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Di« vierte Isterreichisch.unga rische Krieg»«»leihe. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Etwa einen Monat »ach dem glan-enden Erfolge unserer vierten Kriegsanleihe wenden sich nunmehr auch die Regie rungen Oesterreichs und Ungarn» mit der vierten österreichischen und ungarische» Kriegsanleihe an den Geldmarkt. Die bisherigen Leistungen der ver bündeten Donaumonarchie in der Ausbringung der für die Durchführung beS Krieges erforderlichen Mittel sehen dt« finanzielle Kraft der Monarchie und die Entschlossenheit, die Opferwtlltgkett und den Gemeinstnn ihrer Bevölkerung in ein Helles Licht. Es sind in Oesterreich-Ungarn bei den drei bisherigen Kriegsanleihen über 18 Milliarden Kronen aufgebracht worden, wovon 8 780 000 000 auf Oesterreich, der Rest auf Ungarn entfallen. Das auf seinen alten Reichtum und seine Stellung als Weltbankier so stolze Krank- reich hat in seiner bisher einzigen Kriegsanleihe nur etwa 11V» Milliarden Franken seiner Kriegs- auSgaben zu konsolidieren vermocht, ist also wett hinter der finanziellen Leistung der HabSburgischen Monarchie zurückgeblieben. Es darf mit Sicherheit erwartet werben, daß auch die vierte österreichische und die vierte ungarische Kriegsanleihe ein glänzendes Ergebnis haben werden. Mit Recht hat kürzlich der österreichische Finanzminister darauf hingewtesen, bah alle Voraussetzungen günstig sind: die militärischen Erfolge an allen Fronten, die wirtschaft liche Lage in Landwirtschaft und Gewerbe. die Steigerung der Einlagen bei Sparkassen und Banken. Seit dem AuS- bruch des Weltkrieges kämpfen unsere Truppen in treuer Waffenbrüderschaft mit denjenigen Oesterreich-Ungarns, teilweise sogar in gemeinsamen Verbänden. In dem uns aufgezwungenen Wirtschaftskampse stehen wir und Oester reich-Ungarn in gemeinsamer Gegenwehr zusammen. Auch auf dem finanziellen Gebiete kämpfen wir Schulter an Schulter. Der Erfolg der neuen Kriegsanleihe der ver bündeten Monarchie wird überall in Deutschland als ein neuer Sieg der gemeinschaftlichen Sache gewertet werden. (W. T. B.) Die lÄetreidevcrsorgnug der Schweiz beginnt angesichts der Frachtenkrisis schwierig zu wer den. Der Berner „Bund" erfährt, dach in London eine Zentrale geschaffen wird zur Vermittlung von Uebersee- rransporten, insbesondere zur Mictung von Schiffen auf Rechnung der Schweiz. Der Getreiüevorrat der Schwei reicht, wie berechnet wird, nur noch aus zwei Monate. Es verlautet, daß mit Numänicn Verhandlungen über Ge treideankäufe angeknüpft sind. Der schweizerische Bnndcs- rat prüft ernstlich auch wieder di« Frage der Ankäufe einiger Handelsdampfer, die unter schweizerischer Flagge fahren sollen, (i>.) Explosion auf einem holländischeu Minensucher. An Bord des holländischen Minenfcgers „Triton" ereignete sich beim Montieren einer Mine eine Explosion, durch die ein Sergeant getötet und ein Korporal verwundet wurden. (W. T. V.) „Die Wahrheit." In diesen Tagen ist im Verlag von Wyß in Bern ein Buch erschienen, das den Titel führt Vsrits" sdie Wahr heit.) Der Verfasser, Joseph Vcrtourieux, ist Franzose und macht den Versuch, seinen Landsleuten die Wahrheit zu sagen, die ihnen von den Regierenden in Frankreich bis aus den heutigen Tag verheinklicht worden ist. Bertourieux sagt wörtlich: „Man will nicht, dast das Volk die Wahrheit erkennt, weil es