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N"' >»>sn>. » tiuf' !!««° prlz V- pq unl ans- «leb ngen e». ,3voöo vom»,»«, y« «.»». —«Mk. »««k'.—>»'»», l » c«. tn Vart». Tagevlatt für FotiliK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. «. r»nnk»i. «ne »,r»»tte für »— «»ch» »L,«,« Itrichrmen der 2»l-E wird »Ichr,e,ed««. »udwlrti,« «mr»»cen« «ustriiß« »on un» undelunnl-nUrrme» uit» Berl»n«i> «njeriren wir nur »e»'N Vr<i»u>ncr,n»o,A«diu»«duich »»cteimarken »der Puiiein.-Hlun». Acht Silde« k»I>e« Id Pili'- L»< >«r»t« für die Men,-,» Rumme« W« »«chelnem yel»»,«die Veit» »e«l« «> Vit«. mr ttp>«8vrIV-VL»UUl»Q< n ^ §LLM, «elilow—bltr»«»« >7, vis-L-vks ckom Xünl«I. 8olllo»s. Lioeno k'aiiMation unsorvr ^.rtilrol im grüsstcm LIa«88tLhv una «io io all«» 8tüeirsn volllrommvnesUorstollnntrsvorlLhrvn lassen uns dinsicktliok Auswahl nnck l>iUi«vn Preisen selbst hoi Ictsinsto» Linkitutsn »usssrgm-iijhnllohv Vortbeils bigsen. «MckML v°°?-7r-"«K.SV wie den Antrag Heeremann. betr. vie Zollvergütung au« Mehl an. Die Linke suchte die Beschlußfassung über vie Erhöhung der Spooialits seiner eleganter Wiener Cranatten eiuptivblt in N'üsstor ^usvililit Sivkvr, Sir. v I>»iivi»«tr»»»,w« >i . v. Wollwaarenzölle durä) Schlußanträge und Zweitel an der Be- schluhsähtgkcit zu beieltigen. Bei der Auszählung verließe» dle meisten »Freihändler den Saal. Die Befchlußun'ätstgkclt wird constatirt. Vorher ftibrte Lonnemann auö, die sächsische Enquete -N--2L-S-- _Ilz«nn d'»dr»l on>I »,I!n»ie ,in»n»i>I keiner l.es«r- unci stronrs-flsisntsri« )V»»r«n,l1uIvrv-?oli-L»rnIturen,Fidums, , . fjioli«r,8otimuolc-u. Xunstgiyeast-nil«. X§I. LtivilS. lloÜiot., i Speelallt-t: ^nte. ti^un« von praokt- ^ ' /stdums u. Stsppon mit kernen oalll- Dra^erstrasss 7. L WWM, ßiLpli. Diplom« »aek ckon 8t>lvollston Leiebu. nu äubllüe» so«je Wappen^ i u. K'ainousrüM LukLtuis, Düekor etc. n sei unvollständig. Die vorgeschlagene Zollerhöhung nützt den sächsischen Industriellen gar nichts, Sie sächsische Negierung solle de» Fabrikanten das nötlstgc Capital vvrschictze», damit diese die selben Muster wie die Elsässer aubtübre» kennten. Nr. 1L1. Wtitrnina iwm »0. Mai: varomrier uach Otkur «°i°ld, Oi»u„rav« Id <Add». »U,, 7«8MtIl.. i»««»eftrr, u MM.->cftic»rn. rdcrmomrirogr n. Rca»»,.: Id » W., uicdr. L«m». 7 u W., hilchft« Tcnw. Li"w. Nurd.Wind. Woil-nio». Aussichten sür den »I. Mai: Wenig Aenderung, etwas wärmer. ^ ^lkNstUg, 31. Ä?Nt. «rrantwurllichrr «edoctriir >ür Politisches vr. iimil vier«» in TrrSdrn Das parlamentarisch« Gewitter, daS wegen der .Hamburger Frage Eugen Richter, Wolfson und Konsorten kürzlich insccnirt batten, ist bei Weitem unschädlicher vorllbcrgcgangcn, als das ele mentare Naturereignis, daß sich über den, reizenden Tharandt ent laden und den freundlichen Plauenschen Grund verwüstet liat. Jene Herren glaubten Donnerkeile zu schleudern, als sie mit dem vollen Brustton sittlicher Entrüstung von „Vergewaltigung der Verfassung" deklamirten und pathetisch sich spreizend, der „geknech teten Freiheit Hamburgs" sich amiahmeu. In Wirklichkeit waren es nur Kolophoniumblitze und zu allem Malheur verbrannten sie die eigenen Bläser. Bei Lichte besehen, hat nicht .Hamburg, eher