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Ar. <-» Seite 4 —* »^eeeöner AachetchteUE — Freitag, 14. vstodee 1927 vie 6he <k§ treuenschweräi »t« Gesr»»ckafi-e.»^, an» «»Mich«« von Are» Nett«». Nachdruck verboten. »opertgb« b, «»ela« «lfred vechthol» vean«fch»«i>. fr«. >?»rv»a««,.» Er lieh sich auf dem Diwan in der Eck« nieder. Er sah sich um: das Zimmer schien bestellt. Nicht von ihm. Alles das schien sonderbar im höchste» Mah«. Dir zwei Gedecke und der elegante Raum. Teufel auch! Musik klana matt t dämpft heran. Aus dem linken Nebenraume hört« man die halb erstickten, aber in der Trunkenheit erregten Stimmen eines Liebespaares. DaS rechte Nebenzimmer war dem An- schein nach noch nicht besetzt. Er mochte ein« Biertelstzund« lang gewartet haben. Da nach hörte er den Kellner draußen sagen: ,^ehr wohl, Madame. Der Herr erwartet Sie." Die Türe wurde auf- geftosten. Frauenröcke rauschten. Treuenschwerdt stand auf. Ae u Herl ich beherrscht. Inner lich aufs dusterst« gespannt. Die Dame, die hereintrat, war von fabelhafter Eleganz. Eine Juno von Figur. Sie trug keine Brille. Ueberreichen Schmuck am Halse, an den Armen und de» Fingern. > « „Guten Abend." sagte sie. „Entschuldiget» Sie... Ich habe mich verspätet. Es batte seine Gründe." Treuenschiverdt verneigte sich. Er starrte fassungslos sein Gegenüber an. War das nun Susanne Bignier? Oder wieder eine andere? Oder . . .? Welch ein Possenspiell „Mademoiselle " „Madame Rögnier." Teufel auch! Seine Züge wurden starr. Tr hob die aus- gestreckte Linke. Melleicht sah der Wappenrtng am Finger schief. Er drehte ihn. „Dann ist die ganz« Sache eine Irreführung. Mich hatte Fräulein Mgnier hcrbestellt. Suzanne Bignier." Sie sah an ihm vorbei. Nervöses Flimmern war in ihren Augen. Plötzlich sprach sie deutsch. „Ach, der Brille und des Namens wegen. Herr von Treuenschwerdt . . . Fa. das sind Geschichten, über die wir uns nachher beim Esten unterhalten können. Mrzeihung. bitte." Sie klingelte. „Gaston möchte ton> men." Ein altes faltiges Gamingestcht erschien. „Stellen Sie uns ein Souper zusammen, lieber Freund." Der Pariser blickte Madame RSgnjer an und lächelte. „Gewist. Madame. Fch werde Sie zufrtedenstellen." Frairzösisch sprach sie wieder. Pariser Alltagsklatsch und Nichtigkeiten. Lachend, schnell und lebhaft, dah st« Treuen schwerdt mit keinem Wort verstehen konnte. WaS tät's? Alles war so seltsam und grotesk... so fern den Zielen, die man zu erreichen strebte, dah sich die Gedanken noch nicht aus das Nächste konzentrieren wollten. Schneller als man erwartet hatte, kam der Kellner. Brachte Sekt und die pettt knuro. Leichte ferne Klänge tönten durch die Tür. Geigentöne der Zigeuner, wolkig und mit Süßigkeit durchweht. Das Leben sang. Gaston goß den Tissance de Champagne in flache Schalen. Er entfernte sich mit leisen Schritten. *l»t hob »la». -Zunächst dg» haben Ohren »er Madame , -Mir . , ,. sprach dt« RSgnter deutsch. Sie Este U»f«»'U>chelnd au da» ander« klingen. «in«. (Herr »o» Treuenschwerdt: Dt« Wand« Dan» der» zweiter Nenne,, Sie «ich bitte ht« Madem» Rsgnter. Di« ai^w» bi« . «.Nie wisse» » ertsttert allein bet VSron et Salome, von acht Uhr morgen» bi» um stechen Uhr abenb». Damach gibt «» nur »och Madame RSgnier. Sie hat ein sehr behagliche» Quartier tu bester Gegend. Rue Saint Florenttn. mein Freund. Talleorand und Rothschild haben etnstmal» dort gewohnt. Nur — die allerbesten Kxetst gehen btt der Näqüter «in und au». Manch, mal spielt man dort. Manchmal — Genug. Wir