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irr. SS4 SeNe 2 — »Vre»d«»rr Trochrkhtru" — Mittwoch. 1. Dezember 182« k Kochjpannung in Kangkau un- Schanghai. Forlgesehle Beratungen in Lon-vn. London. 1. Dez>."ber. Das Auswärtige Komitee de» Kabinetts beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung mit » lebten Nachrichten ans E''Iva. Macdvnald wird beute chmitiag im llnterbause dem Aukienniinister weitere tragen oor die Lage in Elitna nnterbretten. Ehamberlaln wird irank eine eingehende Darstellung der letzten Vorgänge in i kiina geben. Wie die .Chicago Tribnne' aus Hanks» metbet. baden sie franiösische« nnd britischen Matrosen gestern die Ver, idignnqSsteilungen der ausländischen Ksnzeistnnen besetz«. zwei amerikanische Zersiöier sind rar .Hanta» rtnaetroffen. Die Dockarbeiter in Hankan versuchen mit allen Mitteln dle ','abrungSmitielsiirsvrge filr die Ausländer abonkchneiden Pie ans Schanghai gemeldet wird, herrscht dort all- lemein die '.'lnsicht vor. dast eS zu einer groben Kata- «rophe kommen miisle. sallS sich nicht die Machte zu einer ntichlossenrn Aktion ans, affen wiirden. -sei der anaeiibffck- chen Sttmiinina könne der aerinaste -Zivischensosi eine Ex- -losion verursachen, die ei» 'Blutbad im Gefolge baben iriirde Es müsse noch r or Sonnabe»- etwas Wirksames ge- jcheben. da dann der (Generalstreik beginne, IT ll l Der König von Rumänien an Avereseu. Bukarest, i. glavember Der K ö n i g bat an den Minister, Präsidenten einen Brie» gerichtet, in dem eS m a. Heidt: iSl,j,tl!cher>vcise kebren meine Kräfte in leister 'seit wieder. Ich glaube, dast ich. wie biSber. meine Pflichten gegen Vaterland nnd -kolk iverde erlabe" 'önvrn. Kebriaens Hab- Ich bewiesen, dast ich die notwendige" Beschläge in Selbst- iiberioindiing ru sagen verstand, bandle eS gch nun »m die Ansopsernng ver'öno^er -lande in, Interesse des -later- landes oder »m die notwendige Enffchlollenheit als Könta den Folgen der --'erirrnnaen eines so-Ifmelsebten Kinde- e>n (ende ui machen Ich dabc also das Reckt in asanben. Pgs, ni""a»d an meiner beständsaen Sorge zweifeln kann, in voUem Made meine Pflick« dis rvm letzten "(tem'.-ae zn er füllen. Dieses von meinem Dnkel. dem erben König von Nlnmänien. begründete Werk iverde ich entschlafe,, ver teidigen. indem ich alle Anstrengungen mache um die von ,bm ans de» Rubin der Dniwnie und die <ko»solidier»"g des DtaaieS gegründete Zukunft zu geiväbrleilten. Ich bin nl"'r,ei,gk dgli ich bierbri die U n t e r st ü tz n n g aller guten Rumänen erhalten werde, in erster Linie aller mir tren»rae*»"en Berater. Sie werden alle nationalen Kräfte zu sammeln perftedtn. um einen Wall um den Tbron ,» bilden damit meinen Entschlüssen nnd Handlungen Achtung verslimkst werbe Sr habe es mit Vo-auern bemerkt. wie sein« Erkrankung dazu benutzt iverb«. um die dunastilchen Vkettrr der kon. sttzutlonellen Monarchie zu untergraben. E» sei nicht an- gängig, baft ba» Ochlcks»l der Krone von dem Villen iv-end. lemandeb abhängtg ae,nacht werbe. Das gestrig« Handschreiben des König Ferdinand von Rumänien an den Ministerpräsidenten ApercScu, stecht hier im Mittelpunkt beö politischen Interesses. Di« scharscn Aeusicrutrgen baben ungeheure Sensation hervor- gernken. In politischen Kreisen verlautet dach die Nachrichten über die Wiederherstellung des Königs nicht de» Tatsachen ent- sorcchen. Der Pariser Arzt Hartmann trifft morgen hier ein. »in der Operation an dem Konto betzuwohnen. Band kenüberfall in Ostoberichlesien. lD » r <d ktnnk > vrnch.i