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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030506019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903050601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903050601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-06
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1903
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find im Laufe der Zelt durch ihre vorzügliche LeistnngSsähigkeit ' ' bW- " ^ mehr und mehr verbessert worden, so daß sie mit Utecht den 'Namen „Üatversal" verdienen, wie auch Tauiende von Anerkennungs schreiben die» beweisen. Bei der fahrbaren Art wird das eine Ende de» Schlauches an da» Standrodr angeichraubk und ein Wagen zu der Stelle hingesahrcn. wo gesprltzt werde» soll. Auch kann der Gchiauchwagen mit einem Raiensprenger versehen werden, der so angeserligt ist. daß durch Richten des drehbaren ArnieS weite Flächen sowohl, wie kleine Enlsernungen init dem feinsten Staubregen berieselt werden können. Die von der Firma gcsiihrte» Aontineittal-Hochdrukkichläuchr. welche aus beslgceignrtster Äunimi- Qualtlär gefertigt sind, dem höchsten Wasscrdrurk widerstehen und für welche der genannten Firma der Alleinverkauf für DreSdei überwiesen wurde, habe» sich schon seit langen Jahren aus dm Vorzüglichste bewährt. — Auch in diesem Frühjahre wird an einem noch zu bestimmen den Sonntage in Cossebaude wiederum ein WaldgoiteS dienst im Parke des Verschönerungsvereins von Herrn Pastor Wendler abgehalten werden. — Am 12. Mai hält der Jreiberger Brauer- und Mälzer-Verein seine 62. Hauptversammlung in seiner Grün- dungSstadt Freibera ab. Das Fcktlokal befindet sich im „Holet zum Schwarzen Rost", welches der Bürgerlichen Brauhnus- Aktien-Gese"' ^ Jcsllichkeitei — Die Palmengacten-Katastrophe, die im vorver gangenen Winter in Leipzig durch Herabsallcn eines Stnckteiles während eine» Abendkonzertes herbeigesührt wurde, ivobei ein junges Mädchen au- Stettin den Tod fand, wird nun ihr gericht liches Nachspiel haben. Am 26. Mai werden sich vor dem Land gericht zu verantworten haben der Aichitekt Gustav Kiel; in Magdeburg, der Stukkateur Karl Kienhöser und der Bailgetthästs- inhader Otto Hennig. beide in Leipzig. Tie Anklage sticht sich aus die Strasgeleb-Paragraphen 222. Absatz 2: Ansternchtinssting einer Berufspflicht, 230, Absatz 2: Fahllässige Koipeiverletziing und 8 330: Zuwiderhandlung gegen die anerkannten Regeln der Baukunst. — Am 8. und 4. Juni hält der Kantoren- und Orga- nrsten verein der , Krcishauptmannschast Zwickau die 33. Jahresversammlung in Schwarzenberg ab. — Nahe bei Wendisch-Luppa erschlug bei einem vorgestern gegen Abend ausgetretenen Gewitter der Blitz die ans dem Felde ihres Vaters beschäftigte 16jährige Tochter des Sattler- meisterS Schmidt. — In Neundorf bei Bernjtadt ist >n der Nacht zum Montag das Gebäude des Maschinenfabrikcintcn Stöcker, in wel chem sich Kontor und Werkstatt befanden, nicdergcbraniit. Auch die^Geschästsbücher sind mit verbrannt. König!. Sächsische Militäroercin zu Ober arbeite ihn die demokratische Partei aus. sich zu rechtfertigen, ssensch ' ' - — Der „ und Mittelebersdach beging am Sonntag sein 25jähriaes Bestehen. Vorsteher und Stellvertreter, die bei!» dicsesAmt teil Be stehen des Vereins bekleiden, erhielten vom Bandcspräsidium je ein Ehrendiplom. — Da» Schadenfeuer, welches am vorigen Sonnabend das Bauerngut der'Frau