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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031104012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903110401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903110401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-04
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. »V5. Seite 2. »E Mittwoch. 1. November L!»«3 SchledSgerichtSverfahren zur Beendigung des AusstandeS in Armenttvres und Hvupiines zur Annahme zu bringen. London. sPriv.-Teli Die russische Regierung bat nach der „Daily Mail" beschlossen, die längs der mandschurischen Eisenbahn ansässigen Javaner aus der Mandschurei ouszu- weisen. da sie entdeckt hat. daß viele von ihnen Spione seien. Sofia. Die gewählten Abgeordneten verteilen sich folgendermaßen: Stambulowisten und andere Regierungsfreund liche 114, Nationale W, Demokraten 7. Zankowisten g und 1 Un abhängiger. »raniluri I». »Schluß.» Ll» «0. Dlilonto lSd.SV. »nidn« «an! IS« N>. Sluaiädadn l«s «u i-omdard«,, l7.su. eauratzüve llS7.SU. Ungar. Ssld —. vsrtug,«»«» —. rUlktnloje —. F«Ii. Pu»,«. »» Uhr »achmUlug. R->u. »?,>!». gialiener IUS 7U Spanl«k Ul.LU R-u« Porluglel-N »l.«u türk» »uniftc. Slnlechc, «S.lS rurkenlol« >S7,—. Otwman- sank S8S. . SlaalUdaß» —Lumdardcn SU,— Träge. Pari». Produkte,imarkt. Wr„«n per Oktober L0.8U. per Jan.-April w 8«. ruhig. Spinn,» p«r Oktober So 7b, per Ma»iu,g S7,—, behauptet. Mbol per Oktober «U,2S, per Mui.SIugust bl, , ruhig Ainfterbam. Produkte» ° lverich«. weilen per Novbr. —, per war, —. Sioggen per Oktober —. per tliärj —. «elchäitiio». QertlicheS und Sächsisches. — Ihre Maiesläl die K ö n i g i n - W i t w e ist gestern nach- urittag von Stdyllenort tn Villa Strehlen wieder eingetroffen Se. Maiestät der König degldt sich deute nachmittag »ach Sibvllenort. — Die Königin-Witwe begeht heute ihren Namenstag — König Georg bat genehmigt, dag der Ged. Kommerzienrat Hart m a n n in Dresden das Komtur!,«»; 2 Klasse des hessischen Ordens Philipps des Großmütigen annehme und krage. — Dem Gemeindevortteder Schanze in Schwochau, welcher 30 Jahre lang der dortigen Gemeinde vorgeslanden hat, wurde das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Die feierliche Eröffnung des Landtags wird Donrrers- tag. den 12 Novbr., nachm. 1 Uhr im Thronsaale des Königlichen Schlosses statisinden. Die Herren Staalsminister, die Herren des Königlichen großen Dienstes. iowie die Herren der ersten und zweiten Klasse der Hosrangorduuug, ingleichen die nicht un Dienste befindlichen Königlichen Kammerherren versammeln sich -II Uhr in der Reitschule der zweiten Etage, um dem Könige vorzulrelen bezw. zu folgen, wenn er sich znm Throne begibt und von da zurück- lehrt. Die Herren der dritten, vierten und fünften Klasse der Hofrangordnnng, sowie die am Königlichen Hose vorgestellten, in der Hotrangordnnng nicht mit inbegriffenen einheimischen Herren, welche dieser Feierlichkeit beiwohnen wollen, versammeln sich > Z Uhr in den Parabesäle» der zweiten Etage, begeben sich dann in den Thronsaal, wo ihnen Plätze angewiesen werden, — Die Wagen fahren , in das Königliche Schloß durch das nach der katholischen Hofkirche gelegene Grüne Tor ein, die leeren Wagen durch das nach der Schloßstraße gelegene Hauvtlor ab. kommen dann durch das Grüne Tor in den große» Schloschof zurück, wo »«„sich in der ihnen von den Wvchen anznweisenden Ordnung ausstellen, um zur Abfahrt abgernfen zu werden. Für die