Volltext Seite (XML)
Nr. ZS7 SeN- 4 «Dresdner Nachrichten Oertliches und SLchsisches. Weitere Kilfe für das Unwettergebtet dringend nötig! Wie bereite« berichtet, waren am 2tl. Juli a» freiwillige» Gaden für die Unwettergeschädigten im östlichen Erzgebirge ine-gesanit 527 278 M. 94 Pf. nachgeiviesen. Diese Spenden- sninine, gebildet aus Einzelgaben non Privaten. Industrie, Körperschaften, Pereinen und Gemeinden, hat sich bis zum 4. August auf l 156 »31 M. »2 Pf. erhöht. Dieses Er- gebnis stellt dem Opfersinn der Bevölkerung des Freistaates Sachsen wie deü Reiches ein glänzendes Zeugnis aus, und nichl vergessen seien hierbei auch die aus dem Anolande ein gegangene» Gaben. Gegenüber dieser Betätigung der Nächstenliebe stehen aber die noch lange sichtbaren Aus wirkungen der furchtbaren Katastrophe in der Nacht zum ». Juli, eines Unglücks, wie es in gleichen AnSmasten die Geschichte Sachsens noch nicht verzeichnet. Wohl gehen er freulicherweise noch täglich namhafte Spenden ein, aber eS kann vorläufig auch noch nicht an einen Ab- s ch l n st d e S S a in m e l >v e r k e S gedacht wcrd e n. Viel leicht hat man liier und da vorerst eine abivartende Stellung eingenommen nnd mit der Abführung einer Gabe gezögert, vielleicht ist auch in manchen entlegeneren Gemeinden die örtliche Sam in l u n g noch nicht d u r ci> g e s ü h r t ivorden. Es darf anch hierdurch darum gebeten werden. daS Versäumte nun recht bald nachzuholen. Die bisherige Ge- saintsnnlliie der sreiioillige» Gaben mag Fernstehenden hoch erscheine», aber eS gilt doch, Hunderte von Familien wieder mit alle», zu versehen, was zu einem geordnete» Hauc-stand gehört, sie für u n e r s e h l i ch e S a ch w e r t e wenigsten,- zu einem Teile zu entschädigen nnd sie in die Lage zu versehen, ihre E r i st e n z vo n n e » e in aufzurichtc n. Möchte darum die G e b e f r e u d i g k e i t noch nicht er- l a h »i e n ,- es bieten sich im tägliche» Lebe» genug Gelegen heiten, der so schwer Heimgesnchten zu gedenken. Zn einer Gabe sollte sich aber jeder verpflichtet fühlen, der sein Hab nnd Gut noch nnler sicherem Dach geborgen weist. * Die Sammlung des Rolen Kreuzes. Infolge des bevorstehende» FcrienschlnsseS hat das Rote Kreuz die ihm vom Dresdner Schulamt wie der Leitung der ». Volksschule als LiebeSgabensanimelstelle siir die Unwetter geschädigten zur Verfügung gestellte Turnhalle in der EaruS- straste wieder geräumt. Die S a m in c I st c l l e des Roten Kreuzes siir alle Liebesgaben befindet sich jetzt AntonS- platz l, gegenüber der Markthalle, wo anch jetzt noch — bc- Nu graöer Jetzt endlich schwant es mir, warum man schließlich Der Pasttarif-Erhöhung zugestimmt. Denn war man allgemein auch sehr verdrießlich, Daß uns Herr Schätzte wieder höher nimmt — Gewissen Leuten schien's den Schmerz zu süßen: Die Zehnermarke, die wird abgeschafft l Die Acht- und Zünfzchnpfennigporti schließen Den Zehner aus, und das ist pappelhaftk Denn damit klappt auf einmal man zwei Fliegen: Ls wird ganz heimlich, plötzlich, über Nacht — Soll man vor Ärger nicht die Kränke kriegen? — Dem Zridericus der Garaus gemacht! Zwar weiß ich, im Dlpmp genicrt's ihn wenig, Mb man sein Bild nicht mehr auf Briefe klebt. Ich seh ihn lächeln, ihn, den großen König, Der fest im Herzen seines Volkes lebt. Doch postpolitisch läßt sich imponieren Noch lange nicht, wer einen