den Frieden verlangen würde, wenn es sähe, was hinter dem Vorwände der „nationalen Ver teidigung" steckt." Er weist darauf hin, wie man in Frank reich seit langen Fahren die Geschichte gefälscht hat, um Liesen Krieg vorzubereiten, und weist nach, datz Deutsch land an diesem Kriege unschuldig sei, ja, seit dem Jahre 1800 sich fortwährend um die Erhaltung des Friedens be müht habe. Er macht darauf aufmerksam, dast, wenn der Kaiser wirklich so kriegslustig wäre, wie tu Frankreich und England behauptet wird, er während des Burenkrieges oder während des Russisch-Japanischen Krieges ganz sicher keine so ehrliche Neutralität beobachtet haben würde. Von England acht -er Krieg aus. Eduard VII. ist der Hauptanstifter. er hat es als seine Lebensaufgabe betrachtet. Deutschland einzukrctscn. tüachtlos zu machen und damit die lästige Konkurrenz loszuweröen. Ein gefügiges un brauchbares Werkzeug für seine Pläne fand er in dem französischen Minister des Acnßeren Delcassa. der von Anfang an die französische Politik in den Dienst Englands stellte. Nach Eduards VII. Tode wurden seine Pläne von Gren fvrtgeführt bis zur letzten Konsequenz. Datz es zu dem jetzigen Kriege kommen konnte, daran ist aber nach Bertourieux auch Präsident Poincaro zum guten Teile schuldig. Er hat mit Bewußtsein die Krtegsgedankcn ge nährt, weil er hoffte, dadurch diktatorische Gewalt in Frankreich zu bekommen, wie einst Crr.nwell in England sie besäst. Nach einer scharfen Verurteilung des wüsten Treibens der französischen Presse kommt der Verfasser zu dem Schluß, daß Frankreich nur eine Wahl habe, nämlich Frieden zu schließen, solange ein ehren voller Frieden noch möglich und Frankreich infolge völliger Erschöpfung nicht gänzlich zum Sklaven Englands ge worden sei. Datz sind die Gedankengänge Bertourieux'. Er geht mit wissenschaftlicher Sorgfalt vor und stützt sich im wesent lichen auf das wertvolle Material, das in den von deutscher Sette veröffentlichten Berichten der belgischen Gesandten enthalten ist. Er geht rücksichtslos den verlogenen Phrasen vom deutschen „Militarismus" zuletbe. indem er erklärt, daß Frankreich durch die Einführung der dreijährige» Dienstzeit den Militarismus noch mehr entwickelt habe. Bemerkenswert ist auch die Feststellung des Verfassers, baß die Bekanntgabe der belgischen Gesandtschaftsberichte in Frankreich verboten worden sei. Wird dem Buche Ber tourieux' ein anderes Geschick beschiedcn sein? Wir glauben es nicht. Noch immer wird die Wahrheit geknebelt in Frankreich. Immerhin kann die Schrift als bemerkens wertes Zeichen dafür angesehen werden, datz es den augen blicklichen Machthabern in Frankreich nicht gelungen ist. den Sinn für die Wahrheit ganz zu ertöten. nehme«, schreibt „Corriore -eva Sera" in einer redaktto nellen Note: Ein derartige» Problem aufzmverfen. sei mehr als unnütz, e» sei gefährlich. Niemand außer dem italienischen Oberkommando und der Negierung könne sich solche Probleme stellen. ES sei unsinnig, Zahlen aufzu- stelle«, wenn man die Bedingungen des italienischen Heere» und die Bedürfnisse der italienischen Front nicht genau kenne, sowie über di« vkonomischen und finanziellen Probleme Italiens nicht unterrichtet sei. Zwischen den finanziellen und wirtschaftliche» Quellen de» Lande» und feiner bewaffnete« Macht müsse ein gewisses Gleichgewicht herrschen. In einem Lande aber wie Italien