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"Ittwoch. IS. Januar 1SL7 — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 30 Seile 5 D«r Beätr»«ao»kch«d gegen die Entscheidung sablprüsnna«verka-ren >ruc^ 4emSt,,d«verordn«ten in Li «gau,Augustusbad her. Bvi richtiger Anwendung her Gemeinbrwahlorbnung wären^id-'r Sinken nicht drei, svndern vier Litze zugekommen. «oo «e-mtgt. Sinspru der »vk, Der V^trkSaüsschuß gab ^lieblich hem Stnspruch"siatL ES wurde sodann die Wabl eine« Ersatzmttgllede» in de« Soultzrreutzichub kür Verteilung Lon Woh »an Han trag -,nr VerbandSsatzuna «urve «m da» MiniNertum weitergegeden. Eingehend de Iproften wurde dieverglltungern dieStadtgemeinde Dresden für Sinhebung der ZnschlagSstener zu» Gewerbesteuer. Nach dem Gutachten de» Bezirk», frrate» vretschneider soll dies, Vergütung szunächstl aus sestgesrtzt werden. >g»»daudarleh«n erledig^ au» der Bürgermeister «N. Kötzschenbroda. al» gewählt hervorging. Sin Nach, /.ur Verbanb«satzung für dir Sparkasse zu Radebeul di Prozent de» ZufchlagSavikommen» sestgen an «tntatr sich schliehlich auf.dtesen Satz. Hinsichtlich der Umlage für dir Krisen beschlagen, baß^diese vo» den Gemeinden e^nzuhcben sürsorae sei. Hin Eurbe I Hieraus stand eine AuSnahiqebewilltgung von 8 7S der Ge- wetndeordnung sttr die Wahl de» Bürgermeister» für Alt- franken zur Verhandlung Die Lache hat nach dem Gut- achien von Negierung»rat Dr. Thrambach zu erheblichen L-dwierigkeiten geführt. Da» Ministerium hatte eine Neu. au-schreibnng der Wahl verlangt Die Gemrindewahlordnung verlangt, daß der Kandidat in der Gemeinde wohnen muh. Da» ist nun bei dem nenaufgestellten Kandidaten, der zunächst in Hainichen wohnt, nicht der stall. Da aber für den Bürger- mcisterposten in Altsranken eine anberr geeignete Persönlich- seit schwer zu bekommen ist. so hält da» furistische Gutachten in diesem stalle rin« Ausnahme von 8 78 sür angebracht. Die ikntschcidung ldegt beim Ministerium, an da» der Antrag aus Ausnahme vom 8 7» der Gemetndeordnung befürwortend weitergeaeben wurde. — Weiterhin war zu verhandeln über einen Antrag de» GcmcindevcrordnetrnkollegtumS zu Klotzsche gemäß 8 26 der Gemeindeordnnng. Hier handelte es sich darum, daß gelegentlich einer Sitzung insolge von Differenzen et» Teil der Gcmeindeverordneten den Laai ver lassen hatte. Der »urückbletbende Teil verlangt nun, wie der Amtshaurtmann anSsührte, aus Grund von 8 26 der Gemeinde- ordnuna die Bestrafung der anderen. Beschluß de» Bezirk», ausschulle» in der Sache ergeht noch. Sine nichtöffentliche Sitzung schloß sich an. Auf der Tagesordnung dieser stehen u. a. Beschwerden gegen verschiedene Maßnahmen de» Stadtrate» zu Rabenau. D«uNchla«ds Settioium — -er Abein Pflicht eine» leben wahren BaterlandSfreundes ist e». die Gruppenabende der politischen Parteien, die den Aufbau wollen, fleißig zu besuchen. Die Mitglieder der Gruppe Striesen. Neugru na der Deutschnationalen Aolkspartei sind sich dieser Grundsorderun« de» bürger lichen Parleilebcns wohl bewußt. Dessen war der rege Be such ihrer Gruppenvrrsammlung am Montag in Hammer» Hotel ein sehr erfreulicher Beweis. Der Vorsitzende Richter konnte eine stattliche Zahl treuer Parteiangchörtgcr begrüßen, darunter auch viele Gäste und Ehrengäste. Er