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Srrrtz«« Nachrichten Nr.U8 AQv oiriSS Lsfsv ^ a« Dienst«« abeud. Die S. Armee hat die Bah» «ukarest—Dargovifts— Pietrosita ostwärts überschritten; auch -ie Donau- Armee setzt bte Verfolgung fort. Die Gesangenenzahl vom 9. Dezem-er erhöhte sich auf 12 KW; bei ber 0. Armee sinb noch 2606. bei her Donau-Armee 2K66 Mann hinzugekommen. Deursche uni» öfterreichisch-ungarische Truppen haben an ber Front des Erzherzogs Joseph für «iG wichtige Hömnsrelliingen im Sturm »»rückgewonnen: 4S0 Rusien wurden gesangengenmnmen. OesUich der Eerna haben sich neue Gesäte entwickelt; serbische Vorstöße bei «ahovo-Ronte an -er Moglena-Front sind gescheitert. Iu, englischen Unterhaus- erklärte Lord Robert Cecil auf eine Anfrage^ daß die Lage in Griechenland sehr ernn sei. Plemierminüster Asauith hatte am Montag morgen «ine neue Audienz beim König. Die neuen englischen Kredite, die dem Unter baue in wenigen Tagen vorgelegt werden sollen, werden ach! Milliarden Mark betragen. am Bosporus und g» de« DardaueLen bestanden hat und vielleicht noch heftcht. Dies ist der Uebsrrest eine» alten und unwürdigen Mißtrauen». Ruhland hat Olea» Schild durch unvergleichliche Opfer für die Saäw der Alliierten erkauft und hat eine» Anspruch ans seinen Gewinn- anteil. 1«. D.B.) Englische WirtschastSkriegSpläne. Obgleich sich in England und den anderen Ländern der Verbündeten manche Rcgierungs- und Handelstreise all mählich davon überzeugt haben, daß der gegen Deutschland nach Fiiedciisschluß geplante Wirtschaftskrieg den Vcr- btliideien selber eher Nachteile wie Borteile bringen werde, icdensallS aber ein höchst zweischneidiges wirtschaftliches Kamp,mittel sein würde, ist die Propaganda für eine pro- r c k i i o n i st i s ch e Handelspolitik in der englischen OesieutUchkcit noch keineswegs geschwunden. In den zu- letzt anaekommenen englischen Zeitungen findet man ganz seitige Anzeigen der englischen Tarifreform-Liga mit der Uebcrschrift: „Wenn der Friede morgen kommt, was dann?" Es wird darin ausgesührt: Wenn der Friede morgen kommt, so werden Millionen von britischen Kämpfern und Munitionsarbeitern beschäf tigungslos. Deutsche Waren im Werte von Millionen von Pfund Sterlings werden Absatzgebiete suchen. Die Deut schen fanden uns unvorbereitet für den Krieg. Sollten sie uns auch für den Frieden unvorbereitet finden? ES würde ein Unglück bedeuten, wenn man die Dinge bis zum letzten Moment sich selbst überlassen würde. Man mag versucht sein, zn sagen: der Krieg ist noch nicht vorüber: wir wer den spater Zeit haben, über de» Frieden nachzudcnken, zu erst müsse» wir alle unsere Energie auf den Sieg konzen trieren. AVer es kann, so antworten wir, kein wirklicher und enSgüttigcr Sieg kommen, wenn der Friede uns un vorbereitet nnöct. Die einzige Gelegenheit, wo die Nation sich für den Frieden organisieren kann, ist jetzt da: jetzt oder niemals müssen wir die Borbereitung für einen nationalen tSchutz-) Tarif beginnen. Das Ui cs, was die Nation für den Augenblick, wo der Friede komm,, nötig hat. Eine derartige Tarifresorm würde all gemein die Zukunft unserer Kämpfer und unserer Frauen, welche heute ihren Platz ausfüllen, sichern. Sie würde dem biitnchen Königreich die gebührende Beteiligung am Welt