hätte Deutschland Ursache, über einen drückenden Vertrag zu sprechen. Die Hansestadt tritt unter Bedingungen in den Zollverein, welche deren eigensten Interessen in vollstem Maße anerkennen und schützen, dafür aber dem Zollverein sehr schwere Finanzopfer auferlcgen. .Hamburg verbleibt ein für die Zwecke des Großhandels und der Erportindustrie bestimmter Freihafenbezirk dauernd, ein Bezirk, der ofscnbar sehr groß und mit bemerkenswerther Gcntilitnt bemessen ist, selbst den iin künftigen Zollgebiet bclegencn Export-Industrien, speziell der Sprit- und der Hefcn-Fabrikation, sind weitgehende Er leichterungen in Aussicht gestellt, und es ist ihnen der Forstbetrieb zunächst für zwölf Jahre garantirt. Der Zollanschluß ist auf einen Zeitpunkt nach dem 1. Octobcr 1883 festgesetzt, und die Zollverwal tung wird alsdann von Han,bürg selbst gchandhabt werden, der Hamburger Senat und seine Beamten werden die neuen Verhält nisse selbst regeln und ausführen. DaS sieht nicht nach Vergewal tigung aus, nicht nach jener Kanzler-Diktatur, die nach der Meinung der Herren Bambcrger, Rickert, Richter und ihrer Gesinnungs genossen mit allen Mitteln bekämpft werden muß. Der Anschluß .Hamburgs an das Zollgebiet wird sich so unter Formen vollziehen, wie sic entgegenkommender und sreundiuichbarlicher kaum gedacht, wie sic für die Hamburgischcn Interessen nicht besser aussindig ge macht werden konnten. Angesichts dieses Vertrags machen die bohlen Deklamationen der Fortschrittspartei und ihres großen Tri bunen nur einen komischen Eindruck. Beschämt sollte Richter für den Rest des Reichstags die Pfeife ein ziehen, aber eher kann man von einem gehörig ausgczahlten Kater daS Aushörei, seiner nächt lichen Dachpromenaden verlangen, als von Richtern trotz seiner Hamburger Blamage größere Zurückhaltung. Wir Steuerzahler des Zollvereins haben weit eher Ursache zu fragen, ob die Verkleinerung des Hamburgischen Freihafengebiets — denn cs bleibt ja bestehen, es wird nur verkleinert — ein 40-Millione»opfcr werth ist ? Auch Bremen wird ja binnen Kurzem ii, den Zollverein treten, es schwer bei, die Unterhandlungen: auch hierfür wird das Reich Millionen auszubringen haben. Das summirt sich schließlich so hoch, daß wir im Zollverein, wenn man die Gelder durch eine neue Reichsanlcihe beschafft, jährlich ein paar Millionen an Zinsen werden ausbrin- gen müffeir Können cö die Hansestädte nicht wesentlich billiger machen, daß sie nicht mehr Allcrweltshäsen bleiben, sondern anfan gen, deutsche Hafen zu «erden? Wie windig «S mit der Liebe der Richter'schen Clique für die Rechte der Einzelstaaten ausschaut — man erinnere sich der Tiradcn für das „gute Recht Hamburgs" — war recht deutlich bei den Reichstagsverhandlungen über die Lotterien zu sehen. Es war unseres Erachtens schon ein Eingriff in die Befugnisse der Einzcl- slaastcn, als der Reichstag eine Besteuerung der StaatSlottcrien be schloß; ganz ungehörig wäre cS aber, wollte der Reichstag das Verbot derselben überhaupt auSsprcchen. Kein BundcSstaat, der überhaupt eine Lotterie hat, kann heutigen Tags die sehr betracht iichen Einnahmen aus dieser Quelle entbehren, und cs ist ein Widersinn, wenn der Reichstag den Einzelstaatcn