Volltext Seite (XML)
Itikxxi Dollar» auszutreiben. Za der Erklärung Stahl», da- er verborgene Geschütze a» Bord der „Lufttania" ve- mertte. behaupten die Beamten de» Justizministeriutus. sie hätten den bestimmten Beweis in Händen, da- Stahl nie auf der „Lufttania" gewesen sei. Die Beamten er- kläre», dir Lache wtirde grltndlich unterlucht und alle Spuren wltrden verfolgt werden, wohin sic auch letten möchten. <„Küln. Ztg."s Wien. Bei de» Besprecht»»» der a m r r i k a n I s ch e »> Bote stellen die Blätter den versöhnlichen und freund schaftlichen To» fest, der eine freundschaftliche Aussprache und Äterständiauna zivischc» den Bereinigten Staaten und Deutschland keineswegs ausschlicfte. Die „Reiäxspost" sagt: Bezüglich des Charakter» der „Lusitania" steht vvrläusig Behauptung »ege» Behauptung. Damit ergibt sich von selbst als einziger Ausweg die Prüfung der beiderseitige» BewetSanträge durch ein von beiden Leiten anerkanntes Organ. — DaS „Deutsche BoltSblatt" schreibt: Wilson ver- steist sich in der neuesten Note auf seine bereits bekannte Ausfassung. Amerita wird sich entscheide» müsse», ob es dulde, dah England Lieferungen nach Deutschland und Oesterreich-Ungarn, auch wenn es sich nicht um Bannware handelt, verbietet, aber nicht dulden will, das, Deutschland Lieferungen von .Kriegsmaterial nach England ver hindert. tW. D. BI Der tz»B»»«»»Krteg. Grimsby. iRcuter.j Der Schlepper „Plnmuuth" ist von einem deutsche» O-Boot tvrvedicrt ivordc». Tie Besatzung wurde gerettet. lW. T. BI Der amtliche türkischc Kriegsbericht. Konstantinopel. Das Hauptquartier «neldet von der D a r d a n c l l e » fr o n t: In der Nacht vom 11. zum IS. Juni wurde der Feind abermals bei Sedil-Bahr, wo er nuseren rechten Flügel auzugreifen versuchte, unter be, trächtlichen Berlultcn für ihn «ach seinen alten Stellungen zuriilkgeworfen. Am Morgen des IS. Juni verschwendete die seiudliche Artillerie bei Ari Burnn eine grafte Meuqe von Geschossen, ohne irgendeine Wirkung zu erzielen.! Unsere anatolischcn «iiftenbatterien beschossen gestern auch mit Erfolg die feindlichen Stellungen. Bon den übrigen Kriegsschauplätzen ist nichts zn melden. sW. T. B.i Ein sranzösischer tÄeneral gefallen. Lyon. Wie der „Nviivclliste" ans Paris erfährt, ist der französische General Ganeval bei de» letzten Käinp- scn auf der Halbinsel Gallipoll gefallen. iW. T. B > Zur vage in Serbien. London. iPriv.-Tcl.s Die „Times" berichten aus Lvn don, das» in Serbien eine g r os, c militärische Tätigkeit herrsche. Es lausen Gerüchte um, das» die all gemeine Offensive wieder ausgenommen werden solle, aber das Hauptguarticr beharre vollständig in Stillschweigen. Der Gesundhettsznstcnid habe sich außerordentlich ver bessert, und der Typhus herrsche nur »och in »„bedeuten dem Maste. Auch die Cholera, deren Erscheinen befürchtet wurde, zeige sich »och nicht. I„Frks. Ztg."> Konzentrationslager in Italien. Zürich. iPriv.