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Dieses Blatt wird den Lesern von Dresden ^ ^ ^ 11L /I /I ^1 und Umgebung am Tage vorher bereits als zugestcllt, während cs die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedW: »I».Dre»d,itrNa»nchIk>i estckelnen 8,ll» »orgc»I; die >tztt>rker in Dresden und der »ackckkn UmMnni,. wo die Zut.-ckun» durch kl«e»c Bo en Ml aut Sonn- oder iteikriaak wlae». in «wer 'Teiinusaubeu, adend» und morneu« »uakilcUt. . Nachdruck aller Arlckel II. Ori»>nal. Millcrlunnen nur mit deullichcr Ouellenauaabkl.Drkdd Nack». l »ulallla^ Nacklraaiichk L'.vnvrar- nnuniiche bleche» unberuckiichlial: nnverlanale Manniknpte werden nicht aulbewalirt. relearammAdrelie: -iachrtchten Dresden. Mreigen-canf. Simalime von An tun di „ungen bid nachmiilaaS s Uln. Tonn und ireierlanL nur Manenltrakc b« von n bid V-tUkr Die l walline Grund «eile lca e Tilden! da Dkg, An kündigmigen auf der Driuailette Zcüe is Pin : dle 2ll>alline Zeile als „Sin aelandl" oder aui Termite so Pla In Nummern nach Tom, und gciei iancn l- d« Lwaliiae Grundreilcn go. <>o be» so und «o Pin nach de iondereni Tarif. Auswärtige Aul träne nur »egen Pornuslmadlnnn. Bklinblälter werden mit t»P'n. berechnet. aerilivkechailichknsil «ml l Sir. U und Ar. 2090 lli'esliliei' VormekelullLs ^L8lLl1 von vtto Vüttivr, ^ «r.L38. Smä: Depeschen. Hvsiiachiicbtcn, .Haupiversanimlimg dcS Bcieins denffchcr Strnßenvabn und Kleinbahnvcrwaltniigcn, GcrichlSveihandlunge». Proiessor Eduard Büchel ß. Aus FranlreichS Südvstcn. Frei,«!,, 28. August 1903. Neueste Drahtmcld»»»«» vom 27. August Potsdam. Der Kronprinz ist heute früh 6'/u Uhr hier cingetrossen. München. Die „Münchener N. N." veröffentlichen eine Unterredung eines ihrer Redakteure mit dein neuen Schah sekretär Freihcrrn v. Stenge!, fehlerer erklärte u. a., was die Frage der Neichssinanzresorm belrcsse. ja müsse man die Sachlage möglichst nüchtern ausfasseu. Er glaube, daß man sehr zufrieden sein könne, wenn es zunächst gelänge, ein Einver ständnis unter den gesetzgebenden Faktoren über die Beseitigung der schlimmsten Ucbelstände herbcizusührcn, die im Lause der Jahre allmählich hervorgetrcten seien, und wenn cs insbesondere gelänge, die verwickelten finanziellen Beziehungen zwischen dem Reiche und den Einzclstaaten klar zu ordnen und im Ncichshans- haltsetat die sehr erwünschte größere Festigkeit herbelZnfübrcn. Es mutzte auch bald der Ansang mit einer planmäßige» schntdcn- Nlgung gemacht werden. Zunächst bedürfe cs besonders der Sanierung des Neichsinvalidenfonds, der augenblicklich sehr sin Argen liege, und dessen Sanierung er für besonders dringend erachte. Das Weitere würde man wohl der Zukunft überlassen müssen. Bon der Eröffnung neuer dauernder Stcuergncllcn im Reiche lcr wisse nicht, lvie der Reichskanzler darüber deukej, lasse sich schwer etwas sagem bevor nicht fcstslehe, welche Mehr- crträgnisse der neue Zolltarif bringe und lvie weit die künstsgeii Handelsverträge die wirtschaftliche Lage beeinflussen wurden. Wien. Die .Wiener Zeitung" veröffentlich! Verordnungen der Minister der Finanzen und des .Handels, durch welche die Zollbeijandlung des Zuckers mit den Bestimmungen der