Breslau, 1. De». Die »Schlesische VvlkSzettnng' meldet ans Laurahütte: Die Dicherheitvvcrftältnisse haben sich seit den Wahlen erheblich verschlechtert In den letzten Tagen sind ein H lt t t e n t n s p e k t o r und ein Berginspektor von Banditen überfallen und schwer michhandelt worden In der Nacht z»m Sonntag haben die Polen die höhere deutsche MinberheitSschule angegrissen. Sämt liche Fensterscheibe» wurden etugeschlagen. iW. T. Bf Sabotterung des devlscker» Wahlerfolges in Kattowlq. Kattowitz, l. Dez. Wie vorgesehen, sollte a,m 3. dS. MtS. in Kattowitz zum erstenmal das neue StodtvcrordnctenkoUe- giuin zniammentreten. (5S wurde sedoch der Termin der erste» Sitzung im letzten Augenblick abgesetzt. weil von Ein wohnern der Gemeinde Bogut schütz gegen die Wahl Einspruch erhoben worden war, der von der Woiwodschaft als gerechtfertigt angesehen worden ist. AuS verschiedene» Landgemeinden wird berichtet, das, dort bereits die Wahlen der G e m e t n d c sch ö s s e n stattgefnnden Imben. In viele» Fälle» wurden aber dir deutschen Listen mit der Be- gründung a n S g e s ch a l t e t, doh sic aus formellen Gründen als ungültig anziiskhen seien. Infvlaedessrn wurden nur polnische Geinetndcichöffe-n gewählt. lW. T. B.f Die -eukfch-engttkche In-uttrtekonferenz. Ilerlin. 30 Nov. Die Begegnung zwischen den Ver tretern des NeicbSverbandcS der Deutschen Industrie und der Federation os British Indnstrn wird am 3 Dezember in London statlstnden. Die Zusammenkunft ist lediglich Ver- bandSangelegeiiheitcn gewidmet. Sie bedeutet deshalb auch keine Fortsetzung der Ansaiia Oktober staiiaebabien Verhand lungen in BroadlandS. Völlig freie Erfindung ist die Meldung eines englischen ViaileS. das, die Konferenz sich gegen die Wirtschaft der Vereinigten Staaten von Amerika richte. Im Rahmen der unter Ausschlus, der Belange einzelner Industrien zu führenden Erörte- rungcn allgemeiner wiistschastspoittischer Natur werden vor aussichtlich Handels- und zollpoiliffche Fragen. gewisse Punkie der Weltwirtschgstskonscrcnz. des AuSstelliiiigs- und Messe wesens, sowie das Problem der Doppelbesteuerung einen gröberen Raum etnnehmen. Von deutscher Seite werden der Vorsitzende des NeichS- verbandeS. Gcheimrat Prof. Dr Dulsberg. der Erste stell vertretende Vorsitzende. Frowetn. Elbcrseld, Staa!s!ckrelär z. D. Dr. v. Simson, Vorsitzender der handelspolitischen .Kommission des ReichSverbandeS, das gcschäftSsiihrcnde Prä- sidialmitglied, (tzehcimrat Kastl, und der Geschäftsführer. Dr. Herle, tetinehmen. Seneraloerfammluns, -es „Katferhof"- Kolels. Iortfctzung der Berhandlnngcn mit dem Reiche beschlossen. Ilukib Auntipkuch.i Berlin, SO. Nov. Heute mittag hat tm Kaiser Hof die austcrvrdentltchc Generalversammlung ..In eigener Sache" be gonnen. Auf der Tagesordnung steht der in den letzten Wochen heih umstrittene Verkauf des Hotels an die ReichS- regierung. Die Generalversammlung nahm eine E n t s ch l 1 e st u n g an, in welcher sie eine Prolongation des mit dem Reiche ab geschlossene« Vertrages über de« Berkans ablehnt, sedoch den Vorstand nnd AufslchtSra« ermächtig«, die Verbandlunaen weitcrzusühren und den Verkant eventuell dnrchznfiihren, wv- bei den veränderten Verhältnissen hinsichtlich der Preisbildung Rechnung getragen werden miille Die Verwaltung ist (ie- ansiragt. mit der Skadt Verlin und dein preukischcn Staate in Verbindung zu treten, um deren Vorschläge zu hören. Neue Lohnforderunqen -er Aeichsarbeiler. Berlin, l. Dezember. Der Deutsche Berkehrsbuud hat am 3l. Dezember den