Fernbrief schreibt! Wir werden künftig grade nun frankieren Mit Fünf und Zehnern! Fridericus bleibt! Luginsland in den „Dresdner Nachrichten" sonder» Lebensmittel lTrockengemüse u. aJ, aber auch MSbel und Kleidungsstücke — dankbar entgegengenommen werden. Geldspenden werden an das Sächsische Rote Kreuz. Carus» srraste 18 fPostscheckkonto Dresden ÄDIWs erbeten. DaS Sächsische Rote Kreuz dankt allen den gütigen Geber», die in edlem Mitgefühl mit den vom Hoäuvasser so schwer geschädigten Volksgenossen bestrebt gewesen sind, durch Sachspenden aller Art und durch Geldbeträge wenigstens die ärgste Not zu lindern. Dank gebührt auch den Besitzern von Personen- und Lastkraftwagen, die sich sosort und wiederholt bereit zeigten, Ihre Wage» für den guten Zweck unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, sowie denen, die sich in uneigen nütziger Weise persönlich an dem HilsSwerke beteiligten. Alle einzeln auszusühre», ist bet der Menge der hilfsbereiten Personen unmöglich und liegt auch nicht in aller Sinne. Be sonders gedankt sei den verschiedene» Schulen, die unter ihren Lehrer» und Schülern Sanimlungen veranstaltet haben, den Holländer Badegästen von Harzburg, de» Beamten und An- gestellten zahlreicher Behörden und Betriebe, sowie den Spendern aus den Vereinigte» Staaten von Amerika. Freital. Für die Hochwassergeschädigte» im Osterzgebirge haben die städtischen Kollegien 4V»U Mark bewilligt. * Sine vandiagsanfrage. Im Anschluß an eine Besichtigung des Hvchivassergebiets durch eine sozialdemokratische Kommission unter Führung des Landtagspräsidenlen Schwarz erfolgte eine Anfrage der s v z i a l d e m o k r a t i s ch e n L a n d t a g o f r a k t i o n an die Regierung bezüglich der zu erstellenden Wohnungen, des Er satzes der vernichteten Möbel nnd Kleidungsstücke, der Wiederherstellung der zerstörten Betriebsstätten, des plan mäßigen Ausbaues der zerstörten Gebiete und der Verhütung künftiger Katastrophen, sowie der Lvhnansprüche der im Not standsgebiet beschäftigten Arbeiter. Die vstsüchsischen Reichs- tagsabgevrdneten der SPD. forderten in einem Telegramm die Reichsregiernng aus, weitere zureichendere Mittel für Be hebung der Schäden zu bewilligen. * Gewitterschäden. Hainsberg. Bei dem Gewitter am Mittwochniorgen schlug der Blitz in den Turm der hiesigen Kirche, als zwei Per sonen gerade die Glocken läuteten. Glücklicherweise erlitten sie keinen Schaden. Auch der Turm blieb unbeschädigt. Nensalza-Lprembcrg. Am Mittwochnachniittag traf ein Blitzschlag das Fabrikgebäude der Kartvnnagensabrik von Anglist Kuhnert an der Bautzner Straße. Der Blitz sprang ans die elektrische Leitung über und verursachte daran er hebliche Zerstörungen. Ein zweiter Blitz schlug in die hohe Esse der E. H. Lchäserschen Hvlzwarensabrik. Adorf. Der Führer eines Personenautos wurde durch einen Blitzschlag derart geblendet, daß er die Herrschaft über den Wagen verlor. Das Auto wurde an einem Baum zer trümmert. Der Führer, ein Sohn des Saitensabrikanten Kämpffe jr. in Markncukirchen, erlitt eine Gehirn erschütterung. Die drei Insassen des Wagens kamen mit leichteren Verletzungen davon. Ein verdienler Siebzigjähriger. Am 7. August 1»27 feiert Dr.A. Hecker, von 1897 bis zu seinem 1923 erfolgten llebertritt in den Ruhestand leitender Arzt der Abteilung für chronisch körperlich Kranke und Nerven kranke der Städtischen