zumuthet, seinen Bürgern wegen Erhöhung der indirekten Steuern Erlasse an den direkten zu gewähren und ihnen dabei gleichzeitig noch den Lotterie' zuschuß abzuschneiden. Aber waS schccrt die Logik die Fortschritts Partei? Sie stimmt frischweg für den Eingriff des Reichs in die Emzelstaaten. Mit dem sittlichen Pathos, den man gcm gegen das „unmoralische Lotteriespiel" losläßt, bleibe man uns gefällig vom Leibe. Das Spiel an sich ist ebensowenig ein Laster, wie das Trinken; wenn man das Spiel ganz abschaffen wollte, dann müßte man auch daS Kartenspiel verbieten, führte zutreffend der Mg. Stumm aus. Eugen Richter und Löb Sonneniann sind mit ihrer Entrüstung über das verderbliche Glückssviel nicht blos komisch Gegen das in der Tliat nichtsnutzige Börscnspicl, die Differential geschäfte, den höllischen Tanz ums goldene Kalb haben sic kein Wort des Tadels; sic stimmen gegen die Börscnsteuer, die erst den Umfang des bodenböscn Treibens an den Tag bringen wird. Denn die lebhaftesten dieser Tänzer gehören dein auscrwählten Volke an Aber das mäßige und so bescheidene Oeffncn des Glücksfensters, das mittelst der Staatslottcrie bewirkt wird, ist Jenen ein Gräuel, denn der Ertrag der Staatslottcrien wandert nicht in die orien talischen Taschen, sondern in die Staatskassen. Wenn der Reichstag, wie nicht zu bezweifeln, seine über das Stempelgesctz gefaßten Beschlüsse aufrecht erhält, so ist cs in der That bezüglich der Steuerfragcn so gekommen, wie cs vorausgesagt worden war: der Reichstag verwirft die Wehr-, die Bier- und die QuittungSsteuer, er bewilligt einzig die Börsensteuer. Für die so gehässige QuittungSsteuer batte sich nur der Graf Wilhelm Bismarck erhoben. Damit hat der Besteuerungsseldzug seines Vaters das prophezeite Ende gefunden. Viag dasselbe Schicksal allen derartigen Steuerpläncn, namentlich beim Tabak, bereitet sein! Gambetta ist nach seinem Triumphzug in Südfrankreich wieder nach Paris zurückgekchrt. ES war ein förmlicher Fürstenzug. Seit Napoleon hat Frankreich keine derartige Prachtcntfaltung gesehen. ES fehlte Nichts, höchstens die Ehrcncompagnie, die Könige und Prinzen an Bahnhöfen zu empfangen pflegt. Herr Gambetta crthcilt Audienzen und empfängt bald „in wohlwollender", bald „in herablassender" Weise seine Mitbürger, vcrtheilt Ehrcnlcgionskrcuze, kurz, er tritt ganz als Staatsoberhaupt auf, ohne sich um das nominelle Oberhaupt der französischen Republik, den guten Herrn Grövy, zu kümmern. Seine Reden lesen sich, abgesehen von manchen Gemeinplätzen, ganz gut. Er hat in Cabors einen merklich lieblicheren Ton angeschlagen, als voriges Jahr in Cherbourg. Er strömte überhaupt von Wohlwollen und Versöhnlichkeit über. Er war so gnädig, den Gerichten zu bemerken, daß dieselben jetzt bester als früher den Ermattungen entsprächen. Das Beste an einen Reden waren seine scharfen Angriffe gegen die Diktatur, gegen die Erhebung eines Einzelnen in den Besitz der Allgewalt. Er sprach da lauter goldene Wahrheiten, die sich nur unendlich drollig ausnahmen, da das Verdammungsutthcil der Diktatur aus dem Munde eines Diktators kani. Das Ganze klingt wie eine ungeheuere Sclbstpcrsiflage. Er vcrutthcilte in den schärfsten Wendlingen selbst