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«/) co der Urwerletzlichkett der ungarischen Staalsidee eine Gelegenheit zu schaffen. daß jeder Berusssaklor, insbesondere die Aroeiter- klasse. die freie -Ausübung des Wahlrechtes erlangt. Tos Wahl recht wird ein allgemeines und jedem Bürger zuaänalicheS lein und in möglichst kleinen lokalen «reisen ausgeudt werden. lLangandaueruder Beifall und Etjenrufe.j Lue La,e tu «ustland. Petersburg. Di« Verösfentlichuna der neuen Reichs- grund ge setze soll noch vor Zusammentritt der Reichs duma erlolaeu. Das Hosministerium mit seinen Ausgaben wird der Kontrolle der Duma nicht unterstellt, ebenso n»y sich der Zar da» alleinige Recht Vorbehalten. Sanktionen. Ratifikationen. Unterstützungsgelder usw. «ach persönlichem Ermessen anzu weisen. Eisenach. Bei der Besichtigung der Elisabelh-Kemenat« äußerte der Kaiser, er sei lehr erfreut, das nunmehr die Restaurierung und -Ausschmückung der schönste» Burg vollendet sei. Er hoffe, daß die Mosaikknnst auch vielen Freunden der Wartburg gefallen werde. Kunslnialer Oetken wurde vom Kaiser zum Professor ernannt. Um 1Z4 Uhr erfolgte die Ab reise des Kaisers nach Schlitz. Schlitz. Der Kaiser traf I Uhr hier ein und wurde aus dem Bahnhofe vom Grafen Schlitz, genannt v. Görtz, emp fangen. Bis zum Schioßparke bildeten Vereine und «schulen Spalier. Die Stadl ist reich geschmückt. Berlin. (Priv.-Tel.s Die völlige Wiederherstellung und Kräftigung des Reichskanzlers schreitet täglich fort, und irgend Ivelch« Nachwirkungen des Oynniachtsansalles sind nach der Uebcrzeugung des ArzleS vollständig ausgeschlossen. Berlin. (Priv.-Tel.) Ter „Reichsanz." gibt die Ver leihung des Schwarzen -Adlerordens an den Wirkt. Geh. Rat Botschafter z. D. Dr. Philipp Fürst zu Eulenburg und Herlefeld und an den deutschen Botschafter in Madrid, v. Radowiy, amtlich bekannt. — Der Kaiser hat das -Ab schiedsgesuch des Wirk!. Geh. Rats und Vortragenden Rats im Auswärtigen Amte v. Holstein nunmehr genehmigt. — Di« „Deutsche Tagesztg." stellt fest, daß die Einreichung des Ab- !chiedsgesuchcS seitens des Geh. Rais v. Holstein weder mit der Erledigung der Marokko-Angelegenheit noch mit der Erkrankung des Reichskanzlers zusammcnyangt. Der Gedanke liege aber recht nahe, daß. abgesehen von seinem höhen -Mer und seinem Gesundheitszustände die Neubesetmng des Staatssekretärs- Posten im Auswärtigen Amte hauptsächlich oder doch mitbeslim- mend gewc'en sei. Ein Gegensatz zwilchen Herrn v. Holstein und dem Reichskanzler habe niemals bestanden. Berlin. (Prio-Tel.j Sächsische Orden erhielten nachgenannle Offiziere usw. der Schutz ! ruppe : das Groß- kreuz mit 'Schwertern des AlbrechtSordens Generalleutnant von Trotha, das Komturkreuz 2. Klasse des -Älbrechtsorvens der -Oberst mit den Befugnissen eines Ehefs d:s Stabes Ohnesorg beim Oberkommairdo der Schutzlruppe: das Osfizicrskreuz mit Schwertern des Älbrechtsorvens Oberstleutnant o. Mühlen- sels, Kommandeur des 1. Feldregiments der Schutzlruppe für Südwestafrika: das Ritterkreuz 1. Klasse mit Krone und Schwertern desselben Ordens die Majore v. Revern, aggregiert dem Generalsbabe des Kommandos, o. Lengerke