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Brandt- Gusio»« nomozen: iterotz, a. H.. Dr. v. vorriet^dalle. ^a« -Preti-rrchteramt Forstmeister haben über . ^Gra?«. ^mimEoitzenbura. Groscherzogl. Mecklen durqnchAtrelitzer Forstmeister Gras Bernstorff-HinrichShagen. Aön>^l. Preuß^^orttmerster v. Vertrab-Reurooten in bex.P!arl, »m,I. Preutz Forstmeister a. _ Nftelen: König yriedri. ande. Graf o. Arnim -ofijäqermeistir Gras FinckensteinEeamar, Forstmeister GussoneÄeuhaus, König!. Preuß. D. Wallmann^Kirchrode. Ehrenpreise > August, Prinz Heinrich der Meber- oitzenburq. Nal^zu sämtlich« Herren Berschredenbeiten des dortige» und hiesigen Zustände. 5 geführten Bilder zeigten in bunter Reihe Reiseeinriä rückenbauten, bedeutende Bauwerke aller Art. Landschaften de« Bern«» — gegen HO Mrlgliärer sind zugegen — wokmen im AHotrl zum Kronpriry" sHaupIstraß«!. wo in den Abend- stunden die aemriniame Lasel stattsindet. an der auch Prinz Heinrich stets teilnimmt. Morgen. Sonnabend, ist die Prü fung »u Ende. — Am 1. Januar nächsten Jahr»» tritt da« Gesetz über PhoStztzOrzüudwaren in Kraft. Danach ist die Hrritelluna non Weißphospbvr-Zündhölzem. die Einführung von tolchen Hölzern und deren Verkauf (dieser erst vom l. Januar 1906 aw verboten. Der Verein der Zürrdböirer-Jabri kanten Deutschlands hat sich auf seiner in Berlin obgrhaitenen Generalversammlung mit der durch diele« Gesetz bald rintrrtenden veränderten Sachlage besaht. Eine Eingabe an den BundeSrat. um Hinausschiebung der Frist oder um Entschädigung der durch da- Verbot benachteiligten Fabriken, ist seinerzeit angewiesen worden. In der Verhandlung stellte nian folgendes fest: Eine Reihe von kleinen Fabriken mnh nach dem 1. Januar den Betrieb schliehen. Von dem Schwirnrinaichen Verfahren, da« die Regierung angekouft und den Zündhölzcrsabri stniten unentgeltlich zur Verfügung gestellt bat, werden wohl die wenigsten Fabrikanten Gebrauch machen. Di« Bedenken die in der ReichStagssitzung von, 22 Ap»il 1903 der Abgeordnete Schättgrn gegen die Schwinningsche Zündmasse voraebiacht hat. sind angeblich durch die Erfahrungen der letzten Jahre wieder bestätigt worden. Verschiedentlich sollen Explosionen deS Massen reite« unter Gefährdung der Arbeiter vorgekonnnen sein. Indessen gibt «< «ine Reihe von Verfahren, so da« Sesariisnlfit-, vnS SulsophoSphitversahren u. a. m-, durch die man giftfreie, überall zündende Streichhölzer Herstellen kann. Der Generalverfanimluna führte auch der Stadtchrmtker Landin a»S Stockholm et» »e»eS giftfreies Streichholz vor, daS sich auf alle» Flächen entzündet. Ferner wurde auch rin Zündholz von einer chemischen Fabrik an- geboten: doch glaubte man erst weitere Versuche abwarten zu müssen, bevor man an seine Verwendunn im Jabrikbrtrieb gehen könnte. DaS Ergebnis der Beratungen ging dahin, daß mehrere brauchbare Verfahren zur Herstellung giftfreier Zündhölzer vorlieyen und daß man es jedem Fabrikanten überlassen müsse, das ihm geeignetste ,» wähle». Wenn auch die Schwinningsche Masse nicht den von der Regierung auf sie gesetzten Erwartungen ent spricht, so wird da» deutsche Publikum doch nicht ohne praktische Zündhölzer nach dem l. Januar sein. — Funkeutelegraphie ohne Funken. Die drahtlose Telegraphie wird von den deutschen Behörden, der Post so- wohl öl« dem Heere, al« Funkentelrgrapbie bezeichnet. Man hat daraus die Worte Funker, Firnkenstatron. Funkspruch »iw gebildet. Dieser