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in Kalmar ein« zweite Genäung von 8l> KUogramm unter her Bezeichnung ^zhotographiische Trockenplauen" zu.ni Tra»S4»or> »ach Dresden zur lSttthn gegeben. Die Zvllbe Hörde schöpfte jedoch Verdacht, lieft die Kiste entleeren und mit wertloser Makulatur füllen. B. wurde in Dreoden verhaltet, als er die Sen-dung in Enwiang nehmen ivollle. Er wird nach nahezu Britn-kstger Verlwndlung ö» " Mona len Gefängnis verurteilt, Stauet aber rwu der Anklage -er Beihilfe srctgefprocheu. — crllentllche «erftei«»r»v»»» l» ««vwärtiaen A«to«erichten. Die» via«, 7. DeizeuUxr. Froi-Hrr«: Gahüvisbeisitzer Fpiebruh Gustav Eduard Runges tSerilbvsdaririidlrult .,M-r FrieöenSdurg": Gasehvss- und Wohnaebande. Taiiziaal., Gaslvserbeklall-, Garten- taube. und Kohlenickiuvaeiigebaube und Hvivauin. soivie Garten. Feld Mi« Wi-vl-ichai-Isweg l« Hetlar 2vst> Ar» tu Fricbeburn. Hginickrener -Stvaste 42. einfthliestl-icki de» Zubehörs »nana,:»» M. vhemn-itz: Eduard Otto 4iut»ns Wvd»- -und Fabri lgebaude. Kessel. Haus mit -Sihnzwenanda-u tv-nrie Dani-pfstharn-siein. N-icderl<>gs- gedäubc. tVarden, Hotrau-ui und Kiinftgrabci, <40,1 Ars tu Hari-lxin. Ann-aber-aer -Ll-rafte 81. nmonu M., niivun 7» 40» M. aus die Wasi«rtrasl mit 'kurvt,neu- und Schützenanlage, die Da-mpftessel- und Danipsmaschincna-nlaaen. die elel-tri-sckie Lichlanlage und die Spinn vre, m aschi-ii-e n n-odsl Zude-Hür eivtfatleir. AnS den amtliche» Bekanntmachunacu Konkurse, Zahlungselnftellangen «sw Im Dresdner A in t s g e r t ch t s b c z > r k: Hede, d«S Bermü-geii deö Schuh- machcrinei-ft-ers und Sck>ubtt»,ren-ba„dlers Jaeob Bastian i» Dresden, Zivickg-u-er Tina sie llü. tsrdae schon, sh dos Konk-ursver- suhren eröffne, n»d der Kausmann Alfred (La»zIer -i-„ Dresden, Pirnaische Sürasi« !!!>, zu-ni Konk-ursvevivaltcr ernannt worden. Lon-kurSsordernnge» sind dis znni 24. De-z-eniber aiizumcldcu. Bereinskalendcr kür liente: Deutscher Grube«- «. Kabrlkbea«te«-Rerb.: Jahreöhauptoers., ^>N. Geweebeverel»: Bortrag, Gewerbchaus, 1H8 Uhr. Lit. GcsrUschast lE B.j: Irene Tricsch, Klinstlerhans, 8 Uhr. -teuer Dresdner Tlerschiiyoerein: Bortrag, Ber.-Lvk., 8 Uhr. Wetterlage in Europa am 8. Dezember IVO». Das nordwestliche Ttes tat sich abgeflacht, ha, aber seine Lag« nur wenig uerönder: Der Bereich tiefen Druckes erstreckt sich noch bis zur Mitte des Feiilande«. Lachsen laaeit noch aufterhalb desselben, aller Bora»ssichl naid bewegt sich das Ties in nordöstlicher Richtung. Darnach würde Lachsen überhaupt nicht mehr in den 'Bereich des Ttes» gelangen. Jininerliln ist auch inner der Wirkung von Ausbuchtungen oder RanvtiefS mit windigem, ,u Niederschlägen neigendem Wetter zu rechnen. Proanosc für Montag den «. Dezember l1»0». Lebhasle westliche Würdet wolkig bis bedeckt! mild; ieitwelse Regen. Waslerttand der Nlde „nd Moldau. Budmeis Prag f'ardnbitz Melntt Leitmerih Aussig Dresden 4. Dezdr. -f- 2 — 12 — lg — 27 — 2 -s- 24 — >0» S Dezbr. -s- 2 -s- A> - t8 g -f- 4V -s V7 — 90 Äeitere prehstimme« rum Kieler Aettlpkoretz. Das Urteil der Presse über den Kieler Prozeß, in dem, wie einem Teil der Leser bereits