Heil- und Pflegeanstalt, seinen 7». Ge burtstag. Geboren in Dresden, studierte er nach Besuch des Vitzthnmschen Giimnasiumß in Heidelberg nnd Leipzig Medizin, bildete sich noch ein weiteres Jahr an Berliner und Wiener Kliniken fort und mar dann nach mehrjähriger Assistenzarztzeit an Dresdner Krankenhäusern in Dresden seit 1886 als prak tischer Arzt tätig, bis ihm der Rat im Jahre 18!)7 die Stelle des leitenden Arztes der neubegründcten Abteilung siir körperlich Sieche an dem damaligen Irren- und Siechcnhause übertrug. 26 Jahre lang hat Dr. Hecker an dieser Anstalt eine außer ordentlich segensreiche Tätigkeit ansgeiibt: unter seiner Leitung Sonntag. 7. August 1S7d hat sich die ehemalige Siechenabteilung zu einer mustergültig«, Anstalt für chronisch Kranke entwickelt,' sein Verdienst vo, allem ist eS, wenn in Dresden das Problem der Versorg»», der chronisch Kranken so gelöst ist, daß Dresden aus diesem Gr. biete der Krankenversvrgung kaum von einer anderen te,„. schen Stadt erreicht wird. Umfangreiches Wissen, hohe Pflichttreue, vor allem aber ei» außerordentlich meuschensreundlicheS Wesen machten Dr. Hecker in hohem Maße für die besonderen Aufgaben einer Abteil»», für chronisch Kranke, die hier oft jahrelang verpflegt werde» müssen, geeignet. Mit großer Liebe hingen die Kranken »» ihrem Arzt, der nicht nur für ihre Krankheit, sondern auch siir ihre persönlichen Schicksale so viel Anteilnahme zeigte,' und auch in den Kreisen seiner Mitarbeiter, wie seiner engeren Berus«, genossen, denen er durch Vorträge und Krankenvorstellunge» jahrelang vielfache wissenschaftliche Anregungen geboten hat, erfreute er sich allgemeiner Achtung und Wertschätzung. Möge» dem um die Stadt verdienten Arzte noch viele Jahre körpei. licher und geistiger Frische bcschieden sein! Baural Emil wäqner -f". Am Freitag verstarb im Oristeil Blasewitz, zwei Tage nach seinem 74. Geburtstage, der Königliche Banrat Baumcistcr EmilWägner. Der Heimgegangene, eine Persönlichkeit »o» lauterstem Gemeinsliin, erfreute sich alS Bausachmann und Be rufskollege eines großen Ansehens. Sein Name ist mit u». zähligen Villenbauten seiner engeren Heimat verknüpft. Zahl, reiche öffentliche Gebäude hat er errichtet, so die Kirche, das Realgymnasium, die Bürgerschule und das Pfarrhaus in Blast, wiy, ferner die Kirche und die Bezirksanstalt in Leirbcn. Da. neben hat er sich in umfassender Weise ehrenamtlicher Tätigkeit gewidmet als Mitglied des Gemeinderates, des Schulvor standes von Blasewitz, zuletzt als dessen Vorsitzender, und dn Bezirksversammlttng. Der Verstorbene gehörte zu den Mit. gründern des Arbeitgeberverbandes für das Baugewerbe z« Dresden. 36 Jahre lang hat er der Baumeisterinnung dn Anitshaiiptmannscbast DreSden-Nenstadt nnd der Stadt Nadc. berg als Obermeister vorgestandcn, die seine Verdienste durch Ernennung zum Ehrenobermeister würdigte. Anfang Oktober des vorigen Jahres war cs dem Entschlafenen noch vergönnt, das fünfzigjährige Bestehe» deö von ihm gegründeten Na», geschäfteö sowie die goldene Hochzeit zu feiern. — Urlaub des Ministerpräsidenten. Der Minister. Präsident tritt am 7. August seinen Urlaub an. Während dessen Dauer wird er in de» Präsidialgeschäften durch Wirt- schastSminister Dr. Krug von Nidda und von Falken, stein vertreten. In seiner Eigenschaft als Staatskommissai zur Beseitigung der Hochwasserschäden