Sprechbildung scheint ein eigentümliches Geschick beschienen zu lein. Sie wird in absehbarer Zeit gar nicht »irbr zutresse». Die Erfindung der Verwendung von »nocdäinpfte» Wellen bei der drahtlose» Telegraphie wird nach der Ansicht der Fachleute dazu führen, daß man von der Verwendung von Funken ganz absiedt. Die Funkentelegraphir wird also eine Telegiaphie ohne Funken werden. Es ist auch nicht einzilsrhen, warum die gangbare und zutreffende Bezeichnung drahtlose Telegraphie nicht von den Be hörden gebraucht werden soll. Wie die Funkentrlrgraphie ist das Wort zur Hälfte deutsch. In allen Kultursprnchen wird die draht lose Telegravbie als solche bezeichnet. Sie ist auch die glücklichste lind anschaulichste Bezeichnung. Das ist eben das Neue und Ver blüfsende an der Erfindung, daß die Stationen ohne Leitung, ohne verbindenden Draht miteinander sprechen könne». Daß bei der Herstellung drahtloser Stationen auch Drähte zur Verwendung kommen, ist ganz nebensächlich. Die Sprache benützt bei der Namengebung das am meisten in die Auge» fallende Merkmal. Man denke z. B. nur an zahlreiche deutsche Tiernamen. ES handelt sich durchaus nicht darum, eine Art von philosophischer WesenSbestimmung zu geben, wie daS den Behörden voiaeschwebt zu habe» scheint. Da» Wort drahtlos läßt zudem eine Reihe von Satzbildungen als Adjektiv oder Adverb zu. — Gustav Adolf-Fe st spiel. Heute, Freitag, findet die 2K. Aufführung des Gustav Lldols^esffpiels statt. Das Fest spiel kann nur noch dreimal zur Darstellung gelangen: Sonn tag '/sS. Dienstag V,8 und Mittwoch V«4 Mir. Am Refor- mationStage wird unwiderruflich zum letzten Male gespielt, da die Bühne abgebrochen werden muß. — Militärische Wintersport-Hebungen dürften im kommenden Winter i» der Zittauer Gegend abgebalten werde». DaS Kommando des österreichischen Jnfanterie-Negiineiits Nr. 74 in Neichcnberg trügt sich mit der Absicht, auf der böhmischen Seite des Hochwaldes, über den die sächsisch-böhmische Grenze läuft, eine Station zur Pflege des Wintersports zu errichten. -- Mit königlicher Genehmigung gelangen Erläuterungen zu dem Entwürfe der Schießvorschrtft für die Kavallerie vom K. Scvtember l9o6 zur Verausgabung. Ebenso gelangt eine neue Dienstvorschrift für die Zeug meisteret zur Veraus gabung. Die gleiche Vorschrift vom 17. Januar 1901 tritt hier durch außer Kraft. —' Mit einer gewissen Spannung batte man in den Kreisen der Freunde und Mitglieder der „Gesellschaft für Literatur und Kunst" dem aus vorgestern angelegten Vortragsabend entgegcn- gesehen. Sollte doch an ihm der dichterische Wettkamps, zu dem die Vereinigung im Dezember des vorigen Jahres in die Schranken gefordert hatte, zum Austrag kommen. Der Weiße Saal der „Drei Raben" wies aus diesem Grunde eine airsehn- liche Fülle von Besuchern auf, die ihrer Meinung über die besten Poesien Ausdruck geben sollten. Einleitend erörterte der Vor sitzende nochmals kurz die näheren Umstände, die zum Erlaß des Preisausschreibens geführt hätten. Nicht nur aus dem sächsisch«» Elbgau, aus den cs beschränkt worden sei, sondern von weither sind Anfragen betreffs Beteiligung usw. eingelausen. Bon den bis zum 1. Juli 1906 eingegangenen Zusendungen sollten die beiden besten, ein lhrisches Gedicht und eine Ballade, ie mit einem Preis« ausgezeichnet werden. Als Preisrichter fungierten die Herren Otto Julius Bicrbaum, Dr. Carl Busse, Karl Gsellerup. Dr. Rudolf Presbcr und Dr. Heinrich