Sohnlarif für die Arbeiter der Deut schen R e i ch s p o st vom 37. Juli 103» gekündigt. Zum gleichen Zeitpunkt sind auch, wie wir hören, pvn de» be treffenden Gewerkschaften die Tarife für die Arbeiter aller übrigen RetchSbetrtebe, des RetchSfinauz- mttttstertums. des NeichswehrmiutsterlumS. der Abteilung Seemacht usw. gekündigt worden. Auch für diese Betriebe werden Verhandlungen in der nächsten Zeit etwgeleitet werden. Die Lohnbewegung der Re ich Sorbett er steht im Zu sammenhang mU der Aktion der Beamtenverbändc, die bekanntlich vor einiger Zeit vom Retchöfinonzintnister die Gewährung einer einmaligen Wtrtschastsbcihilfe zu Weih, nachte» gefordert haben. Auch die Eisenbahner» gewcrkschaften habe« stch dtessm Vorgehen angeschlossen. 2S0V0 Web«reiarbett»r ausgefperlk. Gera, i. Dez. Obwohl die Arbeitgeber im Sächstsch- Ihüringischeu Wrberciverbanb die beschlossene Aussperrung in den Ortsgruppen Glaucha«, Meranc und Neustadt an der Orla um einen Taa verschoben hatten, sind die Arbeitnehmer der stretkenden Iirmen Lchulenburg u. Bestie» in Gera und Ernst Engländer in Berga nicht zur Arbeit zu- rllikgckchrt. Io bah die Aussperrung mit Mittwoch früh für das gesamte (tzebiet deS Sächstsch-Thiiringischcn Webcrei- vrrbandes durchgcstthrt worden ist. Es sind ungefähr 2 8 lllill Arbeiter von der AnSspekrnng betrossca. OerMches und SSchjiiches. An«ülliae» Vanökaasmandar? Im Änschlust a» die Plenarsttzung de» Vandtaget ,m Dicnütaa fand eine Sitzung des R e ch t« a >1 t l ch u I s e» zur Beratung des kvuimuiitstiicheu Anträge» aus Haftentlassung des zw»! Tage vor der Wahl In Berlin »erhaiteten Abgeord neten Ewert stall. 'Nach verhältntsmästia kurzer Veraning vertaaie der Ausschnst die Entscheidung, ot» «» möglich ge wesen sein wirb, bast bt« Mitglieder de» Au»!chnsteS stch aus dem Aktenmaterial «in Urteil Uder di« Gründe dt« zur Ver haftung geführt haben, bilden können. Dieser Beschluss wurde mit li gegen lll Stimmen gefasst, wobei der Vertreter der Alt- soztaiisten mU den Bürgerlichen stimmt«. Bei der Berailing diese» Anträge» wurde auch die -rage aufgeworfen, ob das va»dlag»mgüdat des bekanntlich auch zum Iraktionbvorsive»- de» geivählten Abgeordneten Ewert überhaupt aültta tst. Das scheint »och lehr fraglich zu sein, benu e» tst. wie ver lautet. festgcstcut worden, dast der Abgeordnete Swcrt in Sachse» überhaupt keinen Wohnsitz hatte und Infvlgedelleu gor nicht wählbar gewesen wäre. Die -rage wird nun der WahlprUsungSanSschnst des Landtages klären müssen. Aukvmattsche Derkehrsregler in Dresden. In der nächsten Zeit werden an den HauptverkelirS- pnnklen sogenannte »A in b t - V r r k r l> r » r e g l e r" zur Aus- strstung gelangen, und zwar wird der erste auf dem Wiener Platz zu stehen kommen. Diese Verkehrsrealer haben zwei weist«, rotumrandete Hauptarme. Er'chctncn die bcdden Arme rechtwinklig zur Iohrtrichlung. io bedeutet da», dast die Ighrtrlchtniig gesperrt ist. Die beiden weihen Arme ent spreche» also den seitlich «»»gestreckten Armen des Verkehrs. Posten». Vor irdcm Wechsel der Iahrtrlchtung erscheint »in Zivtschenstgnal in Gestalt vo» zwei gelben, rotumrandeten Arme». Beim Geben deö Zivtschcnsianal» stehen die gelben Arme rechtwiiikelig zu den weihen Armen, so doh die vier Arme die I-alirlrichtnng von allen vier Selten her sperren. Das Zwikchensignol entspricht also dem hochgohobenen Arm« deS BerkehrSpostcn» und bedeutet: „Achtung!