seinen Herzenswunsch, verfluchte seine geheimsten Gedanken, zerbrach die stärksten Springfedcrn seiner Thatcn. Kann man die Verschlagenheit weiter treiben? Denn thatsächlich ist Herr Gaml-etta, „der große Bürger", heute der mächtigste Mann in Frankreich. Der Präsident, die Minister, Alles beugt sich seinem Willen. Ihn, zu Liebe verändert die Kammer in einer einzigen Sitzung das Wahlgesetz. Wenn er also davon dcklamirt, daß die Nation sich nie „den Händen eines einzigen ManncS" ausliefcrn und daß Frankreichs Degen nie mehr einein „Abenteurer" dienen olle, so hört sich das an wie ein übermüthiger Scherz. Die Bewohner von Eahors sind gerade nicht berühmt durch Geist oder Feinheit der Auffassung und sic mag die Kühnheit ihres Landsmannes verblüfft Volk, das sich so gern das geistreichste der Erde nennen hört, nicht Sinn lind Empfindung haben für den ungeheueren Hohn, den ibm sein augenblicklicher Beherrscher ins Gesicht schleudert? Ist das Salz der Erde wirklich dum», geworben? Nicht etwa, als ob wir glaubten, daß der Spott der Pariser .Herrn Gambetta entthronen könnte. Dazu sitzt er bereits viel zu fest; daS abfällige Utthcil der Presse wird ihm Nichts mehr anhaben können und auch der Senat wird nicht im Stande sein, seinem Willen Halt zu gebieten. Für Europa hätte die Diktatur Gambetta's zunächst nichts Bedrohliches. Trotzdem, daß Gambetta gewiß an die Revanche denkt, glauben wir nicht, daß er daran denkt, sie jetzt zu suchen. Dazu erscheint er uns doch viel zu sehr praktischer Staatsmann. Er weiß, daß Frankreich im Augenblick, da es das Wort Krieg nur flüstert, vollständig iiolirt wäre. Es hätte Niemanden, auf den es zählen könnte und in Italien sogar einen Feind, der für Tunis seine Revanche zu nehmen Gelegenheit fände Darum, glauben wir, wird Herr Gambetta, auch wenn er Präsident der Republik ist, Frieden batten, wenigstens für die erste Zeit und bis Verschiebungen auf dem europäischen Schachbret eingetreten sein werden. Das französische Protektorat über Tunis ist daS Faustpfand für den europäischen Frieden und da das Protektorat etwas Vollbrachtes, die Negierung Gambetta's etwas Werdendes ist, so stehen für jetzt die Chancen für den Frieden nicht schlecht. Auch die bedrohliche griechisch-türkische Frage ist der friedlichen Lösung nahe. Die Botschafter Europas verlassen nach und nach Konstantinopel, ein BeiveiS, daß es dort Nichts mehr für sie zu thun giebt. mit dem elistcichen Hinweise au« alles daS zurück, waS vie ^nlgl, sächsische Regierung in unablässigem Bemühen gethan bade, um die Nötbiagc der Weber-Bevölkerung des sächsischen Erz gebirges zu beheben. Aner entgegnet, er wolle varkwer nicht slrelten; aber der Notbstand dauere nun schon seit dem Jahre 1817. Nach persönlichen Plänkeleien zwischen Bamberger und Schorlcnicr, wobei Beide zu der Neberzeugung kommen, daß sie älter geworden, folgt Einzelberathung. Sonncmann beantragt: Irische Weinbeeren mit IO Mk. per >00 Ktlogr. lstatt 15 Mk.j Zoll z» belegen; doch sollen Weintrauben zum Essen in Körben big 8 Kilvgr frei lein. Der Zoll wird »ach der Regierungsvor lage aus 15 Mark festgesetzt, die Befreiung adgttednt. Ncntzlch berichtet über die Petitionen betr. Zollrückvergütung