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gegenüber wahr, wie sich immer mehr Blätter finden. dt« sich ver- »chtuiMvoll von dem buzantiuiichen Treiben zener „liberalen" P reffe lossaaen Wenn es überhaupt noch eine Umkehr auf der Bahli giebt, die wir im Bedürfnis nach Allerwelt-popularität und Reklame bcschmten haben, so kann sie nur durch allmählich« offene Lossagung der öffentlichen Meinung von der Politik der äußer- lichen Sffekl«. der Ruhu»> und Schönrednerei erzwungen werden. Hat sich der alte preußisch« Ernst. die Nüchternheit der strenge» Pslichierfülluiig ohne Schaumschläger«,, unter dem Einfluß frem der Beimischung in rastlose» Taste» und Suchen nach neuen Er folgen aus zweifelhaften Gebieten und mit Hist^ noch zweifelhafterer Faktoren gewandelt, so ist eS um so mehr Pflicht aller besonnene« und tieibeiorglen Batrrlandsfreunde, seit und furchtlos zusammen- >uslehe» und namenüich die charakierlose und strebrrhatt« Pressr. d,e!e Hauploergstterin de» öffentlichen Geiste», des öffentlichen Unheils und de» Selbstgefühls unsere» Volke» zu bekämpfen, wo und wann sich Gelegenheit dazu bietet. Die „Nat.-Ztg " spricht anläßlich der Bedenken, welche gegen d,e Annahme der RdodeS-S lipendien durch deu Hager geilend gemacht worden sind, von „Feuerfressern und Deaenver- >-gluckern der uationalistiichen Presse", von .künstlicher Aufbausch- i,g". in der «S heutzutage in Deutschland „Meisterschaften" gebe, ungefähr wie im Radfahren und im Skatlpiel!" Hierzu bemerken die „Hamb Nachr.": Wir halten diesen Spott gegenüber einer so ^nften Frage des deuiichen Nationalgesühl» für um so ungebühr- I-cher, als sich ihn ein Blatt herauSnimmt, daS doch Ursache hätte, lucückhaliung gerade in Aragen de» deutsch-nationalen Enivfin- de»s zu übe»: de»» letzteres muß doch angeboren sein und kann mckl erworben werde». Die obige Äeußeruna erweist sich als iusiluß einer Eigenschaft, die wir nicht näher bezeichnen wollen, die aber von chrmlicher Bescheidenheit so ziemlich da» Gegentheil d.'Nkelli, Die „Nat-Ztg" sollie ihren Witz an anderen Gegen wänden üben als an solchen de-^ deutschen NationalgefiihlS; sie kannte sanft erleben, daß man die Frage an sie richtete, woher sie daS Recht nimmt, in solchen Dingen überhaupt mitzureden. Eine kürzlich in Berlin adgehaltene Sitzung des Jnnungs- verbände» deuiicher BaugrwerlSmeistrr und Vertreter der deut- hen Handwerkskammer» erkannte ei» Bedürfnif; zur Einsührung des obligatorischen B efä h i g n n gs n a chw ei i es für die Baugewerbe an und zwar: 1. auS Gründen der allgemeine» Sicherheit und um dem lleberhandnehmen des BnuschwindrlS ent- aegeiizulreten. 2 einen gröberen Schutz der brr», Pan beschäftigten .'lrdeiier anzustleden. 8. weckS wirkhschastlich besserer Verwerthung der beim Bau verwendeten Kapilalie». 