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Dresdner Nachrichten : 31.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-31
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.05.1881
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»r I« Sslt« » — Vivnst»8, cksa SI! bl»! IW! rrdlrlt rr das Haltesignal: ein wolkrnbruchartlger Regen hatte auch bler kle Schiene» unterwaschen. Durch wackere »Mithille deS Personals der May'scben Fabrik in Lastau gelang es jedoch dem lm Zuge befindlichen Bahn-Ingenieur, die Linie In kurzer Zeit wieder »»-»stellen. — Landgericht. Am 3. Januar d. I. wurde über das Vermögen dev Kaufmannes Siegfried Görke hier das Konkurs veriadren eröffnet und bezifferte sich dabei die Hdhe der Passiven aut 71.000 M., denen nur lö.GiOM. Aktiven gegenilberslanden. Der seit nunmehr 4 Monaten In Halt befindliche Krtdar cr- schien gestern unter der Anklage des einfachen Bankerottes und deS Betrugs vor der N. Straikammer und ergab zunächst die Vernehmung über feine persönlichen Verhältnisse folgendes. Görke stammt aus Koschentin in Oberschlrstcn, in mosaischer Koiistsslon und ca. »0 Jabrc alt; er siedelte in, Jabre 1874 »ach Dresden llbcr und war hier Theilhaber eines Getreibegeschästev unter rer Firma „Kraß u. Görke" bis zum Siovbr. >878. Seitdem «ührt.e der Angeklagte das Geschäft allein bis etwa Aniang Decbr. 187V weiter und bann gründete rr eine Fabrik chemischer Produkte (Klebstoffe), in welche Mitte vor. I. der Kaufmann Vollmer alö Socius eintrat. Die »An- klagecheö einfachen Bankerottes Nützt sich nun Im Wesentlichen aui Folgendes: Görke Ist zunächst beschuldigt, diverse Handclö- biicber, deren Führung als Kaufmann ihm oblag, überhaupt nicht gcsilhrt, sowie die vorhandenen HandelöbNck'er zum Thcil vernlchtet, zumThell unvollständig unv unrichtig geführt zu haben, so baß eine Uebersicht deS VermögenöbesiandcS nicht ermittelt werden konnte. Schließlich soll cs der Augeklagte unterlassen Hobe», alljährlich die gesetzlich vorgeschriebene Geschäftsbilanz zu ziehen und die Betrugöanklage anlangenv, soll er dem Kautmann Vollmer, als derselbe Im Juli v. I. mit Ihm In Unterhandlung trat, verschwiegen, bez. nicht mitgetheilt haben, taiMin Geschält tiberschulbet und keine Unterbtlanz vorhanden sei, wodurch V. veranlaßt worden sein will, alö SocluS einzutreten und nach und nach Einlagen im Gelamnitbctrage von llbcr 15,000 YNark ln baö Geschäft einzuzahlcn. AIS Sachveiständiger iungirte Herr Kaufmann Löhnis. In der ca. 5 Stunden andauernde» Beweisaufnahme und bez. auf Grund deS sachverständigen Gut achtens wurde fellgesteUt, baß Görke aus dem von ihm geiiihrten auptbuche 30 Blatt herauggerissen und beseitigt, sowie in den andelSbllchern, welche sich auf das Klebstvffgcschäft bezogen, zwei Posten von 6000 und annähernd 3000 Mark nicht In der entsprechenden Meise eingetragen, sonder» lin Gegen tdeil alS von ihm herrllhrcnde Kapital-Einlage gebucht batte. »Wester war der Eintrag dev in das Geschäft eingelegte» cheweiblichcu Einbringens von 24,OOO Mk. nicht bcwiikt worden; auch kamen noch andere grobe Unordnungen In der Buchhaitung zum Vor schein und schließlich war tm Zusammenhänge mit den vorer wähnten kaufmännischen Pflichtverletzungen daS Ziehen der Bi lanz zu vermissen. Der Zeuge Vollmar beität! fte, daß er ledig lich auf Grund der wahrbcitSwldrigen