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Liese« Blatt wird den Lesern von Dresden Iw ^ « w^ M« L xw Iw/w »ud Umgebung am Lage vorher bereit« al« zugtstrllt, während e» die Post. Abonnenten am Morgen rn einer Gesamtausgabe erhalte» ÄerugrgeMr: »U^««rN« M» »««»«, »,N« u»»f«»N»kr Z,tra«>«, durch uni«« Boten «de»»» und »>r»c»«. an chonn- und M»ni«en nur etnmav »sit X»B«. durch ouSwürNaeÜom- miMondr« » Dtldee» Mt »o Pt. Sei einmal!,» ZuteeNun« durch di« Poii» Mt. „dneUekellaeldi. imNu«. land «t» eniwrecheude« Zutckilaae. Nachdruck aller »riikel u. Onainal- viiileiluiige» nur mit deutlicher euelitnanaadet.Dresd Nachr.^ iUiLilla Stachtrtiaiiche bonorar- an'vrüche dieiden uuberückiichiial: tlnveriailai» Mauullnvle werden nicht auidewLvrt. »elearamm Adrette: «»chrichte» rrellde«. ^nreigen-tanf. »nnabme von Ankündi,un,en dis nachniiNa,» S Ubr, Sonn- und Neiniaa» nur Marienstrasc « von II bis -,»> Udr Di« I ivaltiae Grund »eile «ca. 8 Silben! M Pt».. Au tiindiauuaeu aut der PrtoaNcUe Zeile «Pia.: die r ivalliae Zeile aut Lev leite so Pia., als Einaeiandt Zeile so P>a In Vtuuimkru uach Soun- uub Keitliagen ltpattiae Grund.,eile so Pia. aus Privatieite so Pt,.. Livalnae Zeile aui Lcrileile und als Einaeiandt so Pi,. Auswärtig« Auf. lräae nur aeaen Borausbezablun,. Pelkadlälier worden mit ra Ps,. bereümct. Nernivrcchanichlud: Aittt I Nr. II und Nr. LttSL ^ Utirsn ^ «iSnktkar dU»k«t« — nai «oliel« lEul»,Ural« 6«Ii8. Ii-vppvadrinvi-, QoIciWArsn enviia« ^a->nal»I azrarter ^»1,8. IntWeiilinuvr, Nr. 320. Neueste Drahlbenclste. Hofimchrichten, LandtagSverhandlimgen, Tertilarheilerkainps GcrichtSvcrhand- luuge». „Maria Stuart". „Gcrniania"-Koiizcrt. stiichterö Kiinstsalun. Reneste Drahtmclvnnftcn vom 17. Nmbr. Zur Laar i» Rustland. Petersburg. Ani Donnerstag fand in Zarsloje Selo unter den, Bursche des Kaisers ein Ministerrat statt, in dein die Bauern singe zur Beratung stand. Petersburg. Ein kaiserliches Ma n ifest ist erlassen, durch das für die Däner alleKategorie» von AnslaiifSzahlnngcii vom 14. Januar 1!>06 ani die Hälfte reduziert und vom l4. Januar 1907 ganz nnfaclioben werden. Die Bancril-Agmrhank hat die Borschnst. den Landaukaiif durch die Bank für dieBauern zu erleichtern und zu diesem Zwecke das Kapital der Bank zu er höhen, sowie gröbere Piivtlegäe» aus Darlehen zu gewähren. Petersburg. Die Stadt ist ruhig. Das Personal mehrerer Avothcke» hat sich dem Ausstand angcschlosseii. Die Zeitungen sind nicht erschienen. I» den Elektrizitätswerken sind die Ausständigen durch Matrosen erseht. Die Nilolaiew-Bahii hat um 3 Uhr nachmittags dcn Betrieb eingestellt. Petersburg. Die Bereinigung von 72 Fabriken macht bekannt, daß der von den Arbeitern geforderte Achtstundc n- tag unmöglich sei. Er würde die Werke zu gründe richten und dre Arbeiter brotlos machen. Die europäischen Fabriken hätten einen Arbeitstag von 10 vis lOsh Stunden und dabei habe Ruß land mehr Feiertage als die anderen Länder. Der Gewinn der rustischen Fabriken sei geringer und die Kosten größer. Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde eine Konkurrenz mit den europäischen Fabriken cinsfchließen, die Waren verteuern und dadurch die bestehende Not des russischen Volkes noch vergrößern. Die Vereinigung beschloß, die Fabriken zu schließen, falls die Arbeiter nicht von der Forderung des Achtstundentage- abstehen würden. Petersburg. In der gestrigen Versammlung der Ver treter aller Industriezweige zur Beratung über die von dcn Arbeitern gesorderte Einführung des achtstündigen Arbeitstages erklärten es die Mitglieder der Tcxtilgrnppe für möglich, den Arbeitstag auf 10 Stunden hcrabzusctzen. Auch die Vertreter der Lederindustrie hielten eine Verkürzung der Arbeitszeit um lsh Stunden für ausführbar. Die mechanischen, Tabak- und Holzbearbeitungs-Fabriken indessen hielten es für unmöglich, Zugeständnisse zu machen, weil die allgemeine Lage der Industrie das verbiete. Einige Industriezweige setzten die Verhandlungen noch fort. Wenn die Arbeiter am Montag die Arbeit nicht ausnehinen, sind die Fabrikanten entschlossen, die Arbeiter zu entlassen und die Fabriken zu schließen. Petersburg. Aus Katars wird gemeldet, daß der über Georgien verhängte Belagerungszustand aufgehoben ist. — In Warschau beschlossen gestern die Bankiers, beute die Banken wieder zu öffnen. Nie Ausständigen nahmen dort die Arbeit wieder aus, und die Bahnen verkehren wieder. Auch die non Moska u ausgehenden Bahnen haben dcn Betrieb wieder ausgenommen. — In Iekatcrrncnburg beginnt der Zug verkehr wieder. Petersburg. sPriv.-Tel.) Die a q r a r i s ch e n N n - ruhen in den Provinzen, besonders im Gouvernement Kursk, dauern fort und nehmen noch immer größere Dimensionen an. Zauern zerstörten die Liegenschaften des Fürsten Kapraxine, steckten die Gebäude in Brand und verwundeten den Fürsten und ieine Gattin. Auch andere Domänen der Umgegend wurden ausgeplündert und in Brand gesteckt. Warschau. D-er Eiuzelverkauf polnischer Tageblätter ist vom Gencralgouverneur verboten wo--»». Gestern waren die Geschästslokale den ganzen Tag über geöffnet. Heute soll in allen Fabriken wieder gearbeitet werden. Kischinew. Tie hiesigen Arbeitervereine haben für Montag den allgemeinen Ausstand proklamiert. Breslau. Wie die „Schics. Ztg." meldet, sind aus der >,W i l d c n st e i n-S egen - Grub von der heutigen Tagcs- chichi 1665 Bergarbeiter angcfahren, während sich 670 Mann noch im Ausstande befinden. Auf der Myslowitz-Grubc fuhren 197 an. 850 Mann sind ausständig. Neu in den Aus stand getreten ist die Belegschaft der „Karl-Segen- Grube" der Kaitowitzcr Aktiengesellschaft. Bon der 260 Mann betragenden Belegschaft sind 214 nicht angefahren. Essen lNuhrs. Tic „Nhein.-Wests. Ztg." meldet vom Koblensyndikal: Die gestrige Kominissionssitzung, welche über die Erhöhung der Kohlenpreise vom 1. Januar 1906 ab beriet, be schloß, der Zecheiibesitzer-Vcrsammlung eine Erhöhung der Preise für Kokskohle um 1 Mk., für einige andere Sorten um 50 Psg. pro Tonne vorzuschlagen. Hamburg. Heute früh wurde auf dem Hannoverschen Bahnhof die Güterkasje erbrochen aiisgesiinden. Es sollen mehr als 10 000 Mk. fehlen. München. Ter König von Spanien traf heute vormittag 10 Uhr hier ein und wurde am Balmhof vom Prinz- regcnten empfangen. Nach herzlicher Begrüßung fuhren die Herrschest«-» nach der Residenz, unterwegs lebhaft von der Volks menge begrüßt. Wien. Das „Fremdenblatt" meldet, daß die von den ein zelnen Mächten zur Durchführung der F l o t t e n demon stratio,: designierten Schiffe den Auftrag erhalten haben, sich Mitte der nächsten Woche uu Piräus zu vereinigen, wo sie weitere Instruktionen erhalten werden. Brüssel. Der G ra s v on F la nd c rn, der Bruder des Königs der Belgier, ist heute vormittag 11>,z Uhr ini 69. Lebens jahre gestorben. Paris. lPrio.