verw. Otto in Ebersbach völlig cin- äscherte, ist von dem Ikstährige» Pferdejungen deS Gute«, welcher schon zweimal in der Strafanstalt Sackjeiihnrg uiuergcbracht ivnr. vorsätzlich veranlaßt worden. Zum Arbeiten halte der jugend liche Tunichtgut keine Lust, und so packle er am Sonnabend seine Sachen zusammen und zündete die Scheune an. uni aus dem Dienst zu kommen. Der lUgcndliche Brandstifter ist verhaftet. — In der Kirche zu Neugersdorf soll von der Firma Gebrüder Körting eine Heizanlage geschaffen werden. Zu diesem Zwecke hat Herr Kommerzienrat Julius Hossmann bereits im vorigen Jahre 10000 Mk. gespendet — Landgericht. Wegen Gefährdung des Strasjenbahn- betriebes baden sich zu verantworten der Kutscher Paul Eduard Wolf und der Strabenbahnwagciiiührer Karl Max Schmidt. Am 22- Januar fuhr W. mit einem Kohlenwagen aus einem Löblaucr Hofgrundstück heraus, ohne einen Warner vvrauszuichickcii. In demiclben Augenblicke kam in ungeminderlcr Schnelligkeit ein von Sch. geleiteter Straßenbahnwagen heran und beide Wagen stießen zulammen. Wolf hat 10, Sch. 6' Mk. Strafe zu zahlen. - Wegen Betrugs und einfachen VanlervttS sicht der voimalige Mövelfabrikant Karl August Klemm ans Wilsdruff nnter Antlagc. Der Beschuldigte betrieb bis zum Jahre lMI i» Wilsdiusf ein eigenes Geschäft unv übergab einem Lieferanten ein Gesälttgketts- Akzevt über 1200 Mk. als angeblich guten Kttiidcnwechiel in Zahlung. Außerdem wurde beim Ausbruch des Konliirscs über oaS Vermögen Klemms sestgestellt. daß dessen Geschäftsbücher mangelhaft geführt waren. Bezüglich des dem Angcllagic» zur Last gelegten Betrugs erkennt das Gericht aus Freisvrechiing, stellt dagegen fest, daß Kl. als ein Schuldner, welcher seine Zahlungen eingestellt hatte. Verinögensstücke. nämlich zwei Wechsel über 260 bezw. 830 Mk., an seine Mutter abgetreten, also beseitigt habe. ES liegen deshalb die Verdachtsgründe deS bcliügeritchen Ban krotts Vor. Die 4. Strafkammer erklärt sich demnach als unzu ständig und verweist die Strafsache an das Schwnigericbt. — Gegen den Kaufmann August Wilhelm Florian Kiobitzsch ist An klage wegen Zubälterei erhoben worden. Das Gericht fällt icdoch nach geheimer Beweisaufnahme ein Ireiiprecbciidcs Urteil. - Ter Oberkellner Ernst Robert Schcinpflng von hier legte Berufung ei» gram zwei Urteile des biesrgcn Schvssciigcrichts vom 3. Dezember >902 und 3. Januar 1903. Durch das Erkenntnis der Vounstanz ist er wegen Beamtenbcleidigung und Verübung groben Unirigs zu insgesamt 3 Monaten 2 Wochen Gejäiignis verurteilt worden. Da er selbst zur Beruftingsvcrhandlnng nicht erschien, blich sein Rechtsmittel schon deshalb erfolglos. rageSgeschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser hat seine Neiscanordnungcn geändert. Er reist am 11. Mai. statt von Donaueschingcn nach Straßburg, zunächst nach Karlsruhe zu einem dreistündigen Be such« des großherzoglichcn Paares, dann nach Straßburg. Der KaiierbeiuehinHaile a. S. gelegentlich der dies jährigen Kaiiermanöver ist durch das Oberhosrnarichnllamt nach folgendem Programm geregelt worden Während der Karscc am Sonntag, den 6. September, vvimittngS civem Feldgottesoieiitle unweit Merseburg beiwohnt, begibt sich die Kastenn vom Schlosse in Merseburg direkt nach Halle zur Eimvcihnngsreier der dor tigen Pauluskirche. Nach Beendigung des Feldgottesdicnttes ge denkt der Kaiser gleichfalls in Halle etnzntrcnen. wo der Monnrch in Begleitung der