gemeldet, die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hat ist im allgemeinen insoweit konform, als cs die Mängel des Systems verurteilt, energische Abhilfe fordert und die Notwendigkeit einer Beleuchtung des Falles im Reichstabe hervorhebt, -kur gehen die radikalen Organe in der Kritik vielfach zu weit und suchen der Angelegenheit eine per sönliche Spitze gegen den Staatssekretär des Reichsmarineamts von Tirpitz zu geben, ein Verfahren, das von nationaler Seite mit Recht entschieden bekämpft wird. Die freikonservative „Post" erklärt; „Der Prozeft hat eine oikl wertvollere, bessere Folge als cs das Gefühl der Genugtuung über bestrafte Ungetreue wäre. Er bat uns hie heimliche Wunde gezeigt, die im Körper eines der grosite» staatlichen Betriebe vorhanden war und diesen Körper enorm schädigte. Das aUei» ist genug und als Resultat dieses Prozesses hochwichtig. Daneben ist es von »ntcrgevrbnetcr Be deutung, ob sich die Angeklagten gerade juristisch genau nachweis bare Verschlungen haben zuschulden kommen lassen oder nicht. Es sieht fest, das, auf der Werst eine greuliche M t ft m i r t - schast herrschte, die in der Hauptsache i»i System lag. Wir gebe» der Hofs»,mg Ausdruck, daft diese Reformen recht bald cingesührt werden möchten, und daft man in anderen Betriebe», wo sich ähn liche Erscheinungen wie in Kiel gezeigt haben sollten, aus baldige Verbesserung, auch olme erst Gerichte und Ocsscnllichkcit damit zu behellige», sinne» möge." Die „Deutsche Tagesztg." urteilt; „Jetzt steht die Frage im Bordcrariliide, welche Rückwirkungen dieser Ausgang des Prozesses ans die G c s ch ä f t s g c b a r » n g unserer W c r s t v c r w a l t u n g c » übe» wird. Einer der Verteidiger in Kiel incinie» ei» Freispruch würde auch sür die beteiligte Werstverwaltung eine Entlastung bedeute». So sachlich und „lichter» wir über den a»schrtue»d doch zicinlich stark ent wickelten Schlendrian ans der Kieler Werst geurteilt habe«, dieser Lchlnftsolgerung vermögen wir »ns nicht aiiznschliesicn; »nd die Ü'larineverwnltniig wird schon energische und d n l ch g r ei sende Abhtlsc schassen müssen, wenn anders nicht auch ihr Ansehen und das Berlranc» zn ihr noch zu Schade» kvinmen soll. Allerdings liegt auch kein Grund vor, an ihrer Fähigkeit dazu, Jwcisel zn hegen. Ferner aber wird sie baldigst die Frage lösen i,isisie», die seht zur persönlichen Seite der Sache in der Lcsfent lichkcit gestellt werden dürste: nänilich die Frage, was mit de» Beamte» geschehen soll, die in Kiel ans der Anklagebaiir saften. Tic sind von den Geschworene» sreigeiprochen: und diesen Frei spruch »ins! nia» respektieren. Daft damit aber dir Angelegenheit auch von, Standpunkte der Vorgesetzten oerantmortttche» Behörden erledigt sein könnte, dars wohl als ansgeschlosse» gelten.' Die „H a in b. Nach r." resümieren sich dahin: ..Die Tatsache vo» Miftstüiiücn ist ja von dem Rcichsmarinc amt in Berlin bereits durch Einsetzung einer Kommission zur Ab- bilse aiierlannt worden. Es bleibt zunächst »och der Verlaus der Interpellation, die im Reichstage cingebracht worden ,!