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Knresgen-canf. tlnnakme von Ankündlg,innen bid nachmittag« 3 Utn Sonn und tiktertao« nur MLuemnake nn von l> bis '/-l Ultr, Die l ipalUaeGrund »eile <ca. 8 Silben» Lo P»a An lündiaunsen aul derPrivatieite.»teile Lb Lla i Llk Lipalliae ttelle ali „Sin aeiandt' oder an» Terticite so Pia. Sn Nummern nach Svn» und Nem. tagen I- de». rivallige «iiru>id«eilcn so. 40 de». W und so Pi'a »ach de iondcrcm Tarif. Auswärtige Au, träae nur gegen Porausdezalilung Belegdlätler werden in» Id Plg. berechnet. Sernlvrechaiischluk!» A„« l Nr. U und Nr. 2»g«. Illlw. kliliiliiiml'e» tün aU« chnton »«triebe. Vioktungen, Oasvsutol, Leklituolio, Dransporlmüiilvl oto. sto. kvlnkarüt l-vupolt, 6umni1ni»i«ilkr»IrlIIi, Vr«»ck«»»-L., dv«ttl»>e» »rr»»»v 2«. I, 2»»«. Lrstos08vk»tLsr rllrsvkMlldlls u»r oeonttkor «tan i»»r nn«n8tr,»tS8« d i Otto LrroLLo^L. korwLllvllto ^asstvUllvß !: ül'Llit-klizststtungkl! li. rimmös-kili^iitliligsli z ß 6 NUipi» »ödellsdrlL''" - 2* Ilosuello Irulol. oin ^ * » * ^ I. UN«I VerLäskLllvr, «oleftor beim I.e^on rmci geluaidon lins lii iiinin- >>lt«K»e» verbl„«ler«, ,!em K>ir>»?r eino enele, «e8«n«e Ilnltien« unä t,Ioi >i rlvitix mit cliv II««enlir»8ei «r«vtr», cuui'tioliit isrl Msocksvkllvk^ LtLdtissvwvllt Sifliveslfszse l!. Sir. 3VS. küieitl: Sultan Abdul Hamid II. Hoftiachrichten, Landtag. Auswanderer. Schlackthöse, 20. Iahlftuudert. Bezirkstag. Nkommsen. Kwilecka-Prozeß. Lottcrieliste. Mntmaßl. Witterung: ! Trüb, nebelig- ! Mittwoch, 4. November 1903. Abdul Hamid II. Die schwierige politische Lage auf dem Balkan lenkt den Blick auf die Persönlichkeit des gegenwärtigen Beberrschers des oSma- nilchcn Reiches, der als Sultan Abdul Hamid II. am 31- August 1876 die Zügel der Regierung ergriffen und sie seitdem fest in der Hand behalten hat. Für das große Publikum tritt zwar die Wirk samkeit Abdul Hamids io gut wie ganz in den Schatte»; man kört und liest immer nur von der „Pforte" und den van ikr ge faßten Beschlüssen, inwieweit aber der Sultan selbst ans die in der hohen Politik seines Landes getroffenen Entscheidungen Einfluß allsübt, davon erfährt man gemeiniglich nichts. Um so bcsjer wissen die in Könstantinovel begloubigten Vertietcr der fremde» Mächte die persönliche politische Anteilnahme eines Herrschers ?n schätzen, der, obwohl in den starren Traditionen einer der christlich- abendländischen scharf entgegengesetzten Weltanschauung besangen, doch genug modernen Geist in sich ausgenommen hat. um die Er kenntnis zu Pflegen, daß der Fortbestand der islamitischen Herr schaft aus europäischem Boden mir im Wege des Kompromisses möglich ist. Abdul Hamid II. weiß, daß der JSlam die ihm heute noch innewohnende, nicht zu unterschätzende Lebenskraft sowohl in Europa, wie in seinen eigentlichen Gebieten, in Kleinasien und Syrien, in Mesopotamien und Persien, nur unter der Bedingung voll entfalten und betätigen kann, daß er sich zu der christllch- eruopöischen Kultur nicht in feindlichen Gegensatz stellt, sondern möglichst im Verein mit ihr seinen besonderen Zielen ziizustrcben iucht. In solchem Geiste ist Abdul Hamid II. von Anfang an bemüht gewesen, das Zepter seines Kalifats zu führen, »nd die Erfolge dieser Politik haben sich im Jnnem insbesondere in der mit großer Energie vollendeten Reform der Finanzen gezeigt, wäh rend die auswärtige Politik der Türkei in ihrem trotz aller Wirren doch im Grunde immer gleich gebliebenen freundschastlichen Ver hältnis zu den Mächten überall den Stempel des eigenen direkten Eingreifens Abdul Hamids II. trägt. Die auswärtige Politik macht Abdul Hamid II. tallächlich allein: er ist, um einen westeuropäischen Ausdruck nach berühmten Mastern zu gebrauchen, sein eigener Kanzler und läßt sich durch seine