* Im übrigen wird auf die Bekanntmachung »«» Poltzet- präsldtunis tm nächsten Mvrgcnblatt verwiesen. Mitteilungen aus -er «Seianilrais-Sitzun- vom so. November 102«. Den Stadtverordneten werden folgende vewilignug«» ovrgcichlagen: 18 000 Mk. Iahrebbethllfe an die Dlakonistetzaostelt Dresden für 1»27.' l33 00<> Mk. für Nim- und ErweitevungSbouten, ins besondere zur Einrichtung eines Schnlbransebadcs in der 88. Volksschule tm Stadtteil Leubnih-Nenostra: M000 Mk. für Umhauten In der !U. Volksschule tm Stadtteil Löbtau: 81 400 Mk. zur Einrichtung einer «LntzlttzgSkrippe im Grundstück Palmstrohe 83. Die Stelle des MarkthallcndircktorS wird dem, Wohl- fahrtspoiizei-Obcrinspektor Merkel übertragen. Den Strahenzllg in Iortsetzung der Se«htst<«st, in DrcSdcn-N. beschlicht man mit dteiem Nomen bis zum Gast hof zum Hecht zu belegen unter Aufgabe der Benennung Fric-dhofstrohe. —* Die Stabtocrordnetea beraten tn ihrer Sitzung am Donnerstag u. a.: lieber die Errichtung eines VeriuchSschul- gcbäudes für die schul- und vorschulpflichttge Jugend: die Schassung einer engen pädagogischen und oraontfotorischen Verbindung der beiden neuen BersuchSschulen; bt« Er« grcifnug von Mahnahmen zur Linderung der Not durch Schassung neuer Arbeitsmöglichkcitcn für die Erwerbslosen: die Verlängerung der Höchstdauer der ErwerbSlosenunter- stütznng: die GeioOhrung einer einmaligen auhcrordentlichen Beihilfe zum Lebensunterhalt an all« vom OrtSomt für Krtegerfür'orge Betreuten, an alle erwerbslosen Kurzarbeiter und vom F'ürsorgcomt Betreuten: die Bereitstellung von Mitteln zu einer WcilniachtSbeihtlfe an die bedürftigen Kriegsopfer. Au Herde m stehen aus der Tagesordnung die An träge. die In der letzten Sitzung nicht mehr zur Verhandlung gekommen sind. ß-il s^S>2-8SSLt2S voei 2.— dickt«. »Ni Konzerl -es Richard-Wagner-Derban-es. Auch da- zweite der grohcn Orchesterkonzerte. die die OrtS- gruppe Dresden des lllicharü - Wagner - Verbandes Deulicber Irauen veranstaltet, zeigte den grohcn GewerbehauSsaal dickt- lesitllt und gestaltete sich zu einem vornehmen gesellschaftlichen Ereignis. Unter den Ehrengästen befand sich Prinzeisin Mathilde. Das Programm hatte klassischen Grundto». war jedoch durch zwei neuere Werke schattiert. Das eine war die dreisähige Sinfonie des jungen Dresdners Hermann Baum, die man in voriger Saison an gleicher Stelle schon einmal unter Dvbrowen hörte. Was kritisch über daS Werk zu sagen ist. wurde damgls gesagt. Mit der „Neuen Musik' hat eS nichts z» tun. nicht technisch, vor allem auch nicht geistig: es gesällt sich nicht i» verneinendem, ironisierendem Barbari?- inns oder in nüchterner Sachlichkeit, sondern geht mit Wärme älteren, edlere» Idealen »ach Man könnte es einen modern gewandcllen Ausläufer der Lisztschen Richtung nennen. Des halb brachte man ihm auch i» diesem Rahmen warme Snm- pathien entgegen, für die der Komponist wiederholt persönlich danken konnte. Die andere Neuheit war eine Orchesterbasiabe von dem schwedischen Komponisten AI S ö d e r m a n. Die ser hat als Vorkämpfer Richard Wagnericher Kunst in Schweden bahnbrechend gewirkt, ist also auch eine Persönlichkeit aus den geistigen Kreisen des konzcrtgebcnde» Verbandes. Seine diesmal gehörte Vertonung von UHIandS „Schwarzem Ritter" folgt dem älteren tonmgleiideii Balladenstil, zer splittert etwas i» charakterisierende Einzelbilder, findet aber in Klangfarbe und Deklamation doch eine kesielnde Grnnd- stimmiing. Vor allem gab sie Ivar N n d r 6 s e n Gelegenheit, ein wnndervolles mächtiges Organ m den besten Lagen durch 'cn Saal brausen z» lallen und allein schon dieses Stimm« häiiomcn erweckte begeisterten Widerhall Im übrigen herrschte, wie gesagt, die klassische Kunst. A n » e Roselle als weibliche Solistin des Abends lang die .