>. abzuwarte», bevor ein abschlicftcndcs Urteil über die Fragen, die der Kieler Prozeft ausgerollt hat, abgegeben werden kann. Bor- au-sichtlich werde» auch die ReichslagSvcrhaiidliiiigc» bestätigen, daft es in der Werstverwaltung an laiisniünuischcr Sachkenntnis sehlt. daft hier wlc auch i» manchen anderen Staatsbetrieben ei» s ch iv c r s ä l l t g e r b » r c a n k r a t t s ch c r F o r in a l t ö m u S herrscht, und an die Stelle des ausschlicftlich juristischen Berwal- lungsslisiems ein modernes Betricbsvcrfahren »ach dem Muster sansiiiäiintsch und technisch gut geleiteter Prti'atbetrtcbc trete» iiiuft." Die „Köln. Zt si." bemängelt die Erklärung eines Beamten des R c ch ii u n g s h o f s. dass dieser solche Untcrschleisc nicht kon trollieren könne, und meint weiter: „Wir könne» nicht finden, daft die Marine-Zentral- Verwaltung ln Berlin dabei eine Schlappe erlitten habe. Denn die Werft zwcckmäftig zu vrgantsicrcn, war Sache der Werst- ncrwaltiing. Die Febler, die dort in Kiel begangen worden sind, müssen der Kieler B e r w a l t „ n g z » g c s ck, r l c b c n werden, am inclstc» von dciiicnigc», die der möglichsten Selb ständigkeit der untere» Instanzen das Wort reden. Wir würden es für einen Fehler Hallen, wenn man sich aus Kiel für di« Ber- waltiingsrcfori» de» Grundsatz holen wollte, je nicbr Bcvorninn- diiiig der niitcren Instanzen, desto bester. Kiel dürfte eher eine Warnung sel» vor der d e in o r n l t s t c r c » d c » Abtütung der Selbständigkeit der unteren Instanzen bnrch die Gewöhnung, sich an die obere» anzulcftiicn." Die „Freis. Ztg." äuszert: „Das b ii r e n u k r a t i s ch c S n ft c in ist cS, dessen materielle und moralische Schäden in ihrer ganzen Gräfte bei diese» lang wierigc» Bcrhandluiige» enthüllt worden sind, und das schlicstlich gerade durch die Freisprechung der einzelnen Angeklagten beson ders schärfer verurteilt worden ist. Die Geschworenen waren der Ansicht, daft die Wcrftvcrn'gltung für die gnsgcdeckten Mtft- stände verantwortlich sei, »nd daini» verneinte» sic Sie Schnlb- srage». Der Prozeft vor dem Kieler Schwurgericht stellt nur den ersten Akt dar: der zwctte wird sich ti» Reichstag ablptelcn." Aus den bereits erwähnten Auslassungen der „Tagl. Rund sch." ist noch folgendes hervorzuheben: „Die Kieler S t a a t S a n »> a l t s ch a s t hat t» jedem Be tracht vertagt. Sic hat trotz mehr als einjähriger Borbercttung ihr Aiillggcgebäudc ans so jchwachc Fnndaniente gegründet, mit >o angrcisbaren und unsicheren Materialien gestützt, das, der Zn» sgmniciibrttch zuletzt nnvcrmeidltch wurde, und die Angeklagte», vbschvn ihre Schuld ossentiindig war, mit einem non Iignet das Freie gewannen. Dieser schwere Misicrsolg der Behörde ist nicht geeignet,, das Zutrauen In iittserc Rechtssicherheit zu mehren. Trotzdem hat man tu Kiel nicht umsonst verhandelt. Der Prozeft bat Schäden tm Bereich »»Irrer Mariiitverwaltniig anlgedeckt, deren man sich gerade bei dieser Behörde nicht verleben halte, und die irgendwie zu beschönige,, ein verhängnisvoller Fehler wäre. Es ist hie, nicht der Platz, den Weg zur Abhilse unziigebe»; aber die Oessenttichteit vrrlniigl, daft mii eisernem Besen »ns, gekehrt und durch eine Reorganisation an Haupt und Gliedern der Beraeudung staatliche» Esgenltiins