-Tcl.s „Eclair" meldet ans Rom, der Papst habe seine Zustimmung zur Abänderung des Protek torats über die Katholiken im Orient erteilt. Nach diesem neuen Abkommen soll Deutschland das Protektorat über die Katholiken in China, Japan und Korea erlfalte», Oester reich in den Vaikanslaaten, mit Ausnahme der Türkei, Bclaien in Westcurika, Spanien in Marokko und in einem Teile Ost- asrikas. England in Indien und Zeistralafrika, Italien in der Türkei und in einem Teile Albaniens, Tripolis, Palästina und dcn Inseln im Aegäischen Meer. Madrid. sPriv.-Tel.) Frankreich, Deutschland und Eng land ersuchten die spanische Regierung, das Datum der Ma rokko-Konferenz sestzusetzen. Spanien hat den Wünschen Deutschlands Rechnung getragen und den 15. Dezember als Ter- min deS Zusammentritts festgesetzt. London. Zn dcn Sammlungen zu gnusten dcrArbeits- losen spendete derKönig 2100 Pfund Sterling und der Prinz von Wales 1050 Pfund Sterling. London. „Dciilst Telegraph" meldet a»S Tokio : Wie der „Kokuinin" berichtet, hat der Kaiser von China bei eine» Audienz den Staatssekretär Juan Shih Kai ermächtigt, die Ruß land gewahrten Konzessionen auf Japan zn übertragen. Der Prinz von Chiiig hat sich geweigert, bei der Konferenz zu erscheinen, die endgültig die Lage in Asien entscheiden wird. vandtagsverhaildlungen. Zweite Kammer. In der heutigen 12. öffentlichen Sitzung wurden zunächst die Abgeordneten Opitz-Treuen. Horst-Mulda und A b n e r t-Zwenkau als Mitglieder und die Abgeordneten R e n tsch-Kawenz. Klö tz e r-Bockwa und Neidhardt- Reichenbach als deren Stellvertreter in den ständischen Ausschuß für das Plenum der Brondverfichcruuas- kammer gewählt. Die Wahl geschah auf Vorschlag des Ab geordneten »ähnel-Knppritz durch Zuruf. — Zu dem zweiten und letzten Punkte der Tagesordnung: Allgemeine Vorberatung über den Bericht über die Verwaltung der L a n d e s - Brand versicherungsanstalt, bemerkte Aüg. Greulich- Gröba skons.s, es möchten bezüglich der Verwendung der für Brandschäden gezahlten Entschädigungsgelder größere Freiheiten gewährt werden. Man sollte nicht daraus bestehen, diese Gelder nur für Neu bau len auszubrauchen, denn für einen ärmeren Besitzer seien oftmals Aiisvesseruugsarbeiten an den vom Brande verschont gebliebenen Gebäuden viel not- LomnUicllv, 18. Nulum!'er l!>05. wendiger als Neubauten. Weiler möchten, wenn schadhaft ge wordene Gebäude, für die der Besitzer jahrelang !e«ne Beitrage entrichtet habe, zum Abbruch kommen müßten, Beihilfen aus der Versicherungsanstalt gezahlt werden. Endlich bitte er. für erkrankte oder beurlaubte Brandversicherungs- ^ni pektoren alsbaldigen Ersatz zu schassen, damit die Lchadeuregulierung nicht ausgeholten werde. — Abg. Horst- Mulda skons.j hält eine Verwendung der vollen Summe der Eiu< schädigungsgelder für Nsparaiurzwecke nicht für angebracht. Außerdem würden für Neubauien schon jetzt Beihilfen gewähr!. Auch die Wünsche von Beihilfen für Reparatur und Neubau icbcidbast hewordencr Baulichkcilen würden möglichst berücksichtig!, über die Hälfte solcher Gcsnchsieller habe die Beihilfen erhallen. — Der Bericht wird hierauf auf Antrag Horst a» die Nechen- sch a s t s d e p u t a t i o n überwiesen. — Nächste Sitzung: Montag, den 20. November, mittags 12 Ilhr. Herr Abgeordneter Zeidler-Oberlosa bittet uns, be