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H-e L »*» s, ^ -s 8 8 r» L ILt k) «ehmtgung unterbwitelen Bah «Projekte. Die schlägt vor, entlpzechend der RrgierunaSvollacze mit der Herstellung einer schmalipuzigen Srkiindinbabn van Mügeln durch das Müglikthal nach Geisina. einer nvrmalipurigen Sckund.sibahn von Bertvel-. dort nach Grvßhn»»na»iisdois nrbst Zweigbabi» Von Brand nach Langenau, einer norinalspuiigen Sekundärbahn von Jreibern nach Halsdrücke, von Eftoßposlwltz nach Cunewaldc und Von Schlettau »ach Crottendorf das E»ivcrständniß zu erklären. — Eine sehr Interessante Debatte sieht in der 2. Kammer bevor über die Erhaltung der altehrivürdigen Freiberger Kreuz- gängc. A»S Frciberg selbst sind Petitionen pro und contra ein- aeganaen. Wer hal nun Recht? Biellelcht ist ein Salomonisches Urlhcil angezriisi: man op'ert aus Icücksicht aus den öffentlichen Verkehr einen Theil der Kreuzaaiige. erhält, bcz. rcstaurirt aber den größeren Theil als werthvollc historische 3ieininiScenz. Referent ist in dieser Angelegenheit Abgeordneter Starke. — Der Herr Finanzminister Freiherr v. Könneritz gab vor gestern. wie schon vor 14 Tagen, ein La n d tag Sd Iner, z» welchem ie außer einer größere» Anzahl Abgeordneter auch mehrere höhere Beamte deS FinanzrcssortS geladen worden waren. — Herr Präsident Geh Rath Dr. Haberkorn ist vor seinem Unwohlsein soweit wieder hergestrllt, daß er morgen du Diaro»,ssrmmslalt, in welche er sich vor 8 Tagen anläßlich chiruo gischer Behandlung begeben batte, verlassen und in seine Prtvat- wohnung znuickkehren kann. — Nachdem am Montan trüb 10 Uhr im Grünen Saale deS Italienische» Dörfchens iA. Bachs eine Sitzung deö A kademi- scheii N a thes unter dem Bvrsihe Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg slaNgeiuiiden. um über die PreiSvertheilung für die in ge nanntem Lokale ausgestellten Konkurrenz-Entwürfe zu einem Zier- brunncn in Chemnitz zu berathen, erschien Nachmittags '/-3 Uhr Se. Majestät der König in Begleitung des Flügel-Adjutanten Müller von Berncck und nahm die ausgestellten Gegenstände mit großer Befriedigung in Augenschein. — ES ist bekannt, daß das i» dem Plane der Stadtanleihe vom vorigen Jahre mit vorgesehene A us st e l l u n g sa e b ä u d e aus dein von der Stadt euvoibcnen großen Platze zwischen der Pirnai >chcn Chaussee, der Leiuiöstraße und dem Große» Garten errichtet weiden soll. Es wird nur der größere, vordere Thcil von etwa 8 Hektaren verwendet, während der östliche Tbeil dem Kal. Staats- fic-kus zur Beilegung deS Botanischen Gartens überlassen werde» 'oll. Die'er Theil hat ea. 5 Hektare Fläche. Inzwischen hat nun, um de» Baubeginn möglichst zu beschleunige», Herr Baumeister Stadkralh Richter für die AuSslellungSanlage ein Bauprogramm enlworicii, ivelches durchaus de» Bestall des Stadtralhcs gesunde» bat und aus dessen Grund die Ausschreibung einer Conkurrrnz für die Ausführung mit drei Preisen von 4-, 3- und 2000 Mark erfolgen soll. Das Banvwgramln verlangt in seinen Grundzügen die Er richtung eines massiven Hanplgebaudes. welches einen Hauptaus- slcllmigsianm, der bei 2500 vis 3000 Qm. Grundfläche