et» s»r allemal Einhutl ge boten wird Staatssekretär v. Tirpitz. der — das wolle uinn nicht vergesse» — bereits seit den, Frühjah, Sen letzt oerössenllich- len Resvrmplan vorbereitete, wird im Reichstage die clngebrachtc Jntcrvelluttvn beantworten und hossentlich ErklSrniigci, abgevc» könne», die das Bertrauei, zu teiner Verwaltung wtederherzn- ftellen vermögen.' cagesgercdicdie. Der Alaemeine Delegierteataa der Deutsch-Soulervative« Partei findet, wie schon kurz «etncldel worden ist. am Svniiabend, ll. Dezember, vvrmittags Punkt tu tlhr, im groben Kaner- faale des Weinhaliseo llt-lieingvld, Berlin ^V. u. iinti. Es ist eine sehr zahlreiche Beteiligung konservativer Männer aus Stadt und Land zu erwarten. Es ist aurb die Möglich keit vvrhnnden, dasz die Damen der mit Einlas,larten ver sehenen Parteifreunde von den Eialcrien des Saales ans den Verhandlungen beiwohnen könne». Aus der Tages ordnung stehen: Referate über die Halt»»« der konserva tiven Fratliv» in der Frage der Reichssinanzresvrm. er stattet von den RetltsstagSabgevrdiiete» Dietrich und türas Westarp, ein Bvrtr«ig des Oberbürgermeisters D r. V e » t - ler iDresdenj über: „Politische Parteien und wirtsclmft- ltche Vereinigungen", ein Referat deö Reichstaasabgeord- urte» (Ärasen v. Schwertn-Löivft) über: „Die wirtschaftliche» Ausgaben der konservativen Partei" »nd ei» solches des Neschstagöakgrordneten Malkewftz über: „Mittelstand und politische Parteien". Zu der Tagung haben alle Männer von konservativer Elesinnniia Zutritt, die einem direkt oder indirekt an die Dcntsch-Konscrvative Partei aitgcichlvssenen Vereine angehören. Es werden Karten ausgestellt, die »nr persönlich gültig, unübertragbar »nd aus Verlange» vvr- znzeigen sind Karte» sind erhältlich beim .fxnivtverein der Deutsch-Konservative», Berlin ZVV. ii, B-ernbnrner Strafte Nr. 24/28. Deutsches Reich. Dem Reichstage ist ein Antrag Bassermgnn »nd lNenosscn zugcgangcn aus Vorlegung eines Mcsetzentwurss über die Einführung einer Penftonö- und Hinterbliebenen-Versichernng der P ri va t b e a m t e » , so- ivie ei» Antrag Preift und Genosse» auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs, nach welchem E l s a s; - L o t h r i n q c n zum selbständige» BundeKslaat erhöhen wird. Hiinst unä Airrenrcftaft. s König!. Hofthrater. Im Opernhaus wirb heute „Der SEanberrr" unb „Versiegelt" gegeben: im Schauspiel- Hause „AZenil der junge Wein blüht". s Residrnztheater. Heute „Das Theateödorf". s Central-Theater. Heute „Baron Trenck". s Heute abend 8 Uhr findet rm «rohen Saale des „Schuster- Hauses" ein Woh l tätiakeitskonzert statt, das vom Chorgvson «verein Dresden-Cotta unter Mit wirkung künstlerischer Kräfte in Form eines Mendelssochn- Schumann-Abends ab gehalten wird. s Kompositionsabend Paul Allen. Ein snnger Ameri kaner, Paul Hastings Allen, stellte sich am Sonn abend im kleinen Saale des Gewerbchanses als Komponist vor. Herr Allen l>at seine gesamte Ausbildung in Italien gcnvssen, Theorie hat er bei Antonio Scontrino. Klavier bei Giuseppe Buonamici studiert. Und cs ist zweifellos, daft Allen ein naniil>after Komponist geworden wäre, wenn er hundert Jahre früher geboren wäre. Denn was Allen vorgeführt hat. zeugt alles von einem ganz tüchtigen satztechnsichen Können »nd kann auch in der allerdings etwas dekvrativ-äufterlichen Leidenschaftlichkeit stellenweise interessieren, ohne freilich tiefere Saiten zu rühren. 