aus Mehl und cinpficblt einen Antrag aus sNactstaß deö Iben» titätvnachweiseö insoweit, daß gestattet wirb, soviel ausländische- Getreide In die Mntßen zollirei ei»zu>ührcn, alö von denselben Stel len aus Mehl dem Ausdcutevcrbältnlß entsprechend exportirt wird, v. Hecrinann und v. .Kardorff beantragen Ausrechthaltung dt- Identitätsnachweises auch für die Perlon. Richter u. Gen. wollen die RiickvergülungSangelegenheit in die vorliegende Novelle mir ausgenommen haben. Daraus wird die Sitzung auf Abends vertagt. - Zum Regierungöenlwurs wegen Erhöhung des Zollsatzes aus Wollenwaaren liegen iolgente Anträge vor: Soniicmaiin: niibcdruckte Tuch- nnv Zeugwaaren 100 bez. 180 Mark pro 100 .zttlogr. (Regierungsvorlage: 135 bez. 220 Mk.), bedruckte I20bez.200Mk. (Reg.-Bori.: I50bez.2S0Mk.) Lö»ve. Sonneman», Delbrück: keine Erhöhung der Wollwaarrn-, son dern Ermäßigung der .Kammgarnzölle aus 3M. pro lOOKllogr. B er11 n. Der Bundetzrath gcnehinlgie die Handelsverträge mit Oesterreich und der Schweiz. Dem letzteren Ist eine Ver abredung wegen gegenseitigen Schutzes der Rechte an literarischen Erzeugnissen und Kunstwerken beigegcbcn. — Die NeichSpartet wtrb bei der 2. Lesung deö llniail-VersichcrungS-GesetzeS Wieber- auingbme veS -taatozulchustev beantragen. — Heute Vormittag kanb aui dem Tempclhoscr Felde vor demjKaiser die große FrühsadrS- Paradc statt. Derselben wohnte u. A. KricgSministerv.Fabrice bei, welcher am Sonnabend Abend, begleitet vom Prcmierlleute- nant v. Oppen-Gulbenbexg, ci»S Dresden hier angckommen war. — Die Redaktion der „Jüd. Pr." versendet eine ihr gestern zu gegangene Meldung, wonach unter den geplünderten und odvach- lmcn Juden ln mehreren Ttädren SübrußlandS der Hunger typhus auSgcbrochcn ist. Berliner Börse. Lebhntte Kauflust, sprnngwelS steigende Coursc. Motive: Günstige Auswärronotirungen, gute Ernte- Aussichten. Schluß etwas schwächer. Credit blieben 5 Akk., Ungarische 3 Mk., Franzosen fl Mk. Vesser. Eisenbahnen batten heute riesigen Verkehr. Obcrschlesilche 3'/» Procent höher; von österreichischen erzielten Galizier, Norbwestbahn, Buschtlchradcr wesentliche Gewinne bei brillantem Geschält. Prioritäten sehr icst, aber still. Von Banken nur vie leitenden belebt. DeutschcBank I, Leipz.Credit 5Proc. hthcr. Dresdner Bank, junge wie alte, niedriger. Fonds still, gut behauptet. Russen fester. Bergwerke vernachlässigt. Industrien meist wenig verändert. Reukslt Telkgramme ver..TrrSvncr Nock>r."vom 30. Mai. Berit». Reichstag. Große Zolldebatte. Zur Beratbnng stehen die Vorlagen aus Erv-Hung dcö Bichl- und Traudenzolleö, sowie aus Erhöhung deö Zolles aut bedruckte und iinbevruckle Tuch- und Zeugwaaren. Bamberger halt eine lange Rede über blc Schädlichkeit der Schutzzölle, v. Kardorff weist nach, daß die Vorlagen nur Feister corrigircn, die s. Z. bei Fest stellung der Wollen- und Melstzöllc gemacht wurden. Trotz Ver jchlechien Ernte habe sich vie Lchutzpolitik vollstänDig bewährt. Er empfiehlt dle Vorlagen zur Annahme, v. Benda spricht Namens ver Mehrzahl der Nationallibcralcn für Ab lehnung der Erhöhung dcS Mehl- nnv WvUenwaarcn-Zollcö. ».Mirbach: Die landw. Aibellcrbcvlkcrung habe ein großes Interesse daran, baß die