Seidel. Insgesamt ginge» 72 Dichtungen der genannten Art ein, von denen 17 von vornherein als nicht den getroffenen Bestimmungen entsprechend auSscheiden mußten. Den übrig gebliebenen reich lichen Stoff sichteten die Preisrichter in der Weise, daß schließ- sich sechs lyrische Gedichte und drei Balladen zur Auszeichnung vorgeschiagen wurden, unter diesen die engere Wähl zu treffen, blieb nun der Entscheidung der Gesellschastsmitglicoer über lassen. Die Rezitation der Darbietungen hatte Frl. Selma Micklich übernommen. Sie entledigte sich ihrer immerhin schwierigen Aufgabe nach Maßgabe der vorhandenen Mittel mit viel Glück und Geschick. Zunächst bot die Nezitatorin, ge wissermaßen als Ueberleitung und zum Vergleich, eine Anzahl erprobter Gedichtgaben von Goethe, Storm, Mörike, Rernh. Fuchs usw. Bon den folgenden sechs PreiSgedichten errang sich Nr. 5, „DaS Märchen" betitelt, die Gunst der Zuhörer. Die nächsthöchste Stimmemxrhl hatte das Gedicht „Sommer" aufzu weisen. Nach einer Pause erfolgte der Bortrag der erwähnten drei Balladen, denen gleichfalls einig« bekanntere al» Proben vorauSgingrn. Hier batte es „Ter Schmied im Klosterbusche" der Mehrheit des Auditorium» angetan. Als Verfasserin zei/ nete die Lehrerin Frl. Brösel. Die Eröffnung des zum Gedickt „DaS Märchen" gehörigen Couverts förderte den Namen des Herrn Schriftstellers Curt Schulze lPscudonym: Rolf Gattersbergf zutage. Beide Preisträger wohnen in Dresden. Gelegentlich des am 7. November statt, findende» 1. Ka m m e r m » si ka den ds der Gesellschaft soll die Aushändigung der Preise erfolgen. Mit einem Danke an alle Beteiligten schloß der Vorsitzende zu später Stunde die wohlgelungene Veranstaltung. — Zu einer über den Rahmen seiner sonstige» Darbietungen LinauSgehenden Veranstaltung hatte der „Allgemeine Miet- oewohner-Berein" für Mittwoch abend in den Saal deS „Ge- werbehauseS" einaeladen Mitglieder und Gäste waren diesem Ruse denn auch in stattlicher Anzahl gefolgt und hatten es durchaus nicht zu bereuen. Es handelte sich um einen von Herrn Ingenieur Pirschet gebotenen Vortrag über die „Arbeit»-, Lette ns- und Wohnungsverhält. Nisse in Amerika". DaS gesprochene Wort erfuhr dabei durch ein« Reihe prächtiger Lichtbilder in wirksamer Weise e»ue Unterstützung. Der Abend wurde durch eine kurze Be- grühungSansprache de» stellvertretenden Vorsitzenden. Herrn Malermeisters Sommer, eingeleitet. Hierauf nahm der Vor- tragende da» Wort, um zunächst Zweck und Ziel seiner Reisen quer durch die Bereinigten Staate» von Amerika darzulegen. Es ergaben sich dabei höchst interessante Streiflichter über die - -- ^ ^ „or- tungen, len und , tädteansichten. Im zweite» Teile seines Vortrages beschäftigte sich der Redner bann eingehend mit der Lebeiishcillung des amerikanischen Arbeiters. Die Löhne schwanken zwischen 8 Dollar» Wochen» und der gleichen Summe als Tagesverdienst. Nach den ausgestellten Berechnungen beläuft sich, in Prozente» auSgedrückt, der Aufwand für Nahrungsmittel auf 42, für Miete A Feuerung 4,19, Kleidung auf 14 Prozent. Bezüglich der Nahrungsmittel ist zu bemerken, daß die Fleischkost gegenüber Brot, Mehl. Kartoffeln usw. weitaus überwiegt. Im Gegen- satz zu Deutschland, wo jährlich 100 Mk. aus den Kops entfallen, gibt der Amerikaner nur 20 Mk. für Alkohol aus. Sehr nrcdria ist auch der Prozentsatz für Steuern und dergleichen. Außer der Billigkeit der Lebensmittel hob der Redner noch das