Ratgeber gerade aus diesem Gebiete nicht leicht das Konzept verderben. Seine Negierung begann allerdings gleich mit einem 'chweren äußeren Konflikt, dem Kriege gegen Rußland, dessen Ur sachen indessen weiter zurückreichten, so daß die Vcraniwortnng daliir Abdul Hamid II., der kaum erst den Thron bestiegen hatte, billigerweile nicht oufgebürdet werden kann. Es ist vielmehr an- zaerkennen, daß der jetzige Sultan die bitteren Lehren jenes Krieges dauernd beherzigt und darnach sein ganzes Verhalten gegen die fremden Mächte eingerichtet hat. In erster Linie kommen natür lich für den Sultan die beiden führenden, weil hanptbeteiligten Lrientmächte. Rußland und Oesterreich, in Betracht. Man darf, ohne Widerspruch befürchten zu müssen, behaupten, daß Abdul Hamid II. den berechtigten Wünschen und Forderungen der ge nannten Staaten stets nach Kräften bereitwillig und lohal ent- gegcngetommen ist und daß alle Mahnungen, Vorstellungen und Anregungen von jener Seite bei ihm persönlich ein williges Ohr gesunden haben und noch finden. Genaue Kenner von Land und Leuten erklären auf Grund ihrer eigenen Beobachtungen und Er fahrungen mit positiver Bestimmtheit, daß Abdul .Hamid II. von An fang an gewillt gewesen ist, alle dieienigen Resmmcn, die jetzt von Rußland und Oesterreich verlangt werden, aus freien Stücken ein- zusühren. weil er ihre Notwendigkeit längst klar eingeschen hatte. Wenn das makedonische Reformwerk indessen trotz des guten Willens des Sultans nicht vorwärts kommen will, jo sind daran zwei Umstände schuld, welche die persönlichen Absichten Abdul .Hamids durchkreuzen: einmal der verbrecherische Fanatismus der bulgarisch-makedonischen Banden, die vor keinem noch so scheuß lichen Vernichtungsmittel bei ihrer mörderischen Tätigkeit zurück- schrcckcn, und zum andern der Widerstand, den der Sultan bei seinen wohlgemeinten Resormplänen in strenggläubigen Kreisen findet. Zwecks Aufklärung der vielfach noch irregeleiteten öffent lichen Meinung Europas sicht es Abdul Hamid sehr gern, wenn Be richterstatter unabhängiger ausländischer Blätter sich an Ort und Stelle begeben, um die bulgarisch-makedonischen Schcnßlichkeitcn aus eigener Anschauung wahrheitsgemäß zu schildern. Zum Teil hat das auch schon den Erfolg gehabt, im Abendlande die Nebcr- zeugung zu verbreiten, daß in dem bunten, vielfach entschlich ver rohten und mehr als halb barbarischen Lölkcrgewimmcl des Balkans der von der hauptstädtischen Korruption noch mehr oder weniger unberührt gebliebene orthodoxe Türke dach das an ständigste Element bildet. Jeder Landeskundige wird ohne Be sinnen dem Türken das Recht geben, von sich im Vergleich mit den bulgarisch-serbisch-makedonischen Räuberborden der Jetztzeit zu sagen: „Seht! Wir Türken sind doch bessere Menschen!" Auch in kultureller Beziehung ist darauf hinzuwcisen, daß auf dem Balkan überall, wo ehemals ausschließlich der Türke regierte, durchaus erträgliche und geordnete Zustände herrschten, während erst nach der Ablösung der türkischen Herrschaft durch die Selbstregierung der kleinen nichttürkischen Völkerschaften die allgemeine Verlotte rung nach dem heutigen bulgarisch-serbisch-makcdonischcn Schema eintrat. Die Aufklärungsarbeit über den wahren Stand der Dinge wird freilich dadurch sehr erschwert, daß die Berichterstatter der auswärtigen Presse, auch wenn sich ihnen die türkischen Beamten zu ihrem Schutze noch so dicht au die Fersen hesien, doch immer unter den augenblicklichen kritischen Verhältnissen ein starkes persönliches Risiko laufen. Tie Zahl solcher journalistischer Pioniere ist daher einstweilen noch recht beschränkt, und dcshalo gelingt es der revolutionären Preßmache nach wie vor, eine falsche Sentimentalität zu gunjien des verbrecherischen Treibens der Aufrührer