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S- r» '*» -8 r» Z 4- - Np «> s LS Eh r» -6 5- 2 »» L Wirksamkeit fand ein» derattiar Anerkennung, daß im Jahre 1887 ihm die Präsidentjchast übertrage» wurde. In dieser Stell»» verblieb Frentzel bis zum Jahre 1886. wo er genieinsam mit Ernst v. Mendelssohn nicht wiedergewählt wurde, da bet der Büsten- enauete seine Stellunaiiahme zu gunsten dcS TerininregisterS, dem er als dem kleineren llebel zusttmmtr, ihn zu einem groben Teile der Koiporationsmitglieder m Gegensatz brachte. Der Name Adolf Jrenpels ist weiteren Kreisen durch seine Tätigkeit im Derüschen .Handelstage bekannt geworden, dessen Ausschuß er seit 1886 ange hörte : schon im daraustolaendrn Jahre wurde er Vizepräsident des Handelstaaes. und seit dem Jahre 1880 stand er an der Spitze des Deutschen Handelstages, dessen Verhandlungen er andertbalb Jahrzehnte hindurch stets in mustergültiger Weise geleitet hat. Ein ganz spezielles Gebiet, auf dem Geh. Rat Frentzel alS eine 'Autorität ersten Ranges galt, war das Eiscnbahntariswesen. Seit einer langen Reibe von Jahre» war er Vorsitzender des der stän digen Tarifkommission beigeaebene» Ausschusses der VerkehrS- »itercssenten, sowie Mitglied des LandeSeiseubahnratS. Auch dem Zentralausschuß der Reichsbank gehörte er an. An seine ursprüng liche kansmännische Beschäftigung lehnte sich seine Mitgliedschaft bei dem AufsichtSrat der Berliner Brotfabrik an. Viel bedeut- lainer aber war seine Zugehörigkeit zum Aussichtsrat dcr DiSkouto- gesellschast, in den er im Jahre 1887 gewählt wurde. In dieser rrigenschaft hat Adolf Frentzel besonders den oltasiatischen Unter nehmungen der DlSkontoaescllschast seine Tätigkeit gewidmet. Er war ferner Vorsitzender des Aussichtsrats der Deutsch-Asiatischen Bank und gehörte auch den Verwaltungen der unter der Führung der DiskvntogescUschasr nengegründeten Unternehmungen in Ost asien. der «chaninng-BergbaugeseNschast und der Schantung- Eisenbahngeielllchafl an. In allen diesen Aemtern genoß Geheim rat Frentzel die vollste Verehrung und das siete Vertraue» seiner Mitarbeiter. Seine vortrefflichen Ebaraktereigeuschasten haben ihn, einen großen Kreis treuer Freunde geschaffen, die nun an der Bahre des Dahingcichiedenen trauern. Im Mai d. I. wurde dein Geb. Kommerzienrat Adolf Frentzel der Rote Adler-Orden Klane verliehen: diese Auszeichnung ist die höchste, welche Angehörigen des Kaufinannsstaiides in Preußen bisher zu teil geworden nt. Tre dunkelgefärbten Degen- und Säbel- > cheiden werden, wie die „Voss. Ztg." schreibt, bereits mehr- rach von Offizieren in Berlin getragen. Der Fortfall der blanken, vernickelten Scheiden macht die Uniform unseres Heeres für den Kriegsfall erheblich geeigneter, aber auch gleichzeitig um. einen blanken, allerdings zwecklosen Schmuck ärmer, der doch so in die Augen fällt, daß das Publikum in den Straßen diese Ilnifornr-Aenderung vielfach ohne weiteres bemerkt. Die blanken Säbelscheiden waren bei der heutigen Vervollkommnung der Feuerivaffen und dem hohen Entwicklungsgrade der Jernrohr- tcchnik nickt mehr als krregSbrauchbar zu bezeichnen. Beson ders bei Sonnenschein verrieten