Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 06.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190912068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19091206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19091206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-12
- Tag 1909-12-06
-
Monat
1909-12
-
Jahr
1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.12.1909
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
t»r. »»X Seite 2. MM Montag, v. Dezember »VUV de» von den Au»ge>bern der Vogen auSgelegten Stempel» tiercnqzuztahen. Bezüglich de» Stempels^ius Gewinnanteil. «Dividenäen-tSchriiie ist dies freilich n»erl>et>lich. da die Steuer den Reingewinn der Gesellsitüisten und somit se» Gewinnanteil der Aktionäre schmälert, atso Wirt» -Äaftkuh doch von diesen getragen wird: insoweit ist die Steuer also tatsächlich eine Vermögenssteuer. Anders oder liegt es dei den Obligationen der kommunalen und ver» wandten Anlertnn Hier wird die Abgabe zu einer Steuer aui Schulden. Selbst wenn das Gesetz da» Recht gäbe, die auSgekegte Steuer von de» Besitzern der Schuldverschret» t'nngen einznziehen, würden die Gemeinden dennoch die Steuer wircfämsnich selbst zu tragen kerben. Denn wollten die Gemeinde,, von solchem Rechte Gebrauch »rachen, so würde sirb sofort der Kurs ihrer Anleihen niedriger stellen. Und zwar würde der Kur» weit mehr herabgeben, als es der durchschnittlichen Minderung des Zinsertrag,es e„t- loräche. Denn der Kapitalist würde, um der drohenden Lakonsieuer zu entgehen sich mit Vorliebe den Reichs- und Staatspapieren zuwenden. deren Zinsboge» stemoetsrci ge lassen sind: die Vernachläsißrung des komniunalen Anleihe marktes hätte weiteres Sinken der Kurie unabänderlich zur Folge. Die Gemeinden sind hiernach ge. -> w u n g e n . die Stener ans ihren Etat zu neh men. Zur Deckung des SteueransivandeS müssen sie neue Einnahmen schassen, S. h. sie müsse» die Kvminuimi- üeuern erhöhen. Und zwar In heträchllichem Matze: so mitten z. B. im Lause der nächsten 1» Jahre auizubringen: Berlin etwa 850 00» Mk.. München etwa 4S0 000 Mk. Dresden etwa 330 000 Nit., Frankfurt a. M. etiva 340l>l>0 Riark. Ist hiernach bei der Zinsd^ieinieuer der Zweck des äesetzes — die Belastung des Kapitalbesitzes — nicht er reicht, sondern das öiegenteil des Gewollten eingetreten, o ei'cheini es eine »ngbweisbcire Pflicht der aesctzgebende» ioroernvasten, diese Steucroonchrist zu beseitiaen. Die Vervessei »n,i kann vvrliegenöeiifaü» nur darin bestellen, bas, die Anleihen der öfsenttich-rechtlichcn Korvorativiien. insbesondere der Gemeinden, den Anleihen des Reiches und de, Bundesstaaten gleichgestellt. d. l>. von der Stempel- obgabe befreit werden. Hierzu wird sich der Gesetzgeber um so leichter verstehen dürfen, als die Ausgaben der Ge meinden und des Staates ihrem Wesen nach gleiche sjirö. Deckung des durch Freistellung der städtischen und ver- '»udteu Anlecheu entsiekienden Skeneranssalles wird, falls nicht eine direkte Bssitzsteiier norgezogen wird, durch Er weiterung der Reichscrbichasissleuer geschehen können. Wir ! anträgc» hiernach, in einer Novelle zum ReichSstempel- - eiev dicStenerpslichtderZi^sbogcn von Renten und Schuldverschreibungen der Ssfentlich - rechtlichen Ver- lände za beseitigen." Das Allgemeine Deutsche Offizicr-Fecht-Tnrnirr schloß. wie bereits in einem Teile der Auslage des Svnutagsbiattes berichtet, am Sonnabend abend mit einem Schau fechten im Konzerrfaalc des städti schen AnsäellnngspalasteS und der Verteilung der Preise an ine Sieger ab. Der Saal bot ein glän zendes Bild: die Offiziere der Dresdner Garnison ivaren in großer ö^rhi uni ihren Damen erschienen,' die Generalitär war »a!