größere Maß persönlicher Freiheit hinsichtlich der An- und Abmelvungen, des Fehlens der MietSkontrokte. Kündigungszcitcn uiw. hervor. Die Möglichkeit, sich von seinem jährlichen Verdienste etwas zurückzuleaen, bestehe sonach unter diesen Verhältnissen für den amerikanischen Arbeiter. Nach einer Schilderung des Farnrer- lebens, wobei die entsorechenden Bilder einen instruktive» Ein blick gestatteten, erwähnte der Redner u. a. das große Inter esse der Amerikaner für das Militär. Ein statistischer Nachweis betreffs der Preise für Lebensbedürfnisse aller Art bildete den Schluß der Darbietungen, denen seitens der Zuhörer reicher Beifall gespendet wurde. — Der Männergesangverein „Serenita s". der im Jahre 1908 sein bOjähriges Jubiläum feiern wird, leitete am Sonntag sein dieswinterliches Programm mit einem im „Palmengarten" stattgefundenen Familienabend ein. Die von der Sängerschar gebotenen Chöre i,Der Frater Kellermeister" von Kern, „Wilde Rc»ie" von Eckenbrecht, „Matrosenchor" von R. Wagner u. a.) wurden zum Teil recht gut gesungen, ebenso gelang der in Kostüm ausgeführte Chor der Waffenschmiede und Arie für Baß von Lortzing bestens. Neben »wer Doppel guartetten und einem Tenoriolo kamen humoristische Einzel Vorträge und zwei Gesomtspielc zur Erheiterung der in großer Zahl erschienenen Teilnehmer zum Bortrag. Unter den Ehren gästen war vollzählig vertreten der Ausschuß des Sächsische» Eibaau-Sängerbundes. welchem die wurde, fünf Bercinsmilgliedern, die im Verein, sowie durch langjährige dient gemacht habe», mit der vom stifteten Medaille auszuzeichnen. Es erhielten die Herren Gustav Richter. 47 Jahre Mitglied, Ernst Schmidt. 33 Jahre davon 25 Jahre VcreinskMerer, Gustav Müller, 31 Jahre zunzeit Mitglied des Bundesausschusses, die goldene Medaille Rim. Teetzmann, 30 Jabre, und Paul Pictzsch, 26 Jahre Mit glied, die silberne Bundesmedaille. Alle Herren, Ehrenmit glieder des Vereins, sind noch aktiv. Der Vorsitzende. Herr Paul Riedel, dankte herzlich für die seinem Verein gewordene Auszeichnung. Mit einem Ball schloß der wohlgelungene Famllienabend. — „Frühsommenvanderunaen über Schnee und EiS". war daS Thema, welches Herr Stadtrc.t Professor Dr. Lebmann am letzten Vortragsabend mit Damen der Ortsgruppe Dresden deS Gebirgsverrins für die Sächsische Schweiz im VereinSlokal „Drei Raben" behandelte. Mit einer allgemeinen Schilderung von Vorarlberg beginnend, führte der Redner die Zuhörer im Geiste nach Bregenz, wo der Pfänder und der Gcb- barbtSberg bestiegen wurde». .Hierauf ging die Reise weiter nach Bindern mit drin Hoben Frassen und der sehenswerten wild romantischen Bürser «schluckt, worauf von Brand aus über die ehelichen Vätern nicht gemacht werden könne. Wenn der Ange klagte auch gänzlich urivernrvarnd und rrnpiändbar lei, so bestehe doch noch iininer die Verpflichtung, für sein bedürftiges außerehe liches Kind zu sorgen, zumal er als gesirndrr, iniiger und kralliger Mn»» hierzu fehl wohl im stände sei. Er lei in der Lage, eure einträglichere Stellung. als ihm stin Vater biete, anzu- nehinen. Komme er seiner ihn, gerichtlich auserlegten Alimenta tionspflicht nicht nach, dann mache er sich eben strafbar. ehrende Aufgabe zu teil sich um den .Bund bezw. aktive Mitgliedschaft ver Elbgau-Sängerbuirde ge Straßburger Hütte, dem ütte die Scesavlaua besucht und über die Douglas siiner See und die Lindancr Hütte Schrniis im Montavon erreicht ward. Gaschur», die