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zugestellt. während eS die Post-Slbonnenten am Morgen >n «ner GejamtauSgcibe erhallen. Diese- Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit- als Abend-Ausgabe verugsgediihl: viettelMrliil' IlirDr,«»«, kl titalich «wrimaUlikr B»traaii,i« durch unsere Bolen u»d «xru nS. a„ Lonn- und Montagen nur einmal« »MI.»0P>. durchanswitniak.cioin- »wNoiiSrr S MI. de« 2 Alk. »o Pf. Bei »lninallaer .->uiulluuu durch die Pul« »MI. lodneVcliellaeld,. imAus- land mit eiiliprecheudem ,-!ii«ck>lase. S! acddruck aller Arlilel ». Onainal- Milieilii»»»» nur mit deuUicher Quelle »an, ade i.Dresd NaLr.'I jultiist«. Nackilraalickie üouorar- an'vriiche viciden »iiberückiichiiat: wiverlaiutte Manuilrivie werden nicht auidkwalirl. »elearamm-Adrell«: N»chrichte«« Dresden. Anreizen-tani. Nuuafime reu ?!>kündiau.it,eu dl.« nachiuiiiaa« v Mir Lvnu un' .teirrlagS »ur Mar«euura«e »e r i >t di« tili'. Die lu.ulilurl.ir.».. leile ica. e E ilbeu M Pl„ . ZI» füllt»«»»«?» aiil de« Ni>r.>»e ic. :e»e NdPIa : d r L'nalliue.ie.l u»> l teile so Pia. ulc- iklllvr'uiiut .ieüe «>ll Pia. Ill vliimmer» auch Louu und ilieierlauc» l 'valliur «> lull > c uo Pia.. Ol» PzivaliNle Uli NZ, . Livalilue >jcil« uiil ZeceUeite une u. tfluaeiaudl ev P>« Nu..n'l'rll«e'.7u, lräuc nur arge» Boraii.be,ariui'.,«. iUclraviüller kolicu lo Picui.:., Fernsprecher: Sir. ll und LVUü. Hauptgeschästssiclle: Marienstr. »8 ?ko108rLp!u'8Lks LpALratv »LV/lEL km!l Mnseiie UM., ZL MÜLLOlLSLISI', Lenalmr „Lödenhier", ist üem LoZellLMkn «Mev WLeüuer voULommsn sleivd^erüL. Ar. 40. LMtl: Neueste Drahtbeiichte. Hofi,nch>ichlc». Bezirlsausschuß. Die Leipziger Voltszeituiia vor Bericht. 6. Sinsouiekoiizerl der Kgl. Kapelle. Elii»iclUiigen aus den M'aiiagen 1819. Enrilltnz, N. Feliinar 1006. Ncncste Dralitmelvunzcn rem 10. Februar. Zur Marokko-Konferenz. Algeciras. lSpczialdienst der „Dresdner Nachrichten".) Nach zweitägiger Weilerbcrattmg liat die Kommijsion sämlliche Einzelheiten des Stener - »nd Zollresorm Entwurfs dnrchbernten und redigiert, so dos; die Beschlußfassung heute er folgen kann. Soweit nicht englische Vorbehalte wegen der Spezialkasse vorläufig entgegensichen, wird als möglich bezeichnet, dok das Plenum schon heute die Frage der öffentlichen Arbeiten anschncidet, doch besteht seht die außerordentliche Schivierigkeit, denjenigen Punkt zu finden, nn dem praklisch die Ordnung sämt licher vielfach ineiimndcrgreisenden Probleme der finanziellen Reorganisation, wie der Spezialkasse, der össentlichen Arbeiten und der Nationalbank, einsctzen kann. Die Schwierigkeit ist »m so größer, als Jianlrcich ans diese Fragen nicht außer Znsammen- hang »nd vor prinzipieller Erledigung der Polizeifcagc eingehe» zu können erklärt. Ter bisher wiederholt gepflogene vertrauliche Meinnngsanstcmsch hat noch nicht genügende Klarheit geschaffen über das zweckmäßigste »nd kur alle annehmbare Vorgehen, doch besteht jedenfalls dentschciseils die feste Absicht, der energischen Inangllffnnlnne und Durchführung der Hauptfragen nicht ans dem Wege zu gehen und etwaigen passiven Widecstand durch den Zwang der Tatsachen zu überwinde». Algeciros. Tie marokkanischen Delegierten haben ans ihren nn den Sultan gerichteten Bericht betreffend die Unter drückung des Wc> f fe n j ch in n gge ls dessen Antwort erhallen. Der Sultan gibt zu dem Neglemeut seine Zustimmung mit Ans- nalnne des Punktes, der die Vernichtung von