2vas uns der Kvmponist zu sagen hat, ist uns von io mrd sv vielen andere» vor chm schon ge/agt worden. Inhalt und Form: in beiden gibt der Komponist nur abgegriffene Scheidemünze. Er kommt aus dem Mendelssohnschen Kreis nicht heraus. Ein Streichgnartctt, „echt amerikanisch", brachte sogar den musikalischen Ausguss eines in Karl Mans Küche gebrauten SudclS, einen Tanz der Rothäute. Urs! Uss! Man denke aus: Streichauartettmuskl und tanzende Rothäute, um sich von der Knnstaussassnna dieses amerika nischen Komponisten eine Vorstellung zu mackrcn. Anher dem Quartett kam eine „mehr klassische" Sonate für Violoncello und Klamer und ein „in ganz modernem Stile" geschrie- lwncs Trio für Klavier, Violine und Violoncello noch zn Hchhör. Am meisten sprachen noch die Ecksätze der Cello- svnatc an, bei der das Fehlen eines langsamen Mittel satzes als besonders eigentümlich aussiel. Um die Wieder gabe machten sich der pianistisch sehr gewandte Komponist und die -Herren Hamann, Hering, Heintzsch und R v b e r t - H a n t e n vom Leipziger Gewandbaus-Orchester verdient, die beim Solvspiel Treffliches boten, beim Qnar- tcttspicl jedoch die orchestrale Rauheit und Dicke des Tones nicht ganz vermieden. Der Besuch war spärlich. Einige Musikfreunde in der hintersten Reihe des Saales, die nach jedem Satze kritiklos mit lautem Beifall einsetztcn, retteten die äuherc Ehre des Abends. H. v. s Klavierabend Shcrwood. PcrcnS Herwood, der sich in der Reihe der heimischen Tonkünstler als ausüben der und schaffender Musiker einen hervorragenden Platz er arbeitet hat, gab am Sonnabend im massig aut besetzten Palmengarten ein Konzert, in dem auSschliehlich Schu mann Werke zur Ausführung kamen, darunter Earneval, snmphonische Etüden und Koeisleriana. Es war kein leich ter Abend! Der in seinen pinnistischen Qualitäten ge schätzte Künstler hat ein Anrecht auf reichste Anerkennung für die Art und Weise, mit der er sein Zweistnnden-Pro- gramm erledigte. Qb Shcrwood der geborene Schumann- Interpret ist, das dürfte eine Frage sein, deren Beant wortung recht verschieden gusfallen wird. An geistigen. Er fassen fehlt es ihm nicht. Er kennt die Eigenart der Tchn- mannschcn Muse, beherrscht bei hochentwickelter Technik den orchestralen Klaviersatz und gestaltet in wirkungs voller Gegensätzlichkeit, was der Romantiker seinem Licb- lingsinstriimcnte an Poesie und Laune voll Geist und Qriginalität anvertrante. An der Wiedergabe läftt sich nicht viel tadeln. Sie erfolgte korrekt, mit glatter, konierlmtiver Bcrbindlichkcit und kühler Abgeklärtheit. Und gerade das verträgt Schumann am wenigsten. Er will persönlicher genommen sein mit dem gn Jean - Paulismen reichen, schgrf pointierten Stil. Nur zuweilen gelingt es Sber- nwod, lein Ich einzustellen «ns jene träumerische Ver sonnenheit und vhgntastische Schwärmerei, die in raschen, Wechsel der Stimmungen zwischen Hassen und Entsagen bangt. Die Ansätze zu