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FvN*. 1«. 0Nob«r 1«7 Nr. «5 S-W3 Oertliches und Siichsisches. De«stch»r BamAbeamkeR-Beret». Am Dt«n»taaad«nb «röffnete L«r btesiae Zweigv«,. «in d«»D«utschen vantb,amten.Brretn» unter Leltuna de» vankbeamten Reinhold vöttger «tnen fach, tun blichen Lehrgang im Saale der II. Berufsschule. Dem von gegen bundert Tetlnehmern besuchte» Einführung», abend wohnt, OberregterungSrat Salletsch bet, der für da» sächsische WtrtschaftSmtntsterium an die Versammelten ein »rutzwort richtete und hierbei den Wert der Berufs, dtldung. wt, sie hier auf dem Boden der freiwillige» Organ«. sationSarbett erfolge. Hervorbob und für die Unternehinung Anerkennung und Interesse de» WtrtschastSmintstrrtum« au», sprach. Stadtschulrat Dr. Hartnaae hatte seine »ustim. mende Stellung schriftlich »um Ausdruck gebracht. Gau. aeschäftSführer vandtagdabgeordneter Voigt hob hervor, «ab der Deutsch« Bankbeamten.Veretn in allen wichtigen Bankplätzen die Sachlchuiung namentlich de» Berufsnach. wuchs«» sich angelegen sein lasse und damit dem Stand und Seiverbe einen außerordentlichen Dienst erweise. Ueber «Die Bedeutung des Bankwesen» für die Volkswirtschaft sprach Prtvatdozent Dr. Bruno Schultz von der Technischen Hochschule. Nach etner Kennzeichnung der landläusigen Aus. fassung über da» Bankwesen hob der Redner hervor, bah «S sich bei den Bankinstitute» nicht nur um Gewtnnsiche- rungen handle, sondern »m die Erfüllung wichtiger vvlk». wirtschaftlicher Aufgaben. In der heutige» WirtschaftSord. mmg seien diese in vier Gruppen zu gliedern: Organisierung -es Zahlungsverkehrs, Vermittlung de» Kredits, Verwaltung non Kapital und Vermögen, Beschassnng von Kapital. Die Banken hätten für den Zahlungsverkehr Geld und im Ver- kehr mit dem AnSlande ausländische Zahlungsmittel zur Verfügung zu halten. Durch die Banke» sei die dcutsche Valuta tm AuSlanbe eingeführt und dadurch der deutsche Handel wesentlich gestützt worden. Der Geldoerkchr wird durch das Scheck, und Girowcse» der Banken erleichtert, und so würden diese Institute mehr und mehr zum Kassensührer ihrer Kunden, Für eine ansblühenbe Volkswirtschaft sei die Kreditsrage von höchster Wichtigkeit. Die Banken handelten mit Kredit und sorgten dafür, daß mit dessen Hilfe zukünstige Werte für die Gegenwart vorweggenoinmeii werden könnten. Der Redner besprach die verschiedenen Arten von Kredit und legte dem Produktivkrcdil überwiegende Bedeutung bei: den» «r ziele daraus ab. die Produktivität der Wirtschaft zu steigern, »nd schaffe damit Voraussetzungen für günstige Entwick. hingen. Im Zusammenhang mit dein Diskont- und Wechscl- gclchüst betonte der Vortragende die Notwendigkeit eines strengen Wechselrechts, damit Vertrauen zum Wechselwesen herrschen könne, «ufschlufirciche Darlegungen bot der Red ner über da» Privileg der Notenbanken. Hier wurden Etn- dlicke geboten In die Zusammenhänge zwischen Warenpro duktion. Ausgabe von Banknoten, der Diskontpolitik und dem Geldumlauf. Die Kavitalbeschassung für Zwecke der Produktion habe von seher befruchtend aus die Volkswirtschaft ringewirkt. Die Hanpttndustriezwctge Deutschlands hätten ihr Aufblühen nur in der Zusammenarbeit mit den Banke» erzielt. Deutschlands Anfienhandcl habe durch