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Nr. Z0 Seite 2 Dresdner Nachrichten Mittwoch. IS. Januar 1S27 VS hieße die herrschenden ltebelständc einseitig betrachten, wenn man Sie Etgenichlild Ser Wähler g,niz beiseite lassen wollte. Hier kann nur geholfen werben durch ein verbessertes Wahlversahre». das wieder sriichen e>ug in Sie vertrocknete» Geister bringt und ans Ser -mnze» Linie an-fs neue dl« hohe Lterantivorilichkeil des einzelnen an der Gestaltung Ser staat lichen beschule in Sie Gewissen hämmert. D-eslmlb muß Sie schleunige 'Berabichtedniig der so ungebührlich hinaüsgezc^rer- len W al) Ires v r ,» eine Ser ersten '.'insgaben des stleichöiageS ein lieber allein aber muß die (initiative des StetchspräsiSen- len stellen der durch das Gewicbt keiner Persönlichkeit, wie es letzt Hindenbnrg ln hoch anzuerten»ende, Weise in Sie 2Lag- chale ivirst. einen erbeblichen Einfluß ansüben kann, um Sie Dinge in die von ihm gewiinschie Richtung zu lenken. Sie »ach seinem ptlichigeinaßen Ermessen für Sie allgemeine W»bl>a4rt am erspricßlictnten ist. Je tonaler der Reichstag in Sei» Willen, der Nation z» dienen, mit dem LtaatSoberhaupt zusammen- arl^itet desto reibungsloser wird auch der Parlamenlarlsmus sich abivickeln. Was neben der Wablresorm noch an größeren Gesetz- gebilngblverten Ser Erledigung lmrrt, ist ein >!o»i>>ler von ,Viagen. die nur von einer mit staatc-crlmliendcr uicd siaais- ansb,rnenSer tsesinnnng ersiillten parteipolitischen Gemeinschaft >o benmliigt iverden können, wie eo dem össentlichen Iniereiie, das Ans-zleich »nü nicht Berschälsnng Ser Gegensätze und stiei- bnngoslachen verlangt, dienlich ist. Stenerpolint, Finanz- aiisgleich. '.'lrbei!e->cl>»v und Arbeitszeit, Tchutz der stieichSivehr aegen die radikalen Feinde. Schulgesetz sind alles so weit- ane.ichancnde und tiefgründige Probleme. San nur der teste und e>»s,e Wille einer kkaaiobcjabcnden und zu zmrteipvlitischcr Entsagung bereiten Mebrbeit sie zu einem gute» Ende zu führen vermag. Jnsosern ist die Vage genau so. wie 1621. Und wenn nicht alle An,eichen lrngen. wird sich die »neniwegt beibekzal- teno Absicht dre> ltteichovrai,Seinen, eine Piebrireit mit Ser Rechten >» bilden, doch noch verivirllichen. Die Taktik. die das Zentrum verfolgt, wird atlmählich durch den b>,rng der Er eignisse scharfer bcraiiog eine igelt. Plan erkennt seht, ivoranf es der Leitung dieser Partei, die ja ohne Zweifel über eine ganz geriebene Diplomatie verfugt, vvr allem ankam: Einmal sollte das Mißtraue» der Gewerkschaften beschwichtigt werden, indem man ihnen durch eine mit ostentativer Schärte' vor- aetragene Polemik gegen die ..kapitalistische" Rechte den Be weis ni Ileier» '»chie, das; das Zentrum sich unter keinen Um- Erklärungen Drian-s. Paris, 18. Januar. Rkinister des Acnßercn B r iand bat nach Schluß des Minisierrats Prcsieveriretern ans Betragen erklärt. Brmnd sei in sämtlichen Punklen von den Milgliedern der Regierung ; u g e st i m m t worden. Zwischen seinen Kollegen und il>n> Iierrsche vollkommenes Einvcr- i! e l> in e n. Innenminister S a r r a n t besläkigle seinerseils die Erklärung Briands und belonte vor allem, das; cnlgegcn den Prcssenachrichten in allen Pnnkkcn zwischen den Rcgie- ,iingsmikgliedern vollkommenes Einvernebmen berrstbe. Briand fügte hinzu. dag man von einem Zwiespalt mir in einer gewissen Preise spreche, und erinnerte daran, das; bereits bei der Bndgeldisln'sion