4 um eine Hebung des ReisicrslandeS und bessere Ausbildung der Arbeiter nii,»slredeii und 5 um eine einheilliche. durch die Praxis gereiste Rechtsprech ung ;u schassen Das Bedürsniß wurde in erster Linie anerkannt nir die Gewerbe der Maurer. Zimmerer und Sleinmetze unbedingt, 'ür die Gewerbe der Stukkateure. Dachdecker. Bauklempner, Brunnenmacher und rvent, anderer Zweige des BaubaiidwerkS be dingt, Die Zulassung zur Prüfung fall »ach beendeter Lehrzeit van einer wetteren siiiisiahrigen prakti'chen Bethä'igung im Bau gewerbe abhängig gemacht werben. Die Nachricht, daß an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Lr, Lieber die eigentliche Leitung des Centrums der Abge ordnete Bachem übernehmen werde, trifft, wie nach der „Ratltb, Korr," in parlamentnnicheir Kreisen verlautet, nicht zu: e» werden die Abgeordneten Shahn, Schmitz-Düsseldorf und Freiherr o Hert- lim, genannt, die sich in die Führung des Centrums theilen fallen, Anknüpsend an eine Untersuchung, welche Dr, A, Gollstein über Sie Abnahme der Sterblichkeit im 19, Jahrhundert angesiellt hat, schreibt der „Schwäbische Merkur": „Gottslein schreibt die Abnahme der Sterblichkeit einer Reihe von Vorgängen zu, die in Bezug aus ihre Rückwirkung auf die Gcsamiiitsterb- lichkeit sich in drei Gruppen theilen lassen. Erstens ist es gelungen, die Zahl der Erkrankungen an einer Anzahl von schwer das Leben bedrohenden Krankheilen erheblich zu vermindern und damit die Sterblichkeit aut dem Umweg über diese Krankheiten herabzusetzen. Zu diesen Krankheiten gehören z, B, Pocken, Hundswuth, Trichinose. Cholera, Typyen, Dochcnbettsicber: die durch Ver derbnis oder Vergiftung der Nahrungsmittel bedingten Erkrank ungen. wie Mutterkornerkrankungen. Lkorbut: die Metallvergift- deu> heuu^en Eh«fredayu»r de» „Sladderud liche an-'prompt zu fünsDo^n^st^nurrk,'di« abg^khen' vön eWd P«>ettu^^ Klnv« er auch ui der Stadtvogtri auf dem .Markt her Molke" verbüße« von vorgeschritteneren.Schüierinnrn de, Anstat mußte. Ger« Schlaf-, Wob«. und ArbeitSaemach bortselbst Daß Herr DtreNor Leßmonn-Often «stdersonsi LFS7.7M ungen sOueckülber. PhoSvbor, Bleil und andere gewerbliche Krank heiten, Aus dieser Auszählung ganz heterogener Krankheitsiormen ersieht man, das sich in das Verdienst der Abnahme der Erkrank ungen der Fortschritt ärztlichen Wissens, der Hygiene und der staatlichen Geiundberispslege theilen. Zweitens ist es durch die Fortschritte namentlich der Chirurgie gelungen, eine große Anzahl sonst tödtlicher Erkrankungen und Verletzungen weniger lebens gefährlich zu machen, indem thcils die Wundbehandlung selbst ihre Gefahren verlor, lbeils eine Reihe bisher tödtlicher Leiden durch das Messer einer lebensrettenden Behandlung zugänglich wurde, geringerem Grade gilt dasi'elbe auch für die Behandlung inne- Nrantheiten, die durch neue Behandlungsmethoden, gelegentlich --- zuweilen schädlichen Eingriffen, daS k> vi-r!äna,-rn l-krt?» Die dritte Gruppe z,m rer auch durch die Abkehr ^ Leben mindestens vielfach verlängern lehrten. der die Lebenserhaltung erhöhenden Ursachen aber ist bei Weitem die größte, und sie ist überhaupt im Gegensatz zu den beiden erfte- ren nicht an bestimmte Krankheitsrormen geknüpft. Sie lehnt sich lichr au die Fortichrilre der Medizin und Hygiene an. sondern an die der Äulrur und Humanität: ihre Wirkung kommt der Mehr zahl aller Erkrankungen zu Gute, sowohl was deren Ausdehnung, als