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Dresdner Nachrichten. r)1r. Lkil. Seite 2. NN» Sonntag. 2. Juui IttttL «bar«»»» angesammelk Vor de« Qnki«l ist eine festlich aelchm-St« Menge .. ^Jn der beutlaen Sitzung der Deputirtenkammer zechten der Mlnistrrpräsideiü Zanardelli und dr^Mdent^der Deputlrtenkammer dem , theilung. Beide Anspra Mit- lKönig«- r Freude use von der Geburt der ^ „en wurden mit lebhaftem Beifall auf genommen Die Kammer beschlob darauf einstimmig, dem! paar idre Glückwünsche darzubringen und zum Zeichen der die Sitzung aufzuheben London. tPriv.-Tel.) -Daily Telegraph" berichtet au« Brussel. König Leopold beabsichtige, eine Anleihe von 150 Millionen Franc« zur Erbauung einer Zweiaeffrnbahn im Kongo» staat und zur Gründung einer Kolonie «n China auszunehmen. New »York. (Prlv-Tel.) An Bord eine- Mississippi. Dampfer« erplodirte der Gasollnetank. wodurch da« Schiss in Brand gerielb. Al« da« Feuer die wischen der Ladung befind» liche Menge Dynamit, etwa 20 Eentner. erreichte, erfolgte eine zweite Explosion, wodurch das Fahrzeug in Atome zerschmettert wurde. Bei der ersten Explosion waren zwei Leute der Besatzung aelödlet worden, die Nebligen vermochten sich in Sicherheit zu dringen. Berlin. «Priv-Tel) Der Verkehr am heutigen Ge» lreideinarkt war ruhig und adwartend, da- Preisniveau ward gegen gestern kaum verändert Am Frühmarkte zeigte sich nur für Fultergetreide etwa« bessere Nachfrage. Im MtttagSverlehr waren die Umsätze allgemein unbedeutend. Auch das Mehlgeschäst verlief äußerst flau, der Konsum hält sich noch immer sehr zurück, und auch die Spekulation wagt zur Zeit noch nicht mit großen Engagement- vorzugeben, obschon namentlich für Herbslsichten recht feste Stimm ung vorhanden war Die heutige Bestandaufnahme am hiesigen Platze die Ine bedeutende Abnahme für Weizen- und Roggen- Vorräthe konstatirte. brachte keine Ueberraschuna. Weizen und Noggen uotirten ungefähr wie gestern. Daker grjchäftslos. Mais auf große Ankünfte loco 2 Mk. billiger. Juttergerste weiter be gehrt. Rüböl schwankend. Spiritus einigermaßen begehrt und 20 Pia. höher. 70er loco 44 Mk. — Wetter: Drückend schwül. Westwind. Arankfur« a. vt. >. Juni. (Offizielle Echluh-Kurse.) Oefterr. Eredi U7.oa. Staatsbabn >14.25. Lombarden M.80. Srlberrente 9«.—. loroc. Ungar. Goldrenie 98.90. Dresdner Bank 118.10. Egvotcr 107.90. Oesterr. i^oldrente UM.äo. Wechsel aus London 20.14.7. Wechsel auf Wien 85.02.5. Disconto 185.30. Ruhig. Viel«, «ü Uhr RaOmui»«., R«m« NN.». RKII-n-r »7.1». «»»nr«k 71.ZV L.riugcikn 25.70 Lürlen 25.07»/». Türltnioos« 111.»0 VU»»umdLn! 551.00. VUuUI- dad» —. romsarden 130,—. g«si Produkk-nmartt. w«„en per Mai 70.40, per Septsr -Dezdr 20.95, »«d. -vtrim« «er «ai 27.75, per Seplember-Icjemser rs.oo, malt. RU531 «er n>!»> 60,75, per Leplrm»er.L«jem»er 82,»0. matt. «Imker»»». Produtten>«er>4> «etteei per Mat —. per Noodr. , I-IchirktSIpl. Roggen per Mai —, per LNober —, gesqafpilo». i nimmt, die B Umschlag »u sch Wird die« unterla. auf der nächsten si darf aus Verlange hol»,,g der Unte laffungssünde» können lei Unkosten zur Folge baden. Oertliche- und GSchflscheS — Gestern früh .7 Uhr 12 Minuten traf Ihre Kaiser!, und Köiii'gl. Hoheit die Fran Herzogin Philipp von Württemberg zum Besuche Ihrer Königs. Hoheiten des Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg auS Wien hier ein. Das prrnzlichr Paar hatte sich zur Begrüßung aus dem Hauptbahnhof eingesunden Die Herzogin nahm mit der in ihrer Begleitung befindlichen Gräfin Dezasse im prinzlichcn Palais. Parkstraße. Wohnung. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Kaufmann Siegfried Schlesinger in Dresden den Persischen Löwen- und Sonnenordcn 4. Klasse annehme und trage. — Der Assessor beim Landgericht Dresden Werner Thiel ist zum Landrichter bei diesem Gericht ernannt worden. — Bei dem Schiedsgerichte für Arbeiterversichcrung zu Zwickau ist vom 1. Juni ab der RegicrungSratb bei der Kreishauvrmann- schast Zwickau v. Bose zum zweiten Stellvertreter des Vorsitzen den bestimmt worden. — Der Herr Kriegsminister Edler v. d. Planitz weilt nach einer Meldung des -Deutschen Sport" in Begleitung seines Adjutanten Herrn Rittmeisters Fihrn. v. Friesen, und des Remonte- Jnspekteurs. Herrn Generalleutnants v. Hoenning O Caroll, sowie der Kammerherren v. Burgk und des Grasen Rex heute und die folgenden Tage in Oldenburg, um dort an Ort und Stelle das Oldenburger Pferd in der Heimath kennen zu lernen. Die Heue» werden in Begleitung des stellvertretenden Vorsitzenden der groß- herzoglichen KörungSkommissivn. R. Lohe-Sandcrseedeich. und des Ws Voisitzenden der Oldenburger Landwirthsche.stskammer. Gutsbesitzer F. E Funch-Lo». die Fahrt nach mehreren Gütern und Zuchlstativiren im Jeverlande, in Butjadingen und in der Steduiger Marsch unternehmen, um die Pferde dort zu besichtigen, da die oldcn- burgischen Zuchtställe schon seit vielen Jahren den sächsischen Züchtern wcrthvvlles Material liefern. — Dresden ini Blumenschmuck. Mit diesem neuen Unternehmen des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs fangen jetzt auch die gärtnerischen Jachblätter an sich zu beschäftigen. Tie Zeitschrift „Ter Handelsgärtner" widmet der Lache einen längeren Aufsatz, worin sie nachweist. wie lehr das Unternehmen auch im Interesse der Gärtnerei liegt. Es heißt da u. A : Je mehr Freude der Laie an leinen Pfleglingen erlebt, desto mehr wird er zum Kaufen neuer Pflanzen angeregt. Nicht nur er selbst wird ein guter Kunde des Handelsgärtners bleiben, sondern er wird auch Liebe und Verständnis! für Blumen und Manzen in seinem Bekanntenkreise verbreiten und dadurch wiederum indirekt den Absatz beben. In dicieni Sinne ist auch das Unter- ? nehmen des Dresdner Vereins mit Freuden zu begrüßen, indem es wenn cs einigermaßen von Erfolg gekrönr in. die Blumen-! i-ebhaberei erweitert und in solche Kreise bineinträgt. die derselben! heule noch gleichgilkig gegenüberslekcn. Das Alles kau,, nur aus! die Absatzverhältnisse in der Handelsgärtlierei günstig zurückwirken! und emvsehlen wir ähnliche Unternehmen auch für andere Städte Den Garlenbauvereinen bietet sich hier ein weites Feld dm Dhätigkeit. Plämiiennaen in dieser Weise haben unseres Wissens bisher nur in den Vororten Berlins, z. B in Steglitz, statt- gesunden. — Tann wird Einiges aus der trefflichen Broschüre des Vereins über Balkon- und Fensterschmuck mitgetheilt und am Schlüsse heißt es: Daß solche Preisvertlieilungen ihre Schwierig keiten haben, indem namentlich den Preisrichtern ihr Amt durch das Zerffreutliegen der zu beurtheilcnden Objekte erschwert ist. soll nicht verkannt werden. Man wird eben auch hier, wie bet jedem neuen Unternehmen. Erfahrungen sammeln müssen, aber