gedachte dann «tt Wärme und Begeisterung des heiligen deutschen Rheine» als unsere» unveräußerlichen geweihten VolkSgute» und lenkte die Aufmerksainkctt seiner Zuhörer ans die GründungS- zeit de» Reiche», die sich wiederum jährt unter nieberdrücken- dcn Umständen. Wie ein tiefernster, mächtiger Schutzgetst steht über dem Jammer unserer Zeit ein Bismarck, der wie ein riesiger stcl» da» Weltgeschehen der letzten Jahrzehnte über dauert hat. Unser BiSmarck schuf da» Reich, er gab un» da» ruhmreiche unübertroffene Heer, schenkt« uns die Kolonien, schus Deutschlands Welthandelsbcziehungen, bauchte den Deutschen ein den ivahren deutschen Geist. In diesem Geiste vollbrachten wir die Großtaten des Weltkriege» — und doch dieser Niederbruchl Aber das Reich, der Geist Bismarcks ist gcöllchcn, i» ihm wollen und müssen wir nationale» Glück uud deutsche Freiheit zurückerobcrn. Hierauf erfreute Kauf mann Scharsfenbcrg, am Flügel selnsühltg von Ober, lehrer Kübel begleitet, die Versammlung durch sttmmschöne Wiedergabe klassischer Gesänge. Etsenbahntechntker Horst Schenk bot seinen bekannten fesselnden Ltchtbtldervortrag .Der Rhein — Deutschlands Heiligtum"' dar. In formvoll, enteter, begeisterter Sprache wußte er die Bedeutung de» deutschen Strome« den Herzen seiner Zuhörer nahezubrtngen und diese so gewaltig mit sortzureißrn, daß der Beifall sich wiederholt spontan L>»st machte und über bem Saal sich eine kehr intime Stimmung andbrettete. Diese wuvde noch be deutend erhöht, als die Herren Scharffenberg und Kübel durch Vorträge rheinischer Lieder dem Humor zu seinem Rechte verhalfen und die Veranstaltung harmonisch ab- schloffen. ES war viel Schönes gebracht worben, so baß jeder, mann befriedigt nach Hause ging. , Eine Winterübuitg der Garnisonen Dresden u nd Areiberg. tSonderder »nscrr» militärischen Mitarbeiter».» Nach einer trüden regnerischen Nacht stieg de » tzeutige Tag 18. Januar — hell und klar -«raus. Al» ries »nrizte blutige . klar -«raus. Al» ries Scheib« taucht« die Sonn« au» dem Morgendun K empor. Im Osten stand der Himmel in Flammen. Alle» Übei «gtz die Sonne mit gleißendem Gold Mit seichten rosigen ' ««d violetten Dunstwöltchen war der Himmel bestreut. Gl /ihend leuchtete die Sonne, da» Her» der Welt. — Im Lockwttz /ale war e» lett den frühen Morgenstunden lebendig. Eesta'znt schauten die Dorfbewohner aus da» ungewohnte militäri'lch, Treiben, aus die mit Maschinengewehren beladenen Pf«' ch«, auf die ftott dahin marschierenden Truvven in dem k,Ai/samen Stahl- Helm, auf die rauchenden »Goulaschkanonen"^ Die Reichswehr hielt eine Winterübung ab. Solch« Hebungen losten die Führer »um selbständigen Entschlüsse und /j« Truppe zur Er füllung der an sie zu stellenden Ansprüche, rrztehen. Sie sind eine ernste Sache und keine „SoldatensptrI/ reten". Die Garni- sonen Dresden und Kreiberg kämpsten ^ :geneinander. Die Llriygitzlug» war in großen Zügen etwa diese: R» t, Truppen im Bor- marsch von Nordosten nach Sükwestrv haben blaue Kräsie in di« Verteidigung geworfen. Bl, u lag östlich des Lock- wltzbache» in der allgemeinen Ainsit' : Langer Berg nördlich Gombsen —Schmorsdorf-Kanitz. B erg südlich Burkhard», walde. Rot lag ans Nahentseriiu» ^ gegenüber. Bei Niedersedlitz lag die orp dieser»«: Jäger» Bataillon de» Jnfanterie-Regime»^.» 