sei eS un- erläbltch. daß die Felder angebaut würden, sowie daß die spärlichen Industrien nicht nur für die bewaffnete Macht, sondern auch für die wehrlose Zivilbevölkerung arbeiteten. Bet den militärischen Notwendigkeiten dürfe man nicht vergessen, datz die italienische Front keine Be- rührung mit der französischen habe und lediglich zwei Eisen bahnlinien von nicht allzu großer Leistungsfähigkeit z« militärischen Zwecken zwischen Frankreich und Italien be nützt werben könnten. Das italienische Eisenbahnnetz er mögliche keine groben und raschen Truppenverschiebungen. Daher sei e» notwendig, datz für den Fall einer feindlichen Offensive ober eines italienischen Angriffes in der Nähe der Front eine entsprechende strategische Reserve vorhanden sei. Dies sei, so schließt das Blatt, nur eine Seite des Problems, und zwar nicht die schlimmste. Die größte Schwierigkeit sei immer noch, wirklich verfüg bare Männer zu haben. In dieser Hinsicht aber könne man nicht leichthin abschätzende Berechnungen auf stellen. lW. T. B.) Neubesetzungen im russischen Kriegsministertum. PeterSbnrg. Der Chef des Verproviantierungswcscns der Armeen der Nordsront General Frolow und der Senator und Geh. Rat Gor in wurden zu Staatssekre tären des Kriegsministeriums ernannt. sW. T. BZ Torpedierung einer russischen Bark. London. „Lloyds'^ meldet: Die russische „Schwanden" wurde torpediert. Die Besatzung gerettet. lW. T. B.) Bulgarisch-rumänische Verhandlungen. d. Budapest. lEig. Drahtmeld.) Aus Sofia wird gemeldet: Die bulgarische und die rumänische Regierung pflegen Verhandlungen über den Austausch rassen- verwandter Einwohner aus den besetzten Gebieten. Die Bulgaren aus der den Rumänen gehörigen Dvbrudscha sollen gegen Kutzowallachen der eroberten Gebiete Bul gariens ausgetauscht werden. Letztere leben in größeren Gruppen in Mazedonien und im Timoktale, erstere im Festungsviereck der Dvbrudscha. Die Verhandlungen be finden sich noch im Anfangsstadium. Ankündigungen die sich auf öffentliche Veranstaltungen, Konzerte rc. am 2. Osterfeiertag beziehen, bitten wir für die erste Feiertagsnummer aufzugeben, da am zweiten Feiertag kein Blatt erscheint. Bark wurde Seitliches und Siichftsches. Die neueste« Meldungen lauten: Die Teuerung in Frankreich. d- Genf. lEig. Drahtmeld.) Der Lyoner „Progres" bespricht das beängstigende Anwachsen der all gemeinen Teuerung, wogegen alle vorgcschlagenen Mittel machtlos seien. Die Höchstpreise werden di« Teue rung verschlimmern. Sicherlich spielt die Spekulation eine verwerfliche Rolle dabei. Die Hauptgründe indes sind der Wechselkurs, die Wncherpr-eise der Reeder, die sinnlose Be schlagnahme aller Vorräte durch die Intendanz, der er schwert« Jnnentransport wegen der Inanspruchnahme durch di« Armee. Es liegen 30 Prozent des Kulturbodens brach wegen Arbeitermangels. Die Verminderung des Rindviehs beträgt beinahe zivei Millionen Stück. Dazu kommt der Mangel in der Organisation und Disziplin. Ein „DempS"-Artikel „Der Staat als Kohlenhändler" be spricht als unheilvollstes die Maßregel, daß etwa der Staat den Kohlenbedarf besorge. Er müßte dann ein Beamten heer besolden, das 80V Millionen Mehrkosten bedeute. Der einzig« AuSwcg sei, England zu zwingen, -aß es Frankreich zu gleichen Preisen Kohlen liefert wie dem eigen«« Lande. Frankreich sei berechtigt, solchen Freundes- dienst zu verlangen. Der