Aber er spielt nur rouge—noir So sitzt er icden Tag ein paar Stunden aus demselben Platz — wartet — setzt — gewinnt — und acht hinaus- Der alt» Saalbiener. der selbst schon brethia Habre im Dienst ist. bat ihn vom ersten Tag an gesehen, damals noch graumeliert, aber schon alt und leidend auSlebend. Ed beiht. dop er vor <0 fahren in kurzer Zeit 13 Mil» lionen krank» verspielt und seitdem Monte Carlo nicht mehr »erlassen bat. Er ist nicht der einzige, e» gibt zwanzig, breikia solcher Gestalten. Männer und Kranen. Sie kommen teden Morgen mit dem Giockenschlaa elf. setzen sich auf ihre Plätze und warten, bis sie zwa-'ig krank» gewonnen haben. Das Kasino könnte ihnen den Eintritt verwehren, denn eS bat nach seinen Statuten da» Recht, jedem, ohne Angabe eine» Grundes, die Karte zu verweigern oder zu entziehen. Aber sie werden geduldet und vielleicht mit Rücksicht aus ihre einstigen enormen Verluste mit der grübten Liebenswürdig, keit und Ehrfurcht behandelt Sie waren alle mit grobem Vermögen gekommen und haben der Bank alles geopfert: letzt fristen sie seit Menschengedcnken ihr Dasein, gewinnen täglich, wa» sie zu ihrem Leben brauchen — mehr nicht. Sie gehören dazu, sie geben der Bank von Monako da» Kolorit. Ohne die „alte Garde" verlöre das Kasino sein Gesicht. Während HanS Eberhard diese alten Lentchen betrachtete, stiegen Tragödien vor seinen Augen auf. Ktirstcn. Grasen, Millionäre, damals iunge Leute, hatten in wenigen Wochen ihre Vermögen rerspielt. wozu? Sie batten alles, ivas iic begehrten, aber der Spielteufel hielt sie in seine» Kralle» und prehte sie auS wie eine Zitrone. WaS da sah. ivaren die leeren, nun schon zusammengeichrumpften Schalen. HanS Sberhard selbst spielte auch gern: aber er setzte stets dem Verlust und insbesondere auch dem Gewinn ein Limit. Deshalb hatte er auch manchmal Glück beim Spiel gehabt. Er hatte ein oft erprobtes System: aber da es vorkam das, bis zu 26m«l hintereinander dieselbe Karbe gewann, brauchte er hierzu unendlich mehr Geld, als er hatte. Er wollte vierhundert Kranke» gewinnen oder verlieren. Er beschloh. icdeSmal 10 Kranken auf rot zu setzen und. ob ge wonnen oder verloren, zweimal zu verdoppeln, und 10 Kranken aus die Zahl 8. 10 Kranken. 27 --- rouge. Er lieh 20 Kranken sieben. »1 ---- rouge. Er lieh 40 kranken stehen. SS — rouge. Er hob 70 Kranken ab und lieh 10 kranken stehen. Dann kam fünfmal noir. einmal rouge, zweimal noir Er verlor in einer Stunde 300 kranken. Die lebten 100 kranken. Hinter ihm stand eine Dame mit feuerrot gefärbtem Haar und einer ausfallend grvhen und üppigen Kigur Sie hatte sich etivaS an seinen Stuhl gelehnt und streifte jedesmal, wenn sie Geld einzablte oder abhob. mit ihrer Brust seine Schulter. Er batte sich einmal kurz umgcdredt. aber Ne weiter nicht beachtet. Nur ihr wundervolles Parfüm lenkte ihn ctiimS ab. Rien va pluS! Da» Roulette drehte sich, die kleine Kugel sprang hin und her. lies noch einmal herum. schnmukte noch den Bruchteil einer Sekunde und blieb dann liegen. 