sie durch Blinken und Blitzen das Herannaheu von Truppen auf die allergrößte» Entfer nungen und ermöglichten es der Artillerie, ihre weitesten Schuß- arenzen auszunutzen, wobei sie recht zuverlässige Anhaltspunkte für die Beobachtung der Geschoßwirkung lieferten. Für das Jnfanterieseuer erleichterten blanke Säbelscheiden oft das Ab kommen beim Schießen und somit auch das Treffen. Diesen Verhältnissen ist bereits vor einigen Jahren bei unseren Schutz truppen und der ostasiatischen B-Batzungsbrigade Rechnung ge tragen, wo alles Blanke und Blitzende an der Uniform ver schwunden ist., Für die vielfach zur Einführung vorgeschlagenen Lederscheiden fällt entschieden der Vorteil recht großer Leichtig keit ins Gewicht, jedoch sind Lederscheideu rechr wenig wider standsfähig und besonders bei anhaltend nasser Witterung dem Verderben leicht ausgeseht und daher für die Zwecke des Land heeres nicht empfehlenswert. Freilich trugen die Jnsanlerie- osfiziere von der Regierungszeit des Großen Kurfürsten bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts ihren D«gen in einer Lederschelde, aber datz diese nach der Abschaffung 'des Spontons später im Kriegsfälle nicht in der gewünschten Weise genügten, bewies der Umstand, daß in unseren letzten drei großen Kriegen, sowie auch in den Feldzügen vorher sich jeder Offizier mit einem leistungs- und widerstandsfähigen sogenannten „Kriegssäbel" in Stahlscheide selbst bewaffnete, der recht oft schon eine abenteuerliche Vergangenheit aufweisen konnte und in der Regel besonders für den »»berittenen Offizier bedeutend zu schwer war. Auch bezüglich der Kostenfragc hat mau einen glück lichen Griff getan, denn die dunkel brünierten Scheiden haben sich bei den Trageversucken auch bezüglich der Beständigkeit der Brünierungssarbe als sehr haltbar erwiesen, während die blanken Scheiden im Gegensatz hierzu von Zeit zu Zeit neu vernickelt werden mußten. Die bisherigen, als praktisch erprobten Säbel und Degen sind im übrigen bis auf die dunkle Färbung der Scheiden ohne sonstige Veränderungen beibehalten, so daß den Offizieren keine größeren Kosten durch etwaige Neubeschaffungen erwachsen. Bei der kürzlich in Berlin abgehaltenen Schulkonrerenz, bei der Baden durch das Mitglied des Obestchnlrats Geheinirats von Sallwürk vertreten war, gelang es bekanntlich nicht, das Karlsruher M ä d ch e n g y m n a s i u m in die Zahl der Anstalten ansznnehmen, deren Abitnrientenzengnisse von allen Bundesstaate» anerkannt werden Dagegen stebt nach den „Best. Neust. Nachr," durch Entschließung des Bnndesrats zu erwarten, daß die Abiturientinnen des MäochengtimncisiuiiiS wenigstens zu den niedizinisthcn Staatsprüfungen im ganzen Tentschen Reich zugclassen werden. Zum Prozeß Hüger erhält die „Köln. Ztg." eine längere Zuschrift von einem alten Offizier, in der es u. a. heißt: „Die Heeresverwaltung spreche ich bei der Angelegenheit vollkommen frei. Sie, die entscheidenden Vorgesetzten, die Ehrenräte und Ehrengerichte haben meines Erachtens ihre Pflicht, im vollsten Maße getan. Nur ein Umstand mißfällt mir. Wie kommt es, daß ein Mann wie der Oberst Hüger, dessen Verdienste in solda