deren Lebensoesahr betrifft, ^Fu diesen Fortschritten der Kultur gehören die Verpesterung der ^lädtereinigung, die Reform der 7rinkwasterverioranna, di? Be"erung >m Krankenhausbau, in der ''entlicheu Armen- und Krankenpflege: es gehört dazu die Heb- ng auch der orivaten Kranken- und Kinderpflege, die Verwinde» nag der Gefahr bei Unfällen, im Kriege und zur See, sowie die ? biiahnie von Mewallthaten: die durch die Umwälzung des Vcr- ''-rswefens erzielte Verbesserung in der Menge und der Zu- ammemetzung der silahrungsmittcl, der erhöhte Schutz gegen die Unbilden des Klimas, Es kommen fchließlich noch die zahlreichen ivori zu gebrauchen, der Fortschritt der Kultur." Die Rheinische Hypothekenbank in Mannheim hat dem Groß- r^og von Baden zu seinem Reglern ngsjubiläum ? ^umme von 20 000 Vlark zur Verwendung „rm Interesse der e indwirth'ckafl und des ländlichen Realkredits" zur Verfügung gestellt. Bäuerische Blätter meldeten dieser Tage, dem Sohne eines baneriictzcn Landtagsabgeordneten sei die Aufnahme in ein ' ichliches ^iildiensemstiar verweigert worden, weil der Vater eine unklerikale Politik^verfolge, Der Abgeordnete ist der praktische Arzt Dr, Gäch in Ichwarzach >bayerischer Bauernbund), und die .Ahranstalt befindet sich in Metren. Ein Centrumsblatt veröfsent- ,-chr nun die Correwondcnz zioischen Tr, Gäch und dem Mettener ^chuldirektorak, damit „ledcr Unbefangene ergehen kann, was den >''>rund der Ablehnung bildet". Die Schriftstücke lauten: ! schreiben des Abg, Dr, Gäch: „Schivarzach. 1, April 1902, An d e Direktion des Klostcrieininars Metten. Bei hoher Direk tion stage ich ergebenst an. ob für das Studienjahr 1902/0-1 mein Dohu, geb 7, Oktober 1492, das Bestehen der Aufnahmeprüfung in die I Klasse varausgesetzk, in das dortige Internat ausgenommen wird. Hochachtend: Tr. Gäch, prakt. Arzt." — 2. Antworts- schreiben .Metten, 3, April 1902. Ew. Hochwohlgeb. werden nach der Stellung, welche Sie in der Oeffentlrchkeit unserem Hause -gegenüber eingenommen haben, wohl auch für selbstverständlich halten, daß ich Fhrc geschätzte Anfrage verneinend beantworte. Bochachtungsvoll P Benedikt Contzen, Direktor." — Nach der AugSb, Abendztg." soll Dr. Gäch am 7. März d. I. in der La Münchene die , Abgcordnetenkanimer scherzend gesagt haben, ... Kloikenchulen seien gar nicht so gesahrsich, wenn auch etwas viel dort aeberel werde. Herr v, Vollmar sei ein Benediktinerzögling nd ser doch gar nicht ein so arg frommer Mann geworden. In den Nachrufen für den Heimgegangenen Fürsten von Reuß mar viel auch von der Fürstin Karoline von Reuß älterer Linie die Rede, von der ebenso entschlossenen Wie wunder lichen Dame, von der ihr Sohn die Preußensurcht geerbt hatte. Fn ihrem Kampfe mit Preußen Hot di« energische Fürstin zwar den Kürzere» gezogen, in dem gleichfalls schon erwähnten Kriege mit dem „Kladderadatsch" bat sie indessen einmal wenigstens den Lieg davongetraqrn, wenn auch der heitere Philosoph vre Lacher ms keiner Seite batte Fürstin Karoline hatte 180-t in ihrem Lande ine Pnnz«f'innensleu«r ausaeichrieben, wovon allemal der Draut- -chatz horath-fähiger