3 32fachrr Einsatz. Das Geld aus noir wurde etngezogen und auf rouge zugecählt. -Hans Eberhard wollte gerade seine 320 Kranken cinzicben. als jemand ihm links auf die Schulter klopfte. Er sab sich erstaunt um. und in diesem Augenblick griff die Rot haarige nach seinem Geld. Er fahte sofort ihre Hand: „Pardon. Madame!" ..Das ist doch mein Einsatz." „Aber ich bitte Sie ich setze seit einer Stunde auf drei." „Mais Monsieur" m-ischte sich letzt ein junger Herr ein. ich habe eS gesehen. daS Geld gebürt der Dame." „Herr Croupier, ich protestiere!" rief HanS Eberhard jetzt ganz laut ohne die Hand der Dame loSzulassen. Drei Herren und «ine Dam« wollten jetzt gesehen haben, dah der Einsatz von der roten Dame gesetzt worden ivar. SS war unmöglich, gegen dies« Mehrheit auszukommen. „Hände vom Tableau, meine Damen und Herren." rief der Vrvupier. „etwas mehr Ruhe, wenn ich bitten darf das Spiel geht weiter — ich bitte um die Einsätze — und wenn das Spiel gemacht ist. geht nichts mehr!" Hans Eberhard stand auf: er batte noch etwa 100 kranken, aber die Lust am Spiel war ihm vergangen. Wieder 3. Hans Everlmrd bis, sich auf die Lippen. Er sab de» Man» an. der jetzt auf 3 nicht weniger als 1000 Kranken gesetzt hatte und 32 00t» Kranken etnzog. Den kannte er doch Das war ein Berliner Schieber, mit dem er schon irgendwo zu- sammkngetvmme» ivar. Sr stellte sich hinter tkn und n»,rs seine letzte» 100 kranken nochmals auf die 3. Der andere setzte icdeSmal 1000 kranken aus Nummer 3 und SOOO Kranken aus rouge. Eliten va pluS!" Vier. ' Hans Eberhard hatte verspielt. Er blieb hinter dem Ncr. ltiier stehe» und sah dessen Spiel zu. Er verlor fast hinter, einander lOOOOO Kranken. Wie hieii dieser Mann doch? Er wirkte jetzt auch. wo er ihn flüchtig kennengclernt hatte. Richtig: Neubauer. Als ob der seinen nur gedachten Namen gehört hätte, drehte er sich um: aber er erinnerte sich nicht an HanS Eberhard. Er war ein untersetzter, breitschultriger Mann mit einem dicken Schädel, aschblondem Haar und kleinen listigen Augen. Er suchte nervös in allen Taschen »ach noch vorhandene» Sbivo oder Geldscheinen, und als er nichts mehr fand, stand er mit einem vor sich hin gemurmelten kluch plötzlich auf. Er setzte sich irgendwo in einen Sessel, während HanS Eberhard weiter dem Spiel zusah. Jetzt batte der alte MargutS gerade seine 20 kranke» gewonnen und ging fort. Herr Neulmucr sak unbeweglich in seinem Gelle! und starrte vor sich hin. Er hatte mit 20 000 kranken angefangen und ivar gestern noch mit 100 000 Kranke» im Gewinn gewesen. Wenn er vor einer halben Stunde aufgebört hätte! — — Er schlug sich vor den Kopf. Aber er gab das Spiel noch nicht auf- War eS eine eigen« Hdce oder hatte er cs mal irgendwo von jemaied anderem gelesen. Er wollte die Bank zwingen, ihm sein Geld wieder- zugeben. Er ging zunächst hinaus und beauftragte den Chauffeur, mit seinem Wagen direkt vor dem Etngang des Kallnos zu halten, abfahrtberoit, den Motor tm Leerlauf. Dann schrieb er ein paar Zeilen und steckte den Brief in ein Kuvert, das er sorgfältig rerschlok. Der Spielsaal war jetzt gedr-ngt voll. SS war eine Viertelstunde nach eins. Herr Neubauer stellte sich mitten in den Saal »nd wtnkte einem Pagen. Er gab ihm -en Brief mit dem Auftrag, ihn sofort der Direktion abzuaehen. Der