Mnntti-nsverbranch Englands «ad Frankreichs. b. Kopenhagen. lEig. Drahtmeld.) „National Tibenüe" veröffentlicht ein Telegramm, wonach ein Vertreter Mor - ganS erklärt hat, England und Frankreich stellten nunmehr selbst solche riesige Mengen von Munition her. daß Amerika weitere Bestellungen nicht mehr erwarten könne. (??) «ftaltenttche Zurückweisung englischer Borwürfe. Bern. Auf einen ln der „Daily Mail" erschienenen Artikel, der die Aufforderung an England und Ita lien enthält, kräftiger an den militärischen Operationen »ur Verteidigung französischen Bodens tetlzu« — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde ist Montag 8 Uhr IS Min. abends von Wien hierher zurück- gekehrt. — Finanz- und Baurat Mirus bei der Staatseisen- bahnverwaltung wurde vom Neubauamt Leipzig als erster Vorstand zum Hvchbaubureau in Dresden versetzt. — Kriegsauszeichnungen. Jntendanturrat Deutsch - bei», Feld-Intendant eines Nescrve-Korps, wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. — Hauptmann und Brigade-Adjutant M o e st a, Feldart.-Ncgt. 88, In haber des Ritterkreuzes vom Militär-St.-Heinrichsvrden unb d/s Eisernen Kreuzes 2. Klasse, erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens mit Schwertern. — Einj.- Gefreiter Sind, theol. Walter Geißler, Nes.-Jnf.-Negt. Nr. 241, Sohn dcS Privatmanns A. Geißler in Dresden, erhielt die Frieörich-August-McdaiVe — KriegSanszeichuungcu au sächsische Staatsbahn beamte ukw. Es erhielten: DaS Ritterkreuz 2. KI. des Albrechtsordens mit Schwertern: Ncaicru»aökmn»icistcr Schwager, Dresden, bereits Inh. d. Ets. Kreuzes 2. Kl., und Eiscnbahnsckretär F r h r. O'Byrn, Dresden: das AlbrcchtSkrcuz mit Schwertern: Eiscnbahnassistciit Köhler, Chemnitz, bereits Inh. b. Friedrich August-Medaille In Silber am Bande für Kriegsdienste: die Friedrich Angust.Mcdaille in Silber am Bande für Kriegsdienste und das Eiserne Kreuz 2. Kl.: Schlosser E t b »i a » n , Zwickau: die Friedrich Aiigust- Meöatllc in Silber am Bande für Kriegsdienste: Ciscubahiiassisteii- ten Frölich und Swoboda, Chcinnitz-HilbcrSdorf, und Har im ann, Grotzschünau, Bahnmeister Jacob, Meisten, und Riebel, Altenburg, Hilfsmatcrtalausgebcr Seidel, Dresden: die Friedrich Angust-Mcdaillc in Bronze am Bande siir Kriegs dienste: Eisciibahiigchilfcn Wehm euer, Dippoldiswalde, bereits Inh. d. Eis. Kreuzes 2. Kl-, und Wagner, NaLebcul, Schlosser Nhlig und Handarbeiter Hunger, Chemnitz, HtlfSwächtcr Kögler, Plauen i. B., Gittcrbodenarbciter M a r I ch n c r , Pirna, Gepäckarbciter Pctzold, Plauen i. V., Streckenarbeiter Papsdorf, Grimma, und Roth, Wicsenburg: das Eiserne Kreuz 2. Kl.: Baurat Augustin, Leipzig, Eiscnbahnassistciit L t n d n c r , Dresden, Bahnmeister F uchS , Holzhau, und Fun - in ann, Gera, Eiscnbahiiaspirant Jahn, Gößnitz, Techniker Mechliiig, Glauchau, Schlosser Hutschen re uter, Chemnitz, Arbeiter an Maschinen Werner, Chemnitz, und Wagenputzcr Gratchcv, Leipzig, beide bereits Inh. d. Friedrich August- Medaille in Bronze am Bande für Kriegsdienste, Arbeiter an Maschinen H c m p e l, Chemnitz, Handarbeiter Weist, Chemnitz, und Zschieschc, EngclSdorf, HUssstationsschasfner D ö r f e l. Radcburg, und Werner, Geringsivalüe, HilfSbabnwärter Israel, Ebersbach, Streckenarbeiter und Hilssbahnwärter Seeliger, Obcrodermttz, Wagcnriicker Eismann, Zwickau, Kanalretniger Hertel, Adorf t. B., Streckenarbeiter