vor der Kammer eine anßen- politiiche Debatte üattgesnnden babc. Auch ovr dein Senat wikte die Aunenpoliiik erörtert werdeil, da aber das Kabinett danials der Rieuiuug ivar, das; keine Zeit zu verlieren lei, tti die Senaisdebalte verschoben worden. Er werde aber die öttenilichc Aus'vrachc in erster Linie »or dem Senat lzerbei- 'iibren. Rach dem Kabinettsrat erklärten der Annen- und der Arbeiismiiinler. das; die Regie»««» in der Anszenpoliiik hinter Briand stände. Die deutsch - französischen Perhandlunqen. Paris, IR Ja». Wie die Agentur HavaS liiitkeilk. hat Gcbeimral Förster in Forisetznng der Besprechungen wegen der Eittwassnnngssrage heute vormittag mit dem General sekretär -er Boischaftertonseren,. Massig!!, eine llnier- rednng gehabt. <W. D. B.) Doumers Antrittsrede im Senat. Die Stärke Frankreichs ein wesentliches Element für den F-xiede» Europas! Paris, l>. Ja». An der st.achmittagssitziing des Senats dal der neue Senatspräsident D o n m e r sein Amt über nommen und in seiner Antrittsrede aus die ausglcichcnde Rolle des Senats bingewiesen. die er in noch gröberem Um fange als bisber zu Gielen berufen sei. 'Rach Hinweis daraus, das; es notwendig lei. die soziale Gesetzgebung zur Beratung zu stellen, um das Los der Arbeiter zu bessern, kam Donmer aus die A n s; e n p o I i l i k zu »rechen. Die fran zösische Republik sei eine von Grund ans friedliche Demokratie. Sie habe das bewiesen und beweise cs täalich Sie wolle den Frieden organisieren, indem sic cs durchsetze, das, das Recht »uvera» die internationalen Beziehungen beherrsche. Die Stärke Frankreichs sei ein wesentliches Element >ür de» cnropäischen Frieden <!>, der also wolle, das, die jranzösi- iche Armee macht lg sei, der wolle, damit eine Sicher heit schasse», siir die zu sorgen Frankreich niemandem Lbcr- Malia. 18. Ao». Der Kreuzer „Dauntlccs" wird sich dem Geschwader, das. wie gemeldet, nach Ehina auogelause» iit, später noch anschlicszcu. Ebenso wird das Hojpitalschiss ..Maine" in kurzem nach Ehina auslauscn. Zu dem Gerücht, wo nach auch das Schlachtschissgeichwadcr nach Ehina in Sec geben werde, wird an zuständiger Stelle mitgetcilt, das, davon nichts bekannt sei. sW. T. B ) Wie ans Malta gemeldet wird, kämt morgen das erbe englische Kreiizcrgeschwader nach Ehina aus. Die Admiralität hat zwei 16 lMtl-Tonncn-Dampser in Sonthampton sür Truppentransporte »ach Ehina angesordert. London. I''. Aanuar. Itttll» Marincsoldaten haken Befehl erhallen, sich zur Abreise »ach Ehina in Bereiljchait z„ hakten. Sabotageakte in Schanghai. London. 1b. A>n>. Blättermeldungc» aus Schanghai zu folge ist cs dort im Zusammenhänge mit dem Ztraszenbahncr- streik z» Sabotageakten und Morddrohnngcn gekommen. Der Kampf um die chinesischen Zölle London, IR Aanuar. Reuter will wissen, das; der General- i>>»ektor ber chinesischen Sec-.öllc Sir A rancis Aglc» den Zollbeamten besohlen habe, die neulich von der Pekinger Regierung angeordncte -."4prv;e»tigc Znsatzabgabe nicht z » e r h eb c n. Japanische Autzenpotitik. Programmrcden bei der ParlamentScrössnuna. Tokio, 18. Aan. Anläsilich der Parlamentserössniing be tonten der japanische Premierminister und der Minister des Auswärtigen in ihren Programmredcn mit besonderem Nach druck die guten Beziehungen zu Deutschland. Ter Minister führte die Stabilisierung der europäischen Berhältnisie allein ans Deutschlands Bülkcrbnndseinlritl zurück Weiterhin bc- »lMirn