wollten von dem andern rtden . .. Von dem Adrien de Takhoitö» —" ES klopfte leise. Der Kellner kam. Er serviert« Suppe und gost lloronarton Sherry Btutog« in die kleinen Gläser. Gaston ging. Gedanken, di« grotesk erschienen, kreuzten Treuen- schwerdts Gehirn. Adrien de Talbopät war flüchtig . . . wo möglich in Paris. Sr war der Gatte seiner Frau. Er war der Bruder dieser Madame NSgnier . . . dieser Dame mit der Doppeleristen» ... dieser Herbergsmutter de» Hasards . . . dieser ah. der Frau, mit der man hier ein fürstliches Souper im separierten Zimmer «innabm. Sie sah ihn an. indem er schweigsam seine Suppe löffelte. Sie lächelte, als ob sie ahne. n>a» er denke. WaS wußte sie? Bon TalhouötS Verbrechen und der Flucht? Und von besten Ehe? Und von Suse? „Alvrs, mein Herr. Sie sprachen davon, -ab Die einen Auftrag an mich auSzurichten hätten." „Einen Auftrag? Fa. Vielleicht. Ihr Bruder rief mich an. um mir zu sagen, wo Sie in Part» zu finden seien." „Adrien de Talhouöt. Lasten Sie den Bruder. Er war mir mehr. Astez. . . . Wissen Die daS letzte. waS sich mit thm zugetragen hat?" Er nickte. .Ha — er ist nach einem Einbruch in das Bristol flüchtig . . . wird versolgt." Die Frau ihm gegenüber hob den Kopf. Fhre Wangen waren plötzlich blutleer und gespensterhaft bleich. „Er t st — tot." » Sekundenlang« Still« herrschte zwischen beiden. Sachen und Gewirr von Stimmen klau« gedämpft heran. Ein letzter süßer Getgenstrich verhauchte. Zeit verfloß in nichts. Treuenschwerdt hob jäh sein Gla». Er setzte e» mit heftigem Anprall wieder auf den Tisch. Der Wein verspritzte und er- goß sich auf die Damastdecke. „DaS ist unmöglich." sagte er mit unterdrückter Stimme. Sie machte eine resignierte Geste mit der Hand. .LSaS ist unmöglich, lieber Freund? Wenn Sie mehr vom Leben wüßten, würden Sic mir glauben: nichts. Fch würde mich nicht wundern, wenn man mir erzählte, daß dt« Bäche eines schönen Tages den Berg hinauf anstatt hinunter fließen." Sie sah zur Tür. hinter der ein schneller Schritt erklang. „Biele Hunde sind des Hasen Tod. Man hat aus ihn ge- sagt wie auf ein Tier. Sr sollte gestern früh in Köln ver haftet werden. Bevor man ihn ergriff, gelang es ihm. sich eine Kugel in den Mund zu jagen. Eh . . . werden Sie und Suse Talhouöt den Schmerz ertragen können?" Sie schwieg. Gaston brachte die Languste. Er goß den Chateau Haut Brion in die geschlissenen Gläser. Ein« bang« sich nieder. Sch da» Hirn. „Mal Pause war. Treuenschwerdt sah ratlo» vor wer uwd mübsa« wälzt« er Gedanken durch ädam«. «a» soll ich sagen? Soll Ich Miigeslihl und ein Bedauern heucheln, da» ich nicht empfinde? Wo» war mir Talhvn«t? Nicht». Ein Name. Und: alle». Schicksal. Fch nehme an. Sie wissen da» . . . dir Tragödie meine» Leben» Gut. Aber nicht da» andere misten Sir. Wa« in meiner Seele vorgcht. Dlese grenzenlose Angst . . . dies« Hölle: Sorge und Berzweislung. dag ich meine Frau »ich, finden könnte." Die Frauenlippen drllben schürzten sich »um Lächeln. BoShaft . . . höhnisch schic« das. „Wenn sich alle Srdenpein und Qual so leicht »um Gegen- teil verwandeln ließen wie in diesem Falle." sagte Madame RKgnier. „vasten Sie sich ruhig die Languste schmecken. Herr von Treuenschwerdt." Er schüttelte den Kopf. „Nein. SS muh davon gesprochen werden. Sofort. Verstehen Eie: sofort. Lachen Sic nick» so, Madame. Sie wissen nicht, was e» bedeutet, wenn man eine Frau besessen hat. die die Erfüllung aller Träume eines ganzen Lebens ist. Die Dumm« alles Schönen und M-gehrens. werten. Und