im 2. Feldregi- ment. Taeubler. Kommandeur der 3. Kolonnenabteilung, Gräser im Generalslabe des Kommandos, Nordsicck, Kommandeur der 1. Kolonnenabteilung, Trott un Eisenbahn-Bataillon, Haupl- mann Franke un 2. Feldregiment und Miiiläriiilendaniurrak Dr. Engel: das Mlterkrenz I. Klasse mit der Krone desselben Ordens Major Schimmelpsennig und Militärintendanturrat Markmaim: das Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern des- sekben Ordens die Hauptleute v. Heydebreck, Baumgärtel, von Kvppy, v. Bosse und v. Wolf! das Ritterkreuz I. Klaffe des selben Ordens die Hauptleute Bethe beim Oberkommando der Schutztruppe und o. Beringe in der Schuhtruppe für Deutsch- Lstasrika: das Ritterkreuz 2. Klaffe mit Schwertern des- selben Ordens Leutnant Fahnert. Oberarzt Iodlka, Obervete- rinär Goltschaik und Zahlmeister ZborowSki bei der «chutztruppe für Sudwestafrika i daS Allgemeine Ehrenzeichen mit der Kriegsdekoraiion Sergeant Hitz: das Allgemeine Ehrenzeichen Zahlmeisiercisinrant Dymke: die silberne Friedrich Auanst- medaille mit vem Bande für Kriegsdienste Feldwebel Munich, Vizefeldwebcl Firlus und Klinaer, die Sergeanten Böhme, Fugmann und Brummer, die Unteroffiziere Franneck. H.'cker, Behneri, Spahn. Eckardt, Flechsig, Heidel, Baumgaricn, Laß und Sunitäls-Unterossizier Jnoeen, sämtlich in der Kochuhtruppe für Südwestafrika: die silberne Friedrich Augnikmedaille Ser geant Rüger: die bronzene Friedrich Augustinedaillc mit dem Bande für Kriegsdienste die Gefreiten Etzoldl, Hantzschke. Curt, Leinung und Fügen, die Reiter Leuthoid, Gebier, Grüner. Walther, Lamprecht, Nicklas, Hinklelmann, Lappenbach - unid Lindncr. Berlin. iPriv.-Tel.) Regiernnasrat Rudolf Martin, Verfasser des bekannten Buches „Die Zukunft Rußlands", emp fiehlt in einer Zuschrift an die „Tägl. Rundsch." ein Verbot der Lombardierung russischer Staatspapiere durch die Reichsbank. Nachdem die französischen, russischen, öster reichischen, englischen und holländischen Kapitalisten zusammen dem russischen Ltaale 4 Milliarden Francs geliehen hätten, könnten die russischen Werte mit Erfolg vom deiittchen Markte ubgesioßen werden. Je schneller der Reichskanzler das Ver bot der Lombardierung an die Reichsbank erlasse, ein um so größerer Teil der in Deut'chland untergebrachten russischen Anleihe werde zu noch befriedigenden Kursen an das Ausland überlassen werden können. Führende Persönlichkeiten im deut schen Reichstage, dem preußischen Herrenhause und dem preußi- scheu Abgeordnetenhaus- stünden diesem Verbote der Lombar dierung sympathisch gegenüber. Berlin. Eine elektrische Rennbahn für effenbahn- techni'che Versuche wird voraussichilich am 16. Juli bei Oranien burg, i» Betrieb gesetzt Der Hauptzweck der Anlage ist die Prüfung verschiedener Oberbau- und Bettiingsmaterialien. da ein leiskungsiähigec Oberbau die erste Voraussetzung für eine wettere Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit ist. — Der Rechnungs- rat und Rendant beim König!. Leibamte zu Berlin Robert O st ermann ist wegen Unterschlagungen im Amte verhaf tet worden. Osterman» steht sei! dreißig Zähren im Dienste und genoß durclxuis das Vertrauen