^ki poriicin",Szene von Beethoven »nd die zweite Gräsin- 'irie aus „Iigaro". beide? in italienischer Ursprache und Im !til feinste» kultiviertesten Belkantos Auch das Beethoven- Werk, daS sehr oft vo» hochdramatischen Stimmen z» einer Ivrtillimo-Orgic entstellt wird gewann ko sein eigentliches historisches Antlitz als Spätling der lnrüche» italienischen .Kammerkantate. In der stilvollen VortragSkniist der Sängerin wie dem schlgckcnioien Glockenklgng ihrer Stimme sonnte man !o richtig schwelgen Mit herzlichster Dankbgrkeit wurde auch dieser Solistin aehuldigt An klassischer sinfonischer Musik endlich gab es die „Evrioiaii"-Ouverinre nnd die .Siebente" von Beethoven Der Gastdirigent Irteder Wcihmann. der de» ganzen Abend hindurch im wechsel- vollen Stil der sich bietenden Ausgaben >ei»e fixen Kavesi- neistcreigeiischastcn bewähren konnte, aab hier von seinem innersten Künstlertum Insbesondere die Sinfonie war von jugendlicher Begeisteruna durchweht, die sich zwar im ersten Satz noch etwas klassizistische Zügel anlcgte. im Allegrctto weit- jichtig vertiefte, in den beiden letzte» Sätzen aber dann un gehemmt dahinbrauste. Darum verlor aber da- Finale durch- an- nicht die Klarheit der Linie tm klugen klanglichen Auö. gleich der zeichnende» Streicher und der färbenden Bläser. Das Scherzo freilich geriet unversehens gar zu schnell, io dah sich daS Figurative etwas verwischte. Aber die anerkennende Freude an dem nun auch hier schon ausgezeichnet eingesiihrten Dirigenlentalent war doch wieder lehr grost und bekundete sich in herzlichem Vegrüstungs- wie Schlnkibeisall. Dr. Eugen Schmitz. Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsischen StaatSiheater. Opern- Hans. Freitag, den 3 Dezember. 3. Stnfontekonzert üerNeiheL unter Leitung von Fritz Busch. 1. EoncertantcS Quartett iiir Oboe. Klarinette. Horn und Fagott mit Be gleitung des Orchesters von Mozart. 2. Sinfonie Nr. 8 tn (5-Mokl von Bruckner. Anfang >48 Uhr. Die öffentliche Hauptprobe z« dickem .Konzert findet am gleichen Tag« vormittags X12 Uhr statt. Die Ausgabe der AnrcmtSkarten zum V« «t- h o v e n-Z n k l u S an Anrechtsinhaber der Sinfoniekonzerte crkolat bis mit 8. Dezember von iO bis 2 Uhr iLonntagö vo» Xil bis 2 Uhrs an der OpernhaiiSkasse. — Die Ausoobe der dann noch verfügbaren AnrechtSplätz« erfolgt in der Zeit vom 0. bis mit ist. Dezember an derselben Kaffe zn den angegebenen TageSzeit-en. S ch a u s p i c l h a n S. Gret Palucca. die vor wenigen Tagen wieder im überfüllten Hans der Berliner Volksbühne einen ansterordciitlichen. von der Presse aller Richtungen be zeugten Erfolg errungen hat. gibt mit ihrer Tanzonippc am So » »tag, dem.8. Dezember, vormittags >4i2Uhr ein Gastspiel Im Schauspielhaus. Do» sehr reichhaltig« Pro gramm gibt ein umfoffendeS Bild ihrer tänzerischen Ziele nnd Leistungen. Freitag, den S. Dezember (AnrcchtSreive si>, Wiederholung der Komödie „V o l p o n e* von Ben Ionsv» isret bearbeitet von Stefan Zweigs. Spielleitung: Joses Gielen. Ausang !48 Uhr. -s* Altert-Theater. Morgen Donnerstag. 