-Tcl.i Seit gestern werden sämtliche österreichische Staatsangehörige in Italic u in ein .st v n z e n t r a t i o n S l a g c r nach Sardinien übergcsührl. Die Maßnahme betrifft alle männlichen Personen über 1" Jahre. Ten Frauen steht cs frei, ihren Männern zu folgen. — Der „Eorricre della Sera" macht den licdens- würdigen Vorschlag, auf dem Dache des Domes in Mai land Baracken für österreichische Gefangene herznstellei', um so den Dom vor feindlichen Flieger» zu schütze». l„stöln. Ztg."l Besserung im Befinden des Königs von Griechenland. Berlin. Die biesige griechische Gcsanotschost veröffent licht folgenden Bericht über das Befinden des Königs von Griechenland von Freitag abend t» Uhr: Temperatur :»7,2, Puls tntz, Atmung 2.'. Troi» der Schwäche schreitet die Besserung vorwärts. lW. T. B.i Die griechischen Wahlen. Athen. Die Wahlen für das Abgeordnetenhaus haben heute begonnen. lW. T. B.i Rückkehr Benizclos. Athen. Benizclos traf in der 'Rächt zum Don nerstag hier ei». Am Donnerstag vormittag begab er sich ins Palais, crlundigle sich nach dem lsteiiindhcitszi,stände des stönigs und schrieb sjch in die Liste der Teilnehmenden ein. Daraus reiste Benizclos nach stiiiisia. wo er bis »mH den Wahlen zu bleiben gedenkt. lW. T. B.I Papiernot hvlitnbilcher Zeitung««. Köln. lPriv.-Tel.j Der „Nicnwe Rotterdainichr Eon» raut" enthält einige Angaben Uber die Papier« vi, unter der dir niederländischen Zeitnngs Verleger zu leiden haben. Ihre Bereinigung wird am Dienstag eine Besprechung der Lage abhalten. l„Küln. Ztg", Sertliches und SSchMes. — Anerkennung des König» für den Heldenmut der Regimenter Nr. 1»t> und Nr. 1V7. Beim Oberbürgerineisier der Stadt Leipzig ist folgendes Telegramm Sr. Mnjesta, des Königs eingetrossen: Ich habe heute dir beiden Regimenter 7. Jnsanterie Regiment Nr. lnn und 8. Jnsanteiie-Reginienl Nr. l»7, die ja beide in Leipzig stehen, »ach den hartnäckigen glo: reichen Kämpfen gefehcn und freue mich meiner liebcn Stadt Leipzig es aussprcchcn zu können, das» der Helden mut »»d die Tapferkeit der beiden Regimenter nnver gleichlich ist. llngebroche» ist die Stimmung unser.r Leute: mit solchen Lente» können »vir getrost diirchhatten bis zu», letzten chrcnvollc» glorreichen Frieden. I riedrich A n g u st — Oberstallmrister v. Haugk 's. Wie erinnerlich, »vor bei einem Transport von Liebesgaben nach dem Osten de. Ovcrstallinci st er Sr. Majestät des K ö n i g >. G c n c r a l l c n t » a » t z. D. v. Hangs am 18. Ottobe. vorigen Jahres bei Lvwtcz in russische i^esangenschnst ge raten. Er wurde in Taschkent interniert, wo er aem dem Reglement über die Kriegsgefangenen vcrhäl mastige Freiheit genos». Jetzt kommt von dort die richt, da» Exzellenz v. H o u g l gcsto r b c n ist. e , Zeit »nd nähere Umstände des Todes liege» »och leinerlei nähere Angaben vor: doch dürfte aiizunehmen sein, dag in der Gefangeiischast ein früheres Leiden, das den Heimgegangenen vor Jahren längere 7feit ans Kranlen lager fesselte, von neiicin zum AuSbrnch gekommen ist. Auch die Anvermaiidten vermögen zurzeit keine weitere Anc- luiist zn geben. Philipp v. Hangt wurde am l. Dezember INN" von Sr. Majestät dem König mit der Leitung der Gc schäfte des Königl. Oöerstalle.mtes betraut. Er war im Jahre 18->» in Leipzig als Lvhn des damaligen ersten Rates in der Königl. Kreishauptmannschast Geh. Regiernngsiat v. Hangt geboren und der älteste von vier Brüdern, die ihm im Tvde vorausgegangen sind, die einzige Schwester vermählte sich mit dein Major im großherzoglich olden dinglichen Dragoner-Regiment Rr. IN