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lSSvSüche« Fest in »er Ausstellung «Wir «olle« tn Treuen schaffen. Dem Land fein «eite» erhalte«: . -»., Deutsche Vauernkrastl" 8« landwirtschaftlichen Eck der Ausstellung begab sich am Lonntaa dies Fest. Artamanen zogen aus die Wiese, die sich »wischen allen Sichen hinterm Krug »um Grünen Kranze auktul, unter ihrem Führer Fritz Scholz einen Hauch LrtamanengetsteS an die Ausstellungsbesucher heranzubrtngen, -tr bald -ie primitive Naturbühne umlagerten. Wa» wollen die Artamancn? Seit sie 1024 mit Bruno Tanzmann zum erstenmal aufs Land htnauSzogen — an einem BorfrühltngS- tag mit knirschendem StS tn den Waaensurchen der Wege »um Rittergut Limbach hinaus — ist ihr Wollen das gleiche geblieben. Lanbfahrer unserer Tage sind sie, junge Menschen «uS allen Berufen der Großstadt, die die Rückwanderung an- treten, von der Stadt zum Lande. So zeigten sie an diesem spät herniederdunkelnben Nach mittag Proben ihrer Freizeiten. Sie vereinigten sich »um schlichten Gesang alter Volkslieder aus der Zeit des Bauernkriegs, aus Flandern, aus großen Tagen der deutschen Bergangenheit. Sie spielten et» Naseiispiel, „Die Zauber- aetge", und zeigten einen NUpeltanz. Sic schufen mit Proben de» BauernturncnS Helle Belustigung unter den Zuschauern, und sie ließen den Abend in Tänzen audklingen, wie sie tn der deutschen Jugendbewegung heimisch sind. Ein Bild, das sich etnprägte: unter den Sichen an einem rohen Tisch zwei Ftedelspteler und ein Zitkicrer, und davor auf dem Plan Sie tanzenden Paare in ihren schlichte» deutschen Kitteln. Ländliches Fest. —* Rückkehr Dresdner Kinder. Die zur Zeit tn Bad Tölz zur Erholung besindlichcn Dresdner Kinder kehren am Sonnabend von dort zurück und treffen am gleichen Tage S8,K0 Uhr auf dem Dresdner Hanptbahnhose ein. Die An gehörigen werden gebeten, sür Abholung der Kinder zur an gegebenen Zeit aus dem Dresdner Hauptbahnhos Sorge zu tragen. . —* Tagespreise für Straßenbahn über Mitternacht hinaus gesordert. Stadtverordneter Haupt iD.-N.s hat eine Kurze Anfrage an de» Rat cingcbracht, i» der zum Ausdruck gebracht wird, daß die Berwalluiig der Dresdner Straßenbahn N.-G. aus Anlaß des von der Reichswehr zur Feier der Rhein- la n d b e s r c i u n g auf dem Thcalcrplatz ausgcsührten großen Z a ps e n st r e i ch e s dem zu erwartenden starken Verkehre keinerlei Rechnung getragen hat, so daß die großen Menschen- Massen nur unter allergrößten Schwierigkeiten nach ihren zum Teil weit obliegenden Wohnvierteln abtranSportiert wer ten konnten. St.-B. Haupt fragt den Rat. ob er, um in Zu kunft derartige Vorkommnisse zu verhüten, von der Direktion ter Dresdner Straßenbahn A.-G. zu fordern gewillt sei, alle Möglichkeiten zum Abtransport aus Anlaß besonderer Vor kommnisse zusammeugeströmtcr Meuschcnmassen zu schassen, im besonderen, falls die Zusammenballung anläßlich von Ver anstaltungen im allgemeinen öffentlichen Interesse um mitter nächtige Zeit stattfiudet, ferner ob er in diesen Fälle» die Benützung der Straßenbahn und Autobusse über 12 Uhr nachts hinaus zum Preise sür Tngcssahrlcu gestatten wolle. —* Die Feuerwehr wurde am Lai,»tag II,4t Ul,r nach einer Fabrik lm Industriegcländc gerufen, wo ln einen, Keller eine Werkbank und Zellnloldzahnbtirstcngriffc aus »»ermittelte Weise ln Brand geraten waren. 