der Erfolg wird, daran zweifeln wir nicht, schließlich nicht ausbleiben. — Sonder züge Leipzig-Hamburg re. Wie in früheren Jahren, läßt die Preuß. Staatseisenbahnvenvaltung auch in diesem Sommer eine Anzahl Sonderzüge zu ermäßigten Fahr preisen von Leipzig nach Hamburg. Kiel. Helgoland und Glücks burg in Verkehr bringen, welche auch Anschluß nach verschiedenen Nordseebädern besitzen. Diese Sonderzüge gehen am ff. Jull. 1!. Juli. 20. Juli und 15. August Vorm II Uhr 8 Min. vom Magdeburger Bahnhose in Leipzig ab und treffen Abends ff Uhr I Min. aus dem Hannover'schen Bahnlinie in Hamburg ein Die Fahrkarten kosten ab Leipzig nach Hamburg 22.20 Mk. in 2. und I l/O Mk. in 3. Wagenklasie. nach Altona 22.70Mk und 15.20Mk.. nach Kiel 20.80 Mk. und 20.20Mk.. nach Glücksburg 35.00Mk. und 2l.M Mk.. nach Bistum 32.10 Mk. und 21.80 Mk.. nach Euxhaven un Mk. und 20.10 Pik., nach Helgoland 37.ffv Mk. und 28 Mk., nach Norderney 12.10 Mk. und 32.80 Mk.. nach Juist 18,40 Mk. und 38.80 Mk.. nach Borkum 52.70 Mk. und 13.10 Mk. nach Amrum >2.10 Mk. und 31,10 Mk.. nach Wpk a. Föbr 21.20 Mk. und Mk. nach Wcsierland a Sylt 11.10 Mk und 32.20 Mk. und nach Lakolk a. Röm 12.40 Mk. und 30.10 Mk. Diese Tondcrrugssahrskarten werden auch in Verbindung mit sogenannten Anschlußrückiahrkarteir auf folgenden sächsischen Stationen t. mnen Namen mit Tinte am den p«test«i« vor Antritt der Reil«, dienftverional dt», Nachhos n Station zu veranlassen, > anal« von Rrtsewdrn dt« Vt, führt «erd««. Derartig» Ui naiiiiehnillchkette» uitd «ehed >Iien zur psoigr vaorii. - Der Dresdner Nrnnvereln beginnt Sonntag, den 0 Juni, sein diesjähriges Lvinmer-Meeting. wofür die Nennungen recht befriedigend ausgefallen sind Da für drei Rennen dteie- Lage« uock Nochnrnnunaen zulässig. auch da« als Lchlußuuuimki aelausene Larrdwrrtkschattllche Rennen erst nächsten Sonnabend Mittag« 12 Uhr tm Sekretariat dr-Dre-d»erR«»nvkrrin-,Ltctoria straße2ff, schließt, dürsten sich wieder iccht stattliche Felder dem Starter stellen. Da die Rennen erst um 3 Uhr Nachmittags de ginnen, dürste der Llulentbalt aus der Rennbahn «in böchst augr- uehmer lein. Die Sonderzüge vom Hauotbabuhos tSüdhalle» ver kehren den,gemäß erst von 2.25 bis 2.35 Uhr Nachmittag». während die Rückiavrt von Reick von 7.00 bis 7.10 Udr Abends erfolgt. Der Vorverkauf sür Eintrittskarten und Programme hat in den durch Plakate kenntlichen VerkausSslcllen begonnen, uumerirtr Logen- und Tridüiiensitze sind nur iu, Sekretariat d«A Verein» zu haben. -Da- Postwerthzeichen-Muieum. setzt Mo«- crinSchsttaße 5. beacht heute. Sonntag, die Feier seine- lOjährigen Besiehe»«: deshalb ist heute die Bricsmarken-Ail-stellurig au« nahmsweffe von ll bi- 5 Uhr geöffnet. — Der Landwirthschastllchr KrriSver«i«Dr»-den wird in Befolgung medcsach zum Ausdruck gekommener Wünsche seine dieSiährige Hguvtversammlung Mittwoch den 5. Juni 12 Uhr Mittags in Fieiberg abdalten. um den zahlreichen Interessenten Anregung niid Gelegenheit zu bieten zur Bcsichtiaung der Land- wirthlchnttlichei, Haushaltschule. Letzteres girbt Bemnlasiung, diesmal auch ganz besonders Damen zum Betuch mit etnzuladen: die Vorträge werden ein entsvrechendrS Tdema behandeln tGesiügelzucht rc.) und rS wird Bofforgr getrosten sein, daß dir Saushaltjchule von Morgen- bi» Abends unter Führung und Erklärung der Einrichtungen besichtigt werden kann. Um