Kaiserin das Kalter Wilbclm-Denlmai besichtigen wird. Der Enthüllung dieses Denkmals mußte das kaiserliche Paar bekanntlich wegen des Ablebens der Kaiserin Friedrich fernbleiben. Bei Gelegenheit der Anwesenheit des Kallers i» Halle wird ihm am Rathausportale ein Ehrenlrunk der Stadt angeboten werden. Erbprinz Bernhard von Sachsen-Meiningen, dessen bevorstehender Rücktritt von der Stellung als kom mandierender General des 6. Armeekorps lBreslauj in letzter Zeit mehrfach gemeldet worden, ist bei einem Alter von 52 Jahren der dem Patent nach Drittälteste in der Reihe der koinniandicrcndcn Generäle und steht über acht Jahre an der Spitze des Korps. Er ist seit dem 18. Februar 1878 mit Prinzessin Charlotte von Preußen, der Schwester Kaiser Wilhelms, vermählt, mit welcher er in diesem Jahre das Fest der silbernen Hochzeit gefeiert hat. Der frühere Obcrprcistdent von Posen, v. Bitter, hat eine AussichtsratSstelle der gräflich Hcnckel-Donncrsmarckschcn Hütten werke mit einem Jahreseinkommen von über 20000 Mk. und dem Wohnsitze in Berlin angenommen. Die Abreite des preußiichen Finauzministcrs Freiherr,! v. Rbeinbaben nach den Vereinigten Staaten von Nord amerika erfolgt am 8. Mai in Begleitung eines ihm befrenn- Bergischen. ielfen veröffentlichen ebenfalls , . ieser atmet durchweg den Geist des Gc- somtwelsentums. Jedenfalls steht in dem Wahlaufrus nichts von dem. was der eine Kandidat, Notar v. Damm, den auch andere Parteien unterstützen, wiederholt öffentlich versicherte, daß näm lich die braunschweigischen Wellen mit den hannovcranischen nichts zu tun hätten und nur eine friedliche Lösung der braunschweigischen Frage unter Anerkennung deS 1866 in Deutschland geschossenen Zustandes ^erbeisühren wollten. Eine Wahlbestechungsaffäre macht in Mülhausen im Elsaß viel von sich reden. Von sozialdemokratischer Seite wurde dem demokratischen Kandidaten für die Wahl zum Landcs- ,allach stellte alle Mitwijsenschast in Abrede und erklärte, daß sein Bureauvorsleher und Privatsekretär Bloch, der seit mehr als 15 Jahren seine Privatangelegenheiten besorge, zu diesem Zwecke eine besiiminte Geldsumme zur Verfügung habe. In diesem Falle bade er sein Vertrauen mißbraucht, weshalb er ihn sofort entlassen habe. Die demokratische Partei war aber der Ansicht, daß Fadri- kant Wallach unbedingt die moralische Verantwortung an dem Wahlskandal trage, weslmlb sie ihn veranlahte, seinen Austritt aus der Partei und der deinokr-"sichen Gememdcratsfraktion zu er klären und ihn, wie die „Straßb. Post" meidet, in den Blättern ösfcntlicht auifordert, sein Mandat als Gemeinderalsinitalicd inederzutegen, damit auch nicht der geringste Schatten der T nähme an dieser» unsauberen Handel auf die Partei falle. Ans den Berliner Kreissynoden. die demiiächst zusanimentreten sollen Beschlüsse gegen den Jesuitenorden veranlaßt werde» Die Geiiicindelirchciiräte der Nikolai- und Mariengemeiiide in Berlin beschlossen, die Petition gegen die Aushebung des 8 2 des Jesnitengeictzes zum Unterschreiben anslegen z» lassen Dieser Beschluß winde, was der Kundgelmiig einen offiziellen Charakter verleiht, von der Kanzel verkündet. Die Vollstreckung der wegen Ungebühr vor Gericht über den amerikanischen Konsul Langer in Solingen verhängten Haslslrafe wurde aufgehoben, nachdem, wie erwähnt, das Land gericht in Elberfeld sestgestellt halte, das; die Vollstreckung der Strafe nach 8 3 der dculsch-amerilanischen