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«so Allerlei für di« Frauenwelt. >«»ks,ruch: L«n de« Leben« »««n allen Nt der Luvm »as Löchst« doch: Wenn der Leib «n «taub zerfallen, Lebt der grobe «am« noch! Schiller. Ein« Schillervsrehrerin aus derauten alten Zeit, Aus den UnMliaen. die in der Welt des Idealen, die Schmers Genius ihnen erschlossen, sich ge sonnt und Stunden höchsten, reinsten Ge nusses dem großen Dichter verdanken, möchte ich eine mir besonders nahe stehende Ver ehrerin herauShebeii, die ihrem Schiller noch als Matrone die wärmste Begeisterung zollte: lernt« sie doch in schlaflosen Nächten noch als 70jährige das „Lied von der Glocke" auswendig. Nur stückweise hatte sie es inne gehabt. Als ich nun einst im Dämmerstünd chen neben ihrem Lehnstuhl sah, der Mond in GroHmutters Stübchen sich umsah und Helles 'Schimmern aus den lieben, teelen- nollen Mutteraugen drang, hob die Greisin an: «Kind, Du magst mir die „Glocke" jetzt einmal überhören!" — Nun gab die liebe Stimme die wunderherrliche Dichtung Wort für Wort wieder. Staunend hörte ich, wie fleihig und beharrlich sie gelernt hatte. Nun war sie glücklich, diese Peile Schillers sich ganz zu eigen gemacht zu haben. „Mir wird keine Nacht zu lang." versicherte sie mir. ,,keine Stunde Alleinseins zu viel! Kann ich nicht schlafen, ist mir auch das Wachen keine Last' Allerlei sonnige Bilder umschweben mich, liebe Erinnerungen, — ein Schatz, für den ich Gott nicht genug danken kann! Bald reue ich mit meinen Gedanken in der schönen Gotteswelt umher, bald haf ten sie an dem liebsten Fleckchen der Erde, in meinem Thüringer Heimatsiädtchen. Da geht mir ein Monolog von Schiller durch den Kopf, da ein altes, bewährtes Gesang- buchlied!" — Luther, Paul Gerhardt, Arndt kamen wie ihr Schiller bei der gemütvollen Frauenseele jeder gleich zu ihrem Rechte. Jeder aalt ihr als ein wahrer Freund: Glockemieder haben sie alle angestimmt, die Gottbegnadeten, deren herrliche Wegen, wie Stimmen aus der oberen Welt Freud' und Leid des Lebens begleiten. Auf dem Näh tisch der immer heileren, zufrn'dcnen alten Frau lagen Luthers kleiner Katechismus und ein Band Schiller stets ganz friedlich nebeneinander. Schon in ihrer Mädchen- zeit feierte sie ihre liebsten Erholungs- stunden bei einem guten Buche, das schön geistige Freundinnen ihr liehen. Denn sol chen Reichtum an literarischen Neuheiten, an Klassikerausga'ben. wie die Jugend von heute in ihren modern eingerichteten Kemenaten ausgespeichert hat, kannte unser schlichtes, arbeitsames Psarrkind hinter ihren, von Linden umschatteten Mädchen- senstern kaum vom Hörensagen. — Erst als junge, glückliche Frau gelangte sie in den ersehnten Besitz der Werke von Schiller, die liebe Hand ihr unter dem ersten Christ. bau beschert haben, den das jung« Paar sich anaezündet, sie ausg ' ' ' hatte. Wie mag als der Name ihres ... ... Lieblings dichters ihr golden in der prächtigsten Aus gabe, die es zu Anfang des vorigen Jahr- Hunderts gab, entgegcnlenchtete! Ihrer Hinneigung zur Poesie und besonders zu Schillers Muse konnte sie freilich nur in be stimmt zugemessene» Feierstunden rrach- gehen. Die Sonntage aber gehörten ihr ganz, auch die Abende. Wer war da glücklicher als das blauäugige, sinnige Psarrkind, einen Band Schiller im Schoße?! Nie sehnte sie ick, an solch' köstlichen Abenden aus ihrem tille» Tuskulum hinaus in das Treiben >cr tanzlustigen, hold geputzten Genossinnen, 'ie lustig umherflattern, von Tän zern umschwärmt, sie hatte ihren Schiller! Nur bongte sie. ob das Lichtstümpfchen, das die gute, sparsame Pflegemutter ihr für den Rest des Abends