lonfiSzieclen K ncgS- wasfen betrijst. Ter Sultan verlangt, daß die konfiszierten KriegSwcifsen, die sich dazu eignen, zur Bewaffnung der Truppen verwendet, die sich aber nicht dazu eignen, nach dem Auslände znrnckgejchickt und znm Vorteil des Schatzes des Sultans verkauft werden sollen, Tie marokkanischen Delegierten legten die Antwort des Sultans in der heutigen Sitzung vor. Zur Lage in tHusrland. Petersburg. Ei» Telegramm des Generals Line- witsch meldet: Am 2. Februar wurden in Ttch ita 8l Sol daten des EilenbahnbataillvnS, die sich den Anssländischen anac schlossen batten, verhaftet. I» der Zeit vom 1. bis,1. d. M. lieferten die Bewohner der Stadt und die Eiicnbahnbcamtcn eine große Menge von Waffen ab. In den Werkstätten der Bahn fanden die Truppen blanke Masse» und Schußwaffe» aller Art, sowie Bomben in verschiedener Form, Höllenmaschine» »nd IttO Pnd Schießbaumwolle. 20 Führer der Aufständischen »nd IM Aufständische wurden verhaftet. So ist in Tichita die Nutze ohne Blutvergießen wieder hergestellt worden. — Gencral Misch- tjchenko meldet ans Wlndiwvstok, daß dort alles ruhig ist. Petersburg. (Priv.-Tel.) Gestern wurde gegen eine in einer Vorstadt gelegene Wirtschaft eine B o m b c geworfen, durch die das Hans zerstört, zwei Pecsonen getötet und 17 verletzt wur den. Rach der Explosion wurden mehrere Schüsse gegen das Hans abgegeben. Polizei und Truppen umstclltcn den Ort. Sebastopol. Der Oberbefehlshaber der Schwarz- Meer-Flotte, Admiral Tschuknin, wurde gestern ur 'einem Kabinett von einer unbekannten Frau durch vier Schüsse schwer verwundet. Tie Täterin, die. wie die angestetl- ten Ermittlungen ergaben, von auswärts bier einqetrofsen und in einem Hotel obgestiegcn war, wurde von dem Wachtposten ge- tötet. Sie hatte sich als Tochter eines Admirals ans Peters burg ausgegeben und war im Palais Tschukiuns erschienen, um angeblich ein Bittgesuch zu überreichen. K utai s. Hier sind viele Läden zertrü m mert und 15 eingcäschert worden. Unter der Bevölkerung herrscht Pani k. Berlin. sPriv.-Tel.s Aus der Tagesordnung steht die sozialdemokratische Interpellation, ob dem Reichskanzler bekannt sei, das; durch Außerachtlassung rcichs- aesetzlicher Arbeiterjchutzbcstimmungen am 10. Juli 1005 schwere Unglückssälle am der Kohlenzeche „Borussia" entstanden seien, und was der Reichskanzler zu tun gedenke, um ähnliche Vor kommnisse zu verhüten. Aus Befrage» erklärt Staatssekretär Gras Posadowskp, der Herr Reichskanzler lehne die Be antwortung der Interpellation ab. weil die bisherigen Unter suchungen auch nicht den geringsten Anhalt daiiir gegeben habe», daß dem Unglnctssall eine Außerachtlassung reichsgesctzlichcr Be stimmungen zu gründe liege. — Aba. Singer lSoz.j beantragt trotzdem Beiprcchung der Interpellation. Die Besprechung er folgt, da sich für diesen Antrag außer den heule zahlreich an wesenden Sozialdemokraten auch alle anwesenden Freisinnigen und eine größere Anzahl des Zentrums erheben. Osnabr ü ck. tPriv.