Brüsseler Konvention in Einklang gebracht wird, Paris. Der „Gaulois" meldet den Rücktritt des Komman danten der Kavallerie des 9. Armeekorps, Generals Lcs- maisonS. — „Petit Journal" und „Echo de Poris" bringen Einzelheiten über das Gefecht bei Taghit. Danach hat der Kamm drei Tage gedauert. Die Zahl der Beraber wird ans MO angegeben. Die französischen Truvven sollen 6 Tote und M Verwundete gehabt haben — Die „Libre Parole" meldet aus Lorient: Die Arbeiter in Hcnnebout und diejenigen des Aisenals^tn Lorlent benachrichtigten , Heu Untcrpräsckten, 'daß sieden streik wieder ausnchmen wtkrdrn, wenn «l den ver urteilten Arbeiten: die Strafe vollzogen werden sollte und ihnen nicht dis Versetzung des Staatsanwalts und des Gcneralhasen- insoektors bewilligt würde. Zugleich fordern sic die Verlegung des 62, Infanterie-Regiments. Brest. Das Sectribnnal hat gegen eine große Anzahl von Arbeitern eine Untersuchung cingcleitet. Es handelt sich >nn einen Gewaltakt von etwa 200 Arbeitern gegen die Gen darmerie. De Arbeiter hatten sich eines gewissen Lcmcncier angenommen und suchten seine Verhaftung durch Ltcinwürse zu verhindern. London. De „Times" melden aus Schanghai von gestern: Das chinesische Auswärtige Amt telegraphierte an die mit der Revision der Verträge beauftragten Konimissarc, dass die chinesiiche^Regierung beschlossen habe, den Zunderungen der Bereinigten Staaten und Japans entgegenziikominen und dem- gemätz Mukdcn und Tatungkau am 5. Oktober snr den aus wärtigen Handel öffnen werde. Petersburg. Ter „Nowoje Wremja" zufolge ent gleiste gestern intolge böswilliger Entfernung der Schicnen- schraubcn ein Personenzng der Südwcstbahn unweit der Station Jastow. Der Maschinist und ein Kondukteur wurden getötet und acht Fahrgäste leicht verletzt. Oertliches uud Sächsisches. Dresden. 27. August. —* Se, Königk. Hoheit der Kro iPrinz traf am 25, d, M, nachmittags 5 Uhr per Automobil, von Kalkreuth kommend, vor seinem Absteigequartier, dem „Hotel znm Blauen Stern", in Meißen ein. In seiner Begleitung befand sich Hnnvtinann Hentsch vom Gencralstabe. Der Kronprinz benutzte dieselben Zimmer, die kürzlich dem Prinzen Johann Georg bei seinem dortigen Aufenthalte gedient habe». Gegen 8 Uhr begab sich der Kron prinz nach dem „Königlichen Burgkeller" uud begrüßte dort die zahlreich versammelten Offiziere der iu Meißen und Umgegend einquartiertcn Truppen, se. Königliche Hoheit svcisie im Garten und verweilte dann noch im Saale bis gegen halb 10 Uhr. Am anderen Morgen begab sich der Kronprinz ins Mauövergcländc Heilte ritt der Prinz z» dem südöstlich Großenhains slattsindcndcn DwisionSinnnüllcr der 23. Division und fuhr nach Manöve^chluß nach Meißen, wo er wiederum im Holet „Blauer Stern" Quartier nahm. Moracn beabsichtigt er, dem Manöver der 32. Division westlich Meißen beiznwohnen, sodann sür die Nacht ziiin 20. August aus Rittergut Seußlitz O.narticr zu nebwcn und sich am Sonnabend früh znm Manöver der 23. Division gegen markierten Feind zu begeben, welches nördlich Meißen stattsindet. Die Rückkehr des Kronprinzen nach Dresden erfolgt voraussicht lich Sonnabend mittag. —* Tie Gräfin v. Montignoso. ehemalige Kron prinzessin von Sachsen, kehrt, wie