die Redner alle Bemühungen zur Einschränfiing der ständen von einer betonten Sozialpolitik ab>drä»gen lasse» werde. Sodann »der ging dj« Absicht dahin, dem Zentrum t» der Rtgl«ru»g»kris« die sstt-rung M»vjchanz«n. und d,is Reichstanzlereunt, wenn nicht wiederum Dr. Marx, so doch abermals einem Parteigenosse» nun ihm, znz»we»de», und so wurde denn hinter de» Kulissen geschoben, bis sich eine Kan- dtdakur Slegerrvald aus dem Durcheinander herausschälte. Durch diese Wendung schlägt daS Zentrmn »>««t Jltegen mit einer «lappe, indem es die Hiihrung in der H»t»d dehält und zugleich die Geiverk'chaste» durch die Ehrung ihres erprobten Leiter- beruhigt. Die neuesten Erklärungen Stegerwald» »nd in Berbindu,^, damit die wieder sehr nachdrücklichen A»S« lasiunge» der Rechtspresse des Zrntrnmü. hie zuerst angestcht» des Tamtams der „Germania" für die Grobe «oalttio» ziem» lieh Ueinlaut geworden ivar, vssenbaren bereits «inen d«ut- ltchen Sllmm:IngSl,Inichivu»a in der >toaltttonssrage. Man rllckt von -er Sväialdsmokralie wegen ihres stark l>«» kündeten Mangels an Staatsgesiuiuliig ab und läßt sich keine Gänsehaut mehr über den glücke» lause» bei dem Gedanken, das; die Delllsekulauvnale» mit an der Regierung beteiligt wer den müssen. Die «andidatnr Stegcrivat» kann übrigens auch bei den Parteien rechts vom Zentrum auf keine besonderen Widerstände stosien, da der Genannte sich wegen seiner ge- inäszigten Anschailnngs-wciie durchiveg S»i»vath>en erworben lmt. Auch ist seine Tätigkeit als preußischer Ministerpräsi dent lügt wegen ihres gut bürgerlichen Einschlages in gün stiger Erinnerung geblieben. Sicher ist in dieser sirile mit ihrem silmartigcn Wechsel der Erscheinungen freilich nichts, solange nicht das neue Ka binett fix und fertig dasteht. Bis dahin kann jede anscheinend noch so greifbare Kombination im letzten Augenblick immer noch über den Hanfe» geworfen werden. Es bleibt nur zu wünschen, daß eine endgültige Lösung gesunden iverden möge, die linstande ist, die Neöetschwaden des Parteigeisies »us dem wiedercröfsneten Wallot-Hause zu vertreibe» und an Steile der sctzige» stickigen Ainivsphäre die frische vaterländische Luft hereinzulaneit, in -er sich eine parlamentarisch« Arbeit nach der von Hindenbnrg beim Nenjahrsompsaiige ausgestellten Richtschnur zu cimvickcl» vermag: Nicht daraus kommt cs an. das Trennende zu betonen, sondern daraus, das uns allen Ge meinsame zu suchen und scstznhalten, das ein einigendes Band um »Ile Deutschen schlingt, die Sorge für Deutschland und seine Zukunft. lasse,, könne. Man «rage dadurch außerdem dazu bei, „die Menschheit vor «atasirophen wie der von >8ll zu bewahre,,". Der Senat hoffe, bald mit den Entwürfen der Regierung über die H c e re srcfvr m befaßt zu werden. Für eine Volksabslimmung in Eupen- Malme-y. Paris. 18. Jan. Wie isie ..Ansvrmatton" ans Brüssel berichtet, iir in de» Kreisen E u v c » und Malm cd» eine Bewegung zur Herbeisührnila einer wirklichen Bolks- a b si i m in n it g im Gange. Die Regierung sei deshalb ge neigt. demnächst eine offizielle Erklärung abzugebrn. u,„ ans diese Bewegung zu anlwortcn. Man glaubt, die Rcgiernna werde sich dahin aussprechen, daß die Frage endgültig geregelt sei und kein Grund oorliege, daraus zurückzulommen. jWTB.) Wechsel im belgischen Kabinell Brüssel, 18. Jan. Der belgttche Ministerpräsideilt Jasper übernahm das durch den Tod Pechers frelgcivordcne Minisic- rlnm für die