seiner Voraeietzten. Es sind Unterschlagungen in Höhe von etwa 8000 Mark festaestellt wor den. — Die Erkrankungen an Genickstarre haben beim EUsabeth-Regiinent während seines Aufenthaltes im Baracken lager bei Dobritz weitere Fortschritte gemacht. Zm 1. Bataillon sind vier Neuerkrankungen vorgckomme», die jedoch sämtlich gut verlaufen sind. Es werden umfassende Dcsinfektionsarbeiten vorgenomnien. Berlin. Dem Reichstage sind jetzt die beiden vom Bundes- rate angenommenen Ekletzentwürse zugegangen, die einen er höhten Schutz der Vogelwelt bezwecken. Durch die Vor lage soll verboten werden die Zerstörung und das Aushebrn von Nestern oder Brutstätten der Vögel, von Eiern, das Aus- nehmen und Töten von Zungen, der An- und Verkauf, das Feil bieten, die Ein-, Aus-und Durchfuhr der Nester, Eier und Brut der in Europa einheimischen Vogebarten. Dem Eigenlümer und Nutzberechtigleu steht jedoch frei, Nester, welche Vögel in oder au Wohnhäusern oder anderen Gebäuden und im Inneren von Hosräumen gebaut haben, zu zerstören. Lübeck. Der Schriftsteller Johannes Dose wurde von der Strafkammer wegen Beleidigung des RcchtsamvaltS Ritter ,u Sondern durch die Figur von Asmus Berg im Roman „Der Mutteriohn" zu Mt Mk. Geldstrafe. Kostentragung. Ein- ziehung deS Romans und Vernichtung der Platten verurteilt. H i l db u r § h a it se n. Gegenüber verschiedenen Zeitungs artikeln über eine angeblich im Herzoylume Meiningen be stehende Verst > mmung , die hervorqerufen worden sei durch das Ausbleiben eines Glückwunsches Kaiser Wilhelms zum 80. Geburtstage des Herzogs Georg von Sachsen-Meiningen, ist die „DorHeituna" zu der Erklärung ermächtigt, daß der Kaiser leinen Glückwunsch wie alljährlich, auch zum 80. Geburtstage, onsge orochen bat, und zwar diesmal n, einem Handschreiben, das der deutsch« Konsul in Nizza dem Herzoge zn übergeben beauftragt war. Stade. De! der Landtags-Ersatzwahl für Stade I wurde Hofbesitzer Peter Otter» (Bund der Landwirte! mit 118 von 133 abgegebenen Stimmen gewählt. Köln Die preußische StaatSbahn-verwaltung bestellte pach der .Köln. Ztg." 14 725 Güterwagen. Dessau. Der heut« hier verstorbene herzogliche Kammer. »kuS ' ^ " musttu« a. D. Leopold Lehman» vermachte der Stadt 'Dessau 100 000 Mark. Dudweil« r. Die Gefahr LeS Grudenbrandes ist völlig beseitigt. Di« betäubt gewesenen Leute sind all« wieder in der Loge, ihrer Arbeit nachzugeden. Die Abdämmung», arbeit ist beendet und der Schacht ist vollständig betriebsfähig Metz. Der Kaiser hat «in Beileidstelegramm an die Witwe des kvmmandlerenden Generals Stoetzer gesandt, in dem e« heißt: .Ich verlier« in ihm einen >n«,uer besten und tüchtigsten Genecale, im Kriege wie im Frieden erprobt, «in Vorbild von Pflichttreue und Tatkraft sür sein Armeekorps, da» er mtt großem Erfolge kommandiert hat. Wie sein Andenken in den Reichslanden stets lebendig bleiben wird, so werde auch ich seiner stets in Dankbarkeit gedenken." Wien. Der deutsche Maler Professor Meyer wurde auf dem Bahnhöfe in Pevgin« wegen feiner Fürsorge sür die deutschen Sprachinseln von Italienern lnsultrert. Es kam dann zu Zusammenstößen von Italienern mit Deutschen, wobei der Anführer der Italiener verwundet wurde. Reichenberg i. B. In der OrtSgemeinde Schloß Bösig, Bezirk Leipa. die erst 1838 von einem verheerenden Brande heungesucht wurde, sind kzcute früh wieder 14 Gehöfte ein Raub der Flammen geworden. Pest. Der Kaiset trifft Mitte Mai hier ein und wird der am 20. Mai erfolgenden feierlichen Eröffnung des Par lamentes persönlich beiwohnen. Rom. sPriv.