Töchter beschafft werden . soll«. Der „Kladderadatsch" unterfing sich sofort, diese Steuer m einem von der Abtretung gebeten hätten, Berichterstatter Koch führte in seinem Schlußwort auS. die Mehrheit de» Land-thingS hege den Wunsch, zu einer Verständigung mit dem Folkethina in dieser An gelegenheit zu kommen. Schließlich wurde der Vorschlag der Mehr- heit, die Entscheidung bis zur Abstimmung der zu den Kolonial- räthen Wahlberechtigten zu verschiebe», mit 34 gegen 30 Stimmen angenommen. Rußland. Bei den letzten Warschauer Verhaftungen handelt es sich nach polnischen Blattern um Zionisten. Knust «nd Wissenschaft. Im Resrdenztheater erzielten gestern Abend die Leipziger Studenten mit ihrem „Akademischen Theater- Abend , der die viel erörterte Räuber-Ausführung nun auch bei uns zur Thal werden ließ, einen starken äußeren Erwlg. Das Haus war trotz der hohen Preise und des herrliche« FruhlingS- wetters sehr gut besucht, der Beifall nach allen beträchtlicheren Scenen außerordentlich lebhaft. An künstlerischen Erndrücken boten Bedeutendes nur die großen Austritte Karl Moor s, dessen großzügige, an den Höhepunkten der Dichtung wahrhaft elementar wirkende Verkörperung durch Adalbert Matkowsty im Mittelpunkt des Interesses stand Im Nebligen ließ die Vor stellung bisweilen recht sehr den krastgenialischen Lchwuna Schiller s vermissen, auch in den Massenscenen. von denen man sich bei der Mitwirkung von 50 Studenten mehr versprochen batte. Der übe» aas lebhafte Applaus galt jedenfalls den mehr oder minder treff- lichen Einzelleistlingen verschiedener Darsteller von Berus und Rut, als der studentischen Mitwirkung, die künstlerisch nicht intensiv genug in Erscheinung trat, daß man der Veranstaltung au» diesem Grunde eine Ausnahmsstelluna einräumen könnte, VD 7 Im Königs Hoiopernhliute gelangt heute Donizettl'S komische Over „Marie, die Tochter de» Regiments" zur Aufführung. Im König!, Schaulpielhause geht da» Bauern- teld'ich« Lnstiviel „Bürgerlich und romantisch" ln Scene. Die Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr. s KönigI. Hofover. In der vorgestrigen Aufführung der schnell brrübmt und allgemein beliebt gewordenen phantasti schen Lffenbach'ichen Oper.Hoffmann'S Erzählungen" vertrat die Nolle der Olympia zum ersten Maie Frl. Mira Abcndroth. Tie lehr beachienSwcrihen Beweise kiliistleriicher Be fähigung. die Frl. Abcndrotb in kleineren Aufgaben blSder ge geben. landen mit der Olympia-Darstellung eine erneute Bestätig ung nicht nur in der sorgiältigen musikalsichen Leistung, sondern auch in dem hübschen, bereits gut decacksirten Sviele. Bor Allem bewies Frl- Adrudroih gute und naiürllche Veranlagung zur Kvloraiuriängerin, leichte, natürliche Bewealichkeit der Stimme, tadellose Reinheit der Tongebung und Verstondnsk für geschmack volle Phrasiruiig, Das sind Vorzüge, mit denen sich mit der Zeit viel erreichen läßt. Die Vorstellung ln ihrer prächtigen Besetzung und Ausführung fand, wie die bisherigen Borstrllunaen de» graziösen Werke», den ganzen Beifall dr» sehr gut besuchten Haukes, f Die Direktion de» Residenztheater» hat