in Oldenburg Ire: Herrn v. Fuchs-Rordhosf. v. Hangt ivnrde IA>7 Kadett und 187» Leutnant. Als solcher nahm er am dcutich-sra»;ösi scheu Kriege teil und lehrte aus diesem mit dem Eüernen Kreuz 2. Klane zurück. Im Jahre 187t erfolgte die Er nennung zum Oberleutnant, t88N zum Rittmeister, 188" zum Major im t. Köiiigs-Huigren-Regimcnt Rr. 18 in Großenhain, als welcher er znm Jlügeiadsittanten des Königs ernannt wurde. Unter dem 18. Oktober I8N:1 qe- schah die Beförderung znm Oberstleutnant und im Jahre I8N4 der Rücktritt znm aktiven Dienst als Oberstleutnant »nd Kvminandeur des l. Ulaiicn-Rcgiuicnts Rr. 17 in Oschatz. Unter dem 11. Dezember 18W vollzog sich die Be sördernng zum Oberst bei demselben Regiment, unter dem 2'>. Mai t8NN die Bcrsetzinig zu den Offiziere» von der Armee und nittcr dem 28. Juni I8NN die Besehlignng zur Führung der 2. Kavallcriebrigade Rr. 21 in Leipzig. Er SL war verbeiraiei mit der Tochter des königlich preußischen -- Generals v. Tictzcn. Ter Entichlaiene war Oberstall,neiitcr mit dem Rouge eines Wirtl. i^eh. Rates und besaß unter den zahlreichen Holxen Ordciisanszcichiiungeii das Groß ^ lrenz vom Alvrecbtsorde». 8^ — ttrieasanszcichnnugc». Dem Lcittnaitt d. R. Hell Z L »ntth Brünn im Hninren-Rcgiinent Rr. 2», tonimgiidi.it § <» znm Lcib-<tzrcnodier-Rcgimeiit Rr. INN, wurde das Eiiei'ic» ^ Kreuz 2. Klane verliehen: Lcittnaitt Brünn ist der älteste Lohn des K oinincrzienrots Brünn-Radeberg: die gleiche ^ ^ Auszeichnung erhielt der im iclbcn Regiment stehende Leitt-' ^ »am Guido Dietel. Sohn das Kvmincrzienrnts Dietel Wilkau. S? Einen Jnitiativ-Aittrag ans Besteuerung der Kriegs- gewinne werden, wie der „Fieib. Anz." ans zunei lässiger s« O-nellc erfährt, einige Mitglieder der toniervalivcn Irak tion des Landtage» cinbringen. " Weiteres Ocrtliches nnh Sästhsisches siehe Leite ä. der oeutschen Stämme an den Grenzen des Reiche» für Jrelhett, Vhre und Baterland gegen eine Welt von Feinden ' siegreich kämpfen. sW. T. B.» Ein rumänische« Dementi. <„Agcnzia Stefanies Die rumänische Ge sandtschaft gibt bekannt, sic sei zu der Ertiärung er mächtigt. daft die Meldung falsch sei, wonach die Bertrcler des Dreiverbände» und Italiens eine» Schritt in Bukarest unternommen haben sollen, um Rumänien aufzuforbern, seine Haltung sestzulegen. und wonach dieser Schritt eine Art NIttmatnm öargrstellt habe. lW. T. BI Di« englischen Kriegskvsten. Die „Time»" melden, daß die neue Krcdit- fordernng, die Preinierministci Asauith am Tiensiag im Parlament cinbringen wird, die G e s a in t i n in in e der Krebste auf eine Milliarde Pfnnd Ster ling -ringt. Das Kabinett beitet am Sonnabend die Arbeiterfrage. Eine wichtige Entscheidung über die Mobi lisierung der Arbeit wird demnächst erwartet. iW. T. B.i Die ttebergriffe der englischen Zensur. Da» schwedische Auswärtige Amt hat infolge der widerrechtlichen P r c ß z e n s u r gegen ninerika- iiisch-schwodische Briese dem schwedischen Gesandten in 'Washington den Auftrag erteilt, in Amerika hiergegen energische Vorstellungen zn machen. Gleichzeitig wurde in London energischer Protest eingelegt. Man spricht davon, daß man ziikünstig suchen wird, die Post ans direkten aineri lanisch-schwedischen Schiffen zn befördern. lW. T. BI