12,28 llbr im» 2,08 Ubr wurde z» Mauchntedersch lägen nach Großcnhainer Ltraße 7b und Hopsgartenstraßc 22 auögcrückt. Aus Sem Polizeibericht Selbstmord In der vergangenen Nacht wurde die Mordkommission nach einem Grundstück am Obergraben gerufen. Dort war ein 27 Jahre alter Friseurgehilse mit einer tödlichen Schußwunde im Bett liegend aufgesunben morden. Die anfängliche Vermutung, daß ein Verbrechen vorliege, hat sich nicht bestätigt. Es wurde Selbstmord sestgestellt. Der Genannte hatte sich die tödliche Verletzung selbst beigcbracht. Diebstähle von Elnstelgköieben sind ln der Nacht zum 8. Füll an« einer tzrdgeschoßwohnuna in der Gustav.Freytag.Straße acht Ltüä wertvolle Kakteen gestohlen worden. Weiter sind ans dem Grundstück Leipziger Straße 5 8 ein 7 Meter langer, schwa-- zer G u m m i s ch l a u ch mit Messtnghalin und Gewinde sowie zwei Winkeletsen gestohlen worden. Sachdienliche Angaben erbittet die Kriminalpolizei. lLSegtliindischks SüngllbimdkW inAuerbach DaS 12. Bogtländtsche Sän-erbun-cSfrst führte am Sonn abend und Sonntag ungezählte Sängcrscharen ans ganz Westsachscn nach der retchneschmückten Göltzschtalstadt Auer bach t. V. Der 6. ordentliche Bundestag des Vogtländlschen Sängerbundes, der heute 125, Gesangvereine mit GM aktiven Sängern umfaßt, gab den Festlichkeiten den Auftakt. Außer dem Vorsitzenden des Sächsischen Sängerbundes und dem Schatzmeister des Deutschen Sängerbundes, Bürgermctster a. D. Roth (Letvztg), konnte Professor Wohlgemut- au» Leipzig begrüßt werde». Der JahreSSericht de» Vorsitzenden, Fabrikant Wetß au» Plauen k. v., er- wähnte, daß vier neue Gesangverein« Aufnahme gesunden haben, und baß Ser Bogtländtsche Sängerbund 2000 Mit- glteder zählte, als er vor zehn Jahren dte Leitung übernahm. An Stelle de» bisherigen stellvertretenden BundeSvor- sitzenden Hoehle (Plauen), der fein Amt ntedergelegt hat, " ' "esc wurde Kaufmann orgaß vom Männergesangveretn Ossian-Plauen gewählt. Für das Jahr 1031 wurden Bezirks- sängertage vorgesehen. Aus Antrag des Stadtrats Bauch lTreuen) wurde gegen zwei Stimmen beschlossen, dte Ver treter des Bogtländtsche» Sängerbundes zu beauftragen, auch tn Zukunft gegen dte Ausnahme vonFraueu- chören in den Deutschen Sängerbund zu stimmen. DaS erste Festkonzert nahm am Sonnabendabend tn der Festhalle neben dem die Stadt überragenden Schlvßturm seinen Anfang, nachdem ein starker Gewitterregen nicdcrgegangcn war. DaS riesige Fest zelt war überfüllt und der Sängerzustrom so stark, daß das ausgedehnte Podium nicht ausreichte. Dte verstärkte Stadt kapelle von Auerbach leitete das erste Festkonzert würdig ein. Der Gesamtchor bot unter der Leitung des Bundes- liedermctstcrS, Kirchenmusikdtrektor Hertel sPlauen), zwei Ehöre zum Gedächtnis der gefallenen Sangcsbrttbcr. Wunder voll abgetönt erllang von Tausenden von Stimmen M. Blum- ners „Sei getreu!" Den Höhepunkt des ersten Festkonzerts bildeten dte Chöre der Arbeitsgemeinschaft Auerbach unter Leitung des Kantors Paul Wege. Das Sopransolo für dte Chöre hatte dte Konzcrtsängertn Frau Lotte Mäder- Wohlgemnth (Leipzig) übernommen, die namentlich tn den höheren Lagen mit ihrer klaren, strahlenden Sopran stimme den wetten Raum füllte. Aus dem nachfolgende» FestkommerS entbot Bürger meister Malzahn den Willkommengruß der Fcststadt. Der Bundeövvrsitzende Weis; gab bet der Ehrung verdienter Sänger die Ernennung von Herrn August Kuchs vom Männergesangveretn Plaucner Liedertafel nach öllsähriger aktiver Mitgliedschaft znm Bundesohrenmttglted des Bogt- ländischen Sängerbundes bekannt. Der Festzug. der sich am Sonntagnachmittag bei prächtigem Sonnenschein durch die Feststadt bewegte, nahm zu seinem Vorbeimarsch 20 Minuten tn Anspruch. Rund ION Fahnen und verschiedene Festwagcn wurden mttgeführt. Nach einem zweiten Fest konzert, das hervorragende Chorwerke brachte, beendete abends ein Abschtedskoinmers das glänzend verlaufene Bogt> ländische Sängerbundesfcst. Nachrichten aus Sem LanSe Todesfall Kamenz. Im Alter von 81 Jahren verstarb der Schul direktor t. R. Oskar Keil c. Er wurde am 30. März 1848 zu Dippoldiswalde geboren,- war 1808 Hilfslehrer in Gott leuba, 1870 Lehrer in Laubcgast, daraus Lehrer an der höheren Bürgerschule tn Chemnitz, 1884 Direktor in Schön- hcide und übernahm am 13. November 1800 das Direktorat au der Bürgerschule zu Kamenz. Seiner Anregung ist cs zu danken, daß im November 1008 der Schulauöschuß zu Kamenz den Beschluß faßte, eine Realschule mit Prognmnasium ins Leben zu rufen, die der Verstorbene mährend der ersten drei Jahre auch leitete »»d um deren Gedeihen und Entwicklung er sich große Verdienste erworben hat. Schlägerei zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten Limbach. Anläßlich des hier abgehaltenen Arbeiter-Sport- und KulturtageS entspann sich am Sonnabend vor dem Gast haus „Deutsches Haus" eine Schlägerei zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. Dte Fensterscheiben des Lokals wurden eingeschlagen. Ein Natio nalsozialist trug bei der Schlägerei durch Messerstiche so schwere Verletzungen davon, daß er ins Krankenhaus etngeltefert werden mußte. Vier Kommunisten, darunter der Führer Delling aus Chemnitz sind dem hiesigen Amtsgerichts- gcfängnis zugesührt worden. 197. Sächsische Lan-es-Lotterie ». Klasse — Ziehung vom 7. Juli — 1. Ta» lLhne Gewähr) »tl lM Mark: 159666 80 006 Mark: .->14,',5 IN NW Mark: 81051 SWN Mark: II7277 »NW Mark: 144474 156227 «NW Mark: 72008 67995 114758 128402 150747 INN» Mark: 2lII> 750« 04427 28714 70792 101604 11487« 124899 144498 14948', 150075 1', 5:48 4 500 Mark: I'.ttin 17898 2-2867 85278 86992 38620 54886 56402 69466 76118 72458 7458, 78285 81704 88116 118050 128688 184897 1S7799 188185 140880 I4I041 152089 155247 157832 »ettemachrtckten vom 7 Sult ZMenekMung! S 5ikll M^Wto-LtUkM O^oNienlo» (Dtao »olkealo, Ttieiiee (V°°>ödeilG«o!8«,YGideöeckt Ddeöecß» V.'Kesea »Lcstne« «^brauset ^.Na,n sstrvel «Vun»« li.tzeeotte? Wetterlage DaS Azorenhoch ist bis Westeuropa voraestoßen. Ans Ihm strömt zu einer über Skari-üiiarvten gegen Deutschland gerichteten schwachen Randstörung und der noch über Rußland liegenden Depression seit dem Gewitter vom Sonnabend über Deutschland gemäßigt warme, feuchte maritime Lust aus westlichen Richtungen. In dieser Strömung herrscht vorwiegend