dem tech nischen Personal und dem Orchester als besonder« An- erkcnnung für den in dieser Saison bewiesenen Fleiß ein Benefiz bewilligt, das morgen Abend stattfinden wird. Zur Ausführung kommt aus diesem Anlaß Ziehrer» Operette „Die dret Wünsche". In Anbetracht des guten Zweckes ist dem Residenz- thcater für diesen Abend ein volle- HauS von Herzen zu wünschen, s Herr Musikdnekior E K ö n i g hält morgen. Sonnabend, ein Prüfung »- Concert mit seiner Seigrmchule im Musen hause ob, s Ta» König!. Konservatorium veranstaltete zn Ehren d«S Geburt-iag» Sr. Majestät dr» König« am Mittwoch eine Mulikaussührung im Saale der Anstalt. Die Frier beehrten mit ihrer Anwesenheit Herr Major v. d. Decken, als Ver irrter dr» Könlgl. Kriegsministerium». Herr Stadtverordneter Hlöß. olS Vertreter der Stadt Dresden, und die Herren Geh. Roth Häpe und Oberst JungnickrI. al« Vertreter de» Patronatverein«. Eiiigeleitet wurde die Aufführung durch einen von Herrn Hos- tchauspieler Wind» gedichteten Prolog, geivrochen von Herrn Zimmermann au» der Klaff« de» Herrn HoslchauspielerS Wind». Liebhaber" »pn ' zu dr» erfolgreich- Sais halt aeottnet Hab». Nur ärgert«« ihn di« schönen vrrlorenen Wochen: „Dafür hält' ich. kau« »vag' ich mir« zu gönnen, schönsten Ztaatsmmister ärgern können!" Dafür schwor er zu, sich i« ganzen Leben »Nzcht mehr «ü Kleinigkeiten ahzugeb«»' Eure brigegebene Illustration leigie unter dem Esienaefkecht «p riesigen Krmoline sitzend, die al» „Srino-Karo-liae" bezeichnet Dohm im Stock sitzend, neben >Ym «inen Krug mit der Anfsch „Molke Ltnks von ihm in Freiheit lein« drei Kollegen, den kleinen lustigen Kasisch. den Barden Rudolf Löwenstein »nd den unendlich langen Scholz, die voll Tbeilnahme auf den unter der Krmoline Festgesetzten schauen. Zur Rechien der ..Kladderadatfö'" „nt der Guitarre, von Müller und Schulze begleitet, und al singen das Äoethe'sche: Drinnen gefangen ist einer! Da» Ged«, mit Bild macht« dem Ministerpräsidenten v. Bi»marck so vir Spaß, daß er bei König Wilhelm um Begnadigung Dohm « vor» steilig ward, die auch sofort bewilligt würbe. Bismarck zeigte sie Dohm in einem Schreiben an die Liadlvogtei selber an und fügte seinem Glückwunsch die schon erwähnte Bitte bei. „die arme Karo- line nun ruhen zu lagen." Die „Braunjchw. Landrsztg." die eben zeitgemäß an diese Episode erinnert, vergißt nur den Aniheil zu erwähnen, den Kaiser Alexander II. von Rußland an der Episode hatte. Der Zar. der gerade zum Besuch nach Berlin kam. amüsirte sich höchlich über die erwähnte Nummer des „Kladderadatsch" und begrüßte Bismarck lachend als „schönsten Minister". Di« Heiter keit des Gastes übertrug sich auch aus König Wilhelm, der gern dem Antrag auf Begnadigung eutjvrach. Der frühere sozialdemokratisch« Reichstags-Abgeordnete Möller, der Vorsitzende des Deutschen Bergarbetter-BerbandeS, ist in Obe»Lange»b«elau im Älter von 51 Jahren gestorben. Möller hat de» Wahlkreis Waldenburg von 1893 bi« 1996 im Reichstag vertreten. Da» m Gotha erscheinende sozialdemokratische „Bolk«- blatt" schreibt: „Der Haupchort der politischen Reaktion ist die Börse. Eine