unter dem Deckmantel angeblicher „türkischer Greuel" in Bewegung zu setzen. Tatsache ist dagegen, daß die türkische Soldateska ans direkten Befehl des Sultans sich einer Mäßigung befleißigt, die angesichts der jeder Beschreibung spottenden Exzesse der revolutionären Banden die höchste Anerkennung verdient. Für das Persönliche Wohlwollen Abdul Hamids gegenüber seinen nichtislamitischcn Untertanen zeugt außerdem die freigebige Hand, die er zu gunsten der durch den Aufstand geschädigten Makedonier durch Bewilligung von 4000 Pfund aus seiner Privatschatulle zwecks Wiederaufbaues zerstörter christlicher Dörfer bewiesen hat. Am schwersten fallen als Hemmungsmomente bei der Ver wirklichung der Nesvrmabsichten Abdul Hamids II. naturgemäß dieienigen Hindernisse ins Gewicht, die ihm von den An hängern der streng islamitischen Auffassung in den Weg gelegt werden. Diese alttürkische Richtung will von keinerlei Zugeständnissen an den abendländischen Geist etwas wißen und betrachtet jedwede Reform im Sinne der Mächte als eine Er- schüttcrung der Kbalifcnstellung des Sultans, als eine Unter grabung seiner islamstiichen Autorität als „Beherrscher oller Gläubigen", als einen Verrat am Koran und an der Lehre des Provheten. Das ist also im westeuropäischen Sinne eine „reak tionäre" Partei, die den Sultan zu beeinflussen und von der energischen Durchführung der Reformen abzuhalteu sucht. Die selben Kreise sind auch jetzt bestrebt, Abdul .Hamid II. zur Ab lehnung der neuen österreichisch-ungarischen Nesoruinote. die in zwischen die Zustimmung aller übrigen Mächte gefunden hat, zu bewegen. »Sie machen geltend, daß seine Stellung als Kalif un versebrt bleiben würde, wenn er vielleicht die Forderungen der Mächte nach einem verlorenen Kriege bewilligen müßte, während ein freiwillig eingeräumtes Mitherrschastsrecht des Auslandes in den türkischen Provinzen weittragende Folgen nach sich ziehen könnte. Hiernach erscheint cs in jedem Falle ganz unangebracht, von einer „Verschleppnngspolitik des Sultans" zu reden. Abdul Hamid II. genießt das unveränderte Vertrauen der Mächte, daß er persönlich durchaus dem Reformwerke geneigt ist, und da sein Gesundheitszustand trotz aller gegenteiligen Gerüchte keinen An laß zu Besorgnissen gibt, so ist zu hoffen, daß seine oft be wiesene energische Initiative in der Leitung der auswärtigen An gelegenheiten auch dieses Mal den Sica über die Geaenmineure davoutragen wird. Tie deutsche Politik hat in diesen Tagen einen besonderen Grund, sich mit der Perion Abdul Hamids II. zu beschäftigen, und zwar wegen der am 7. November bevorstehenden Einweihung des unter der Leitung der deutschen Professoren Tr. Rieder und Teicke stehenden großen Militärhospitals gegenüber dem neuen Hafen von Haidar Pascha, dem Ausgangspunkte der Anatolischen Bahn, der mit seinem imposanten Wellenbrecher und seinen hoch modernen technischen Einrichtungen ganz aus der Höhe der Zeit steht. Gleichzeitig vollendet Abdul Hamid II. sein 61. Lebens jahr, und dieser doppelte Anlaß ist gewiß geeignet, uns Deutschen die weitgehende Förderung, die der gegenwärtige Sultan den deutschen Interessen in der Türkei hat zu teil werden lassen, ins Gedächtnis zu rufen. Taß Abdul Hamid II. in seiner Art ein Freund des kulturellen Fortschritts ist, hat er u. a. durch den Ausbau des türkischen Bahnnetzes und die Unterstützung der industriellen Tätigkeit bewiesen. Seinem persönlichen Entgegen kommen ist cs auch zu verdanken, daß gerade unsere deutschen Kausleule, Industriellen und Ingenieure aus türkischem Gebiete ein fruchtbares Feld für ihren kühn vordringendcn Unternehmungs geist gefunden haben, und daß nicht minder deutsche höhere Militärs sich'in zahlreichen angesehenen Vertrauensstellungen im türkischen Heere, sowie in der