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vrosSva 188L. , m«n 50 Pf,e„ durch dl, v°» t«ark7»vfze. «um«. 10 Psj». Aus«« v«»e «um 37000 Er««dl. tzür dIeNUSgate einaelandlervta- imtzrtdl« mail» sich »i« Redectt»» " «itml nicht »erdlnditch. 'L'S.'L^ ... »»«» In L7. ^aUrkaox. I»l« «erde» «arlrnllradtl lachm. L Uhr »»»inomme» «-,, di» Mittag» l»U5r. I> ad! »ur LN WochkNIagrn: gg Hageölatt für Politik, Wterhaltong, Geschäftsverkehr. LörfenbrrW, Fremdenliste. ZLür«?, xo8s1rlleIiLS8okütr1, lluclt Vorschrift von L'rok. irr «n«t. ^»s«r Irr 8tuttA«rt empkolllou iu äou nousstsn katzons ^ I»»»L« «ILxvr, SLSlSSLSiLSS 8iiwilltlikdtz iGMiMrkeittzil ru »osrllluwt diUixstsn kreison bei enormer ^usirakl Üartmüun L Saum, 8vl»Io»8-8tr»««v IVr. 17, xo^eoübor ckom Lssl. Lclilosso. VVvitinsvIilssusvsi'ksuf. «rÜ88tv« Lt«xvr. S. ««SVV, ZLünIjxl. Hv1tivkvrr»i>t. «» Nachm. 8UH1 ang Sonntag Ne«Ü»dc ..... KloftergalteNr. dbtaNachm.tUd^ — Die einspaltige PeNizciic toll«! » Psge. Eingesandt N» Psge. Lin« «arantie für da» »ächst- ttigige Lrschcinea der Jnser.rt« intrd nicht gegede». tluiwtirtigc Annoncen- Auftrag« »an unbetannien Personen inienie» «tr nur gegen PlS»um«ra»do> Patllungdurch »ttiesmoiken cdei Paslkinjatilung. Acht Silben loste, Ia Psg. Inserate siir die Momag«, >»»i««r oder nach einem gkiiiaO dt« tzteiiltetle 20 Pf. ei» «lelstk. » ^VviudrulltlunS M La «r«« von « k SenllLlill Vilkslw Lövksl, Ij irttr8«rvte«v 20 ^ empfiehlt «ick bei billigen kreisen <ier gütigen Leaelitunx. Ispis8vi'iv-fflsnus20iui'. L'rvikv. Rr. 280. rutttening vom «. vct.: «aremeter nach creer Svto». itvallsirofe I» !?>d-ndr). 7SS.Mill.. seit gestern 2 Mill. gtsallc». Tdennoincttogr. nach »icauniur: Temv. 1I>>W..Niedr. Dem». 5«W..d»chs«eren,v.1N «W. cil-Wftid. Heller. Aussichten für den 7. Octbr.: Massiger Südost, vorwiegend heiter, trocken, Nacht kühl. SommSeiiS, 7. Letvr. -MV» keranlwartlicher Redacieur filr 0r. Emil vierey in Dresden Nur im lieben deutschen Vaterlande ist es möglich, daß Wochen lang, wie jetzt geschieht, in der Presse ein unendlicher Streit darüber geführt wird, ob eS mit Ehre und Gewissen vcrcinbarlich ist, gouvernemental zu sein. Darüber sollten denn doch von Haus aus die Begriffe feststehen. Trotzdem untersucht man mit deutscher Gründlichkeit, bald hätten wir geschrieben Grundtossclei, diese so einfache Sache. Die Negierung des Königs zu unterstützen, kann an sich keiner Partei zur Unehre gereichen; die Forderung aber, durch Dick und Dünn mit der Regierung zu gehen, laust schnür- strakS gegen die Mannesehre. Davon licisjt keine MauS einen Faden weg. Droht man nun den preußischen Konservativen, weil sie sich weigern, das Gelübde des Kadaver-Gehorsams zu leisten, daß sich Fürst Bismarck wieder auf die Liberalen stützen würde, nun so wird man jo abwartcn müssen, ob er dabei besser fährt? Zu bloßen Ja-Niz ern werden sich auch die ehrgeizigsten und machtlüstcrnstcn Männer dieser Partei nicht hcrgeben wollen; für den Fall ihrer Unterwerfung stellen sie vielmehr einen Preis und zahlt ihn Biümck?ck, so haben wir ja die Herrschaft der ParlamentSmehrhcit, gegen die sich BiSmarck's starkes Selbstgefühl stets so stürmisch auf