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Sträußchen schon vor länger als einer Stunde an Plauen bei D.esden gespendet. — Zwei junge Damen, anscheinend Engländerinnen, kandeln gestern früh am Altmarkt. Der einen gesällt daS Gesicht eines Landmädchens, welches sich sus einen Hundewagen stützt?. Sofcrt wild letztere in Positur gesetzt, die EnMndenn nimmt Sk zzcnkuch und Bleistift heraus und zeichnet, während sich Menschen auf Menschen um sie drängen, die verlegen vor sich hinlächelnde Schönheit vom Lande ab. Ein gutes Trink geld für dieses Porträtstehm unter freiem Himm.l wird nicht gefehlt habe». — Zn der dritten Stunde des 13. August wurde der seit d:ei Zahlen beim Gutebesitz:r Hcrrfurth in Kchschcr bei Borna dienende Knecht Thiele auf dem ca. 200 Schritt vom Dorfe entfernten Acker nebst seinen beiden Pferden vom Bl tz eischlagen. — Das Strielack'sche schwimmende Museum liegt trauernd und verlassen am Bär. Hat der Besitzer auch — und Wohl nothgedrungni „Bären angebunden", so sprechen wir doch bedauern) aus, wie es wenig Kunstsinn verrät!-, daß man den Besitzer des Museums so arg in der Patsche flcck-n läßt, und keine reiche Hand sich zugleich als eine helfende, mild- thätige zeigt, um „das auf den Sand gelaufene Schiff wieder floit zu machen." — Der Montag Vormittag war den Feuerwehrgäflcn zur Benchtigunz Leipzigs und s.iner Merkwürdigkeiten über lassen. der Nachmittag aber zur Abhaltung eines Manövcis der dasizm Feuerwehr bestimmt. Dieselbe fand sich um 2 Uhr aus rhren Sammelplätzen ein und rückte von da nach d.m Floßplatze, wo gegen 3 Uhr die Aufstellung erfolgte. Darauf ,ol,.re die Musterung ter rasigen Feuerwehr durch die Frem den. Die Uebungen, welche die Feuerwehr nun vornahm, begannen mit einer Spritzenprobe der Viertels und Zniulngs- spritzcn. dann folgten Urbungen der Turner- und NctlungS- compagnie (Freiwilligen) mit Steiger, R ttunzs- und Lösch, g-.räthschafien. welche dann ebenfalls von den stehenden Feuer- rv.hien auSgefühlt wurden. Diese Uebungen zogen sichtlich das lebhafteste Interesse des überaus zahlreich versammelten Publicnms auf sich, und die Präeision, mit welcher sie aus- geführt wurden. crntcte wiederholten reichen Beifall. Nach kein dann roch die Arb.itereoir.pagnie vorgerückt war und Uebungen mit der großen Leiter und Kuppelung m brner Spritzen vollführt heute, war das Programm des Manövers erschöpf und ein Kanoner.schlaz gab daS Zeichen, daß die auswärtigen und Leipziger Feucrwebren zum Zuge nach der Sradt sich fertig machen sollten. — Nach den „L. bot der Zag eine große Mannichsaltigkeit dar; insbesondere präch tig und schön zeigte sich die Abtyeilung der Gäste, die eine Mcnoe herrlicher Gestalten aufwies. Die lange Neihe der Spritzen u. s w war mit grünen Bäumchen geschmückt, wo durch der Mangel an Fahnen ganz gut beseiti r wurde. Ge nu,, der Zug war über alles Erwarten gelungen! Das be absichtigte Desiliien am Museum kam nur theilwcise zu Stande, da Eoulreordie erlaffen zu sin schien: es löste sich Alles schließlich ia Wohlgefallen aus — Oeffentllche Sitzung der Stadtverordneten. Mittwoch den 23. August 1865, Nachmittags 