nicht nur als Ausslellungshalle. sondern auch zu größeren Festlichkrilen Ver wendung finden kann, sowie die nöthigen Nebciianlagen. einen Sagt für wissenschaftliche Vorträge und kleinere Versammlungen, Le>e- zimmer. Ge'chüsisränme für die Leitung der Ausstellungen, Räume tür Posl. Telegraphie, Fernsprechanlage, Rulieptätze und Rcslau- ralionSräunie, einen größeren Küchenraum, Räume rurAusslcUung von Bi'otore», die zum Betriebe auszustcllender Maschinen, sowie zur elektrischen Beleuchtung der Geiammlanlage dienen rc., enthatten loil. Außer drin Hauptgebäude sind zwei gn dasselbe sich an- hhließende, ebenfalls massive Ansslellungsbanten ui Hallen- oder Pavillv'stolni von je 1500 lnS ÄOO Qm. bebauter Grundfläche und zur Verbindung derselben untereinander, sowie mit dcm Huupk- gebände Hallenbauicn IN der Größe von 3000 bis 4000 Qm Grundfläche anfzusühren. E»ie gleichgroße Fläche, wie zur Aut- sübrnng der vorgcdachten Baulichkeiten erforderlich ist, soll bei größeren Ausstellungen mit Baute» und Hallen versehen werde», welche in leichter und einfacher Weise auszu'ühren sind. Der ver bleibende freie Raum ist als Park zu gestallc». in welchem im Interesse des benachhartcn Botanische» Gartens Banmpflanzungen zu wisseistchafllichkn Zwecken möglich sind. Die Baukosten der auf die Tauer zu errichtenden Bauten, einschließlich der Kosten für bie Einfriedigung und Herstellung des Parkes, dürfen die Summe von einer Million Mark nicht übersteige». Durch ein freundliches Ent gegenkommen des Kgl. MmisleuumS ist der Stadt bei etwaigen ganz besonders nnuangreichen Ausstellungen die Mitbenutzung jenes großen an den Austtellungsplatz grenzenden Stuckes des Großen Gartens gesichert, welches zwischen der Herkules-Allee und dei Hauptallee liegt und von der Lemisstraße aus dis dahui reicht, wo der nord-östliche Flügel beginnt. LaS ist von größter Wichtigkeit! Die erwähnte Hnupthalle soll 5-0000 Perionen fassen. Der Küchenraum mit dem nölbigen Zubehör, wie Kellerei rc. ist so um fangreich gedacht, daß cs möglich sein soll, m demHauptausstellungs- raume zu gleicher Zeit 1200 bis 1500 an Tischen sitzende Gäste zu speisen. Für die Wohnung deS Direktors der Ausstellungsanlage und eines Unleibeamte» und deren Amlsräume ist ein besonderes kleines Verwaltungsgebäude zu planem Um die Beförderung der Güter nach und vou dem AuSstellungSplatze zu erleichtern, ist m Aussicht genommen. daS Estenbahngeleis der Gastabrik zu Reick, unter Benutzung der Pirncnschen Chaussee, nach dem AuSjtellungs- platze zu verlängern. — In hiesigen Blättern sind dieser Tage mehrere verleumde rische Artikel in Bezug aus die Dresdner R e s > d e » z b a u h a n k, den Sladtrath und einzelne hiesige hochgeachtete Persönlich keiten erichicncu, deren Widerlegung zunächst nicht uniere Aus gabe ist, da dieselben ihren gettchtlichcn Ansirag erhalten werden. Wir halten aber dafür, daß die Weiteiverbreiluag dieser verleumde rischen Artikel die ernstesten Folgen nach sich Ziehen muß und glauben der hiesigen und auswärtigen Presse hiervon Keuntmß geben zu sollen. — Die Elntvcisung der neuen Stadtverordneten wird Donnerstag