Lebensmittel hock) im Preise «lehcn. Die Frage der Lebciiömtttclprclse sei von unteigeordneter Be deutung sür die arbcitcnde Bevölkerung (Oho! links). Bei schlechten C rnten sind es weniger die höheren Lehenöniittelprciie, c»S vielmehr die mangelnde Kaulkrait rer ländlichen Bevölke rung, weiche er bitter empflndct. Hätte die arbettenbe Bevölkerung wirklich ei» so großes Interesse an billigen Lebensmitteln, so würde die arbeitende Bevölkerung sich dock) von dem rhenere» Weste» nach rem billigen Osten zlcbc», gerade daS Gegentbeil findet statt. Die höheren LcbcnSmittclprcise seien freilich nicht ohne Bedeu tung alö Agitatlonsinlttel bei den Wahlen. «Bravo!» Löwe- Berlin: Anstatt umzukchren, renne man tleier hinein. Die Meeraner und Glanchaucr Industrie sei aus daö Empfindlichste geschädigt worden; durch die Vorlage werde sie aber noch mehr gelchädiat, denn so hoch könne man die Wolleuwaarcn-Zölle gar nicht stellcn, baß dadurch c>» Ausgleich iür die Zölle am Kamm garn hcrdcigttührt werde. Im Weste» hätte» fick' die Lebeno- mlttcipreilc um den 0. Thcll i» Folge der Zölle erhöht. Staats sekretär Scholz ist erireut, baß Löwe anerkennt, daß die Ver hältnisse ln Meerane n»d Glaucha» einer Besserung bedürfen, v. Schorlcmer-Alst «ragt nach Benda'S Erkl-rung die Liberale», was sie nun eigentlich seien: Scbutzz Uner oder Freihändler, warm ober kalt. Bamberger habe von einer Vergötterung Verein.»geben. Die allzu häufige nnv öffentliche Abnadme beS Wlrthichaltöpotttlk dcS Reichskanzlers gesprochen. Ein Leblich. Eides in unerheblichen Dinge» schädige allerdings die Heiligkeit IN der und Bedeutung desselben In den Augen Derienlgen, veren Btt« Lokales und Sächsisches. — Als am Freitag Abend Ce. Kgl. Hoheit Prinz Georg In Begleitung dcS Gcncralllcutcnant von Hausen, Exc., und Gene ralmajor von Einsietcl in Zittau in einem städtischen Geschirr cinslwr, stürzte am Marktpstatze elnetz der Pierdc. Le. Kgl. Ho heit iah leibst nach dcin Plcrde nnv um die allzu hastlse Aus richtung deS erschrockenen ThicrcS zu verhindern, legte er den Weg zur „Sonne" — wo daS Absieigeguartler aulgescvlagen war — zu Fuß zurück. Die Besichtigung Ler trci Bataillone fand am Sonnabend Vormittag statt. — Der österreichische Botschafter In Paris, Graf Neust, dessen Verletzung von dort wiederholt trühcr gemeldet worden Ist, ohne sich zu bestätigen, verläßt nun doch diesen wichtigen Posten, um nach Madrid in glelck-er Eiaenschait verletzt zu werbe». — Dem RcichstagsauSschutz, der über tie Erweiterung deS preußische» VolkowIrtlst'chastSratl'ö zu einem deutschen zu berathen hat, gehöre» sächsilchcrscilS die Abgeörtncte» Dr. Frege und Schmiedel an. — Die LanbeSstznobe nahm gestern den Gesangbuch« Entwurf endallttg und einstimmig an. Abgelebtst wurde ein 'Antrag dcö Supcrintcndcnt Notb, in tcn Anhang beS Gesang buchs nicht blos die ei sten 17, sondern alle 21 Artikel des ersten Lbeilö der AugSbnrgischcn Koniession auizunchmcn. Auch dies mal besprach man die in diesen 17 Artikeln enthaltenen Ver dammungen Andersgläubiger. Hingegen nahm man einstimmig de» Antrag deS Prot. Strcumer an, wonach daS Landes-Kon sistorium den Schluß ve» lausenden Jahres als Präklusivtcrmin sür die Erwägung