0 Uhr. Tages ordnung: ^ Direclorial - Vonrcg aus der Negistrande. K. Vorträge der Verfassungs-Deputation über: !) den Antrag des Herrn Stadtverordneten Adv Kretzschmar die bürgerlichen Ehrenrechte eines hies. Bürgers betr. 2) Das Ccmmumcat des Stattraths, die Einberufung der Markt,D putation betr. 6 Vortrag der Vcrfassuugs- und Finanz Deputation über: l) die Erweiterung der Blumnrstraße betr. I>. Vorträge der Finanz-Deputation über: j) die Eiwerbung der Parzelle Nr. 012b an rer Waltgaffe betr 2, Die Verlängerung der Ariedrichstädter Haupischleuße bis in das Ostra-Gehege und die Bewilligung eines Berechnung-geldes dazu 3) Zwei Rech. nungSanzelegenheiten. -I- Die Abschreibung von Äiethzcldern des ehemals Peschel'schcn GnuiLslücks. l-l. Vorträge der Pe titions-Deputation. Oesterreich. Der Kaiser von Oesterreich rund der König von Preußen baden am 20 August die äbgcsch offene Con vention m Salzburg vollzogen. — Ma». glaubt in Wie», daß tue Salzburgir Eonv.ntion für Deutschland nicht sehr güasiig sei. weil die Souverainc von Baiern und Sachsen nicht auch dahin gereist sind. P>eußen. Die Posen-r Herrschaft Zrewca des Fürsten Czartorv-ki ni TLicn ist an Herrn von Wolniewicz verkauft worden D w König von Preußen wollte diesen schönen Grund besitz hab-n, der Besitzer ließ sie aber nur ein m Polen ab. — Vom Nhein toird geineltct, daß die Schwalben heimwärts ziehen — Das Bürgermeisteramt den Köln muß Elasten- Kappelmann verklagen um die Miethc für den Görzenichsaal zu erhalten, die die Sind vcrordnetcn nicht einbüßcn wollen. Dieser Preceß .ist natürlich blos dazu an:cstrcn.t, um wo möglich die Negierung zum Ersatz alles Schadens gerichtlich verurteilen zu lassen, den das V rbot des Äbgccn'dnetenfestcs in Köln gemacht hat. — In Berlin hält heule die neuer nannte Sanitätscommission ihre eiste Sitzung wegen der Nähe der Cholera. In Koburg ist ein neues, etwas freisinnigeres Paßge setz mit der Landesvertrelung vercinbcnt worden Schleswig-Holstein. In Kiel sind die Licitallioncn zu den ersten anzulegcndcn Marinebauten Seiten der preu ßischen Behörden am >7. August ausgeschrieben worden. In Folge der Gasteincr Eonventrou wird sich der Herzog Friedrich Wohl aus Holstein entfernen rrL'.'en. Kiel, 2l. August Das preußische Gencral-Commindo, welches bisher hier bestanden, wird nach Flensburg verlegt, dagegen hier ein österreichisch.s Ober-Eonnnando placirt. Der Erbprinz von Augustesburg erhielt seinen Abschied als pnu- ßischer Major. Schweiz. Wabrschünlich ist dcr ganze Tunnet durch den Mont, Cenis unnöthig. Ein Herr Fell hat mit einer be sonders eingerichteten Locomotivc auf einem. Schienenweg den Berg selbst überstiegen. Große Revolution im ganzen Eisen bahnwesen wird dadurch erwartet. Türkei. Bei Niederwerfung der Emeute am 12. Aug. n Bukarest soll viel Blut gestoßen sein. 150 Verhaftungen wenigstens haben statt^efunden. An einzelnen Stellen waren Barrikaden errichtet. * Sinnlose Verschwendung. Ein Fürst von Sul- towSki war der Liebling König August's lll und in den Hos- und Staattkalendern jener Z-it findet man den Fürst bei allen Festen vor, die in Großsedlitz, in Moritzburg und