gebäumt hat. In Wirklichkeit läuft die ganze Wahlzänkerci daraus hinaus, daß die Regierung ein möglichst gefügiges Abgeordnetenhaus haben will. Sie schnitte am liebsten aus dem großen Wähler- Kuchen die weichsten Mittelstücke zum Verspeisen für sich heraus und ließe die schärfer gebackenen Parteien dann ruhig den harten Rand halten. Zu diesem Behufs sprengt man allerhand Märchen aus, daß Bismarck geneigt sei, wieder niit den Liberalen Fühlung zu gewinnen, daß dem jetzigen Minister des Innern, Herrn v. Puttkamcr, die Tage gezählt seien u.dergl. Die liberalen Kinder, sie hören es gerne, aber vor der Hand wählen sie oppositionell. Man ist wirklich in Berlin jetzt recht übel berathen. Sonst wären einige Regierungshandlungen eigentlich ganz unbegreiflich. Die Lage der preußischen Volksschullehrer ist bekanntlich meist eine äußerst kümmerliche. In keinem deutschen Bundesstaate, Mecklen burg vielleicht ausgenommen, sind die Männer, denen der Staat seine Heranwachsende Jugend, die Eltern ihre lieben Kinder zur Erziehung anvertraucn» so schlecht bezahlt und in ihren ganze» sozialen Verhältnissen so übel gestellt, wie in dem Lande, dessen Schulmeister angeblich bei Sadowa gesiegt haben. An eine zeitge mäße Ausbesserung der Lehrergchalte ist noch auf lange Zeit dort nicht zu denken; einen bescheidenen Anfang will man aber damit doch machen, indem man an eine anständigere Bezahlung der pcn- sionirten Lehrer geht. Denn was diese würdigen Üehrergrcise nach einem anstrengenden Leben als „Ruhegehalt" beziehen, das ist so wenig, daß man mehr als eine Edison'schc Glühlampe nöthig hat, um cs überhaupt zu erkennen. Wie fängt man es nun an, darin einen Wandel zu erzielen? Die preußische Negierung läßt die Landräthe amtliche Ermittelungen darüber anstellen, ob die pensio- nirten Lehrer noch Nebenerwerb haben, etwa durch Privatunterricht- ertheilen, durch Unterstützung von ihren erwachsenen Kindern u. s. w. Die Ledrcrwelt Preußens ist über diese Verfügung natürlich sehr verstimmt; eS kränkt sie, daß sie anders und mißtrauischer behandelt werden, als andere Bcrufsgenossen. Du lieber Gott! wenn sich nun auch ein alter Lehrer-Invalide durch Stunvengeben ein Paar Groschen verdient, warum ihm und seinen greiscnCollcgcn deshalb eine auskömmliche Pension verweigern? Die schlechte Bezahlung und die mißtrauische Behandlung der Lehrer in Preußen treibt sie dort erfahrungsgemäß bei den Wahlen inS Oppositionslagcr, während in anderen Staaten, wo man sie und ihre Invaliden angemessen be soldet und ihnen eine ihrem vcrantwortungsrcichcn Berufe ange messene Werthschätzung und soziale Stellung eingcräumt hat, die Lehrer zu Stützen der staatlichen Autorität geworden sind. In Bayern sind dieses Jahr die Prüfungen für den einjährig- freiwilligen Dienst ungünstiger denn je ausgefallen. DaS giebt der Presse Anlaß, dieses Institut in Bezug auf seinen Werth etwas schärfer inS Auge zu fassen. U. A. enthält auch die Franks. Ztg- einige recht sachgemäße Bemerkungen darüber. Man kann darüber streiten, ob die in den Prüfungen an die Achselschnüren-Lüstcrnen gestellten Anforderungen zu hoch sind oder nicht? Die Meinungen gehen da weit auseinander. Etliche