-Tel.j Der Jesuitengeneral Pater Mar tin ist heute mittag gestorben. Paris. (Priv.-Tel.) Der Direktor der Jnfanterie-Ab- teiluna im Kriegsministerium, M erc ier-M ilon. hat seine Entlastung nachgesucht, weil ein junger, ihm zur Beförderung vorgeschlagener Hauptmann auf Veranlassung des sozialistischen Deputierten Messemy, der einen seiner Schützlinge befördert sehen wollte, aus der bereits gedruckten Beförderungsliste ge strichen worden ist. Paris. Der Lexikograph Gustav Vapereau, der sich besonders als Verfasser der „Dictionaires Universelles ContemporainS" verdient gemacht hat, ist heute hier im Alter von 87 Jahren gestorben. Paris. Nächsten Freitag findet hier die feierliche Ein weihung des Denkmals Franklins statt, welches die amerika- nisciie Regierung der -«ladt Paris anläßlich des 200jährigen Geburtstages Franklins zum Geburtstagsgeschenk angeboten hatte. Madrid. In Lissabon soll «ine äußerst strenge Tele- arammzensur ausgcübt werden. Auch soll die Polizei den Blättern verboten haben, Einzelheiten über die Meutereien an Bord des Kreuzers „Don Carlos" und des Panzers „Vasco da Ewma" zu dringen. Die Ursachen der Meutereien sollen, zuverlässigen Nachrichten zufolge, in übergroßer Strenge der Vorgesetzten bei geringen Dienstvergehen zu suchen sein. Die fünf schisse des Geschwaders sind am Tawfliiffe unter den Kanonen der Festungswerke verankert. 1400 Matrosen sind in Landkasernen konsigniert. Brüssel. Bei Termonte scheiterte auf der Schelde ein Boot mit 25 Insassen, von denen 5 ertranken. London. lPriv.-Tel.) „Daily Mail" läßt sich aus Paris melde», daß ein Dreibund England-Jrankreich- Ikalten „in Aussicht" sei. Der italienische Botschafter in London Tittoni komme mit entsprechenden Instruktionen nach London. London. Bei Malta rammte während der Manöver der lebten -Nacht der Torpedobootzerstörer „Ardent" das Torpedo boot 84 und brachte es zum Sink e n. Ein Kanonier wurde verletzt und starb bald daraus. London. Wie „Lloyd Agency" aus Futschau meldet, ist der deutsche Dampfer „M. Struve". der auf Grund ge raten war, durch Seeräuber ausgeplündert worden. Das Schiss werde wahrscheinlich ganz verloren sein. K o n sta n t i n o v e l. Dne Polizei entdeckte am Brunnen eines dein verbannten Kurden-Divisions-Kommandcur Ali- Schamyl-Pascha gehörigen Konak mehrere Leichen. Außer Redwan-Pascha sollten von den Verschwörern auch der Groß- vezier, sowie der in der Umgebung des Sultans befindliche ein flußreiche Scheik Obu Kudda ermordet ivcrden. K ou sta n t i n op el. Nach den Informationen der hie sigen englischen Botschaft wird der Grenz st reit von Akaba von den Zeitungen sehr übertrieben. Die Angelegenheit werde zurzeit in Kairo verhandelt. Ihre Regelung sei zu erwarten. Belgrad. Mit dem Rücktritt des Kabinetts Gruitsch