Angaben seitens Görke'S llber den angeblich gllnstigen finanziellen Stand des Geschältes zum Gintritt in das SvzictätS - Verb itnlß bewogen worden sei. und nahm der Gerichtshof in dicicr Beziehung eine nur vorübergehende, nicht ausdauernde VermögenSbcschädignng V'ö In der Höhe von 14,763 M. 70 P«. an. Die Staatsanwaltschaft war von Herrn Bicariakörath Lufft Vertreten. Das Erkenntniß lautete aus l Jahr 3 Monate Gc- sängnift, wovon 3 Monate aid verbüßt zu betrachten sind und lehnte die Strafkammer nach längerer Berathuua den Antrag des Verurtbeilten, ihn gegen Erstattung einer Kaution von 5000 Mark vorläufig auö der Halt zu entlassen, ab, da in Rücksicht aus die Höhe der Strafe der Verdachtögruud der Flucht lortdauerc. - Tagesordnung verletzten Sitzung der LandeSihnote Dienstag Vormittags I I Uhr: l. Erlaß, die Mab! des ständi gen Ausschusses betr. 2. Antrag, Ecnsurgrade bctr. 3. Mündl. Bericht über die Petition, dav Eivilstandögesctz betreffend. — Landaertrhl -troikammcr Nl. 31. Mat. 9 Uhr Hauptveniandlung aezrn die Nälicrin Auguste Smilte K.lmntsi auö Leipzig wcgeu zluppelei 9'/, aeacn die ^abrikari'eilcrseyefrau Anna Marte Kaden geb Nichtcr aus Ocderan wcncu ur- kindrnfälichnng und BetruqS. — Strafkammer V. (Berufungen.) 9 Hauptverlmndiung gegen den Gutsbesitzer Wilhelm Julius Rühle in Herbergen wegen Diebstahl? rc. 10 gegen den Steinmetz Friedrick, August Zwetnert. den Bildhauer Hermann Stiller und den Klempner Gustav Adolph Schroter in Großenhain wegen Körperver letzung. lll/u gegen den Agent LontS Alexander Lchncr in Trüben wegen Schank- Kontravention und Nebertretnng des Tanz. '.egulativ?. 12 gegen die svralerSehesran Auguste Rosalie Dörste in Potschappel und den Handarbeiter Karl August Borinann an- Döhlen wegen Unterschlagung. 12'^ gegen den Ingenieur Richard Eugen Nen- metster hier wegen VetrugS. Meteorologische tveobaetitungen der deutschen Secivarte in Hamburg ..»> 2». Mat um u Uhr Murgen». LN. Kopenhagen > . Llocktiolm . . Havarand» . . St. Petersburg Moskau . . . Me nie! Paris Mt! ttnchen. Perlt» Wien . vreSIau uv«»». «etter. 787 A leicht wolkcnlo» 7«« 2.J sltll wolkenlos i 7«b «ff leicht halb vedeckt j 783 z " still bedeckt 767 mäflig wolkenlos 7»S -f- 1,^0 leicht wolkenlos 782 fttlt Regen 76» 8^ 81V leicht Regen 76« L-8 HO leicht wolkenlos 766 ß g u Iciclit woilenio» 7ä» - z leicht wvlkisl . . 762 - leicht halbdedeikl z-ia 5 4- s 2 -chI2 c< -Iw -- chlt, L, -HIL n -t- » x -z-n .: -z-w ? 4-n S Ucberiichl der Witterung. Bei anhaltender Annahme dc» Lltiidrmks herrscht itt Norddculichland lrorkcncS wolkenlose« Wetter mit norböftllchcn Siilndcn, wlibreud in dem Streifen vom Kanal ftidoslwärl« durch Cltddcultchtand und vetter- reich flache Devrcfstoncn mit trtlbem, vielfach regnertlchcin Wetter lagern. In Sttd- dentfchland flele» fett gestern betrtichlttchc Regenmengen, tn Dttlnchcn S« Mm. Ucber Rorddeutfchtand ist infolge der klaren Nacht die Temperatur ziemlich beträchtlich ge- funken und liegt daletbst legt uiiter der Normalen. Wasserftand ver Elve und Moldau am 30. VNai. BubwciS st 7l>, »Vrag -s- 19". Bcirdubitz -s- 56, Melnik -j- 104, Lcitmcritz i- >53, Dresden i- 05. — Wassrrwärme der Elbe am 30. Mal: 14 Grad N. TageSgeschschte. Leutsclieö Reich. Fürst BIömarck hak die Aufmerksam keit der Regierungen aui die Häufigkeit der »Weltauöslellunge» gelenkt, weiche den