handel und ein vorteilhaftes Berbältnis zwischen dem vcr- cmigle» Königreich und seinen Verbündeten ermöglichen. HolSuhtfche Gtt««e» z»r Rede TrepowS. Die holländische» Blätter befassen sich mit der Erklärung TrevowS i» der RetchSbuma über da» Dardanellen Abkomme». Der „Rteuwe Rotterdamsche Souraut" schreibt Wir bade« nun. wenigsten» was den Oste« betrisst, «ine deutliche Antwort aus dt« Frage, warum die Ab schlachtung und wirtschaftliche Zerstörung Europa» »och immer nicht aukbürt: weil Rußland -onstantinopel er obern will. — „Nteuwe Courant" sagt: Unter den gegen wärttgen Umständen kommt c» uns so vor. als ob da» l stellen dieses Abkommen», dessen Verwirklichung zu den Friedensbedingungen der Entente gehört, nur zur Ber längeruiig de» Kriege» beitragen kann. — Da» „Allgemeine Handelsdlatt" schreibt: Es ist die» wohl das merkwürdigste Abkommen, in dem eine Macht über ein Gebiet mit 48 Proz mohammedanischen Türken, 17 Proz. uuihammedantschen Griechen und Armeniern, k Proz. Juden und 1« Proz Fremden Rußland zugeivrochen wird, dem Lande, in dem die Nationalitäten und die Bewohner, die nicht zum ortbo doren Glauben gehören, stets auf die grausamste Weile unterdrückt wurden. ES ist dies auch eine merkwürdige Illustration der Erklärung, daß die Alliierten keinen Er obcrungskrieg führen und ein Europa schassen wollen, in welchem dem EroberungSzuge der Deutschen Schranken ge setzt werden sollen. — „NieuweS van den Dag" schreibt: Die Russen sind in diesem Kriege noch nie weiter vom Besitze Konstantinopels entfernt gewesen als jetzt. Die vornehme Großmut Frankreichs und Englands, den AuSgang aus dem Schwarzen Meere abzutreten, bringt uns in die Versuchung auszusprechen: Hand je ze Maar! lZu deutsch: Hättest du ihn erst! Kebrreim des augenblicklich beliebtestenGassenhauers in Amsterdam.) iW. T. B.t Rußland und Polen. In der .Post" schreibt Frhr. v. Zedlitz: In England suwviü wie in Russland ist offenbar von einer Reaktion gegen die K r i c g S st i m m u n g noch entfernt in ci: i d i e R e d c. Wenn Trcpow die Fortsührung des Krieges proklamiert bis zur Wiedererobernng Polens und der Eroberung der von Polen bewohnten Teile Deutsch lands und Oesterreichs, so wird man in diesem letzten Ziele unschwer einen Widerhall der Proklamation des autonomen Königreichs Polen und der E r f l,, r u n g d e r polnischen Fraktion des Ab geordnetenhauses erblicken. Eine englische Stimme zur Rede Trcpoivs. Ter Londoner „Globc" schreibt zur Rede Trepows: Tie begeisterte Erklärung des russischen Premierministers bedeurer e > n e c r m >l t i g e n d e V o t s ch a s t an alle 'Alliierten. Angesichts der gegenwärtigen politische» li'uüäude ist sic unserem Lande besonders willkommen. Wir können weiter gehen und sie ats eine Kundgebung zu gunsten der groben Allianz und zur Information der übri gen Welt nn allgemeinen und Deutschlands und der Turtei im besonderen ansehen. Ueber Trepows Erklärung, das, Ruhland mit seinen tapferen Alliierten den letzten Manu mobilisieren und sein gesamtes Eigentum opfern we'de, tagt „Globe": Tics ist eine ganz besonders wicb- t ge Mitteilung, wenn wir uns erinnern, daß Ruhland i, - e g e s ch l a g e n worden ist und aus verschiedenen ^runden als nicht crobcrbar angesehen werden muh. Ein anderer Teil