leidenschaftlichem, ingendlich- stürmenden Fortschritt blieben ohne Gipselpunktc, und den, entzückciid-eil Bildern feinster Innciikunst fehlte zart- geistiges Sehnen, Einkehr bei sich selbst, die den, Seelen- kündcr Voraussetzung bleibt. Recht lebhaft sprachen die in der Ausgestaltung an poetische» Werte» reicher bedachten kleineren Sätze an aus den Fantasie- „nd Nachtstnck-c» und den Waldszenen. Für seine achtunggebietenden Leistungen erntete Dherwood verdienten Beifall, für den er durch Ge währung einer Zugabe dankte. L. ?. f „Stille Nacht, heilige Nacht", ein Weihngchtsspiel mit Bildern «ns dem Leben Jesu und aus deutsche» Märchen von Georg Irrgong, erlebte gestern nachmittag im Bcreinshausc seine Uranssiihruiig. Der Saal war gut be sucht. Hier wird den Kin dern ein mal eine Wcihnachls- szenc geböte», schlicht und würdig, die. der Gedankkiilrast der Kleinen bis ins letzt« verständlich, den ganzen Zauber des WeihiiachtsiviinderS enthüllt. Die prniiklose, allem Pomp abholde Lzeueiisühruiig ist >» unserer Zeit der Welhilachtsausslaliuttgsilücke dvppcl: zn begruben. Eine -Nulter sitzt mit ihren beiden Kindern unter dem brenne» den Ehrislbanm, während ein Knabe aus reichem Hanse zu Besuch gekommen jsl. Ta erichein, ihnen der Weih nachtsengel und führt ihnen i» Lichtbildern de» Lebens gang Iei» vor Angen: dann ruft er leine» getreue» Knecht Ruprecht, der >» der Gestalt des verstorbene,, Baters de, beiden Geschwister vor ihren Augen die Wnnderwelt der deutschen Märchen i» bunte» Bildern erstehe» lässt. Pveli sche Stimmung liegt »be, bei» einslüudigen Spiel, besten Sprache von dichterischen, Schivuna »nd echter Weihnachts sreude beseelt ist Der als Redaltenr und Schriftsteller bekannte Autor offenbart auch in den gesälliaen Versen dieses Spiels iei» echtes Gcmnl und sein bühneniechnischev Geschick. Die Tarsiellnna unterstützte seine Intentionen in vollem Moste. Dorn Erl zeichnete sich als 7-ngel durch Feinheit der Deklamation ans. die kleine Liebeskind und ihre Geschwister entzückte» durch herziges Spiel und frischen Geiana. Auch der Ruprecht Franz Qehn/kg irnö die Mutter G verisch M e d e s i u d erfüllte» liebevoll ihre Ausaäbe». Der klinsilerisch eniwandsreie Gesang der Engel unter Leitung des Oberlehrers Schirmer kam zu schönster Geltung. Die Regie, die der Kvnzertdirektion Adelheid Bernhard oblag, wird NI den nächsten Ans suhrnngen gewlft kleine Störungen beseitigen. Am Schlug wurde auher den Darsteller» auch der Dichter jubelnd her ooracrnsc». der sich, das kleine Mädchen aus dem Arm. dankend einige -Note zeigen tonnte. Das schlichte, sinnige Spiel, das einen sehr freundlichen Eindruck hinterlieg und echie Ehristseststiinmniig weckte, lommt den Wünsche» aller Eltern entaeaen. die ihren Kindern das Borges»,)! fröhlicher, seliger Weihnachtszeit, eine Vorahnung der stillen, heiligen Nacht hereiten wollen. Ä1.