den 5. Januar erfolgen. — Zum Direktor der 21. Bezirksschule (an der Fröbelstraße) Wurde der Oberlehrer Siegel an der 6. Bürgerschule gewählt. — Ww alliährlrch, io hat auch diesmal die kauert. Lbcrpost- Lircctiou im Jukcrcsie des Publikums bez. zur Beschleunigung des Rcujakr-BriciverkehrS die Estinchlnng getrosten, daß Neujahrs- briete oder Karten an Empiüugrr m Dresden, deren Bcstcllnng am 31. Dezbr. Nachmittags oder am 1 Januar früh erfolgen soll, bereits vom 26. Dezbr. ab hier zur Pvsl geliefert werden können. Tie Lendnngen dürieir jedoch nicht einzeln autgeqeben werden, sondern müsse» in Umschläge mit der Aufschrift: „Hierin srankirtc NeuiahrSbricic für den Ort" gelegt sein. Tie Emlieierung kann Liuch jede» beliebigen Briefkasten erfolgen. Gleichzeitig iri noch besonders daran! hingewicien, daß es sich >m eigenen Interesse mit Rücksicht auf den am letzten Dezember stattsindenden lebhafte» Postverkchr, namentlich an den Schaltern, emvsteblt, die »in die NcujahrSlmcie ersocderlichen Freimarken rc. vor diesem Zeitpunkte anzuschasten und daß hierzu auch an der Packctausgabestelle des Postamts (Anncnstraße 7) Gelegenheit geboten ist. — Im Hinblicke aus die sin Mitte des kommenden JahreS ge plante Ausführung des L u t h e r s e st s p i e ls ist bereits ein Ev- mitce zusammcngclretcitz zu welchem vou jedem der II hiesigen Kirchenovrstäude em Mitglied depulirt worden ist. — Ende voriger Woche versammelte sich der sächs. For st- vecein unter Vorsitz des Herrn Gckeimrath Tr. Judeich. der nach einer Krankheit zur großen, aufrichtigen Freude Aller mit alter, bewährter Kiust deniclbcir führen konnte, in dem Knrist'iche» Re staurant, 1. Etage. Es wurde beschlossen, daß die nächste Versamm lung vom 24. bis 27. Juni in der alten Markgraienstadt Meißen tagen solle, und dürite in Folge dessen bicielbe zahlreicher als die früheren besucht lein. Als Lokal-GeichäftSführcr wurde Herr Fabrik besitzer Max Grünewald ernannt, welche Wahl wohl als eine höchst glückliche bezeichnet werden dürste. Die kleine Exkursion beabsichtigt mau durch den Stadtpark, Siebencichen nach Schuckenberg und die größere nach dein Zellaer Wald zu unternehmen. Meißen wird sicher diese lieben Gäste, die schon 1671 dort waren, mit alter deutscher Gastfreundschaft ausnehmen. — Nach dem Bnuuickallversicherungsgesetz vom 11. Juli 1887 haben Unternehmer, welche Regie-Bauarbeiten ausiühren, zu deren Ausführung, einzeln genommcir, mehr als sechs Arbeits tage thatsächlich verwendet worden sind, vom 1. Januar 1883 ab der von der Landes-Centralbehörde bestimmten Behörde nach einem von dem ReuhS-Versicheiuugscimt vorzuschreibenden Formular längstens binnen drei Tagen noch Ablaus eines jeden MonotS eine Nachrveistmg der in diesem Monate bei AuSinhning der Bauar- beiten verwendeten Arbeitstage und der von den Verstchcrtcn dabei verdienten Löhne und Gehälter vorzulegen. Im „Dr. Journal" vom gestrigen Datum ist die diesbezügliche auslühcliche Bekannt machung m«t den näheren Bestimmungen zu lesen. — Am Feeitaq ist durch Berknus das bekannte wohlaccreditirte Hotel „Zum Kurländer Haus" ans dem Besitz des Herrn