der Erklärung Trepows ist eine Klarstellung von höchster Bedeutung. Durch eine im vergangenen Jahre Mit England und Frankreich getroffene Verein barung, der sich Italien heute angeschlossen bat. soll Ruhlauä K o n st a n t i n o p e l und die Meerengen rräalicii. Der Türkei wird so förmlich mitgetcilt, was siatnnidc» wird. Es ist eine Mitteilung in dokumentari- stbcr Form, dah sic Verzicht zu leisten haben wird. Wir lu'.ncn, dah in voreingenommenen und ununterrichtctcn K reuen eine Abneigung gegen russische Landerweiterungen Sozialpolitik und HilfSdienftgesetz. In einem „Sozialpolitik im Hilfsdienstgesetze" über schricbenen Artikel weist die „Nordd. Allg. Ztg." daraus hin, das, das Gesetz gerade der Arbeiterschast auch Sicherungen und Rechte gebracht hat, um die von ihr seit Jahrzehnten gekämpft wird. Zum ersten Male, heißt es in dem Artikel, schasst ein deutsches Gesetz sür die Gesamtheit der deutschen gewerblichen Arbeiter und Angestellten eine obligato rische, aus freier Wahl hervorgehende Ber tretung in den Arbeiterausschüssen. Zum ersten Male wirb die Feststellung der Arbcits-, insbesondere der Lohnbedingungcn. der unbedingten Bertragssrcihcit entrückt und betriebsfremden, paritätisch zusammengesetzten Schlichtungsstcllen ein starker Einfluh auf die Gestaltung des ArbeitsvcrtrageS eingeräumt. Einige von den seitens der Arbcitervcrtreter erhobenen Forderungen konnten aller dings nicht zugestanden werden. Es handelte sich bei der E i s e n b a h n c r f r a g e und den zu dieser gestellten sozial demokratischen Anträgen nicht, wie vielfach angenommen zu werden scheint, um die Arbeiterausschüsse. Solche Aus schüsse bestehen bei den Staatsciscnbahnen schon. Der sozial demokratische Antrag aber wollte die Wirksamkeit der all gemein vorgesehenen TchicdSstellen auch auf das Staats- eiscnbahnvcrsonal ausdehncn und damit die Regelung der Arbeitsbedingungen der Eisenbahner einer dritten, außer halb der Eisciibahnvcrwaltung stehenden Instanz über tragen. Bei solcher Ordnung der Dinge wäre es möglich, dah Forderungen, welche die Eisenbahnvcrwaltung vielleicht schon aus staatsrechtlichen Gründen nicht zu bewilligen ver mag. die Billigung einer Schiedsstelle finden. Dann hätten die Eisenbahner auf Grund dieses Spruches der Schicbs- stelle nach den Bestimmungen des neuen Gesetzes das Recht, in onrporo den Abkehrschein zu verlangen und ihre Arbeit zu verlaßen. Die Erstreckung der Schiedsstelle» auf die Eisen- bahner könnte also geradezu den staatlich konzessionierten Eisenbahner st reik zur Folge haben. Auf diese Kon sequenz ist in den Vorberatungen in aller Ausführlichkeit und Eindringlichkeit hingemiesen worden. Gegen 19 Stim men der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft ist das Gesetz in der Gcsamtabstimmung angenommen worden. Indem die sozialdemokratische Fraktion in ihrer ganz über wiegenden Mehrheit dem Gesetze zustimmte, obwohl nicht alle ihre Wünsche erfüllt werden konnten, zeigte sie. dah sie die vaterländische Forderung höher stelle als die Sonder- sorderungen der Parteien, und dah sie nach wie vor mit allen übrigen Volksgenossen treu in Reih und Glied steht, um den Kamps der Nation auszusechten. So ist dank einer weitherzigen Einmütigkeit, die dem Reichstage und den ver bündeten