zu Fuß »ach dem Königlichen Schlosse kommenden Herren wird die Pforte Ecke der Schloßstraße und des Taschenbergs geöffnet sein. — Das Ministerium des Innern ordnet »enerdings gegenüber den von Oesteireich her die sächsische Gienze überschreitenden remdländischen Auswanderern eine schärsere volizei- sthe Ueberwachung an. Es soll in Zukunft der Eintritt nach Lachsen nur unter folgenden Voraussetzungen gestattet werde» : Die Auswanderer müssen entweder Schiss-ssahrkarten deS Nord deutschen Lloyd oder der Hamburg-Amerika Linie zur Ueversahrt und Eisenbahnfahrkarten bis zum Einjchifsungshasen Nachweisen können. Ferner müssen deigleichen Auswanderer eine Gewähr leistung des „Deutschen Zentral-Kvmitees für die russischen Juden" dafür vcibringen. daß sie kostenfrei ohne Aufenthalt in Deutschland nach Amerika und. falls sie dort znrückgewiesen werden sollten, in ihre Heimat zurückgcichasst werden. In Ermangelung der vor stehends anfgesührten Nachweise kann der Ueberkritt über die sächsische Grenze nur dann noch zngelassen werden, wenn die Ilebertretenden den Besitz ausreichender Balmittel anfzmveisen vermögen. Als solche sind auzusehen bei gefunden und nicht ge brechlichen Personen, wenn sic mehr als 10 Jahre alt sind, die Summe von IlU Mark vro Person, bei lungeren die Summe von 100 Mark für den Korst — Das Ministerium des Innen, bat durch die KreiSbanvt- mannichasten mit dem Aufträge der Berichterstattung Erhebun gen darüber anstelle» lassen, ob »nd inwieweit die Konsumenten d.rrch die Errichtung und den Betrieb von Schlachtvieh- und Schlackt h öfen velastct werden. Das Ergebnis dieser Erhebungen, bas vor einiger Zeit zuiammeiigeslellk wurde, ist fol gendes: Sämtliche Kreishauptmannschasteii stellen in Abrede, daß durch die Schlachtvieh- und Schlachkhöfe eine nennenswerte Bec mehrung der Gemeindeanlagen oder eine unverhällnismüßige Er höhung der Fleischpreise verursacht wird. Das König!. Ministerium deS Innern pflichtet dem im wesentlichen zu und gedenkt auch daran, daß die Errichtung von Schlacythösen für die Fleischer sowohl als auch für die Konsumenten nicht zu nnteischätzende Vorteile im Gefolge hat. Trotz aller dieser Vorteile, welche die Schlachtkosgedühcen reichlich auswiegen, ist nicht zu verkennen daß die Fleischer hier und da die von ihnen zu entrichtenden Schlacht- hosgebühren zum Anlaß und Vorwand für eine an sich nicht ge rechtfertigte Erhöhung der Fleischvreiie genommen haben mögen. Für die Beurteilung der Verhältnisse kommt weiter in Betracht, daß von den in Sachsen bestehenden öffentlichen Schlachtböfen nur 16 von den betreffenden Ortsgemeinden errichtet woiden sind 16 dagegen sich im Ei^entume von Fieischerinnungeu befinden, bei welch letztere» deren Einrichtung naturgemäß eine Erhöhung der Gemeindeanlagen nicht veruriachen kann. Für die Verzinsung und Amortisation des Anlagekapitals dient den Innungen allgemein der Ertrag ans den Gebühren für Benützung der Schlachkhöfe. Nur die Ltadtgemeinde Mittweida trägt zu de» Unkosten der Innung ci»e jährliche Beihilfe von 600 Mark ans städtischen Mitteln bei. In den von den Gemeinden errichteten und unterhaltene» Schlacht- Hofen dagegen wird der Bedarf für die Umechaitung der Angestell te» und die Verzinsung und Amortisation des Anlagekapitals fast ansnahmsloS durch die erhobenen Gebühren gedeckt. Alle Kreis- balivtmaiiiischaften berichten übereinstimmend, daß die von den Fleischern zu zahlenden Schlachthofgebühren keine derartige