verlangen für daS „Schenken" der zwei Jahre Waffendienst eine beträchtliche hohe Summe von Kenntnissen, Andere meinen, eS genüge keine so große Menge solcher Kenntnisse, die über daS gewöhnliche Maß einer höheren Volksschule hinausragen. In Bayern hat man nun offenbar nicht zu viel ver langt. Begegnete mau doch unter den Thematen zum deutschen Aufsatz manchem alten Bekannten auS der Tertianerzeit, als da sind: Der Strom, ein Bild deS Lebens, der Schlaf, ein Bruder des TodeS u. dergl. Aber, wie gesagt, daS Maß der gestellten An forderungen, welches sich übrigens ohne Zweifel innerhalb gewisser Grenzen nach dem „Angebot" rrgulirt, und die Zahl der Durchge kommenen und Durchgesallenen spielt, wie sehr auch der Einzelne dabet interessirt sei, nur ein« sehr geringe Rolle gegenüber der emi nent sozialen Seite, welche darin liegt, daß daS Einjährig-Jrei- willigen-Jnstitut mehr als irgend eine andere Einrichtung unseres öffentlichen Lebens die verderblichste Halbbildung fördert und so der ergiebigste Äekrutenlieferant für daS sogenannte „gebildete Prole» aE wird. Dieser Uebelstand. dessen ungeheure Tragweite N»e« ^ ' ''hviel chcn können, hier liilit vielmehr nur das Radikalmittel: Aufhebung des, ohnehin in unser Militärsystem nicht hineinpassendcnEinjäbrig- Freiwittigen-JnstituteS, dafür aber, um zugleich mit der Unbillig keit die Härte zu vermeiden, wesentliche Verkürzung der Präscnzzett bei den Fahnen. Für die Unbedenklichkeit einer Äbminderuug der Dienstzeit wenigstens bei der Infanterie liefert ja »eben anderen Zeugnissen auch daS Einjährig-Freiwilligen-Institut selbst einen eklatanten Beweis. Als Vorläufer für die bevorstehende Session deS englischen Parlaments sind die Versammlungen und Reden zu bctrachicn, die von einzelnen Mitgliedern de: Regierung und der Opposition da- lelbst gehalten werden. Einer der Führer der ToricS, Lord North- cote, gab dieser Tage seiner Unzufriedenheit mit der Politik Gld-a stones scharfen Ausdruck und prophezeite, daß dessen Vorgehen in der cgyplischcn Frage den Engländern noch sehr viel Verdruß und Nacktheit zusügen würde. Ganz glatt werden sich die Dinge in Egnpten gewiß nicht abwickeln lassen, aber die englische Regierung ' lick bemüht, alle Steine aus dem Wege zu wälzen, sich zwar auch vernehmen lassen, aber er besch " ist erficht stone hat Glad ränkte sich darauf, die englische Armee zu loben und den Egnptern nach Nieder werfung der Rebellion glückliche Tage zu prophezeien. Ob er diplo- matlsche Verhandlungen mit Deutschland führt, ließ er ganz im Dunkeln. Jedoch taucht aus diesem Dunkel in erkennbaren Um rissen bereits die Meldung auf, daß England uns für unsere guten Dienste die Insel Helgoland anbictc. Wie viel daran Wahrheit ist, wird sich wohl bald zeigen. Warum sollten wir diesen Besitz ablchnen? Ncncstc Tclenrnmmr der „Dresdner Nachr." vom 6 Octbr. Paris. Lesseps bat dem Kriegsgericht in Kairo sein Zeug- niß zu Gunsten Arabi's angeboren. Er besitze 16 Briefe und Telegramme Arabi's, aus denen hcrvorgche, daß seine Beziehungen zu Arabi. aller Politik fremd, darin be standen, die Neutralität des Verkehrs im Suezkanal zu sichern und das Leben der in