Wie „Swcnika Tagöladei" erfährt, sind ivwvhl in der am Mittwoch wie in der am Donnerstag in Göteborg nus Amerika cingetrosfenen Post Spuren des Ein griffes des Zensors zu bemerken. Ein Wert brief ist sogar ziiiüetgehattcn worden, ivas von dem eng lischen Zensor auf dem initfvlgendeii Aiicfvcrzcichinsse ver merkt worden ist. Wie viele gewöhnliche Briese zurück- gehalten wurde», darüber sehlt jede Kontrolle. Bon ve- iondercm Jnicrcssc für de» Zensor waren alle 'Briese von und an ZcitungSrrdnktionen, Banken, Geschäftssinne» und von diesen vorzugsweise Exportfirmen. Wie zuverlässig mttgcteilt wird, haben auch die Russen vor Wochen in der eit der stärksten japanisch-chinesischen Spannung viele riefe von Japan nach Schweden geöffnet. kW. T. BI Englands Handelskontrolle. „Stockholms Dagdladet" meldet ans Helsingborg: In den letzten Wochen wikrdc» zahlreiche Schiffe mit Salpeter, die für Schweden bestimmt waren, non den Engländern ausgebracht und die Ladungen bereits teil weise in England gelöscht. Infolgedessen besteht für die fchwedtschc SuperphoSphatindustric die Gefahr, ans Mangel an Rohstoffen den Betrieb einstcllcn zu miissiii. Es wird daher ein Eingreifen der Regierung gefordert. <W. T. BI Die neuesten Meldungen lauten: Die „Lnsitania"-Angeiegcnheit. Newqork. iPrtv.-Tcl i B i y a n hatte bei seinem Rück tritt möglicherweise politische Motive, da er befürchtete, daß seine Tage im Kabinett gezahlt lesen und er sich einen artigen Abgang sichern wollte. Lein Schritt tonn ihm Sympathirn gewinnen insosern. als ein Teil der Amerikaner gegen die Zuspitzung der „Lnsiianja"-,>iagc ist. Es wäre ober vielleicht verkehrt, wenn Drntschland daran zu weitgehende Erwartungen knüpfte. t„J-rlf. Ztg"i Genf. sPriv.-Tel.s Die a in c r i I a n i s ch e N v t e an Deutschland hat, wie den hierher gelangten Meldungen zn entnehmen ist, I-r a n l r c i ch nicht ganz befriedigt, weil sie weiteren Verhandlungen einen breiten Raum gibt, während man einen energische» Ton der Rote wünichte, an» dem man auf einen unvermeidlichen Konslilt hatte schließen können. i..Jrkf. Ztg."> Köln. (Priv.-TelJ Die G r v ß g c s ch >» o i c n c n i n Nrwnork stellten eine Untersuchung über die von der deutschen Botschaft in Washington abgegebene Ertiärung an, wonach die „L » s i t a n i a" bewaffnet geweieu sei. Die Untersuchung richtet sich gegen einen gewisien Pont König, einen Privatdctcttiv im Dienste der Hambnrg-Ameiita Linie, durch dessen Hände die Erklärung Stahls aegangen war. Die Behörden versuchen scstznstelleii, in weisen Auf trag König handelte. Mittlerweile bleibt Stahl in Ge firngcnschafk, weil er nicht imstande ist, eine Bürgschaft von Kvaft und Wissenschaft. s Dresdner Theatcrspiclplan für heute. K ö n j g l i ch e s Schauspielhaus: „Abu Hassan": „Die Oveinprvbe" i '.->8>: Residenz-Theater: „Der müde Theodor" 18s: A l b c r t - T h c a t c r: „Der Hochzeitstag" s'/,»j: Ecn- t r a l - T h c a t c r: „Die Logenbrüder" t8>. 