16. III J.-R. 16. 8. Datierte Feld.Artillcrle.Negiment 4. eine, Kampswagen.Abtellung und eine Mtnenwerferkompagnie uiLa r Führung von Oberst, leutnant Merz. Aus die /Nachricht, das, blaue Truppe» bei HatnSberg und Tharandt puSgelabcn worden sind, erhielt die Korpsreserve Befehl, bj,, rechten Flügel von Not gegen Kindliche Einwirkung von H ^inSberg her zu decken. Beim von Rot ging die stliegermeldung ein, daß heute 0.26 vorm, bei Hainsberg tzluöladuirgen von Truppen fest- gestellt wurden. Oberstleut „ant Mer» entschloß sich zum Bor- marsch von Lockwitz übe Nickern-Kauscha-Goppel» auf Rippien. Durch einen halb «„ Z„g Kavallerie und einen halben Zug Maschinengewehre w ollie er sich rechtzeitig in den Besitz der „Goldenen Höhe" setze M. igM vorm, wurde der Bormarsch von der Kirche Lvckwttz a- «getreten. «a,!> Daraus ging Meldung ein. daß der Zug-Hübel, der durch die Bvbisnauer Pappel sich weithin alv beherrsch- .„de Höhe abhcbt, vo» seindlicher Kavallerie beseht sei. Der Zug.Hübel hatte anscheinend für beide Partien eine ge «visse „Zugkraft". Rot blieb im Vor- marsch aus Rippien, v orbct am frisch geschmückten Ehrenmal für die grsallenen Sö h„e von Nickern. — Die Sonne, die so herrlich den Tag ringe leitet hatte, war inzwischen hinter graue» Wolken verschwunden Es wurde recht emvfindlich kalt. »Ein Doppeldecker" im N./iasthos Goppeln im Borbrihuschen war durchaus willkommc- z. Inzwischen geht bei Rot die Meldung ein, daß blaue Kam- Llerie bereits die »Goldene Höhe" im Be- sitz hat und daß se' p,bliche Infanterie 10.35 vorm, von Ober naundorf im Vorr /»arsch ist. Der Führer der roten Batterie erkundet sofort et: ^ Stellung hei Goppeln, von der aus er gegen Poffendorf wirke» kann. Auf blaue , Seite war die Kampftage etwa fol gende: Auf dem . linken Flügel der in die Verteidigung ge- wordenen blaue « Truppen kämpfte dt« 8. Division, linker Flügel etwa Le mger Berg am Lockwitzbach. Blau hatte eine Schwadron ne «h -dem Aua.HUbel vorgeschoben. Das in HainSberg ki.s H u,hr vormittag» kriegsmäßig anSgeladene Frcibcrgcr B «t«ilion l Jns.-Reg. II g. Batterie lKrastwagen. Battertej A.- F). 4 sowie eine Schwadron Reiter-Negimeiit 12 erhalten uni- Führung von Major Bolze den Befehl, gegen den fe z, Glichen Norhflügel vorzngehen und dadurch den eigenen link/,» Flügel zu entlasten. Blau marschierte von vainöbera l» wr Ober-Naundorf ans Poffendorf, mit der Ab sicht, in RIsff tung Hornlchenke—Zu-g-Hübel weiter vorznstoßcn. Ein Zug Ko valleric mit einem Begleitzug schwerer Maschinen gewehre ha, te Befehl erhalten die „Goldene Höhe" in Besitz zu nehme>> Rot war ebenfalls entschlossen, sich unbedingt in den Besitz der „Goloencn Höhe" zu setzen. Hierzu wurde das 8. Bataillon Jns.-Reg. 16 angcsetzt. Nach hin. und herwogen, dem Gefechte gewann Rol schließlich die „Goldene Höhe". Der Führer vo» Rot setzte seine» Gelamtangrtss i» wesilicher Richtung fort. Blau hatte tnzwt'chen die Posscnborfer Chaussee llberlchrtilen und gedachte in Richtung Hornlchenke — Zug.Hübel weiter vorzudrtngen. Da Not inzwischen mit Teilen die „Gol-vene Höhe" genommen hatte, entschloß sich Bl au.zum Angriff tu nördlicher Richtung über Hänichen auf die beherrschende „Goldene Höhe" zu. Gegen 1 Uhr nachmittag» Haiden die vordersten Schützen von Blau die Straße Rippien—Hänichen erreicht. 