internationale Bande hat sich da zusammen gesunden, ohne Grundsätze, ohne Glauben, ohne politi che Ziele, ohne nationale» Interesse, ohne kulturelle Bedürfnisse, ohne Gewissen und ohne Scham, der kulturelle AuSwurs aller Rassen und Nationen^ der — im Besitz der großen Weltmacht de» Kapitals — über das Schicksal der Staaten, über Völkerfreiheit und Volks- siück entscheidet und bei alledem nur von dem einzigen Wunsche iefeelt ist, seinen grenzenlosen Reichlhum grenzenlos zu mehren. Blut und Thränen, Geist und Heldrnmuth. der gesammte Inhalt der Kultur, ihr Ziel und Richtung — Alle- nichts vor dem idio tischen Selbstgesäuigkeitslächeln des feisten Börsenkönig»! Welche urchtbare Narrenposse, in die die Herrschaft des Kapital» aus- geartet ist!" — Ei, ei. was wird Paul Singer zu dieser Ent- gleisunS sagen? Dänemark. Das LandSthing lOberhauS) setzte die Brrathung "ber die Abtretung der dänisch-westindischen Inseln fort. Matzen sRechtes fragte den Minister des Aeußeren, ob er die Erfüllung der Verpflichtungen Amerikas garantiren wolle. Der Minister des Aeußern bejahte diese Frage und theilte mit. . - daß 367 Äausleute der Inseln telegraphisch um baldige Ratifikation „ / e deutsche Dramatiker, der «och dazu 7^. ^ . mit seinem Erstlingswerke einen nicht gewölttilichrn «rsolg «rzlelte. D4e Änstolt Hot wahrlich keine Üriach«. sich chiwr llntentch»«er»eb. nm« zu schämen: da« zeigten ans « Reue dt« »chülervert,«» tz^ vorgestrigen Abend», dt», wenn auch naturgemäß nach Gack »nd Zeitdauer der »»ranggenangenrn Anöditdung verschied«^ doch olleittdalben kür eine sorgfältig» und sachverständig« Schalung Zeuaniß abtegtea. Besonder» dervorgeboden z» »erd«» o«»t«u der Umstand, daß die beiden ausgerristetten Leiftnnge« (Mozart. Sa>«t»r-Concert für 2 Ktaoterr und ü-mvIt-Scherzo. op. »1 von Edovtn) gerade von solchen Schülerinnen aedoten wurdrn. di« ihre aesammt« musitaliichr Ausbildung, vom Elementarunterricht« an. kn der Ehrlich schea Musilschule empfangen haben, von den übrigen Vorträgen verdienen «och Erwähnung: L Satz an« dem E-moil-Lonceit für 2 Klaviere von Bertvvven (2 Klavier: Herr Direktor Lehmann-Osten), temer da« b'-nwli-Noctumr. ap 55 von übvpin. 1. Satz au« einem 6-änr-Concert für Violine von vlotti, sowie kleinere Klavierstücke von Ärieg. Lindtng und Schulz- Brulhra. Dt« Vortragenden Schülerinnen gehörte» de» Klaffen Lehmann-Osten. Gtrgltch und Frau ». Gromadzin-ka an. —«U s Frau Wedekind ist in Riga bet einem sechs Adend« um fassenden Gastspiele außerordentlich gefeiert worden Betondew Ovationen brachte ihr der Abschiedsabend, an dem lhr vom Theater-Komitee ein silberner Lordeerkranz überreicht wurde f Da« dreiaktiae Lustspiel „Der erste Herrn Hosschauspieler Richard Franz, da« sten Nooitalen unseres Hostheater» in der vergangenen Saison gehörte, ist vom Deutschen Lande«theater in Prag zur Ausführ- ung angenommen worden. .T An den vom 1. bi« 5. Mai in Magdeburg stattfindenden Festspielen sind von Dresdner Künstler» und Künstlerinnen emgeladcn worden die Damen Serba und Ga«ny, die Herren W«eckr und Waldkck Zur Aufführung kommen „Maria Stuart". Weh' Dem. der lügt" und „Minna von Barnhelm". f Der Vorstand der „Dresdner Kunstgenossenschaft" etzt sich für das mit dem 1. April begonnene neue Geschäftsjahr wie folgt zusammen: Bildhauer Ofsermann. erster Voriitzender: . — er. Zu , n. . theilungen wurden gewählt: Hosrath Professor P. Sieß..