Mithilfe von Banken unabhängig von England werden können. Bei dem gegenwärtigen groben Kapitalbedarf der Industrie sei diese wiederum in hohem Grade ans die Banken angewiesen. DaS Bankwesen bilde das Herz der Volkswirtschaft. Das Blut de» ganzen Körpers fliehe hier zusammen, »m den BedarsS- stcllen wieder »»geleitet zu werden. Daraus ergebe sich die riesige Verantwortung, die den Banke» zufällt. Infolgedessen lei die Iührerfrage hier besonders wichtig. Die Sorge nm geeigneten Fübrcrnack,wuchs müßten sich alle Berufenen düngend a»gel?gen sein lassen. — Starker Beifall folgte den wertvollen Ausführungen. 'Am lg. Oktober folgt ei» Vortrag über die innere technische Organisation der Bankinstitute. —* Deutschnationaler Parteitag stir den Wahlkreis Ost sachsen. Am 22. »nd 2ll. Oktober wird in Zittau, wie schon kurz erwähnt, der Parteitag der Dentschnationalen VvlkS- partei für den Wahlkreis Ostsachse» abgehaltcn. Er beginnt am Sonnabendnachmittag mit einer Tagung der deutsch, nationalen Irauenorganisation. Dieser Tagung folgt ein Vaterländischer Abend im „Lliidcnbof", ans dem im Rahme» fünsilcrischer Darbietungen VandtagSabg. Grellmann und VirtichaftSminister Dr. Krug v. Ntdda u n d v. F a l k c u- ltcin Ansprachen halten werden. Am Svnntagvormtttag linden Sitzungen der berusSständischen Organisationen inner halb der Partei, und zwar der Beamten, der Arbeiter, des > Mittelhände» und der Industriellen statt Um 11 Uhr tagt bi« Partes«,rtretung. Nachmittag« » Utzr finde» der eigent. lich« Parteitag «m Saal« de« „Stndendof«»" statt, aut dem der R«t<»er«ährung»mtntster Schiel« über dt« »oltttsche vage im Reich« gnd vandtaa«adg. Schreiber über deutsch, nattanale Wirtschastspalttik fprechen werden. —* 111« vairgmahlahend. Durch va»«rn« Hoch, land vom «lgäu bi« »um Königs«« führt« Kurt Melzer seine Zuhörer am Donyer»tagabenb tm Saale der Kaufmannschaft. Nicht dt« bekannten Dourtftenwege mit Ihren Sternchen tm Reisehandbuch beschrftt er. Seitab der groben Strotz^ tu die still« Einsamkeit de» Vorlandes, in die blumigen Täler, hinaus zu den Höhen der ewigen Berge mit ihrer erhabenen Einsamkeit, mit ihrem Ahnen der Ewig, keil, und mitten ins Leben de» urkräftigen gesunden Volke» lieh er dt« große Schar der Gekommenen wandern. Da erst vfsenbart« sich der Zauber diese» Stücke» Heimaterde, in dem sich grandiose Majestät mit lieblicher Mild« zur Schönheit verbindet. Die bunten Lichtbilder, vom Redner auf seinen Streifzügen selbst aufgenommen, ließen viel von ihr ahnen, ließen einen tiefen Blick in diese« Wunderland tun. Fast war e« de» Guten zu viel, da» da am Auge vorüberzog,- denn für die, dt« diese Gaue »och nicht kannten, drängten sich die Eindrücke in überreicher Fülle. Und trefflich erläutern, mit warmen Worten zu schildern, verstand der Vortragende. Be. bäuerlich blieb nur, daß seine Worte streckenweise selbst aus den vorderen Reihen fast unverständlich blieben. —* Gift« gehören nicht in Gcnußmittelgesäße! In der letzten Sitzung de» BezirksverelnS Dresden des Deutschen Drogisten Verbandes wurde lebhaft darüber Klag« geführt, daß es tu letzter Zeit wiederholt vor- gekommen Ist, baß das Publikum Gifte, wie Laugen. Säure» »sw., in Trink, und Kochgesäßcn verlangt hat. Da es sich über da» Ungesetzliche