in Dresden mit großer Pracht abgehalten wurden. Der Fürst SulkowSki wohnte unfern der schlesischen Grenze auf tum Schlosse zu Neuße. wo ihn der König August oft mir seinem Besuch beehrte. Einst hatte der Fürst seinen königlichen Freund zu einer Schlittenfahrt eingeraden. Die Einladung war an genommen worden, allein schnell eingetretene Hindernisse er- I nibten tum Könige nicht, sein gegebenes Versprechen zu er füllen. Den nächsten Sommer darauf ließ der Köniz, als ee sich von Dresden nach Warschau begeben wollte, dem Frusten seinen Besuch ansagen und die scherzhafte Aeußerung beifügen: er wolle nun bei ihm Schlittcn fahren. Der Fürst nahm sei nen hohen Gast wie gewöhnlich mit verschwend rischer Piacht auf, und als der König bei der Tafel lachend der Schlitten fahrt gedachte, versicherte der Fürst mit ernsthafter Miene: daß er völlig darauf eingerichtet sei. Man rieth hin und her, wie dies möglich sei, mitten im Julius eine Schlittenfahrt zu veiansialten, und man war nicht wenig erstaunt, bei Schluß der Tafel aus dein Munde des Fürsten zu der nehmen: daß die Schlitten vorgefahren wären. Der König sah zum Fenster hinaus und erblickte wirklich de» Schloßhof und die Herrschest, so weit das Auge reichte, mit Schnee bedeckt, während vor den Portal des Schlcff- sts prächtige Sch itten ausgestellt wcncn Man setzte sich ein lind fuhr von Neuße nach Lissa, eine deutsche Meile weit, zwar nicht auf Schnee, aber — auf gestoßenem Zucker Mehr als die Hä.fte oller Zuckeivorräihe der Danzigcr Kausleute war zu dieser widersinnigen Schlittenfahrt verbraucht worden. * Der Somnambulen-Schwindel scheint neuer dings eine ganz besondere Höhe erreichen zu w llen. Aller Orten tauche» diese Wahisagerinncn auf, die den arme» gc- maxz cgelten Kartenlkgennmn Concurrenz machen und übcr- bieten sich in den Verheißungen ungeahnt,r Wunder. I tzt riebt es eine Somnambule unter dem Namen Anna d'Amico, welche i'.ch eine der „bekanntesten und berühmtesten" nennt. Dieseibe braucht die Leute, die sie befragen wollen, garnicht einmal zu sehen, wenn sie nur Geld sieht Sie wrlangt 2 Gulden vsterr. Währung und — zwei Haare!! Alsdann will sie Ausschluß über jede Krantheit und deren Heilung er theiilen. Das ist doch etwas zu stark! * Ein komisches Diner. Von den Aegyptcrn, welche die Cholera von Len U'e,n des Nils vertriebe» hat sind einige nach Lvou g flohen Am letzten Freüag trat einer von Li.sen i» ein Nesiaurant auf dem Platze ckvs Porrvaux und durchblätterte zu verschiedener! Malen die Speisekarte, ohne ei» einziges Wort davon zu verstehen. Trotzdem schien er sich endlich entschieden zu haben, gab dcm Kellner ein Zeichen und deutete mit dem Finger auf die erste Linie der ersten Seite Der K-lliier verschwindet und kommt bald darauf mit einem Teller Suppe zurück Nachecm der Araber diese verzehrt, ru t er den Kellner zum zweiten Male und zeigt auf die zweite Linie derselben Seite; man bringt ihm eine Suppe u In julinuno. Er verzehrt auch diese, jedoch nicht ohne deut liche Zeichen seiner Unzufriedenheit, und geht schnell zur dritten Lüne über. Er sieht eine Milchsappe komm.», d eht heftig die Seiten um