Äönsularkonvcntion unzulässig ist. Konsul Langer will sich jetzt bejchwcrdeführcnd an kw den preußischen Justizmimster persönlich wenden und Genug- tung beantragen. Die dcntsch-aincrikanische Konsularkonventwn vom 1l. Dezember 1871 besagt: „Konsularbeainte, welche nicht Angehörige des Landes sind, wo sie beglaubigt sind, sollen im Lande, wo sic ihren Sltz haben, persönliche Immunität von Vcr- Haftung oder Gefaiigennehmung genießen, ausgenommen im Falle von Verbrechen." Danach hülle die wiederholte Ungebühr nur aus diplomatischem Wege ihre Sühne finden können. — Wie die „Belgische Arbciterstimme" berichtet, ist Herr Langer in Raudnitz in Böhmen geboren und vor einer Reihe von Jahren nach Amerika ausgeivandcrt, wo er eine Zeit lang tschechischer Agitator in der tschechische» Kolonie Milder in Nebraska gewesen sein soll. Zum Schluß der Gerichtsverhandlung gegen den wegen Beleidigung Langcrs angellagten Redakteur der „Bolksstimme" Dittmann, der in seinem Blatte über den Stuhl-Wechscl-Krieg berichtet hatte, beantragte der Vertreter der Amtsanwalischaft, Polizeikommissar Henschel, Freisprechung. Das Gericht erkannte dennoch, wie ge meldet, aus 50 Mark Geldstrafe oder 10 Tage Gefängnis. Gegen das Urteil wird Berufung eingelegt werden. Vor der Urteils Verkündung machte der Vorsitzende bekannt, daß das Gericht bc schlossen habe, die Vollstreckung der Haststrafe gegen -Herrn Joseph Jaroslaw Langer vorläufig anszuletzen. Eine Billett- und Lustbarkeitsstener tritt am 9. Mai für die Stadt Hannover in Kraft. Es werden besteuert sie Einttittslatte» zu: r>) Theatervorstellungen, bl dektnmatvriichcn Vorlesungen, Rezitationen und Vorträge» ähnlicher Art, es Kan zerre», cl> Zirkusvorstellungen. es Spezialitäten-, Varwlä-Avr ttcllnugcu. Gesangs- uns dcklciniatorllche» Vorträgen. Schau itelinng von Pertone» und ähnlichen Tarhictiinge», kl MaSlen bälleii. Narrciiaheiidc». Kostümfesten und Kostümbaiaren, xzsPano rama Riiudgcmälden, I>) Wettrennen, Wettfahrt», Wcttrndcrn Billetts sür Theater und Konzerte znm Prelle von weniger all 50 Pfg. sind frei, sür Billetts von 50 Psg. bis 2 Mk. brträgt die Steuer 5 Pfg.. sür teuerere Billetts 10 Pfg. Alle Billetts für Zirkusvorstellungen unterliege» einer Steuer von 10 bezw 5 Pst je nachdem sie teurer oder billiger sind als 2 Mk. Für Svezia läten-Vvrstelluiigen sind drei Stenerstriscn von 10. 15, 20 Pfg rwlgesehcn, je nachdem das 'Billett bis 75 Pfg.. bis 1.50 Mk. oder mehr kostet. Für Maskenbälle wird eine BrUettsteuer von 0.25Mk. und 0,15 Mk, erhöhen, je nachdem das Billett mehr oder weniger als 0,75 Mk. kostet. Für Wetkruder», Wettrennen und Wettfaluen unterliegen die Eintr-ttskalic» im Preise von mehr als 1 Mk. einer Steuer von 10 Psg. Das königliche Hostheater ist von der Steuer bettest. Ferner wird eine Lustharkeitsstener erhoben, die sich sür Tanzluswarkeitc» bis 1l Uhr »achis entsprechend der Gmndslächc des Tanzsaaies erhöht von 1 Mk. bis 10 Mk. und tür Taiizluslbarlcitcn über 11 Uhr hinaus nach der Stundenzahl weiter steigt. Wegen der M a ifeicr sind in Berlin und den Vororten nach den bisherigen Ermittelungen im ganzen 5000 Arbeiter ausgespcrrt worden. Oesterreich. In der Sitzung des Stadtvcrordnetenkolleginms in Olmütz wurde folgende Rcivintion einstimmig angeiioniiiiei,: „Die gesamte Bevölkerung Mäyrens ohne Unterschied der Nation wurde durch die iicncrliche Maßregelung von Seite des I ü r st - erzbischofs Dr. Kohn in heilige