Wiesbadener Hütte und St. Anton im Stanzer Tal war daS nächste Ziel und über die Fervallgrrrppe mit der Damistädter Hütte fühlte der Weg über Fiiistermünr und NandrrS nach Mals im Ltichtal. Eine Beschrei bung der Viritschgaubahn und der Besteigung deS OrtlerS bildete den Schluß des hochinteressanten Vortrages. — Ans daS am Sonnabend abend 7 Uhr im Saale der Gesellschaft „Harmonie" stattfindende Konzert des Vereins der Blinden in Dresden und Umgegend wird erneut hin gewiesen Der Verein steht, wie bekannt, unter Protektorat des Königs. Den Hauptteil deS Programms wird die in der guten Qualität ihrer Leistungen bekannte Äesangsabteilriiig des Vereins unter Leitung ihrcS blinden Liedenneisters Otto Vierling c»is- süllen. Weiter haben ihre Kunst lmeigenniltzig in den Dienst deS Vereins gestellt: Frau Dr. Böhm. Gesang Kammersänger Glömme, Gesang und Deklamation, Tonkünstiec E. Rost, Violine Jil. Malhilde Löher, Harmonium, Minisleiialsekietär Winkler. Klavierbegleitung. — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt für die Gctsamtausiagc ein Prospekt der Firma Hugo Hohlfeld, Konserven Spezialgeschäft. Webergasse 1, hier. bei. — Ter Gemeinderat von Weinböhla hat beschlossen. Kriegsteilnehmern der Jahre 1863/64, 1866 und 1870/71 mit weniger als 1000 Aciark Einkommen die Gemeinde anlagen vom 1. Januar 1907 ab zu erlassen, 'insofern dieses Ein kommen nicht aus Kapitalzinsen und Renten besteht. — Bad-Elster. Li. «Oktober. Einen Kirinesscherz leistete» sich gestern hier einige übermütige junge Leute. Als ein hiesiger Milchhändler heule morgen in den -Stall kam, um nach seinem Schimmel zu sehen, erstaunte er nicht wenig, daß das Pferd verschwunden war, dafür aber ein hier bekannter Gelegenheitsarbeiter, der des Guten am Kirmeslage zu viel ge nassen hatte, mit der Halfter angetan, an Stelle der Rosinantc lag. Der schlaftrunkene Zecher wußte nicht, wie er zu dieser seltsamen Lagerstätte gekommen war. Das Pferd wurde bald daraus ermittelt, die Uebeltäter -jedoch nickt. — Hartha. Durch Schadenfeuer wurden vier an der Wasdheiincr Straße stehende Scheunen mit reichem Inhalt von Getreidevorräten und Futter zerstört. — vlierlanVeSnertcht. lieber die U n te rh a l tun gS Pflicht gegenüber unehelich geborenen Kinder sälllr das Köuigi. Sächs. LberlaiideSgericht zu Dresden eine interessante Entscheidung von prinzipieller Bedeutung, die im Siegen satze steht zu einer Entscheidung desKönigl Kammergerichtszrr Berlin Der WirtschastSgcbilfe Werrdt in Gelenan bei Pulsnitz war vom Landgericht Banken zur Zahlung einer jähilichen Alimeiilntivns- slimme von 120 Mk. für em außereheliches Kiud, dessen Valeischast ihm nachgewiesen wo>den war. verurteilt worden. Der anßcrehe liche Vater kümmerte sich indessen nicht um seine Pflichten. E> ließ sich nikhiinalS erfolglos anspfäiiden und glanbte, da er u» vermögend war. sich auf diese Weise der Uiitclstütznnaspflichl gegenüber seinem unehelichen Kinde entliehen zu könne». DaS Kind fiel ioniit zunächst der öffentlichen Ä»meiipflege anheim. Der Gemeindevorstand von Gelenan ersuchte nun, da der Vater deS iiinaen Mannes bemittelt ist. die Amtshanptmaiinlchast Kamen; slrnfrrchilich einzuschrtitkn und die letztere erließ nunmehr an de» säumigen Zahler die Aufforderung, für sein Kind zu sorgen widrigenfalls er wegen Uedertretung des Gesetzes betreffend die Unterstützung bedürftiger Angehörigen bestraft werden würde. AIS auch diese