tischer, artilleristischer und die Verbesserung der Beschirrnng be treffender Beziehung kein alter Artillerist leugnen wird, vom Mililarkabinett sr. Majestät zur Kommandierung nach Württem berg empfohlen wird? Es liegt einem alten Offizier, der preußisch bis auf die Knochen ist, fern, zu wünschen, daß nicht stramme, preußisch denkende Offiziere zu den Kontingenten anderer Bundes staaten versetzt oder kommandiert werden: das aber ist in aller erster Linie zu berücksichtigen bei der Wahl der Persönlichkeit: sie muß durchaus sicher im Takt sein. Ob ein znni Regiments kommandeur Heranslehender befähigt ist. die schwierigen Ausgabe» zu erfüllen, die seiner bei einer Koniinandiernng nach Württem berg nach Hügers eigenen Worten in seiner ersten Flugschrift harren, muß das Kabinett beurteilen können, und es ist ein beil loser Mißgriff, einen Offizier dorthin zu senden, dem cs an dem notwendigen Takt gebricht. Hinzu koinint noch ein zweiter kleiner Mißgriff des damaligen Ehefs des Militärkabinetts, daß er dem Obersten Hüger geantwortet hat. die Beschwerde des Hanptmanns Sri,mahl sei nur der Tropfen gewesen, der das Faß znm Ueber- lanfen gebracht habe, so etwas kann der Chct cmeS Militär kabinetts wohl denken, aber er darf es nie sagen oder gar einem Manne schreiben, dem das gerade zngestoßen ist. Der Kabinetts chef glaubte eben eine» alten Offizier vor sich zu haben, dem man durch so etwas gut und väterlich beschwichtigend zureden konnte. Daß das aber kein Balsam, sondern Gift für die Wunde war. die sich als eine so böse erwiesen hatte, mutzte ein Menschenkenner ersten Ranges wissen, wie es ein Kabinettschef sein muß." Fraistrcich. Das Ende des Erzschwindlers Alton wurde bereits gemeldet. Von Arton war in Paris zuerst ge legentlich des Krachs der „Französischen Dynamitgesell>chast" die Rede. Arton, der sich schon früher in Italien und Frankreich an allen möglichen finanziellen Unternehmungen beteiligt hatte, wurde zu Anfang der 90er Jahre zusammen mit dem Senator Leguay Administrator der vom ehemaligen Minister Barbe ge gründeten Tyncimitgesellschaft. Leguap hatte sich aus Schwäche ganz und gar der Leitung Artons anvertraut und überlieh diesem all« finanziellen und kommerziellen Geschäfte der Gesellschaft. Arton benutzte diese Gelegenheit, um allerlei schmutzige Geschäfte aus eigene Rechnung zu unternehmen und zu diesem Zwecke sich 3 Millionen 700tXXZ Franken von der Gesellschaft zu borgen, die er natürlich niemals znrückerstattet hat. Leguay wutcke der Mitschuld an dem Unterschleife angeklagt und am 15. Februar 1898 vom Schwurgericht zu 5 Jahren und 3000 Franken Geld strafe verurteilt. Arton hatte sich sofort, als der Skandal aus gebrochen war, aus dem Staube gemacht, und alle Anstrengungen, die dann gemacht wurden, um seiner lzabhast zu werden, blieben erfolglos. Die Affäre der Dnnamitgesellschost war schon etwas in Vergessenheit geraten, da begann Plötzlich der Panama- Skandal. Es wurde nun bekannt, daß Arton auch b'.'r eine Hauptrolle gespielt und namentlich mit Geldern der Panama »»'K k-tzLÄ! Unternebmuna günstig zu stimmen und gleichzeitig bei dies« Gelegenheit selb,» gute Geschäfte machen. Er