richtigend mitzutcilen, daß er bei seiner gestrigen Rede zum Etat nicht davon gesprochen habe, daß der Bahnbau im Vogt land? linier der Acra der Abgeordneten Gcorgi und Opitz ver nachlässigt worden sei! sondern er habe ausdrücklich erklärt, daß im Vogtlande, und zwar im unteren Teile desselben, in Mylaucr Gegend, in anerkennenswerter Weise Bahnen gebaut worden seien. Insofern habe er auch den Aeußcrungen des Abgeordneten Hähnel zngesiimiist. Trotzdem bestünden im oberen Vogt lands noch viele Eisenbahnwünsche, die ihrer Erfüllung harrten OertlichcS uns LächsischcS. Dresden. 17 November. —* Ihre Majestät die K ö n i a in - W i t w e veröfscnt- lickst in der vorliegenden Nummer ihren herzlichen Dank an alle diejenigen, die sich um das Gelingen des Basars für die leidende .Kinderweit „mit unendlicher Lpferwilliakeit bemüht haben", und gibt ihrer Freude über das dem Basar-Unternehmen aus allen Kreisen in so reichem Maße cntgegcngebrachte Wohl wollen Ausdruck. —* Die Königin-Witwe betuchte heute das Leder- und Dronze:oarcn-Magazin Eduard Pachtmanu, Hoflieferant. Prager Straße 33, und bewirkte daselbst Weihnachts-Einkäufe. —* Se. Königl. Hoheit Prinz JohannGeorg besuchte gestern den Kunstjalon Ernst Arnold. Wilsdruffer Straße, und besichtigte die dort ausgestellten Arbeiten von Gordon Craig. —* I» einer an de» Landtag gerichteten P c t i t i o n bittet der Verein bevollmächtigter Berstchermigsbecimter im Königreich Sachsen, eine Peslimniiiiig in das Einkoinmensleuergesetz aus nehinen zu wolle», wonach in Zukunft Lebensvcrslche- rungsvrämien bis zu einem Jahresbetrage von 600 Mi. gleichwie Lchiildzinse» vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden dürfen. In der Begrün dung beißt es u. a.: „ES dürfte wohl ei» Akt der Gerechtigkeit sein, daß Bergünslignngen, welche die Steuerzahler anderer deut scher Bundesstaaten schon seit Jahren genießen, den sächsischen Steuerzahlern nicht länger voreuthaltcn bleiben. Im Königreich Sachsen können schon jent die gcsetz- oder vertragsmäßig zu leistenden Beiträge für Witwen-, Pensums-, Waisen- und Sterbe- fassen vom stcneipslicbligcn Einkommen abgezogen werden (8 15,3ö des Eiokomiiiensiencigcsetzes). Tie Lebensveisicheriing verfolgt trotz anderer Bezeichnung genau dasselbe Ziel, nämlich Versorgung der Angehörigen, eigene AsterSveisorgniig und dadurch Schutz vor Beraimung, und bietet speziell jenen Kreisen der Bevölkerung «Handel, Gewc»be und LandwirkscyafO die Möglichkeit zur Für sorge für die Znl»nft. denen die staatlichen bczw. städtischen Pc»- sioiiskassen nsw. verschlossen sind." Eine Petition im gleichen Sinne wurde von demselben Verein bereits vor vier Jahren der Stäudekammcr unleibreitet; sie konnte aber zu jener Zeit infolge der damaligen uugüustige» Finanzlage kerne Berücksichtigung finden. Bon bcrufenen Llelleii ist in dcn ^letzten Jahren eine erfreulicherweise ciugeiretene Besserung der Finanzen konstatiert worden und der Verein glaubt sich deshalb berechtigt, erneut mit seiner Bitte a» den Landtag heraiiziitreten. —* Ten Stadlucrordnclcn ist ein Schreiben des Herrn Ober bürgermcislcrS Beutler ziigcgangen, in dem er mn die baldige Knnst imv Wissenschaft. f* Woche n-Spi elpl a n der Königl. Hoftheater. Lpcrnhaiis. Sonntag: „Tie Fledermaus". Montag: „Fide- Iw". Dienstag: 2. Sinfonie-Konzert, Serie tt. Soliststche Mit- «irlmig: Herr Enge» d'Albert. Mittwoch: Geschlossen. Don nerstag : „Die Meistersinger von Nürnberg". Freitag: „Figaros Hochzeit". Soniiabclid: „Die Rcgimcntstochter". Sonntag: .Joseph in Egbpte»". — S ch a n s p i elha nS. Sonntag 26 Novst: AiichniistagS >/,2 Uhr: 2 Bolksvoistellimg: „Die Räuber"; abends > ,8 Uhr: Für die Mltlwochsaboniicnlen des 22. Novem ber: ..Klein Dorrst". Montag: „Macbeth": Lndb Macbeth Irl. Ltorm als Gast. Dienstag: „Zar Peter'. Mittwoch: Ge- schloüen. Twniieising: JiilinS Cäsar". Freitag: „Zar Peter". Keimabcnd: Z»m erstenmal: „Die fromme Helene". Sonittag <26, Nov >: „Fairst". Teil 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof» tdeatcr. Im O P er» ha » sc geht Souiiadcnd. de» 18. No- vcmber. in Beibinduiig mit der Oper „ D crBajazzo " die ><olzili,rniiche Bauernehre" in Szene. Die Partie des Turridu wird zun, erstenmal Herr Jäger singen. 7* Königl. Hoffchauspirl. Die Heroinensrage ist wieder ein mal im NerZtädter Hause angeschnitten: ein Frl. Storm von den vereinigten Theatern in Graz warb gestern abend als Elisabeth st, Schillers ,„M aria S tu a r t irr,, Anstellung. routinierte ihr . ,, „ ^ durch eindrucksvolles Mienenspiel, vornehmlich durch ein lebendiges Auge angenehm aufsiel. Leider eenügen diese fraglos schätzens werten Vorzüge nicht für eine em'l»cksvolle Verkörperung der glischen Königin. Ein Zug von Nüchternheit, verbunden mit t behäbiger Weiblichkeit und ÄS «otonie ging durch die Aisabcth^Darstellung von Frl. Stör der das große tragische Pathos in der Sprache wie Geste uwst zu liegen scheint. Tie drei unverkennbaren Höhepunkte der Rolle — im zweiten, dritten und vierten Akte — ivaren nicht entschieden genug herans- aearbeitet. Namentlich in der Parkszcue fehlte die nötige Scharfe und Große. Die Explosion der Gefühle war hjyf Der ernte Eindruck war so übel nicht. Man sab eine roiiiin Darstellerin, die sich mit ausfallender Sicherheit in dem fremden Ensemble bewegte, sehr intelligent iprach und 1 dämpst. die Eifersucht kochte nicht über, das Temperament der rankevollen Königin blieb sehr in dcn Hostheatergrcnzcn, mährend rn dem Todesurteils-Monolog der Mangel an Turcharbciiuug und «Lteigerung der Rede aufsie! neben dem Feblen einer hohcits- vollen, imponierenden Größe. Am besten traf Frl. Storm den Ton in den ersten Szenen mit Leicester: da war sie ganz am Platze, spielte natürlich und tvußte eindrucksvoll zu wirken mit oie oie .uunstierm am wconlag darzusteuen gedenkt, wird stch das entscheidende Wort über ihre Oualitätc» stir das besondere Fach, das Frl. Storm bei uns ansfüllen soll, sprechen lasse». Schon heute eins: was soll die Grazcrin bei uns spielen? Die jüngeren Heroinen hat Fron Talbach bei uns bereits im Besitz, die älteren sind Frl. Ulrich belassen, die sogar die Marlborough >m „Glas Wasser" »och nicht abgibt. So bleibe» — wir haben das erlebt — neben wenigen dankbarcn Rollen der neuen Heroine ge wöhnlich nur die „Wurzen", mit denen sich lwim Publikum keine Fühlung gewinnen läßt, mag man noch so gute» Willens !e>n. Oetarliin om.