>czu vollzählig vertreten, an ihrer Spitze der Kriegsunnifter Freiherr v. Hansen, der kom mandierende General General der Kavallerie v. Broizem, Stadtkommandant Generalleuliianl v. Sep-titz, General v. GerSdoris. Pünktlich 7Vs Uhr betrat Sk. Majestät der König mit dam Kronprinzen Georg und dem Prinzen Friedrich Christian in der Uniform des Leibregi» mentS den Saat, urik Fauiarenklängen empfangen, und nahm auf der vordersten Reihe neben der Fecbibühne, die sich mitten durch den Saal zog, Platz nachdem er mit dem preußischen Gelaichten Prinzen zu Hohenlohe und dem österreichischen Gesandten Fürsten zu Fürstenberg einige Wort« der Begrüßung gewechselt baue. Vom Konzert- podiuM aus rchaute die Prinm des Kadettenkorps dem Fechten zu. Generalieuttiant z. D. Mehlhorn, der Ehrenvopsitzende des Turniers, betreu die Fechtbüchne, »m in kurzen, markigen Worten die uralte ritterliche Kunst des Fechten» zu rühmen. Der Ehrenmann verteidige mit der Waffe feine Person und seine Ehre gegen feindliche Angriffe. Die Fechlknnk sei der ernsteste, männlichste, für einen Offizier geeignetste Sport. Vom geivandten Fechter verlange man Geistesgegenwart und blitzschnelle Eni- jchlüfse. Dies sei unstreitig die beste Vorschule s-ür den militärischen Führer. Der Redner schloß mit dem Aus druck des untertänigsten Dankes an den König für die Uobernahme des Protektorates und die Stiftung des Ehrenpreises: sein dreimaliges Hurra auf de» König fand lebhaften Widerhall. Nun begannen die Schaugesechie der Sieger, die viele interessante Momente brachte». Täran schloß sich die Verteilung der Ehrenpreise. Ter König iiberreichtc den von ihm gefristeten Preis dem Oberleut nant Uklkh persönlich. Die übrigen Preise händigte die Gattin des Kriegsminiisters Frhrn. v. .Hansen den Siegern ein. Zum Schluß sochce» noch Berussfechter. darunter die Fechtmeister Rieqel-Wilhclmshave», Neoalittch-Berlin und Länge-Leipzig, einige Enge miteinander, die so viel des Smrnnenden lwtcn, daß reicher Bcisall diese außerordent- che Geschicklichkeit und Kraft lohnte. Auch die Dresdner Amateuriechter Dr. Naumann, Adam und Angcrmann ichnitten gut ab, Gerdezu glänzend aber war der letzte Eng des Wiener Oberleutnants Verderber gegen den I. u. k Militärfechtmeifter Nevalitfch Der König zeichnete die besten Fechter, die ihm durch den Vorfitzenden des Turnier-Ausschusses Maior Nieper vorgeitellt wurden, durch Ansprachen ans. Gegen 9 Uh, verließ der König und seine Söhne den Saal, während sich die Offiziere und iure Damen mit den Fechtern zu einem Souper im Saale ..uiommenianden, - Im Anto quer dnrch Afrika. An, Sonnabend abend hielt Herr Oberleutnant Eraetz im dicht gefüllten großen Vereins haussaale einen Lithtbildervortrag über seine Durchquerung des dunklen Erdteils un modernsten aller Verkehrsmittel, dem Automobil. Der Referent trat im Jahre 1895 beim 106. In- jcmterie-Regiment in sächsische Dienste, ging im Jahre 1900 mit ser Marine-Infanterie nach China und trat im Mai 1902 nach! vorherigem Studium ain Orientalischen Seminar in Berlin bei der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika ein. Dort wurde er zur Wegebau-Expedition Kilwa—Nyasta kommandiert. Der Weg! sollte als Trace sür die geplante Kilrva—Nyassabahn dienen! und gleichzeitig für Krafisahrzeuge befahrbar sein. Damals ronrde vom Referenten der Plan gefaßt, Afrika im Automobil zu durchqueren, den Kraftwagen zwecks späterer