ans Salzburg belichtet wird, von Schloß Ronno nach Lindau zurück, wenn der Vater Lindau verlassen hat. —* Die russische Fürstin Urnssosf, welche zur Zeit aus dem Weißen Hirsch weilt, besuchte das Lupus- und Lcderwarcn- gesibäst von Oscar Zscheile, Prager Straße 13, und bewirkte daselbst namhafte Einkäufe. —* Mit dem I. September beginnt »ach sächsischem Jagdgesetz die Abschußzeit snr weibliches Edel- und r ainwild und die Kälber beider Hockwildcirlc» sowie für Schnepfen, Hähne von Atter-, Birk- und Hasclwitd, Wachteln, Belassinen uiid Rebhühner. Von da ab stehen nur noch die Haien, Fasanen außerhalb der Fasanerien bis znm t. Oktober, sowie die weiblichen Neye bis znm 15. Oktober in der Schonzeit. —* Vitt den, Herannaben des für die Einweihung des Bis marck-Denkmals festgesetzten Tcimius macht sich in dessen Umgebung jetzt eine gesteigeite Tätigkeit bemerkbar. Tic Aibeiten am Mvni'ment selbst sind bis ans die Montage des linksieitigen Greise» nnd die Heistellung kleiner, ans technischen Gründen erst zuletzt zu bearbeitender Pvliturflächcn an dem prächtigen rötlich gesärbte» Graniisockel beendet. Das vor dem Denkmal befindliche weiße Kunstsleinpstaster ist dem Pernehmen nach nur provisorisch gelegt wo,den: es dürste in, nächsten Jahre durch ein ähnliches effetzl werden, das den Reichsadler »iw. in mosaikartiger Weise zeigt. Die Stadlgärlnerei hat heule Morgen gleichfalls mit der Besetzung der vor dem Standbilde belogenen Beete durch blühende Pelargonien, Astern, Begonien, sowie Orangerirvslanzen und Evtien begonnen. Ans der de» Abschluß nach der Marienffraßc Z» bil denden halbkreisförmigen Rabatte sind hochstämmige Kon seren uiid Lortieeibäninc zur Ausstellung gekommen Mit der Errichtung des für die Einweilmngsieicrlichkeit benötigten Podiums und der Tiibünen sind eine Anzahl Zimiiierlcnte seit kurzem ans das Eifrigste bctchäftigt. so daß dank dem einmütigen Zusammenwirken alter beteiligten Faktoren das Monument trotz allrr entgepen- sichendrn Schwierigkeiten am Sonntag der Oesfentiichkest wild übergeben weisen können. —* I» der Deutschen St adle-Ausstellung rüstet inan sich sitzt znin Emosange des Kaisers. Vor dein Hanpt- pvrtalc an der Slniiet-Allcc wird ein großer, im modernen Stil gehaltener Pavillon errichtet, der als Unterfahrt dient und dessen Frontseiten in der Form von Triumphbögen ausgcstattet werden. Der Pavillon wird von einer Kuppel äbgcschloffcn, die von Lorbeerbäumen umgeben und von euier Kaiserkrone überragt sein wird. An den Seiten des Pavillons werde» von Lanzen ge tragene Baldachine den Abjchluu bilden. Au den Pavillon schließen sich an jeder Seile fünf Bogen an. die dessen Verbindung mit dem Portale des Ausslellungsoalnstes m einer Kreisausschniti- linie Herstellen. Das ganze Bauwerk wird geschickt dem Stile des Ansstellungspalastes angepaßt Ter Entwurf dieses Dekorations- baucs. der den Eindruck eines Ehreiilw'eo hcroorbringt. ilainmi von den Herren Architekten Rose und Nöhle, wäbrcud der Bau von Herrn Banmeisier Pusch aiisgcführt wird. — Wegen der letzt bereits zeitig eintretenden Dunkelheit werden vom nächsten Montag ab die Ausstellungsräume nm halb 7 Uhr, statt um 7 Uhr abends