Beyer, Dresden, Dtttrich, Altenburg, und Seiler, Berga: das bayrische Mtlitär-Bcrdienstkreuz 8. Kl. in. d. Krone u. m. Schwer- tern: Gütcrbodenarbcitcr Peetz, Hof: das bayrische Mllitär- Berdienstkreuz 8. Kl. m. Schwertern: Streckenarbeiter Rödel, Hof: die österreichische silberne Tapferkeits-Medaille 2. Kl. und die österreichische bronzene Tapferkeits-Medaille: Hilfsschirrmeister Löbel, Bodenbach. — Fleischkarte» für Fremde. Es ist noch nicht allgemein bekannt, datz auch solche Personen, die aus Orten außer halb Sachsens in das Gebiet des Königreichs kommen. Fletschwaren bei den Fleischern und Fleischspeisen in den Gasthäusern nur gegen Abgabe von Fleischmarken erhal lten, in der gleichen Weise wie die Ortsansässigen. Diese 'Fleischmarken werden den aus Orten außerhalb Sachsens Kommenden aber nur dann von den zuständigen sächsischen Behörden verabfolgt, wenn sie den Brotkartcn- Abmeldefchein oder einen anderen behördlichen Nach weis vor legen, daß sie aus einem Orte außerhalb Sachsens kommen. — Zur vorübergehenden Erleichterung der Zufuhr von Schafen nach Sachsen wird, soweit sie nicht nach össcntlichcn Schlachtvieh- ober Schlachthöfen stattfindet (Ziffer 1 der Verordnung vom 7. Juni 1014), während der Geltungs dauer des z 45 der Ausführungsverordnung vom 7. April 1012 unter Vorbehalt jedcrzeitigen Widerrufs durch eine Verordnung des Ministeriums des Innern die polizei- liche Beobachtung etngesührtcr Schafe auf 8 Tage abgekürzt, vorausgesetzt, daß der Einführende jeweils ausschließlich Schafe in derselben Ortschaft unter Beobachtung stellt. Im übrigen bewendet es bei den Vor schriften der Verordnung vom 7. September 1016. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. — Znckerkarte und Obsteinmache«. Man schreibt uns: Durch die Bundesratsvcrordnung über die Regelung beS Verkehrs mit Zucker vom 11. -. Mts. sind die Kommunal verbände verpflichtet, auch den Verbrauch von Zucker der Haushaltungen zu regeln: Ne werden sich hierzu wohl all gemein der Zuckerkartc bedienen, die auch bereits von einer größeren Zahl von Gemeiirden eingeführt ist. Aus diesem Grunde besteht nun stellenweise die Sorge, daß bei der durch die AuSführungSbesttmmungen festgesetzten Menge von 1 Kilo monatlich für den Kopf der Bevölkerung den Haushaltungen nicht genug Zucker zum Einmachen von Früchten zur Herstellung von Fettcrsatzstoffcn zur Ver- lügung stehen wird. Dabei wird aber übersehen, daß die BundeSratSverordnung ausdrücklich bei der Bemessung des Zuckerverbrauchs der Bevölkerung den Bedarf für die Ob ft Verwertung vorsiebt. ES fällt also in die Regelung des allgemeine» Verbrauchs auch der Verbrauch zum Einmachen in den Haushaltungen. In Oesterreich, wo die Einführung der Zuckerkarte zuerst er folgte. ist in Aussicht genommen, für die Zeit des Obst- einmachens besondere Zusatzkarten auszugeben. Eine ähn liche Einrichtung können auch bei uns die Gemeinden ein führen, sobald ihnen von der NeichSzuckerstelle Zucker mengen zugetcilt werden, bei denen der Bedarf für das Etnmachen von Früchten berücksichtigt ist. — Es ist ferner die Befürchtung ausgesprochen, durch die den Gemeinden zustehende Befugnis, Zuckervorräte über 10 Kilo zu be schlagnahmen. würbe ein zweckloses Hin- und Herschleppen von Zucker verursacht, was nur zu Verlusten führen würde. Ein solches Herausholcn von Zuckervorräten aus den privaten