Volltext Seite (XML)
verugsgeMi: Ei: Umgrvuna. eiaene Boten olal. erhalten »MG-en. die ^ouü-aürl !n"«>ö«> MiauHadkn »<i «-»druckaller«rtuil u. Ortatual- «uietlliuien »hr mit deutUcker Oiisllen-uackdel.Lrrad Nackr. > .ulttlliu, Nacktrüaiicke Lz>uor,r- anivsuche bW>r» »iibklllMlck^: «„«»rückt uiiverLuiit, ^ nickt au! r«I»aramm.»dreN«: Nachricht«« »ri«de» Segröodet 1856. Iu«I»vvlL Uotlletvr»nl«r» Sr. ^lajostLt äe, LSrüxs von Sneksen. 8«I»oIroI»«tvii, LL»k»v», Vvssvrt». Linrolvsrkauk ^Itmarlct 2. Hauvt-Geschäftsstelle: viarirnstr. 38. Flnresgen'tanf. Lmiabme von SI»Ill » dIaungen dir »achmittauS s Ubr. Sonn- und Keiertaa« nur Martcnllrabe ss von N bi» '/iNIbr Die l slialliok Grnnd- »eile lca » Tilden» so Pf« . Au- lündiauu-c» aut der PrivalieUe Zeile W Pl- : die rivaitiae Zeile als ..E«n aeiandt" oder aul Terlicilc so Pia. In Nuinnicrn nach Sonn und Zcicr lauen I- de». Sivaliiae Arnndjeilcn so. ->v bez so und so Via nach de- «anderem Daris. AuSwärnge Anl. träae nur oeac» Lorauobeealiluua. Beleobiätler werde» mit :oPiu bereälnet. Serulvrechauichlutzl «MI I Nr. u und Nr. 20V«. ^ I*Ivtl««aor -Mira - Teppich.labrjlt W . L^»al« SvUlott, Mar ^rt»»»-IL»a»aix«ra-MabrIlLi»tv. » mete »aickvoea »«ckl»!!»«»». - mit i I»>e. Lraiirlco Miknr 8Lr8apLiilI dS8tsodmoc1ck>n«!s8 nnä vir1l8»m8w» ^rkutonuittvl rar ilss - Nlut«8 unä <!or LLttv. k'Ikurckv L VokitLnätoilo: l'r. LrLutvraufiir. 150, Lsr^upariU 2V. /^lovvmn 10, I'omoranron 10. -iviuvarkt 8. ?vrl0Lll0llt« Lusstslllllls vc»n IMt-Ilil»IsUilllgl>i> II. LillllM-klili'ielllililglil!: in Lila» > üLrtoa unn ^«-»iL^on. — 2mu Ilosuoliv iLllot am A l Kittel» «öbellsbrlk. -Iar«eIiaIIaL> » Sr- » LN»I»«rM I. A MI »Its» nnS 1>ai»k«». IKH K LiiivkvrdosLvr-LrLLS nii«»7-'-'-''-'s,7ios->r r>rslesi<-os,sr 6o- lUliobaltsr kür Lrrvaobsono uuä Xinäor, gtoiedroitifr mit als Ilooontrlt^sr s bslllltrsn, swpüoblt Llarl VoiiSsvluivIl» V LtLblissomoilt 8tl'UV88ll'S888 ll Zur Romfahrt des Kaisers. Da verflossene Sonntag, an dem die Trinksprüche zwilchen den beiden befreundeten und Verbündeten Monarchei. in Rom gewechselt wurden und der zugleich die Begegnung Kaiser Wil helm- H. mit Papst Leo XIU. brachte, stellt den Gipfelpunkt der Festlichkeiten dar, welche die italienische Hauptstadt zu Ehren Ihre- kaiserlichen Gaste- veranstaltet hat. Bergleicht man die un geschminkt freudige Aufnahme, die Kaiser Wilhelm in Nom bereitet worden ist und in die sich überall freiwillige Züge echter HerzenS- wärme über da- höfische Programm hinaus mischten, mit der durchaus kühlen und vielfach sogar gezwungenen Art, wie König Eduard Vll. von England begrüßt wurde, so ist eS ganz zweifellos, daß die B'lenz schlechtweg zu gunsten Deutschlands aussällt. Bom deut schen realpolitischen Standpunkte au- wäre eS indessen gleichwohl verkehrt, wenn man sich hier zu Lande durch den enthusiastischen Empfang unsere- Kaisers durch die römische Bevölkerung verleiten lassen wollte, daraus voreilige und in den Tatsachen nicht begrün dete Schlüsse aus das polltlich-wirtichaftliche Verhältnis der beiden Land« zu ziehen. Die politische Vernunft gebietet vielmehr, daß ma» zwischen den persönlichen Beziehungen der beiden Herrscher imd den realen Interessen ihrer Lünder einen Unterschied macht. Gewiß läßt die Verbindung, die zwischen den Höfen von Berlin »nd Nom