solche» Tuns nicht aufklär«» ließ, soll von maßgebender Stelle eine entsprechende Warnung über die Abgabe von Giften »sw. in Genußmittelgefäßen erwirkt werden. Weiter ist beobachtet worden, daß das Publikum, um recht schnell wieder in den Besitz der Flaschcneinlage zu ge- langen, einfach die Etikette von der erhaltenen Flasche ablöst und a» irgendeiner Genußmittclslaschc anbringt, die sich zu fällig tm Haushalte befindet. Auch hierüber soll das Publi kum aufgeklärt und gewarnt werde». — Der gutbesuchten Ver sammlung, geleitet vom Vorsitzenden, Stadtv. E- Wtrthgen, war über die wirtschaftliche Lage der Drogcnbranche in den letzten Monaten, über da» ArbettSzeitnotgesctz. das LebenS- mittelgesetz, über das Gesetz z»r Bekämpfung der Geschlechts krankheiten und verschiedene Eingaben, die der Bund sächsischer BerbandSdrogtste» an die einzelnen Ministerien eingereicht hatte, auch über deren Erledigung berichtet worden. Noch mals wurde darauf htngcwiese», daß fortbildungSschulircic Lehrlinge drei Jahr« und fortbildungsschulpflichtige Lehrlinge dreieinhalb Jahre zu lernen haben,- ab 1. Januar ll»28 dürfe» nnr noch geprüfte Gehilfen eingestellt werden. —* Ei« entwichener Zuchthäusler sestgenomme». Am 1«. Oktober wurde von der Dresdner Kriminalpolizei der 28 Iabre alte ZuchthanSgefangcnc Karl Graf aus Berlin- Schöneberg in einem hiesigen Hotel sestgenomme». Graf, ein äußerst gefährlicher Verbrecher, der jahrelang die Be hörden Deutschlands beschäftigt hat. war im Jahre 1923 in Danzig wegen umfangreicher Hochstapeleien, schwerer Ur kundenfälschung. Betrugs und Diebstahls z„ stink Jahren vier Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Am 3. Oktober war e» ihm gelungen von einem Arbettskcmmandv in Danzig zu entweichen In Dresden hielt er sich unter dem Namen eines Monteurs Krüger ans. dessen Paniere er sich inzwischen in betrügerischer Weise zu verschaffen gewußt hatte, und mit deren Hilfe er die Landesgrenze zu überschreiten beabsichtigte. —* Zur Erleichtern«« der Abholung von Sartosselsend»»-«» sind die Schalter und Güterschuppc» der Reichsbahn in Drc»den-N., Friedrich st adt, Altstadt »nd R c i ck an de» nächsten Sonn- und Festtagen von vorm. 8 bis 12 Uhr mittag« geöffnet. Letzte Sportnachrichten. Ett»e «»«» LlanAltzurehschwim««»-. I«. vltoder. Mt» g » , «> lt. di« gestern vormittag g Uhr 11 Minuten von Kap GrlSnez abgeschwommrn war, um den Aermelkonal zu durchqueren, ist um 1« Uhr 20 Minuten Mitternacht ln »er «dakelpearebucht an Land gekommen. «I» Ihr« Füge da» Ufer berührte», sank Ne vor ErschSplung zusammen. Da» veglettboot brachte Nr nach dem Hasen von Dover. Dte Schivlmmerin hatte für die Durchquerung de» Kanal» lb Stunden und « Minuten gebraucht. Mellernachrtchlen aus Deuljchlan- vom >« Oktober 1927 Station l dtp d von 7 lldr mvraens lstrioe Stationen von 8 Uhr morgen, Station len mora. aprroluren bäckst» ittrtst» d d. a»ste. vera. Taae» ^ Naan Wir -iltchiuno au» >d Stärke t>->r> Wellet ? d,i». - Ubr mora. Ls S« z-ß HL -0L Dresden -1- 4 4-13 4 4 880 4 3 — Riesa 4- s 4-12 4 S 80 I 2 — — Zillau-Klrscht. 4- 4 4-12 ? 8 3 3 — — Ldemnih 4- 3 4-14 4 2 880 I 8 — — Annaberg 4- 2 4- !' -4" 0 80 l 3 — — Fichlelderg 4- 0 4- 4 — 2 8>V 3 3 — — Brocken 4- I 4- 4 -j- 0 VV 3 8 E— —- Borkum -i-ll »VV 2 4 ? — Komdurfl 4- 8 4-13 4 8 VV8VV 2 8 0,0 — Nachen -I- » 411 4 2 llill — 8 — Siellin -st 4 ? 