Hotelier MaithcS in den deS bisherigen Pächters der .Saloppe" Herrn Restaurateur Müller über gegangen. Derselbe übernimm das Hotel bereits a» 1. Januar 1688. — Die Einweisung de- zum ArchidiakonuS a,l der Drei« könjgökIrche deslgnuten PastorS Lie. Dr. Schmidt aus Schöneck wird am S. Januar und dir Ordination und Einweisung des zum dritten DiakvnuS an der Annenkirche designirtrn Oberlehrer« Roß berg am 8 Januar stattsinden. — Großes Aussehen und leider auch viel schmerzlich« Empfin dungen «tvgt in Radcbkig und dem nicht unweit gelegenen HeinrichSthal die Nachricht von der Eröffnung de« Konkurses » dem Vermögen deS in Heinnchstbal ansistsigrn BorwerksbrsitzerS i S und dcni Vermögen von dessen Frau Agathe ZeiS, der »ten Lehr mcierri. Bekaiintlich grnießt zu d Best Besitzerin der rcnvmmmen Lehr mcierri. Bekanntlich genieß die letztere Anstalt einen europäischen, ja über den Ocran reichen den Weltruf, welchen sie in erster Linie der geschäftlichen Rührigkeit und Gewandtheit der Frau Zeis verdankte. Der große neur Gewandtheit der Frau ZeiS verdankte. Schwerpunkt deS GcichäslS liegt in der Fabrikation der feinsten Käsetorten, welche Frau ZeiS vor mehreren Jahren unter schwieri ger Ueberwlndung der nationalen Eifersucht ihrer Lehrmeister in Frankreich zunächst persönlich erlernt batte und mit Hille deren »e die große Käserei in HeinrichSthal nach französischem Muster elnrlchteie. Vor ungefähr einem halben Jabr unternahm Frau ZeiS okne jegliche Kenntniß einer anderen Sprache als der der deutsche» eine Reise durch Nordamerika, um einerseits eine Käserei daselbst c»n»»richten. andererseits für ihr Geschäft Verbindungen stu suchen. Ihre Unternehmungen, welche auch in anSgedrhnten Bauten bestanden, sind aber offenbar über ihre Kräfte biiiauSgegangen. judaß das Verhängniß hercinbre.hcn mußte. Leider soll eine sehr große Schuldcnmasse vorhanden sein, kür welche cS a» Deckung fehlt, und zwar wird auch eine ganze Reihe Ha»d- werker und kleiner Kanfleule von Verluste» getroffen. Fra» Zeis halte unbestreitbar geschäftlich ein sehr bestechendes Welen und ftrat mit gewinnender Sicherheit aus, kodaß sie nur zu bereitwilllge Kreditgeber fand. Ein sehr bedenkliches Licht wirst eS noch aus die Vorgänge, daß das Ehepaar seit Donnerstag voriger Woche spurlos verschwunden ist. und ist seitens der Kgl Staatsanwalt- schalt in Dresden ein Steckbrief hinter den Flüchtigen erlassen. Man vcrmuthet, daß dieselben versuchen werden, nach Amerika zu entkommen. — Da bei der Anlegung des neue» JohanniSsriedhofeS (aus Tolkewitzer Flur) die nothwendigen Hochbauten nur alS interi mistische hergcslcllt wurden, weil der Ankauf deS großen ArealS und die Umfriedigung desselben, sowie die gärtnerischen Anlage» nur mit bedeutenden Koste» bewerkstelligt werden konnten, so mußte man mit Herstellung der definitive» Bauten warten, bis der Fonds des FriedhosSaerorS wieder gestärkt sein werde Das ist im Lause der letzten Jahre möglich geworden und das Vermögen deS Fried- horaerars beträgt bcreits wieder ca. 300,000 Mk. Somit sind die vereinigte» Kirchenvorstände der Kreuz-, Frauen- uno IohanniS- kirche nunmehr