uns weist am Ende des ganzen HestcS auf den letzten Gegenstand hin Der Kellner bringt ihm... ein kleines Glas Ligueur. Wütheno bezahlt dcr Fremde seine Zech?, beguckt sich zu einem benachbarten Pastetenbäcker und verzehrt te, ihm einige kleine Pasteten und Kuchen. * Paris, 10. August Ein merkwürdiger Proc-ß werde deser Tage vor den Assisen d:s Var-Departements ve.han- handelt Ein 2 jähriger, an beiden B ine» verkrüpp.ltr Mann, Namens Eastellau, crschie» eines Tages in dem Hause eines achtbar.» LrndmanneS, um zu betteln Er stellte sich taubstumm, gab sich aber aus schnitlichem Wege als Sohn Gottes rc aus. Er wurde rächtet),.stow niger gut ausgenom men und beherberg!. Am andern Morgen soll er die tckjäh- rige Tochter des Hauffs durch magnetische Künste in einen w:niger besinnungs- als regung-losen Zustand versetzt und sie mißbraucht habe», Za, er übte einen solchen unerklärten Zau ber auf dae unglückliche Matchen aus, das von vornherein einen lebhaften Widerwillen gegen die zerlumpte und mißstal tete Person dieses Bet Icrs gehabt, daß es ihm am anderen Tage förmlich nachlief, und ohne sich darüber R chenschaft geben zu könne», warum und wie. zu wiederholtenmale» sein Opfer wurde. Zeugen sagen auL. daß das Mädchen während dieser Zcit sich fortwährend wie wahnsinnig gebärdete, bald in csnvnlsivuchcs Lachen, bald in einen bewußtlosen Zustand verfiel, in dem sie gleich einer Maschine allen Befehlen nach kam, welche der Hexenmeister th: ertheilte. In einzelnen lich ten Augenblicken jammerte die Unglück.iche und suchte zu ent fliehen. Leute, bei denen beide übernachteten und denen sie sich aivcrtrarve, jagten den Bütler zum Hause hinaus, allein kaum war er draußen, so stürzte das Mädchen wie todt irre re:. Man wußte keinen bessern Nach, als Castellan wieder zurückzurufen, der sie durch ein'ge niagmtische Bewegungen wirrer in s Bewußtsein rief. Endlich schien der Zauber zu weiche», denn das Mädchen lief seinem Herrn und Meister davon, a's di.ser im Gespräch mit einigen Jägern war ^s wurde za seine» Eltern zurückzeüracht und leidet heute noch an vorübergehender Geistesstörung. Castella» erscheint aber vor Gericht, um sich gegen die Anklage verübter Nochzucht zu verantworten Die vom Gerichte bestellten Experten, zwei angesehene Aerzie aus Toulon, gaben rin Gutachten ab. das noch von andern Ae.ztcn durch mündliche Aussagen vor Ge richt, und durch die Zustimmung bedeutender Autoritäten, wie Tardieu u. a. bestätigt wird, ru»d demzufolge Castellan durch magnetisch« Einflüsse da« Mädchen in einen tvillenkosen Zs stand versetzt und al«dann mißbraucht Hab». Saftrllan selb» giebt die magnetische Actio» zu, und behauptet, einen so mäch, »igen magnrtischcn Blick zu haben, daß er den Staat-Procu- rator in der Sitzung damit bannen könne. Ob nun dn Staatsprocurator von der Frechheit oder von der Zauberkraft des Angiklagten afficirt war, ist unbestimmt Er zwang aber, in seinem Vortrag sich unterbrechend, denselben die Augen niederz,-schlagen und nicht gegen ihn zu wenden. Das Mäd. chen selber war als Zeuge erschienen, konnte aber nur zu ei, ner Aussage lewogen werden, nachdem CasNllan