Anttegiina und erregtes Erstaunen darüber veiictzt, daß in einem Rcchtsstncite derartige Vorgänge gegen Priester und Laie» möglich sind. Die Vertretung der Stadt, in welcher Dr. Kohn residiert, hat durchaus nicht die Absicht, sich in tirchttche Angelegenheiten einzninischen. Sie hat beliiiinilich mit diesem Kiichcnsiirstcn seit mehrere» Jahren jede Verbindung abgebrochen, sie würde sich aber einer durch nichts zu rechtfertigende» Versäumnis schuldig »rachen, wollte sie nicht in der Richtung Stellung nehmen, in welcher die Bewegung gegen Dr. Kohn von den Tschechen geleitet wurde, wollte sie nicht neuer lich ihre warnende stimme erheben gegen Maßregel» »nd gegen eine Handlungsweise, weiche im allgemeinen Jiilciesse des Staates »nd Volles wohl nicht gebilligt werde» kann. Wir sind derUcber- zeugung, daß wir im Einverständnis mit allen Dciillche» uns be- liiidc». wenn wir erkläre», daß die Dentschcii den Fürsterzbischv Dr. Kohn sür ihr Volk niemais in Aivprnch genommen habe». Dieser hat schon früher deutsche Priester »nierer Stadt geinaßregelt und durch Eiiliührung tschechischer Predigten i» de» Kirchen der Stadt denr Deulichtuin schwere» Schaden zngeiügt. Er hat deut schen Lehramtskandidaten de» Religionsunterricht vorciithctttcn und sie gezwungen, in einer anderen Diözese die Schlnßvrüsungen abziilcgcn. Er hat die definitive Bestellung von Religionslehrern verwergert und die Stndtgemcinde seine Macht sühlen lassen. Die inngsteii Ereignisse sind wieder ei» Beweis der hcmchiüchttgcn Art dickes Mannes und wecken die Beiergnis. daß solche Ereignisse sich neiierüch wiederhoten werde». In dieser Erwägung stellt das Kollegium den Antrag, alle diese geschilderten Umstände dem Unterrichtsministerium und dem päpstlichen 'Nuntius in Wien be kannt zu geben »nd um Abhilfe zu bitten." Ungar». Seit dem 1. Mai befindet sich Ungarn im Ox lax-Zu stände, d. h. die Negierung wirtichastet ohne ein von der Gesetzgebung genehmigtes Nudgetgesetz. 'Nach der ungarischei Praxis lind die Bürger während der Dauer des Lx lox Zustandes nicht verpflichtet, die entfallenden Steuern zu zahlen, sie können die Zahlung der Steuern verweigern. Wer indessen seine Steuern nicht zahlt, muß sic später nachzahlen, und zwar mit Verzugszinsen. Schon im Jahre 1899 war ein solcher Nx Ivx-Zustand eingctreten. Nack dessen Beendigung wurde der Finanzmrnislcr ermächtigt, die fälligen Steuern nachträglich zu erheben, und zwar mit Verzugszinsen, Noch läßt sich nicht ari schen, wie lange der Ox lox-Zustand dauern wird. Die Unob- hängigkeitspcirtei will ihre Obstruktion gegen die Wes »eben. , Bloch, zul Geld zur durch diese» Jetzt bat nun der Burcciuches deS Hauses Wallach, namens «geben. daß er der Heiratsvermittlerin Kirchhosfer das estechuna deS Stadtrats Bissinger gegeben habe. Da Geständnis Fabrikant Wallach kompromittiert war, sortsetzcn, möglichst wenig sachliche Erörterungen zulasscn und möglichst viele namentliche Abstimmungen und Debatten zur Ge schäftsordnung vom Zaune brechen, bis die Regierung mürbe oder der blx iox-Zustand unerträglich geworden sein wird. Kommt die Wchrvorlagc wieder auf die Tagesordnung, so will die Opposition über ihre 66 Znsatzanträge namentlich obstimmcn, die eingcaangcncn 1900 Petitionen vorlcsen lassen und über jede Petition die Debatte eröffnen. Wenn keine Verständigung erzielt wird, dann bleibt kein anderer Ausweg als eine Verschärfung der Geschäftsordnung. Als der Ackerbcmministcr Dr. Daranyi die wirtschaftlick-e» Nachteile der Obstruktion darlcgte und die uner ledigten Vorlagen auüählte, wurde chm von der linken Seite zrrgcriifcn: „Wir bewilligen sie gern." Vorher verlangt aber die Opposition, daß die Regierung kapituliert und die Wchrvorlagc zurückzicht, was naö Frankreich. Ein Lage der Sache iesuch des Königs Et crsclnünt uard VII. in Paris, schreibt der Pariser Berichterstatter der „Voss. Ztg.'