wenn man diese Frau verliert. Jäh und ohne Vorbereitung. Eines Tages ist Ne plötzlich sort. AuSgelöich» .. verschwunden. Und dann kommt rin Dritter ... ein g«^ hcimniSvoller Fremder, der auf Spuren der Verschwundenen himoeist. Wieder . . . immer wieder. Die Hoffnung lockt und leuchtet. Treibt nach vorne... in die Irre. Wie ei« gaukelndes Phantom. Ah. Madam«, genug. Das ist stärker als wir selbst. Sie dürfen cS mir glauben. Es nimm, das Mark aus allen Knochen. Die Vernunft aus dem Gchir» Treibt dem SSahnsinn in die Arme. Rettungslos... um fehl bar." Wieder jene Gest«, unter der die Ringe an den Frauen, fingern blitzten. „Pah. dem Wahnsinn, lieber Freund. Sie sind ein Mann der großen Worte. k'ioktrs.. .1 Glauben Sie dak Sie allein daS Leid der Welt in Ihrer Seele tragen? Wie arrogant! Man soll nicht immer nur das Fch 'in,' Zentrum aller Erdendinge stellen. Und das andere- Man muß warten können. Keiner hier entrinnt dem Schicksal Es erfüllt sich. Auf den Sommer folgt der Winter. auf das Gift der Tod. Alles das ist unabwendbar." ' Eie lehnte sich zurück. Drückte auf den Knopf -er kleine» Klingel, die zur Office führte. ^ """" . . . Warten wir." Dann kam Gaston. „Lasten Sie daS ander«. Der Herr hat Eil«. Nur Pou- larde und den >sekt." Der Kellner goß den Cliquot in die flachen Schalen, »r hatte sich entfernt. * "-dieu. «7 lAoetiekung «glgt.1 Unermeßliche QuaLn /M llömsiHasiM/isWFeadÄLÜea /ur siMilsi »ucktuisa äsn SablWL» äer«ik östärrd tmulncksi/l Oeoeg Xori/y Ssorgptnle 1L bkMIM LkMN MM. »«««»!»« an 6 Not»« psilüm nsek 6smM wl« IrsrueO«.. «der dlM^er. SOver» scktedSno Lorten. 10« 40?1. u. 10x1 Kl. zz»x tterrmann Srunn«« Nt», tv. ^u> blr. u. p». »ctilen! ZN kornnrlr. bei rv«»L ^ 1» «o KLM» «»»«rilnller 1880 ksull man. vis bekannt au«in»»« .piano» W dIIII,,N (Lin 10»» vorrvgiikt» aeipMIte» 77N »>!»> Landl«kera»urf» mit Leberstülden k B»d. »» g M»»d«r»oll« ««ttwnttttül»» P,d. S« H Ntich«n««ifte»» Md'«, S skrabbrnsalat >4 Pfd. »s -z Garnierter Liptauer k Pid. « g LNeichferüg« SardeNenpaktr k Pfd. 8« 4 Sttetchferti,« Prachtvoller, aeräuch. «««lack,» ln Scheiden k PN>. «0 g Echt« Frankfurt«« Miirst«l, Paar ttt) H Mm Leichleml»! Seeftrntz, ,8, aeaenüb. Br«tt«Ltr. Schlaf- Zimmer echl Eiche, bell med aebestt und in imit. Au,sübruna«n. best« Wae« ,« niedrtaften -tzreiten. Bellchltaen Sie mein Sit«,«»» Lager in « Stochwerken, ich biei« aeöt,«» Burma bl in Herren» »nd Op«is«» ,t«»ern. .»iich««. Flnr,ardrr»b«n. «chretbttsch«n, Si»,«l»üb«»n «s«. Möbelhaus Alwin Mi,g «rohe BrSdergasse S». gegenüber -er Kirche. 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Ä^elchardt, Dr»»d«»-A., 5L1arl«»str»G« 29/4^, Agruruf 22241 / 5M«, v«la»s« d«» Besuch »ms««» t»chu1/ch«» B«tr»t«c» NlmSilkl ui Mm eigener bteretellung ln bekannter Ollte kelcke Fnaiwabl — Vorteilhakte preialagen km» V«n,e>,»r o^rSock«« lass ^ rrauevatraüe 11. nabe Neumarkt Daunendecken SS. 70 und as, L«».»Srid« ^»1,0 und l»v Wa0sUIld«<k«a lehr preiswerl, Umarbeituna gui und billig Pfund LS«. S.S« N.o«. »«.«« «v«i«a Inl»t« BeNsedern- Dampfreinigung ^ «lbreckunrahe 1L an der Grunaer Sirane. Tel. lr««- Abholung und Lieferung «r«i Han» b«> I Mck. 0.NN, »«> ,0 Mck. 0.„. In» »-»«»tnar NnrN o.,0 lelioklMii- miij Ittrli. Silltminn. keil« linnililittiff. Papperitz. die alle „ule W-inftute »oI>«N«,,a»r. 7. Nur Br. BrUderaage w Sovkienkir^e ^"oniw. renonnonell. keil: «e. «. Z«, ». dl, Bnieia»«! ^ielz Ttuetz, hrrrdni. Da, beuttae Abendblall "Miasu, Teiler reinigt 0am«n,»erl«robbn