hatte, wie eS dann hieß. die Namen der bestochenen Deputierten mit de, de- treffenden ihnen zuertruten Summen sorgsam ausnotiert, und dieses „Notizbuch bewirkt« «», bah in den neunziger Jahren die von den verschiedenen Ministerien zur Verfolgung Arton» ausgesandten Gebeiurpolizisten ihn angeblich nirgend» finden konnten, tatsächlich aber mehrere Male, wie seinerzeit der Ge- heimagent Dupas in Bened», dann aber „aus in Venedig, wohl mit ihm zusammrntrase», „ >s höheren Befehl", um die kompromittierte« Deputierten zu „retten", entschlüpfen lasten mußten. Dies« „offizielle" Verfolgung Arton» wurde ohne Ergebnis fortgesetzt, bi» dem Ministerpräsidenten Bourgeois im November 1866 mit- geteilt wurde, daß Arton sich unter dem Namen Henri Newman in London ausbalte und Bourgeois dann, sobald er sich seiner Identität versichert hatte, ihn in London verhaften ließ. Im Juni 1896 wurde Arton wegen Fälschung und Unterschlagung vo» 4 Millionen zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. Aber ouö dann noch blieb das Damokles-Schwert über jenen Parlamen tariern, die Anlaß zu einem schlechten Gewissen hatten. Im Mär, 1897 machte er tm Gefänan,» einige Aussagen, di« zur Verhaftung mehrerer Deputierten führten. Allein inzwischen war mit DreyfuS ein weit größeres Gestirn am Himmel de» sranzö- fischen Skandal-BedürsnisteS aufgestiegen. Panama interessiert« nicht mehr, und Arton ist ein toter Voann gewesen längst ehe er starb. Vielleicht lebt aber der Schrecken noch einmal auf. den sein Name für schlimme Parlamentarier einst hatte. Wer weiß, ob nicht sein Nachlaß allerlei zu Tage fördert, womit eine neue Skandal-Aera beginnen könnte. England. Premierminister Baisour hat eine Bersammlung der konservativen Partei einberufen. In den Wandelgängen des Unterhauses herrscht die Meinung, daß die Versammlung, deren Besuch, wie man glaubt, ein sehr starker sein wird, die Herbei- sübrung einer frühzeitige» Auflösung des Hauses bezwecke oder andeute, daß eine Herbstversammlung eknberufrn werde» soll, um die Vorschläge betr. die Neueinteilung der Wahlkreise abzulehnen. erkrankten nach dem Genüsse von Tee 15 Arbeiter. Während der Nacht zeigte» sich bei ihnen Vergiftungs-Symptome, und fünf Arbeiter starben unter schreckliche» Qualen. In der gleichen Nacht wurde ein Arbeiter, der vor dem Tore der Werkstätten aus Posten stand, von unbekannter Hand ermordet. Alle er krankten Arbeiter gehören der von ver Regierung organisierten patriotischen Partei cm, die den Sozialismus bekämpfen soll. Die revolutionäre Partei verbreitete eine Flugschrift, in der sie die Arbeiter warnt, sich der patriotischen Partei anznschliehen, da sie beschlossen habe, alle ihre Mitglieder aus gewaltsamem Wege zu beseitigen. Kunst und Wissenschaft. st Residenztheater. Heute wird der dreiaktige Schwank „Lustige Ehemänner" wiederholt. Morgen findet die Premiere des Lustspiels „Die glückliche Gilbert" vo» Maurice Hennegnin und Paul Bilhaud statt. st Im Ccntral-Thcater wird heute zum 5. Male „Bk. d. R." Mitglied des Reichstages) von Heinz Gordon ansgeführt. st Internationale Ausstellung für graphische Kunst. iXIIa.s Nach den reichsdentschcn