Mehr belastung derselben bedeuten, daß durch sic eine wesentliche Er- bökiuig der Fleischpreise bedingt wäre. Benuken die Fleischer tat sächlich die von ihnen zu tragenden Schlackihofgebühren als Vor wand zur Erhöhung der Fleischpreise. iv kann diesem Gebabren nlwowemger eine Berechtigung zugesprochen werden, als erfah rungsgemäß die meisten Fleischer alle etwa ihnen zufallende» Lasten mit Vorliebe ans die Schultern der Produzenten abznwälzen pflegen. Tic Verneinung der Frage, ob die Errichtung von Zchiachlhöfen notwendig eine Erhöhung der Fleischpreise in den betreffenden Gemeinden zur Folge haben müsse, hat selbstverständ lich auch die Verneinung der Frage hinsichtlich der umliegenden Ortschaften zur Folge, wen» auch nicht zu verkennen ist, daß die Fleischer in den Vororten, allerdings ohne begründeten Anlaß, die Preise der Schlachtvieh und Schlachthvfe gewöhnlich auch für ihre Fleischwareu als Norm annehmen. Trotzdem die Erhebungen keinen Beweis dafür erbracht haben, daß bei der Errichtung und Einrichtung von Schlachtvieh- und Schlachihösen seitens der in Fräße kommenden Gemeinden unvechültuismäßige und mit den örtliche» Verhältnissen nicht in Einklang stehende Auswendungen gemacht werden, weiden die Resultate der Ermittelungen in der fraglichen Materie für die Gemeindeaussichtsbehörden bei der Errichtung von weiteren Schlachihösen Grund sein, auf die Ver meidung aller unnötigen Aufwendungen beivnderS Obacht zu geben. — Im Verwaltungsbezirke der Königl. Amtshauptmann- schaft Dresden-Altstadt wird auf Beschluß der Bezirks versammlung im nächsten Jahre und, wenn nicht besondere Um stände zu einer Erhöhung drängen^ auch in de» nächstfolgenden Jahren die B ez ir ks ste u er in Höhe von 2 Prozent erhoben werden. Im Neustädtcr Verwaltungsbezirk ist sie schon in diesem Jahre in der gleichen -Höhe erhoben worden. — Ter Nationale R e i ch s w a h l v e r b a n d wird in diesem Winter über die wichtigsten politischen und wirtschaft lichen Fragen in seinen Mitgliederversammlungen Vorträge mit folgender Aussprache obhalten. Es haben bis jetzt zugesaat: Prof.Weidenbach, Dr.Bassenge, Tr. Schäfer, Verlagsbuchhändler Ealebow, diplom. Chemiker Kämmst Der erste Vortrag findet am 17. November, abends 8 Uhr, bei Kneift statt. — Heber das 20. Jahrhundert als rin Jahr hundert der Reformation sprach der Herausgeber des „Hammer", Herr Theodor Fritsch, in einer am Freitag im „Eldorado" abgehaltcnrn Versammlung. Nach landläufiger Auf» sassung lebe man. wle Redner oussührt. in der herrlichsten aller Seiten. Alle Gebiete de» Lebe»» befinden sich in mächitger Ent wicklung. UeberaL aber gebe sich auch Unzustledrnhert lund, von» Evangelisch-lutherische Gotteskasten i seine 25. Jahresfeier m Dresden ab. Die.Ver- Aibeiter bi« zu», Millionär. Dl« Rot. auf die so häufig bin gewiesen wird. >ei ,edoch ,um Teil eine eingebildete: dle Ausprüch« an dal Leben seien eben größer» geworden, denn der Arbeiter möchte e« infolge der sozialen Lebre ebenso gut haben, wie Millionär. Andererseits leie« Mttzständ« genug Vorhand««, dt« Gelraendeit zur Unzufriedenheit geben. Alle Staaten ieten. dem Beispiele England» folgend, bestrebt, sich »um Judustriestaate aus zugestalten. Die Industrie ziehe aber die Menschen vom Land, zur Stadt, dir Großstädte vergrößern sich aus Kosten de« Landes. Dabei gebe dir Landwlrtschatt »u gründe, die doch da« Fundament de« Staate« sei Da« Brot habe heute einen wett niedrigeren Preis als vor 60 