Einführung in! Deutsch-Oftokrika als Lasten- und Personen-Transportmittel z» ^ erproben und gleichzeitig das Interesse für die Kolonien zu de-! leben. Im Oktober 1904 wurde Oberleutnant Ersetz zur Kriegs akademie kommandiert Während dieses Kommandos bis >907 wurde alles zur Expedition vorbereitet. Es mußten Etappen für Benzin. Oel und Bereifung quer durch Afrika teils mit Träaerkarawaneu. teils mit Ochsenwagen gelegt werden. Am 15 Juls 1907 traten die Mitglieder ver gefahrvollen Expedition von Neapel aus die Reise an, das Automobil, nack Angaben des Referenten von der Süddeutschen Automobiltabrik in Eaggenau zum Selbstkostenpreise gebaut, war bereits 11 Tage früher in Hamburg verladen worden. Nach der Ankunft in Dar-es-Ealaam erfolgte von dort die Abfahrt quer durch Deutsch Ostafrika nach Abercorn. Weiter führte die Fahrt durch Nordost Rhodesta —1.900 Kilometer zurzeit noch ganz unerforschtes rvegloses Gebiet mit Hunderten von Flüsten und Sümpfen nach Brockenhill, dem Endpunkt der Kap-Kairobahn. Nach einen, Abstecher nach Trans vaal erfolgte am 10 Januar 1909 der Start durch die Kalahan- Wllste „ach Deutsch-Sudwestafrika. Durch Südwest ging die Fahrt nach Swakopmund, wo der Referent am I. Mai 1909 ankam und Glückwunschtelegramme des Kaisers und des Königs von England erhielt. In interessanter Weise schilderte Oberleutnanr Gruetz die unsäglichen Schwierigkeiten und mannigfaltigen Ge fahren dieses Riesenunternehmens. Die Fahrt dauerte nicht «eiliger als 030 Tage, zwei Regenzeiten wären zu überwinden, nacheinander haben süns Chauffeure — drei Deutsche, ein Eng Lader, eia Australier — au der Fahrt teilgenommen. Die ersten vier Chauffeure gaben teil, au, Eesunbheitsrklckfichten. teil» an» Furcht vor den Gefahren dt« Weiterfahrt aus. Dt« Kost,» der Ejvedition betrugen annähernd llwÜÜO Mark, welche au, privaten Mitteln beschafft wurden. Einige Zeit nach seiner Nbflchrt von Dar es-Ealaam war Oberleutnant Ersetz ge- zwunäen. ganze 4 Monat» ltt«n zu bleiben. Beim Passieren eine, Flusse» waren sämtlich« 4 überhitzt« Zylinder geplatzt und mußten vom Thanffeur »u» der Loggenauer Fabrik de»», geschasst «erde». Da» Passieren di Müsse «a, oft eine Awie- rige Sache, einmal brach dt« Expedition, glücklicherweise ohne ernsten Schaben zu nehmen, mit einer morschen Brück« -usam. men. Ost mutzte der Weg durch den Urwald mittel» Dynamit gebahnt werden, und die groben -ähenzüge ließen sich »nr lang, lan, in Serpentinen erklimmen. Der Vortrag wnrd« dnrch 160 farbige Lichtbilder ans» wirksamste nntmstübL — Ob«leu»nant Ersetz wird die aus dieser Fahrt gemachten Erfahrungen in den Dienst der kolonialen Sache stellen und im nächsten Jahre mit mehrere», nach seinen Angaben gebauten Automobilen nach Deutsch-Ostafrika zurückkehren, »m die 600 Kilometer lange Kilwa—Ryassa-Autonwbillinie für den Verkehr zu «rössnen. — De» Verein gegen Unweseu im Haube! uub Ge werbe find iir ben letzten Monaten durch ba» Inkrafttreten de» neuen Gesetzes gegen den unlauieren W«ttbe«t»rb mit seinen erheblich verschärfte» Be stimm ungen ein« große An- zahl neuer A»fgaben zugeivachsen. Insbesondere hat der Verein verfuct«, da» neue Gesetz durch eine Versammlung, die er im September abgrhalten hat, auch wetteren Kreisen bekannt zu machen. Die VorstairdSmttgltedcr baden auch einem vor kurzem stattgefundenen Bortrage de» Herrn Oberlandcsgerichtsrnt» De. Luve übe, den gleichen Gegen- stand bcigeiv,»b»t. Die Vermehrung der Ausgaben brachte erfreulicherweise auch ein vermehrte- Interesse für den Verein mit sich Die Zahl der Mitglieder