Erniahnnng wnk»»gslos blieb, wurde der außer eheliche Vater vom Amtsgericht Käme»» und auch von, Landgertcht Banken mit einer Geldstrafe belegt. Beide Gerichtshöfe erkannten die Beipflichtung zur Unterhaltung des außereheliche» Kindes als vorhanden an und betonten, daß dir Vermögenslosigkeit kcin Grund sei, den Angeklagten von seine» Alimentationspflichten z» entbinde». Er. der Vater, sei in der Lage, sich knie bessere Stellung zu suchen, als diejenige, die er ini clierliche» .Hanse ein- nehnie. Seine Sache set rS, so viel zu veidien«», daß er in der Lage sei. sein Kind »u ernähre». In der beim OberlandeSgericht Dresden eingelegten Revision machte der Angeklagte geltend, daß die Strafbestimmung nur auf ehrliche, nicht aber auf aiißelehellche Väter anwkndbar set. und verwies dabei nnf ei» Urteil drS Knmmcr- gericht» Bkilln. da» allerdings in diesem Sinne »»ischieden und eine» außerehelichen Vater, der sich derUiitelslützungsveipflichlniig gegenüber seinen dedülftigen Angehörigen entzog, für straffrei er klärt hat, weil daS Gesetz sich nur auf eheliche Väter beziehe DaS Sächsische OberlandeSgericht ist jetzt dieser Anschauung des Berliner Kaniniergr»ichts entgegenaetreten und hat ienrS Urteil iür nicht gerechtfertigt erklärt. Infolgedessen wurde die Revision de« Angeklagten kosleiiptlichlig verworfen, wobei daS Lbe>la»deS- gericht erklärte, daß rin Unterschied zwischen außerehelichen und Zur Lage in Oesterreich. Der Nachfolger des Grafe» Goluchowskt, Alois Freiherr Leza v. Aehrenthal. der derzeitige österreichisch-ungarische Botschafter in Petersburg, entstammt ciner hochangesehenen Fainilte deS vrifassrliigSlreuen Großgrundbesitzes i» Böhmen. Er »hiolvierte seine Studien an den Untveifiläten in Prag und Bonn, trat da»» i» die diplomatiiche Laufbahn ein und wurde nach einigen Jahre» Präsidialist des Grälen Kalnoky Von diesem Posten aus wn>dc Baron Aehreiithal im Jahre 1888 zum Bvlschnstsiat in Peleisburg ernannl. Er vertauschte diese Stellung im Jahre >895 gegen die eines Gesandten in Bukarest. Tie Anknüpfung engerer Beziehungen zwilchen Numäiiten und der vste>reichisch-»»gaiiichk» Monarchie, deren Abschluß die Reise des Kaisers »ach Rumänien bildete, ist hauptsächlich sein Werk gewesen, wie ec es auch später verstand, infolge des Vertrauens des Königs Karol, das er in hohem Maße genoß, die Beziehnimen de» beide» Staaten za einander aus das beste zu gestalten. Von Bukarest aus wurde Baron Aehienthal wieder nach Petersburg berufen, diesmal als Botschasler. Seit dem Jahre 1896 ist Baron Aehrenthal am iMichcn.Hose akkreditiert. Fceikecr v. Aehrenthal bekannte sich iminer zu den Anschauungen seines Vaters und seiner Familie und gilt als ein zuveilcüsigcr Freund des deutsch- österreichischen Bündnisses. Daneben hat er sich auch als welktätiger Föidcrer der Ailirechlerhaltuiig »ud Pflege guter Beziehungen zu Rußland erwiest», niit welchem Reiche speziell wirtichnftliche Beziehungen anzubabnen und zu pflegen er Nets als i ine Ausgabe beleuchtet hat. Botschafter Freiherr v. Aehren thal rcplüsttttlert. so heißt rS in einer Charakteristik der „Nenen Fr. Pr.", die Kat» okysche Sch »le der vslerreichiscb-l»rga- rischen Divlvmatik. Er genoß daS besondere Bertiauc» des Glasen Kalnoky, der id» durch lctziwilligc Ve>süa»ng mit der Oidnliiig seines sch>if»ichen Nachlasses he'ranle. Wiederholt hat ihn das Gerücht als Kandidaten sur die Mi»isterpräside»t!chaft