4 3 »ill — 3 ? — Danzig 4- ü ? 4 S 88 VV 2 ü ? — Berlin -st k ? 4 ö 8VV 2 3 —- — Breslau 4 3 4-10 -4- 1 080 I 2 — — Franksurl 4- 8 413 4 7 llill — 4 — — München 4- 7 4 » 4 6 8VV " 4 — — Erläuteruuo bete. Wetter: o wolkenlos. 1 heiler, r dalbdedeä». a waldig, « bedeckt, » Degen, lt Schnee ? Brauvel oder Hagel. « Dunst oder Nebel lstchtweite weniger al» r Kilometer». » Gewitter. Temverature»: Wärme grade. - Kältegrade. " Fn den !«»»«u >« Stunden Wer ant da» Quadratmeter, Lnstdruckverteilung. Depression 785 Millimeter mittlere Ostsee mit Tiesdriilkrinn« über Deutschland »nd Nvrdsrankretch btS Südwestenropa: hohe« Drink über 7«8 Millimeter Südostcuropa, sowie zwischen Snglank und Island,- Depression unter 785 Millimeter südöstlich von Island» Wetterlage. Die gestern vor Mittelnorwegcn gelegene Depression ist südöst lich vorgedrungcn und befindet sich heute morgen über der mittleren Ostsee, also an Stelle des gestern dort vorhandenen HochdruckkeilS; von ihr erstreckt sich über di« Ostsee, über Deutschland und Nord- srankrcich ein« Tiefdruckrinne bis nach Südwesteuropa. Sachsen be findet sich heute morgen tm schwachen südöstlichen Bordersettenstromc der Tiesdruckrinne. Zufolge dieser Störung ist der Himmel bereits seit gestern -nit hvchliegender Bewölkung bezogen, wodurch dte nacht- ttche Ausstrahlung abgeschwächt wurde, so daß di« Temperaturen nacht» nicht unter Null sanken. Teile Deutschland«, sowie Nordwcst- deiitschland liegen bereit» tm westlichen bis nordwestttchen Rück- scitcnstroinc der Tiesdruckrinne und haben daher vielfach nebelig getrübte» Wetter mit örtlichem leichtem Sprühregen. Die Ttesdruck- rtnne verschiebt sich weiter in östlicher Richtung, so daß für unser Gebiet morgen ähnliche Witterung wie heute in Nordwcstdeutsch- land zu erwarten steht. Da der Luftdruck über Europa allgemein eine Verminderung erfahren hat und im hohen Norden die Dcpres-- sionentättgkrit auflebt, lo wird sich voraussichtlich zum Wochenende oder Anfang der neue» Woche Uebergang zu einem anderen Wttte-- rungStop mit Niederschlägen und besonder» ln höheren Lagen rauheren Temperatnrverhältnlssen vollziehen. Witternngsansstchte«. Vorwiegend wolkig, örtlich »orüdergeheud nebelig »nd leicht« «iederschlagSschauer sSprühregens: i« Flachland« gemäßigt »iS kühl, »»« mittlere« Gebirgslagen a» sehr kühl; gering« Temperatur«»»«», schied« zwischen Dag «nd Nach«: schwache Wind« «n» West diS Nord- Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wetternachrlchicn nur mit Genehmigung der Sächsischen LnndeSwrlierivart« statthast. Amtliche Bekanntmachungen. Ausschreibung. Die Herstellung eine» KanakS in der Vurgenlaudstraße, zwischen Donath- und Salzburger Straße, soll vergeben werden. Preislisten sind ab 15. Oktober d. I. tn der Kanzlet de» städtischen TiesbauamteS Neues Nathans, 8. Obergeschoß, Zimmer 362, erhält lich. Etwaige AnSkül.lte erteilt die 4, Ticsbäu-Jnspcktio», 3. Ober geschoß. Zimmer 067. Dte Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift: Preisangebot über dte Herstellung eine» Kanal» in der Burgcnlandstraße, zwischen Donath- »nd Salzburger Straße"-, bis >8. Oktober d. I. mittags >2 Uhr >n der obenerwähnten Kanzlei etnznreichcn. ZulchlagSlrist: Vier Wochen. Auswahl unter den Bewerbern, Vergebung In einzelnen Bau- lose» und Ablehnung sämtltcher Angebote bleibt ausdrücklich Vor behalten. Wasserstand der Elb« «u» ihrer Juslttssg. Ka mm» Mv- dran Laim Ntm- bur« Brand et, Mel- nt» Veit- mertk ts. Oktober l« Oktober -4-2! 