besteht, nichts zu wünschen übrig. Unbestritten ist auch der persönliche Erfolg, den Kaller Wilhelm bei dieser Romfahrt abermals davongrtragen hat. Unler Kaiser besitzt eben eine un übertroffene Meisterschaft in der Kunst, durch bezaubernde leut selige LleVenSwürdigkeit. die mit feinem Takte überraschende Auf merksamkeiten bei passender Gelegenheit zu improvisieren weiß, die Herzen gewissermaßen im Fluge zu erobern. Es sei ln vieler Be ziehung nur an die vielbemerkte Episode bei dem Besuche des Grabes König HumbertS erinnert, wo der Kaiser auS dem für den toten König bestimmten Kranze zwei Blumen brach and die eine einem hervorragenden Mitglied« des italienischen Gefolges, die andere einem der wachhabenden Veteranen zum Geschenk machte. Durch solche ungezwungene Aiiimerlsamkeiteir entwaffnet der Kaller selbst leine Gegner. Kein Wunder also, daß die italienische Be völkerung, die ja die shmpathlsche Erscheinung unseres Kaisers noch von früheren Besuchen her kn freundlicher Erinnerung behalten hat, auch dieses Mal von dem Zauber der persönlichen Liebenswürdig keit ihres kaiserlichen GasteS hingerissen gewesen ist und diesen Empfindungen mit echt südlicher Lebhaftigkeit Ausdruck ver liehen hat. Aus einem anderen Blatte als da. wo der Austausch gegen seitiger Höflichkeiten und begeisterte Empfänge verzeichnet zu werden pflegen, stehen indessen die realen Interessen der Länder und gerade tn diesem Punkte ist eS ratsam, daß wir in Deutsch land unS erinnern, inwieweit je länger desto mehr auch auf unser Verhältnis zu Italien das Dichterwort paßt: .Leicht bei einander wohnen die Gedanken, — Doch hart im Raume stoßen sich die Sachen.' In der internationale» Politik der beiden Länder sind Gewichte und Gegengewichte tätig, die sich nicht im Handumdrehen durch Augenblicksstimmungen, durch momentane liebenswürdige Erregungen der Volksseele ausschalten und neu tralisieren lassen. Man wird allerdings bei uns aus den jetzigen römischen Kundgebungen auch den unverkennbaren Eindruck mit entnehmen, daß die denkenden, weitsichtigen Elemente des italie nischen Volke- und seiner Regierung noch heute lehr wohl zu schätzen wissen, was Italien an dem Dreibunde und der durch ihn begründeten engeren Verbindung mit Deutschland Gutes be sitzt. Auf der anderen Seite aber hieße cs geradezu mit Gewalt die Augen vor einer offenkundigen Tatsache verschließen, wenn man bei uns überseben wollte, daß die franzosenfreundliche Be wegung in Italien rasche, stetige Fortschritte macht und bereits die Mehrheit der Bevölkerung mit sich gerissen hat. Das aus gesprochene Ziel dieser Richtung aber, die von dem französischen Minister des Aeußern, Herrn DelcassS, protegiert wird und in der französisch-"- Botschaft in Rom über eine rührige, agitatorische Zentrale verfügt, ist die LoSlösung Italiens vom Dreibunde. Die hierauf gerichteten Bemühungen haben bereits so viel praktischen Erfolg gehabt, daß die letzte Erneuerung des Dreibundes, wie selbst der Reichskanzler Aras Bülow im Reichstage unumwunden zugab, nur unter Schwierigkeiten zu erlangen gewesen ist. Die Italiener erhoffen von einem Anschlüsse an Frankreich die Er füllung allerlei hochfliegender Pläne, vor allem die Angliederung von Tripolis und Albanien an den italienischen Nationalstaat und drS weiteren eine allgemeine