ist in den letzten Monaten antnurerlck» stark geioachse» und der Besuch der VonlandKlitziiilgen ein sehr reger geworben, lbm das Interesse noch mehr zu heben, hat de, Vorstand beschlossen, künftighin die Vorstandssitzungen in öffentliche und ver trauliche zu scheiden und zu den öffentlichen Vorstands- sitziingci, die Mitglieder deS Vereins durch Anzeigen, die auch in de» »Dresdner Nachrichten" erscheinen, einzmladrn. Nm gewerbliche Schwindler auch außerhalb Dresdens ver folgen zu können, insbesondere dem sich immer mehr breit nrachenden Automaten- und Lizenzen schwinde! entgcgen- tretei, z» können, soll zunächst »itter de» sächsischen Verei nen gegen Unwesen im Handel und Gewerbe ein engerer Verband gebildet werden, innerhalb dessen Erfahrungen auogetauscht und gemeinschaftliche Schritte verabredet wer den können. Dieser lokale Verband soll sich nach und nach zu einem deutschen Verbände auSwachsen. Dabei beab sichtigt der Verein nicht, sich von dem Zentralvcrband -ür Handel und Gewerbe, dem er angcbört, zu trennen. Der Verein hat vielmehr anläßlich der Hmiienc-AuSstellung im .fahre 1911 den Zentralverbanö in Gemeinschaft mit dem Verein Dresdner Kanslente nach Dresden eingeladen und eine Zusage de- Vorstandes bereit» erhalten. Da in Dres den nrch immer von der Krei-Haupimannschaft eine Ver ordnung zur Regelung des Sal>en-Auswerka»sSwesens nicht erlassen worden ist. ist der Verein mit einer ent sprechenden Petition an die KreiShauptmannschast heran- gctrete» und bat diese gebeten, in ähnlicher Weise, wie die ses seitens süddeutscher Verwaltungsbehörden bereit« ge- rchelnm ist, das SaisvN'-AlisnerkausSwefrii eiiizuichränkcn. Die KrciSliauptmannäfaft Kat darauf, wie der Vorsitzende, Her» Rechtsanwalt HanS Kohlmann, in der letzten Vor- star^d-sitzung Mitteilen konnte, den Verein beschiedrn. daß sie bereits die Angelegenheit erwäge Mit seinem Vor gehen gegen geiverbliche Schwindler hat der Verein allent halben Erfolg gehabt. Vor allem ist ein Reisender einer rheinische» Wäscbenrma. der zahlreichen hiesigen Beamten mindevwcrtigc Wüsche zu enorm hohe» Preisen aufgeschwin delt hatte, an, 1. Dezember vom Schöffengericht wegen Be trugs zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Eine Reihe weiterer Strafverfahren, die der Verein veranlaßt lmt. schweben .zurzeit noch. Meldungen zum Beitritt nehmen jederzeit der Vorsitzende, Herr Rechtsanwalt HanS Kcchl- mann in Dresden. Marschallstraße 18, 2^ und Herr Schrift führer Kaufmann Richard Zeum«, Schlotzstraße 32, ent- gegen. — Das Gauklerfcst der Säniglichen Akademie der bildenden KAnfte am 31. Januar zum Besten ihrer »mens«" imrd dnrch neue Bilder i» dem reiz vollen Rahmen bunten Treibens aus der Eittlevwfese das erste praktisch« Beispiel «eben, bi» auf welche Höh, unsere ÄGUSfesic künstlerisch gehoben werden können, ohne Schwindel zu errege». Der nach neuen Plänen gestaltete Foswlav — mit richtig gehendem Karnssel iAtelier Bantzert — erhält den erforderlichen „point cke ruo" in einem Denk- uml töer Narrhetti, dessen feierliche Enthüllung — in Gogeimvart des imch einheitlichen Entwürfen neu einq-e- kleideten Hofes -Atelier Hartzj — die verschiedensten <8airk- lervölcker zu einem glanzvollen Fosrzuge vereinigen wird. Die Solidität des MonumeniS tans den, Atelier Wrbas wird ein davor guSbrechender Sängerwettstreit erweisen, in dem nm den gestellten PreiSchvr geriungen wird «nach den Reget,, »-cstok a« oatoü <-nu^. Der siegend« Verein erlmlt Ehrenvlätze -in der große» Stierkamps-Areim, die s-ür das Geiäuugafnpiel der »Andalusirr" errichtet wird. Die eigens für Dresden srrsch «zezstchteten Kannpf-Sttere saus dem Atelier Kuohli dün'ten selbst Nichtkennern echt spanisch Vorkommen. Die nötige Ab-kühl-ung bringt ein praktikabler 9>oxdpol — der allein echte — mit Vorführung der neue ste,, Entdeckungen, abwechselnd ansgeführt nach den Sv-ste- inen Pearn und Coak. — Naher liegende Sportgelegenliett bietet eine Rodelbahn lm-it Schutzoorrichtintgs, die an- der Narrenmühlc in die tiefer gelegenen Etilbe der Seligen führt sVanleiter und AuSführende: Ateiierö Wallot und Herum»»). — Unter den zahlreiche» Ein-elveranstaltnn- gcn, t» denen di« l-lrmtlerüchc Iugsnd u», die Hebung der Feststinunuira wetteifern wird, dürfte besonderen Anteil er regen daS »Künstlerische Theater", das mit den neuesten Erfordernissen izenlscher Gestaltungskraft den Geist intim riittvonener Kostüme zur reizvollen Wirkung einer bun ten Ruiid-btelsef-Buhne kaleidoskopartig zusammenwürscli. Aleirdcnd. Das unnachahmliche Hauptstück deS Gcrukler- »esteS, die Tombola, wird in noch nt« Lagewesener Glanz« darbiet!«», den künstlerischen Wert von Bellrägen der ersten Meister des In- und des Auslandes mit der Süße und NÄirkraft von Pfefferkuchen zu verschmolzen wissen. lD. R. P. Bor Nachahmung wird qaivarnt.s — Die F-est- besncher erhalten die bronzen« lFostplatette 1910, am weißen Bande zu tragen. Nähere Ansbnnsk erteilt schon setzt die Königliche Kunstakademie. BriHlsche Terrafle. — Die Freie Bereinigung Deutscher Metallarbeiter, Dresden, hielt am Sonnabend in den Wettiner-Sälen aus der Friedrichstraße eine Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende Herr Stöber begrüßte die zahlreich erschienene» Kollegen und hieß auch die anwesciidcii Elnen- güste, unter Veiten sich die Herren Oberregierunasrat Hüb ner und Kommerzienrat Lehmann befanden, bcrzlich will kommen. Er wies dann daraus hin. daß die aelbe Be weg»,m i» ruhigere Bahnen gelangt sei. eS finde nicht mehr der Mafsenbettritt von Mitglieder» statt, dafür tue es jeder, der heute beitrete, aus idealen Gründen. Die finan ziellen Verhältnisse der Vereinigung seien fehr günstige, das laufende Jahr werbe mit einem Bermögensbcstand von rund 25 000 Mk. abschließen, obgleich bis zum November dieses ,><rhreS gegen 13 500 Mk. an Unterstützungen gezahlt worden seien. - Nach dem Berichte des Vorstandes hielt Herrr Rechtsanwalt Benndorf einen hochinteressanten Vortrag über „Die Entstehungsgrttnde, Natur. Formen und Ausbreitung der gelben Gewerkschaften in Deutsch land". Er führte u a. a»«S: Gewerkschaften im allge meinen seien Vereinigungen von Arbeitern zur Wahr- iiehmliiw ihrer Interessen gegenüber den Arbeitgebern. Man unterscheide freie Gewerkschaften, chrtstlicl>e, Hirsch- Dunckcrsche und gelbe. Die christlichen Gewerkschaften hätten den Kampf gegen die gelbe« Gewerkschaften ge«« so geführt wie die freien Gewerkschaften. Unter Ke» gelbe» Gewerkschaften unterscheide man wieder «wische» gelde« Werkv,reinen und den freien gelbe» Gewerkschaften. Gel»« Äerkvereine feien u. a. zu finden bet de» Giemen». SchuckertsWerken, bei der Allgemeine» Glektrizttät^Sefell. ichaft, bei den Gruson-Werken. der Augsburger Maschine», fabrtk und der Nähmaschinensabrik von Vielolt u. Locke in Meißen. Eine sreie gelbe Gewerkschaft fei die Dresdner Freie Vereinigung Deutscher MetallarPetter. Die freien Gewerkschaften feie» Schöpfungen der Sozialdemokratie, die tn ihnen ihren eigentlichen Herb und ihre Stütze habe: die gelbe» Gewerkschaften dagegen -«ruhte» auf nationaler Grundlage, vermieden aber jede» Eingreifen