abgeführt worden war. Derselbe wurde zu 12 Jahren Zwangiarbeit verurtheilt Ob eine großartige Mystifikation oder ein tiefe- physisches Problem aus diesem Processe aufrauchen werde, muß bis auf weitere Ausklärung noch unentschieden blnben. — So viel ist sicher, daß das Mädchen stets eines unbeschol tenen Naincns sich erfreut, und den Angeklagten vorher nie gesehen und gekannt hatte. * Vor» Brunner Theater. Unter dem seltsamen Na men eines „Elavier-Komikers" führte sich dort vor cinrgnr Tagen ein Herr Alexander Neichnrann in einem, auf den B«. lern, die die Welt bedeuten, noch wenig cultrvnten Genre ein. Das Wesen seiner Vorst llungen bestand im Parodrren i er parvdirl das Lachen, das Weinen, die schlechten Manieren der Sänger und Clavikrspieler, ja selbst der Kunstreiter. Alle- mit eigenhändiger Begleitung auf dem Elavier. Hcrr Reich- mann macht den Earre, die hohe Schule reit nd, nach, indem er einfach auf einen Sessel hüpft und dazu Elavier spielt, ja er trä t den „Carncval ven Venedig" auf dem Klaviere vor, indem er die rechte Hand bei den Variationen, der Geschwin digkeit und Bequemlichkeit we-en, mit einer — Kleiderbürste bewaffnet Derartige Kunststücke die das Publikum Wohl un terhalten, passen denn Loch nicht auf die Bühne. * In Birmingham giebt cs allein drei Fabriken, welche blos Ketten und Eisen für die zu den Galeeren ver- urthnlten Sträflinge machen. * Herrschaftliche Milch. Zu Sezefeld bei Span dau, so meldet Lie Berliner „Vossijche Zeitung," ist die „herrschaftliche" Milch zu verpachten. Briefkasten. Stadtvoitbri e f von E. — hier. — Selbst wenn Ihre Kuffhrffl auch nur alo Privatuotiz gelten joll, können wir in Betreff der- uu angst verstorbenen „sreisinnigen Tuchlers", welcher Doctor der Philoiovlne war, Ihrer Ansicht nicht beistüuiueir- Kein Mensch aus Orden saiii wenigsten die 'Phito:ovheii> haben ein Recht, dem Inden, welcher in Religioiii-gtauhenchachen seiner Ueberzengnng solgt, eine andere anszuduiigen. So wie ihnen — den Philosophen — gehören auch den, ,Znd.n seine Gedanken iiö r Golle-edienlt, Cerenionicügesey und ealmnd an, und so wie lör Gewissen und dae- eines jeden Me»>chen, ist auch das der Inden keinen HoheitShejehlen nnlerivorjen. Anonn wer S l a d t p o II h r i e s mä dem Borimirs: das, wir den am Frcilag Adend ui der Kienzstratzeslattgesnndenen Zackel- z ng nicht selbigen Drge-r in nmereni Blatte angezeigt, so geheim ge halten, erst hinterher lromvelel »- s. w. — Noilaveiidige Bed ngung! denn nher jede» Fackelzng, wenn er sich gedeihlich zeigen soll, muff T unielheil her r sch e n, A ho » » cntcn Sch. n n d F r. hier. In Betreff Ihrer Ansrnge: woher d.rS Wort: „Hexe" stamme, »innen wir mit: Mephisto nuornfeii: „Ihr habt mich weidlich schwitzen machen!" Ha be»'-- aber doch heranegetrommelt. Nach jtanl's Tesinitivir kommt das Sport H e r e von den AnsaiigSworte» der Mefffoniiel bei Einweihung der Hostie her, in ein da« lioc e^t in limxzl - Hext, ;i>samme»gc- zogei, werden. Oben so sei au-o dein Wertere»: two e;t eorpns durch Berstnn'.inelmig die Reden-earl: ,.H o t nS-P o! n s " en.standen. " E. Sw. in S B. E- Wenn nach Ihrer Bemerkung