Egypten zurückgebliebenen 15,000 Europäer zu schützen, die Dank Arabi's Befehlen Gastfreundschaft in Jsmailia fanden und in Sicherheit Port Said und ihr Vater land erreichen konnten. Berliner Börse. Die Börse eröffnere in etwas festerer Hal tung, aber daS Geschäft war belanglos. Die Bank von England hat gestern ihren DiScont nicht erhöht, allein die Besorgnis» ist noch nickt gewichen, wird doch von New-Kjork ein abermaliger Rückgang deS Londoner WechsclcourseS gemeldet. Schluß recht fest. Credit - Actien gewannen gegen gestern 3'/» Mk., Diskonto 1 Proc. Sonst waren Banken noch überwiegend schwach. Tic spekulativen deutschen Ciscnbahnpapicre Maricn- burgcr und Ostpreußische wurden 2 Proc. höher. Andere Balm- werihe wenig verändert. Von österreichischen wurden Franzosen l'/e, Lombarden 1, Elbethal 2 Mk. höher. Bergwerke und Indu strien meist recht fest. Deutsche Fonds leblos, fremde knapp behauptet. ^ranklur« a. M.. e. Lkiobcr, SlbcndS. Lredtt S6S>I,. Llaaliba!,» Lom barde» 122-,',. Kver Loose—. Ocsl. Silbcrrcnte —. Papkcrrcnle ——. (»atizicr 27». Oellerr. Goldrenre —. Unq.Noldrcnte —. 77er Nassen —. 5«cr Russen —. o.Ortcntanleihc —. Neueste Uugar. Ipoldanletbe . ». Oricnlanlcihc . Nu- gariiche Pap'crreutc —. Tiiconco —. ' Esstnster 71-/,. Gotthardb. . Schwächer. Wie», K. cilober, Abends. Credit »It.aa. SiaalSb. Sec,.40. Nulna. «Part«, «. Cllobcr. «Schluß.) Reme 51,70. Änlcstie Hk.ao. Italiener S2,r>0. KtaatSbalm 7 >2.75. Lombarden SIS,00. do. Prioritäten LSlZ.OO. Elstwtcr »M. Ocstcrr. «oldrcnte S2> -. Fest. , V.. iittcrkreuz 1. Kauf- Klasse tariat' mand ve kennen kann, bleibt bestehen, etwa» ms in dem 2 kung der! wett ^ s^r-i«rdcr. damit^ aber auch die Ein, , machen will. Die Beseitigung diese» ernsten wird man, durch keinerlei Abänderungen der. auch nicht/durch «ufhebung der sogenannten lob in den Prüfungen LofalcS und Sächsisches. — Der Direktor der Aktienbrauerci zu Plauen i mann und Stadlältester Raab, erhielt das Ri vom AlbrechtSorvcn. — Lehrer Friedr. Wilhelm Weißwange in Frohburg erhielt daS Albrechtslreui. — Man erörtert in den Kreisen dcr Landelswclt und der Kauf mannschaft sehr die Frage, wer wohi als Nachfolger Rülke's zum Präsidenten der hiesigen Handelskammer in Aussicht zu nehmen sei? Von mehreren seiner Freunde wird aus Herrn Fa brikant Jordan hingewicscn, der die zu diesem Amte erforderlichen Qualitäten wohl in ausreichendem Maße in sich vereinigt. Auch ist bekannt, daß Herr Jordan früher dieses Amt ambitionirtc. An dererseits weiß man, daß derselbe sich aller öffentlichen Vertrauens stellungen entledigt hat; als Handelskammcrpräsidcnt würde er aber gleich Rülke von i^r. Majestät dem König in die 1. Kammer be rufen und damit aus seiner Abgcschicdenbeit wieder in das politische Leben eingesührt werden, was Herr Jordan kaum wünschen wird. Biele Stimmen neigen sich daher der Wahl des .Herrn Stadtrath Hultzsch zu, der bisher als Bicepräsident der Handelskammer in Wahrheit die eigentliche arbeitende Kraft derselben war und sich hier den Ruf außergewöhnlicher Tüchtigkeit und Fähigkeit zu er werben verstanden hat. — Mit den kommenden längeren Abenden erhöht sich auch wieder die Lcscrzabl