unmittelbaren Umgebung des Sul tans befinden. Unter den letzteren ist vornehmlich der persönliche Adjutant Abdul Hamids uno In^tiuetour cko la eavnlario ottomano von Riigdiisch-Pascha zu nennen, der als Oberst in der preußischen Rangliste weitcrgesührt wird. Auch mit Kaiser Wilhelm II, verbinden Abdul Hamid die Bande auf richtiger Freundschaft und Verehrung. Der türkische Herrscher bewundert den hochfliegcnden Sinn und die ritterlichen Tugenden des Deutschen Kaisers unverhohlen und ist seinem kaiserlichen Freunde insbesondere für die Ehrlichkeit dankbar, mit der er ihm stets seine wohlmeinenden Ratschläge im Sinne des österreichisch- russischen Standpunktes erteilt, während sich der Sultan von Frankreich und England nur z» oft der unliebsamsten Quer- treibercien versehen muß. Derselben gleichmäßigen loyalen Hal tung darf Abdul Hamid II. auch fernerhin von deutscher Seile versichert sein, und diese Gewißheit wird ohne Frage dazu bei tragen. die schwierige Stellung des Sultans inmitten der jetzigen Wirrnisse zu erleichtern und ihm den richtigen Weg zu zeigen, der im engen Einvernehmen mit Rußland und Oesterreich dem Ziele einer allmählichen Gesundung der gesamten Balkanverhält- nisse auf der Grundlage des makedonischen Resormwerkes znsührt und dadurch das auch für die Türkei vorhandene Interesse des allgemeinen Friedens gewährleistet. Neueste Drahtmeldungen vom 3. November. (Nachts cingebeiidc Depeschen befinde» sich Seite 4 > Berlin. iPriv.-Tel.s Von einem Wechsel aus dem eng lischen BoIschafterpostcn in Berlin ^Versetzung Sir Fra»! Lascelles nach PariSj, den Londoner Blätter in Aussicht stellen, ist an hiesigen unterrichteten Stellen nichts bekannt. Entgegen der Berliner Meldung eines Londoner Blattes, daß die deutsche Regierung der englischen einen Tarifvertrag vor- gclegt habe, wird von informierter Seite mstgeteilt, daß handcls- polittschc Verhandlungen zwischen Deutschland und England gegen wärtig überhaupt nickt gepflogen werden. Der Grund hierfür liege in der inncrpoütiichen Lage Großbritanniens, die dem Londoner Kabinett die Führung solcher Verhandlungen zur Zeit unmöglim macht. — Die Ernennung des Staatssekretärs .Vizeadmirals v. Tirpitz zuw Adwira! wird als bevorstehend angesehen. Die preußische Gencraiivnode erklärte sich in ihrer Mehrheit für die Petition, weiche Eininrnch gegen die Aufhebung des 8 2 des Ic > uitcngcietzes erbebt. — In dein Prozeß Kwilecki wurde heute die Hauptbclastungszeugin Hedwig Andruszewska vernommen. Berlin. lVriv.-Tel.> Bei der Traucrfeier für Mommsen in der Kaiser Wilhelms-Gcdächtniskirche wird die Gedenkrede Pros. Adolf Harnak halten, der Mommsen persönlich nahe- gestanden hat. D o r m st adt (Puv.-Tel.) Gral Bülow und Graf LamS- dorsf kommen am Donnerstag, während der Deutsche Kaiser dem Zaienvaaie und dem Groscherzog auf Schloß Woiisgarten einen Bestich abstattet, voraussichtlich in Darmstadt zu einer Besprechung iniammen. Graf Lamsdorss begibt sich nächsten Sonnabend nach! Oesterreich. Darmstadt. Wie hier verlautet, gedenken der Kaiser» »nd die Kaiserin von Rußland mit ihren Töchtern am näch sten Sonnabend die Rückreise anzutreten. Köln. sPriv.-Tel.s Die „Köln. Zig." meldet, die Eisen- bahnverwaltunq beabsichtige, 445 Lokomotiven und 880 Per- sonenwagen, 200 Gepäckwagen und 6130 »Güterwagen zu be stellen. Halle a. d. §. lPriv.-Tel.) Ter Sergeant Nebelung vom 36. Infanterie-Regiment, der Rekruten schlug, mit Reisigbesen ihre Haare frisierte und in strenger Kälte den leicht gekleideten Leuten von seiner Stube aus durchs Fenster Instruktion erteilte, wurde zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet aus New- york: Auf den Stab,'wecken in Lovain <Ohw) ist der Betrieb einaestellt. 