Regierungen für alle Zeit zum Ruhme gereichen wird, das grohc Werk geschaffen worden; getragen von dem Geiste, der cs geschaffen hat, wird es nach seiner Durch- sühruna uns dem Siege und dem Frieden einen entscheiden den Schritt näher bringen. Hilssdieustgeseß, Bundesrat und Reichstagsausschuß. Aus Berlin wird uns geschrieben: Der Bundesrat hat am Montag den Gesetzentwurf über den Vaterländischen Hilfsdienst genehmigt, er hat jetzt noch die Ausfithrungs- bestimmungen zu treffen, waS noch einige Tage dauern wird — denn dabei sind recht knifflige technische und viele Organisaüonsfragcn zu lösen. Auf Grund der Ausfüh- rungsbestimmungcn kommen dann die allgemeinen Anordnungen an die Reihe, zu denen die Zustimmung des Reichstagsausschusses cinzuholen ist. Man rechnet damit, dah dieser Ausschuh, der aus lk Mitgliedern besteht, etwa um die Mitte dieses Monats wird zuiammentrcten könue«. In de« «»»schütz siud gewählt worden: Bo» den Rationallt-erale» 8 ass ermann und Dr. Rt« her. von de« Freisinnigen Gothel«. Carsten», von; Zen. trum Späh n. « rd b « r. M ü l l r r-Fu l b a. der Deutsche» Fraktion der Welfe Freiherr v. Wanaenheim, von den Konservativen Graf Westarp und Schiele, von de» Sozialdemokraten (Fraktion Scheibemaun) Eb'trt, Bauer und Legten, von der Sozialdemokratischen Ar. bettSgemeinschast Dittmann und von den Pole» Sepda. Für den Fall der Behinderung sind Stellver treter in Au»sicht genommen, «l» besondere Bertreter der landwirtschaftlichen Interessen darf man wohl dte Abgeord neten Graf Westarp, den- RittergutSpüchter Schiele u»d den Rttt«rgut»b«fltzer v. Wanaenheim ansprechen: als Kenner industrieller Verhältnisse rönnen der Bergrat Gothel« und dt« Fabrikbesitzer Larsten» und Müller-Fulda gelten. Dte beiden Vorsitzenden ber Generalkommissivn der Gewerkschaften Deutschland». Legten und Bauer, wer den sich den besonderen Interessen ber Arbeiter wtbmen. Einstweilen haben auch verschiedene Parteiführer Gewicht darauf gelegt, dem Ausschuß anzugehören, bt» dieser sich eingerichtet und durchgesetzt hat — denn c» ist da» erste Mal, dah -in parlamentarischer Au-schuß zur Durchfüh rung eine» Gesetzes berufen worden ist —. neben und mil dem BundeSrat. Geueralseldmarschall ». Hiudenbnrg a» di« dentsche Industrie. Der Krirg»au»schutz der deutschen In- duftrie hatte, wie bereit» erwähnt, in seiner Sitzung am 29. v. M. an den Generalfcldmarschallv. Hin- den bürg ein Telegramm gesandt, in dem er die in dieser Versammlung zutage getretene einmütige Bereitwilltgkett der Industrie, an der Durchführung des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst zum Besten des Vaterlandes mttzuwtrken, zum Ausdruck brachte. Hierauf ist von dem Gcneralfelbmarschall v. Hindcnburg solgende telegraphische Antwort rtngelaufen: „Bielen Dank für sreundlicheS Gedenken und die Be reitwilligkeit, trotz der schwere» Opfer, die einem große» Teil der deutschen Industrie zugemutet werden, dem Grund- äh der Zivildtenstpfltcht zuzustimmcn und an seiner ener gischen Durchführung mitzuarbeiten. Ich bin davon tberzeugt, daß das nunmehr angenommene Gesetz zum Segen des Vaterlandes dienen wird. Feldmarschall v. Hindenburg." Der Dentsche LanbwirtschaftSrat znr Fettnersorgung. Der Ständige Ausschuß des Deutschen Larckttvirtschafts- ratS