i» der Lage, der Jnangllsfnahnie der erwähnten Monumentalbauten näher ;» treten. — Die für den öffentlichen Verkauf bestimmten Blätter der S t a d t a u s n a h ni e — die dei W. Türk. Altmarkt, für eine Mark bisher zu kaufen waren — sollen demnächst aus besseres Pavicr gedruckt werden und in Folge dessen soll sich der Preis aus I Mk. 10 Pf. erhöbe». — Unter Tdcilnalime eines kleinen Kreises der hiesigen Frcmden- kvlonie vollzog sich gestern Nachmittag 0-3 Uhr m der Kreuz kirche die Trauung der Herz, mcining'schen Hofsckauspiclerin Fräulein Louise Olga Hulda Loren; mil dem derselben Bühne an- gehörigcn Hostchauipicler, Herrn Alexander Otto. AlS Trauzeugen waren die Herren Holratb Cbrvnegk. Regisseur Richard. Otto j»n., die Mutter des Bräutigams und die Damen Schwenk und Sadu zugegen. Die TraunngSrcde hielt Herr Stiklsprediger Schubert unter Zugrundelegung des Wortes: „Gott ist die Liebe". Durch den stiinmungvollen Vortrag des Händel'schen Larghetto und den Trauungshymnus von Martin Rover verliehen Herr Kammermusi- kus Meißner und Frau Organist Janssen der Feierstunde erhöhte Weihe. Das Neuvermählte Paar begab sich Abends nach Leipzig. Dieser Nummer liegt den Exemplaren für d>e Stadt Dresden und Umgebung eine Extrabeilage „über Lederwaaren von C- He > nze. Breltestraßc 11" bei. — Geltem frühzeitig wurde von einem städtischen Polizeibeam- ten in der Nähe der P r i e ß n i tz m ü n d n n g unter der daselbst befindlichen 'Mauerböschung ein Mann liegend gefunden, welcher blutete und im Gesicht sich auigeschlagen hatte. Dem Manne lehlle ein Stiesel und der Hut. Wie ec dorthin gekommen und was mit ihm vvrgrkommen sei, konnte er nicht angebcn. Er wurde in'S Stadtkrankcnhaus gebracht. — I» Annaberg bat der Rath die Summe von 85,000 Mk. ausgcw'-rsc», um dem städtischen Wasserwerk mehr gutes Wasser zuzuiühre». — Es sollen die im Konduppelihale (dei KönigSwaldc) vorhandenen OueUrn gefaßt und mittelst Pumpwerkes und einer Tuibiiienanlage hinauf zu der .Hauviiohilcitung an der Weipcrt- Aunabcrgcr StaalSdahn gehoben werden, von wo ans cs unter natürlichem Druck den beiden Reiervoirs der Stadt direkt zufließt. 8ortsetz«nft des lokalen TUeile» Seite «. raffesgeschichtc. TentsaieS Reich. Ter neue chinesische Gesandte Hang-Suen hatte bei dem Kaiser seine Antrittsaudicnz. Der Gesandte veilas in chinesischer Svrache folgende vom Sekretär in's Fratuösische übenetzte Anrede an Se. Maicstäl den Kaiser: „Sir! Ich habe die Ehre, Ew. Majestät das Schreiben zu überreichen, durch welches Se. Moicstät der Kaiser von China mich i» der Eigenschaft cines ist Ihr Wohlwollen zu;uwendcn, damit ich diese Aui- kann. Ich wage vie aufrichtigsten Wünsche für ein d langes Leven Ihrer Maiestät der Kaiserin anszuspre- außcrordenilichen Gesandten und bevollmächtigten Munsters bei dem Hole Ew. Majestät beglaubigt. Der Kaiser, mein erhabener Gebieter, hat mich beauftragt, Ew. Majestät den Ausdruck seiner frrundschaillichen Geiühlc und seines WunsctieS zu üderbvinge». die gute» Beziehungen, welche zwischen den beiden Kaiserreichen be stehen, unverändert zu erhalten Ich kür meinen Theil werde mich mit