i» Oesler>eich bezeichnet. Als die Krise niiter den Deutschen in Bobine» unter dem Ministers»», des Grasen Franz' Thun sich be sonders ve>schärste. hat Freiherr v Aehwuthal ans Grund persön licher Jnsmmationcn den, Kaiser über die Lage tu Böhmen wich tige Mitteilungen gemacht Juiherr v. Achicuthnl steht im 52. Lebensjahre. Er ist seit vier Jahrcii mit Pantine Gräfin Szechenyi vcunählt. einer Tochter des frühere» Mimslcis s lutere, welcher Ehe zwei Kinder entsprossen sind. An maßgeheiider Stelle in «Berlin wird erklärt, man sei dort überzeugt, daß die auswärtige Politik Oesleneich-NitgarnS, soweit der Dreibund in Betracht konunt, sich nicht ändern wird. Man kennt i» Berlin de» Baron Aehrenthal a»i Grund lang jähriger Beobachtungen »nd glaubt duich diese Beobachtungen berechtigt zu sei» das Gerücht. Baro» Aehrenthal sei ein Gegner des Dreibundes, für eine Legende zu erklären. Man weiß im Gegenteil, daß er ein anfiichtiger Anhänger des dcnlsch-öster- reichischen Bündnisses ist, und hegt demgemäß die wohlbegründest Elwartniig. daß er dieses und damit auch de» Dreibund zu einer der Grundlagen seiner auswäitigcn Politik machen wird Gewiß werde er gleichzeitig bemüht sein, gute Beziehungen zu Rußland zu pflege». Aber das werde man ihm »in so wenlger verübeln, nlS inan ia in Berlin bestrebt ist, dasselbe zu tim. Der Kaiser verlieh dem Grafen Goluchowski die Bril - larrlen zum St Stephans-Orden. Wie die Blätter ferner nielden, stattete der Kai'cr dem Grafen Gvlrichowskt einen Abschiedsbesuch ab. Als zweite hochpolitische Assärc lenkt das allgemeine Interesse der einer» Teile der Leier bereits kurz gemeldete Rücktritt des N e i ch s k ri c gSin i n i st e cs v. Pilrcicb aus sich. Wie das Wiener Korrespondenz-Bureau meldet, wurde der Reichs- krstgsminisier v Pilreich aus seine Bille unter gleichzeitiger Ver leihung des Grvßkreuzes des St. StephanS-Ordens von seinem Dieirstpvsteii enthoben. Z» seinem Na chs c>l ger wurde der Minister für die LandeSberieidignng, Franz v. Schönaich, ernannt nnd ihm gleichzeitig das Großkreirz des Leopold-Ordens verliehen. Ritter v. Pilreich wurde am Schlüsse des JahreS I9o2 als «Nachfolger des Freiherr» v. Krlegharnnrer zum KliegSmirrister ernannt. FZM. v Schönaich war viele Jahre hindrrrch Sektions chef im Kllegsmi»isstriuiii, sodann Korpskommandant in Josefstadt nnd seil dem Rücktritte des Grafen Welsershctmb unter dem Ministerium Gautsch im Jahre 1905 LaiideSverteidiairngsmiirister. Die „Illerre Fr. Pr." macht hierzu folgende Angave, die, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, beweise» würde, daß auch Herr v. Pit reich ein Opfcrder Magyaren ist: „Kriegsmiiiister Ritter v. Pilreich hat seine Demission gegeben, weil er bei der unga rische» Negierung die von ihm verlangte Erhöhung ve§ R c k r»te » k o n t i n ge n ts nicht durchznsetzcn vermochte. Das Ministerium Koloniair Szell bat dem iiiiaariichrn Parlament eine Vorlage wegen Vermehrung des NekrutenkontinaentS um rund 2i 000 Mann unterbreitet. Daran haben sich dir Vcrfassungs- winen in Ungarn geknüpft, und seither konnte eine «Vermehrung deS Kontingenls nicht dnrchgcsttzt werden. In der Vereinbarung zwilchen der Krone »nd den Führern der Koalition wurde fest- fiernng sich verpflichtet, die sogenannten Millionen Kronen durchzusctzcn, wogegen ledoch jede Verinchnmg des ArinecstandcS von seilen der Koalition für die Tauer des Koalitio»Skal>i»etts abgclehrrt wurde. Das