. verläuft naturgemäß anders, als der irgend eines anderen europäi schen Herrschers, mit einziger Ausnahme der Könige von Belgien und Griechenland. Der König ist ein alter Pariser; er kennt die Stadt wie ein Eingeborener; besser als ein Eingeborener, der , . gevi nicht aus seinen gewohnten Gleisen hcrauskommt. Ihm hat man keine Sammlungen, Sehenswürdigkeiten und Straßenanvlickc zu eigen. Man kann ihn nur durch amtliche Veranstaltungen ehren, >ei denen nicht das Schauspiel das wesentliche ist, sondern die Bekundung der Abficht, den Gast Frankreichs festlich zu empfangen. bli ' Die Zeit, die sonst Best frei, und König Eduard brau Ausenthaltes viel weniger z» ermüden, als e» andere Monarchen zu tun pflegen. Das ließ ihm seine gu'e Laune und machte ihn empsäirglicher sür die gute Ausnahme, die il»n bereitet wurde, Er und die hiesige Negierung können inrt dieser Ausnahme zmricdcn fein. Sie war nicht überschwänglich, aber besser, als man unter den gegebenen Verhältnissen erwarten durste. Begeisterung empfanden und äußerten allerdings nur die Engländer,^die indes in so großer Zahl zur Stelle waren, daß sie die Sttmmung der ganzen Straßenmenge in ihrer eigenen Gesühlssärbung er scheinen ließen, und man gut beobachten mußte, um zu bemerken, daß der betäubende Jubel in der Rue Royale, ans der Frei treppe der Madeleine, im Faubourg St. Honorö nicht aus Pariser, sonder» ans englischen Gemütern hervorbrach. Das einheimische, echte Publikum war viel ruhiger, aber es war höflich und sym pathisch. Es taute übrigens zusehends von Stunde zu Stunde aus. Freilich, „Es lebe der König!" M rufen, fällt der Panier Straßenmenge auffallend schwer. Duster Schrei geht nur de» wohlgescheitelten sungen Leuten mit der Lilien - Brustnadel glatt von den Lippen, die ihn als Verwahrung gegen die Republik und als Bekenntnis ihrer hartnäckigen Könrgstrcuc ausstoßcn. Tie ungeheure Mehrheit der Pariser, die nicht dem „Bunde der köniasireuen Jugend'' angekört, hat die Gewohnheit verloren, einen König hochleben zu lassen. Sie gibt ihrer ge- steigerten Stimmung durch Hochrufe aus Frankreich, die Republik, Herrn Loubet Ausdruck. Nur die Nationalisten rufen absichts- voll: „Es lebe das Heer!" Ohne politische Bedeutung ist der Besuch nicht. König Eduard hat Gelegenheit gehabt, in seiner Ansprache an die Abordnung der englischen Handelskammer in Paris seine Fncdcnszuvcrsichi, seine warme Gesinnung sür Frank reich, seine feste Neberzengung, daß die beiden Länder „mit Schick- salsnotwendigkeit" cuy einander angewiesen sind, auszudrücken, sein Bestich gibt der Presse beider Länder Anlaß, einander Woric herzlicher Freundschaft zu sagen, und so entstehen Eindrücke, die die Gelegenheit weit überdauern. Es werden Imponderabilien ge schassen, die nicht zu vernachlässigen sind. Man wagt sich nicht zu weit vor. wenn man vernrmmt, daß eine vertraute Annäherung zwischen Frankreich und England nach dem Besuche des Königs weit leichter und wahrscheinlicher geworden