hat in seiner Sitzung am 2. Dezember solgende Er klärung beschlossen: 1. Butterration sür Selbstversorger. ES ist bekannt, daß in mehreren Bundesstaaten und Provinzen in Erkenntnis der Notlage in der Fettversorgung eine be- ördliche Beschränkung der Butter ration sür bis elbstvcrsorger bereits stattgefunden hat, dagegen in vielen Bezirken noch nicht. Der Deutsche Landwirtschaftsrat ist überzeugt, daß die Landwirte im Hinblick auf das dringende Bedürfnis der Gesamtbevölkerung durchweg bereit sein wer den. sich diese Selbstbeschränkung aufzuerlege» und empfiehlt allen Landwirten in den Bezirken, in denen die Beschränkung noch nicht stattgcfundcn hat, sich freiwillig und opferfreudig einer Herabsetzung von 18t) auf 12k Gramm zu unterziehen. 2. Freiwillige Abgabe von Fett. Mit lebhafter Freude kann der Deutsche Landmirtschastsrat eststellen, daß auf den Bries des Gcneralfeldmarschallö von Hindenburg, durch welchen die Erkenntnis von dom außer ordentlichen Fetimangel in den Inbustriebezirken zum erste» Male in weiteste ländliche Kreise getragen ist, aus allen Teilen unseres Vaterlandes in opferfreudigster Weise freiwillige Abgaben vondenHaus- chlachtungcn angeboten werden. Der Ständige Ausschuß ist der Ueberzeugung, daß es auch dort, wo solche reiwilligen Spenden bisher noch nicht geleistet wurden, nur dieser Anregung bedarf, um in immer stärkerem Maße zur Versorgung unserer Munitionsarbeiter möglichst grohc Mengen Fett, namentlich bei Gelegenheit der HauSschlach- tungen, zur Beifügung zu stellen. Das Weißbuch des KolouialamteS. Vom Reichskolonialamt ist ein Weibhuch über das Ver halten der englischen und der unter englischem Oberbefehl stehenden französischen Truppen gegen die weihe Bevölkc- unq der deutschen Schutzgebiete Kamerun und Togo er schienen. Ein bemerkenswertes, aber trauriges Kapitel der kricgerischcu Ereignisse in den deutschen Schutzgebieten Afrikas und der Südsee ist das Verhalten der Eng- änder und Franzosen gegen die wehrlose eihe Bevölkerung in Kamerun und Togo. Die bciuaffnctc Macht bestand dort aus einer geringen Zahl usgebildeter Eingeborener unter weiher Führung, die lediglich zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicher- heit diente. Ein Angriff deutscherseits auf feindliches Kolo nialgebiet kam somit überhaupt nicht in Frage. Ungeachtet dessen sind die Gegner Deutschlands angriffswcise vor- qegangen und haben dem Ansehen der weihen Rasse schwe ren Schaden dadurch zugefügt, dah sie vor den Augen der Eingeborenen einen Kamps der Weihen unter sich entfesselten. Deutschland hatte im Interesse der in Afrika kolonisierenden Nationen alsbald nach Ausbruch des Krieges angeboten, von der Bestimmung des Artikels 11 der Kongo-Akte Gebrauch zu machen. Dieses Anerbieten wurde aber von Frankreich, Belgien und England aus politischen Erwägungen zuriicl- gcwiescn. England gab dabei bei seinen Verbündeten den Ausschlag in der offenbaren Absicht, dte Machtstellung und das Ansehen Deutschlands in Afrika wo und wie nur immer möglich zu erschüttern. Die Schädigung des Ansehens der weihen Rasse, dte durch den Kamps der Weißen unter sich Kunst und Wissenschaft. ^Mitteilungen der Köuigl. Hostheater. König!. T vernhaus: Da das große K onzert. das zu- q>-»st(i, des Lcsierrcichisch-Ungarischcn