sollen »»»mehr zuerst die Künstler des österreichischen .Kaiserstaates in der kritischen Würdigung zu Worte koinincn Einen ihrer Großen, der erst jüngst mit dem übliche» Trara als „Meister" für daS große Publikum entdeckt worden ist, während die Habitus» unserer Kunstausstellungen ihn schon längst glS der Besten einen schätzte», findet man in der Eingangshalle, Fcrd. S ch m uher. Zum Lobe seiner Schabkunstblättcr, die man hier erfreulicherweise zahlreich zufammengebracht hat, etwas Neues sagen zu wollen, ist nicht möglich. Nur das große Joachim- Quartett, Pani Heyses ausdrucksvoller Künstlerkopf und die in prächtiger Plastik wunderbar lebendig erfaßte Dame mit dem Pferd sollen noch einmal besonders hervorgehoben werden. Weniger bekannt als diese Blätter dürften die Arbeiten von Simau Jmrc sein, dessen nicht selten spaßhafte, immer gleich charakteristische Tierbilber in der eigenartigen Schwarzweiß-Technik zu den anziehendsten Beiträgen der ganzen Ausstellung gehören. Habe» uns diese Blätter schon in den zweiten, zum Teil auch bereits in den dritte», dcnKnppelsnal, hinübergcführt, so sind aus jenen noch die beiden landschaftlichen Pastelle des früheren Dresd ners M. G. S t r e m c l - Bozen zu nenne» und ein figürliches Farbstiftbild von F. A re n t o w ic z - Krakau, das gleich den beiden anderen im Kuppeisaale placierten Bildnissen des Künstlers juiiae ruthenische Mädchen in ihrer nationale» Tracht mit liebe voller Sorgfalt miedergibt. Im übrigen ist das Gros der öster reichischen Künstler in dem Kuppeisaale vereinigt, wo sie auf den Pulten rechts vom Eingänge znm letzten Saale mit C. V. EzeselkaS Holzschnitten in Schwarz-Weiß beginnen, die die Arbeitsräume der Wiener Staatsdruckcrci mit minutiöser Genauig keit zur Darstellung bringen. Nach ihnen sind die hübschen far bigen Holzschnitte Hugo Hcnnebergs zn nennen, die, aus die Länge der Pulte zerstreut, zusammengeslellt eine ganz stattliche Kollektion nusmachen würden. DaS Gleiche gilt von den Kvblc- und Agnarellzeichnnngen von W. I. I a e g e r - Raspenau, die Baum- und Waldstudien zumeist ans der Dachauer Gegend bieten und in ihrer bewundernswerten Naturtrene ein fleißiges und an dauerndes Studium bezeigen. Max Kurzweil ist außer seinem " len lithographierten Fischerhafen in zweimaligem Abdruck no ei» apartes Selbstbildnis in der Art Ballotons vertreten, da ings sehr ans der Ferne betrachtet sei» will. Hermine Laukota, die durch ihren gehaltvollen Zyklus „Erdendunst" uns noch in bester Erinnerung« ist, und Josef Danilowah haben je eine Radierung ausgestellt, jene ein sein ausgeführtes Waldteichbildchen, dieser eine Gruppe ärmlicher „Kohlenklauberin- neu" in mehrfarbiger Ausführung. Bemerkenswert sind auch die farbigen Darstellungen Earl Pippichs: vor allem zeichnet sich ein Wiener Ehnstkindelmarkt durch reiche Belebung und gefällige ' "on besser resven f teiirdrucke „junge Komposition aus. Ferdinand Andrt war in und vielseitiger vertreten. Seine farbigen Tannen" und die leicht javanisierrnde „Salzburgerin" geben nur ein verhältnismäßig schwaches Abbild von seinem starken Können. Auch der treffliche, ungemein fruchtbare William Unger. der