dem voraussichtlich sehr starken Besuch genügen zu können haben die städtischen Vertretungen dem Krei-verrin den der Giadt gehörigen Kaufhaussaal für die Abhaltung der Versammlung und da- sich anschließende gemeinsame Mittagesten eingeräumt — In den letzten Tagen hielt der Hilf-Verein für Geisteskranke im Königreiche Sachsen unter Leitung seines Vorsitzenden, des Herrn Geh. Medlzinalmths Dr. med. Weber-Sonnenstem, im Evangelischen VereinShause zu Dresden die dieSiährige Mitgliederversammlung ab. Zunächst gab der Vorsitzende in eingehender Weise den Jahresbericht, der in seiner Einleitung die Eigenart der Geisteskrankheiten in ihrer besonderen verheerenden Wirkung auf das Erwerb-Vermögen und Familien leben. auf die büraerlichen und finanziellen Verhältnisse der von ihnen betroffenen Unglücklichen behandelte, unter Anderem die besonderen Schwierigkeiten. ausbrechende Geisteskrankheiten rechtzeitig zu erkennen betonte und die aus dem Bestreben der Familienangehörigen, die geistige Erkrankung eine- Familien mitgliedes, dessen Bekannten. Vorgesetzten, Geick>ästssrrundrn mög- . . , . liebst lange zu verheimlichen, für den Patienten selber erwachsenden weniger Begüterte neuerdings für billiges Geld recht annehmbare Gefahren erwies, wie finanzielle» Ruin (durch unsinnige Spcku- Unterkunft. — Wegen seiner hervorragenden landschaftlichen Lage lr ewig — für nie —. seiner lachenden S, Oft tote ich lie. und dabei Färb«,. « bläbt sich aus in seiner i Glanze und in seiner unendlichen grol der Wanderer, dl« über die nächst che» P SntMen. Ve, »ul, Musik, und die junge» Pki Arbeiter und die Jaksttarve! zu erlernen ist. gebend. fV4«W Nackt — stk i. diesem Tanz» zugeleh'n und seiner lachenden Grazie, und dabei der vallläl« unsre« Volke- gedacht, wo eine Almolvbä« von Dunst nv Schweiß und Bier dl« Paar« verhüllt, die sich mcchaniich. lumvl und schwerblütig, oder hitzig und All»- zur Seit« fegend in le Rund« drehen, immer in dl« Runde. Ni« aber fand ich l», so begebrenSweith, io vergänglich und so kurz, «t» an jenem Ilbrnd. da ich im Kreis der Freunde und Freundinnen von der Estrade de« Saale» t» da» Kaleidoskop herntederblickte: Denn ich sab mit Augen, die sich geschärft hatten an der Nacht einer Blinden, und ich horte Worte wie an« weiter Ferne: .O. ick fühle das Raulchen von Pari-, dt» hier hinan», und ich höre die singenben Stimmen, und da- laute Rusen und Lachen. — di« ganze Lust der Gehenden." — In der Kvnial. TurnlebrerbildungSanstalt fand am Freitag eine Sitzung der KreiSvertreter und der Kreis- tnrnwarte de- i-t. Deutschen Turnkrelses Sachsen statt, in welcher der Arbeitsplan für die Kreisiurnwarte aus 190i feslgestellt und der Enlwiirs einer GrschällSanweisung für die Verwaltung der Armier de- ersten und de- zweiten KrrlSturnwartS vorberathen wurde. — Zur 25jährigen Jubelfeier de« Deutschen Photo- araphen-Beretn- findet vom >2. di» 16. August in Weimar die 30. Wanderverlammluna statt. Die mit dieser Bersammiung verbundene An-stellung bleibt bis zum 36. August grösst»«. — Im ÄuSftellung»park an der Stübrl-Allee findet heute große» Militär-Eoncert statt von 5 Uhr Nachmittags bi- halb 10 Udr Abends, ansaesührt von der Kapelle de» König! Sächk. Grenadier-Regiment« Nr. 101 unter Direktion des Königs lfusikdirektorS Herr» Schröder. Der amerikanische Pislonkönig lallerio Brown wird in jedem Thetle