in den Volks - Vibliotheken des Ge meinnützigcn Vereins. Jedenfalls ist den Lesern mit der Notiz gedient, daß sie sich vom 1. Oktober an durch Einwohnerschcin oder Arbeitsbuch neu legitimiren müssen. Schüler habendenErlaubniß- schein ihres Klassen-LehrerS, zugleich mit der Unterschrift des VatcrS versehen, beizubringen. Die Umkatalogisirung der Bibliotheken ist nahezu vollendet und somit wieder die Ausgabe von Büchern mit wenigen AuSnabmcn eine unbeschränkte. Freilich bat sich dabei hcrausgestellt, daß ein nickt unbedeutender Thcil der Bücherbestände durch zu starke, jedoch erfreuliche Benutzung unbrauchbar geworden ist. Freunde dieser gemeinnützigen Sache seien darum gebeten, Bücher, welche sie entbehren können, den Volks - Bibliotheken zü rnenden zu wollen: die Ccntral-Bibliothck an der Krcuzkirchc Nr. 15, I. Et., nimmt dankbarst jede Gabe an. — Nachdem wir in gestriger Nummer bereits gemeldet, daß daS Reichsgericht unterm 5. d. den Zuschneider Woltgang Wun derlich wegen Vorbereitung des HochverratheS zu 2jähngcr Zucht hausstrafe und den Schubmacher Friedr. August Kieker wegen Ver breitung der Most'schen „Freiheit" zu 4 Monaten Gcfängniß, die durch dre Untersuchungsbast verbüßt sind, verurtheilte, ist noch Fol gende» erklärend über den Prozeß zu erwähnen. Die Angeklagten — Beide au» Hanau — waren bochverrätberischer Absichten be schuldigt. Im März d. I. erhielt die Polizeibehörde in Hanau be stimmte Mittheilung, daß unter den Arbeitern einer dortigen Filz- schubkabrik verbotene sozialistische Blätter verbreitet würden. In der Wohnung Wunderlich'» — der Zuschneider in der Fabrik war — fand man auch 14 Exemplare von „Der Sozialdemokrat" und 25 Exemplare der ..Freiheit". Wunderlich leugnete zwar, die gesammtcn Exemplare zu anoerem Zweck« alü zu feinem Privatstudium zu be sitzen. ward aber durch den Mitangeklagten Kiefer beschuldigt, dieselben zurBertheilung an Arbeiter in den Bierwirthschaften bezogen»» haben. er lietz M »u dem Geständniß herbei, di« gedachten Most'schen Idlätter vön Wunderlich in Empfang genommen und nach «n Anordnung in Bierwirthschaften und Arbriterkreisrn verthcilt b« da» gethan. weil Wunderlich in der Fabrik fein '»« hoben: er Hab« da» LLW Vorgesetzter gewesen und ohne den Sinn der Blätter gekannt »l haben, er wilse nicht einmal, wer Most sei u. s. w. Wunderlich bezeichncte zwar die Kieker'schcn Angaben als Lügen, wurde aber durch die Zeugen — 15 an der Zahl — und durch verschiedene gegen ilm beweisende Momente der in arsrührcrischer Absicht bc- wirltcn Berthcilung der verbotenen rcuolurionärcn Blätter übcrsührt. — Innerhalb der, nächsten Montag.den ü. October beginnen den Schwnrgcrichtsperiode auf dos 4. Ouartal werden an 0 Sitz- ungslogcn bis mit >9. October gegen 30 Angeklagte «darunter drei weibliche) 26 Hauptuelhandlungen slattsindeii und betrifft die An klage in je einem Falle das Verbrechen deS Raubes und vmucbicn Todtichlages, in je 3 Fällen Meineid bez. Anüiftung hierzu, Ver brechen und Vergehen im Amte, sowie betrüg!ichen Bnnkcrolts rc.. in vier Fällen Brandstiftung, in 7 Fällen Verbrechen gegen die Sittlichkeit und in acht Fällen Urkundensälschimg und bez. Belrngs. Unter