Stärkung der internationalen Machtstellung des Reiche- bei gleichzeitig verminderten Rüstungen. Natürlich sind da- eitle Träume, denen bittere Enttäuschung auf dem Fuße folgen müßte. Indessen vorläufig glaubt man dort zu Lande nun einmal an die Illusion von den „vereinigten lateinischen Nationen" und an die „Uneigennützigkeit" Frankreichs zu Gunsten Italien» innerhalb einer solchen Koalition. Diese Hinneigung zu der französischen „Schwesternation" hat bereits solchen Umfang angenommen und findet in der italienischen Presse ein« so scharfe, vielfach au-gesprochen deutschfeindliche Vertretung, daß derjenige deutsche Beobachter, der nicht durchaus Schön- särberei treiben will, nicht umhin kann, festzustellen, daß die persönliche Umjubelung unseres Kaiser» durch die römisch« Be völkerung und die sympathischen Aeußerungen der Presse die eigent liche politische Grundstimmung des italienischen Volkes nicht ge treu wiedcrspiegcln. Man wird abwarten müssen, in welchen Aus brüchen erst sich der allgemeine, leicht entflammte Enthusiasmus der Italiener gefällt, wenn Präsident Loubet ihre Gastfreund schaft in Anspruch nimmt. Dazu kommt dann auch noch als erklärter Widerpart Deutsch, lands die von dem ehemaligen Staatsminister Lnzzotti geführte italienische Frechnn^-lkpartei, vor deren Kulffsenspiel übrigens Graf Bülow gerade jetzt aus der Hut sein muß, damit von italienischer Seite uichi m der Frage der Erneuerung der Handels verträge eine Überrumpelung ausgeführt und die augenblickliche Freudenstimmung zu einer wirtschaftlichen Schädigung Deutsch lands benützt werden kann. Man muß dabei unwillkürlich an das warnende Beispiel des Caprivischen Handelsvertrages mit Rußland denken, von dem die russischen Unterhändler hinterher erklärten, sie seien mit einem ganzen Sacke voll Zugeständnissen nach Berlin gekommen, hätten diesen aber infolge der unerwarte ten Nachgiebigkeit der deutschen Unterhändler unerösfnet wieder mit nach Petersburg ncbmen können. Von besonderem Interesse für die protestantische Mehrheit des Deutschen Reiches ist die vatikanisch« Episode bei der dies maligen Romfahrt des Kaisers. Selbstverständlich muß jeder ver nünftig denkende Evangelische es nur billigen, wenn der Kaiser, der im übrigen getreu seinem evangelischen Bekenntnisse anhängt, bestrebt ist, auch mit Rücksicht aus seine katholischen Untertanen gute Beziehungen zum heiligen Stuhle zu Pflegen. Der Papst soll denn auch über diesen dritten Besuch Kaiser Wilhelms außerordent lich erfreut gewesen sein und noch lange vom Fenster aus in tiefem Sinnen dem davonrollenden Wagen desKaisers nachgeschcnhaben. Eine andere Frage ist es indessen, ob nicht der vom Kaiser erstrebte bcifallswürdige Zweck auch bei etwas größerer Zurückhaltung von deutscher Seite erreicht werden könnte. Eine derartige Höhe des Entgegenkommens gegen spezifisch-ultramontane Wunsche zum Beispiel, wie sie der Reichskanzler Gras Bülow in der Iesuiten- frage erklommen hat, kann nimmermehr dazu dienen, in dem Ultramontanismus das notwendige Gefühl wach zu halten, daß es für ihn in der deutschen Vormacht des Protestantismus feste Grenzen seiner Macht gibt, die er keinesfalls überschreiten darf, daß auf dem Boden Luthers die vatikanischen Bäume nicht in den Himmel wachsen können. Auch die in konfessioneller Be