Hintersassen, — nachdem sie ihr Kämmerchen ausgesucht, — nicht zu schnell herabjchmelzen würde. Dann ver mochte selbst das Geisteslicht eines Schiller nicht, die Finsternis zu lichten. Der letzte Versuch, dem ersterbenden Jlämmchen noch etwas Nahrung zuzuführen. half nur noch wenige Sekunden. Was nützte der auf dem runden Jamilientisch gestellte kleine Leuckster- tisch (der jene anspruchslose Feit noch heute als kunstvolle Antike repräfentiertj, wenn dem Leuchter die Kerze fehlte?! (Fortsetzung folgte Blüteuschnet. WaS ist das für ein Leuchten Im Tal und aus den Höh'n? Gleich wie schneeüberschüttet Die Sträucher und Bäume steh'n! Der Winter ist vorüber, Die Blütenzeit hebt an, — O wundcrherrlichcs Prangen Da draußen aus weitem Plan: -> Noch gestern lag verschlossen Der bräunlichen Knospen Heer. Und heut' — welche Augenweide? Dies leuchtende Blütenmeer! — Wie lockt hinaus ins Freie "Der weiße Blütenschnee! — Mir ist, als vermochte sein Schimmer Zu mildern des Herzens Weh! — Hier unter blüh'nden Bäumen, Von süßem "Dust umschwebt, Von glücklicher Zukunst träumen, Bon Frühlingshofsen belebt. — Das ist eine schöne Stunde, Die nur zu schnell entflieht. So schnell, wie manch' rosigem Munde Ein glühendes Liebeslied! — Drum laßt mich froh genießen Die kurze Spane Zeit: Von Blütenschnee überschüttet. In wunschloser Seligkeit! — Adelaide v. Gottberg-Lerzog. Stiliik IMGchkjM * Groründrt 18S6 Erschein' H täglich Sonntag, den 7. Mai. Auherhalb der Schranken Noman von B M. Eroker. <tS. Fortsetzung.t tAa-dluck verboten.) 0. Kapitel. Am nächste,, Tage finden wir Dcnis wieder i» Rennhill. Sein großes Verlangen nach Miß O'Bierne verbarg er unter dem Vorwände, daß er Scuily wegen einer leichten Fesselanschwellung bei Squire sprechen inüßlc. Seine Heuchelei wurde bitter bestraft , er traf nichl nur Matt, sondern auch Ensey in den Ställen und wnrde dori lestgehalten Scully ließ es sich nicht nehmen, ihm einige neue Ankäufe vorzusühren, während Cafco dabei stand, sich in den Zähne» stocherte und von oben herab so freche Bemerkungen machte, daß cs Denis in den Fingern zuckle und er sich nur schwer beoerrschcn konnte, ihn nichl etwas unsanft in seine Schranken zuriickzuwcifen. Unaufhörlich iah er gn Fenstern und Türen einen feuerroten Manie! leuchten, aber von dem fo leblMl ersehnten blauen Reitkleide konnte er keinen Schimmer entdecken. Armer Denis! Sein Honen blieb ungestillt! Er sollte das blaue Reillleid erst wieder erblicken, als die Jagdfaison eröjfnet wurde. f Am Sonntag war es ihm vergönnt, Miß O'Bierne in ihrem Straßenanzuge beim Gottesdienste zu sehen. Carrig war jetzt voll von Gästen, und nach dem Frühstück hatte sein Vater zu ihm geäußert: „Natürlich kommst Du mit zur Kirckm. Denis! Wir fahren in dem viiri'.'-n-ßaned: Du kannst mit Lady Flora de» kleinen Wagen nehmen oder a>m. zu Fuß gelieii." Er wandte sich zu der jungen Lame: „Es ist nur em kurzer Weg unc> sehr angenehm, immer durch eine schöne Allee," „O, ich möchte lieber gei>e>i," sagte sic. „Nicht »oahr, Mr. Maney, das würde reizend sein." Und so wurde die Sache geregeli, ohne daß viel nach seiner Meinung gefragt wurde. Die Kirche, oder Carrig Aboey, wie sie genannt wurde, war ein zum Teil hci- gesielltes, ehrwürdiges Bauwerk aus dem vierzehnten Jahrhundert. Ter Hauotbau war Ruine geblieben, aber vor etwa hundert Jahren hatte der Aitarraum ein neues Dach erhalten und konnte eine ziemlich große Vcrscmmllung fassen. Er durste sich gemaste« Glasfenster rühmen, einer Orgel und der besonders reich ausgestalteten Siänoe stii. die Familien Höre, Dwyer und O'Bierne. Diese angestammten