1.15 Uhr er tönt« da» Signal: „Da» Psanzel" und bald darauf „Halt!". Eine weitere siegreiche Durchführung de» Angriffes von Blau muß fraglich erscheinen, da der Angriff alsbal-d von Rot au» Uberhühender Stellung flankiert worden wäre. Pünklltch mit Uebungsschluß letzte der Regen ein. Der hochtnteressantrn, für Führung wie Truppe sehr lehr- reichen Hebung, welche Oberst K o e r n e r vom Stab J.-R. 16 leitete, wohicke Wehrkreiökommandcur Generalleutnant Wöllwarth und der Jnfanteriesührer IV, Generalmajor v. Branden stein bet. Die Kritik wurde auf der »Goldenen Höhe" abgehalten. Inzwischen sammelten die Truppen bet Bannewitz. Der Einmarsch in Dresden. Es war schon rtn rechter Jubelzug durch die Dörfer hin- durch! Die Dorsjugend zog weite Strecke» mit, in allen Haus türen standen sie und winkten den Truppe» zu. Aber dann, welche Begeisterung in den Straße» Dresdens! In dankens werter Weise hatte die Division die Turchmarschstraßen br- kanntgegeben. Nun standen unübersehbare Mengen er wartungsvoll aus den Straße». Da endlich, 4.15 Uhr nach- mittags, naht die Spitze vom Netchsplatz her, voran der Paukenschläger. Der „Torgauer Marsch" wird gespielt von dem MusikkorpS des Rciter-Negimcntö. Wem führt dieser feurige alte Neitcrmarsch nicht in Knochen! Hunderte und aber Hunderte ziehen vor den Truppen her. Aber nicht wie eine wilde Horde. Sondern stramm in Reih und Glied, im Gleich schritt und in bester Haltung. Das war ein Jubel ohne gleiche», als die Reiterei einzog. — Dan» aber gab e» eine Pause vo» zehn Minute». Scho» zerstreute sich daS Publikum. Abwarte»! Es kommen noch mehr! Die Infanterie und Artillerie müssen noch kommen. »Ach, die arme Jnsanterte", meint ein alte» Mütterchen, „die armen Leute sind gewiß recht müde, darum komme» sie so spät." Aber wie erstaunte mein Mütterchen, als sie dann die im flotten Schritt hcran- marschicrende Truppe sah. Der merkte man keine Spur vo» Müdigkeit an, trotz der großen Allstregungen des Tages. Pfeifen schrillen. Trommeln rasseln. „Locken!" Dröhnend fällt die Musik ein. »O Deutschland hoch in Ehren" — Hunderte singen eS mit. Und wiederum stürzt alles au» den Läden, öffnen sich die Fenster, wieder jubelt man der Reichswehr zu. Das war alles echt, plötzlich hervorbrechendc Begeisterung. Sic kam au» ehrlichem Herzen. „ES braust ein Nus wie Donnerhall!" — mächtig ertönt der Gesang der Mitziehenden, und zeigt so gm besten, wie volkstümlich unsere Reichswehr geworden ist. Das muß jedem das Herz froh machen, der sein Vaterland liebt. Immer weitere Kreise fühlen es ja. daß die Reichs wehr. frei von jeder Politik, das einzige Machtmittel des Staates ist. Immer mehr erkennt das deutsche Volk, wie notwendig unserer Jugend eine strenge militärische Durch bildung und Erziehung ist. Wer den heutigen Durchmarsch der Dresdner Truppen mit erlebt hat. wird ersrcut empfin den, wie die Hetze gegen die Reichswehr gerade in letzter Zeit nicht vermocht hat. der Reichswehr die Volkstümlich keit zu rauben. Im Gegenteil! Wir wissen es ja genau: das alte deutsche Heer war doch die wahre Grundschule unse res Volkes, erzog zur Ordnung und Pünktlichkeit, bildete Charaktere und Männer. Unsere