oon Beurtheilungc» deS Gesangbuch-Entwurf- in 'Auöiicht nehmen solle. Plan wünscht sehr, baß mindestens 200 Lieder aus dem Entwnric ausgeschlcten werben. Dann be richtete Bürgermeister Fröhlich über dle Petition deS Rechts anwalt Leonhardk über Verminderung und würdigere Leistung derEIbe. Er beantragte, daß wieder an Stelle deSprointllortlck'en der assertorische Zeugcneld gesetzt, die Elsatzsormen deö Handschlags an EldcSstatt nnv der Pfiichteiv wieder eingesübrt und dle Notb- wcndigkeit der Zeugcnvcreivung lm Straiprozek thunllchst dem lrclcn Ermessen der Richter überlassen werden möge. Daö gab den juristischen Synodalen Gelegenheit, mit Behagen den reichen Schatz lbreo Wissens auszubrettcn. wov. n sie denn auch anSgievIgen Gebrauchinachtcn.blsLe.Erc.v.Abckenticbctciiklichanschwcllknde Diskussion durch die in längerer sachlicher Rete auSgekührte Bemerkung beendete, ter vorliegende Gegenstand möge allerdings Interesse erwecke», gleichwohl könne cv nicht lm Geschmack uuv B«ut der Synode liegen, au« die rein juristischen Deduktionen wie eS Moöle Biömarck gesungen, sei auch ihm Seele zuwider — es schlle eben nur noch der Leier kästen dazu; aber ein paar gute Erniejabre und die BlSmarck'scve WirthschaltSpolltik wird sich glänzend bewähren. Der Schwindel der Kornbörje vcrthcuere die Brotpreise viel mehr, als noch so hohe Zölle. Grad spricht iür die vorgeschla genen industriellen Zölle. Auer: Müßte der Reichskanzler, wie eS de» »legierten zu Mutüe, er würde nicht den '.Ruth zu immer neuen Steuern finden. Die sächsische Regierung babe in der Glguchau» Meeraner Angelegenheit eine merkwürdige Lässigkeit bewtescn; sie !el dock' mit dem erzreak- tionären Anträge ans obligatorische Wiebcreinlübrimg ter Ar beitsbücher so schnell bei der Hand gewesen. Die Verhältnisse leien viel schlimmer, älS sie der Enguetebcrlcht schildere. Die deutsche Industrie müsse aut dem Weltmärkte concurriren, sie könne deshalb die Lötmc nicht veranssctzcn und io müßte die Erhöbung ter Lebensmittel prelle kühlbar wcrden. düng nicht über bas gewöhnliche Niveau hinausgehe. indeß sei zu konttalireii, das, durch die neue Prozeßordnung ble Prozesse selbst und tamlt auch die Eide vermindert worden seien. Er könne der Svnobe tie Zusage machen, daß die Regierung in er» wäbnter Angelcgenbcit stets aui ein Hand inHantgehen mit der Kirche bedacht sein werte. Der Fröhl!ck''sche Antrag wird gegen 15 Stimmen angenommen. Die in einer Petition deS ?.Richter in Leutwitz u. Gen. gewünschten Abänderungen DlSstoilnrller Vorichrlitcn sür die Dissidenten werden mehrfach besprochen, "besonders von den Synodalen Dr. Leckster und Pros. Fricke. Letzterer, bei dem der Abg. L ebineckst seinen Austritt auS der lutberlschcn Kirche bewirkt hatte, meint, man könne doch von Dissidenten, die eine höhere Bildung besitzen, nickst sagen, ta ste durch ihren Austritt ln den geistigen Tod gegangen, ebenso wenig liege es im Sinne der ev Kirche, durch derartige Akte den AuSgesctstctknen die Rückkehr zu erschweren oder gar un« EMM AN 'tr!> stst ! W >1 m l st! 1 '1 ! > -l A' Ml- « Kgl. sächs. Geh. Reg.-Rath Böttcher welst die Angrlffe Auer » möglich zu mache«. Nichtsdestoweniger wirb Re Petition a»grlchitt,