2. Dezember, findel in dieser Woche bt» einzige Vorstellung von .Kronprinzessin Luise" »alt. Luise: Voile Klein. Loul« fterdinand: rftcodor vecter, Kron prinz: Julius von Klinkoivsiröm, sowie di« übrige Besetzung der ErsiaiiMtbrung. Beginn -48 Uhr. -k* Der Dresdner krhrergrsangnereln hat Frau Kammersängerin EltsabcIh Schumann, tzopra» von der Staatsoprr Wien, zur Mitwirkung in leine», ersten Winierkonzerl am 7. Dezember im cyewerbehaiis gewonnen. Di« Künstlerin singt Lieder von Mozart, »chiiberk und Richard Lirautz. r* Paul GraenerS Oper „tzanneles Himmelfahrt', die im kommende» Frühjahr an der Dresdner Staats- oprr zur Uraufführung kommt, ist im Verlag Bote k Vock. Berlin, im KlavirrauSzug erschiene». Da» Wert stützt sich aus Gerhart Hauptwonn» Dtchtun«. die Georg Äraener, der Bruder de» Kompontsten, für Opcrnzwecke bearbeitet bst. Die Arnieleute-Lzcncn sin- aus And-utuna beschränkt, da» Phantastische, Visionäre erscheint in den Vordergrund gerückt. Die männliche Hauptrolle, der Lehrer Gottwald. Ist sür Tenor geschrieben: si« wird wahrscheinlich in Dresden von Taucher gesungen werden. Als Vertreterin des -Hanncle wirb Erna Berger genannt. 7* Tonkünstlernercln. Der vierte UebungSaden» iPolmengarteni brachte für Dresden zwei Neuheiten. Der Mainzer Lothar WIndsperger war mit seiner Rhap- sodie-Sonate iWcrk 3l» für Cello »nd Klavier vertreten, eine zerrissen erscheinende Kiongdichtung mit buntgestaltigem In halte, bet dem man nicht recht warm wirb. Viel« Ton- gcdankcn tauchen ans, ohne rechte Verarbeitung zu gewinnen. Daneben finden sich reichlich viel öde Strecken. Man vermisst Ballungen zu Gipfelpunkten. Nach ausierordentltch reichem Tonartcii-Buntfeuerwert ringt sich erlösendes S-Dur durch und bringt et» ernigermahen versöhnliche» Ende. Johanne» Smitb mit Paul Aron al» rassigem Pianisten, deid« setzte» bestes Können ein, umi dem Werke einigen Ersolg zu sichern. Bei weitem tiefer greift der Russe Serge Iwano- witsch Dane jew mit seinem breit angelegten, hochinter- cffanien Klaviergutntctt. Es beweist nach Inhalt und Auf bau den Schiller und Nachfolger TschaikowsknS. Man erbaut sich an der blühenden Melodik, an der pikanten Rhythmik, am formschönen -lusbau. an den kontrapunkilichen Feinheiten seiner Klangsprache. Das Ganze überschreitet dte Grenzen des KammcrstilS und bewegt sich tm Glanze de» Orchestralen. DaS in bestrickender Pvinphoiiic ansgebaiite A'dagio führt z»m leidenschaftlich gehaltene» Allegro hinüber, reich an Ge danke» in wunderschöner Gegensätzlichkeit. Ein virtuos ge haltenes Presto folgt von pikantem Reize, russische Eigenart zum Ausdruck bringend. Grokziigtg setzt da» kolgende Largo ein. mit der absteigende» E-D»r-Tv»lciter tm Basse überaus geistvoll gestaltet, über sich blühende Melodik vo» zauberischer Schöne entfaltend, lind wie grostartig versteht Tancjciv zu steigern bei ausgesprochener Konzentration der Tongedanke». Keck htiigeivorfcn sind die führenden Themen tm Final« mit reichlich viel Unruhe. ES mutet im Lichte der vorangehenden Sätze anfangs etwas schwächer an. Dann aber ringt sich un erhörte Wildheit frei, die alle Schranken durchbricht. Schroffe Gegciilätze behaupten sich und bringen Gipfcliing in einem geradezu überwältigenden G-Diir-Ailegro vivace. Man fühlte sich in der Werkstatt eines Grvstbeaabten. der eS nur ko ans den Ncrmcln hcrausschiittclt. Mit der Wiedergabe voll brachte» die Herren Aron. Ianba, Bor in an», Seifert und Günther eine wahre Heldentat, die de geisterten Jubel auSlöste. Dte Einleitung zu dem Abend halte Mozart mit dem Klavtcrgliartctt i» ES-Dur gegeben, b-. ?. -s* Karlsrnher Oper. Wie uns ei» eigener Drghtbericht meldet, halte in Karlsruhe die Uraufführung vo» Bernhard Schusters Over „Der Jungbrunnen' viel Erfolg zu dem ein« bühnenwirksam« Handlung «tue wagnerisch gerichtete Musik und ein« hervorragende Inszenierung gemeinsam verhelfen.