Ehrenplätze wurden von den Lwyers und Hares benutzt und hochgehallen : waren sie doch das fast einzige sichibare Zeichen ihrer entlchwundenen Macht und Gröge. Die O'Bierne konnten auch diese? Glück nicht mehr genießen: sie waren Lähm — ruhten in den weilen Gewölben des Kirchenschiffes. Ihr Familienstand wurde mit 'dem Herrensitze mit vergeben, und niemals fühlte Frau Anthonp Money sich so erbaut und andächtig, ihrem Schöpfer >o uon Herzen dankbar, als wenn sic ans dem verblichenen Kissen kniete und die Augen zu den reichen Marmorgebilden über ihrem Haupte erhob, Lady Flora und ihr Be gleiter waren frühzeitig erschienen, die Glocke läutete noch und die Landleute slandc» aus dem Kirchhofe umher und sprachen über Marktpreise, neue Verordnungen und ihren lieben Nächsten. „Es ist zu früh, um hineinzugehen, die anderen sind noch nicht da," sagte Lady Flora. „Wollen wir nicht inzwischen die interessanten, allen Ruinen erforschen?" Die meisten Grabdenkmäler waren so von der Zeit mitgenommen, daß man die Inschriften kaum entziffern konnte: einige waren in irischer, die meisten in lateinifch« Sprache abgefaßt. Der Name O'Bierne und das Motto O Lierns » doa! — — O'Bierne auf ewig! — wiederholte sich aus den altersgrauen Steinen immer wieder, die an den Mauern entlang lagen und den Fußboden des dachloscn Schisses bedeckien O'Bierne auf ewig! Welch beißender Spott lang in den wenigen Worte», die auf die Grabplatte eines vergessenen, fast erloschenen Geschlechtes gemeißelt waren' J„ der Mitte des Kirchhofes erhob sich em fester majestätifcher Bau, der mit Inschriften und Wappenzeichen bedeckt war. Einige Steinstisten führten zu einer massiven Ein- gangstüre hinab, die etwas tiefer lag, als der Erdboden. Obgleich auch dieses Gebäude durch die Unbilden des Wetters und der Zeit viel gelitten batte, vernachlässigt und sogar teilweise verfallen aussab, bot eS doch noch einen so stattlichen Anblick, daß es das Auge des Beschauers unwillkürlich anzog. „Wessen Grabmal ist das?" fragte Lady Uoro. mit ihrem zierlichen Sonnenschirm daran stoßend. „Das weiß ich nicht," aistwortete 'Denis. „Es sieht wie ein Mausoleum sür Könige aus." Kincisi'KIsicis^-Osmsnblussn io krüllm, lepdir, Äst», kiqese etc. — sec letrter 8W»ii — olkeriere icd r:u bsäoutsnci storndKesst^tsn kreisen. HB» I« «EKp>»tL L« MWWvR V MMVMR»>UV HVAL8vrrlL»u88lr»r88V 4V. VNirKrstv L1»ZL»a1k8qlrivILv DrvstÄvi»»! koste- und kartio VLrea-IlLus Lw VülltrpiLtr, lw AaulbLlls, osdo ckor Sosstrnssv. 8at1»tovli, reivs >VoUo, 110 drsit . . bloter I,8V—3,«« Voll«, romo Walls, 100/120 drsit . . . Llotor I,8V—2,«« Odvvtot, roino IVolle. 100/120 breit . . Llotor 1,00 2,4« Kar««, rsino IVollo, 100/130 br. bloter I,8V—2,8« »Iiiueiistolle, „ » 100/120 „ bloter «,«8—2,8« Hostümstoire, „ „ 130/140 „ bloter 1,40-8,«« HVoU»ltzIa»«»eI1iiv, osnosto Llustor venm»HroU-AIo>i»«eU»iv. . . . «rraaelP Kosdeosrit'r» Ii«ttiiii Llotor «,««—1,8« Llotor u or 0,88 bloter nur V,«8 bloter mir «,7V Llotor nur 0,88 Vot»»-Lepl»1r » I»»r Llotor «80—1,8« l.oln«n- ll.öaumwolivväi-sn, Vilragon.Lsrclinsn- u. Mbvlstoffs. 81o<kv rujisorron- u.Xnsdon /tnrügon 40 «/g untsr Preis. kmsÄMöllmZ Ägai'fv>i-8p»iI»1go»«Mkt Hops L llittiicli. Vrv8Ävo-^., 8vl»koss-8tr. K. Fernsprecher 4391. A. «o»o»»rlii»»-,v 2. IllMil'WfWriKli! ÜIIIM rrialckvv-it« »ancklisdiinß:. — «I««,ie ^lockiilatloii. Le1vlit«8tvr I'eckaltrltt. Lanrvrt-8iii»plvx Mk 100 > 8»I«n - 8lnipl«x Mk 850 VarlMiroiis ckeckerrett. BÄlngmgen für Erleichterung beim Ankauf von Apparaten und des Notenwechsels zu erfragen bei AlOritL. Ocneral.«ertreter der Timplex-Co.. ^ Vrv8,I«n-4., 8ev«tra«»e 1, II.