-Tel.) In Bramsche hat ein Textil- a rb e i t e rst re i k begonnen, dem sich weitereFabcilcn anschlicßen dursten. Pfarrkirche n. Bei den Ausjchachtunesarbeitcn für den Neubau der Landwirtschaftlichen Mittelschule ist heule ein Einsturz erfolgt. Das Erdreich hat 5 Arbeiter ver schüttet. von denen 2 als Leichen, 3 schwer verletzt geborgen worden sind. P a r i s. Der Kriegsminister ordnete infolge der Intervention de? Deputierten Losies nn. daß dem in Richtaltivilät versetzte» M ajor Euignet seine Arrestslrafe erlassen werde. Paris. Alle nationalistischen Blätter veröffentlichen beute die A nS k u n f lsz e t t e l von Gnijot de Villcnenve. Diese rühren von dem Obmann der Freimanrerloge i» Reims, deni ehemaligen Prvsessor der Medizin Lösten», her und belrcncn die Offiziere verschiedener Garnisonen, die fast durchweg als Klerikale oder Antirevnblilaner bezeichnet werden. P aris. Die radikalen Krestc verlangen, daß die Negierung bezüglich der I n v e n t ci ra n s» a h m e die energischsten Weisun gen erteile, da die Inventur sich sonst bis zu den Wollten Hin ziel,cn könnte. Spätestens in einem Monat müsse alles been det sein. London. „Morningpost" meldet ans Washington von gestern: Der KriegSsckretär Taft verlangte in der Komiurision des Senats eine Ergänzung des Kredits um 20000 Psnnd Sterling znm weiteren Ba» von Kastrnen auf Manila. Er erklärte diese Forderung durch die Lage in China für geboten, die derartig sei, daß jeden Augenblick die Eiitsendnng von Truppen notwendig werden könnte. LcrtlicheS mw Lii'chsjsches. Lres"c». 10 Februar. -* Sc. Majestät der König jagte heute mit einigen mit Einladungen, beehrten Herren auf ullersdorser Revier au, .Hochwild. —Bei der vorgestern ans Langebrückcr Revier veranstalteten K ön igl. H o fja gd betrug die Strecke: 1 Zehnender, 2 Acht ender. 3 Sechsender, 1 Spießer, 10 Stück Wild und ein Wild schwein. De» Zehnender erlegte Se. Maicslät der König. —» Die Prinzessin Eduard von Anhalt ernannte die In haber der Firma Hirsch n. Eo.. Königl. Sächs. Hoflieferanten, Prager Straße 6,8, zu ihre» Hoflieferanten. —* Ten Eulas; einer Petition an die Ständeber- sammlnng hat der Rat der Stadt beschlossen. Sie bezieht sich aus den Entwurf ei»es Gesetzes über die Verbindlichkeit der O »' t« a r m e n v er b ä n d c zur Zahlung der Kosten siir die in den Landes-Heil- nnd -Pslegeanstallen, sowie in den LandeS- ErziehiingSanstalten nntcrgebrachten Personen. Durch diesen Entwurf soll da« Gesetz vom 26. Mai 1831 aufgehoben werden: dies ist ober für die städtische Verwaltung nicht erwünscht, weit dadurch die einzige gesetzliche Grnndlcige sur die Verteilung der Fürsvrgepflicht für die Heil-, Pflege- nnd Erziehnngs-Bedürstigen zwischen Staat nnd Gemeinde verschoben wird. Es fehlen im Gesetz entwurf Bestimmungen, daß sich die Zahlnngspflicht der Annen- berbände anf Verpflccznngsbeitcäge beschränkt und daß sie denjenigen Ortsarmenverband, in dessen Bezirk sich der Verpflegte bei dem Ein tritt der HilsSbednrftigtcit befindet, abgesehen von den Fällen, in denen er hierzu endgültig verpflichtet ist. nur vorläufig nnd unbe schadet der Geltendmachung tcö ihm gegen den endgültig verpsiic» tele» OrlSarmenveiband, Landescnmeuveiband oder Bnndcc slacit znslehendcn Ersiatliingeanspnich trisst. — Ter Petition i ein Gesetzentwurf bcigcgeben, wie er den Wünschen des Rate. entsprechen würde. —* Der Rat der Ticidt hat die EntwcijicruugL- Pläne siir die Vorstadt Uebizau und die B e s ch leu- sungs-Entwürfe für die Döbelner, Köndler- uns Grimwastche Straße und sie Anlcwe des zugehörigen Flui kanals bei der Straße li des Bauplanes für P i e i ch c u genehmigt. —* D r i t t e D e n t s ch e K » n st g c w e r b e - A nsst e l l u n g Dresden 1006. Die Abteilung K » n st h c> nd w e r tlich e E i n z e l e rz e u g n i s s e, die unler der Leitung des Dresdne' Architekten Mar Hans Kühne steht, wird sich zu einer Elilcabtei lung der gesamten