wolkiges, zeitweise auch heiteres, ein wenig schwüle» Wetter. Geringen Regensall haben heute srüh Unterelb« und Unterwcscr sowie München. Der Druck steigt von West, bis Mitteleuropa an. Da» Azorenhoch dringt gegen Mitteleuropa vor. vet dieser Wetterlage ist mit vorwiegend trockenem, teil» wolkigem, teils ausheiterndem Wetter z» rechnen. ES wird gemäßigt warm bi» warm, bade, ein wenig schwül sein. * Station l bis ö von 7 Uhr morgens, übrige Elationen von 8 Uhr morgens Station Dresden Weißer Lirsch Aiesa Zuiau-Kirschs, Lheinmh Annaderg 1 b«w. 8 Ubr mora. Temperaturen höchste sie d. aeftr. Taaee liesste d.verg. Nacht Wind Richtung au» 8>V Lzr, 1V8VV O 880 NO still VV Stärke tt-12) Weiler 7 bezw. 8 Uhr mora 00 «« bet*. Wetter: o wolkenlos. > heiter, 2 halbbedeckt, 8 wolkig, « bedeckt. 5 Regen. 6 Schnee, 7 Grauvel oder Laset. 8 Dunst oder Nebel (Sichtweite weniger al» 2 Kilometers. 9 Bewitter. Temperaturen: -I- WLrme- grad«. — Kältegrad«. * In den lebten 24 Stunden Liter aui da« Quadratmeter. Dresden» am 8. Juli ISSV r Eonnenjcheindauer 9,0 Slunden. Tagesrnitleltemp. 21,6° O: Abweichung vom Nvrmaiwcrt 3,4° L. WitternngSauSflchtea Dell» «olkigeS, teils ausklareudeS, »orwiegeud trockenes Wetter, vemüßlgt war» bis war«. Dabei «i« «euig schwül. Schwach« dis mäßige ESiud« aus westliche» Richtuuge». * WafferflanS -er Slde and ihrer Zuflüsse Ka» maik s. Juli I -io 7. du» I -B Mo- dran — 99 -108 Laun Brand' eis Mel- nik oeit- merik Äuikg Dresden — ris - 228 Äö«^»4ö- 44444s 4»444»tsk44 — Mais« 4PV44 Ev/«444sl«»4^." > V -s- Dresdener Mnsik-Schul« (Nenmarkt 2). Tie letzte Con»tagS-M v r g c » a u s s ü h r » n g lehrte, daß die Anstalt über eine» gesunden Pianisten- und Vivlinistennachwiichs ver fügt, der sich auch a» große Ausgaben heranwagen kan». Sv wurde unter de» Händen von Frl. Eil» Buschmann (Schülerin von Frau Käto Schneider) die Ausführung von Beethovens Appassionata z„ einer technisch hochachtbaren und leideuschasl- lich durchpulsten Leistung, und ähnliche pianistische Vorzüge zeigten einige Schüler Direktor Hans Schneiders bei der Wiedergabe mehrerer anspruchsvoller Ehopinstückc und eiaer auch heute noch interessierenden Passacaglia des einstigen An- staltsleftrers Hermann Lcholtz. Dir Krönung der durchweg vortrefflichen Klavierlcistiiogcn brachte die konzertrcijc Aus- sührung der Lisztsche» H-Moll-Balladc durch den außer gewöhnlich begabte» Schneider-Schüler Hans Richtcr-Haascr. Sorgfältige, aber noch nicht abgeschlossene Schulung erwiesen die beiden Geiger ans den Klassen Emil Stanek und Kammer- mnstker Wagenknecht, die ein Violinkonzert von Vivaldi (A-Moll) bzw. die bekannte G-Moll-Lcge»de von Wieniawiky recht erfreulich vortrugcn. Von neuen Fortschritte» zeugte die Wiedergabe zweier srischbeschwingter „Zigenncrmüdcheiilieder" von Otto Hollstcin durch Frl. Irene Kiesel, eine stimmbcgabte Schülerin von Albina Pictzsch. Lebhafter Beisall munterte dte Studierenden zu neuen Taten auf. —ckt. -f* Shrnng des Komponisten Kurt Striegler durch den Präsidenten der türkischen Republik. Kurt Striegler über sandte dem Präsidenten der türkische» Republik Gazi Kcmal- Pascha eine Partitur seines Orchestermerkes „V ariativnen über ein türkisches O r i g i » a