's- Königliches Opernhaus. Eine neue Seitta lockte i» die Ausführung des „I liegenden Holländer s". die als Vorstellung zn ermäßigten Preisen am Sonnabend ein volles Haus erzielte. M agdalcna Serbe versuchte sich znm ersten Male in der Rolle des durch Treue bis zum Tode erlösenden Weibes a» einer tragenden dromitttschen Wagnergcstalt. Wesen und Art haben die Künstlerin bis her in zahlreichen lyrischen Gcsangsparticn zu einer vollen Entwicklung ihrer hervorragenden Begabung geführt, so daß sie den Umkreis der ihr hier znlominenden Aufgaben mtt Fleiß und Hingabe erschöpft hat. Dabei hat sich die Entfaltung ihrer Stimme hohen Beanspruchungen gc wachsen gezeigt, und man kann verstehen, das» es sie. aus diesem Punkte ihrer künstlerischen Lansbahn angclangt, zu neuen, erweiterten Aufgaben lvckt. Die Möglichkeit zu solchen Erweiterungen »nd Erprobungen zu geben, liegt jg wiederum im Anfggbenkrelsc einer Opernlcitung, ohne daß damit für die künftige Bcrwendnng eines Sängers entscheidende Bcrvslichtungcn verbunden zu sein brauchen. Für das von Magdalena Serbe bisher innegchabtc Gebiet wird sic »och ans lange hinaus unentbehrlich bleibe». Ein Schritt darüber hinaus, wie die Senta ihn bedeutet, ist folgerichtig und löblich, wenn er von Wesen »nd Art nichts Unmögliches fordert und ei» Fortschrcttcn in angcbahittcr Richtung darstcllt. Die Senta ist noch leine Heroine und, dem UebergangScharalter des Holländcrstils entsprechend, ist auch ihr musikalischer Umriß nicht in gewaltig gesteigert, baß eine Ausfülluna rein dramattschc Ausdruckssormcn forderte. Das weiblich Lyrische, das verinnerlichte Gefühl überwiegt und bestimmt die musikalische »nd dramatische Haltung. Diese Grenzen waren Fräulein Sccbes Kunst durchaus erreichbar. Sic vermochte eine Senta von leiden dem, weichen Charakter nnd mädchenhafter Rundung in Gesang und Darstellung zn geben, ein Weib, wie cü als Erlösung für den nnbchansten, finsteren MccreSahasvcr eine fricdcnvcrhcißcnde Ergänzung bedeuten kann. Frei tlch neben der schwarzen, metallenen Wucht der Stimme PlaschkcS war eS dieser Senta kein Leichtes, sich im Duell siegreich zu behaupten, und hier wurden die Grenzen der dramatischen Ausdruckskraft einer zwar vollen, aber tu» Grunde zarten Stimme deutlich spürbar. Die Hvlländcr- ballade gelang der immer klug und durchdacht arbeitende» Künstlerin sehr wohl, wenn auch das Wagncrsche Pathos ln dem Kernpnnktc deS ganze» romantischen Opcrnwcrkcs nicht wie bei von vornherein anders stilisierenden Sänge rinnen wie eine leidenschaftliche Flamme auflvdcrte, son dern hinter einer weicheren, visionären Auffassung zurllck- trat. Daß die Betonung der Willenlosigkeit überhaupt noch etwas zu bewußt gemacht erschien, darf bei einem ersten GcstaltungSversuch, der, wie es scheint, ans kurzer Vor bereitung hcrvvrging, nicht wundernehmen. Im ganzen hat Magdalena Serbe als Senta eine erfolgreiche Probe ihrer Entwicklungsfähigkeit »nd Begabung geboten, die lebhaft ansprach und vom Publikum sehr freundlich aus genommen wurde. Viel Beifall erhielt auch Johannes SVnb vom Opernhausc in Frankfurt a. M., der als Be- snchsgast einen frischen nnd lebhaften Daland iang^ nnd spielte. st'. /. 