diese- Concertcs einmal anstreten und mehrere Solonummern vortragen — Die heutig« Nummer d«. Bi. enthält zwei Sonder- bei lugen: für die Stadtauslaae einen Prospekt der Norddeutsche» Pomrii-Kompoairie über da» Takelgelräirk „Pomril". Fabrik- niederlaae für Sachsen bei Herrn G William-Dre-den, Fretberger- straßr 43. und den ,. Grwerbrlchntz" Nr. 22«. — Unter den Bädern der Ostsee hält sich Heringsdors noch immer in der gleichen Gunst de- Publikums. Außerordent lich viel ist auch in letzter Zeit wieder geschehen, um den Erholung suchenden Sommergästen das Leben so brhaaltch und abwechsel ung-reich wie möglich zu machen, wobei die Natur ihr Möglichste« ethan bat. die Brmüblingrn der Kurdirektion zu unterstütze» camrntlich die Strandvromenade. die fast eine deutsche Meile lang ist. und aut deren Schrlttvlatten es sich auch bei regnerischem Wetter recht angenehm gebt, ist eine Sehenswürdigkeit de» Bad«, das die Naturschönheiten einer herrlichen Sommerfrische mit dem Komfort der Großstadt verbindet. Logt- girbt es in Hertngsdors für alle Ansprüche in Hülle und Fülle; namentlich finden auch t V . Werda», Zwickau und Chemnitz ausgegeben. Die Anschluß- sahrkarte, welche ob hier — gleichviel aus welchem Bahnhose ent nommen — ff.30 Mk. r» 2. und 4.20 Mk. in 3. Klasse kostet, be sitzt dieselbe Giltigkeit, wie die Sonderruaskarte. nämlich 30 Tage. Reisende ab bier benutzen am zweckmäßigste» entweder den Per sonenzug früh 5 Uhr 50 Min, ober den Schnellzug früh 7 Uhr '8 Min. ab Hauvtbabnhos hier über Riesa nack Leipzig <im letzteren Falle ist aber Zuschlagkarte zu lösen). Alles Weitere, namentlich die Bestimmungen über die Benutzbarkeit der Fahrkarten enthält eine Uebcrsicht. vie bei den vorgenannten sächsischen Stationen oder bei den Ausknnstsstcllcn in Dresden lWicnerstr. 2). Leipzig und Chemnitz unentgeltlich zu haben ist. — Ern aus einer außersächsischen Balm vorgekoirrniencr Fall l ßt es rathiam erscheinen, au! die in Nr 7 des Fahricheinverzeich- Kamps^wischen nisscS vom 1. Juni d. I. Theil VU enthaltene Bestimmung hin- lationen. schrankenlose zwecklose GeldouSgabe», zu denen geistige Erkrankung des Oesteren sirhrO. leiblichen Schaden infolge rrnge- nügender Ueberwachung Deshalb erwachsen den Organe» des Hilfsvereiris, seinen Ausschußmitgliedern und Vertrauensmännern bei der ofl geringen Kraiikbeitseinsicht der Geisteskranken, ihrem osl drastisch geäußerten Widerwillen gegen lebe Hilfeleistung <sie halten sich nicht für krank, schwach und erwerbsunfähig, sind viel mehr leicht geneigt, ihre Kräfte und Mittel zu überschätze», während in andere» Fälle» wieder alle- Selbslvertrauen verloren und die Energie gebrochen scheint-sehr schwielige und doch, vermöge rechter Lasuiia, über aus segensreiche Ausgaben. Durch die letzteren schon, mehr noch durch den ans ihrer Erfüllung hervorgehende» offenbaren Segen, wie er auch in der kurze» Geschichte des Hilfsveieins schon deutlich zu Tage tritt, iit die Ginndung eines solchen sür das Königreich Sachsen als Nothwcndigkeit erwiesen. Erfreulich sind die in einer Reihe von Bezirke» erzielten Resultate in Bezug auf Werbung Mitgliedern und finannellsn Ertrag. Die Gesammtzahl der Mitglieder betrug im abaelauseneir ersten Geschäftsjahre 1880. Gesammelt wurden an Mitglrederbeiträgen und einmaligen Ge schenken 102*.72 Mk. Der vom Herr» Oberinspektor Höckner- Hochweitzschen