Zweck dcrseldcn bcelnträchttgcn. BiSmarck ist der Ansicht, daß die Mächte sich über eine Zwischenzeit ver ständige» sollten, in welcher die Ausstellungen sich tn nützlicher Weise wiederholen könnten. Auf der parlamentarischen Soiröe des Reichs kanzlers waren nur vier oder lünf Natlonallibeiaie und die beiden klerikalen Schriftführer v. Soden und BcrnardS, sonst auö dem Reichstage legtglieh Mitglieder der koniervativen Fraktionen, außerdem die hamburgischcn Senatoren Vcrsmani, und O'Swald, eine Anzahl DM,ziere und Damen anwesend. Fürst BiSmarck sprach seine Genugtbmmg über den »Abschluß mit Hamburg, wodurch alle bezügftchen »Veriassungö- und sonstigen Streitig keiten beseitigt würden, auö; a» der Genehmigung des Vertrages durch die hamburgische Bürgerschatt zweifle er nicht; dem Reichs tage würde die erforderliche Vorlage nach Pfingsten zügelten, Ihn jedoch nicht lange in Berlin festhaltcn; der Kanzler betrachtete danach auch die Zustimmung deS Reichstags alö sicher. Ucber daS UnfallversichernngSgesetz wiederholte er. daß er die RclchS- anstail den Landesanstalten vorziehe, um den Arbeitern die Wohl- Ibat kcS Gesetzes nicht vorziienthallen; von dem LtaatSzuschuß werbe er ni>vr abgehc», denn mit Ausnahme des „Königs Stumm" könnten die Industriellen die Prämie nicht allein bezahlen, außer dem habe der Staat in dieser Beziehung a»ch eint moralische Verpflichtung. Auch die parlamentarische GeschästSbehanblung wurde von dem Kanzler wieder erörtert; für die erste und zweite Lesung könnte die Beschlußiählgkeilö-Ztffcr herabgesetzt werten, iür die Abstimmungen In der dritten Lesung dagegen wüßte sie erhöht werden; cö sei ungehörig, wenn an wichtigen Entschei dungen nur 2l>0 von 307 Mitgliedern Thcil nehmen. Zur Be schleunigung der Debatten würde sich die Feststellung eines MaclinumS der Redezeit für daö einzelne Mitglied cmnfchlen! Auch aui die Fvrdcrungen der Mülsten-Industrie kam die Unter haltung ; dir Kanzler war derselben ibcircffS des Verhältnisses der Zoll-Rückvergütung rc.» abgeneigt: der Müller sei der natür liche Gegner vcö Lanbwirtbö und der Zollverwaltung. Der Abg. 1>r. Bubi bat über den Geietzentwurl, betreffend die Bestrafung der MeInsäIicd u n g, einen schriftlichen Be richt erstattet. Durch die Kommlssio» bat der Entwnri die Ver schärfungen erfahren, daß auch Straic Antritt iür Den, welcher ätherische Substanzen herstellt, sowie durch Verwendung von Farbstoffen weißen Mein in rotbc» Mel» »mwantelt. Aut die Frage, ob durch Erwäbnnng von Säuren der Zweck des Ver bots der Kiinslweinfabrlkatlon erreicht werden würde, erwlekerte der Direktor beö ReichS-GcsundhciiSamteS I)r. Struck: daß zum Herstellen von welnäbnllchen Getränken die Anwendung solcher Säuren durchaus erforderlich sei, und die Frage dcSbalb bejaht werben müsse, auch cmpseble «S sich, Givccrl» auszunchmc»; cö sei ferner zweckmäßig, auch die zum Partümiren dieser Getränke verwendeten ätherischen Substanzen »ittzutreffen. da e« gerade durch diese dem Konsumenten erschwert werde, den Kuniiwcin vom Natnrwrtn zu unterscheiden; auch daü Färben von wein- ähnliche» Getränken und Mein zur Herstellung rothwelnähnlichcr Getränke müsje untersagt werde», well die sogenannte Rothwein- fabrikatton In auSgevchntesiem Maße in Deutschland betrieben werde und noch zu einer ganz besonderen Täuschung Veranlassung gebe, da der