-, die Maler. Architekt Boretzsch sür di« Architekten. Prosestor H. Spieler für die Bildhauer. s Gesanglehrerin Ark. Selma Lenz veranstaltet heute ein Concrrt im Musenhaus, unter Mitwirkung ihre» Damenchoich, der Herren Kammervirtuos Schmeidler, Zenker Mitglied der Königlichen Kapelle) und Tonkünstler Bocquet. s «Me« bedeutenden künklerts»,» Sesolge« hatte sich dt« dteflg, Tone«,»sangerm Frl. stnna Klo» ln einem zu Lh « mnl» von der dortigen „Geielliaiast für Litteralur und Kunst" veranstalteten gancert zu «freuen, in welchem Frl. Klo, Lieder von Franz Mordest. v«kar dost- mann und Ntchar» Hering — zZladterbegleirung: die r Kamrontsten — zu schünNer «Lirkuna brach»«, ebenso ein reuendes, kleine«, musikalisch »«Haiti volles Lied: „Laß mich weilen", eigener Komposition. itwstr der 2tiäbrige Abiturient des Gymnasiums in Eisenach. Otto Riemaich. lein. „Die Evisode" detiirlt sich das vieraktige Drama, da« am vtadttheater in Etlenach seine PcemiSre erlebte. Das «tück behandelt einen modecnen Stoff, dessen Bearbeitung aus eine ganz ungewöhnliche Begabung ichließrn läßt. f In das Programm de« vintägigen Mufikseste«, welche« der Allgemeine Deutsch, Pkusikoerein m diesem Fahr« Anfan» Juni in vreseld adhallen wird, bat Richard Strauß zwei Eeiänge sür rm« Slug st unine und großes Orchester von W. «. Baußnern au,genommen. s Unter großen Ovationen für Dichter und Werk feiert« da« Schauspielhaus zu München das Jubiläum der Lw. Jugend". Ausführung. s Im Wiener Hosbiirgtheoter wird, wie schon gemeldet, da» Iubiläuni Baumeister'» Donneistag. den 7. Mai. an demselben Tage, an dem er vor 50Iahten im Burgtheater debutirt bat. durch eine Aufführung von Ealderon's „Richter von Aaiamea" fegangen. Die Vorstellung findet bei ansgebobeuem Abonnement tat» Wie der Archivar der General-Jiitrndanz mitcheilt. gehörten vor Baumeister noch drei, gleichfalls mit dem Dekrete ausgezeich nete Mitglieder des Hofburgilieater« über 50 Jahre aktiv dem Verbände der Wiener Hofbühnr an. nämitch die Hosichaulpielerin Johanna grannl v. Weißenthurn. dann die Herren Joseph Kober wein (Vater) und Karl Ritter von La Roche. s Wie mit ziemlicher vestimmcheit verlautet, schreibt die „R. Fr Pr ", ist die Idee eine- Ankauf« von Klinge»'» „Beethoven" durch die Wiener Kommune al« fallen ge laffen zu betrachten. s Alexandre Str« vS. der auch auf deutschen AuSstellnngen schon zu wiederliolien Male» namentlich in früheren Jahren aus gestellt hat. erhielt die goldene Medatlle de« Brüsseler Salon Im Wende von 1000 Franken. ? Um der Duse zuvor,»kommen, die demnächst in Pari« D'Annttnziv'S „FranceSco da Rimini" vorführen will, spielte Sarah Bernhardt vor einigen Tagen ein amerikanisches Machwerk gleichen Titel-. Die in Melodrammanier aedattenr sünf- akttge Tragödie langweilte. Bestall fanden nur zwei krasse