Meister der Wiener Radiererschule, ist nur in einem einzigen Blatte zu bewundern, einem Straßenbild aus Amalfi. Besser ist da der Troppnuer Adolf Zdrasila weggekommen, von dem man monochrome und mehrfarbige Holzschnitte, Steindrucke und Radie rungen in buntem Durcheinander von verschiedene» Qualitäten sieht. Oswald Roux' „Ziehende Gäule" in farbiger Radierung bedeuten eine starke Talentprobe impressionistischer Technik, wäh rend die Holzschnitte C. A. Reichels — Landschaften und „Mädchen mit Bulldogge" — wieder deutlich das Studium der ostasiatiscbcn Kunst verraten.- Als hervorragender Künstler der Radicrtecynik zeigen sich ferner Ludwig Michalek — das spm- che GelehrienbitdniS des Professors Gompertz sei besonders erwähnt —, Heinrich Iakesch, Adolf Kaspar, Richard Lux »nd Richard Kratky. Mehrseitiger zeigt sich E. v. Kemps- Fahrenfeld in seinen Radierungen, Aquarell- und Rötelftudirn; ein Teil seiner nette», wenir auch nicht sehr persönlich gehaltenen v. Dutczynska aus ; auch ihr kleines, wenn auch recht buntes Osterbildchen würde als „angewandte Kunst" trefflich Verwendung finden können. Slavischer Geburt dürsten wohl der jetzt in Mün chen wirkende Wassily KandiiiSky, der durch eine stark bteder- meiernde Abendpromennde in farbigem Holzschnitt vertreten ist, und Ludwig Vacatko sein, der, zugleich als namhafter Tier- plastikcr bekannt, seinem Genre auch in dem lithographierten „Hirschkampf" getreu geblieben ist. Als Landsleute des schon genannten Axentowicz erscheinen noch Trojano wsku und Lson Wycrotcowsky mit Landschaften in farbigem Stein druck, letzterer auch mit einem Porträt, aus dem die Wirkung wohl hinter den aufgewandten Mitteln stark zurm kleine, wen an- nder« htitvrliqer doktor,ubtlänm. dt« Universität und promov einer Diss«tatton „Urbee Obligationen". sZumFall Tdoma-Ltzod« mann selbst das Wort in einer an „Entgegnung". ES heißt da: .Dt« TlwmaFür seinen Freund Thod« vor Ebaratter alle Ehr«: sie ist von Dankbarkeit diktiert. Aber dies« Gefühl klaren Blick umnebelt. Thoma verkehrt di sich mit seiner Darstellung an eine falj über die Bücher Meier-ÄräfeS möge er Herr Meier-Gräfe wird ihn, zu antworten . Thvde. sondern Tdode hat imch angegriffen. . ^ Gefühle, die den Herren Thode und Thoma heilig sind, verspi sondern Thode hat der Kunst-Anschauung, die mich ers infamierende Bcweagründe uiitergelegt. Freuich stellt man «» so dar. als ob die Reporter, deren sich Herr Thode bedient, Worte ihres Meister» sinnentstellend wtedergegeben hätten. Dan» hätte Thode, als er vor dem Publikum den Gegenstand diese, Polemik berührte, die Pflicht gehabt, seine übereifrigen Partei- Snger mit klaren Worten ,u desavouieren. Denn ,u Er äruna veranlaßt« mich einzig und allein TdooeS Insinuation, der mprrssioniSmuS sei eine von einem kleinen Berlin« Kreise aus seschäftsriicksichten zur Schau getragene und zu Markt gebrachte unstanschauung. Wenn Herr Thoma mir vorwtrft. vaß ich ssor Wickhoff in Wien als Eideshelsrr gegen seinen Freund herangezogen habe, so lag der Grund eine erste Autorität auf dem Gebiete anerkannt ist Nicht, wie Herr Thoma „ Meinungsverschiedenheit, nicht um Ansi sondern Wickhoff