Rotbweln Im Publikum in dem Rufe stehe, belo» berö vortbetlbait für dlc Gesundheit z» wirken. Gegen den »An trag. baß unter den »Begriff der Herstellung weii'-ähnlicher Ge tränke nicht die Veränderung, »Verbesserung oder Veredelung wirklichen »WeineS durch Galllsiren, Ebartaiisircn, Petivttsire» und andere VcrtabrungSarten falle, die eine Gelabr iür die Ge sundbelt nicht in sich schließen, wurde gelienv gemacht, daß dieser »Antrag, sofern er nur Bestimmungen bcS RabrungSniiltelgcsetzes reproduzlren solle, Nberftüssig und daher geeignet erichcine, Miß verständnisse zu erzeugen; der Antrag wurde abgelehnt. Die Kommission erklärte, baß unter dem Raine» „wclnäbnliche Ge tränke" nur Getränke verstanden werden, die stofflich ihren Eigen schaften nach dem Weine ähnlich sinh, ganz abgelebcn von dem Ranicn, welchen sie tübren. In der zweiten Lesung wurde das Gesetz einstimmig angenommen. Die »Rorbd. AUg. Ztg." spricht In einem Artikel über die Rede Gambetta 'S aniangö zwar mit einiger Ironie, indem sie sagt, daß er allen Ncbenbublcrn In der Kunst überlegen ist, dem Götzen beö souverä en VolkowiiienS den Ho» zu machen. Schließlich feint aber daS »Blatt die siaatSmännische »Bedeutung r»^,» Gambetta'ö. „Er treffe die Signatur dcö TagcS, wenn er alo °ci,ocn ,zngc Rnhland. Graf Loris MclIkow, der mit dem Abend zuge InöAueland abjtercift ts», t» dessen Händen noch vor kurzer Zeit eine fast unbegrenzte Machtvollkommenheit lag, verließ Petersburg wie ein schlichter »Privatmann, kaum daß ihm einer seiner Bekannten das Geleite gab. Vom Waggvmenster »wie herte er freundlich die Grüße der wenigen Personen, welche ihn erkannt hatten. Türket. Im Prozesse wegen Ermordung »Abdul Aztz'S sind angcklaqt: Mcbemed Mnfchk! Pascha, »rüber Großvezier, Midhat Pascha, Halruilcch Efendi, früher Scheich »I-ISlam, Ruri und »Mahmud Pascha, beide Schwäger de!» Sultans Abdul Hamid. Fahr! Bei), Erkämmerer des Sultans »Abdul Aziz, Major Ali Bey, Biaior Hedschib Bev, Dbertt Bey. der Ring- kämpier Miistavha Tschausch und die beiden Waldhüter Musiapba Dichczalril und Mchcmcd. Griechenland. Während die bisherige türkische Beiakung von Larissa bcrc>t0 nach Salonichi abmarschlrt ist und die an der alten thessaläch-grlechischen Grenze aulgestellt gewesenen türkischen Truppen sich »ach Norden zurückzichen, sind die griechi schen Truppen längs der ganzen Grenze und auf der Insel Euöa derartig poillrt, daß der Einmarsch In daö zu occuplrcnde Gebiet jeden Tag erjolgen kann. ES ist kaum zu bezweiseln, daß die Occupatio». wie eö in der Konvention stlpulirt ist, In etwa 14 Tagen ihren »Anfang nehmen wird. »Amerika. Die schnellste Ei s e n ba b n fa b rt» die ie aus einer amerlkanlichtn »Balm vorgckommcn, hat am 8. d. M. der Sobn dco Eiicnbaimkönigö »Banderbstt in »Begleitung mehrerer Freunde und hervorragender Elicubahnheamten gemacht, Indem er ans einem aus der Locomotive „Fontaine" und zwei Waggons die Strecke zwischen »Amherstburh und Sankt »Bürgschaft geg^dstL !mwneunstg^ einhundcrtels Meilen, in acht- gemeine »Wehrpflicht und die Irlcdliche Tendenz der »Bevölkerung->st"'uicn zuruckiegte. hinstellt. Zutreffend »scheint die Deftnitlon, welche Gambctia Wellung de' von der Stellung des HecrcS Im Rahmen vcö bauernden Frle denSzettraumeS gicbt. Der radikale Politiker, der berechnende Staalvmann, der »Bvrkämpi» dev