ist. als sic vorher war Infolge der Schritte, die mehrere Senatoren, Deputierte nud Genernlräte des Departements Hantes Pyrenees getan haben, ver- iprcich Ministerpräsident EombeS, die Basilika in LourdeS jetzt nicht ichließen ;» lassen, damit die wirtschasllichen Interessen des Bezirkes nicht geichädigt werden. Das Zuchtpolizeigericht in Nantes verurteilte 7Prämo»- stratenser. welche sich geweigert hatten, dein Answeisinigsbefehl Folge zu leiste», zu je 50 Francs Geldbuße. Ten Angcttacste» wurden vor dem Betteten und nach dem Verlassen des Gerichts von einem Teile der Bevölkerung znltimmende Kundgebiingcn da>- gebracht, während andere sie mit Zischen empfingen. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Der Oberst de Eonbertin. der sich weigerte, bei der AuS treib u n g der Knrtciuier mitzuwirlen und um seinen Abschied einkam. telegraphiert an den Pariler „Gaulois", das Wc,ücht. andere Ossiziere des 4. Dragoner-Regiments hätten sei» Beiipiel befolgt, beuche ans einem Irrtum. Er selbst hat. wie man erfährt, die Offiziere, die er nach der Grande Chartrense mit zwei EskndronS ansgeinndt hatte, bei ihrer Rückkehr um sich vcr sammelt, ihre würdevolle Haltung gelobt »nd sie auigcsordert, aus ihrem Posten ansznharren. „Als Ihr Oberst", sagte er. „vertrete ich Sie alle. Meine Abdankung muß genügen. Ich opfere mich der Ehre des Regiments." Es wird ferner gemeldet, daß der Jnfanieiie-Oberst d'Hautcville, dem nach der Weigerung des Oberst de Eonbertin das Kommando des Expeditionskorps Über lingen wurde, sein Bedauern darüber ansdrückte, weil er als Proiestant doppelt gewünscht hätte, den Maßnahmen gegen die Mönche fern zu bleiben. In Nantes war in der Morgenttiche dc§ I. Mai der Leutnant de Lestapies vom 3. Dragoner-Regiment beordert, vor dem Kloster der Präinonstratenscr mit seinem Zuge Aufstellung zu nehmen, während der Polizeikommissar die Türen erbrechen ließ. Aut ein Wort des Kommissars hin erklärte er, dieser habe ihm nichts zu befehlen, und zog mit seinen Leuten u»ter dem Beifall der Menge ab, Schweden. Die Prinzen des schwedisch-norwegischen Königs- hanttS schwebten im Reichstage in größter Gefahr, degradiert zu werden. Abg. Ad. Hedin von der Zweiten Kammer hatte nämlich einen Antrag zu einer Verfassungsänderung cingebracht, der zufolge Prinzen keine militärische Posten bekleide» dürfen. Während der Verhandlung tiicrübcr glänzte die Regierung durch vollständige Abwesenheit. Hedin wies aus Amerika bi», deren Präsidenten »ach der Verfassung die höchste Macht über die Armee »nd die Flotte haben, aber keinem wäre es eingefallen, dies als eine komiiiandierende Stelle aiisznfassen. Auch der König in Bel gien besitzt die gleiche höchste Macht, doch könne sich niemand vor stellen, den König Leopold II. an der Spitze einer Armee zu sehen. Die Geiahr bei Uebergcbnng an militärische Cdefsposten an Prinzen liege, wie Hedin lagt, darin, daß Ansprüche und falsche Vorstellungen über die eigene Wichtigkeit erweckt würden, denen kein wirklicher Wert zu gründe liege. Prinzen als Militärbefehls haber wären nichts weiter als -schein und Humbug. Bei den bekannten Manövern in Schone» 1901 ulw. wären die großen Trupveiimassen. die unter Prlnzendesehl standen, im Ernstfälle gefangen genommen oder aufgeiieben worden. Wenn nichts anderes helfe, müsse ma» die Wahrheit sagen. In Frankreich batten die „Hosycneräle" Sedan vcrlchuldet. Frankreich konnte sich erhole», aber