4 20 -41 -42 l I — 4-4 11 st4- e-» ^ > 68 -4- 68 Luis!» Dresden -st « —«42 4 , -l4 Arbeitereinstellungen: nicht ohne Ardettonnchmetol «nrus- 2SSSI ,. 24SZI. Kunst und Wissenschaft. Paul Kermann Karkwigs Bestallung. I» der Halle des Krcmatvriums z» Tolkewitz versammelte sich am Kreilagmittag eine zahlreiche, vornehmlich den hiesige» Künstler-, Theater, und Literatcnlreisen angehörcndc Trauer- «cmcinde, um Abschied zu nehmen von einem der besten und begabtesten Dresdner Schriftsteller und Dickster: Paul Hermann Hartwig. Man sah unter den Leidtragenden Gras Seebach, Gchetmrat Dr. Adolph, Dchanspteldirektor Aiecke, Hosschauspiclcr Meyer und Huss, die hervorragendsten Vertreter der Dresdner Jvurnolislen- und Schriststcllermelt »fw. Nach einleitendem Orgelvorspiel liehe» kunstaemetsterte Eeiioklänge ITonlünstler I w a n o s s> der ernsten Stimmung Ausdruck, wvranf zunächst Proscssor Walls im Namen der Freunde und Kollegen des Dahingcschiedcnen das Wort ergriff. Neben der am Large erschienenen Trauergemeinde werde noch eine ungleich größere in Stadt und Land des lieben Toten ge denken. nämlich die Gemeinde aller derer, die sich an Hartwigs Thcactrstücke», insonderheit an seinen prächtigen Weihnachts märchen, erbaut und erautckt hätten. Er gedachte auch der iournalistischcn Krittkertätigkett Hartwig» an den „Dresdner Nachrichten" u»b rühmte dte seine Menschlichkeit und Herzen». güte, aus der alle seine Eingebungen entsprungen seien und aus der heraus er auch bittere Stunden der Enttäuschung zu tragen verstanden habe. Seine Freunde, die er so oft mit seinen genialen Improvisationen erfreut habe, hätten viel an ihm verloren,- aber er gehöre zu denen, di« noch im Tode die Ihren segnen und deren Andenken über Sarg und Grab hin» and fortlebt. Schauspieldlrektor Wtecke gedachte tn seinem Nachruf zunächst eines Besuches bei dem Sterbenden im Krankenhaus und des dabet gefallenen Worte-: „Es steht wohl sehr schlimm um mich?" Ja, schlimm habe eS schon seit ge raumer Zeit »m den treuen Freund gestanden, nicht bloß in gesundheitlichem Sinne. Aber er sei ein unermüdlich Schassen der gewesen, und von manchem schönen Erfolge seiner Arbeit zeugten besonders die dramatisierte» Märchen, die daS Staats. Schauspielhaus gern ausgeftthrt habe und die Tausenden Herz, liche Freude gebracht hätten. Im Namen der Mitglieder de» Schauspielhauses widmete Wtecke dem toten Dichter einen Ehrenkranz. In tiefer Srgrissenheit rief dr» weiteren Hein- rtch George, einer der Intimsten au» Hartwig» Freunde», krtiic. dem Heimgegangenen einen AbschiedSgruß zu. Er knüpfte an eine Szene a»S Hartwig» Kindermärchen „DaS g«. wandelte Teuselchcn" an und folgerte darau», daß auch der tote Dickster der Ueberzeugung gelebt habe, daß e» nicht ganz an» sei mit dem irdischen Streben. Er rühmte de» Freundes feinen künstlerischen Sinn, leine Vorliebe für ein traulich geschmückte» Heim iobgleich ihm da» Glück versagt