republikanische» Regimes, der »Anwalt der Freiheit und bcö Voiköwvhlco ist weil davon entfernt, gleich gewissen anderen VolkSbcgiückcrn In einer starken »Armee ein Hinderniß der fortschreitenden nationale» Entwicklung zu lebe»; ganz das Gegentheil. Man darf wirklich neugierig sein, w?e unsere diesseitigen VoikSmSnn» sich zu diesem Diktum eines ManneS stellen werden, der zwar von Gesinnung ebenialiö Re- piwiikaner und Demokrat, außerdem aber auch ein Pillkckcr und Staatsmann ist, nicht aber ei» bloß» parlamentarischer Klopi- fcchter." (»Anspielung aus Richter und die Fortschrittspartei). Kiel. »Nachdem am 24. d. M. das diesjährige uebungS- geschwader unserer Marine zusamniengctrekcn Ist und die üblichen Inspicirunge» der einzelnen Schisse durch den Gc- schwaterches beendet worden sind, trat dasselbe am 2k. früh seine erste UebungSiahrt in die Ostsee an. Die stolzen Schiffe hatten während ihres »AnfciihallS im Kieler Hwen viele »Besucher auö vcn nächstgelegenen LaudeStheilen herangezogcn und In der Thal gewährte cS einen Imposante» »Anblick, die Wahrzeichen dcö Schutzes deutscher Interessen vereint zu einem große» Ganzen sich aus dem lclchtbcwegtcn blaugrünen Wasser schaukeln zu sehen. »Bekanntlich besteht das Geschwader auö Sr. Majestät Schiffen „Friedrich Karl" als Flaggschiff, „Friedrich der Große", „Preu ßen", „Kronprinz" und Aviso „Grille", beichiigt von dem Ge- sehwadcrchei Kapitän zur See v. »Wickede. »Während der ersten bis zum 3. n. M. wählenden Hebung werde» die Schiffe a» verschiedenen Stellen der Ostseeküste Holsteins jeden Abend vor »Anker geben. »Briese an daS Geschwader sind zu richten: bis 7. nächsten Monats nach Ktel, vom k. Juni biö 21. Jul! nach Neuicii rwasser und vom 22. Juli biö am Weiteres nach Kiel. Die beiden Inhaber der Berlin» Restaurants mit„Damcn- bedienung" zu de» „vier IahrcSzcitc»" in der Aierandrincr- straße und zu den „Drei Kronen" In der Großen Friedrlehsiraße, Namens Zedbel und Loescste, welche dem jungen »A., dem Sohne deS Kauimannö »A. in »Werder, behilflich gewesen waren, die seinem Vater gestohlenen 6000 Mk. durchzubringcn, sind verhaftet worden. Obwohl sich nicht Nachweisen läßt, baß diese beiden Wirtbc davon Kenntnis! gehabt haben, daß die 6000 Mk. von dem sangen A. seinem Vater gestohlen worbe», so war ihnen doch bekannt, daß der junge A. bereits früher einmal seinen »Vater bestohlen Halle, und die Annahme lag iür sic nabe, daß er in ehrlicher »Weise sicher nicht in den Besitz einer so großen Summe gelangt sein konnte. Die crlminalpollzcl.'.lchen Recherchen ergaben ieruer, daß die beiden Wirtbc ben Burschen haben Weinreehnungen bezahlen lasten, die zwciselloS nicht gestimmt habe». So hat der Wirth der drei Kronen in Bezug aui daS am Tage nach dem Diebstahl bei ihm stattgei abte Gelage dem jungen A. 121 Flasch » Champagner aui Rechnung gestellt. Au dem mehrere Stunde» andauernden Gelage ! abcn A., der Wittv, dessen Schwager und acht Kellnerinnen Thcil genommen, so daß aus jede Person i > Fiaschen Champagner kommen. Höchstwahrscheinlich haben unter dc» mit io Mk. dlc Flasche berechneten Flaschen Sekt auch eine Reihe Flaschen »litfigmlrt, weiche keinen Sekt enihalien habe». Dasselbe gilt von der Champagncrrcehnung in den „Viel Jahres- zelten", woselbst am Tage vorder bei einem Gelage, au dem im Ganzen fünf Personen hckbciligt gewesen, 46 FlasMen