l t h e in a", das in, ver gangenen Januar anläßlich eines Sinsvnickonzcrtes der Staatskapelle tm Dresdner Opernhause unter des Kompo- nisten Leitung zur Uraufführung gelangte. Der Präsident gab Befehl, das Orchestermatcrial auszuschreiben, »nb ließ sich das Werk von seiner Kapelle unter Leitung seines Diri genten Sekkü-Bet in Ankara Vorspielen. — Kcmal-Pascha ließ dieser Tage Kurt Striegler als Anerkennung sein Bild mit eigenhändiger Widmung zngehen. Es ist dies das erste Bild, dem Gazi Kcmal eine Widmung eigenhändig unterschrieb und das nach dem Anolaiid vergeben wurde. -f* Universität Leipzig. Der nichiplanmäßige anßerordeni- licbe Professor an der Universität Hamburg Tr. Klingen- heben ist vom >. Oktober 1030 ab z»m planmäßigen außer ordentlichen Professor für afrikanische Sprachen in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. s* Tob eine» Düsseldorfer Komponisten. In Düsseldorf ist der Pianist, Komponist und Mnsikschriststeller Matthteu HoefnagelL im Alter vo« S4 Jahren gestorben. Hoes- nagcls, ei» gebürtiger Amsterdamer, sollte Lehrer werden: er widmete sich aber aus innerer Notwendigkeit heraus der Musik. Sehr frühe hat er, den Konzertreisen durch dte ganze Welt führten, Anerkennung und Ruhm geerntet. Bereits als Dreißigjähriger zog er sich aus dem Kouzcrtleben zurück und ließ sich tn Düsseldorf als 1-°> 2^ Musikkritiker nieder. Ausrcchterhaltung der Schwarzburgischen Landes« kapcllc in Rudolstadt, die sich weit über die Grenzen Thüringens hinaus eines anerkannten Rufes erfreute, ivar ernstlich in Frage gestellt. Doch ist in letzter Stunde zwischen Landeskapelle und Stadt eine Einigung erzielt worden, wodurch dte Kapelle in ihrem Bestand fast unverändert ge' sichert ist: auch Oper und Operette bleiben erhalten. -s* Der Retchsverband Deutscher Tonkünstler und Musik lehrer hält seine ordentliche Vcrtreterversammlung in diesem Jahre in der Zeit vom 2. bis 7. Oktober in Dresden ab. Die „Festliche Tagung" wird durch den Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Mai- v. Schillings eröffnet. In der Hanptversamin- lung wird dte bedrohte Lage des TonkünstlcrstandcS und der gesamten lebendige» Kunst Gegenstand eingehender Beratungen sein. Die Tagung wird durch eine Ausführung der Dresdner Staatsopcr, durch Orchester- und Kaminermnsikkonzerte und durch eine OratortumSaufführung tn der DretküntgSktrche festlich anSgestaltet werden. Eine Vesper in der Kreuzktrche mid eine Messe in der Hofkirche ergänzen das Programm, das ausschließlich Werke zeitgenössischer Tonsetzcr zur Ur- und Erstausführung bringt. Fcstdirtgenten sind dte General- Musikdirektoren Fritz Busch und Paul Schetnpflug und dte Staatskapellmeister Hermann Kutzschbach und Karl Pembaur. -f* DaS Schlachtfeld von Kannii. Zu unserer Mitteilung In Nr. 805 vom 2. d. M. über die Feststellung des Schlacht feldes von Kannä schreibt uns Geheimrat H. Stüren- burg: Da ich vor Jahren das Gebiet von Kannä besucht und danach über die Schlacht eine längere Abhandlung geschrieben habe, in der ich im Gegensatz z» andere» sür ihren Verlauf aus dem linke» Ufer des AusiduS eingetreten bin, habe ich natürlich die Mitteilung von der Anssindung von Massen menschlicher Gebeine