ziehung doch gewiß ungemein gemäßigten „Verl. N. N." erblicken in manchen Vorgängen anläßlich des Besuches des Kaisers im Vatikan ein gewisses Zuviel. Das genannte Blatt meint u. a.: „Wer Sinn für die Ironie des Zufalls hat, könnte ein pikantes Moment darin sehen, daß in der vatikanischen Gesandtschaft der Kaiser auf den Grasen Bülow, der seinen Geburtstag feierte, einen TrinkjpruH ausgebracht hat. Wir wollen aber daraus keine ominösen Schlüsse ziehen. Der protestantischen deutschen Bevölkerung ist es jedenfalls nach so mannigfachen Beweisen des Entgegenkommens der leitenden deutschen Stellen gegen den Ultra- montanismus nicht zu verdenken, wenn sie nun ihrerseits auch gern einmal von mtramüntaner Nachgiebigkeit etwas hören möchte. Davon ist aber nichts zu spüren. Im Gegenteil! Gerade in der deutschen Hochburg des Protestantismus, im Königreich Sachsen, hat erst dieser Tage der Kultusminister, Herr von Sevdewitz, sich zu der Erklärung genötigt gesehen, daß Ge fahren für den bisher bewahrten konfessionellen Frieden des Landes beständen, und im Anschlüsse daran richtete der Minister bei der Einweihung eines katholischen Lehrerseminars in nicht miß- zuverstehcnder Weise an die Vertreter aller Bekenntnisse die Mahnung, mit der Treue gegen die eigene Konfession die Achtung vor der fremden zu verbinden. Solange diese Maknung aus seiten des Ultramontanismus absolut keine Gegenliebe findet, ondern die herrschende krasse Unduldsamkeit weiter zur Nicht- chnur genommen wird, muß auch der Protestantismus in schärf- ter Abwehrstellung gegenüber der ultramontanen Begehrlichkeit verharren. Neueste Dralitirieldunaeri vom 5. Mai. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Kaiser wird Donnerstag abend, von Italien kommend, in Doiiaueschingen zu einem mehr tägigen Jagdbesuche des Fürsten zu Füritmberg cintresfen. Von dort reist er am 10. oder 11. nach Karlsruhe zu einem kurzen Besuch bei den Großhcrzoglich Badischen Herrschaften weiter. Von Karlsruhe begibt er sich an demselben Tage nach Straßburg, wo er mit der Kaiserin und den jüngsten Kindern zusammentrifft. Der Aufenthalt in Straßbura, einschließlich eines Ausflugs der kaiserlichen Familie noch der Hohkönigsbura, wird etwa drei Tage währen. Am Donnerstag, den 14. d. M.. früh erfolgt die Abrc»e nach Äitsch zur Besichtigung des neuen Schießplatzes daselbst. Von dort wird die Wciterfahrt nach Metz angetretcn, wo am 14. d. M. die Einweihung des neuen Ehristusportals vollzogen wird. Am Anschluß an den Metzer Aufenthalt beabsichtigt oic kaiserliche Familie, mehrere Tage auf Schloß Urville zu verweilen. Die „Nat.-Ztg." schreibt: Nach einer Mitteilung der „Augsburger Abendzeitung'^ soll der Kaiser auf seiner Rückreise von Nom inkognito in München eintreffen und mehrere Stunden ver weilen. Diese Mitteilung ist ebenso unzutreffend wie die abge schmackte Meldung über die angeblichen Ursachen, aus denen der Kaiser auf der Reise nach Rom München nicht berührt hat. Die Gotthard -Route bot sich ihm als der bequemste Weg dar, sodaß für phantastische Kombinationen auch nicht die geringste Veran lassung vorlag. — Während ein Breslauer Blatt den Rücktritt des Erbprinzen von Sachsen-Meiningen als kom mandierender General des 6. Armeekorps mst dem Erlaß gegen Soldatenschindereien in Verbindung bringt, erfolgt