wird Ministerpräsident Hel dt, wie schon mitgeteilt, ebenfalls durch den Wirt schaftsminister Dr. Krug von Nidda und von Falkenstein ver> treten, und zwar vom 7. August bis 7. September. Bon diesem Tage an bis zur Rückkehr des Ministerpräsidenten über- nimmt diese Vertretung der Chef der Staatskanzlei, Ministe rialdirektor Dr. Schulze. — Personalveränderungen bei der Justiz. Amtsrichter v. Cotta, der am 1. Juli sein 25iährigcS Dienstjubiläu» beim Amtsgericht Freital-Döhlen beging, ist ab 1. September zur Rechtshilfe-Abteilung des Amtsgerichts Dresden versetzt worden. — Flaggenschmuck am Rerfassungötage. Am Ber- faffungStage, dem l>. August, werden die städtischen Verwaltungsgebäude und Schulen Flaggcnschmnck trage». Einem Ersuchen des Rates entsprechend, ergeht an die Be- Völkern»» die Aussvrderung. auch ihre Häuser zu beflagge». Die städtischen Körperschaften und die städtischen Beamten. Angestellten und Arbeiter werden den Tag der Reichs- Verfassung durch die gemeinsame Versassungsfeier sämtlicher Reichs-, Staats- und städtischen Behörden im Ausstellungs palast begehen. — Der Arbeitsnachweis Ist in Anpassung an Industrie, Handel nnd Gewerbe am Verfassungstag von 7 Uhr früh bis 7 Uhr abends geöffnet. Capitol. Sonntag finden die letzten Vorstellungen des Phoebus-Filmr .Die Lindenwirtin am Rhein" statt. Montag, den 8. August ist die Erstaufführung des Sperling- Oswalda-Films der Nordisk »»Stn schwerer Fall" mit vjft Oswald»» Alsons Fryland» 14 Komikern; Lydia Polechina. Gisela Werbezirk, Siegfried Arno. Henry Bender, Oreste Bilancia, Paul Biensseld, Wilhelm Diegelmann. Kurt Gerron, Fritz Kampeis, Leopold v. Ledebour, Paul Morgan, Albert Paulig, Ralph Artur Roberts, Julius Szöreghi und 2V feschen Derkehrspoliziftinnen. Regie: Felix Basch. st Smelding. Abonncmentbestellung wird täglich an der Theaterkasse Reitbaiinsiraße iab IN Uhr durchgehend geössnetj entgcgengcnommcn. ff Hermann Stchr liest in der Fahresschan. Am Mittwoch, dem IN. August, abends 8 Uhr, liest als Gast in den Lichtspielen der Jahresschau der schlesische Dichter Hermann Slehr aus eigene» Werken. Mil diesem Bortrag wird die Reihe der Vorlesungen der Freien Bereinigung Dresdner Schriftsteller fortgesetzt. Der Dichter wird zwei Rovellen ieken, „Der Fenersamen" und ..Der Inspektor". Ter SondercintrittSvrciS beträgt I Mk. Vorverkauf bei F. Ries und in der Kartenausgabe der Zaürcsschau. b Um die Ehrnng Otto Ludwigs. Im Otto-Ludwig- Zinimcr des TrompeterschlöstchenS traseu sich Mitglieder und Freunde der Gemeinde, die sich am Orte, wo der Dichter ge storben ist, in seinem Namen nnd zu seiner Erinnerung zu- sammengesundeii hat, und hörten den Bericht, den Professor Grei n e r aus Eisenach und Lehrer Klen aus EiSfeld über das Erwachen EisseldS z»r Würdigung seines größten Lohnes gaben. Professor Greiner sagte mir Recht, daß die beiden Städte Eisfeld und Dresden, die eine, in der er geboren morden und schwere Jugeiidjahre verlebt, und die andere, wo ihm der erste Ruhm zngeslosscn »nd ihn nach wieder schmer zensreichen Jahren der Tod erlöst habe, in der Ehrung Lud wigs zusammeugehen müßten. In Eisfeld hat der 199. Ge burtstag Ludwigs im Jahre 1913 den Anstoß zu einer vor übergehenden Ludwig-Begeisterung gegeben, die aber bald im Kriegsiturm verebbte. Nun hat ein neuer Kreis mit Lehrer Kien und dem Bürgermeister von Eisscld als