hat sich die politische Lage sehr stark verwickelt. Man glaubt, daß mir Neuwahlen Klarheit schaffen können und daß die Altradikalen geneigt sein werden, diele durchzusühren. In einzelnen Kreisen tauchen Befürchtungen auf, daß ein außer parlamentarisches Geschäftsinlnislerium gebildet werden könnte, was politische Kämpfe nach sich ziehen würde. In ernsten politischen Kreisen glaubt man jedoch nicht an ein solches Eweri- ment, da der König bisher stets an den parlamentarischen Prin- zipien festgehaiten hat. Washington. Der Chef des Justizdepartements Moody gibt bekannt, daß die Regierung Show Hughcs-Newvork und Alexander Simpson jnn. in Philadelphia zu Spczialberalern gewählt hat, um die Regierung bei der Untersuchung des Transports und des Verkaufs von Kohlen zu unterstützen. Dies deutet hin auf eine energische Untersuchung und mög licherweise auf ein. gemäß den zwischenstaatlichen Antitrust, geietzen eintretendes gerichtliches Vorgehen gegen die Kohlen eisenbahnen. Durban. Infolge Fehlens jeglicher Nachrichten aus dem Zululande herrscht allgemein eine sehr pessimistische Stimmung Die Mobilmachung der gesamten Miliz wird als unver- weidlich angesehen. Man rechnet darauf, etwa 1000 Mann Irregulärer zujammenzubringen. Wien. 18. April. Die Börse war durch Gewinnrealstlerung an- sana« gedruckt, auch störte die Keldveistestung. Später war die Tendenz allgemein besser auf klüftige Steigung der Sstenwerte infolge der ltzerilchie, daß russische Schienenbestellungen bei öfterreichlschen Werken bevorftehrn. I'liarstt- einaebende Teveittre» befinden sich Seite 4.4 Nraotlurt a. M. (Schluß., Kr«d» «>5,l». riitonto l>8,«0 Lkridnlr Bant —. Liaaizdoßn l«a iu> romderdi», in.«». LourahUne —, , Ungar. Nolt Portugiesin . Tvrkenlote -. BehanpM. Part«. «» Uhr nachmittag.I Stinte !,».»«. ItaNener 1N«,l«. Suanl« 94.«. St-Uk vorlugtitin «'.Mi Türkin kunitir SInIktl,«) 99 «L rilrkentol« l«3,—, Otto, Mandant V4«.Tlaatldadn —. Lomdard«» . Schwach. Pari«, vradnkii'imarkl W-I>«n r-i April -«.so, a«r Juli-August 2«.<0, ruhig. Sutrtius p-i Aprii 4N.A °»r Li>Ikmdir-De>emb«r »S,?«, matt. «idöl p,r April 58,7s. p«r Sep>emt>cr°Te,«Inder Lc>,5v, ruhig. »«ster»,«. Proaukti-'-Piilcht. Witten ,«r Mat —, »or 0kt«d«r —. Roggen per Mat —, per Oltvber . a»-ich«st»Io4. Aon»«». <0l«>r«idcma>k!.> SluSISndtlcher Weilen geringere Nachfrage dei früheren Prüfe», engvfcher Weile» fest, Simelikaupcher Mai» si-N, I D dSher. lonaurr Mat» »omiuell uuvcrilud il. Lmeiikan. Mehl f«st, eii-I. Mehl fest. «Herst« stetig. Haler fest. Oertliches und Sächsisches. — Zu der nächste» Montag, den 23. d. M., N Nhr vor mittags stollsiildenbrn Einweihung desKönig Albert- Denkmals wird eine Kompagnie des Leib-Grenadicr-Reainients mit den diel Fahnen, einem Spielmannszug und der Regiments» iiuisik befehligt. Sie nimmt auf dem Schloßplatz nach vec dem Kompagllikfl'iyrer vom Kommandanten an Ort und Stelle gegebe nen Anweisung dem Denkmal gegenüber Ailfstellung. I» den, Momente dm Enthüllung des Tenkmals präsentiert die Kompagnie. Tie Musik sviclt die sächsische Hymne. Während deS varanf- olgende» Gesanges des Liedes „Die Wacht am Rhein" formiert ich die