oder 100 Jahren, und doch Nage inan über Browerteuerung. Wenn aber alles teuerer, das Getreide dagegen schlecht bezahlt werde, da»» könne doch unmöglich der Bauer viel verdienen: deshalb seien die Klagen der Landwirtschaft nicht unbe rechtigt. Wenn, fragt Redner, bei der Landwirtschaft wirklich so viel zu verdienen wäre, wie man meint, warum habe da nicht längst schon die Industrie sich ihrer bemächtigt und Aktiengesell- ichatten gegründet? In dem Maß«, al- Industrie. Handel und Gewerbe sich heben, gebe, wie die Geschichte auch von den alten Völkern lehre, die Landwirtschaft zurück, und der allgemeine Zu« «almnenbruch sei da. Und hentr schon umfasse dir Industrie in Deutschland zwei Drittel der Bevölkerung, da» übrige entfalle auf die Landwiltschast. in Sachsen speziell gar nur 15 Prozent. Red ner stellt auch die Schule als reformbedürftig bin. Diese habe sich ebenfalls gewaltig entwickelt, doch feisten ihr Erfolge im vrak- lilchen Leben Die durch sie vermittelte Bildung sei eine zum Teil verfehlte, denn sie bestehe vorwiegend i» Gedächtnisübungen, in gewaltsamem Einvstvpsen von Bildung-stoff, und mancher junge Mann, der glücklich »ein Examen gemacht, sei geistig bankerott Ans die leidliche Nahrung übergehend, sagt Redner, daß gegen wärtig überall die Reigung bestehe, nur von, Fleische zu lebe», mit der Ueberhandnahnie der Fleuchkost aber nehme die Unlust zur 'Arbeit und die Unzufriedenheit zu. Auch unsere Gesetze seien dem Volkstum nicht entiprechend. Unsere ganze RechtSanschaiiung sei römitch-senutisch. somit undentsch. Redner bespricht die Stellung des Gesetzes znm Besitziecht von Grund und Boden. An Stelle des denlschen Gemeinbesitzes iei daS Eigentum von Grund und Boden »ach römischem Rechte getreten, und Io wie andere Völker werde» auch wir daran z» gründe gehen. Infolge des modernen Kapitalismus werde das Volk immer mehr in Schulden gestürzt Auch Findest und Humanität Wien in der Alt, wie sie gegen wärtig verstanden werden, falsche Götzen. Die Sozialdemokratie sei einerseits eine Nebenelscheinuiig des Kapitalismus, andererseits das Ergebnis eines falschen Freibeilswabnes. Er. Redner, traue aber dem denlschen Volke noch genug Kraft zu. daß es sich auS all' den Irrwegen noch heraustinde. Dazu sei e» nötig, daß es die bestehenden Schaden erkennt, dann werde cs auch den Weg zur Besserling finde». Die gegenwärtigen Resornibestrcbllilgen verfallen aber in den Fehler, daß sie sich alle »ur aus eine Sache wersrn, diese allein als die richtige hinstellen und >o das einigende Band verlieren. Es müßte daher ein rcsvrmntvrisches Wirken aus allen Gebieten Platz greisen, leibst im kirchlichen Leben. DaS deutsche Volk sei beritten, der Welt ei» leuchtendes Beispiel durch Reformen zn gebe», iv das; das Wvrt des Dichters sich erfülle, daß a» deul- >chem Wesen einst die Welt genesen werde. Unser aller Pflicht aber sei es, an dieser Reformation mitzliarbeiten. — Ter hielt vorgestern einig»»» erstreckt sich über das Königreich Sachsen und ist im Verband mit 14 anderen Gotteskastenveremen bestrebt, den not- leidende» Glaubensgenossen in der Fremde und VerlassenheitHille zu gewähre». Seine Arbeit ruht auf dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis, dessen Stärkung und Erhaltung sic dient. Im letzten Jahre ist es dem Gotteskästen in Sachsen möglich gewesen, be drängte Glanbc'nsbrnder und Schwestern im Deutschen Reiche, sowie in Oesterreich-Ungarn, der Schweiz, Frankreich und Amerika