Führern unter warmherziger Förderung durch Prinz Ernst von Meiningen und durch die thüringische TlggtSregiernng den Gedgnken der Ludwig-Ehrung erneut gufgegrisfen. Das Gartenbaus Lud wigs, ein Ziel seiner ungestillien Sehnsucht bis auf sein Totenbett, steht noch und ist schon Besitz der Stadt: es wird in den alte» Zustand zurückversetzt. Und der parkartige Garten ist gleichfalls erhalten, mit den wunderschönen Baumgriippen, von denen noch der Kranke geschwärmt hat. Hier soll die Weihestätte sür den größten Dichter DhüringcnS eingerichtet werden. Im oberen Geschoß, wo man Ludwigs Büste, eine wechselnde Ausstellung seiner Schriften, eine Egmmlnng der Ausgaben seiner Werke, Bilder von seinem Weilerlebcn iern der Heimat und anderes der Art vereinigen will. In Dresden sind Ludwig-Gedenkstätten zuerst bei Meißen, die Schleis- und die Bnichmühle im Triebischtal, dann das Grundstück Beilchenweg 29 in Loschwitz, das Hans Kreischacr Straße in Strehlen, das seht Schützens Ensthof beherbergt, die Waschanstalt zur Hoffnung an der Falkcn- brücke, Ptllnitzer Straße 42, wo er am längsten lebte, und Pill- nitzer Straße 82, wo er starb. Der kleine Kreis der Thüringer in Dresden hatte sich an diesem Abend gegen sonst wesentlich verstärkt. Sein Leiter ist BuchhärMer Kühles. O. Q. ff Zur Besprechung des Konzertes „Moderne Musik" in der Jahrcsschau ist ergänzend und berichtigend zu bemerken, daß Ber- nnslalierin dieser Konzerte und Bortrüge des „Sprechenden Turmes" nicht die Leitung der Dresdner Jahresschau ist, sondern der Bc - zirksverein Dresden des NeichsverbandcS der deutschen Presse. ch Naturschntztag 1928 in Dresden. Der zweite Deutsche Natiirschntztag in Kanel beschloß einstimmig, die nächste Tagung 1928 in Dresden abzuhalten. ch Universität Leipzig. Der hervorragende Leipziger Alt philologe UnivcrsttütSprosessor Edmund Zarncke begeht am 7. August seinen 79. Geburtstag. Er wurde 1857 als Sohn des berühmten Germanisten Friedrich Zarncke in Leipzig geboren. Er habilitierte sich 1884 an der Universität Leipzig als Privatdozcnt sür klassische Philologie und wurde 1888 außerordentlicher Professor. 1899 wurde er zum Direktor der Münzensammlung ernannt, 1999 zum Universitätsbiblivkhckar und 1992 zum Oberbibliohtekar. Zarncke hat zahlreiche Schriften über griechische und römische Sprache und Literatur veröffentlicht und sich besonders verdient gemacht durch die Her ausgabe des „Literarischen Zentralblattcs". Er ist Mitglied und Ehrenmitglied vieler gelehrter Gesellschaften des In- und Anslgiidcs. ff Die „Walküre" in Kopenhagen. Bon den sorgsam vor bereiteten Ausführungen der „Walküre" ans dem Freilicht theater zu Kovenhagen fand die erste Vorstellung mit großem Erfolg unter Teilnahme der gesamten Kvpcnhagencr Kunst welt statt. Von Dresden war Friedrich Plaschte als Wotan an dem Erfolg wesentlich beteiligt. ff »leine Musiknachrichten. Professor Dr. E ir s e b l u s Mandiczcwskn, der bekannte Musikhistoriker und Professor an der Wiener Mnsikakademic, wurde anläßlich seines 79. Geburts tages zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. — Kapellmeister Bruno Walter ist an einer Lungenentzündung erkrankst und mußte seine Teilnahme an der Salzburger Mozartivoche avsagen. ff Flandern-Denkmal eines Leipziger Künstlers. Ein Denkmal znr Erinnerung an die F l a n d e r n k ä m p s e r wurde am Freitag, dem 