erstattete Kassenbericht gab die genaue Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben bei der Centralkasse. Die Neuwahl des Vereinsvvrstandes ergab dessen gleiche Zusammensetzung wie in den abgelansenen zwei Geschäftsjahren. — Eine Begegnung mit der einst viel gefeierten, weithin bekannten Schusterten» Baronin Rhaden. die auch mehrfach i» Dresden, zuletzt im Victoria-Salon, ausgetreten ist und jetzt erblindet in ParrS lebt, schildert Elsbeth Meyer-Förster in der letzten Nummer der Münchener Wochenschrift „Jugend" wie folgt: „Eure Fahrt wie aus Flügel», eine reizende, leise, fast bewegungs lose Fahrt, auf dem Rücken des kleinen Dampfschiffes, von der Anlagestelle des TioeaLero aus. binauS nach Boulvgne. Die Ufer der Leine lchwimincu im elektrischen Licht, Fcuerguirlanden spannen sicv in tausend Arabesken über die stumm auffchauenden Böschungen dahin , es ist, als brenne der Saum deS Flusses von beiden Seilen, »der nicht in Glntb und Brunst, sondern in einer warmen, herr lichen. ewigen Lichttülle, gedämpft und zari aus Meilen binauS die stille Nachtlairdschast in weichen Abglanz tauchend Ter Trubel aer Weltausstellung klingt aus der ruo äa Urrrw herüber, das Schreien der arabnchcn Verkäufer, das Glockenwiel der Thürme. ocr Trommelwirbel der Eunuchen, die zum Bauchtanz laden. Eine wilde Musik, ohrwrreikend über das Wasser gellend, gleichsam daS moste, stetige weiße Licht der abertausend Bogenlampen mit ohn mächtigem Hauch «.»blasend. In Boulogne aber ist cS still und nächtlich. Tie Landhäuser schlafen mit geschlossenen Fenstcraugen, hinter den Mauern, die überwuchert sind vom Glycinenaesträuch: am Quai entlang trifft man keine menschliche Seele Ich suche und suche, und ich verzweifle säst, das Haus zu finden, das ich mche. Endlich ein Lichtschimmer. Der Glanz einer Lampe aus einem Gartenzimnier. Zwischen dichtem Dornengestrüvp am eisernen Gartenlhürcherr eine Klingel, eine Hausnummer. Weiß Gott: Ich bin am Ziele I Das Herz klopft mir in wilden Schlägen. Was werde ich finden in diesem kleinen Gartenhaus ? Wie wird das erste Willkomm sein?! Ich iuche die blinde Baronin Rhoden. Hier in diesem kleinen Häuschen, jo nahe dem herrlichen, strahlenden Poris verbringt sie ihre Tage. — Lange sitzen wir bei der Lampe in dem kleinen Gartenzimnrer. gegenüber dem Hügel von St. Cloud. Ich Halle die eislalie» Hände rn den meinen, und höre, was die VImde spricht. „Ja siehst Du. und daS ist mir ein Trost in meiner Nacht, daß ich sie hier verdämmern darf, in der Nähe meines PanS. — O. ich suhle sein Rauschen, bis hier hinaus. — wenn die Dampfschiffe vorbeistreicbrn. und ich höre die singenden Stimmen und das laute Rufen und Lachen, und den schrillen Psiff. dann lebe ich'S für einen Augenblick mit. das Dasein der Sehenden. — Papa muß mir dann Alles erzähle», wie viel Menschen darauf waren, und wie viele hier ausgestiegen sind, und wie viele weiter fuhren. Und wenn wir zum Doktor hinmüssen, der meine einzige Hoffnung war, denn ganz Frankreich glaubt an ihn, und von weit und breit, von der ganzen Erde strömen die Menschen hierher zu ihm hin. da führt mich Pava über die Brücke, und da horche ich aus die Seine. O. Tu kannst nicht wissen, kein gesunder Meirich kann wissen, was die sagt- Aber Ihr müßt mir auch Briese schreibe». Ihr gesunden Menschen, ab und zu einmal; denkt doch, wie gänzlich