geschlossen werden. — Morgen, Freitag, nachmittags 3 Uhr wird Herr Schriftsteller Häjker im Roten Saale des Ausstellungs-1 Palastes über die Abteilung I der Städtc-Ansstellung ^Fürsorge der Gemeinden für Vcrkchrsvcrhältnisse, Tiefbau usiv.s sprechen. —* Heute vormittag begann im großen Saale der städtischen Ausstellungshalle die 9. Hauplveriammlung des Vereins deutscher Straßenbahn- und K l ei n b a h » - V e r- walt n »gen. Ais Ehrengäste hatte» sich zu den Vechandlnnge» eiiigesuuden die .Herren Geh Regier»,igs,at Schelcher vom König!, Mliitiierium des Innern, Oberregiernngsrat Hohlfeld als Vci^ trctcr der Königlichen Poiizcidirektivn. Amtshanptmnnn Gel,. Regiernngsrat v. Eranshaar. Amtshanptmann Rcgiemngsrar Tr. Krug von Nidda. Oberbürgermeister, Geh, Zinanzrat Bcniler. Ttadtiäle Tr. Körner nnd Koppen, Stadtbaurat Hasse ». a. Vor Eiuliitt in die Tagesordnung dankte der Vorsitzende. Herr Miuisteiiaidirektvr a. D. Micke, Leiter der großen Berliner Ttratzcnbahii, der Stadtverwaltung Dresdens sür die Einladung, aic 9 Hanvtvcisammlimg in Dresden abzuballcn nnd begrüßte die Ehrengäste in herzlicher Welle. Für das König!. Ministerium des Innern richtete Herr Geh. RcgieumgSlcit Sch eich er Worte der Begiüßnng an die Veisaininlnng, des weiteren uns den wirlickufft- lichen Einfluß der Straßenbahnen eingehend, die besonders ans die Entwickelung der Voiottc großen Einfluß ansgeübl bube». Die Stiaßenbabnen seien ein wichtiger Faktor >m wirffchastlichen Leben. Einer solchen Etschciiinng könne die Staatsrcgieumg ihre Ans- merlsamkclt nicht versagen; rS gelte, nicht nur hellend, sonder» auch söideind ihr gegenüber cinzntreten. Daraus rechtfertige sich das Interesse der tachsilchen Staatsregicrung an den heutigen Verhandlungen, denen er besten Ersolg wünsche. Im Namen der Stadt Dresden begrüßte Herr Oberbürgermeister Geh. F-inanzrat Beutler die Erichn»eucn. Kaum einer der seither gehaltenen Kongresse habe das öffentliche Interesse so in Anspruch genommen als der Kongreß der Straßenbahn- nnd Kleinbahn-Verwaltungen, an die mit dem Fortschreiten aus dem Gebiete der Elektrizität und der Technik täglich neue Anforderungen herantrcten. Die Ansprüche des Publikums an die Straßenbahnen seien so mannigsachcr Art, nnd die Beziehungen der slraßcubahnveiwaltnngen zu den Ge meindevertretungen so vielseitig, daß es die ganze Aufmerksamkeit der Direktionen erfoidere, allen Wünschen gerecht zu werden. Tie beiden Dresdner Geiclllchaslen halten diese Ausgaben vorbildlich getost. Er hoffe, daß auch die diesjährigen Verhandlungen förder lich und ersprießlich sei» werden In diesem sinne heiße er die Anweienden in Tiesden herzlich willkommen. Weitere Worte der Begrüßung sprachen noch Herr Geh. OveltegterungLrat Just- Berlin >»l Namen dcS Ministeriums der öffentlichen Arbeiten. Herr Gero»-Paris sür den inlcrnatw»a>en Straßenbahn-Verein und Herr Direktor E la u ß-Dresden. Hieraus trat man in die Tagesordnung ein, deren erster Punkt sich mit der Erstattung des Jahresberichts und der Rcchnnnaslcaiing zu beschäftigen hatte, wobei der Vorsitzende des am 8. November 1902 plötzlich vcrstor bene» Herrn GenclaldireltoiS Röhl gedachte, der nIS Vorstand der