allen meinen Kräften bemühen, die Bande der Freundschaft, welche China und Deutschland verbinden, noch enger zu knüvsen. und hoffe ich, daß mir Ew. Majestät die Gnade erweisen werden, mn Allerhöchst Ihr Wohlwollen gäbe eriullen s glückliches und chcn, das jür das Glück Ihres Reiches und Volkes so kostbar ist. Mögen unsere beiden Reiche stets die Wohlthaten des Friedens ge nießen und m demseiben ihren gegenseitigen Vvrtheil finde»". Hieraus criviederle der Kaiser in französischer Sprache: „Herr Mini ster! Mit Bririedigiina empsange ich ans Ihren Händen das Schreiben Sr. Majestät des Kaisers von China, durch welches Sie in der Eigenschaft eines außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Miiuslers an meinem Hole beglaubigt werden. Lebha't eingenommen von den Gefühlen und Wünschen, zu deren Dolmet- scher Sie sich eben machte^ bitte ich Sie, Ihrem erhabene» Herr scher sür die Beweise der Svinpalhie zu danken: für mich, für die Kaiserin und ftir die Deutsche Nntian. Dank de» freundschaftlichen Beziehungen, welche ln so glücklicher Weise zwiscben Deutschland und China bestehen, zweifle Ich nicht, daß eS Ihnen gelinge» wird, die Ihnen »nvcriraute Ausgabe zu erfüllen, indem Sie mehr und niehr diese Beziehungen guten Euwcrstäudiilsses entwickeln. Seien Sie. Herr Minister, überzeugt, duß Ihnen meine Uiileistützung und die meiner Negierung bei allen den Maßnahmen niemals tehle» wird, weiche den gemeinsamen Interessen der beiden Kaiserreiche entsprechen". Gegenüber einer Fülle verwirrender, scheinbar hoffnungsreicher Meldungen und Erörterungen über das Befinden des Kronpnnzen in Blättern, welche schon im Sommer in Vieser Richtung tbätig waren, wird andcnvärtS in der Presse im Gegentheil betont, daß die neuesten Feststellungen bie Diagnose der Konsultation vom vorigen Monat lediglich bestätigten, daß all» drr Krvnvrinz am Krebs leidet. Die conlervattven Berliner Abendblätter bringen einen überein« stimmenden Bericht aus San Nemo, dem wir Folgendes ent» nehmen: Es kann nicht meine Absicht sein, auS Sa» Nemo über den Zustand des Kronprinzen eine Mosaik von Nachrichten zu gebe», die. entsprechend dem schwankendrn tückischen Charakter der Krankheit, beute gut und morgen schlecht sem rönnen und daher kein klares Bild der augenblicklichen Situation zu geben vermögen. Es aiebt keine Krankheit, die so trügerische Gestaltungen annimmt, wie der Krebs. Man könnt« sie die individuellste der Krankheiten nennen, eben weil ihre Individualität bei dem einen Kranken sich ander- zeigt als bei dem andern. Daher die wechselnden Erschei nungen. Wie dem Verbiete der Im November in San ' Renio ver sammelten Acrrte-Iury aut Careinom doch erst eine lange Beobach, tunades Krankheitsfalles vorauSgehrn mußte, dir im Publikum als Verheimlichung oder Vertuschung anarlehen wurde, so befinde» man sich jetzt »ach der Noveiudcikrisis evenlnfl» wieder von Seiten der Aerzte im Zustande der Beobachtung über die materiellen Be»- ändernngen oder Entwickelungen am KransheitSherde. Man steht vor dem Bangen, vor dem Geahnten, Gefürchteten oder Unbe kannten. Es kann heute morgen sich wieder zum