Hilssvcrcins am auchsten Freitag, abends b§8 Uhr, im Konigl. Opcrnhause nnniiiiüct, bereits annähernd aiisvcrtaust ist, wird — ähn- Ech wie bei den Sinfonie Konzerte» — eine beschränkte Anzahl von Karte» sür numerierte Sitzplätze im erhöhten Orchesterraum auSgegeben; Preis K Mark. Am 7. Dezember „Der Freischütz". Besetzung: Lnolar: Waldemar Slacgemaiin, Kuno: Ludwig Ermold, Agathe: Elisabeth Rcthbcrg izum I. Males, Acunchcn: Muinic Nass, Kaspar: Julius Puttlitz, Mar: Richard Tauber. Eremit: Georg Zottmayr, Kilian: Hanns Lange. Atnaug i -8 Uhr. " Dresdner Mustk-Lchnl« iTirektor Hans Lchneioers. Tic ' Mac ancntlichc Aufssthruiiq findet am Dezember, abends : Uhr, im „l^oelbegarten", Blalewih, statt, Cintrlltskartc» koste»- U - i» der H-»pta»stalt, Ncumaikl L, und in allen Iweiganstalten. : - Da» Ltrieglerqnartett bringt ln seinem zweiten Kammer musik Abend am Ir', Dezember anstcr NlumerS strcichauarlett Op, »a (i Mo» lUraufsttftrnngt dag Forcllenquintett von Schubert u»t> Beethovens !rio illr Violine, Biola und Ecllo Op. !> Nr. l Dar, Klavier Hofkapellmelster Kurt Ttriegler. Karten bei B o'k i" Emil Milan, der in Dresden oft und gern gehörte Mciii.'i sprechen, gab im Äünstlerhaus einen Nordischen A bend. an dem er ein paar kleine, erzählende Dichtun gen rvn Björnson, Selma Lagerlöf, Jens Peter Iacobscn — nun eben erzählt. Denn das ist seine oft gerühmte Kuns,, Geschehnisse der Außen- und Innenwelt mit der persönlichen Zurückhaltung des Epikers zu berichten, objcuio wiederzugeben. wie wenn er nur der irgendwie reranlahie Verbreiter besonderer Erlebnisse und Begeben heiten wäre. Aber natürlich steckt hinter dieser künstlert- ichen Berichterstattung eine volle, gestaltende Persönlich keit und eine mildichtende Phantasie, die den Menschen, von denen sie spricht und kündet, die Wärme des Lebens durch den Ton der Stimme schöpferisch verleiht. Und wie eine starke und innerlichst geformte Erzählung voll größter Ruhe, Schlichtheit, Objektivität der Darstellung uns schon beim Lesen in kaum begreifliche Erregung und Mitleiden schaft setzen kann, so erst recht ihre Wiedergabe im klingen den, lebendigen Wort, aus dem die Bilder mit seelischer Zwingkraft vor uns auflcbcn. So geschah es mit der ties- schöncn Geschichte „Ein Gerichtstag" von der Lagerlöf. die die reine Gcwisscnstat eines hilflosen Mädchens berichtet, das zur sittlichen Heldin wird. Ein Meisterwerk der Dichterin und ihres Vermittlers. Bon dem feinen Dänen Iacobsen erzählte Emil Milan in bewundernswürdigem Fluß der Sprache idcsscn Leichtigkeit manchmal aber schon znm Verfließe» der Umrisse führtet die bekannte Seelcnsrndic „Frau Fönß". Ein Pastell in duftigen, zarten Farben. Die lyrische Siinimitugserzählung .Hier sollten Rosen stehen" von Jacobien dürste in ihrem schillernden Spiel traumhaft wechselnder dichterischer Visionen zu den Erzeugnissen der Phantasie gehören, die besser dem an schmiegsameren Mitgcstalten beim stillen Lesen iibcrlasseti bleiben, weil auch die vollendetste Wiedergabe durch den Vortrag ihnen mehr Plastik verleiht, als den schwanken Gebilden zukommt. — Die zahlreichen Frcnnde des Vor- tragsmcistcrs feierten seine hochentwickelte Kunst am Schlüsse lebhaft. 