neichäslstnhrcnden Verwaltung den Verein aus den kleinsten An fängen heraus zu seinem heutigen Umfange geleitet und ihn durch die hervorragende Mitarbeit der übrigen Pcreinsverwaltiingcn zp seiner heutigen Stellung hcrangezogen. Ter Veiein und mit ih« seine Aufgaben sind lnzwffcheii zu einem kolossalen Umfan« herangewachsen. Lcr Mitglieder - Bestand, welcher zur Zm der Gründung des Vereins 28 Verwaltungen betrug, ist ans IW Verwaltungen mit 193 Betrieben gestiegen. Bon den VereiiiSbetiiebeii sind 133 Straßenbahnen, davon 30 in städtischem Besitz nnd «IO „cbendahnähiiltche Kleinbahnen, davon 7 im Besitze von Provinzen, Kreisen odel Kommunen. Sehr erfreulich ist das Ergebnis der diesjährigen Unsail- Statisük. Zum ersten Male seit Bestehen der Statistik s1808s hat die absolute Zahl der ernsten Unfälle gegen daS Vorjahr ab- genommen, trotzdem gleichzeitig die Zahl der berichtenden Be triebe von 110 auf 117, die der auf öffentlichen Straßen gefahre nen Wagen-Kilometer um 22 Millionen und die der Fahrgäste nm 29 Millionen gestiegen ist. Während im Vorjahre 703 ernste Un fälle vorkamcn. waren diesmal nur 636 zu verzeichnen, und zwar entfällt die Verminderung iast ausschltcßüch aus die tödlichen Unfälle, welche um 10 Prozent svon 191 ans 136s abnahmen. Tie Abnahme entfällt bei den Straßcnpassanten ausschließlich au! die Kinder nnd bei den Fahrgästen ansschlicßlick aus die Erwachse- neu. Da in letzter Zeit weientllchc Aendcrnngcn an den Betriebs mitteln nicht mehr gemacht sind und angenommen werden kann, Kunst und Wissenschaft. ß* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof- theatcr. Anläßlich der Anwesenheit des Kaisers findet Dienstag, den 1. September, abends 6 Uhr ans allerhöchsten Befehl eine Vorstellung statt. Zur Ausführung gelangt die Ouvertüre zu der Oper „Wilhelm Tel!" von Rossini und der erste und zweite Akt der Oper „Amclia" von Verdi. Für diese Vorstellung^hat das Königl. Lberhofmarschallamt, dis aus die Plätze der Stammsitzinhaber, die Plätze des ersten Ranges sür die Gäste des Königl. Hofes in Anspruch genommen. Eme größere Anzahl von Plätzen im Parkett und im 2. Range sind der Königl. Kommandantur überlassen worden. Die noch vcrfng- bcrcn Plätze des Parketts, der Parkettlogen nnd dcS 2. Ranges, sowie die Plätze des 3„ 4. »nd 5. Ranges gelangen zu nach-, stehenden Preisen zum Verkauf: Parkett, Parkettlogen, 2. Rang: 10 Mk. pro Platz, 3. Rang: 8 Mk. pro Platz. Proszeniums- Logen und Vorderplätze der Seitenlogcn sin 4. Rang: 6 Mk. pro Platz. Mittelgalerie, Scitengalcrie im 4. Rang »nd Steh- Varkett: 4 Mk. pro Platz. Proszeniums-Logen, Mittelgalerie und Scitengalcrie im 5. Rang: 2 Alk. pro Platz. Der Vor verkauf zu der Vorstellung am 1. September findet Montag, den !ll. August, von 10 bis 1 Uhr, und Dienstag, den 1. September, von 10 bis 12 Uhr, der gewöhnliche Verkauf Dienstag, den I. September, von 12 bis 2 Uhr statt. Den Stammsitzinhaber» stehen ihre Plätze gegen Abgabe eines Gutscheines und ent- wrechende Aufzahlung ausnahmsweise schon Sonnabend, den R., und Sonntag, den 30. August, in den üblichen Abholungszciicn zur Verfügung. Die am 30. August bis mittags 1 Uhr nicht ent nommenen Stammsitze gelangen