Ehampagncr auSgetrunken worden sein tosten. I» dem »Vcrgnügungölokal „Vauxball" hatte der Restaurateur Zeddcl Von A. 1000 Mk. zur »Verausgabung erhalten und obgleich er nur 4^0 Mk. kör das dortige Gelage zahlte, bcm A. den »liest nicht wietcrgcgebcn, viel mehr diesem vorgciplegclt, daß die ganzen looo »Mk. draui gegangen wären. Jetzt sind die beiden Lokale „Drei Kronen" und „Zu den 4Iahrcszeiten" geschlossen. Ob eigene Scham oder eine polizeiliche Maßregel die Läden vor ihre Fenster gelegt, ver mögen wir im Augenblick noch nicht zu sagen In einem Städtchen Thüringens batten unicpne Ge sellen sich wiederholt den Spaß gemacht, nächtlicher Welle den Marktplatz und andere Straße» dcö Ortes in anrüchigster Weist z» verunreinigen. Der Her» Bürgermeister erließ daher in dem »Blättchen deS Ortes ein Virbot, in welchem er zugleich die gut gesinnte »Bürgerschaft alliiert rlc, „solche Koiftiavcnicnkcn" zur Anzeige zu bringen. Dem Hergnögcbcr des »Blattes schien aber dies nicht kräftig genug, und er änderte daher au, eigene Faust den Wortlaut der »Bekanntmachung dahin ab, daß „solche Schweine in Menschengestalt" anzuzeigc» seien. Natürlich setzte diele kräitlge AnödrnckSwcisc, die man dem Stadtoverhauptc zu schrieb, den Herrn »Bürgermeister der Lächerlichkeit and, und dieser erhob deshalb gegen den Herausgeber des »Blattes Be lcitigungSklage, obgleich »Beide biö dahin gute Freunde und Duzbrüder gewesen w>>rcn. Die »Verhandlung dcö Prozessco endigte jedoch mit der Freisprechung beö Redakteurs, weil er de» »Nachweis führte, daß der Herr »Bürgermeister ihn trüber allge mein ermächtigt habe, an amtlichen Bekanntmachungen ohne weiteres tslVändcrungeii borzuncinnen, wenn kgrin etwas (stilistisch) nicht richtig sei. Auf dem Bahnhof von NiederselterS wird vom 15. d.M. ab bei der Ankunft eines jeden dort haltende» Pcrsoncnzugcö den Passagieren auf Verlange» ScltcrSwasser zum Trinke» gratis verabreicht. Oesterreich. DaS VolköwirthschastShanö beö Abgeord' nctenhauseö hat betr. des deutsche» Handelsvertrags die Fort dauer deS Appreturvertrags beschlossen und will auch eine definitive »Normiruna iür die Calcnlatio» in diesem Industrie zweige cingeführt wissen. Frankreich. Vor einigen Tage» hatte eine Kunstreiterin im Pariser Hippodrom. Fräulein Ghivcka, daS Unglück, vom »Vierde zu stürzen. Dav scheu gewordene Tbicr schieiste die Künstlerin, die sich nicht auo dem Stciabligel bcfteien konnte, eine Strecke weit durch die Arena und konnte mir mit Mühe zum Stehen gebracht werten. Die »Arme nurde ins Hotel Bcauson gebracht, wo sie dc» Folgen eines kompiieir.en »Bein bruches erlag. Der »Brand batte sich so rasch eingestellt, daß alle Mittel, die angcwendet wurden, vergeblich waren. Die iungc Dame, die aui dem Anichlagczcttel den »Namen Ghivcka kühlte, war an einen ristlischen Gra«en vcrhelratvet, und sic wurde mir Kunstreiter!» . um den Graicn zu bewegen , sich von ihr scheiden zu lasten. Eine bestlge Leidens vatt für ein Mitglied der Truppe, der sie angcl örte, hatte sie a»S der aristokratischen »Mitte, der ste in Petersburg anachörtc. nach Paris getrieben. Und hier starb sie in dem ärmlichen Zimmer eines Hospitals, noch angetban mit dem prächtigen Schmuck. den sie bet ihrem Falle getragen. Fenillttou. j- Kö n igl. H o ft h c a t er. Da nur vollständige Einheit im Dialekt verbunden mit der den Gcbstgö-Baper» eigenen Ge- imftbSwärmc im Ltandc sind, bei Darstellung obcrvaherlschcr Stücke den »Beschauer vollständig zu iesscin, bat Herr Hoiichau- spieler Hoipaucr seine heute !