Kolonien. An Stelle Jaspers wird morgen der liberale Scnrior B a » t h i e r zum Minister des Inner» ernannt iverden. Die betreffenden Eruen>tnngcn werde» morgen tm Staatsanzeiger veröffentlicht iverden. <W. T. B.l Erste Tagung -es Dawes-Schie-sgerichks. lliu die Elttschädignng für beschlagnahmtes deutsches Eigentum. Haag, j8. Januar. Das Internationale Schiedsgericht für Auslegung des Dawcs-Planes. daß gemäß den Bcstiin- milngen der Anlage ll zu dem zwischen der deutschen Regie rung und der Reparativnsrvnimissivn abgeschlossenen Lon don e r A bkv m in c n vom g. Angnsi I9',A eingesetzt worden ist, wird am kvnintcuden Freitag im kleinen Gcrichtssaate des Ariedenspalastcs zusanimentreten. um zu einer Frage Stel lung zu nehme», die ans Grund des am AV März 1Ü26 zwischen der dentschen Regicrling und der Revarationskoininlssion ab geschlossenen Abkommens dem obigen Aiislegnngsschiedsgericht zur Entkcheidinr-i nnierbreiket worden ist. Es handelt sich dabei um die Arage. ob die Danics-.Zahlnngcn. die Deutschland aus Grund des Daivcs-Plancs an den Gencralagcntcn siir Repa rationen zu bezahlen hat, anch die Sachleistungen umsasicn. die das Deutsche Reich an seine Untertanen sür die im Aus lande aus Grund des Fricdensvertrageö von Bersailles er folgten Enteignungen. Beschlagnahmen nsw. dentscl»en Eigen tums zu leisten hat. Das Schiedsgericht setzt sich wie folgt zu sammen: NeUon Pcrklns, Boston, Präsident: Marc. WaIIcnberg, Stockholm: von Mendelssohn- Barlhvld » . Hamburg,' Dr. Krollcr, Haag, und Eh. R ist. Paris. sW. T. B.j Rüstungen. Bezüglich des japanischen Programms für die Er setzung non Kriegsschiffen durch Neubauten erklärte der Premierminister icdoch, solange nicht i» der politischen Welt lage große Aendcrungcil eingctrcien seien, müsse Japan leine Rüstungen auf dem gegenwärtigen Stande erhalten. Der Minister des Aeußcrcn wandte 'ich nachdrücklich gegen den unberechtigten Pessimismus betreffend die Mbglichkeit eines etwaige» russisch-japanischen Konflikts in der'Mandschurei. Gegenüber den Gerüchten von einer japanischen Intervention in Ehina stellte der Minister lest, daß Japan die chinesische Souveränität stets achten werde. Jeder fremde Druck aus Ehina müsse die chinesischen Wirren vergrößern und damit das LoS der Fremden erschweren. Durch Berltandlnngen mit den verschiedenen Machtlmbern lasse sich ein Almlus eivoncii für die Mächte iu Ehina finden. Für Schie-sgerichlslösung -es Mexiko- Slreiles. Ein Anirag im amerikanischen Senat. Washington, G. Jan. Der Führer der demokratische» S-enatsgruppe Robinson brachte eine Entschließung ein, die sich aus die schiedsgerichtliche Erledigung des Erdölkon- slikts mit Mexiko ausspricht. Robinson erklärte.-die Ent schließung werde vom Senator Borat, und von dem einsluß- reichen Mitgliede des Auswärtigen Ausschusses, dem demo kratischen Senator Lmanson, unterstützt. sW. T. B.f Diaz lehnt die Vermittlung Mittelamerikas ab Ncnnork, l8. Jan. Präsident Diaz hat die Ber» mittluna der miitclamcrikanischeu Staaten im «onflikt mit Saeasa mit der Rcgiernng abgelchn«, da jede mittel amerikanische Bermittlnngsaktion von Mexiko beeinflußt werde Der Konflikt ist damit nm keinen Schritt einer Lösung näher gebracht worden. Ein Anameg ist. wenn »ich« ei« iiberrafchendro Ereignis cintritt» »orlänfig nicht erkennbar. Gewaltsame Polonisieruag in Danzig. Polnischer -pracheuerlaß für die Dauziger Eisenbahneo. Etstzcn die