30)0 Arbeiter feiern. München. Ter Prinzregent richtete gestern an den Prä sidenten des Direktoriums der Reichsbank Tr. Koch nachstehendes Telegramm: „Eurer Exzellenz sende ich zu Ihrem heutigen Jubel feste meine besten Glückwünsche. Möge es Ihnen beschieden sein, noch recht lange an der Spitze des hochwichtigen Instituts der Reichsbank in der bisherigen ausgezeichneten und segensreichen Tätigkeit zu wirken." Heidelberg. sPriv.-Tel.s Das kürzlich verstorbene Fräu lein Eleonore Wallot, eine Verwandte des Reichstags-Bau meisters, vermachte ihr beträchtliches Vermöge», mcbrere .Hunderttausend Mark, der hiesigen Universität zu Stipendicn- zwecken, insbesondere für studierende Damen. Heilbrann. l'Prrv.-Tel.s Von den beiden Inhabern der Heilbronner Nahrungsmittelsabrik Ottou. Kaiser, deren Ver haftung unter dem Verdachte der Waren, und Doknmentensälschun-: dieser Tage erfolgte, wurde gestern nachmittag Otto gegen eine Kaution von 50000 Mark auf freien Fuß gesetzt. Wien. Niederösterreichischer Landtag. 7>n Beantwortung der Interpellation Lindheim stellt der Statt halter zunächst fest, daß im Landtage nur die Abstellung von Mißbräuchen der Vivisektion, nickt aber die Abschaffung der Vivi sektion verlangt wnrse Diesem Standpunkte stimme die Regierung vollständig zu. tBestall) ebenso die Koryphäen der Wissenschaft. Der Statthalter bespricht die in der Interpellation erwähnten speziellen Fälle von Versuchen an Menschen und konstatiert, daß nur zwei davon in Wiener Krankenanstalten vor einigen Jahren vorgekommen seien und sofort den Gegenstand von Erhebungen und einer Remedur. bezw. Disziplinierung eines Arztes, gebildet haben. Dir anderen Fälle reichten auf 20 und mehr Jahre zurück und stien nickt in Wien vorgekommen. Der Statthalter verweist iodann ans seine Erlasse bezüglich der Anwendung neuer, nicht genug erprobter Heilmittel in den Kaiser!. .König!. .Krankenanstalten und versichert, daß über alle zur .Kenntnis der Behörde kommen den Mißbräuche pflichtgemäß Erhebunaen gepflogen werden, und gibt das Resultat der Erhebungen über die jüngst vorgekomme- »en Fälle von Mißbräuchen bekannt. Der letzthin erwähnte Armenarzt habe zur Prävariening von Teilen von Pfründner- leichcn dir Bewilltgimg der Gemeindeverwaltung besessen Der Statthalter gibt, wiederholt von lebhaftem Beifall der Majoritäc unterbrochen, eine eingehende Darstellung des zwischen dem Direktor des Wiener Allgemeinen Krankenhauses und der Wiener Aerztekammer ausaebrochencn Konflikts und er- klärt, er werde unentwegt das Ziel verfolgen, daß die Wiener Krankenanstalten wahre Humanitätsanstaltcn bleiben. , Redner meint, der gesamte Landtag werde mit ihm in der Ansicht iibcr- cinstimmen, daß die Wiener medizinische Schule mit Recht einen großen Ruhm im In- und Auslande genieße, und ebenso mit dem Wunsche, daß das auch >» Zukunft zum Heile der Mensch heit der Fall sein möge. lAichaltender stürmischer Beifall.j Ter Landtag begann sodonn die Verhandlungen über die Abänderung der Geschäftsordnung des nicderöstcireichischcn Landtags. Wie». Tie philosophische Fakultät vcr Wiener Universität hat den Hinterbliebenen Theodor M v m m > c n S kondoliert. Auch viele Wiener Gelehrte haben der Familie Beileidstelegramme ge sandt. — Dem „Wiener Fiemdenbl." zufolge ist die Nachricht, daß der österreichisch-ungarische Botschafter beim Vatikan Gras v. Szecse n abbemien »nd aus einen anderen Posten versetzt werden wird, nach Ecknudiaungen an bestinformierter Stelle voll kommen aus der Lmt gegriffen. In maßgebenden Kretten fei von einer Abbemftmg SzeclenS. der mit ebenso viel Takt als Geschick seine Ausgabe erfülle, niemals die Rede gewesen. sPriv.-Tcl.s Im heutigen Ministerrat teilte der Mrmstervrändent Combcs mct, daß es dem Präsekten des Departements du Nord nicht gelungen set. das vorgeschlagene