's Eentral-Thcatcr. K o n > ad D r c li e r ha, sich als letzte Rolle für sein kurzes Gastspiel de» Kansman» Hobel mann aus Snlzbach in dem alten Schwant von Laufs »nd K r a a tz ,.D i e L v g c n b r ü d e r" hcrvorgcinchi und damit wieder eine Figur von trvckeiisler Kvmit aus dem Geschlecht der schwindclsichcre» Elieichwerenötcr aus die 'Beine gestellt. Abgehärtet in fünsiiiidzwanzjginhrigein Kamvf gegen die herrschjüchtige Ehehälfte, behält er in der verwegensten Lage die Uebcrlcgenheit des biederen Zünders und stcncrl seine rislaitte Lebenslüge durch alle Fährnisse, die zwei gerissene Lchwantvcrsasscr nur immer in hohe» Wellenberge» gesät,rdroliend »m ihn anftürme» mögen. Auch als erlogener Logenbruder bleibt er der „Meister vom Stuhle", der schließlich alle Listen seines icichtsertigcn Schwiegersohnes zn varjcrcn weiß. Das Doppelspiel des alten Hvbelman» gibt seinem Dgrstettcr Dreher erwünschteste Gelegenheit, die verblüffende Selbstverständlichkeit seiner lebensechten Konttl nnch dort dnrchzusctzrn, wo die Erfinder des LchwgnkeS die ältesten und verbrnuchtesten technischen Mittel ihres Hgndwcrls loslcisien. Dudurch erhält der „tvlle Einfnll" von Louss mit den gusgelratzten Witzen von Krggtz für einige Höhepunkte vorübergehend künstlerischen Wert, jcdenfnlls den Wert von Hnmvr und Komik, den eine überlegene Persönlichkeit iin tollsten Gedränge alter Schwankmotive anszngebe» vermag. In diesem erfolg reichen Unternehmen wird Dreher, drr offenbar auch als Regisseur seine Sache prächtig versteht, von Spielern unter stützt, die im ganze» flott und lustig arbeiten und Lchwank- sttmmung zu erzeugen wissen. Würdig neben Dreher be hauptet sich Elisabeth Schvltz mit jafiiger Komik als Schwiegermutter von charakteristischen, mehr als Schablone gebenden Zttgen: Ernst Wnrmscr gibt drastisch einen Schmirrcnkoinüdiaitte»: Eurt v. M ö l l e n d o r s, H c i n - r I ch Pckcl sind eifrig um komische Wirkungen bemüht. Erfolg: allgemeine Heiterkeit. 2. 1' Die BolkS'Sing-Akademie bot Ihren Mitgliedern im Bcrcinshaiisr ein S o in m r r k o n z c r i. In bezug auf Abwechslung erfüllten dir Vorträge weitgehende Ansprüche. Helga Petri entzückte mtt Liedern am Klavier von Schubert, Schumann nnd Brahms. Sic gewann den stärksten Beifall, als sic zur lieben Laute griff und lustige Weisen scing, deren gnnz prächtige Ausführung das unab weisbare Verlangen nach Zugaben weckte. Unsere erste Solotänzern, am Königs. Opcrnhanie Frida Heß ließ sich in der sinnschönen Ausdcutnng des Strauftschen Rosen Walzers bewundern. Sic vereinigte sich alSdann mit Meister Jan TrvIanvwSki zu einer feuerbllltlgcn, bilberfrohen Anslegniig von Liszts zweiter Rhapsodie, -,e teilweise zur Wiederholung verlangt wurde. Franz Jung mit ausgesprochener Spielbegabung betätigte sich dabei als hoffnungsvoller Pianist, der in der Schule der Gediegenheit seinen Weg finden wird. Franz Wagner gefiel gut als geschmackvoller Begleiter. Seine Einzel- darbictnngcn zeigten ihn bei Chopin und Schubert-Liszt als glatten, zierliche» Techniker, der die Schciuseitc seines Könnens in das rechte Licht zu stellen versteht. In der auffallend geringen Zuverläftlichkeit erschien die Wieder gabe deS Schubcrtschcn MtlttärmarscheS als eine Zu mutung. Dr. Rolf Roennckc vom Hofschauspielhaufe vertrat die redende Kunst. Er erzielte starke Eindrücke mit Clemens Schuberts „Deutsche Jugend" und zwet gedankcn- K schwere» Melodramen „Helges Treue" lM. v. Stiachwji.tt, 2. „Der Mönch von Vvnisaciv" iEvnrad Feld. Menerl, zn *7° denen Felix Drösele die Musil schrieb. Es war