geblieben sei, eine eigene Familie »u begrünbens. vor allem aber sein allezeit fröhliche» und heitere» Gemüt «nd seine FreunbeStreue. Mit einem unter Tränen erstickten Habedank und Lebewohl schloß er seine aus innerstem Herzen quellenden Worte. Unter Orgel, und Eelloklängen versank der Sarg, nicht aber versinken wird baö liebende Gedenken, das die Freunde des Menschen und deö Dichters Hartwig ihm aus Grund seines Schaffens allezeit ge widmet haben. —ckt t* Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opern. Haus. Sonntag den 16. Oktober, außer Anrecht: „Tann- Häuser" mit Curt Taucher in der Titelrolle. Meta Seinemcner, Charlotte Viereck iVeiiuSf a. G.. Jvar Andresen. Paul Schössler. Ludwig Enbisch, Rudolf Schmalnauer. Erna Berger. Im Bacchanale: Hilde Schlicken. Hilde Brumos, Gino Neppach und die Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Kurt Striegler. Spielleitung: Otto Erhardt. Anfang K? Uhr. Schauspielhaus. Sonntag den 16. Oktober, vor mittags >412 Uhr. zweite Morgenfeier: Strindbcrg. Abends K8 Uhr. außer Anrecht: „Der Herr seines Herzens" von Paul Naynal iDeutsch von Stephan Hock). Spiel leitung: Joief Gielen. Die Ausgabe von Anrechtskarten für die lausende Spiel- zeit im Schauspielhaus erfolgt, soweit dieselben nicht bereit« vergriffen sind, an der Tageskasse deS Schauspielhauses in der Zeit von vormittags 16 Uhr biv mittag- 1 Uhr. s* Wochensplelplan der Stichs. StaatStheater. Opern siauS: Sonntag i16.s. außer Anrecht: „Tannhäuser" 1K7 btS kll>: Montag 1>7.s. Anrechtsreihe L: „Die Hochzeit des Figaro" 17 bis KNs; DienStag, AnrechtSrcibe U: „Vorst kan tntta" sk8 bi» Kit): Mittwoch, außer Anrecht: „Anbrs Ehonter" 1K8 bis nach lüs.- Donnerstag. Anrechtsreihe 6: „Zar und Zlmmermann" l7 bis 10s: Freitag, außer Anrecht: „Der Nosenkavalier" 1K7 bis kll): Sonnabend, außer An. reckst,- zum 26. Male: „Die Macht de« Schicksals" 17 bis KM: Sonntag 12«.): Konzert deS IultuS-Otto-Bundeö zugunsten der Hochwassergeschädigten des Ostcrzqebirges tvormittags It UHB- außer Anrecht: „Carmen" 17 bi» KN): Montag 124.). AnrechrSrethe „Elektra" 1K8 bis gegen klO). Schauspielhaus: Sonntag 116.). vormittag» Kt2: Zweite Morgenfeier: „Strindberg" «nach t Uhrl: abend» K8. außer Anrecht: „Ter Herr letnev Herzen»" Inach ksst).- Man- tag N7.s. Anrechtsreih« 8: „Prinz Friedrich von Homburg" 1K8 bt» «ach Ws: DienStag. zum 186. Geburtstag Heinrich v. Kleist, «nrechtdrribe v: „Die Hermannsschlacht" lkS bi» gegen KM.- Mittwoch. NnrechtSretß« 8: „Der Herr leine» HerzenS" sk8 bl» nach Ktv); Donnerstag, außer Anrecht: „Bolvone" sk8 bt» tvs,' Freitag. AnrechtSreihe 8: „Bvnavarte" 1K8 bt« KM: Sonnabend. AnrechtSrethe 8: „Amphitrnon" 1K8 bis ll»,- Sonnlag i2S.)> außer Anrecht: „Die Jungfern vom vischofvbrrg" sk8 dt» IM: Montag <24 i. AnrechtSrethe ..Der Herr keine» Herzen»" 1K8 bl» nach KM). s» »»telplsn der K»«»die. Allabendlich: „Spiel Im »chloh" Sonntag <«.s 11 Uhr vorm. ,«m ersten Male: „Faust" (In ursprüng licher Gestalt). k* Dte Ka«öl»!e. Dte Komödie hat das Lustspiel „EselSkNppcn" von SIHn zur Uraulsührung erworben. Heute und täglich wird MolnLr» „Spiel im Schloß" In der Premicrenbeleyung wiederholt. Sonntag, den IS. Oktober, zwei Aufführungen: nachmittags Kl uns abends K8 Uhr. 1 * Lpiclplan