hat Thode eine Reihe gewiesen. Hätte Herr Geheimrat Thooc seiner Kennerschaft zu entkräften vermocht, . schwiegen. Ich bin alt genug, um zu wisse Anhänger überzeugt: deshalb habe ich nie a aemacht. Widersacher zu meine» Ansicht Ich maße mir nicht an, dem deutschei rauben, ich gestatte mir nur gegen die Ui erbeben, mit der Herr Thode oas, was er «ng «m t e» sich. . mer nach lese vernichtende Kritik er hätte schwerlich ge- en. daß man nur seine en vergeblichen Bestück, bekehren zu wolle» eine Ideale zu Etnsvruch zu t und gültig samkeit . für recht . ckbleibt. Josel ^ iewicz' kleine, wenig auffallende, aber ungemein subtil auk- aeführte Radierungen von Straßenbildrrn aus aller Herren Länder führen uns schon in die Hauptstadt von Russisch-Polen, wie in diesem einen Künstler sicher eine nicht zu unterschätzende Ver tretung gefunden hat. —ll. i Der Geheime Justizrat Dr. jur. FelixDahni» BreSlan, der Schöpfer des Romans „Der Kanws um Rom" und vieler Hr hält, als das Ideal des gesamten deutschen Volkes proklamiert Malerisch und poetisch ist nicht nur „die mondbeglänztr Zauber nacht, die den Sinn gefangen hält", sondern auch — um mich der Worte des Herrn Thoma zu bedienen — „zwischen Berlin und Buxtehude" gibt es dessen genug. Die Kraft der Darstellung, nicht die Wahl des Stoffes, macht den Künstler. Durch kein Dogma, durch keine noch so volltönende Phrase, durch kein nationalisierendes Schlagwort kann daS weite Reich und daS freie Recht der Persönlichkeit eingeengt und beschränkt werden." f Das Gastspiel der Wiener Burgtheater- Schau s p i e l r r brachte dem „Berliner Theater" in 12 Abenden eine B rii t t o - E i n n a b m e von 5 4 5 5K> M k. ES dürften dies die höchsten Einnahmen sein, die je in den Sommermonaten ln Berlin erzielt wurden Mit diesem Gastspiel schlossen auch die Direktoren Halm und Graul ihre Tätigkeit am „Berliner Theater". Wie der „Franks Ztg." aus Basel berichtet wird, ver breitet sich in einer Botschaft a» den Großen Rat der Reaierungs- ral über die Frage der Erbauung eines neuen Stadt theaters, und zwar auf dem Platze des alten, das in der Rächt vom 6. zum 7. Oktober v. I. niedrrgebrannt ist. Darnach soll voni Bau eines JuterimstheaterS abgesehen werden. Die ge minien Baukosten würden l bOOO Francs betragen, einschließlich eines Betriebsfonds von LOOOiO Francs. st Im Alter von 70 Jahren ist in Kopenhagen der Tonsetzer Jörgen Mailing gestorben. Während des Druckes etngegangen« Neueste Drahtmeldimgeu. Budapest. Der leitende Ausschuß der koalierten Opposition erließ eine Erklärung gegen die Regierung, in welcher cS als jedermanns Pflicht erklär, wird, dem inkonstittitionellen Kabinett Fejervary alle öffentlichen Leistungen zu versagen. Die Lokalbehörden mü> autonomen Behörden seien berechtigt, die Mitwirkung bei der Steuer erhebung und der Rekrutierung abzulehnen. Bon der Regierung deshalb etwa abgesetzte Beamte sollen entschädigt und die Regie rung haftbar gemacht werden. Stockholm. Das Flaggschiff „Kaiser Wik- Helm I I." wird mit dem zweiten Geschwader d« dentschen chlachtflotte und einer TorpedobootS-Flotill« «n hiesigen Kriegshasen etwa am 3. August eintrefsen. Newyork, Gegenüber