tn die Politik. Die Ursache der Ersteh»>K» der freien (»«zverkfchaften liege im Gtr«tkterrvr1»mu» der freien Gewerkschaften. Uw sich von diesem loüznmachen »nd eine BerteidigungS-mgcht zu bilden, traten die Arbeiter zu gelben Gewerkschaften zu sammen. Wohl feien die gelben Gewerkschaften iv-wo-l von den freien als auch von den christlichen Gewerkschaften viel geschmäht und bekämpft worden, aber die erhobenen Be fchuldtguiigen seien grundlos, »or allem fei e» «tue Lüge, wenn beliauptct iverdr, die gelben Gewerkschaften lieben sich ihre Kasten ans Unternchmcrkreise» füllen. Die Unter nehmer hätten im Geaenteil immer strena darauf geachtet, das, die gelben Gewerkschaften auf eigene« Füßen stehe», und so hätten diese sich denn auch in den wenigen Jahren ihre» Bestehens aus eigener Kraft z„ dem entwickelt, was sie jetzt feien. Auch die gelben Gewerkschaften hätten, wie jede andere Gewerkschaft auch, als ein Mittel zur Wahr nehmung ihrer Interessen de» Streik mit in Gr Programm ausgenl mmen, nnr bestehe bei Einen im Gegensätze zu de» freien Gewerkschaften kein Streik,wang, sondern nur ei» Streikrecht kür die Mitglieder. Es sei leider ein noch wett verbreiteter Irrtum, daß die freien Gewerkschaften nur eine Abart der freien und christlichen Gewerkschaften darsteüten. Viele, darunter auch gebildete Menschen, wüß ten bedauerlicherweise noch sehr wenig von den wirtschaft lich durchaus gesunden Bestreb,,„gen der gelben Gewerk schasten. Darum bedürfe es unermüdlicher weiterer Auf klärung und Propaganda. Dann würden auch die ans einer sickeren Griindlage ruhenden gelben Geiverkschastc» immer weiter vorivärts schreiten und sich noch mehr als letzt z» einer Mach! entwickeln, mit der alle Gegner zu rechnen hätte». De» Ausführungen deS Redners wurde seitens der Versgiiimlungsteiliiehnrer lebhafter Beifall gezollt. — Der Vortrag de» Herrn Dr. med. Börner Wer: «Tuberkulöse Ansteckung, ihre Folgen »nd Heilbarkeit", der am 7. Dezeinber im Gitzungssaale der Stadtverordneten stattsindet, beginnt um 8 Uhr un- ist öffentlich. — Der Verband der Feuerwehren vvn Dresden und Umgegend hält am 12. Dezember, vormittags ^11 U-Hr im „SchusterHanS" seine .Hauptversammlung ab. — Die beiden Lauitätswachen des Samariter^Bereins Dresden iWall-iiraß-c 11 und iMarsihallistraß« 8) traten im Nove-urbe, im ganzen in 239 Fällen in Tätigkeit, und zivar: 190 mal bei Tage und 4-3 mal bei Nacht- Von den Hilfe suchenden N70 männlichen »nd 60 ,veiblichen Personens ver langte» 203 die Hilfe ans den Wachen und 30 anderwärts. 209 miirdeii wegen äußeren ^Verletzungen und 30 wegen inneren Erkrankungen behandelt. Betriebsunfälle waren 109 zu verzeichnen und 130 mal ttrgen andere Verank»stur,- gen vor. Transporte inachten sich 14 erforderlich — Die Feuerwehr wurde am Sonnabend abend nach Eliasstraße 20k. gerufen, nw in einer Wohnung im Kellergeschoß aus unermittelte Weise zivei Betten in Brand grraten ivaren. Infolge der Hitze zersprangen eine Anzahl Femsterschcibcn. Auch verschieden« andere Besck>ädiguugrn wurden am Gebäude verursacht. Die Feuerwehr löschte den Brand unter Anwendung einer Schlauchleitung. — Im AI»! für obdachlose Männer Ivnräen i« Aovamber 2186 Personen misgenvmmeu, I >98 Paperen. Vom 1. Oktober 1041 bis Ende vorigen M-vnaLS mürben S8I v«7 P-rr-ß»»»» anfqeno-nr men. 96 09.1 badeten. — In den BolkSbätz««» fttr Mttumer nnd Krane» Häven im November ^ 26k> Personen «ebobc,. Geil Eröffnung de» ersten Bolke-babeS vom 17. Oktober WS« w» Ende vorigen Mona-rs haben 4 ,81817 Pcrfonen gebadet. — Vorgestern wurde