Entscheidung des Bölkcrbnndogcricht». D»«-lß, >8. Januar. Das Warschauer BerkehrSmtntsterimn bat an alle Stsenbahiidienslsiclle» im Gebiet der Freien Stadt Dan-tg eine Berordiinng gerichtet, in der es heißt: l. Alle Bedienstete, welche i» Ausübung ihres Dienste» mit dem Publ-iliim t» Berührung komme», insbesondere da» Zugsrgleitperfonai und die Staijonsschaffner. sowie die Ne- dienstcien in de» Fahrkartenausgabe» habe» bis ziim 1. Fa. «inar lSW loche «enntuiffe der polnischen Sprache nach, zu»«ile», daß sie ftch mit dem Publik«« miindllch verständige, könne«. 3. 8»« «len übrigen Bediensteten wirb ber Nachweis dieser Kenntnisse der polnischen Sprache vom 1. Juli l»j8 ab »erlangt werben. :>. Die Kenntnis der polnischen Schriftsprache,-, b. die Fähigkeit, sich in der polnische» Sprache auch schriftlich verständige» zu könne», wird von dem Personal vom 1. zsa- »uar lü3ü ab verlangt werden, »»d zwgr nnr von den Be dtensielen des Bureandteilstes bei der Staats-bcrhndtrektion »nd den Aemier». ferner von den Bediensteten ti» Berkehrs-, Kassen- und Telegraphendienst. sowie vvn den Dicnstvvrstehcrn der Balmhüse und von de» Fahrtdicnsllcttcr». Spionage in Osivreuhen. Königsberg, l8. Ja». Wegen Berrats militärischer tR inelmnisse wurde» hier ei» pvlnischer Agent zu drei Jahre» Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust, ein anderer wegen Zuführung von spionagebereite» Personen an die feindliche Spivnagezenlralc zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Aus Zulässigkeit der Polizeiaufsicht wurde i» beiden Fällen er kannt. jWTB.) Ueber 3«ü Weißrussen in Polen verhaslel. Warschau, 18. Januar. I», Verfolg des Vorgehens gegen die Hrvmada ist gestern abend anch »och der dieser Organi sation angehürende Scsinabgeordnete M iotla vcrhasiet worden, so daß jetzt alle vier de» parlamentarischen Klub der Hrvmada bildenden Abgeordneten und als fünfter ein Abgc ordncter der Unabhängigen Bauernpartei scstgenviiimeii wurde». Die wetteren Verhaftungen richten sich nicht nur gegen Weißrussen, sonder» auch K o m m »niste n. Sn wurden gestern in Warschau und Krakau umfangreiche Ber- lmftungen vvrgenvmmen. Im Gebiet der Woiwodschaft Wil», belänft sich die Zahl der verhafteten Mitglied, r und Anhäuger der »eißrusfischen Hrvmada auf ungefähr 8»a Personen. Grd) » Warschau. 18. Januar. 'Wie jetzd scstgestellt werden kan», stellt sich die Angelegenheit der Verhaftung von Abgeordneten der ivetßriissische» Minderbcitspartel und der radikale» Baiicrnpartei anders dar, als sie auttltch gemeldet wurde. Es muß heute sestgeslellt werden, daß es sich gar nicht um die Auf deckung einer großen kvininiliniilschen Organisation, sondern ganz einfach um eine neue Angrissswelle der polnischen Re gierung in de,, polnischen Teile» von Weißrußland und der Ukraine hanbelt. Die Verhaftungen erfolgten entgegen den Bestimmungen der Staatsversassnng und waren gesetzwidrig. Polens Wehrmacht. Warschau, 18. Jan. Wie von amtlicher Seite mitgctcilt wird, jetzt sich nach den Angaben der Regierung im Budget- Voranschlag sür E7 die polnische Armee zu Lande aus 17!M Offizieren. ll7W>1 Berussunlervssizicren, ferner aus 3085M Mann »ichtbernfsmüßtgc» Mannschaften zusammen. Außer dem sind in den Militärinstitntionen 5>ä.',:i Zivilsiiitkikoiräre tätig. Die polnische Seeniacht zählt 286 Dssizicre, 681 Berus» »nterofsiziere und 266V Mannichastci«, ferner llä Zivilbcamte. Zusammen nmfasü die Streitmacht