-II. s Johannes von Wildenradt s. Llor wenigen Tagen ist ein hochgeachteter Veteran der deutsch» Journalistik, der Feuille tonist und Chefredakteur der „Dortmunder Ztg.", Fshannes von Mlbenrodt. in. In». Lebensjahre verschieden. Johannes mm Wikdenrodt wurde am .'i. November 1848 zu Tondern i» Schice- lvig geboren und war i» de» leisten Jahre» in Karlsruhe, Essen »nd Düsseldorf journalistlisch und publizistisch tätig. Seil l!tl>4 war er Chefredaktenr und Feuilletonisl der „Dortmunder Zeitung", di« ihm nun den ehrenden Crinncrungskraiiz aus das Grab legt, hierbei folgt das Blatt im wesentlict>en eine:» Feuilleton, das Wildenradts schleswigscher Landsmann Nektar E. Kammerhof am 8. Noveml»er 1!st!I>, dem tiitjährigen Geburts tage des nun Entschlafenen, veröffentlichte. Zu de» epischen Dichtungen Wildenradts gehören „Fra Fillippo Lippi", die „Historiä von Herrn Hartwig »nd der treuen Elsa", „Der leiste Wendenkönig", „Signelli" und „Melitta". An dem Epiker Wildenradt rühmt Kammerhof den Wohlklang der Nersc. die innige Verbindung des Kulturhistorischen mit der Handlung, die Schilderung der Schauplätze, den künstlerischen Ansban und die Zcickmung der Gestalten, namentlich der Frauen. Unter den Romanen bedeutet eine großartige Schöpfung der „Zöllner von Klausen". -Vettere Nomone sind: „Der letzte Römer", ein Gegenstück zu Felix Dahns „Kamps um Rom". „Lamina Eo lonna". „Josef Nassn", „Ubbo der Friese", „Leonorc". „Johann von Rengs" und „Herzensrechte". Eine edle Sprache zeichnet sämtliche Romane des Meisters aus. Seine Bedeutung erstreck! sich auch und nicht zulctst aus das dramatische Gebiet. Da ist zunächst hervorzuheben das reize,»de Märchenspiel „Der Sahn der Rose": weiter liegen vor: „Die Abenceragen". „Die Eifer- Züchttgen", „In letzter Stunde". „Der gute Gerhard" u. a„ von idenen einige mit Beifall auraeführt worden sind. In den letz ten Jahren sind erschienen: „Zu spät!" und „Meister Iosephus". Wrldsnmdts Lebensgang, sein Schassen und Wirken lassen sich in dem von ihm verfassten Merkspruch zusainmensassen: Nichts meiden, das m-it Euren sich v«rträg>t, Nichts dulde», das ins Angesicht Dir schlägt, Nichts fürchten, -das die Psa-de Dir versvcrrt. Un-d keinem folgen» der Dich riick-ivärts zerrr. Mchds lassen, als was m-edrig und gemein ist. Doch deldon«übn v-ettcödigcn. was Dein rst, Di-c Blicke stets der Sanne z»gekehrt Umd liebe» „irr, nxns Löchster Liebe wert. Go maiidle diircki das Leben stolz und Hei-i-rr. Die Wa-drheit »nd di« Schviilieick als Begleiter, lind glorreich mirst Du, selbst s>in NnZerl-iogen. gio», Staub Dick» lösen und dem Staub obsiegen! s- Sonzertmiticllungen von F. -lies. Das 2. Philhar manisch« Konzert sinder nrovgei, llbr -im Gc-mer!be!t>gns« statt unter Mdtwsrlnii« des Geigers E-ugönc Bsaye «nd der Konz-crlsängerin Paula W e ru e r-J« » s c n nr-i-t folgc»>dem Progvcnmn: Gvieg: Quvertttr« Im Herbst: Bruch: Pen-elorxs Trauer ,/H-ell strahle »der Tag" aus „Odnsicus" mtt Orchester: -BvavmS: Konz-ctt für M-olttie uu-d Orcheister, Op. 77; Schuber:: Grcisengesa-n«, Mriseu-s-r»l>n: A. Mendclesohin Weihiiachtslied sür Gelang: Chonno»: Poeme: Sainl-Saons: Rondo cappriccivko nir Btolsne mit Orchefter. Orchester: GeiverbebauskageLe sLeitting: W. -Olsens. Ain «la«s«r: Karl PrePsch; Bechit-ern-flngcl von F. Mies. — Der Klavierabend der sronzösischen P-ion-istin Marie Dnbois wird aus Jan-ua-r v-erschob-en. — Rmn Ha re, die i» England «fkreditftette Älarncroirniosin. ivahltc -sür ihren