der Rücktritt, "' ' Wunsch hegt, u leben. , ,er Kom- mandeur des 16. Armeekorps, Graf Haeieler, sowie General v. Goßler aus der Stellung als Kriegsminister zurücktreten. — Die „Köln. VolkSztg." schreibt in einer Besprechung der Aeuße- rung der gegnerischen Presse über die Stellungnahme des Zen- trums zum Jesuit enge setz: Wie da» Zentrum über bas Versprechen des Reichskanzlers denke, werde sich zu gegebener Zeit zeigen. So oiel könne schon heute verraten werden, daß man mit der Vermutung, die Lenker des Zentrums glaubten nicht mehr an eine Einlösung des Versprechens des Grafen Bülow sich auf der rechten Fährte befinde. — Die Vollendung deS großen Moltkc-Denkmals am Köniosplak zu Berlin ist letzt bis zum 1. Mai 1904 hinausgcschobcn worden. — Ter Rechtsanwalt Dr. Nagel aus Leipzig wurde in der Leipziger Straße durch einen vom Sch-'tzdach herabfallcnden Meißel am Kopse Berlin. sPriv.-Teh) Dem „Reichs-Anz." zufolge wird der Kolonialrat auf den 18. Mai cinberusen. Berlin. lPriv.-Tcl.j Aus dem Ruhrgcbict wird gemeldet, daß etwa 20 000 Bergleute von der W » rm k ra n kh ei t ergriffen ind. Da die Erkrankten fast ausschließlich Umertagsarbeiter ind, so handelt es sich um die Erkrankung von fast 15 Prozent per eigentlichen Bergleute. Freiberg sSachsenb Professor Biermer-Gießen lehnte die ihm nach dem Verzicht Lusenskys angebotene Reichstaas- kandidatur für den 9. sächsischen Rcichstagswahlkreis ab. Magdeburg. Nachdem der große in Dresden erbaute Dampfer der österreichischen Nordwcst-Tamvflchifs-Gcsellichast „Ka iser W ilb ei m 11.', der im Monat Avril seine Probe- sahltcn machte, die Fahrt nach Hamburg unternommen hatte, ist er heute mit einer Schlepplast von 14 Schissen, die 121 000 Zentner Ladung enthalten, von Hamburg ans hier eingetrofsen. Er hat die Reise in normaler Zeitdauer zurückgAegt. Der Dampfer hat sich in jeder Richtung bewährt. Halle (Saales. (Priv.-Tel.s Die Merseburger Regierung verhinderte den Verlaus eines städtischen Gebäudes an den Konsum- verein zur Errichtung eines Zentrallagcrs und einer Ver- einsbäckerei, weil solche Unternehmen die Kleinhändler und Bäcker zu Grunde richten würden, wozu die Städte nicht Helten dürften, da sie ein Interesse an der Erhaltung des gewerblichen Mittel standes hätten. .Hannover. (Priv.-Tel.s Der Zahlmeister-Aspirant Scholz vom Füsilier-Negiment Nr. 73 erschoß sich mit einem Militärdicnstgcwehr. Dortmund. (Priv.-Tel.s Im Gefängnis tötete sich der Obcrmonteur Terscheidt. Er war Kassierer des Monteur- Vereins und vor einigen Tagen wegen Unterschlagung von 5000 Mark Vcreinsgeldern verhaftet worden. Wien. (Priv.-Tcl.) Gräfin Lonyay behauptet, daß die Ehe ihrer Eltern auf . Grund von Gütergemeinschaft geschlossen worden sei, und beansprucht deshalb von dem gemeinsamen elter lichen Vermögen im Betrage von 100 Millionen Francs ein Drittel der aus die Mutter entfallenden Hälfte, also l7 Millionen Francs. König Leopold bestreitet das Vorhandensein einer Güter gemeinschaft und gibt an, seine Ehe mit der österreichischen Erz herzogin sei in Wien nach österreichischem Hausrecht aus Grund der Bestimmung der Gütertrennung geschlossen worden. Prinz Philipp von Koburg hat sich, der „N. Fr. Pr." zufolge, noch nicht entschieden, ob er sich den Forderungen der Gräfin Lonyay namens seiner Gemahlin Luise anschließen werde. Wien. (Brill.