mit über 26000 Mk. zn unterstützen. An der Jubiläumsfeier nahmen Männer und Frauen aller Stände teil: sie war beschickt von Vertretungen einiger Vcrbandsoereine. Das Evangelisch- lutherische Landeskousi'torinm vertraten Herr Obcrkonsistorialrat N Lotickins u. a., den Landesverein sür innere Mission dessen Vorsitzender. Herr I>. Gras Vitzthum v. Eckstädt. Nachmittags halb 6 Uhr fand in der Kirche der Tiakomssenanstalt unter zahl reicher Teilnahme Gottesdienst statt, bei dem Herr Pastor Füll- kruß-Neustavtel die Predigt hielt mit der Aufforderung: dem Gotteskaslen die alte Treue zu bewahren: denn er wolle nichts anderes, als Gottes Wort und den Namen des Herrn Jcsn Ebristi bekennen, und Gott habe sich selbst zu diesem Werke bekannt, — In der abends 8 Uhr im Saale der Tiakvmffeiranslalt abgehaltenen Nachversaiiunluna begrüßte Herr Pastor Dr. Ah »er-Leipzig die zahlreich erschienenen Glaubensgenossen mit warmen Worten, schilderte die Erfolge des Gottcskastens und ermahnte zu reger Mitarbeit an dem evangelisch-lutherischen Liebeswerke. Herr Pastor v. Keußler aus Freiburg i. Br. berichtete über die lutherische Diaspora in Baden und gab einen eingebenden lleber- blick des dortigen Gemeindelebens Mit einem Schlußworte des Herrn Pastors Land graf-Wildbach schloß die mit gemeinsamen ffhoralgesängen verschönte Versammlung, die zugleich angenehme Stunden der Erbauung bot. — Am Freitag abend fuhren Studierende der Maschinenbau abtellung der Königl. Technischen Hochschule unter Führung der Herren Professoren Buhle, Görges und Kubier nach Berlin, um dort am Sonnabend stich die Fahrten der Beriuchs- wagen der Schnellbahn zu beobachten und später die Einrichtungen dimer Wagen genauer zu besichtigen. Am Nachmittag fand noch ein Bemcd der neue» mit Wechselstrom betriebenen Veriuchsbahn der Union Elekkrizikätsgeiellichast in Nicverschönweide »nd eine Besichtigung des großen ElektrizitälSwerkes Oberivree statt. — Die Rennen des .Dresdner Reitveretns" am kommenden Sonntag, nachmittags 2 Uhr aus dem Rennplatz in DreSden-Seidniß versprechen ganz großartigen Svort, da kür den Preis von Hohenthurm 19. Preis von Schönfeld 6. Preis von Lichtenwalde 8 und für die Jagd mit Auslauf (Schnitzeljagd hinter dem Masters 25 Unterschritten abgegegen wurden. Außer dem sind für alle Rennen am Pfosten »och Nachnennungen ge stattet. — Der Verkauf der Programme ü 10 Pfennige ist dem Sekretariat des Dresdner Rcnnvercins. Pragerstraße 6, 1. Etage übertragen und sind solche vom Donnerstag ab dort erhältlich. — Die Geueraloirektio» der Sächsischen Staatseisenbahnen stellt auch sür diest» Renntag einen Sonderzug. der um 1.25 Uhr nachmittags vom Hanvtbahnhos (Südhalle) znm Rennplatz abfährt und 4.20 Uhr nachmittags ab Reick zmücksährt. Bei schönem Wetter dürste dieser 'Ausflug >ehr lohnend sein, zumal der Eintritt sür sämtliche Plätze Jedermann gestattet ist. der im Besitz eines Loses ä 1 Mark der 9. Sächsischen Psccdezllcht-Ausstellungs-Lottcrie ist. Diese Loie sind am Rennlage an den Eingängen der Rennbahn, sowie an den allerorts zahlreichen mit Plakaten versehenen Verkaufs stellen erhältlich. — Ter Sächsische A l t e r t» m sv e re i n hielt vorgestern im Kurländcr Palais unter Vorsitz Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg seine erste Sitzung in diesem Winter ab. Nach einer 'Begrüßung der Versammlung durch den e»ste» Vorsitzenden, General der Infanterie v Raab, berichtete der Schriftführer über den Ausflug, den