in der hiesigen Frauenkirche ein Schild an einer der Emporen stützen den Säulen die Fnschrfft trügt: „Selig sind die, weiche geistlich arm sind!" io ist dies; nach jffehigei» Schristgobrauch saUch und müßte: „ g e i st i g " heißen, wiewohl Lac- elftere WoN selbst in der Bibel imd auch in Paul Gerhards Schriften in gleichem Sinn gebraucht w>rd. In sruhe- re» Zeiten findet das A ort häufig umgekehrt statt, z. B in einer Ver- oidunng de-- Rathes zu Leipzig vom Fahre l'W, wo die Stadtzijeiscr angewiesen werden: dreimal wöchentlich vom Altair des tlSithlrauicS „ g e i ft > g e" Lieder zu blasen, statt geistliche Lieder. S t a d I p o ft b r i e s se-lgenden Inhaltes: „Mit den reisen A3 eintranh e n , die man vor I l Fnge» an der RorBrüL- zu Alüß.ii abgenommen haben will und in de» Nachrichten iteh en, hat man rvohl einen Mir »njgehniideii oder Nieißen will Etwas voraus Hab n, wie inimer u s. w. — Tie Weinheeren ha! man vwS sreiüch nicht geschickt, denn wir helomme» ianner nur Stachelbe-ren , Loch haben wir die Nachricht ans guter O» ll . Und warum nicht h Tic Porbrncke liegt am Bahnhof und die Frühreife der Trauben ist jeden falls dein ..graricn Zug" zu danken, wo, ehe er ln Bewegung kommt es immer 'Abends um 0 Uhr noch g roßc Hiße hat. — A r in iniu s , h i e r. 'Mit welch unsinnigLn Fragen nur be helligt werden, bekundet Ihr Brie;. Sie wünschen Aujklärun<z: ob ein F u d e sich mir Recht p,n Ten! sch e r nennen k-"«ne oder avcht.— Wer sein Vaterland redlich liebt, ein guter Bürger ist und seine*Pflich ten ersuttt, der ist unserer Ansicht »ach, fall» er in Tculjch-!«nd ge boren ward, ein achter Deutscher, gleichviel, ob sein- Vorfahre» einst in Gerniairieiis Wäldern hausten oder in Palästina, -cnd gleichviel ob er selbst einen dreifachen oder einen einfachen Jehova anruft. Robert A hier. Ihre uns gesendeten (Nichte entsprechen nicht dcr Tendenz der Sonnlagsbeilägs. Wir achwu und ehren Friedrich Rückert, den Sie sic!',, wie S e schreiben, zum Muster genommen, aber die Vergötterung nur nickt zu wen gcrriebcn mnd ihn ans der „'Bahn zum Parnaß" zuin Vorbild genommen, cS anöchtew sonst sehr helperize Fußsteige kommen, ehe Sie „ach dun „Höilhrw der Freiheit" gelangen. Welche Verirrungen z. B. in der RuckrÄffchen Bearbeitung einer indischen Geschichte, wo Folgendes z r lesen: „Du- ksilisderzartivuchsrichtigc, VolliwondsLNgesichtig:. GewÄbtaiigcnbranenhogigc, Saiffftächelndredewogige"; Wir könnten »och eine Menge solcher Stellen ansllhren. z. B. „Dem Blütdengejproßgekröiiten. LLaldvogelgiffaiigckirchtönten rc". Wie würde d>e Kritik eiiwn neuern Dichter abschütt el», der solch Zeu« ans den Niartt der Lit uatnr lwäckite. N,rr kein Ra-chbctrn, lein Götzen dienst! mir bleiben, jo chnge wir keine triftige Wid wlegung finden, bei unserer Behauptung. Lumm, machen lassen wir » ns nicht! B-idklihacher Bier-Nre scrisge, gr. Kirch ^ löpschen 15 Pf. I'r. Will,. Sckäfer's durch die köniql. Gemälde- galerie ^4 Thjs. pz,-x neueste und allein Vvl iständige Catalog, zu haben in allen Buchhandlungen.) Verlag von H. lilv»»»». Diätetische Schrotlck:h> Heilanstalt v. l)r. K a dner, Bachstr. 8z