dem Petersburger Vertreter der „Associated Preß" erklärte Witte: Rußland will keineswegs den Frieden um jeden Preis. Ter Kaiser bevollmächtigte mich, sesizustellen, ob ein Friedensschluß möglich sei, und gab mir genaue Weisungen: ihm verbleibt die letzte Entscheidung. Ich bin ein offener Friedensfreund, fürchte akwr, Jap««» Be dingungen werden unannehmbar sein. Witte fügte hinzu, die innere Krisis werde vorübergehen und Rußland wiÄÜkr «ine der vorherrschenden Mächte des europäischen Konzerts werden Caracas. Venezuela bezahlte der englischen und der deutschen Gesandtschaft 2 767 959 BolivareS al» erste Sechsmonatsrate gemäß dem neuen Vertrag« hetrefsend die Konversion der auswärtigen Schuld. Djiddah. Der Großscherif von Mekka tsi in der vergangenen Nacht gestorben. VSetterderki»» de« Kgl. Gächs. Mrirorolog. Institut« tu Dresden vom 18. Juli 8 Uhr morgen« lTemveratnr nach Eelstu»). «nwon». Name Wetterlage in Eurova am 16. Juli 8 Uhr fekth t s Ltornow, 7>N v>»> -»ad «2 IHNlNanId! dt iavarnnd , ka ik»d»«»<!S! dd itoclholm §op«nhag. M»m»I Lwinem. SkaakN S,l« ambg. 1 »Ider »1 Mchtung u Ltttrk« d»«ANnde« «etter rp. NNV Ichw. wolNa ff" rr leicht wEg chm V mätztg bedeckt o Mich hälbbed nv leicht molkta ch>3 »80 IN»«. haldded 418 nach dedeckt -t'8 cv leicht welNg Iw «V mStzlk, wolltg (IN leicht bedeckt ch>7 881V Ichw^dedeckt chl» ZV schwach'Regt» 4l»! StaNan». Siam« «cM, Aachen « Berlin «arllrut« Franks. M. Me« k ar>4 I» iünchea 8 Drelden 1 am S»„a »»,«r Druck mit einem Minimum von 718 Mm. an der schen Küste bedeckt das Nord- und Ostseeaebiet, während al« ieilter, mäßig hoher Druck, mit einem Maximum von 788 Mn west.Eurapa, den zentralen Kontinent bedeckt. Daher kige, etwas kühler« Wetter an, an der Küfte regw Daher hält das tuhl !« regnet ««7 Fort», wattigen, vorwiegend trocknen Letter« ohne wesentltcd« Wänneitndenmg . . .ir-r . ^ ^ - ... wahrlitemlich. wiegend trocken, meter: Mittel. .rognose Temperatur: ! ür den IS. Juli. Wetter: Wolkig, vor- ormal. Wtndursptung: Südwest, «aro- Witternng in Sachsen am 17. Juli. r«m». «in» «»«an re«». ec»«»» -5-e m 2 Zs hvh« w § Mn» Drelden Nb 21 7 >».« nrv 2 2« Metderg Schneeder« Elster »RI l».1 >«.» V , «, Lew»«, ,17 22 0 I«.« vv i 22.« «»» ölchadraß -vemtzin 220 »oo AN 22.» l»» VNV l »,l Attenberg Reldenhal» Ktchielbera 7», »7.0 „9 srv , 1,2 ZlUaa Sdemnt» 2S8 N10 2tt, I«s« 3 " » l 2 772 IHN IS7 l«0 >2,0 n.l T z «7 » l VtS zum Mittag de» 17. Juli fanden im Anschluß an di» <S«v«e»r vam Vortag, welche zum Teil eebebllche Niederschläge gebracht ' " (Leipzig S» Mm >. noch zeitwetse Regensäll« statt: am Nachmittag! von neuein vielsach hellere», trockne« Wetter «In. Di« Temperatur s nur zwischen einen» Minimum von 11.» Sr. (Ftchtelbergl und einem M» m»m von »8 Ar. (Leimt»): da« Barometer begann wieder schwa ltn. Meldung vom Flchielberg: Vormittag» «nd nachmittag» Sonnenuntergang glänzend gelb, Ausgang nicht sichtbar. gen. ! Nebel, Dresden, 18. Juli. Barometer »on Optiker 2duard Wiegand (vorm. OSkar vbsoldt, WaNftraße 8. «bend» 8 Uhr: 781 ' 8 gefallen. Tbermomeu. Mph nach EelsluS. Temperatur: Wärme, ntedrtgst« 13 Sr. wärm,. Wechselnd« Bewölkung. "ZN