Reichswehr ist so reckt be rufen, gerade in heutiger Zeit, einen Geist allen Deut schen zu vermitteln, nämlich: dem deutschen Vatcrlandc selbstlos zu dienen. Dr. Curt Treitschkc. —* 7 Zcrbot einer ,Sr»erbStose»zeit«ng" i« Sachsen. Wegen e-t.,eg gegen t>aS Rrpubllkschutzgesetz verstoßenden Aus- satzeS ü'ter: „NeutahrSgeschenke der Süvdenburg-Ncgterung" ist die En Leip/sig erscheinende Nummer I des ziveite» Jahr ganges . der säcksis^en „Erwerbslosenzcitung" auf Ver anlass: «ng der Staatsanwaltschgsl beschlagnahmt worden. — Der Lehmann-Often-Ehor ladet ,u einer Weihnacht». s«'t e sür kommend«,, Dienstag im Belvedere eln. Mltwlrkende sin» Ke Schauspielerin Alice Wcymuth, der Vverettentenor O»car Aign ,r, die Pianistin Slse Lehmann-Lftcn und der Lehnrann-Often- Cho- Näheres in der Shrlichsche» Musikschule. Räkknitzstratze 1, »er olvrecher S6S74. —* Di« Fenerwehr wurde a.n Montag, k,4l Uhr nachmittag», na » der F a l k e n tt r a ß e 22 gerufen. Dort waren in einem »- «rtkgrundsiüek eine geringe Menge Hobespäne, Holz und Kisten a> U unermlttelte tzöels« in Brand gerat«,. Da« Feuer wurde mit k' heintn, Lvlchgerät, gelöscht. ^lililllllllililllllillillllillillllllilliUliillillllllilililiilliillllllilllilllliiilllllililiiiilliiiiliilililli,^ I Ps!s8l-»o1sl Vebkl I ve». ken»« Mnetae Vomskmss Wsm-ksstaur-snt V 7-12 vdr ,den<I«! T»I»I-INu»«dr § D ^Ililll>ilIllIiIIIlIIIIIIlii>IIIIIIIilIIlI»IIIIlIIIIII!llilIiI>!,IIIIlIi,IIII,IiI!IlII,ii»IIIIiI,IIII„iliI„„ii!^ sür ihlt. s Technische Hochschnl« Dresden. Zum Rektor IH2728 wurde Gehctinrat Dr. Robert Bruck gewä!. Bruck ist Proseffor sür Kunstgeschichte in der Knlturwissew ichaitlichen Abteilung. Seine wissenschaftlichen Arbeiten bk, » saffen sich vielfach mit der Kunstgeschichte Sachsens un » Dresdens. Er ist auch Mitglied deS Sächsischen Lanbesamtc », Lunatsckarskt iitr Tenkmalpslrge und Direktor deS Sächsische» Denkme L- archivS. - s Berliner Musikleben. Fritz Bukch veranstaltete , ,,jt dem für die Werke des wundervollen deutschen Träumers ', Tonphilosophen Brahms von tcher besonders cmpsängli / „„ Berliner Philharmonischen Orchester ein Fon- »rt. das ausschließlich Gipfelwcrke deS Meister- eni Hielt. Alles Modegeschwätz vo» Expression und anderen »Jk »ärn" versank in der Gewalt der Handu-Variationen, vor der «tgan- lilchcn Größe deS D-Moll-KlavicrkonzerteS und vor all »,„vor der io bccthovcuisch befeuerten und doch urbrahmsischrn S Ein» sonte In die Nacht de« Vergessen«: leider, leidea- ftani» nur die GesiihlSintensität der Solistin Katharine '»wodlon durchaus nicht aus gleicher -Höhe: hätte ein anderer '„«Niger bedeutender Dirigent den so höchstpersönlichen weä / Brahms-RhnthnniS kräftig heranSgcscblagen — die Mangel- haste rhnthmische Präzision der Pianistin hätte siche- , „iiA biS zu Ende jede Entgleisung vermieden. Rein musl L,lisch, wie auch rein ipiclicchiiisch ist Frau Gvvdson zwar »ich /t weit'vor- geschritten, aber ein BrahmSlcheS Klavierkonzert v Erlangt noch »etwas" mehr — wenigstens bei uns in »Germany Vr. dlse. f Proseffor SehringS 7ü. Geburtstag- Dem ' -ertreler der Nifi-chastS-wIsirnschasten an der Universität Be gisj,. Gvh«i,m- rot Pros. Tr. Sehring sind anläßlich seines 70. G MrtstagS von Atiialtcder» der NeickSregierung