Direktor las den Brief, ohne eine MieEz« ver» zieben: „An die Direktion der Spielbank von Monte Carlo- Ich habe in wenigen Tagen 260 000 Kranken verloren. Wenn ich bis halb zwei Uhr dieses verlorene Geld nicht znriickcrkalten habe, erschielle ich mich aus der Stelle, wo ich jetzt stehe." Der Direktor drückte ans einen Knopf. Ein Herr trat ein dem er den Brief zeigte und den er beauftragte, dem Ragen »u folgen, sich den Vricfschretbcr zeigen zu lallen und sofort An^'nnste über ihn vorzulegen. Der Spionagedienst in Monte Carlo ist Heller als die Kriminalpolizei in Ncunork. Die kleinen Spieler, die ei» paar hundert Kranken »msctzen. iverden nicht beachtet: aber sobald jemand um höhere Summen spielt und regel mäs,ig ins Kasino kommt, werden die genauesten Auskünfte über ihn etngezogen. «Kortsrtzung folgt.) D ttaufsn 81« kslnvn 8prsef,appsrst, dsvor 81« ttl« ^lectromvpkon M vltrapkon gstiürl tisdsn. Vorlllfirung dsrsIlivMIgsl. Wvlettv, „»«ürlletts ^ontzpisttorgstts, Iroir groksr ttlsnqfllnv k^srnsr 01« k-sbrlksls: k*o»^r>Iiori, Vox in «IIsn prstslsgsn uncl HustUhrungsn. — Srok«» 84u«Ittp»»ri«ni»g«r sllve erslsn fsdrtlralv in »««VN ?rei--l38en, such Qolvmt»!«. — ^gtilunkk-erleicliteiungl ^ Slsctromoplioritzlsu», liicli. Seliodmt. vrmöen. lv Kntkrop08optii8itie 6e8ell8ckatt oonaeratag, am 2. v«»«md«r, Ldend» 8 ONr, pr»n»>lr>,tr. 2S Vortrag von vre. V0ed,«r»1»»c»rs»-, Stuttxort, über: Der Pensen als i,eld, Seole unri Seist ksrien in kmtt kuctnia illunss Kreu/blr k. Die einLiA rickliA« ^rl II »>» v»> v»KIr»»n »nd »>rme» mmer mein UI »IN- ttzvran, kommen »»««idad'Lchro, enmuaUenginoen,. «do» «»> d>» T«»en tu >«»en. da»er didere Ueillung »»> wenigee ge>llu,«r und ddrpervchei -Ukstrengung. Drtz»I»N>», »aichlaea «„rflee Mklrd, „»erteil. Au»»»n>I u»ü Dor uhiung >r»I. «»«zlal,»,»»»,,, lür vrn Slen olypislenberus «i>» Unlrrri» ,n allen »au ni ga»-rn Ur-arwachiene und MSdchen mu dddeier Schulbildung. Aujnatzm« denllsIchiiMchliier Mchen I0e ontaen >»»7 ,n di» tllasien m» Sv und tv Wochenllunden. Del De'uch v» I»>I von dein der Pflichvchul«. tnüiittelili <« llfumbsiiütt VMIrleiM geenenl »w»7. Schu le»nng: 0. r»«e»»r. »»elannrntz« »0. gar den Vrlsverdan»: Sludienral Pi» ellor Minier. Iiimillllleil «». Ld. 78.9d. Zan Md >>" «»»-nNa-Sei», Md Slsppöscksn WollchlluiH. M» 2d. so nerrl Müller 11ald»»n- »«»»>, M». Il.dO. II, 18 78 U«nr»«N»n»»n von Daunen, und Sieppdechen >»dr »iel»w»r> Sioll» m aron «u»wadl. chi»»»»,ch»»I«»rNI v. «,»n»ar»Nr.» u «. «I», W»,«.»r»r. lei. 7W7». 8W IwÄiÄM öocsio jjsubssuosr F«s «F «/ ^o//e/?/oL 7s/. 0^2 N»»»1I« «,»,», »i,,,»r 1d«I«»l,»n, t» gadr» »r»6rn. Sproanierliaungen - Reparaiuren. >4 «e«ch,»r,tz, «, im ^n'rl j I.U4I02». Wringmaschinen liauk ml Vvrti»uen»»«rdel Oroüe kdleilunsr >Vs8ctißerSte Sökler 0run««r H> ill»«nn« ni«rr>»na 0»«,»lsj llsvkk »Mld-glllZl.i. «», Sk Möbel billigt Reform- u. Solz» Bettstellen von LL M. « La «» neu» m»d. Küchen »VN IKO Äfft, an ,e»tzri p»Nr» ö«rr«nrlmm»r 8p,i»,rimm»r 8el>t»1nmm«r -VN 4»0 Mk. an vktzttztzlongu«» „n 80 M!l. an ss!urg»rlt«rod»i> >»» 38 Ältl. an sorstt» Sich». 81»»v ». 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