Kliegsiniiiistcrini» hat jedoch mit Rücksicht auf de» Dienst für die nenen Hanbitzen und Kanonen stets ans die niihedinate Not wendigkeit dieser Vermehrung hintzcwiestn. Die rmaarssche Regie rung wollte jedoch vo» dem mrl der Krone geschlossenen Pakte nicht ahgehcir, und daraus ist die jetzige Krise entsprungen, welche zur» Rücktritte des KrstgsministerS geführt hat." Das Korre- wondenz-Bnrcc»! ist demgegenüber von maßgebender militärilcher Seite zu der Erklärung ermächtigt, daß die Bndapeslcr Meldung der „diene» Fr. «Pr.", woi'ach der Grund zum Rücktritt des Kriegsiniriisle's v. Pilreich der wäre, daß er bei der ungarischen Negierung die von ihm verlangte Erhöhung des Rekrutrilkontin- aents nicht durchzirietzeii vermochte, ans ganz falscher Annahme beruht. Der Kriegsmrnisler habe sich allerdings in der Angelegen heit der dringend gebotenen Erhöhung des Rekrutciikoiilirigents an die beide» Regierungen gewendet, vicS geschah aber erst nach der Rückkehr von oe» Dalmatiner Manövern in der zweiten Hälfte des September. Es sei daber begreiflich, daß die diesbezüglichen Verhandlungen erst ini Zuge seien. Im A b g e o rd n e r e n h a us e tvmbc vorgestern die Negie rung. ivie einem Teile der Leser bereits kurz gemeldet, über den Rücktritt des Grafen GvluchowSkr und seine Folgen von mehreren Parteien interpelliert. In stiner «Antwort führte dNiiiisierpräsidcnt Freiherr v. Beck u. a. ans : „Ich vermag rchon heute dem Harrst zu versichern, daß der KnrS »nie rer auswärtigen Politik trotz des «Pcrsonenwcchstls keine neue Richtung cinjchlagen wird. Wir werden nach wie vor eine FriedenSmonarchre sein, die ihre wirbligste Aufgabe darin erblickt, durch Förderung aller Fiicdcnsbcslrebniigen den materiellen nnd kulturelle» Interessen, die unscre Zejt bewegen. Spielraum zu voller Entfaltung zu gewähren. Wenn schon aus diesem Grunde der Dreibund, diese vornehmste Bürgschaft deS europäischen Friedens, auch fernerhin die tragende Säule inrstrer anSwältrgki, Politik bleiben wirb, jo werden wir bestrebt sein, dazu noch weitere Friedensgarantie» durch die Pflege freundschaft licher Beziehungen z» de» anderen Mächten wie auch zu den Bnlkanstnaten zu schassen. Allerdings »mß erwartet werden, daß i» dicsen Staate» das gewiß berechtigte Streben nach Förderung der eigene» Wohlfahrt auch zur vollen Würdigung unserer Inter essen sichren wird. Ich verhehle mir nicht, daß dak Maß politi scher Geltung, welches die Monarchie im Gravitations-System der europäische» Staaten genießt, westirtlich von ihrer inneren K o »s v l id ic r» n g avhängk: den» den stärkste» Einfluß nach außen gewährt die Z»sain»iensttz»ng der Kräfte im Innern. Je größere politische Leistungen wir vollbringen, desto sihwrrer wird Vas Gewicht lern, das wir bei allen'Enlscheidungen in die «Wag schale z» lege» vermögen." («Beifall.) Im weiteren Verlaufe der Debatte zog Graf Stern berg die Krone in die Debatte, wofür er vom Präsidenten wiederholt zur Ordnung gerufen wurde. In Beantwortung einer anderen Interpellation über die ariechcn- feindlichkn Kirndgehiingen in Bulgarien bemerkte der Minister präsident ini allgemeinen, daß die lokalbegrrnztr Natur der grte- chitchcn Ausschreitungen t» Bulgarien keiner der Großmächte An laß gab zur «tellringnahmr aus Gmnd de« Berliner Vertrage». gesetzt, daß die neue Regierung RiislniigSkredile von 4,'>0 «Million« Dresdner Nachrichten. 2L5. Serie S. MM Freitag, 8«. OktoberLSOß