Haushaltungen ist aber durchaus nicht erforder lich, sofern es sich nicht um allzu große Mengen handelt, die zu dem Umfange des Haushaltes in keinem Verhält nis stehen. Es genügt vielmehr, die über 10 Kilo vor handenen Vorräte bei der Zutciluna der Zuckerkarten zu berücksichtigen. So wird in Oesterreich Haushaltungen, die über ein bestimmtes Maß Vorräte besitzen, so lange keine Zuckerkarte zugeteilt, bis die Vorräte mit dem Umfange -eö Haushalts im Einklang stehen. Diese Regelung macht jede Beschlagnahme überflüssig. — Die Königlichen Sammlungen werden am Grün donnerstag erst um 11 Uhr geöffnet. Am Karfreitag bleiben sie geschlossen. Am 1. Ostcrseiertag sind nur die Skulpturen-Sammlung und das Zoologische Museum, am 2. Feiertag dagegen die übrigen Samm lungen jauch die Porzellansammlung), wie an Sonntagen, geöffnet. — Nennen zu Dresden. Der Dresdener Nennvercin rüstet emsig für seinen Eröffnungstag am Ostermontag, um seinen Gästen von nah und fern den Aufenthalt auf seiner schön gelegenen Rennbahn so angenehm wie möglich zu machen. Die sportlichen Darbietungen werden sich voraus sichtlich hochinteressant gestalten, so daß den zahlreichen An hängern des Sports genußreiche Stunden gewährleistet sind. Die Königliche Staatsciscnbahnverwaltung hat, wie früher, Sonderzüge zur Verfügung gestellt, die ab Dresdcn-Hanptbahnhos von 1 Uhr 5 Min. bis 2 Uhr 6 Min., ab Drcsden-Rcustadt ab l Uhr 54 Min. nach dem Renn plätze verkehren. Eintrittskarten zum l. und 2. Platze sind in den durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen. Dauer karten, numerierte Logen und Tribünenkarten jedoch nur Im Sekretariat des Vereins, Prager Straße 6, 1., zu haben. Besonders vorteilhaft ist die Erwerbung einer Dauerkarte zu den diesjährigen Rennen iPreis 22 Mk.). — Abendmahlsgeitesdienst für Schwerhörige findet am Grün donnerstag, nachmittag 3 Uhr intcht um 5 Uhr), im Gcuicindesaal Moritzstraste 4 statt. — Geistliche Musikaiissührniig. Der PalmsoniitagS-Gottcs- dicnst in der Heil- und P s l c g a n st a l t und im städtischen Bersorghaus bot Gelegenheit, eine neue kirchliche Komposition des Dresdner Lehrers Alfred Schubert kennen zu lernen. Tas künstlcrisch aiifgcbautc, klangvolle Musikstück machte einen tiesen Eindruck und gab dem Gottesdienst besondere Weihe. Als Aus- führende wirkte Frl. Gleichen N c v o n a, deren gutgeschulter, in allen Lagen ansprechender Sopran durch das feincmpsundcne BioUnspicl von Frl. Sorka Stojanoss wirkungsvoll unter stützt wurde. — Ausknnst siir jedermann über Kriegsunterstützung, KriegS-Wochcnhilse, Kriegsbcschäüigten-Bcrsorgung und Hinterblicbencn-Vcrsorgung erteilt das „Merkblatt" des ÄmtSgcrichtSrats Kürschner, das in der Aprilnummer der „Zeitschrift für Jugenühilfc" abgcdruckt ist. Man findet hier alle Bestimmungen in übersichtlicher Weise zusammcn- acstellt, die auf den hier fraglichen Gebieten gesetzlicher Kriegswvhlfahrtöpslcgc erlassen worden sind. Das Ganze bietet eine ausgezeichnete Orientierung, die Helfern wie Hilfsbedürftigen gleichmäßig empfohlen werden kann. Dns ..Merkblatt" ist auf Wunsch unentgeltlich zu erhalten beim Verband für Jugcndhilfe, Lothringer Straße 2. — Zur Abkürzung der Beförderung der Privatpaketc nnd Frachtstücke au HcercsaugchSrige im Felde treten vom 25. April ab folgende Neuerungen in Kraft: Statt der bisher in den einzelnen Korpsbezirkcn für