Kompagnie zum Parademarsch und nimnit im Georgentor >erart Aufstellung, daß der SpielmaniiSzug »och im Gevraeiltor, jedoch dicht am Schloßplatz sicht. Unmittelbar »ach Beendigung des Gesanges „Die Macht am Rhein" beginnt die Kompagnie den Vorbeimarsch und rückt, im Marsche bleibend, über die AugustnS- brürke in die Kaserne. Ferner wird eine Batterie des 12. Feld- arlillerie-RegimentS ans der Straße unterhalb des Finanz- uiiliisleuuinS 10t Schuß abgebe». — Zur Teilnahme an der Enthüllung deS K ö n i g A l b « r t - Denkmals begibt sich aus Befehl des Kaisers eine Depnia- tion des Liniensmifse» „Wettir" nach Dresden. Sie wird be- sieben aus dem Kommandanten Kapitän z. S. Scheibei. einem Nllins, mcaigylnnaillims oocr einer r,verreaiii gen außerdciitscher Staaten, die ihre Vorbtl schen Reiche erhielten, sind Reifezeugnisse nu anznsehe». wenn die Unterrichtssprache die Kapitänleutnaut. eurem Oberleutnant z. S.. dem Adjutanie» Leutnant z. S. Rücker, einen, Marinemgenieur und einem Sanitätsoffizier. i — Am Mittwoch vormittag besichtigten «rin« zu Schönaich.Earolath und Gemahlin aeo. Prinzessin zu Schönbura-Waldenbura unter Führung de» Direktor» Hof» rat» Dr. Peschel da» Körner-Museum un Körner-Schiller. Hause in o«r Neustadt und sprachen dem Begründer de» Museum» ihre große Befriedigung au». — Der diesjährige ordentliche Familientag de» Familien, verbände» der Freiherren v. Hausen findet am 27. d. M. auf dem König!. Belvedere statt. -» Dem ordentlichen Professor an der Technischen Hochschule zu Dresden Geb. Hofrat Dr. pyil. Fuhrmann ist bei seinen, Uebertritte in den Ruhestand da» Ritterkreuz 1. Klasse vom Brr» dieiislorde» verliehe» worden. — Das Feuerwehr-Ehrenzeichen erhielten Photograph Donat. Musterzeichner Otto. Tischlermeister Richier. Tischler Hänsel nnd Kleiiipnermeisler IunghannS in Chemnitz. — Gesten, nachmittag 3 Uhr erfolgte auf dem israelitischen Friedhöfe, TrinitatiSslrntze. unter zahlreicher Betelilguiia die Be erdigung des Herrn RechtsauwaltS und König!. Sächs. Notars Justiz rat» Gustav Meyer. Die Gedächtnisrede hielt Herr Rabbiner Dr. Winter aus Grund des Il8. PsaimS, Per» 17 „Ich sterbe nicht, sondern ich lebe und künde Taten GotteS". Weiter sprach der Vorsteher der israelitischen RrligionSaemeinde, Herr Kaufmann Salzburg Der Entschlafene stand im 63. Lebens jahre. In den I870rr Jahre» machte er sich hier al» Bürger rurd Rechtsanwalt seßhaft. Seinen hiesige» israelitischen Gemeinde- u»d WohltätigkeitSaiistalten war er ein getreuer, znverlMgrr Berater, dem israelitischen Gemeinderat gehörte er 13 Jahre laug als Mitglied an. Im Jahre 1835 wurde er durch den JustizratS- Titel ansgezeichnet. — Wie das „Lespz. Taget,!." von zuverlässiger Seite erfährt, hat d"S Kultusministerium aus den Vortrag des Akademischen Senats der Universität beschlossen, vom Soiiimersrmester 1S06 ab weibische Personen zur Immatrikulation an der Universität Leipzig z n z u l a j s e n. Bedingung für die Immatrikulation ist daS Reifezeugnis eines deutschen Gymna siums, Realgymnasiums oder einer Lverrealichule: bei Angehörl- ihre Vorbildung nicht im Deut- nur dann als vollgültig .die deutsche gewesen