Polens 2726D Personen. Ihr Unterhalt wird nach dem Blidgetvvranichlag tnsgesam! ilind I6ll Vlillionen Zloi» losten. Zurückweisung lilauischer Angriffe gegen Berlin. Berlin, 18. Januar. Wie aus Kowno gemeldet ivird, brachte der „Lietnnis" kürzlich einen Artikel, der sich mit dem deutschen G c n e r a l k o n s >i l a t in M c ui e l »nd der Tätigkeit des Konsuls befaßt. Das Blatt spricht dem Generalkonsulat gewtsserinaßen die Existenzberechtigung ab. indem cö behauptet, daß ein Staat.in Gebieten, die trüber zu ihm gehörten, sonst niemals Konsulate unterhalte. Ec behauptet ferner, daß Generalkonsnl M n d r a die Politik der Mcmelländischcn Parteien dirigiere »nd mit den Parteien über ihre Tätigkeit berate. Hierzu ist zu bemerke», daß das Generalkonsulat Memel existierte, bevor Litauen das Memelstebiet okluviertc. daß die Existenz einer Konsularbchörde in abgetretene» Gebieten bekanntlich durchaus keine Anomalie sondern vielmehr die stieget darstclle und daß. Generalkonsul Mudra insbesondere von der litauischen Regierung i» aller Form seiner Zeit das Ereauatur erhalten hat. Die nngemvhiilich »nsrcniidlicken Bemerkungen über den Generalkonsul gehen völlig fehl. Die B- banpliiug, Mndra babc mit den La»dtaa^pa''t">cn über ihre Tätigkeit verhandelt, ist unwahr. Die Unzufriedenheit iw Mcmclgebict. die man dem deutschen Generalkonsul offenbar in die Schuhe schieben will, hat in Wirklichkeit ganz andere Ursachen. i'W. T- «1 Die -eulsch-tschechischen Lustsahri- Derhan-lungen. Prag, l8. Januar. Die Bcrlm»dl»»ge» Uber ein deutsch tschechv-slvwalischcs Liisivcrkchrsablvmnten haben heute hier begonnen. Ans der Basis der in Berlin geschaffenen Grund lage dürste cö Soirnabend zum Abschluß der Verhandlungen lomnien. Dir Haiiptbedeiiinng des in Betracht kommenoen Abkommens liegt in der generellen Möglichkeit seS Ucber- fliegcno her beiderseitigen Staatsgebiete. Außerdem sollen gewisse ständige Flnglinic » eingerichtet werde», deren sofortiger Aufnahme nach Abschluß des Vertrages nichts im Wege stehen dürste. Tschechische Spionagefurchl. Die Verhaftungen Reichsdeittscher bestätigt. Prag, 18. Ja». Gestern wurden, wie schon kurz berichtet, in verschiedenen Ltädien Denlschböhmens insgesamt neu» Reichsdeutsche verhaftet, die einer biblischen Seite angehörci« Als Verliastiingsgriind wird die Beschlagnahme vvn Land karten angegeben, ans denen die G a r n i s v » st ä d t e Nord- böhmens besonders angcstrichen waren, die niit Filiale» der biblischen Sekte ziisammensallen. Der Prager deutsche Ge sandte hat den deutschen Konsul in Reichenberg beanstragt. den wetteren Tatbestand der Verhaftung sestzustellc». Indien Kat eine neue Kauptsla-l. New Delhi. 18. Januar. Bei der heutigen Einweihung der neuen indischen Hauptstadt verlaß der Btzekönig eine Bot schaft des Königs vvn England, in der der Aniisch ausge sprochen wurde, daß die neue Hauptstadt einer großen Nation würdig sei und daß sie die Fürste» »nd Völker Indiens mit den Idealen der Brüderlichkeit und der Dienstbercitschaft erfülle, durch die allein Friede» und wahrer Wohlstand gesichert werden könnten. fW. T. B.j d,vot,„t rum ^denäv88vn u. nail» 6VM Hieslor KNvnNmv«»« uns tinnnlilr müt->« LIvN» »eMo«. — Non»«r»n»- UN« 0«»«Il»oN»N»rNum» - ß --- - -- lm Notel eile NequemllclNreill-n eines mosemen Nsnses. - Angebliche ßinigkeit im Pariser Kabinett. Englische Flottenkonzentration in China. Weitere Verstärkungen bereit