>n NcustädlerHoitheatcr auftretende Gesellschaft durchweg auö Süddeutschen zusammengesetzt. Mit »Ausnahme Frl. Bach'S, welche übrigens voriges Jahr Im Rest« dcnzthcatcr hicrsclbft dem Ensemble angehörke, sind alle darstel lenden Mitglieder der GescUschast Südbaper». Die unübertreff liche lomisck e »Alte, Frl. »Amalie Schönchen, die Herren »Neuert. »Albert, Hoipaner, Podbertskp, Preis, Frl. Meitlinger sind seit zehn Jahren an einer Bühne thätlg und bilde» allein schon ein Ensemble im wahren Sinne des Wortes. Als die Gesellschaft Im vergangenen Jahre am hiesigen Residenztheater erschien, wurde allgemein der Wunsch laur, die „Bavern" und zugleich ihr Vorzügliches Stück, „den Herrgottschnitzer von »Ammergau"» wlcdcrznsthc» und dcinzuioige Hot Herr Hoipaucr sich entschlossen, auch dieses Stück zu bringen. ch »Mit dem Abgang des Herrn Sommer nach Wien Ist unser Hefoperiirepcrtoir Im »Allgemeinen nicht sehr beschädigt, da der NImmbegable junge Künstler noch zu kurz tn ursterem En semble st.ind. Eine Oper jedoch wird ovne ihn nicht zu geben sein, daü ist „Heinri-H der Löwe" von Kretschmer, ba Herr Bulß die Parste nicht studirt hat. Hoffentlich i vernimmt sie tndeß Herr Bnlß, da sich ja vorzüglich herciuSgestellt bat, wie sevr gerade er dafür eignet. -j- Das heutige Sinfonie - Eoncert im Kgl. Belvedere bringt die Tannhäuser-Olivertnre, die Sinfonie Nr. 2 in V von »Beethoven, „Anacrcen" von Eherubini, Vorspiel „König Man- ireb" von C. Rcinecke u. a. m. -j-Am Sonntag in in Berlin der vierte Nibelungen- Cyclnö mit großer Schluß-Ovation glorreich beendet worden. Die königliche» Logen waren ganz gestillt. Meister »Richard Wagner war sehr wohiaus und munter. -j- Schweigt) vier hat in Hamburg außerordentlichen Eindruck gemacht. Von seinem GaSparb in ben Glocken von Eorneville sagen die „H.N.": „Er zeigte damit, daß er nicht nur ein großer Humorist, sondern ein grandioser Charakterdarsteller ist. Schon die MaSke irappirtc durch Ihre schars auSgedrückte Charakteristik dcö hcirschsüchtigen. geldgierigen, ehrgeizigen Bauerngreiicö. Die buschigen Augenbrauen, taSAscetengesicht, das lange weiße Haar gaben der Gestalt bei allem Anstpathi- schcn im Gruntzug dock' etwas Ehrwürdiges, so daß der Ucbcr- gang zu dem Mitleid berauoiorcernte» Wahnsinn des reuigen allen Snnkerö künstlerisch vermittelt erschien. Ucberhaupt war die ganze 'Auffassung der Nolle eine ebenso eigenartige und geist volle, a!S die »AnSiübrung. wie wir daö bei Schweighoier ge wohnt sind, eine dis inö feinste Detnil auögcmeißelie und glatte war. Diesbezüglich war die Darstellung dev iurchtbarcn Scvrcckö sei den vermeintlichen Gcistercrschcililingen Im zweiten und des milden Wahnsinns Im dritte» »Akt von einer Vollendung in der Natürlichkeit, die uns in ihrer Art an den unvergeßlichen großen oeinrich »'Narr gemahnte, dem Schweighoier auch in der Maske ähnelte. DaS Publikum lubelte den Künstler bei offener Scene und nach den »Aktschlüssen mchriach hervor." -j- Im Kroll'schcn Tbcaicr zu »Berlin, dessen Sommeroper mit stets neuen Gästen viel »Anziehung übt, demnächst gastirt auck uiiscle Fra» Schuch-ProSka dort — passirte neulich ein seltener Fall; mitten in der »Vorstellung von Gounod'S »Marga rethe erkrankte der Dirigent, Herr »Vreumaper. Der zweite gapcll»icistcr, Herr Kleffcl. war nickst Im Hause anwesend. Da erblickte Her Komm.