sei» crstes Wert: aber die Weieiisznge des hervoiragenden Könners sind deutlich z» ichciucn. Der inhgttreichen Bnllnde im be sonderen eignen tiefgehende Wirinngen. Der ersolgsichcre Sprecher ggb noch der Hcicerlcit diis Ihre. „Die 'Besse rung" ans Ludwig Lhoii'gs „Lgusbiibengeichichten" sgnd vcrständnisrciche Ausnahme, die durch rauschenden Beisnll znm Ansdrnck lam. k. I' „Jettchcn Gebert." Im Lcip z i g e r Schauspiel Hans ging nm IN. Juni das von Georg Hermann nach seinem gleichnamigen Roman bcarbettcie fünialtige Schau spiel „I e t t ch e n Geber," zum erste» Mole in Szene, ciiistndiert von Direktor Biehn.,eg. Das Stück ist, nachdem es im Schauspielhaus z» Frankfurt a. M. am >n. Mai lnn: die Uiaiissiihriing erlebt hat. tu 'Berliner Kleinen Tlieale, schon an die 2.',NmaI wiederholt worden, welche Totiache ia an, Ende auch seine Ausführung i» Leipzig rechtfertigt, am' alle Fälle entschuldigt, zumal in so vorzüglicher Einübung »nd Darstellung. Schade nur, daß nian dem Stück doch allzusehr anmerkl, daß cs einem Roman entlehnt in. Denn es geschieht i» de», Stück doch gar z» wenig, „nd die Hand lnng ist io breit aiisgesponne», dos» sie ans die Dauer e, iniidcl. Zuletzt aber verstimmt sie vollends. Denn d,r sähe Abschluß des Schauspiels laßt „ns diirchans im Nn gewissen, was denn eigentlich a»s Jcttche» Gebert, dem arme» Opfer ihrer wohltätigen, doch geistig beichraittten Tante, noch werden wird. Das Lebe» der Berliner Juden- wclt von 18:in scheint ja sehr zutreffend geschildert z» sei», sowohl was seine Licht- als auch seine Lchatteiiieite» »n langt. Das entschädigt ,i»s aber »och lange »ichi sin die Dürftiglcii »nd zuletzt „och das Abstoßende der Handln,n. Biehweg hatte das Wert wirtlich rühmenswert und mit e> trseiiei» Geschmack inszeniert, »nd die Darsteller taten das Ihrige, durch wirtsames Znianimciispicl de», Stück zn eine», ansehnlichen Erfolge z» verhelfen. Besonders Gc: trud Langscldcr in der »»dankbaren Titelrolle, Otto Groß alS edler Jason und Bernhard Wildenyai» als Onkel Eli Gebert. Ihne» alle» galt de»» auch gewiß in erster Linie der zieinlich reiche Beifall »ach den einzelne» Akte». Prof. Dr. Karl Li e g e n. r Untcrschlagiingr» bei dem Wiesbadener Hofthealer. Großes Aussehen erregt in Wiesbaden die 'Verhaftung des Intendantur-Sekretärs Fries vom Kö»ig Ischen Hostheater. Fries soll in den letzten Jahre» lliite, schlagungcn in Höhe von über .'»NiXX, Marl begangen »nd mit den Mitgliedern des Königlichen Hostheatcrs Wnche, geschälte getrieben haben. Einen Blanko-Scheck, der ihn, von einen, Lchaiispiclcr für ei» Darlehen von 2,,» Mark gegeben wurde, habe Fries für die Summe von V1XX1 Mart auSgcfüllt und daS Geld für sich verbraucht. 4- „Mona Lisa", Max v. Schillings zweialtiae Oper, Dichtung von Bcatriee Dvnsly, wird am 20. Septem ber im Königliche» Hoftheatcr in Stuttgart zur Ur aufführung kommen. Es schließen sich »ul weiteren Aufführungen des Werkes an die Wiener Hosvprr, wo die Erstansfllhrnng am 4. Oktober stattfindet, sodann die Hof oper i» Berlin, wo das Werk, musikalisch von Richard Straus» geleitet, am 15>. Oktober zur Anfftthrnng loininen soll. Im Stadtthcatcr in Hainburg wird „Mona Lisa" etwa »m die gleiche Zeit wie in Berlin in Szene gehen.