hscbgeii Klav-ierabend «ui 9. Dezember -Pa-l-menaarleu, -Werke von Havdn. Schnnian», .Brahms. Ghopi-u. B-anck, Sm-etana. Scknvbcrt-Llsz, und Schubert - Tau.sig. — H-cle«-e S»geg>em»an« - Gig wart singt in ihren, L'i-edcrabend am 1t. Dezember <PgIin-cugartc-i) Lieder von -Schumann. Brahms» Gri-eg. -Schist-iugs, Sigwar:,' Weckerlin, B-vurgault-Decoiidran und Dclibrs. Am Klavier: Tr. Bot-Ho Sigwart. P Allgemcinoerstiindlich« philosophische Vorträge. Der nächste Bortrag von Prof. Dr. Elsen ha ns in der Aula de: Technischen Hochschule findet Mittwoch, de» 8. Dezenkber. abends vünktlich 8 Uhr statt und behandelt: „Sokrates' Leben und Persönlichkeit". ck Herr TLndor Ras, chn Lambrino-Schulcr, hat sür sei-n-e-i! hiesigen Klavierabend, der Dicns-Iag. den 14. Dezember, abends Uhr. sni Pal-mciigarten sia-ttfilidct, solgendes Programm zu inmul-engesi-ellt. Er spielt: Beethoven: Sonate Fis-Dur. Op. 78: -lach: Präludium und -Fuge -C-MvI. Präludium B-Mvll: Soar- lii-tli-Taiisig: Pastorale und Da-priccio: Schuman-n: Kiuderizenen. Op. IS: Brzczinslsi: Poln-i-schc Snst-e iz-»-m -ersten MaleDebiisin: Meflöts dans l'cau; Scr-ia-Vin-c: Pobin-e Fi-s-Dur: Liszt: llugarische Rhapiodie Nr. IN. Karten zu l, 2 nn-d N M-arl bei H. Bock, Prager Sttatzc n. P Zum Beethoven Fest in Non«. Der dritte Tag des Beethoven-Festes batte den gleichen schönen Erfolg wie die beiden anderen. Das Haus war ausverkuust. Das Programm umfasste die Ouvertüren zu „Eonolan" nnd „EgnionI . die Dritte Sinfonie, den Sieg Wellingtons, seiner die Arie aus Op. 48 und Lieder Klärchens. Die Sovranvarlie kalte Vittoria d'Ornelli. die Tochter eines Livorucsiiche» Deputierte», übernommen und prächtig durchgekührt, io das, sie entgegen allen Regel» ein Lied wieder holen musste. Bölling dirigierte meistcrhgft. -s „Lord Piccolo". Operette in drei Akten von Rudolf Schanzer nnd Earl Lindau. Musik von Henry Beräny. die im Lause dieser Spielzeit an der Komischen Oper in Berlin, am Johann Stranft-Theater in Wien in Szene gehen wird, ist so eben von Direktor Henry Savagc für Amerika und England erworben. s- „Ein Florentiner Kastmahl" betitelt Lothar Schmidt seine deutsche Bearbeitung der sünsaktigen Tragödie „La Ecna delle Besse" von Sem Benelli. die den weitaus stärksten Theatererfolg der vorigen Saison in Italien darstellte. Für Frankreich bat die Bearbeitung Jean Richepiu übernommen Die französische Aufführung findet noch im Laufe dieser Spiel zeit am Theater Sarah Bernhard statt. Zpstt-Nachklcblet«. Rennen z« Auteuil o», 5. T-czcm-ber. I. Rennen: I. M-acivuuc ,N. Eort-ers. 2. Ludivine. -'>. Ulster. Tot.: 20 : IN, Play 18, 31 : st). — 2. Rennen: I. Fgv-ori iPegreel. 2. Mon Gherl, 8. Sspsgrist. Tot.: 241 : IN. Platz 5«, 17, 24 : IN. — 8. Ren««»: Prix Io Hgve Joiissciiii-S-tcepIe-CH-ai«. -IN oov Frcs. 1. Gauveur ,F. Hg-rdvi. Fcr, 3. Jo»r»gliste. Toi.: 1NÜ : IN. Platz 28. IN, IS : in. — 4. Rennen: 1. Pillard iD«sniers. 2. Belus ll. 3. Melbourne Toi.: ü)2 : in. Platz 2ö. IN, in : ln. — '>. Rennen: 1. Jmpin izxm-piiis 2. Bai-ran, II, 3. Free Drink. Tot.: 3N : in. Platz l3, 14. l» : ln. — «. Rcniicii: .1. Lvinpörc III G. Pratli, '2. Maria. 3. Lüde«,««. Tot.: Ui : IN. es >1