Montag, den 31. August, zum sieten Verkauf. Ausschließlich den Besuchern der Vorstellungen werden die Plätze aus den Außentreppen des Königl. Opern hauses. der nicht abgcsperrte Teil des Foncrs im 1. Rang und das Dach des 4. Ranges zur Besichtigung des an die Vorstellung sich anschließenden militärischen Zapsenstreiches reserviert. Um zahl reiche Anfragen zu beantworten, teilt die Generaldircktion hier durch mit, daß die große Mehrzahl der Theaterbesucher in Ge- scllschafts-Toilette erscheinen wird. Der Thcaterplatz wird am 1. September abends -^8 Uhr iür allen und jeden Verkehr obgesperrt Die Besucher der Borstekliing werden daher in ihrem eigensten Interesse dringend ersucht, spätestens 20 Minuten vor 8 Uhr im Opernyause anwesend zu sein. t" In die an und für sich nur noch wenige Namen von Rang und Ruf aufweisende Reibe der Knpscrstecher älterer Observanz dat der Tod vorgestern eine empfindliche Lücke gerissen: Projessor Karl Eduard Büchel, Ehrenmitglied der Kgl Akademie der bil-! bcnde» Knuste zu Dressen, ist am Dienstag im Alter von 69 Jahren! gestorben. Mit ihm ist einer der großen Meister sencr Kunst j kmhingrgaiigen, die ans Kosten der stärker ansdrnckssähigen, »och i dazu leichter zu handhabenden modernen graphischen Techniken ^ vornehmlich in den letzten beide» Jahrzehnte» mehr in den Hinter grund getreten ist: namentlich die ohne Frage viel mehr und feinere Nuancen zulassende Radierung bat dem früher so hoch im Ansehen stehenden Knpierstich starke» Abbmch getan, ganz ab gesehen von der Langwierigleit in der-HeisleNniig größerer Platte», die selbstverständlich einen ziemlich hohen Preis für die guten Arbeiten des Kupferstichs bedingt. So ist cs denn kein Wunder, wenn die alten, gediegenen Kupferstecher von der Art Eduard Büchels immer weniger werden, der nicht mir höchsten Fleiß und giößtc Ausdauer, sondern auch volle Hingabe, m Liebe sür seinen Berns mitbrackte. den er durch ein seines künstlerisches Empfinden, durch eine seelische Liebenswürdigkeit »nd berzbezwingendc Ans richtigkeit in der Darstellung religiöser Sujets von vornherein zu adeln wußte. Tenn sür Büchel — das werden alle die zugeben. die ihn gekannt, — kain daS sichere Beherrschen der Technik erst In zweiter Linie. daS heilige künstlerische Wollen, die tiefe Innerlich keit der Ucberzeuaung war sür ihn immer die Hauptsache. Dan»» beschäftigte er sich auch am liebsten mit dem Stich »ach Bildern religiöser Motive, von denen mehr als eins durch seinen Griffel erst so recht populär geworden ist. Sein berühmtestes Werk, eine Albest von höchsten künstlerischen Qualitäten nnd geradezu außer ordentlichem Fleiße, ist sein Stich der Ssi tinischen Madonna, die er nach Stcinlas seines großen Lehrers, Vorlage, überarbeitete. Ebenbürtig neben diesem Blatt, das dem Künstler sieben Jahre angestrengtester Arbeit kostete, stebt lein Stich »ach HolbeinS Porträt der Jokanna Senmour aus der Kaiserliche» Galerie zu Wien. Arbeiten seiner Hand nach Bildern der Dresdner Galerie sind des weiteren die Madonna von Tizian, San Rodrigucz von Murillo und die büßende Magdnlcnc von Franceschlii«. Bon seinen Arbeiten nach Originalen nciizeitttcher Meister ist besonders der 