gerade ans diesem linken Ufer mit einiger Gc»»gl»»ng gelesen. Aber man hätte den Grase» Schliefst», den großen Strategen, nicht tn diese Dache hincinziehe» solle». Denen berühmte unter der Aufschrift „Kannä" 1000 bis >013 geschriebene» und dann tm ersten Band seiner Schriften znsammcngcfaßten Untersuchungen behandeln die alte Schlacht nnr in 2'4 von über 200 Seiten und be schäftigen sich in keiner Weise mit der strittigen Uferfrage. Schliessen verlegt die Schlacht im Eingang und tn zwei Plan- skizzcn ans das linke Ufer mit Berufung auf HanS Delbrück» Geschichte der Kriegskunst, Bt. l. Delbrück aber hat allerdings S. 201 die von mir 1883 sür das linke und von Wilms 1803 tn einer gewiß beachtlichen Abhandlung sür das rechte Ufer vorgcbrachten Erwägungen gegeneinander abge wogen und sich mit mir für daS linke entschieden. Ent scheidend ist hier die große Uuivahrscheinlichkeit, daß sich die Römer znm Kamps aus dem rechten User zwischen Kannä und das nahe Meer etngeschobe» und die Schlacht mit verkehrter Front, d. h. mit der Richtung ans Rom gekämpft habe» mußte». Wenn die Schlacht bei Gravelotte bekanntlich mit dieser verkehrten Front von de» Deutsche» gekämpft worden ist, so war das der notwendige Schlußzug von Mvltkes genialer Strategie. gulitis Kart 7 In Berlin ist am Montag wieder einer der Mit begründer des deutschen Naturalismus, Julius Hart, der Bruder des schon 1006 verstorbenen Heinrich Hart, ans dem Lebe» geschieben. Er hat im vorigen Jahre seine» 70. Geburts tag feiern könne». Alle Literaturgeschichten erzähle» davon, wie dte Brüder Hart ansangS der 80er Jahre aus ihrer west fälischen Heimat nach Berlin gekommen sind und hier durch ihre dichterische Begabung und ihre persönliche treibende Krast zum Mittel;,unkte eines Literatenkreises wurden, ans dein die führenden Persönlichkeiten der damals neue» »»d jungen Dichtkunst hcrvvrgcgange» sind. Mit ihren „Kritischen Wassengäugcn" reinigten die Brüder Hart die dumpse Zett- atmosphäre. Mit ihren Dichtungen strebte» sic selbst gar nicht den kletnmalcndcn StimmungSnaturaliSmuS, sondern eine weltoffene und gctstticse Poesie an. Julius Hart insbesondere schuf eine hochgesttmmte und gedankentiefe Lyrik, die sich auch in schwärmerischer Prosa anölcbtc. „Triumph des Lebens" und „Stimmen der Nacht" sind die bleibenden Zeugnisse dafür. Julius Hart war überhaupt ein philosophischer »nd religiöser Mensch, der i» großen Werken „Der neue Gvtt", „Dte neue WelterkenntniS , „Reich der Erfüllung" ein „drittes Reich" über den positiven Religionen anscrbauen wollte. Wenig ist gereift von diesen Blüteuträiime», die der „Friedrichshagener Kreis", dem auch Gerhart Haiiptmann angehörte. und die „Nene Gemeinschaft", an der Wille, Bölschc „nd viele Schwarmgeister tetlnahine». Julius Hart blieb immer durch seine seine und kluge Persönlichkeit ein Mittelpunkt solch geistiger Bestrebungen, sür die die Gegenwart kein Organ mehr bat. Al» Literarhistoriker und als Theaterkrittkcr. der iahrzehntelcma am „Roten Tag" wirkte, hat Julius Hart viel seitig und immer ttesgrabend gearbeitet. Das Bild dieses reichen und zarten Geistes und feinen Menschen lebt voll ans^ geprägt tn der deutsche» GetfteSgeschtchte wett«, L.L»