Glückwuns L>schr«ib«n z». gegangen Dr. Marx schreibt u. a.: .»In weit Krel-sen der Wiffeii'chast und Wirtschaft Ist m-an stolz, einen ' »lann zu seien», besten wissciisklwstlichc Kcnntniffe schon von großer prah» tischcr Bedeutung für die Stärkung der den? Ache» Bolkskrqft geworden sind. n»d dessen vielfach be»vährt- Mitarbeit' „ir auch In Zuknnst dringend bedürfen." — Dr. Brauns feiert als -eitcr de» Ministeriums, da» sich mit den 1tzra««n de« Sied. ImigswelenS zu bclaffcn Hot. Gehcimrat S" -ring al» de« stärk- lten wiffcnschgstlichen Vorkämpfer »nd s -vrderer diele» Ge- danken». - In dem Schreibe» Dr. HaSl mde» heißt r» ». a.: .In den letzte» Jahren dursten Sie es rrle-ben. daß Reichs, regiernna Retcksrat »nd Reichstag »nd gria-mtc deui'che Volk Ihre» Lehren solgcwd. ein ». „t»e. große, hossent- lich segensreiche LicdlungSakttvn eingr F jr<t haben." ch* Mo»kan,r T-caterneviakeiter i. Wie di« Moskauer Mnngen Mitteilen, bat Gorki k^m «oSkauer Staat». ,»n Stsick unter dem Titel t, salsch» Münze" ctngeretcht. Der Kommtffar für Volksbildung Luna, tscharski will festgcstellt haben, daß Gorki kein neue» Stück, wie er behauptet, angebolcn. sondern ei» altes, bereits im Jahre 1W4 begonnenes Schauspiel beendet und zurechtgemacht habe. Dieses veraltete Stück wollte Gorki, so behauptet setzt loöwerden. Gorki» Stück wurde daher nicht angenommen, dafür aber ist die Uraufführung eine» Schauspiel» von Lunatscharskt „Lumpen und Seide" an gekündigt. — In Moskau ist soeben das Schauspiel Tschi. schcwskis „Zar Alexander" zum erstenmal auf der Bühne erschienen. Die Moskauer Kritik protestiert dabet gegen da» fortgesetzte Erscheinen von Werken, in denen daö Schicksal rerschiedener Zaren dramatisiert wird. Man bat schon, so schreibt eine führende Theaterzeitschrist, sämtliche Zaren auf der Bühne gesehen, wobei sich die Autoren die größte Mühe gegeben haben, die Zaren so widerwärtig wie möglich zu charakterisieren. Merkwürdigerweise war die Snmvathie de» Publikum» stets immer aus der Seite der Zaren, womit direkt eine monarchistische .Propaganda ge- trieben wurde. P* Gargantna al» Operuftosf. In Parts werden dem- näch- Teile einer Oper ron Antoine Martotta z«m erstenmal aufgcführt, die den Gargantna deS Rabelais zum Stofs hat. Nach dem Urteil französischer Blätter soll das Werk, dessen Libretto teilweise wörtlich den Text des Rabelais benutzt, eminent französischen Cliaraktcr haben und die Sensation dieses Winters werden. -s- Da« Stadttheater in Philippopel niedergebraunt. Das Stadtt-heat-er in Pchtlfppapcl wuvde durch eine FeuerSbvunst, die hinter den Kulissen entstand, vollkommen zerstört. Der Schaden wird auf zwei Millionen Lewa geschätzt. s* D«r Kamps «m die Beibehaltung oder Verlängerung der Schntzsrist für Werke der Literatur. Musik und bildenden Kunst ist jetzt in «in ganz neues Stadium getreten und damit dem Allctnbereich der Autoren nnd Verleger entrückt worden: vier der angesehensten Persönlichkeiten Deutschlands, nämlich der Präsident de» Reichsgerichts, Dr. SimonS, Staatsminister Dr. Schmidt-Ott, Ulrich von Wilamvwttz-Moellcndorss und der Altmeister der Pädagogik Georg Kerschcnstcincr, haben sich zu- sammengeschloffen. um in einem Aufruf auf die Gefahre» hin. zuweisen, die an» der Verlängerung