Anderem wird Donnerstag den 12. October Mittags 12 Ubr gegen den Nachtwächter Ernst Hermann Scharfe genannt Rüdiger, den angeblichen Urheber des Schadenfeuers auf dem Rittergut Nöth nitz , Freitag den 13. October Vormittags 9 Uhr gegen den vor maligen Ducktor der Fcldschlößchcnbrauercl, Kaufmann Karl Moritz Ernst Böhme aus Stettin wegen bctrüglichcn Bankerotts und Falscheids und Donnerstag de» 19. October gegen dcnWebcrgcscllen Karl Gottfried Kreische aus Petcrsliain, der vor einigen Wochen seinem Transporteur, nachdem er diesem Erde in das Gesicht ge worfen, in der Nähe von Pirna entwich, wegen NaubcS, sowie schweren und einfachen Diebstahls verhandelt. — Wegen vorziliielimcndcr Reinigung bleibt das königl. Grüne Gewölbe nächsten Montag und Tiemtng geschlossen. — Dem Armcnsond unserer Anncnkirchc ist von dem verstor benen Pastor vmor. Friedrich Ernst Ziegler ein Legat von 300 Mk. vermacht worden. — Die Eröffnung des großen Panorama auf der Pragcr- straße wird sich nicht vor dem Neujahre ermöglichen lassen. Einsi- weilcn erwartet man die Ablieferung der in der Jaeobiffchen Eisengießerei in Meißen bestellten gns'.ccierncn Träger und sonstiger eiserner Baustücke. Das eigentliche Malen der Schlachtcnbilder er folgt cm Ort und Stelle im Panorama selbst auf der dort auszu- spanncndcn Leinwand. — Den Badebedürstigcn, namentlich den Tampsbädcrfrcgucntcn, ist im Residenz-Bad, Wcinligstraße 5, von dem Besitzer Herrn I. Mickan durch eben erst vollendete Neueinrichtungen großer Comfort geboten. Herr Mickan hat in elegantem Style und höchst praktisch und bequem einen Saal mit 10 Lurch seine .Holzwandung und nach vorn beliebig zu schließende Bordüren abgeschlossene Betten eingerichtet, von weichen aus man in dasTampsbad tritt. Dieses letztere, aus 2 Räumen mit allen nur erdenklichen Touchen bestehend, ist gleichfalls passend eingerichtet. Die Betten zum Nachschwitzen, durch schönes Oberlickt erhellt, sind ungemein sauber und einladend. Auch werden die Zimmer für Wannen- und Bassinbäder noch vermehrt und überall aus das Geschmackvollste erneut. — Seit gestern Mittag wird ein ffjäbrigcr, sehr schüchterner Knabe vermißt, dessen Eitern behufs eines Besuches von Fischbach nach Dresden gekommen war«;». Die Angehörigen des Kleinen bitten dringend um Auskunft über dessen Verbleib nach Kamcnzcrstraßc 33. — In der gestrigen öffentlichen Sitzung deS Bezirksaus schusses der königl. Am tö b auptma nnschaft DrcSdcn- N e u st a d t gelangten inncichalb von drei Stunden 19 Nummern der Tagesordnung zur Erledigung. Der alte Kirchen- und Leichen weg zwischen Serkowitz und Kaditz soll laut Beschluß letzterer Ge meinde als Fahrweg cmgezogcn werden und nur a!S Fußweg fort- bcstchcn bleibe». Diesseits verbielt man sich beifällig zu diesem Vorhaben, stellte aber die Bedingung bcsicrcr Instandhaltung. Ver schiedene Gcmeindcangclegeuheitcn wurden bcitällig entschieden und dein vorgcschlagcncn Ranon, für die neue von der Saxoniaanstalt in Radeberg bergcsteltte Straßenwalze, zngestimmt. Die Walze wird gegen Bezahlung auch der privaten Benutzung zur Verfügung stehen; Station derselben ist die Ortschaft Bühlau. Verschiedene