2. -s-* Der Mozart.Berei« widmete den zweiten Auf führ unasabcnd ausschließlich dem Gedenken seines Schutzheiligen, der vor nunmehr I2K Jahren das Zeitliche segnete. Um die Mozartpslege hat sich die hochansehnltche Vereinigung während der zwanzig Jahre ihres Bestehens rühmliche Verdienste erworben. Hat sic doch nicht weniger als 8Kl) verschiedene Tonsätze, darunter 81k mit Orchester, zum Vorträge gebracht, davon viele zum ersten Male. Am Gedenktage kamen Werke auS der späteren GchassenSzcit des Großmeisters zur Aufführung. An die Spitze war die Linzer-Sinfonie in 0 gestellt. Ihre Wiedergabe stand im Zeichen besten Gelingens. Hoskapellmeister Hagen schuf eine Nachdichtung in sorgfältigster Ausfeilung. gewählt in den Schattierungen, rhythmisch straff, bei maßvoller Ruhe des edlen Schwunges nicht entbehrend, die klassische Schöne deS WerleS in hehrem Lichte zeigend. Dem langsamen Satze wäre ein größerer Reichtum an Farbigkeit und ge sanglicher Hingabe von Vorteil gewesen. In der Be- kctzung zeigte das weibliche Element sieghafte» Borbringen. Verwischte Linien und Flüchtigkeiten blieben in den Be gleitungen nicht unvermerkt. Als GesangSsolistin war Annette Btenert-Boserup aus Konstanz sMezzo sopran) gewonnen morden. Sie bot zweiGesängc mitOrchester: das „I-auckamus ta" aus der C-Moll-Messe und die deutsche Arte: „Nehmt meinen Dank". Die Künstlerin verfügt über gut geschulte, bewegliche Mittel und gereiftes musikalisches Können. Sie verstand, in ihrem Vorträge wohltuende Wärme zu verbreiten. Kleinigkeiten gelangen in bezug aus Tonretnhett vorbei, der Gesamteindruck aber blieb ein recht günstiger, bis auf die Wortbehandlung, die reichere Sorgfalt benötigt. Als ausgezeichneter Vertreter seines Instruments bewährte sich der heimische Klarinettist 'Arthur Richter mit Ausführung des A-Dur-KonzertS. Er stand musikalisch und technisch aus der Höhe, wenn auch in der Neinstimmung manche Wünsche unerfüllt bliebe». In dieser Hinsicht muß man mit Unglückszuläss-n rechnen, für die Darbietende kaum verantwortlich gemack* werden können. Am Schlüsse stand die Don - Juan - Ouvertüre mit dem neuen auf einem Beiblatt der Urhandschrift ausac- fundenen Schlüsse. Ueber dem Abend lag Weihe und Fcst- stimmnna. Der mit der bekränzten Büste des Vcr<"»'»tcn gek-c-msickte Berein-hauSsaak zeigte sick, aut besetzt, ü. s* KnnstanSftellung Simouson-Eaftelli. Der hiesige Maler Hosrat Professor S t m o n s o n - L a st e l l t hat in seinem Hause, Dre-den-Strehlen, Rcsidklizstrasie S2, eine Gemäldeausstellung eröffnet. In den schönen AusstellvngSräumen sieht man rund 86 Originalgcmälde. durch dte der Künstler den Beweis seines Fleißes und seiner Vielseitigkeit erbringt. ES sind meist Porträts, sowie Historien-, Genre- und LandschastSbtldcr. die sich durch ge-' wandte Technik, lebensvolle Auffassung und Favbenfraudta kelt avSzetchnen. Besonders d' > großen Oelgemälde: „Der heilige BontfaciuS", Hero und ander", „Ave Maria" und .Heimkehr de» Fischer»" treten irch ihre seine Stimmung und ihr tiefes Empfinden hervor. Kräftig und frisch wirkt baS Oelbild „Arbeiter an ber See". Ebenso verdienen eine Anzahl Bildnisse des Künstlers wegen ihrer Lebenätreue Beachtung. Namentlich ist da» Bildnis einer alten Dame wegen seiner feinen Charakteristik erwähnenswert. Auch et« ReprüfentattonSbild de» Paps:«» Ptn» X. und dir!