der Verein am 7. Juni nach Merseburg unter nahm. und machte verschiedene Mitteilungen aus der Negistrande. Zur Erhaltung des alten Wafferttirmes im Stndtpark zu Riesa erklärte sich die Versammlung bereit, eine Beihilfe zu gewähren. Der Schriftführer sprach ferner über die Hauptversammlung des Gesamtvereins, die in den Tagen vom 27- bis30. September in Verbindung mit dem vierten Tag für Denkmalpflege In Erfurt stattfand und bei welcher er den Verein vertrat. II neue Mit glieder wurden durch Zuruf ausgenommen. Schließlich hielt Pros. Dr. Hendenreich. Kommissar für Adelssachen beim Ministe rium des Innern, den angekündigten Vortrag : „Der Uradel im Königreich Sachsen. Mil Bezug aus das sächsischeAdelsgesetz vom 19. September 1902 " — Ter am Sonntag vor zahlreichem Publikum stattgesundene zweite volkstümliche Dichterabend de« Stadtverems sür innere Mission war dem Lyriker Mörike und seiner Muse gewidmet. Herr Gymnasialoberlchrer Lic. Hr. Kurt War- mulh entwarf in geistvollem Vortrage ein Bild von des Dich ters Jugend, seinen Lehr- und Wanderjahren und gina dann des näheren aut ferne Werke ein, denen er volkstümliche Schltcht- heit, gepaart mit Goethefcher Gedankentiefe, nachrüymte. In Herrn Hofschausvieler Gustav Starcke war ein vorzüglicher Interpret der Mörikeschen Poesie gewonnen worden. Mit fern ster Nuancierung und liebevollem Eingehen aus d^n Inhalt der Werke trug er eine ganze Reihe Gedichte MönkeS vor. mit deren wahrhaft künstlerischer Wiedergabe er sich den reichsten Bei fall verdiente. Eme talentvolle Schülerin oeS Herrn GudehuS, Fräulein Klara Heine mann, sana mehrere Kompositionen Mörrkescher Lieder. Sie fand mittelst ihrer in allen Register» aut auSaealichenen, sympathischen Altstimme meist den rechte» Ausdruck für di« fretenvollen Lieder. Herr Iah. Kötzschke war >hr c>„ sattelfester Begleiter a« «lavier. - Der nächste Dichter- aoend lllhlands stndet am 10. Januar statt. - Fur dle Midchn der tzraurnortSanwp« de» «tt,,. metnen Deutschen «Schulder,in» st^iet hatte abad A? Uhr M der Turnhalle der S. Bürgerschule, Silbermannsttaßc Eingang «t ver Hoibemstraße. em Vortrag '' " " Lehrer H. Vretschnetdrr spricht über: «Da» mit Lichtbildern nach Ludwig Richter. Oskar begleitenden Deklamationen und Gesängen. Donnerstag, de, k. November, findet nachmittag ein« Zusammenkunft m da» ..Hotel vier Jahreszeiten", Dresben-Neustadt. statt. . .---Dm, Verein für Gesundheitspflege und arznei- lose Heil Welf« sprach am 30. Oktober unter «roßen, Beifall Herr Dr. med, SpohvArankfurt a. M. in MeinhvldS Säten über «Lupus und Krebs, ein Mahnwort zur vernünftigen Lebensweise". An der Hund ärztlicher Statistik bewies Redner die deuürche Zunahme der Krebserkrankunäen, ihre Verteilung auf vie ver- schieden«, Länderstrich«, Alters- und Gesellschaftsklaffen, sowie das tieftraurige Faktum, daß bis heute noch kern sichere- Heil- verfahren dagegen existiert. DaS führte ihn ganz von selbst zu einer ebenso klaren als kritischen Beleuchtung derjenigen heutig«» Sitten und Unsitten, welche förmlich als krebszächtende de- wachtet werden müssen und zu ausführlicher Aufstellung einer zielbewussten Prophylaxe, dem vielleicht einzigen wirksamen Schutzmittel einer fernen Zukunft. — Sonnabend, den 7 No vember. findet Hcrrenvortrag statt. Redner: Herr Kirslen>Weißen- fels, spricht über: ,Mie sichert sich der Mann eine glückliche Ehe und was ist er seiner Frau schuldig?" Gäste haben Zuirill, Der Verband Deutscher