verlasse» ich binl Wenn Tage und Wochen von Niemanden, eine Nachricht kommt, dann wird mir todeSanast. Dann dors Pava nicht aus dem Zimmer gehen, ich klammere mich feit. Wir wohnen ja mutterseelenallein hier in dem einsamen Hause: und Nachts kann ich nicht schlafen, und da plage ich ihn gewiß schrecklich, den allen Mann, wenn ich ihn bitte und bitte, Licht zu machen: er leidet ebenso wie ich. Denn alle Augenblicke werde ich ihm ohnmächtig unter den Händen und sterbe förmlich ab. und von früh bis In die Nacht, und wieder umgekehrt, hat er nur zu thnin uni mir LtbenSwänne zruusühren: wo aber her nehmen? Wo soll er sie vernehmen? Wlr haben Beide keine mehr. Und er ist so matt vom ewigen Krankenpflegen. Aber nun bist Tuba! Und nun erzähle mir. Und nun geh' nicht mehr weg. Nein, geh' nie mehr weg von hier, von Paris." Wie bin ich nur aus dem kleinen Haufe gekommen und wieder hinaus aus S Schiff'? Ich weiß e« nicht mehr. Ich habe mich davongestohlen. mich sortgerungen, und es war ein unsichtbarer ' en mir und der Blinde«, die am Alleinsein stirbt, dies Part» funkelt und leuchtet. eS hat so fürstlich« Mein Gott, hat sich Göhren in den letzte» Jahren einer immer wachsenden Beliebtheit zu erfreuen Von Kranken und Gesunden wird die Annehmlichkeit, in großer Ruhe die reine Seeluft elnzuathmeii. und sich auf prächtigen Waldspariergänaen zu ergehen, immer mehr geschätzt: auch der schöne stemsteir Strand mit seinem regen Schiffsverkehr erfreut sich aukerordentlicher Beliebtheit. Die Badrvrrwaltuiig hat es auch in diesem Jahre nicht an Neuerungen und Verbesserungen fehlen lassen, so wird namentlich die Anlage einer Kanalisation und Wasserleitung mit großer Freude begrühl werden, und dir Baulust ist noch im Striaen begriffen. Das Bad ist sowohl auf dem Wasser- wie auf dem Landeswege bequem zu erreichen. — Ein erst seit wenigen Jahren in Aufnahme gekomme nes wunderbar idyllisch gelegenes Ostseebad ist Prerow, ans der pommrrlchen Halbinsel Dach, nahe der mecklenburgischen Grenze. Die große prächtige Waldung, die sich fast zwei Meile» längs des Strandes bis Ahrenshoop binztebt, umgrenzt das freundliche Schissrrdors von Westen mid Süden. Die hohe» Dünen, die malerisch schön gelegene alte Kirche. Alt-Prerow. herr liche Partien bieten so viele landschaftliche Vorzüge, daß jedes Jahr zahlreiche Künstler Studien halber das Bad besuchen, das ffch den Charakter stiller ZwangSlosigkeit erfreuliche. Weis« bis letzt bewahrt hat. Als einfacher, ruhiger und wohlfeiler Badeost verdient Prerow die wärmste Empsrhluna. — Loichwitz. DaS gestrige 25iähr>ae Amt»- und Orts jubiläum des um unsere Ortsichule wohlverdienten Direktor». Herrn Alwin Zimmer, brachte diesem Ehrungen der verschiedensten Art. Vormittag von 10 bis 11 Uhr wurde «in Festaktus in der geräumigen Schul-Turnhalle adgehalten. zu dem da» gesamnite Lehrerkcröegittm nebst früher an der Schule thätig gewesenen Lehrern, der Aemeinderatd. die Mitglieder de-Kirchen- und Schul vorstandes und dir fünf oberen Knaben« und Mädchenklosien er schienen waren. Als der Jubilar mit seiner Familie den Fest raum betrat, bearüßle ihn ein Vorspiel ans dem Harmonium und der Gelang des Schnlchore« Herr Gemeindevorstand Räthcr brachte dem Jubilar den Dank der bürgerliche» Gemeinde für alle die Mühe und Gewissenhaftigkeit zum Ausdruck, die in seiner un- niilerbrvchcnen 