ist. Eine Zulassung von Frauen zur theologischen oder juristischen Prüfung wird irdoch nicht beabsichtigt. Mit Genehmigung des Kultusministeriums kann ein Dozent den weiblichen Studierenden die Teilnahme an einer bestimmten Vorlesung oder Hebung untersage». — Für die während der diesjährigen Deutschen Kunst art» er beans st eil» ng in Dresden stattfindenden Ver ba n d s t a g e und Kongresse hat der Rat einschließlich der sür die Versammlung sür Volkskunde und Volkskunst bewilligten 1000 Mark zusammen 7000 Mark als Berechnuiigsgeld bewilligt. — Sein 50jährrges Bürgerjudiläum beging am Sonntag der Schneidermeister Joh. Gottfried Matthesrus, hier, Landhansitraße 8. Dem Jubilare sind aus diesem An lässe seitens des Rates und der Stadtverordneten ein Glück wunschschreiben und ein Ehrengeschenk überreicht worden. Am 18. Februar haben der Gemeindevorstand Schwarze, der Dientiknecht Krab und der Arbeiter Püttner. sämtlich in Baalsdorf, ei» durch die Eisdecke des dortigen DorftcicheS einge brochenes lOjähriges Schulmädchen aus der Gefahr des Ertrinkens gerettet. Die von den Genannten hierbei gezeigte Umsicht und Entschlossenheit ist von der Kreiühanptmannschaft Leipzig öffent lich lobend anerkannt worden. — Eine chinesische Studienkommission, über deren Reise durch Deutschland bereits berichtet wurde, wird in Stärke von etwa 50 Studenten in einigen Tagen in Dresden eint,essen. Entgegen einer anderweiten Meldung werden sie an der Enthüllung des König Albert-Denkmals nicht tetlnehmen. Der Bürge raus schuß für patriotischeKund- ae bring en hielt vorgestern abend in Kneists Restaurant eine Sitzung ab. Herr Geh. Hofrat Dr. Mehnert begrüßte als Vor sitzender die Erschienenen und schlug dann vor, zur Niederlegniig eines Kinnzes bei der am 23. d. M. stnttfindeiiden Enthillllmgs- feier des Denkmals des Königs Albert eine Deputation zu wählen. Es wurden hierzu bestimmt Herr Direktor Carl als Führer und die Herren Rektor Prof. Dr, Schladebach. Oberförster a. D. Müller und Kommerzienrat Fischer als Mitglieder. Der Vor sitzende des Alldeutschen Verbandes, Herr Dr. Hovf, hat im Name» einer Anzahl Vereine an de» Bürgeransschuß das Ersuchen gettcdtet, sich an der dieses Jahr geplanten Sedanseier, die im Ausstellnngspalaste abgehalten werden soll, zn beteiligen. Der BürgerciuStchnß hat jedvch früher beschlossen, das Fest nur in größeren Zeiträumen, das nächste Mal bei der 40. Wiederkehr des Sedantnges. zn begehen. Die Versammlung fand auch diesmal keine Veranlassung, von dieser Gepflogenheit abzuweiche», obgleich Herr Tr. Hovf lebhaft dafür eintrat, nnd lehnte die Abhaltung einer Feier seitens des BürycranSschusses für patriotische Kund gebungen gegen Herrn Tr, Hopfs Stimme ab. Zum Bedauern des Ausschusses erklärte Herr Geh. Hofrat Dr. Mehnert, den Vorsitz nicht länger behalten zu könne», besonders mit Rücksicht darauf, daß er nicht mehr Dresdner Bürger lei. Als neuer Vor sitzender wurde Herr Rektor Prof. Dr. Schladebach gewählt. Dem Danke für die verdienstvolle Tätigkeit des bisherigen Vor sitzenden gab Herr Stndtrat Fischer Ausdruck; die Versammlung bekundete rhn durch Erbeben von den Plätzen, worauf die