Krieas-Veteranen Dresden hält am 9. d. Mts im Saale der „Reichskrone" einen Familienabend zum Besten einer Ehristbescherung armer hilfs bedürftiger Kameraden ab. — Der Militär-Jnvaliden-Verein „KönigAlber t", hier, hat sein 80. VereinSjahr vollendet. Der Bericht des Schrift- sührers Kameraden Kliemand gedenkt zunächst der Verdienste der drei Kameraden Luge, Trüber und Herrmann, die als Gründer des Vereins heute noch als treue Führer im Gesamworsiande der Pflege und Förderung echt kameradschaftlicher Werktäligkeü sich widmen. Außer diesen befinden sich noch vier Gründer »nd 18 weitere Kameraden im Verein, die nunmehr eine 25- bis Mjährige Mitgliedschaft erfüllten.^Der Verein hat innerhalb der Ehrenmitglieder», il>1 ordentlichen und 4 außcrvrdeistlichcn Mit gliedern. Eine besondere Ehrung wurde den Vereins-Jubilaren rn der General-Versammlung am 31. Oktober zu teil. Nachdem die Jubilare, mit einem silbernen Zeichen geschmückt, eingeführl worden waren, wurden sie durch den hiesigen Mannergesangverein Wyra" mit dem Gesang: „Gott grüße Dich", geehrt. Der Schriftführer Kamerad Kliemand hielt eine herzliche Ansprache, worauf die Feier mit dem Liede: ^Wie könnt' ich Dem ver gessen' schloß. — Der Verein wird Mittwoch den 11. November sein 30. Ststttlngsfest im „Tivoli" feiern. — „Luther ats Vorbild eines echten deutschen Mannes und als gewaltiger Kämpfer", mit diese» Worten begrüßte der Vor sitzende der Gruppe Altstndt vom Evangelischen Ar beiterverein. Herr Lehrer Papsdors, bei dem am27. Oktober im „Tivoli" adgrhalienen Familicnnbend die zahlreich eiichienenen Fcslteilnehmer. Redner wies weiter nns die gefährlichen Grund sätze und Ziele der Sozialdemokratie und ver Ultramontaireii bin. und forderte zu einem festen Zmammenschluffe und energischem Kampfe gegen beide Feinde des Vaterlandes aus. Dem allge meinen Gesänge deS LutherliedeS: .Ei» feste Burg-c." reihten sich dann sehr beitällig allsgenommene Tarhietungen de« Frl. Char lotte Weiß iKlavier). der Herren Königl. Kammervirtuos Ritter Schmidt iEnglisch Horn und Mandoline) und Fabrikbesitzer Longo iFtöte) an, zu denen Herr Lelirer Kleber die Begleitung übernom men hatte. Während weiter Herr Rezitator P. Mürbe durch seine ernsten Deklamationen die Zuhörer zu fesseln verstand, erfreuten die Sänger des „Diesdner Apollo" (Leitung Herr Lehrer M. Zenker) durch ihre stimmungsvoll vorgekragenen Ckoriieder, jo daß der am Schlüsse des 'Abends vom zweiten Vorsitzenden der Gruppe, Herrn Biichdrnckereifaklor Golbs. im Namen der Gruppe gezollte Tank gewiß im Sinne aller Zuhörer gesprochen war. — In der Abteilung Dresden der Deutschen Kolonial- Gesellschast wird nächsten Donnerstag, abends 8 Uhr, im Weißen Saale der „Drei Raben", Marienstraße, Herr Leutnant Uchtenhagen einen Vortrag über „Deutsche Besatzung in China zur Zeit der Wirren und jetzt, das Soldatenleben dort in und außer Dienst" halten. Der Vortragende befand sich ziemlich IsT Iabr bei der Okkupations-Armee und kennt die Verhältnisse aus diesem Grunde sehr genau, so daß mit diesem Vortrage ein recht genußreicher Abend >n Aussicht steht. - Im letzte» Vvctragsavcnd des Vereins Gcwerb- treibender Dresdens sprach Herr Rechtsanwalt Georg Grohmann über das Tkema: „Einiges aus dem Patent recht". Obwohl der behandelte Stoff an sich etwas trocken ist. verstand es der Vortragende doch, seine 'Ausführungen nameni sich durch eine Reihe auS dem praktischen Leben entlehnter Beispiele so zu beleben, daß die