de» Alberttheater» vom lü. bi» 24. Oktober. Sonn- tag 1>6 > nachm.: „Die Fahrt tn» Blaue": abendS: „Ltliom." Mon tag: „Der Patriot." DienStag: „Ioscphiue." Mittwoch: „DaS GlaS Wasser." Donnerstag: „Der Jahrmarkt tn PulSnitz." Freitag: „Ltliom." Sonnabend: „2X2 — 5." Sonntag 123.» nachm.: „Die Fahrt ins Blaue": abends: „2X2 — 5." Montag 124.s: „Der Jahr markt In PulSnitz." Spielplan deS Vestdenztheater». Sonntag llS.) nachm.: „Ein Walzcrtraum." Allabendlich )!L8 Uhr btS Mittwoch: „Ich Hab' meiu Herz tn Heidelbarg verloren." DonnerSlag abend»; „Ein Walzer- trauin." Freitag: „Ich Hab" mein Herz in Heidelberg verloren" «letzte Ausführung». Sonnabend >22.): „Die offizielle Frau" lErstaussüh» rung». Sonntag 123.» nachm.: „Ein Walzertraum": abends: „Die offizielle Frau." Montag 124.»: „Die osstzlelle Frau." k" Wochensplelplan d«S tkeutral-rheaterS. Allabendlich 8 Uhr: „Die blonde Ratte". Sb 2l. Oktober bi» mit 24. Oktober: Gastspiel Kammersänger Richard Tauber in der Operette „Ter Zarewitsch"; Musik von Franz Lehar. Sonntag» »wel Vorstellungen, Kl und 8 Uhr. . k» Eentral-Theater. In. dem am Freitag, dem 21. Oktober, be- i ginnenden Gastspiel de» Kammersänger» Ri<I»ard Tauber, bas die Erstausführung der Lehprschen Operette „Der Zarewitsch" bringt, wirken außer Richard Tauber, der die Titelpartie singt. In de« weiteren Hauptrolle» die Damen: llarlotta Tauber-Bancoiili, Pcpi Zampa. Trude Lenz, sowie die Herren: Eugen Koltay, Kranz Weiner und Franz Fabian mit. s* Vesper in der Srenzklrch« Sonnabend, den 15. Oktober, nach mittags 6 Uhr. Boriragksolge: l. Johann Seb. Bach il«85 bis 1750»: Präludium und Fuge S-Mvll sür Orgel. 2. EHSre a cappella kür vier Stimmen: st Johann Eerard 11553 bis ttlll»: „ES Ist viel Not vorhanden": b> Lconhardt Lcchner tum >550 bis lNV«>: ..Wann kommen wirb mein' letzte Stund"; c> Adam Gumpelzhaimrr tl56S bis 16251: „Lob! Gott getrost mit Singen" 3. Pietro Locatelll tlE bis I704I: Adagio lür Violoncello »nd Orgel. 4. Gemeinde« gelang tMcl. ..Alle« IN an Gotte» Segen"». 5. David Köter tMitt« de» 16. Jahrkundert»»: Psalm.3 „Ach Herr», wie sind meiner Feind« so viel". AuSsübrende: Arthur Zenker. Solorellist der Siaaiskapelle; Begleitung: Elara Hartwig: dte »antorelgelclllchaf» der Versöhnung», klrche. geleitet von Kantor Alkrrt Stier ll. B.t. Orgel: «irchen- musikdtrekior Bernhard Plannltlehl - Nach der Vesper Durm. dl« len tPolaunenchor von PI. Adoll Müller»: l. Der Mond Ist ausgegangen. Mel. «. V. Schulz ,1800». Tonkatz von Kuhlo: 2. Auf meinen lieben Gott. Tdnlatz au« der Kantate ..Wo soll sch fliehen hin" von I. S Vach: 8. Wer nnr den lieben Gott läßt walten, Melodie und Tonlatz von Georg Neumark. >675 tOrlainallatz d«S Dichter»»: 4. Durntsug« Ouadrlelnla von »ottkrled Reiche 11686». k* Org«I«sper in »er Frnnenklrch«. Sonnabend, den 15. Oktober, mnß die Orgrlvesper auSlalle«. Die nächste 155. Vrgelvelper findet also er» Sonnabend, den 22. Oktojer >827. nachmittag« 5 Uhr statt. k* Klelft.UuSftellung l» der »ächstfche« SandeSdldllotheL Zinn 150. Geburtstage Heinrich von «leist» veranstaltet die vandeSblbllo- thek vom 18. bl» 2l. Oktober «tn« Klelft-AuSftellung. Vevlknrt nachmittag» von 4 bl» » Uhr. Llntrltt frei. Schulen «nd Verein« können ans Anmeldung -«führt werte».