Ausstellung cinSgestalten. Ten» es sollen I:e- nur solche Gegenstände gezeigt werde», die wirtlich den Aiisordc rnnge» entsprechen, die der Name dieserAbleilung ansspncht, Alw nicht Fabiilware, »nd sei es auch die beste, soll in dieier Al tcilung vocgesiihrt werden, sondern Einzclcrzengnissc. welche dir Hand dcS wirklich befähigten HandwerlerS charalleristisch zeigen. Es soll einerseits eine Auszeichnung für den Anssührcnden sein, in dieser Sammlung mnsleigülligcr, vorbildlich anler Stücke des KiinslhandwerlS vertreten :n sein — daher zahlen die Ausstelle! hier leine Platzmiete —, andersciis soll dem Publikum das Wesent liche des Knnsthandwerts gegenüber den Erzeugnissen der Kunst Industrie in die Augen springen. Wird also die,e Abteilung auch in Form von Läden hergestellt, so ist keineswegs ein flotter Ladcnbelrieb beabsichtigt, sondern es soll nur den Ausstellern dir Möglichkeit des Verkaufs geboten werden. Die Abteilung Kunst handwerkliche Einzelerzengnisse wird demnach das moderne Gegen stück zu der Abteilung T e ch n i kc n sein, die in der Hanptsachc alte Werke enthalten wird. Denn in dieser soll ohne Unterschied der Zeiten und Völker an bezeichnenden Beispielen gezeigt werden, wie ans dem Wesen des Stoffes die künsilcrisihe Bearbeitung sicd entwickelt hat nnd hieraus innere Gesetze entstehen, die ebenfalls dem Wechsel geschichllichcr Stile nicht nntcrworien sind. Ans dir Gegenüberstellung dieser Muster- und Meisterstücke alter nnd neue; Zeit darf man mit Recht gespannt sein. 13 Korporationen mit über 25V00 Mitgliedern haben bis Aniang Februar ihren Beitritt zur Mittelstands Vereinigung im Königreich Sachsen erklärt. Die 'Aufforderungen .^iim Beitritt sind erst seit kurzem versandt, so daß der größte Tei! der Anmeldungen noch zu erwarten steh! Augekündigt sind aber bereits jetzt noch weitere Anmeldungen, die der Vereinigung 10—15 000 Mitglieder zusühren werden Die Petitionen, bezüglich der Zusammensetzung der Ersten Kammer und der Warenhaussleuer, die von der Mittelstands Vereinigung verschickt wurden, waren bis zum 8. Februar bereits von 80 größere! Korporationen aus allen Teilen Sachsens unterzeichnet, die etwa 80-00 000 Laudtaaswöhler repräsentieren. Außerdem hat die Vereinigung eine Petition an die Ständckammcr gerichtet, die eine Aeiidcrung des Gesetzes übcr die Laiides-Brand-Vcrsicherung bezweckt in der Richtung ans .Hcrabminderung der Beiträge der Hausbesitzer, aus dvn Ein'chluß der Exploiivusgciahr tu die Beiträge für die Brand Versicherung und aus die Hinzuziehung von Vertretern des Hans und Grundbesitzes znm Plenum der Brandversicherungskammer. —' Tcr Bezirksausschuß der A m t S h a u n t m a nnsch ai r DreSdcir - Ncustadt lrai am Freitag unter dem Vorsitz des .Hern' AliitShniiptmaiurs von CrauSvaar zu seiner drillen Sitzung zusammen Nach Erledigung einer Angelegen»«! der Bczirlscinsialr beschloß der Bezirksausschuß, die orlsstalntarische Bcsliminnng des Gemeinoerars zu Dobritz über die Einsn»n»ig der Oessenllichkeit der Gemeinderalssitzungea zu genclmiigen. An Schankkonzclsionen fanden Genehmigung und Be sürw ortung: das G such des KaminannS Boigt in Blnieimtz »in Ilelci tragung der bisher in d-m Grundstücke Kal..Nr. l!ti ansgeül'len BffngniiK zum Betriebe der Schankivirtschast einschließlich des Branniweiu'chaiiks an' einem aus dem Grundstücke Nr. 124 des Flurbuchs sür Blalewitz zu ec richtenden WohnhauSncubau: das Gesuch des Braucreibcsitzers