wenn Schweden ei» derartiges Unglück passiert, wäre cs wahrscheinlich nur durch eine enropänche Umwälzung zu retten. Ein anderes Mitglied der Zweite» Kammer, der Historiker Ernst Carbon, fand es sonderbar, daß Schweden seinen Prinzen die Ausübung militärischer Posten verbieten solle, während das demokratische Norwegen rin solches Verbot nicht kenne. Eartsou erinnert an die Reihe glänzender Feldherren, die einst auf dem schwedischen Thron gesessen. Demgegenüber wies jedoch der Abg. Bcrastiöm ans die elende Lage bin, in die Schweden durch die nnglückiclige Kriegführung Karl Xll. kam, und vor kaum 100 Jahren hätte ein König, der in die Fnßstapsen Karl XII. trat, Schweden um den letzten Rest der deutschen Besitzungen gebracht. Bei der Abstimmung wnrde Hedins Antrag mit 123 gegen 90 Stimme» verwonen. Die Erste Kammer hatte ihn abgelehnt, ohne rin Wort darüber zu äußern. England. Das Oberhaus beriet über die Angelegenheit deS Obersten Kinlock, der vom Kommando des 1. Garde- Grenadier-Bataillons enthoben wurde, weil er den Fällen von Roheiten unter den Offizieren des Regiments nicht cntgcgentrat. Im Laufe der Beratung erklärte der Oberbefehlshaber der Armee, Fcldinarschall Roberts, feierlich bei seiner Offizrerschrc, daß keiner der Freunde oder 'Verwandten der von den Gewalttätigkeiten be- trofsencn Offiziere an ihn herangctrelen sei oder ihn in der Sache zu beeinflussen versucht habe. Der Feldmarschall setzte Hinz», er sei fest entschlossen, solche geschmacklose und entwürdigende Ge pflogenheiten obzustellen. Im Unteryause erwiderte aus eine Anfrage über die Lage Im Unterhause erwiderte aus eine Anfrage »der drc Lage in Marokko Unterstaatssekrctär des Aeußern Lord Cranbonic: Nach neueren Nachrichten gärt cs bei den Stämmen im Norden und Süden, und die Umgegend von Tanger soll unruhig sein; doch ind die zuletzt cingetroffcnen Berichte weniger besorgniserregend. Die Regierung hat keine Nachricht, daß die englischen Bewohner von Tetuan gewarnt worden seien, die Stadt zu verlassen, auch nr die in anderen Hafenplätzcn wohnenden Europäer ist an- chcinend keine Gefahr vorhanden. Bei der Verhandlung der irischen Landbill unterstützte John Redmono lJrcj den Gesctzvorschlag, welcher eine noch nicht dagcwcsene gute Gelegen heit b'ete, in Irland den sozialen Frieden herzustellcn. Zwar enthalte die Bill noch schwere Mänflcl, aber er hoffe, die Re- zicrung werde Abänderungsanträge dazu annehmcn. Eoghill kons.1 beantragte die Ablehnung der Bill mit der Begründung, ' und dem ''' ' auferlege. Äesetzentwurf beabsichtige eine jener Hä zu beseitigen, welche in Irland jede politische Bewegung vertchliü!- lncrc, die sonst harmlos sein würde. Eainpbcll-Bannerman flib.j folgen. Man glaubt daher, daß die Dauer des AuSstandes )avon abhänaen wird, ob der AusstandSausschiiß die Zahlungen an die Ausständigen einstellt, weil die Ausständigen die Weisungen des Ausschusses nickt befolge». Ein Telegramm aus Glasgow besagt, die Lage sei dort ge bannter. Die Ausständigen organisierten sich für einen vcr- ängcrien Kamps. In verschiedenen Bezirken wurden Streik komitees gebildet. st Frankreichs , . en gewidmet ist, blieb diesmal Türke,. Gegenüber den irrigen Auslegungen, welche das Er- te sich während seines Pariserl scheinen der österreichisch-ungarischen Krieg-schiff« „ i» Dpes-srsr? Nachrkchterr. 12S. Seite 3. »» Mittwoch, «. Mai 18
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