-Tel.> Der „Neuen Freien Presse" wird aus Saloniki gemeldet: Nachträglich ist unter dem Gebäude der Otto- manischen Bank eine große Mine entdeckt worden, die bestimmt war, die Bank, das türfische Poslgcbäudc und das ganze Europäcrviertel in die Luft zu sprengen. Von einem Flcifcbcr- laden gegenüber der Bank führt ein unterirdischer Gang unter bar Bankgcbäude und von dort weiter unter die Hauser des Europäer- Viertels. Unter der Bank fand man eine große Menge Dynamit,- eine elektrische Batterie usw. Bei der Explosion der große» Sprengbombe in der Bank stürzte eine Mauer des Bankgcbäudes ein. Durch die Erschütterung wurde die unterirdische Leitung zer stört und so die Explosion der Mine verhindert. * Kcmvten. Der „Allgäuer Zeitung" wird ans Lindau gemeldet: Bei der Entbindung der Prinzcsstn Luise leistete Hofrat Dr. Bcver Hilfe. Im Lause de? gestrigen Nachmittags wurde noch der Speiinlarzt Dr. Sautcr hinzngezogc». Die Ent bindung verlief verhältnismäßig aufs günstigste. Dienstag vor mittag «schien der Abgesandte des sächsischen Hofes Gehcimrat Dr. Leopold in der Billa Toskana. Abends 6 Uhr wmdc daselbst die Taufe der neugeborenen Prinzessin durch de» Dekan Anbelc unter Assistenz eines Stadtkaplans vollzogen, wobei der Täufling die Namen Anna Monika Sofia «hielt. Ter erste Name wurde ihm »ach ihr« Patin, der Fürstin Anna Hohcnlohc-Barten- stein, deren Stelle die Großherzogin von Toskana vertrat, gegeben. Dem Tausakte wohnten Gehcimrat Dr. Leopold, Hosrat Tr. Bever, Dr. Saut«, die Großherzogin und die Dienerschaft bei. Salzburg. (Priv.-Tel.) In den der Prinzessin Luise nahestehenden Kreisen hegt man die bestimmte Hoffnung, daß die neugeborene Prinzessin bis auf weiteres werde der Mutter belassen werden. Man rechnet hierbei auf den Einfluß des Kron prinzen. Anders würde es stehen, wenn Prinzessin Luise von einem Prinzen entbunden worden wäre, dann wäre die Trennung vom Kinde unvermeidlich gewesen: so hält man cs für möglich, daß von Dresden aus überhaupt kein Anspruch auf das Kind erhoben und dieses ganz bei der Mutter bleiben werde. Budapest. Dem „Magyar Orszag" zufolge sind in Cüd- ungarn mehrere Hundert Eisenbahnwaggons für eventuelle Truppentransporte nach dem Balkan bcrcitgestellt. Paris. Die Königin von Portugal ist heute vor mittag hier cingetrosfen: ferner ist Fürst Ferdinand von Bulgarien mit seinen Kindern und seiner Mutter, Prinzessin Elementine, angelangt. Paris. Präsident Loubet sandle folgendes Telegramm an den König Eduard in Portsmouth: „Ich bin hocherfreut über den guten Eindruck, den Etv. Majestät von dem Ansenthalte in Frankreich gewonnen haben. Ich danke kür die wohlwollende Gesinnung, die Ew. Maiestät dem französische» Volke und der srcinzösisckwn Regierung gegenüber zu bekunden die Güte hatten, gez. Loubet." Paris. Präsident Loubet nnteneichnkte heute im Minister- rat die Ernennnna IonnartS zum Gouverneur von Algier Der Direktor der Dcvositcnkasse Delatour ist zum Vertretet Frankreichs in der ständigen Zuckerkominission ernannt worden. Paris. (Priv.-Tel.s Nach dem „Soleil" äußerte CombcS gegenüber einem Senator: Tie Beziehungen zwischen Kirche und Staat sind derart gespannt, daß es nicht länger so gehen kann. Tie Trennung von Kirche und Staat ist unvermeidlich. sß-x? k- -Z. kk.-5k-