12lährige Jcstis im Tempel von Hofmniin bekannt geworden. — Büchet, geboren am 22. Avril 1835 tn Effenberg lAltenburg), ist rin Schüler der Dresdner Akademie, die er schon mit 16 Jahren bezog, um 1655 In daS Atelier des damals betühmIenKlipierstrchciS Slksiila eiiizntieten. der ihn so außerordentlich schätzen lernte, daß er ihn zum Erben seines künstlerischen Nachlasses und seines Ver mögens einsetzte. Als Mensch besaß Büchel zahlreiche liebenswerte Eigenschasten. deren hervorstechendste eine inhrende Bescheidenheit war. Bei aller Verehrung »nd Wertschätzung seiner Kunst war er sich wohl bewußt, daß die modernen graphischen Techniken den end- l liche» Sieg über den Kupferstich davontragen würden, zumal sa ! »ntcr den lungeren Kiinstlern, wie er mit wehmütigem Lächeln zu j bemerken pflegte, keiner mehr Zeit genug Kat, der mühsamen und s zeitraubenden Stich-Technik, die noch dazu ei» außerordentlich hohes ! zeichnerisches Können vvrauSsetzt, mit der nötigen Gewissenhastig lest obzuliegcn. — Tic Beisetzung des Künstlers findet morgen. Freitag, nachmittag 3 Uhr. von der Parcistativnshallc dcS Tlinitatissriedhoscs ans statt ck* Gestern fand in Debreczin die Vermählung des Viglrnvirtuosi'n Kubclik mit der Gräfin Marianne Esako, ge borenen v. Szell statt. Der Debrecziner Titularbischos Ferdinand Wolatka vollzog den Traunngsakt. Nach der Trauung fuhr das nenoermcchite Paar über Pest nach Prag, nm dort die Mutter Knbcliks zu besuchen. Von Prag begibt sich das Paar nach Marienbad, wo es die Flitterwochen zu verbringen gedenkt. Kubclik sicht gegenwärtig im 23. Lebensjahre, scitw Frau, eine Tochter des Senatsvräsidcnten von Debreczin, o. Szcll, ist um ein Jahr jünger. Die Ansiedlung Kubeliks in Lojchwitz oder auf Weißer Hirsch ist nicht emSgcschlossen. Ai»S Frankreichs Südosteir. i. A n n e e n> Eine Schweizreise. die unter Freund Baedekers sicherer Aegidc regelrecht entworfen nndalsdann nachder Tippel-Tappel-Tour allher gebrachter Reisetraditionen plaiigetre» ailsgesiihrt wird, findet niit bei nahe tödlicher Sicherheit ihren krönenden Abschluß in einem von Gens oder Martign» ans nnternonimenen AnSfluge Frankreichs südöstlichste Ecke, !nS gigantisch-großartigeE banionir-Tal. verbunden mit mehr oder weniger kühne» Krarelcien innerhalb derglelscherretchen Montblanc Kette. Und der Turchichnittsreisende tut recht daran, in diesem Falle getreulich Baedekers Spnrcn z» folgen. Es gibt wahrlich nicht allzu viele Reiseziele, dir bei verhältnismäßig geringem Ans- wande von Zeit. Kr>,st nnd Geld eine solche Fülle majestätischer und imposanter Einblicke in die wilden Schönheiten der cts- eistarrten Hochgebirgsnatur gewähren, wie eine Wanderung über das „Mer de Glace" vom Montanvert zum Chapeau oder eine Besteigung der Flägere mit ihrer unvergleichlichen Montblanc- Ansicht. Der Abstecher nach Chamonix ist mit der Zell ein so sethstverständliches Anhängsel an eine respektable Schweizreise ge worden, daß sich die meisten Reffenden kaum bewußt werden, daß sie dabei den Boden dcS freien Schwelzcrlandes verlassen und sich bereits aus Frankreichs Erde bewege». Keinerlei Zollplackeiei «schwelt daS Ueberschreiten der Grenze, denn eine riemllch lies