Mitglieder bis znm Schluß mit Aufmerksamkeit folgten und ans dem Vorträge reiche Belehrung zogen. Herr Rechtsanwalt Grohmann teilte zunächst die wesent lichsten Bestimmungen des deutschen Patentgesrtzes mit, erklärte dann, wie eine Erfindung angcmeldet werden muß, wie man sich egen Verletzungen eines Patentes schützen kann, wie solche estrast werden :c. Es gibt, bemerkte Redner am Schlüsse seines mit reichem Beifall belohnten BortrageS, manchen Erfinder, der cs bereut, eine Erfindung zum Patent angcmeldet zu haben, denn es erwachsen ihm schwere Sorgen daraus, und die aus der Ver wertung des Patentes erhofften Einnahmen bleiben ebeniall» auS. — Im nächsten Vortragsabend, Montag, den 16. November, spricht Herr Augenarzt Dr. Schmidt über „Verhütung von Augenkrankheiten". — Der Allgemeine Musiker-Verein veranstalte! Freitag, den 6. d. M., in Meinholds Sälen einen Familien- abend, bestehend in musikalischen Vorträgen, Gabcnlotterie und Ball. — Der Dresdner Buchdrucker-Gesangverein, unter Leitung des Herrn Herfarth, weist zur Zeit 80 aktive und nahezu 150 passive Mitglieder aus: er verfügt über ein gutes Sttmmmatcrial, bekundet eine gewissenhafte Schulung und pflegt nebenbei noch in bemerkenswerter Weise das humoristische Gebiet, wovon das am Ncformationsscste im Saale des „Drianon" ab- gehaltene „Sommerfest in Ouietschhausen" einen neuen Beweis erbrachte. Das bnntbewegte Bild des in ein Dorstdyll umaetvandcl. ten Festsaalcs bot ein harmonisches Ganze, dessen Reiz und Natür lichkeit durch die vom Vergnügungsausschuß getroffene Be stimmung, möglichst „i Sommertracht zu erscheinen, noch erhöht wurde. Allen Darbietungen folgte reicher Beifall. Von der An sprache des Bürgermeisters in Ouietschhausen an bis zu dem den Ball unterbrechenden Festzuge der Schneider-Innung „Zwirn" aus Alberuhauscn atmete alles Frohsinn und Heiterkeit. Sv ge staltete sich das Sommerfest zu emem wahrhaften allgemeinen Buchdrucker-Familienfeste. — Der Männeraesangoerein „Einigkeit" in Wachtnitz (Leitung: .Herr Tonkünstler Eugen Schultz-Dresdens hielt am 31. Oktober ein Konzert ab, das sich eines guten Besuches erstellte. Auf dem Programm war das humoristische Gebiet reichhaltig vertreten. Tic reizende Polka „Das Herzklopfen" von Kremser, sowie ein Doppelauartett fanden besonderen Beifall. — Am Sonntag, den 1. November feierte die 6. Männer- Abtcilung des Dresdner Turnvereins von 1867 ihr sechsjähriges Stiftungsfest. Der Saal im Gasthof „Zum gol denen Anker" in Laubogast war dicht besetzt. In einer Ansprache wies der Vorsitzende auf die Vorteil« und Zi^e des Turnens hin. Lieder, humoristische Vorträge, gemeinsamer Gesang und turnerische Darbietungen wurden i« bunter Abwechslung von Mitgliedern geboten. 24 Turner, je zwei Keulen tragend, mar schierten strammen Schrittes in den Saal und «freuten dusth prächtig ausgeführtrS Keulenschwingen. Gleich lebhaften Beifall, wie dieses, fanden die von sieben Turnern auSgesührten Hebungen am Doppel-Meck sbeide Reck-Stangen übereinander). Geselligkeit und Tanz kamen gleichfalls zu ihrem Rechte. — Turngeleacnhcü der 6. Abteilung de» Dresdner Turnvereins von 1867 ist Dien»- tags und Freitags abends von 6 bis halb 10 Uhr EaruSstraße 1 sKonigl Turnlebrerb'ildungSanstalts geboten. — Sein 80jährig«S BeamtrnjubilLum beging am 1. November Herr Oberschoffner Lohse am Hauptbahn-vfe. Vom Eisenbahnaesangverem wurde dem Jubilar, der SHrvumt-
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