-mo: ohne Rolleiiziigeständnisse wird man hüben wie drüben nichts ansrichten, da cs sich bei jedem neuen Engagc- mcin nicht um die Vermehrung, sondern um eine Bereicherung des Personalbestandes handeln soll. — Im übrigen braucht von der Ausführung, die läuten Jubel entfachte, sodaß es einem schwer fallt, in dcn Feucrwein der Begeisterung »osk kc-skuur das kalte Wasser nüchterner Kritik zu gießen, nicht weiter die Rede zu sein. Waren doch alle tragenden Rolle» wie srüäcr, wenn auch nicht immer zum besten, besetzt. Nachdrücklichste An erkennung verdient Frau Salb ach, die vor der Vorstellung um Nachsicht bitten ließ, aber trotz einer heftigen Indisposition die gerade das Organ ungemein onsirengeude Rolle der Maria siegreich bis zum Schluß durchführte. Mit Recht wurde eie Künstlerin bei jeder passenden Gelegenheit von dem nahezu auS- vcrkciiiften Hause auf das lebhafteste gefeiert. V. Der MämirrArsaiigvrrei» »werniniita". bekanntlich einer der ältesten unserer Stadt, gab gestern abend iin woblgesnlsteii Kvnzcrtsaalc des Ansstellungspalastes gelegentlich eines von ihm veranstalteten Konzerts recbt erfreuliche Proben seiner gegen wärtigen Leistungsfähigkeit. Nicht weniger als 10 koinposilorisch wertvolle und fleißig studierte Männrrchöre a espellL standen im Programm, darunter „Das alte dcntfche Haus" von Plüddcmann. .Sicheres Merkmal" von Attcnhoser, „Durch den Wald kam ein scvblicb Lied" von C, H Döring. „Hochzestssrende" vo» H, Jüngst »iw die beide» bcrzigcn Volkslieder „Lindcnlanb" (Satz von Allcuhofer) und „Wenn zwei sich gut sind" «Kremser), Dw eben genannten Eböce waren diejenige», die den strebsame» Sängern unter ihrem hingebungsvolle» Leiter. Herrn A. Hoster, an, besten gelangen, während bei einige» auderc», wie lwi „Der Tiroler Nachtwache" lHenberger), „Des Liedes Geist" (Speidel) und „Nachtzanher" (Stocch.) die JntonntioiiSicinheit etwas zu wünsche» übcig ließ. Namentlich sangen die ersten Tenörc, die überhaupt z, Z, des Vereins schwächere Seite bedeute», recht häufig zu tiech Dagegen zeichneten sich alle Chöre durch rhhthmische Exaktheit, sinnvolle Phrasierung und gute dstnamischc Schattierung ans. Zwischen den Chorvortrngen erfreute die Konzcilsängeriii Frl, Melanie Dictci durch die klanglieblichc mW geschmackvolle Ausführung der großen Sopran-Arie aus HaydnS „Schöpfung": „Ans starkem Fällig" und mehrerer Lieder von Schumann »nd v Fielitz, Ji» Bunde mit Herrn Otto Wundcilich «Mitglied der Königl. Kapelle) trug die Sängerin serncr zwei »nmitlclbar ansprechende Duette für Gesang und Violine vor „Der Spielmann" vo» Hildach und „Zwiegesang" von Reiuh Becker, denen die beiden Künstler auf lautes Begehren noch eine „S«-rö»adc" von Gonnod folgen ließen. Als Begleiter ani Klavier fungierte der VcreinSdirigcnt, der sich auch bei dieser Betätigung als ei» tüchtiger Musiker kennzcichncte. Lebhafter Beifall begleitete alle Bortrage. —äit. s* Emil Richters.Kunstsaloii. Vor einigen Jahren er regte in einer Ausstellung akademischer Schülerarbeiten eine große Leinwand „Kohlenlasderinnen" beträchtliches Anssehen. Man fast ans dem Bilde, das chon, ebe cs zur Ausstellung tam. eine» erregten Kampf de> Meinungen heransbeschworen, einen Zug arm lieh gekleideter Weiber, die au, schwankendem Steg ihrer schweren Arbeit oblagen. Gegen daS Werk von damals ließ sich gewiß in, einzelne» manches einwenden. aber das Gold eines starken Talentes leuchtete hcreils durch alle Schlacken technischer ilnbeholjenheit »nd ließ auch uns eine günstige Piognow für die Weiterentwick lnng des iimgcn Knnstnornze» ansipiechcn, der sich dcntlich al-'- Knehl-Lclmler zu crlennc» gab. Tie „Kurrende-Knaben" tü aleichcn Künstlers aus der voriädriaen Groden Dresdner Kunst»