5. August, in Cuxhaven enthüllt. Es ist ein Werk des Bildhauers Niedner in Prvbstdcuben, Leipzig. Eine Anzahl Cuxhavcner Bürger stifteten es im vorigen Jahre, und der Staat Hamburg stellte dafür einen Platz an der Alten Liebe zur Verfügung. Die Enthüllung des Denkmals fand in Gegenwart des Künstlers, der Stadtvcr- tretnng, Vertretern des hamburgischcn Staates und der Reichsbehörden statt. ß Sasanows Memoiren mit deutschcr Antwort. Im Oktober d. I. soll die Memoiren des russischen Staats mannes Sasvnow, die gegenwärtig in der „Revue des Deux Mondes" laufend veröffentlicht werden, gleichzeitig in deut scher, französischer und englischer Buchausgabe erscheinen. Für die deutsche Ausgabe wird eine ausführliche Gegen- darstellnng vorbereitet, die zu den antideutschen Behauptungen des russischen Verfassers Stellung nimmt und zusammen mit den Memoiren hcransgebracht werden soll. ff Dentschc Ehrenmitglieder der Kgl. Gesellschaft in Edin burgh. Zn Ehrenmitgliedern der illoyal Society in Edin burgh wurden gewählt: Professor Dr. A. Einstein, Berlin, Geh.-Rat Professor Dr. 9i. Millstätter, München, Professor der Pharmakologie H. H. Meyer in Wie». ff Das Oybincr Waldthcater, das bekanntlich von den Mitgliedern des Zittauer Stadttheaterpcrsonals in eigener Regie geführt wird, steht auch in diesem Jahre unter keinem guten Stern. Die erste Hälfte der an Pfingsten begonnenen Spielzeit fiel in die regen- und gervitterrciche Periode des Frühsvmmers. Nur selten gab cs einen Spieltag mit gutem Kassenerfolg. Die meisten Vorstellungen waren verregnet. Goß cs nicht, so herrschte eine Kühle in den Waldgrnnden, daß sich keine Besucher in das Theater wagten. Erst seit Beginn der großen Ferien, mit denen zugleich auch der Witterungs- Umschlag einsetztc, hat sich die Lage der schwer um ihre Existenz ringenden Mitglieder des Theaters gebessert. Befriedigend ist sie aber trotzdem nicht. Ans diesem Grunde haben die Ge- meindcverordnctcn zu Oybin in ihrer letzten Sitzung aus ei» Gesuch der Leitung des WaldthcatcrS hin beschlossen, dem Ensemble eine Beihilfe zu gewähren, und zwar die Summe, die die Stadt Zittau als Beitrag Oybins für das vorjährige Defizit des Waldthcaters abgelchnt hatte. Eröffnung der Kunfrausfkettung Dresden 1927. Die Eröffnung dieser Ausstellung, die die Dresdner Kunst- gcnossenschaft im Staatlichen AusstcllungSgcbäude auf der Brühlschen Terrasse vorbereitet, ist vom 13. aus den 2 0. A ii g u st , m i t t a g s 1 2 N h r, v e r s ch o b c n worden. Bon den über NUN cingclieserten Arbeiten hiesiger und ansn-üriiger Künstler kommen gegen 490 Werke der Malerei, Plastik und Architektur zur Ausstellung, darunter als geschlossene Gruppe die vom Relchskiinstivart Dr. Redslob ziisammengestellte Wanderaus stellung „Das Problem der Blldnlsgestaltnng In ber Hingen Kunst". ff Dl« Ausstellung Meißner Pnrzellan 19t» bis >92« tm Staat- lichcn Knnstgewerbemusenm, Eliasstraße 31, bleibt nur noch sür die Dauer dieser Woche zugänglich. Besuchszeiten: Sonntag von IN biS I Uhr, DicnSlag »nd Donnerstag »on 12 bis 7 Uhr, die übrige» Wochentage von 9 bis 2 Uhr. Eintritt unentgeltlich. ff Aus der graphischen AuSstelluna des Deutschen KltnstlerbnndeS im Städtischen Nitsstcllungögebäude an der Lennöstraße. Iahreßscha» Deutscher Arbeit, wnrde» außer zahlreichen privaten Ankäufen »»» der Stadt Dresden Sb Kunstwerke erworben.