25jährigen Amtszeit daS Hauptmerkmal seines Be strebens gewesen seien. als ein äußeres Zeichen des Dankes über reichte er schließlich eine goldene Udr Im Namen de» Lehrer koürgiumS sprach Herr Oberlehrer Günther Worte de- Dante» und der Hochachtung aus. dir ' und kollegiale Leitung des gab einen Ruhestuhl. Herr . . „ KIrchenvoistandeS. dem der Jubilar seit neun Jahren gleichfalls angehört, betonte bierouf in längerer Ansprache, daß der Gefeierte daS Evangelium nicht dloS aus den Lippen führe, rondern daß er ein Mann evangelischen Charakters und evangelischen Waiidels sei. Mit den beiden im Aufträge des Kirchenvorstandcs überreichten Statuetten Luther s und Melanchthon's solle dem Jubilar ein be scheidenes Erinnerungszeichen an seine gesegnete Wirksamkeit ge widmet sein. Herr Schulrath Dr. Lange, der am Erscheinen dienstlich behindert war, hatte ein Glückwunschschreiben der Vor gesetzten Schulbehörde gesandt. Von Setten de- Schülercoetus. der sich im Lause der verflossenen Amt-Periode de» Herrn Direktors Zimmer von 453 Schülern aus 652 gehoben hat, ward dem Jubilar unter Ansprache einer Schülerin ein Blumentisch als Zeichen der Liebe und Verehrung dargebracht. Der Jubilar dankt« für be wiesene Güte und Auszeichnung mit Thränen im Auge und ent rollte sodann ein Bild der Entwickelung des Schulleben« in Lvsch- wltz seit dem 1 Juni 1876. Mit Choralaesang schloß die er hebende Feier gegen 11 Uhr. nachdem vorher noch durch den Herrn Gemeindevorstand zu einem geselligen Beisammensein im Saale deS Rathskellers für gestern Abend Einladung ergangen war. — In der sechsten Morgenstunde batte der Loschwitzec Männergesanavcrein dem Jubilar tm allen Schulbaust bereits ein Ständchen gebracht und ihm dabei das Diplom der Ehrenmitglied- schafl dieses Vereins überreicht. — Der Aerztliche Bezirk-Verein Leipzig-Land hat den zur Zeit bei allen übrigen Kassenärzten zu Recht bestehen den Vertrag den während deS AuSstandeS der Kassenärzte in Leip zig zugrzogenen Aeczten zunächst nicht genehmigt, sondern ihn auf» gegeben, der OrlSkraiikenkasse nach der Minimaltaxe zu liquidiren. — Wie verlautet, hat der Ehrrnrath de» Aerztlichen Bezkrksverrlns Leipzig-Land zwei Aerzt« wegen standesunwürblgen Verhaltens während des Streite- mit der Ortskrankentass« für Leipzig und Umgegend zu je 1500 Mk. Geldstrafe und Aberkennung d« Wahl recht» auf 5 Jahre verutthetll. Den Verurthellten steht nach der ärztlichen Standesordnung Berufung all den Ehrengericht-Hof zu. — In einer VerwaltuaSstreiffache zwischen der Ört-kranken- kass«. Klägerin, und einem Händler. Beklagten, betr. die Feststell ung der Bersicherungspflicht zweier Reffender, hatte der RatbZn Leipzig erkannt, daß vte in Frage kommenden, bei dem Be klagten loStiaei, Provlsionsrelsenden dem Versicherung-zwange nach ff. 1 de- Krankenveisichenrngsgesetzes nicht unterliegen und die Klägerin demzufolge abzuweilen s,r. In der Begründung der Ent scheidung ist u. A. auSgesührt, daß die beiden Reisenden Abnehmer der Maaren des Beklagten ganz nach eigenem Ermessen aufiuchen und sich dadurch gleichsam einen eigenen Kundenkreis enverden. Eine Kündigungsfrist besteht kür sie nicht. St« können ardAten. wenn sie wollen, gehen auf die Reffe »ach Belieben, sie können au-setzen mid wieder anfangen. wen» sie wollen. Sie sind auch völlig stet in der Wahl der Muster der Maaren de» Beklagten.