-N. Engel im Parguet den Referenten der Voß'schen Zeitung. Herrn Heinrich Dorn, bekanntlich irüher K. Kapellmeister an der »Berliner Hoiopcr. Den dringenden »Bitten »achgcbciik, übernahm er die Hille in der Noch und betrat daö »Orchester, stürmisch begrüßt, und dlrigirte mit Meisterschaft die Oper zu Enke. -j-Unser Landsmann Hr. WI l h. S tu rm, den wir als tüchtigen Musiker und Lehrer kennen, entpuppt sich alö ein treff licher Zeichner. Er hat in seiner ietzlgcn Heimath, »Biel in der Schweiz, diS Panorama vom Kurhaus Maggi Ingen über Sem Vieler Sec mit Talent und Geschick ausgenommen und ist dies instruktive schöne »Bild bei E. Kuhn In Biel erschienen. Z In der Gilbert'sche» König!, säokverlagshuchhandlung er scheint demnächst ein „Ncncö deutsches KunstbIat t" unter »cdgctivn dcö bekannten KlmstschrlitstclleröTb. Seemann. Dem vorliegenden Prospekte nach will diese Zeitschrift in der Haupt- uiche die praktischen Interessen der bildenden und Kunstgcwerbe verfolgen, dann aber auck' der Fachwissenschaft rc. Rechnung tragen. Ein Bcimischtes. Mädck» enmarkt. Am 4. April hat in der egvp- tistchen Stadt Tantah die weltberühmte Frühlingdmcsic dicstS Platzes, die gewöhnlich 6 Woche» dauert und zu der Gäste ans allen Thcil en der mohammedanischen Welt herbclströmcn, ihren N.niang genommen. »Auch der österreichische Gcncraieonsul in Alerandric», Ritter v. Bolesiawökv, tst vor einigen Tagen zum »Besuche dieser »Nieste nach Tantah abgcreist. DaS Interessanteste an dieser »'Nesse ist, daß aui derselben auch Odaiisken und Sklavinnen iür ticHarcmS leilgeboten werde». Dieser Mädchcn- vandcl muß letzt zwar Im Skilien betrieben werden, aber nick'tö desto weniger werden noch immer am einer solchen Messe einige Tausende Mädchen umgeictzt, deren Preis zwischen >200 und 50,0i>0 Francs und oft noch darüber varstrt. Die orientalischen Fürsten senden stets besondere »Agenten nach Tantah, die ihre Einkäuic dort natürlich etwas ireier mache» können. AbenkS elngctrokiene Börsen. Fran tiu rt, 2». Mai, Nl-ends. CicRl.aw.«. Siaat«!-. Lomb°r». ir<IS. eo-r Loosc . KNI-m-enIe PapicimNc —. !"alizicr 2b0.!>o cefterr. I"old>n»r —. Uiiaarifllic «oldreiitk . Mer Ruflen . -. Orient . Neuefli UanarliSe «oldanl. . 3. Orlen, -. Uuaar. PaRerrcutc —. Mastig. Wien, M. Mai. Abends. Kredit.ara. Staats», »aa. Lombard.—. Aiialo-Uiiftr.V. —. NaVoleonSd'or . Maliger -. Pa»icrr. .a.82. Oestirr. Koldrente —. Unanr. inoldrente 117,72. Nng. Papiere. —. Ung. Kredit . N'itanbaist IK.2S. Kaliger —. — SUN. ^ Var i» . na. Mai. tLchlnii.) Rrnte e«.20. Nnlciflk I>!>,,,n. JtaUcner «S.M. CtaatSdadn 7N7.tM. So,„darben 281,2d. da. Prtorildtcn 2!N. Sgdptcr »Sä. vcstcrr, ^oldrenie Par,« <P rod» tten,. so. Mai. tSchlubi. Weiten Mai Lv. Ecdtbr.-Dccbr. 27.«,'. Rolfla. Sdtrttus Mai as.oo. Scvtdr.-Dezbr. «ü.oo. Ruhig. SNtdift Mai 7«.75. Ect'lbr.-Ic'br. IS.W. fteft. «mfteenam <Pr ad,i kten>.S0. Mai. ,elbiud.I wetzen Mai«».. Ro»br.2SS. Roggen Mal 2äs. Oktober 2>2. Konov» a» ctrei de mar kt), 80. Mai. tTckilub.) Eetreideartcn ruhig, im» verändert, seiner Hafer bl» >/,, ordinärer Laser r »d. billiger gegen »origer wach».
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