Bczirks- anstaltSangelegenlieiten beschästigen den Ausschuß ebenfalls; cs wurde beschlagen, die Ofen- und Hcrdanlage in Kachelnden ausführen zu lassen und die Ausführung Handwerkern deS Bezirkes, mit Ausschluß der Stadt Dresden, zu übertragen. Als zunächst nöthige Beamte wurde ein Hausinspcktor und ein geschulter Rcchnnngssübrer erachtet und diesen gleichen Gehalt zu bewilligen beschlossen. Einige bau liche Veränderungen und Neuanlagcn wird die, nach der Sitzung statlffndende Lokatbestcbtiguug der im Bau begriffenen Anstalt in Lcuben feststcllcn. Bei der Bercttlnmg über die Grunoiätzc zur Er hebung künttigcr BczirkSstcucr schloß man sick den von dem bcisttzcn- dcn Regicrnngsassestor gemachten Vorschlägen an, denen zu ,zolge 1«/2 Prozent der direkten StaatSsteucranlagcn als Zuschlag für OilL- stcuer zugleich mit elfterer zur Einbcbuim gelangen soll. Interessant ist cs, aus den gegebenen statistischen Notizen zu entnehmen, daß sich diese Staatssteuern iin Bezirke 1881 linkt Zuschlag) auf rund 414,000 Mark beliefen und zwar mit 52,000 Mark aus der Grund steuer und mit 361,000 Mark Einkommensteuer. Ter Voranschlag für die Bezirksstcucr beläuft sich auf 5—6000 Mark und würde lncrzu beispielsweise Blasewitz (mit 51,000 Mark Staalssteucrn) 765 Mark, Wachau (mit 3648 Mark Staatsstcucrn) 54 Mark und Radcbcrg (mit 31,899 Mark Staatsstcuern) 478 Mark beizutragcn haben. Das Tanzkonzcssionsgesuch des Gastbofspoctster Eamillo Thomas „zum Grafen TImn" in Striesen wurde abfällig bcschiedcn, ebenso die LchankkonzessionSgesuche von Hcirmann in Rcichcnberg und der verehelichten Rückcrt in Striesen. Genehmigung fanden hingegen die Konzessionßgesiiche Pönitz in Nicdcrlößnitz für die Dampsichiffs- wartchalle in Kötzschenbroda, in welcher vormals die Dampsschiss- falirtSgesellschast KonzessionSinbabcrin war, deshalb auch etwaiger Rccursnahme wegen auch Benachrichtigung erhalten 'oll, Lehmann'ü» der verehelichten Drcßler und Wiihclm's, allerseits in Striesen (welches beiläufig erwähnt auf 7500 Einwohner bereits 22 Schankstcitlcn be sitzt) und Schcssel's in Schullwitz. Der öffentlichen Sitzung folgte zum Schluß eine geheime, in welcher der Tagesordnung nach Durch- ycht der Gesuche um die Hausinspcktorstellc in Lcuben und die IlntcrstützungauS der Wcndclstistung zur Bcrathung standen. — Die Woklfahrtspolizei hielt gestern früh an den Schlägen und auf mehreren Straßen der Stadt eine Milchrevision ab, mobci 887 Milchposten geprüft und von 9 derselben, die gefälscht zu sein schienen, Proben entnommen wurden. — Das Sprachgebiet der Wendcn umsaßt gegenwärtig noch fast 60 Qu.-Metten niit 694 Ortschaften und 140,000 Ein wohnern, von denen 122,4M wendisch reden. Außerdem leben noch 13,3M Wenden in überwiegend deutschen Orten zerstreut, davon 10,300 in 114 Ortschaften, wo ihre Natipn noch über '/«» der Be völkerung auSmacht. 7000 Wenden wolmcn in Ortschaften, die zu mehr als "/,o wendlsck sind. Im sächsischen Gebiete finden sich noch 50,000, im preußischen Gebiete ungefähr 85,OM Wenden. In den Dörfern an der Sprachgrenze und in' den Ortschaften längs der Eisenbahnen kann em Zurückgehen der wendischen Nationalität mch- aeleuanet werden-