Truppenteile des Korpsverbandes bestehenden Militär-Paketdcpots wer den in der Richtung zur Front Sammelpaket- ämtcr eingerichtet. Damit fallen die bisher in zahlreichen ivallcn entstandenen Umwege weg. Soweit nach Bestim mung der Heeresverwaltung diese Sammelpakctämter den Truppen und von da nach der Heimat mitgcteilt werden, ist außer der Fcldadreffe dcS Empfängers auch das Sam- melpakctamt in der Aufschrift anzugcben. Ist das zu ständige Sammclpakctamt nicht zuverlässig bekannt, so sind a) Privatpaketc (bis zu 10 Kilogramm) an Heeres angehörige ohne Angabe eines militärischen Pakctamts bei den Postanstalten abznlicsern, die für Wciterscndung sorgen: d) die Frachtbriefe zu Eisenbahngütern von mehr als 10 bis 50 Kilogramm, bis auf die Heile „Bestimmungs station" vollständig ausgefüllt, zunächst zum nächsten Militärpakctamt zu senden. Dort wird das zuständige Sammclpakctamt ermittelt und die F-rachtbriefauf- lchrift ergänzt. Auf Grund dieses Frachtbriefes wird dann das Gut bei der Eisenbahnabfcrtigung des Versandortes zur unmittelbaren Absendung angenommen. Empfohlen wird, die Frack,tbriefe jedesmal auch dann zur Eintragung beS Sammclpakctamts oder vorher einzusendcn, wenn nicht ganz sicher fcststeht, daß die hierüber aus dem Felde ge machte Mitteilung noch zutrisft. Die Eiscnbahnabfcrti- gnngcn werden die mit den Beförderungsbedingungen nicht vertrauten Absender in jeder Weise unterstützen. Besondere Auskunft über das zuständige Militärpakct- amt u. dgl. mittels der grünen Doppelkarte erübrigt sich hiernach und wird nicht mehr erteilt. Die näheren Vor schriften werben bei den Milttärpaketämtcrn, Postanstalten und Eisenbahnabfertigungcn ausgehängt. (Amtlich. WTB.) — Verkaufsausstellung der Einarmigeuschnle. Die für den 20. Slpril im „Italienischen Dörfchen" geplante Verkaufsaus st cllung wird ein gutes Bild der fort geschrittenen Leistungsfähigkeit unserer kriegSvcrletzten Ein armigen bieten. Auch soll eine Anzahl unter Leitung der Kunstgewerblerin Frl. Werth er im Reservclazcrrett IH angefertigtc Arbeiten ausgestellt werden. An den mit der Ausstellung verbundenen musikalischen Darbietungen be teiligen sich Kammersänger Alfred Aase iLcipzig), Lotte KreiSlcr, Hofschansptelcr Dr. Rolf Rünnekc und Johann Thanne,- das Sckittlcrvrchcstrr des Vitzthumschen Gymnasiums wird einen sehr originellen türkischen Mtli- tärmarsch und ein Cellist dieses Orchesters Solovorträge zu Gehör bringen. Se. Majestät der König, welcher auch durch Svendung eines namhaften Geldgeschenks sein Inter esse an dieser Veranstaltung bekundet hat. beabsichtigt, sie zu besuchen. Eintrittskarten zum Preise von 1,05 Mk. können schon jetzt im „Jnvalidcndank" entnommen werden. — Der Bezirkövereiu Dresden des Deutsch«« Buch drucker-Vereins hielt am 12. April seine Frühjahrs- Versammlung ab. Der Vorsitzende Herr Woldemar Ulrich gab einen Rückblick über die Vorkommnisse im Verein seit der letzten Versammlung. Zu der Besprechung über Tarifliches wurden die „Vereinbarungen der tarif- treuen Buchdruckereicn zum gegenseitigen Schutz vor Preis unterbietungen nnd zur Wahrung ihres Besitzstandes an Arbeiten" ausgehändigt. — Der KreiSvorsitzcnde Herr Haberlau d, Leipzig, berichtete über die allgemeine Lage und führte aus. daß die Verlängerung deS Buchdruck»»« Nr IN« „Dresdner Nachrichten" /»-iS- 4 rnr. INI» Mittwoch. 1v. Avril LSI« Teile s