Nichai, Große in Kötzschendrooa um Uebertragung der Besngnisse zum Betrieb, der Gastwirtschast einichtleßlich des Bra»ntweinscha»'s und zum An svanncn, sowie um Ausdehnung der Schankkonzession auf ein weiterer Kunst und Wisseuschnst. s* Mittellung aus dem Bureau der Königlichen Hof» theater. Zur Erinnerung an den Todestag Richard Wagners geht Dienstag, den 13. Februar, „Tristan und Isolde" in Szene. Die Besetzung ist die folgende: Isolde — Frau Wittich. Brangänc — Fräulein Schiffer lz»m ersten Males, Tristan — Herr Burrian, Marke — Herr Perron, Kurven«! — Herr Scheidemantcl, Melot — Herr Höpfl, Seemann — Herr Jäger, Hirte — Herr Kruis, Steuermann — Herr Nebuschka. ff* Königl. Kapelle. 5. Sinsoiiie-Kanzert, Serie 13. — Der Abend gehörte dem Wiener Geiger Friedrich Kreisler. Merkwürdig, daß wir seine Bekannlichast erst jetzt machen, ob gleich er in den ersten Konzertsälcn der alten und der neuen Welt sich den Ruf eines ersten Künstlers längst verdient bat. Nachdem er gestern daS 11-ckui-Konzert von Beethoven und die (t-moll- Sonate von Tartini gespielt, hat er auch uns Dresdnern Gelegen heit gegeben, ihn als einen der hervorragendsten Geiger der Gegenwart zu ichähen. Das Bcelhovensche Konzert hauen wir kaum jemals schöner, kühner und großartiger gehört, als von r. Klassisch feierliche Schönheit, Leidenschaftlichkeit und, Kreisler, . . . . ivic cs das Finale bedingt, lebensfrohe Frische und überßprudclnde Laune, beherrschten in vollendeter Borlrogskunst das Spiel, und darüber gebreitet war der eigenartige Reiz, wie er nur von aus- aejprochen künstlerischen Persönlichkeiten auszngeben pflegt. Und ime Kreisler geistig dem Werke sich voll gewachsen zeigt, so ist er auch unbeschrankter Herr über das Griffbrett, so Überwinder er spielend, mit einer Bogensiihrung, die an Unabhängigkeit und Gesurreidigkeit die höchste Virtuosität erreicht, alle oie heiklen Figurationen, die in dem Bcethovenschen Werke, namentlich in den höheren und höchsten Lagen bei außerordentlichen Intona- tionslchwierigkeiten, für viele die gefährlichsten Klippen bedeuten. Vollendet schön, packend »nd biiircißcnd. mit einem förmlich un erschöpflichen Farbenreichtum einer außergewöhnlichen modnla- tionssähigen Tongebung spielte er doS Konzert zur Bewunde rung der Hörer. Glänzender und großartiger, wie Kreisler es tat, kann sich «in Künstler kaum irgendwo einfübren und mit einem Schlage bekannt und berühmt machen. Alle, die ihn gestern gehört, werden mit Vergnügen die Mitteilung cntgcgcn- nehmen, daß er sich bereit erklärt bat, im A schermittwoch - Konzert znm Besten des Witwen- nnd Waisen fonds der Königl. Kapelle nochmals aufzutrclcn. Als ein Glanzstuck des gestrige»" Programms sprach, unter v. Schuchs virtuoser Führung, wieder die Ouvertüre „Der römische Karneval" zündend an — ein echter Bcrlioz, gleich genial in der Erfindung wie meisterlich im künstlerischen Raffine ment der originalen Orchestration. Vorher hatte man den großen Hector und mit ihm die beiden großen Richarde iÄngiier und Strauß! leider schon in einer Art Imitation, zum Teil auch in der Karikatur gehört, in einer Sinfonischen Fantaiie von Volkmar Andreae. Schon der technische Apparat dieser Fantasie macht einigermaßen stutzig: u. a.. 3 große und 3 kleine Flöten, Baßklarinctte. Kontrcffcigotl, 6 Hörner, 1 Trompeten, 5 Posaunen, 3 Pauken: selbstverständ lich große und kleine Trommel, Tamtam, Becken, Triangel, 2 Harfen, und dazu noch: Tenor-Solo, Chor-Tenöre, Orgel, Kavier. Wie das Programmbuch mittelste, hat der 27jährige Komponist die Anregung zu der Fantasie durch ein dreiteiliges Gedicht mit dem Titel: „Schwermut — Entrückung — Vision" er halten, eine ziemlich schwülstige Unterlage, bei der die ganz Ge scheiten sich möglicherweise etwas denken können. Zu diesen zahlt zweifellos der Komponist. Er baut uns eine furchtbare Sache aus: Riesentrümmer aus den „Nibelungen" und „Tristan", photographische Aufnakmen aus den letzten Programm-Musiken von Strauß — fast könnte man sagen, Salome" mit inbe griffen — Berliozsche Künste und KniMlncke, die er. bald bis zum brutalsten Lärm, zur vollendeten Kakophonie oustönen läßt, bald bis zu den feierlichen Klängen, wie wir sie in Berlioz großer Totenmesse hören, oder er läßt, der Abwechslung wegen, den Chor hinter der Szene singen und gleichfalls dort Orgel und Klavier spielen, während anderenteils ein solo-Tenor — Herr Hosoperiffänger Jäger — in möglichst hoher Lage ver geblich gegen eine Art instrumentales Erdvelen ankämpft — eine Völkerschlacht in Tönen, mit teilweise tödlichen Ausgängen lvicka die feierlichen, pompfunebreartigen Momentei. Als Herr Andreae mit seiner Fantasie zu Ende war, waren es die Hörer auch, wenigstens die, welche der Meinung treu bleiben, daß das Oür. dieses von den modernen Komponisten und solchen, die es werden wollen, allerdings als sehr lumpig angesehene Ding, noch immer als der oberste Richter in Sachen der Musik zu gelter hat. Immerhin fanden sich noch einige, die nicht ganz zer schlagen aus diesem Tohuwabohu sich gcrclten hatten, um r.c; Königl. Kapelle, Herrn v. Schuch und Herrn Jäger ihre An erkennung sür die Krastleistiliraen durch schüchterne Beifall2 bezcuguugeir zum Ausdruck zu bringen und damit das Prestte der Austühreudeir zu wahren. Schade um das Talent, das tro alledem in dieser Fantasie steckt. Es wäre wert, auf andere ,ze schmackvollcrc Bahnen geführt zu werden. II. 8i. v"'Tie Prellers chen Odvsseebilder aus de,-, Römischen Hanse zu Leipzig sind nunmehr, nachdem da« Ministerium die Transporikostc» bewilligt hat, in die ttiiiveffiläts bibliothek iibcrgeführt worden. Dort weiden sie nach Aufbringung der etwa 5000 Mark betragenden Kosten im Treppenhcrnje Aist slellnng finden. EriimerillMil aus den MaitlMn vom Schuldirektor Moritz Pretzsch, Z , Am Montag, den 7. Mai, veränderte sich unsere Lag. wesentlich. Das Schießen begann frühzeitig. Ich konnte immer noch einen Blick auf die Weltteile aus dem Fenster tun. Nach einem heftigen Geschrei bemerkte ich eine lebhafte Bewegung au der Barrikade beim Turmhause. Jene und dieses wurden vom Militär genommen. Dasselbe erfolgte mit der Spiegelfabrik und der daran stoßenden Barrikade, und so etablierten sich d:c Soldaten in icinillichen den Postplatz aur der Nordieite be grenzende,! Gebäuden. Sonach trat nun daS Posthaus, das von Polytechniken! besetzt ivar, mit seiner südlichen Umgebung in die in Angriff genommene Linie. Das Gewchrseuer richtete sich sofort ans die beiden vor meinem Hause errichteten Barrikaden, das nun aus den beiden daran stoßenden Häusern lebhaft er widert wurdc. Aus meinem Hause konnten die Ausständigen nicht schießen, weil sie dabei die Arme »nd den Oberkörper zum Fenster hinaus hätten stecken müssen. Ebenso streiften die scmd lichen Kugeln aber das Haus nur an der Westseite, während Au« den „Dresdner KesibtchtSblSttern'. berauS- geaeben von Pros. Dr. O. Richter, Dresden.