Sitzung durch Prof. Dr. Schladebach, der nach seiner Wahl den Vorsitz übernommen hatte, geschlossen wurde. — 3. Deutsche Kunstgrwrrbe-AuSftclluna Dresden 1306, Sehr interessant wird in der Ausstellung die Abteilung Schulen ein. Den» sie soll zeigen, inwieweit auf deutschen Schulen die direkte Arbeit im Material betriehen wird, es kommen also nur ausgesiihrte Gegenstände in Betracht. Interessant wird es sein, zu beobachten, wie verschiedene Kunstgewcrbeschulcn die Raumkunst pflegen in durchgebildeten Ausstellungsräumen, wo die Architckturklassen die Raumlösuug als solche bearbeiteten, während die Fachklasscn der Dekorationsmaler, Bildhauer, Glasmaler usw. die lbne» zufallende» Ausgabe» selbständig und sich sinngemäß untervrdneiio lösen mußten, wie es auch in der Praxis sein möchte. Während Preußen, Württemberg und Baden sich darauf beschränke», ihre speziell kmisigeiverblichen Fachschulen vorzu- sühren, wird Sachte» znm erstenmal den lehrreichen Versuch machen, z» zeigen, wie der Mnterialunterricht bereits in den Zeichenuutcrucht der Volks- und Mittelschulen eindringt. wie er gleichzeitig in den Handfcrligkcitskursen gepflegt wird, wie ihn die Handwerker- und Jiiuuugsscbule» weitersptmien bis zu den größeren Fach- und Kuustgewcrbeschulcn. Da in diesem Sinne bisher noch keine SchulauSttrllnng ins Werk gesetzt wurde, ist zu hoffen, daß sie de» heutigen Widerstreit der Meinungen klären helfen wird, d, b. ob es besser ist für die Geschmacksbildung. „einen schematischen Lehrgang rinsnhasten" oder das individuelle Empfinde» je nach Alter iino Können verständig zu leiten. Des weiteren möchte dadurch die E>cke"»lriis gefördert werden, wie notwendig es heutzntngc ist. da» die einzelnen Schulen nicht ihre eigenen Sprünge machen, sondern bewußter als bisher einem ein- Ziele zustrebe». Dem Ausschuß sür daS Schul- hcitlichen klare» wesen Zn der Ausstelli», geboren an: für Sachsen Professor 'g . , Groß (Vorsitzender), für Preußen: Regiernngsrat H. MuthesiuS Berlin, sür Württemlserg: Professor Pankok, für Baden: Abteilung Techniken hat die der künstlerischen Bearbeitung mit ^ , gen. Mit anderen Worten: sie soll dort»», daß jedes gute Erzeugnis des KunsthaudwerkS eine Konse quenz der Eigentümlichkeiten leiucs Stoffes sein muß, also eine Illustration zu jenen Lehren biete», die Gottfried Semper etwa vor einem halbe» Jahrhundert bereits ausgesprochen hat. Dabei hat die AnSstelluugsieltiiiig von vornherein kein« örtlichen und zelilichen Grcuzltuien gezogen, entgegen der Beschränkung der ulnigen Abteilungen aus Deutschland und auf die Gegenwart. Der mit der Zusaniiiienstelluiig der Abteilung betraute Direktor deS König!. Historischen Museum- Dr. Karl Kötschau hat fast ganz davv» abgesehen, die Knust unserer Tage heranruztehen, schon »m «Ine Wiederholung zu vermeide» und nicht vicielden oder wenigsten» ganz ähnliche Gegenständ« anSznstellen, wie sie veunnlllcb in der Abteilung der knnslhandwerkllchen EinzelkUkug. niste, in der der kimstlndnsiilellen Bmbilder und sonstwo zu sehen sein werden. Er wird vielmehr tm wesentlich! Beispielen die Stilgesctze zu veranschaultchen st >en an hlstorlschen uchrn und damit