im Lock-nntzd-ache in der Nähe der Brücke zwischen Groß, und Kleinzschachwitz der Leichnam eines Ertrunkenen aufgehoben. In dem Toten wird ein seit dem I. Dezember in Grotzzschachwitz in Stellung g-eircleiicr 40 Jahre alter sehr nervös veran lagter Kaufmann vermutet. — I» Leipzig hat sich ein Ausschuß kür die Ver anstaltung einer Mitteldeutschen I.» ünstrte- und G e w e r b c - A u s st e l l „ n g z » Leipzig aeb-tl-et. Es ist in Aussicht genommen, diese Ausstellung kn Jahre 1915 statrsinden zu lasten. — 2lm Sonnabend Hot in der Keuerbeftattaug» an läge ans dem Südsriedhof« in Leipzig die erste Prolv-Leicheiiverbreniinng stattgefunden. Di« Anlage, die Anfang Januar in öffentlichem Betrieb genommen wenden dürste, ist in erster Linie für die Bewohnerschaft der Stad, bestimmt. — Ein gefährlicher Zusammenstoß ereignete ftch am 3 d. M abends in Plauen i. B. zwischen einem Auto mobil und einer mit zwei Pserden bespannten Droschke. Der Führer der Droschke wollte zu dem gegen M Uhr ans dem unteren Bahnhofe ankommenden Zuge fahren. Als er ans der Rüdclstrahe herauskam, fuhr von der Post her das Automobil einer Kommisstonsfirma in schneller Gangart heraus. Unmittel bar darauf gab es einen Krach und Schrei« wurden laut. Automobil und Droschke waren ineinander gefahren. Dem Sattclpferd, das 800 bis 100» Mark wert ist. wurde dabei das linke Hinterbein zerschmettert, außerdem erlitt es noch andere Verletzungen, Io daß es auf der Stelle abgestochen werden mutzte. Das andere Pferd erlitt am linken Fritze eine gröbere Verletzung. Der Kutscher war vom Dock geschleudert worben, doch kam er ohne Verwundungen davon. — Landgericht. Der im Jahre 1880 in Ziegenhai» geborene Zimmermann Karl -Hermann Haaf« stellte sich einem Meißner Mädchen als Bautechniker und Bauführe, ans Dresden vor, rückte sofort mit einen» HeiratSantrage heraus und nahm der Braut 24 Mk. ab. Einem Maler nieister versprach er Avbcit bei einem Erseikbahnbau, lieh von dem Meister ein Fahrrad und einen Anzug und ver schivoiud unter Hin-terlassnng einer Mietgol-dschnl-d. A«f der Meißner Vogelwiese wurde der Schwindler von dem be tröge,uen Malermeister erkannt u-nd festgohalten. DaS Ilr teil lautet auf 1 Jahr 6 Mongte Gefängnis und v Ia-Hre Ehrverlust. — Dir am 16. No-vcmher wegeu einer Reihe Einmieterdiebstähl« zu 4 Jahren Gefängnis verurteilte Austivärterin Anim Martha Ma u c r » b« rg« r. 187V in Weesenstein aoboren. wird weiter überführt, im September ans zwei hiesigen Gasthäusern einen größeren Posten Kleider. Wäsche uw- Decken gestohlen zu habe». Das Ge richt wirst eine Zusatzstrose non 2 Wochen Gefängnis oius — Der 1885 in Plauen geborene, mehrfach vorbestrafte Bäcker Gustav Reinhard Heine betrog im Septembe-r und Oktober cinen Fabrikanten i» Kötzschcnbroda um zwei Fahr räder, unterschlua ein drittes Rad nwd stahl dem Fabri lauten, mit dessen Tochter er danmls ein Liebesverhältnis unterhielt, ein Portemonnaie mit 3 Mk. Inhalt. Der An- geklagte erntet 8 Monate Gefängnis. — Unter Umgehung des Zolles und entgegen dem Ein- und Durchfuhrverbot für -Saccharin schickt« der 1880 in Röhnrcn geborene Schlofsergeselle Ottokar VoSnakowSky „m Weih nach tcn 1908 etwa 49 Kilogramm Saccharin als „Hufkisenftollcn" deklariert von Zürich nach Dresden, reiste fellch nach „nd „ahn, hier in der Wohnung des Tachdeckergehilfen Franz Sta >, ek die Umpackunq des -Süßstoffes vor. Mit 100 Pro zent Gewinn hat V. daS Saccharin in Praq und BudweiS für 25 Kronen für das Kilo verkauft. L>m Mauz wunde
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)