Effekt- scrnen. sJn Kopenhagen sprach sich einer Deputation de« dänischen Schriststellervereinö gegenüber der K»itu«minlster Christrosen dahin auS. daß er beabsichtige, in der nächsten RelchS- tagsjeision zur Wahrung der Schrislstellerrecht« im AuSIande eine Vorlage, betreffend Anschluß Dänemark» an die Bemer Konvention, rinzubringen. f Biörnson'« 70. Grbnrt«1og soll tm Dezember in ganz Skandinavien festlich begangen weiden. Alle größeren Theater werden Werke de« Dichters an« diesem Anlaß zur Aufführung bringen. Auch in Kopenhagen, wo lest dem Verbot von Bförnson« „Leonarda" kein Werk von dem Dichter mehr in Scene gegangen Ist. soll nun endlich „Heber unser, Kraft" gegeben werden. 8lek« »aok ««Lrlr« Drahtbertchte. Hoknochrichten. Elbwaffer, KönigS-Geburtstags- feiern. tzauptgeschworene. Stellenvermittelung tn England. UMetterderi»» de« vom 24. April. 8 I vn. Swmoi». IhrUUani» S-varon» »>«ckh«I« «t»,» e»u 7»7P »« ,8»w « 8« .0 NO gl. Sächs. Mereorolog. Institut» tn Ehevmttz »r Morgen« (Temperatur «ach Celsius). ». -»ach b»d,ch> N<>rl,daidd«». Nicht d»»n Nicht de»«» «» -dt»«kl W8«f Nicht bkd«N SV ich»achd«tnr 880 tchnach wolNiU. « 80 Nicht n-«U>, «180 Ntchtd-d«» vru Ski», rnätist». uz» Ä2»a» «w». >»«„«». 7« 080 Nlchtchalddw. « 8 laich, zn«» 8» 8 «njirrrre n,««,«»«« ««,<,80 Nicht z«u« «SlZ» tch»achwi>m, « 7» Nicht »-U»»-». «UN wx-ch!»»»« « 0 " NNch waM, «Slv !»«chiz«»ar r.r FU> rr «z«»u>» tiud NNdntch»,« »adau »« SUN»« ad^Nia». Am Mora« de» » «prll trat unter stärker« AbkUhtung Uau- «Nd Reisbtlduna e«. dock -tnarn di« «intma der Lemverauw nur «ent, «N«r „„„ den Rull,unk» cFtcktelderys Hera», «et durchweg heilerem, trockene» Vet- Die oberste lLborklassr brachte unter Leitung de« Herren Atbert ter stiegen unter den stellenwesi« «uffrischenoen. Sstlicke« wmoen amh dw Mitteltemmratm« wiwer nur di« »» ».» »r. aber dieRorinal«, «uck»«s- den tm viorimum nur »ereinzelt »S Ar. erreich« (Leivzi Schneetiefe am FtLselber, L0 Cmt». Unter weUerer lilben Minimum« diu sich der hob« Druck wtrder s (Leipzig, Chemnitz »7 Gr.), uerer Abdachung de« »». ch'L't di. Musik- .RaMo'e Lied«-(grl. Rosen- ^'ii^^ 770^- imR^wm "äleW? Äi : 3n- Pros. Oraeni): .Rigoietto^Fantosir für s««ch„r, üftUchen Ä'invm herrscht «heil, detterr«. ,h.n« ttttd^. «de» wmch. Bassi (Herr Ullrich. Klaffe: Hen Kammervirtuos weg trockene« Ketsir Mi, la-SUder rasch «eigcnder Temperatur, nutz »s» dm Kluge ein „ffnlraw k»o r,zp>m" von Elemen» Braun zu Gehör. Weitere Lortrüae waren: „Eroica" für Klavier von Liszt (Frl. Zimmermann. Klaff«: Hen Urbach): Gelänge von F. Schubert: „Dem Unendlichen". .An di« Musik". „Rastlose Liebe^ (Frl. Rose brrger. Klaff«: ^ - - - -- ^ KInriiiettr von ^ , Gabler); Sonate. L wall, sür Violine von Tattinl «Hen Mrtzner, Sortbestan» dlestr vetterlag, wahrscheinlich. U'.; Schenker. Klaffe: Frl. Pros. Orgeny: „Prstq Carneval' sür Klavier rdnmomnrsgm»» nna, Lelstu». Demvmam, . h««g, ist vSSL von Lls,t (All. Ti»dall. Klaffe: Iran Kammervirtnosin Bros. > ntcvrtgs», 4.» »r. wärm». Detter, «ädostwind. Rappoldl-Kohrer). Sämmkliche Begleitungen führt« Herr Münch SL K <7» -xx