oder jeder Art von Ver. ändernng der Schutzfrist für die Gesamtheit der Nation ent stehen würden. In dem Ausruf heißt cS unter anderem: „Ge wiß ist eine internationale Rechtsgleichheit wünschenswert, aber es wäre salsch. sie »>it solchem Opfer zu erkanse». Denn «ine dreißigjährig« Schutzfrist ist nickt nur dem Geiste der d«ntschen Gesetzgebung, sondern auch dem Geist« unserer Zeit angemesienrr al» ein« sünizigsährigc In diesem Sinne halten wir die deutsche Schutzfrist, die wir mit Oesterreich und der Schweiz gemeinsam haben, für vorbildlich, und wir sehen keinen zwingenden Grund, sie aufzuhcben. Ueberdenkt man die segens reichen Wirkungen unseres traditionellen Urheberschutzes, der schon älter ist als daS Dcntsche Reich, erwägt man den Bil- dungSantrteb, den wir dem rechtzeitigen Freiwerden unseres literarischen und musikalischen Gutes verdanken, be trachtet man insbesondere, wie die Schulen aller Grade ans die Benutzung freier Werke angewiesen sind und die Jugend dar aus Kraft zieht, so halten mir cS sür unsere Pflicht, vor jeder Berlängcrung der Schutzfrist, t» welcher Form auch immer, eindringlich zu warnen. Die Ausdehnung unserer bewährten Schutzfrist märe für die Schule, sttr die bildungshnngrtgen Schichte» der werktätigen Stände, ja, sür daß Volksganze un heilvoll und folgenschwer." — An die obengenannten vier Spitzenunterzeichner schließt sich eine Auslese von rund 866 Persönlichkeiten, wie sie sich in solcher Vereinigung wohl selten zusammengefunben hat. Die Leuchten der Wissenschaft aller Fakultäten und Universitäten, Schriftsteller von überragendem Ansehen, die bedeutendsten Anwälte, die als Spezialisten für Urheberrecht gelten, Politiker der verschiedensten Parteien, Musiker von weitem Ruf, große WtrtschaftSsührer, Pädagogen und BolkSerzieher, auch in hohen MinistcrialsteNungcn, haben den Aufruf unterzeichnet und damit dokumentiert, daß in einer solchen die ganze Nation angehenden Frage deren geistige Führer aller Grade gehört werden müssen und nicht nur die Fachverbände der Interessenten. s* Abba« der Universität Breslau? In Breslauer U»k- versitätSkreisen herrscht große Besorgnis über die Kürzung de» Etats für die Untversttät. So soll das preußische Unter richtsministerium die Aushebung des anthropologischen In stituts planen.. Der Magistrat Breölans lmt daraufhin be schlossen, bei der Staatsregierung vorstellig zn werden, daß der anthropologische Lehrstuhl als Vollprofcssur bestehen bletbt. Ebenso beabsichtigt man darauf hl» zu dringe», daß die eine von den beiden früher bestehenden Botanikproscssurcn. die im Frühiahr vorigen Jahres ctngezvgcn wnrden. wieder- hergestcllt wird. f* DaS Testament von Sorte, gesunden. Ein merikani- schcr Priester. Pater Mariano Cuera. der insolge der religiösen Wirren sein Heimatland verließ, kmt die Archive von Sevilla ans Dokumente a»S der Epoche des Entdeckungs- zritalters durchforscht »nd dabei einen wichtigen Fund gemacht. Wie auS Madrid berichtet wird, entdeckte er den letzen Willen des berühmten Spaniers Fernando Cortcz, de» Er oberer« von Meriko- Der Fund war eine Folge suslcinait- ichen Suchen» während der letzten zehn Jahre, nnd cs fällt dadurch neue» Licht aus eine der größten Persönlichkeiten der spanischen Geschichte. Z 's.«