Schlimmen sich ab« rbrnsoaut Jahn lang letzte» beiden Ta» neigen, ein gewisser Zustand kann 1» Schwebenden erhalte». I« de« ge» w« der Kronprinz nicht onsaeaangen. eS war regnerisches oder feuchte- Weiter, und diese» M für einen so tief entzündeten Hal». wie deu leinen, nicht zuträglich. Daß man den hoben Herrn in diesen Tagen nicht gesehen bat. war der Anlaß zu legendenhaft " " tnnaen, daß lein Zustand sich verschlimmert habe. Dazu Ankunft Mackeiijle'S au-London, welche diele Gerüchte ba endasten Dich- iu kam die > dallonarti- Ader da» Hierhrrkomme» Mackenzie'- war seit Längerem emportrieb beabsichtigt, abgesehen von den kleine» Schwellungen, die sich m den letzirn Tagen Im Halse de» Kronvrinzen wieder gezeigt haben. Die Stimme de» Kronprinzen ist heiler, aber deutlich. Er spricht trist, aber jede- Wort ist vernehmbar. Villa Zirio bietet den rvAe Momsort bei französischer Eleganz. Im Erdgeschosse liege» ffellichaslSräume, ein Billardzimmer, in denen er sich. Billard spielend, viel bewegt, ei» großer Speisrsaal. ein Äesellschastslalon, im ersten Stock ans den Balkon dl»a»S liegt sein Arbeitszimmer. Hier verbringt er die meiste Zeit de- Tages, nur die Frau Krön« Prinzessin ist um ihn, hier liest er, schreibt er viel. Die Erschei nungen der Tagesgeichichte von Daheim im Vaterlandc beschäf tigen ihn auSgievig und unausgesetzt. Er erledigt die Geschält« de« TageS in derselbe» Weise, wie er daS m Berlin zu ihn» ge wohnt war — von alle» RegierungSacten, die ihm. wie das früher üblich war. bekannt gegeben worden, nimmt er eingehende Kennt- niß. Die reiche GemürhSwelt seines Inner», sein tiestr christlicher Glaube, dieses kostbare Familiencrbtheil, verbunden mil dem Hohen- zollkliiinuthe, hat ihn innerlich frei gemacht, über alle Sorge» der Krankheit und Zukunft hinweggehoben. Er Ist heiter, wohlgemutb, voll tapferen Gleichmuthes m diriem schweren Leiden. Auch im Ausdrucke seiner Züge liegt das ausgeprägt. Der blonde Bart ist etwas grau geworben, die früher so frische Gesichtsfarbe hat einen Schein in'S Gelbliche genommen, aber das blaue Auge glänzt so bell, so klar, so menschenfreundlick wie immer. Die FrudstückS- und Mittagsmahlzeiten nimmt er im Kreist der Familie, oer Herren und Damen seiner und der Kronprinzessin Umgebung ein. Zu diesen kommt öfter Sukkurs aus der deutschen Heimatb. so Nvggen- hach. der langjährige treue Freund des Kronprinzen; daß die Kunst die Seele des hohen Herrn erheitert, ihm Hilst, über die schwere Zeit biiiwegzukvmme», ist der Grund der Anwesenheit des General- directors der königlichen Mnsten Schöne, der in diesen Angclegen- heiten hierherkam. Dir Museen sind dem hohe» Herrn an'S Herz gewachsen. Was allerdings einige Zeit lang und namentlich beim Beginne des Leidens des Kronprinzen versäumt war, daß der Kronprinz das Leben eines Kranken führe — eö ist jetzt erreicht. Er lebt »ui nach der Anordnung der Aerzte. Wenn er auch mit der Familie speist, so beobachtet er doch leine eigene Diät — die Spclstn werden sür ihn eigens bereitet. Nach dem Rathe der Aerzte soll er nur wenig sprechen. Bei Tische schreibt er aus, was er begehrt, aber hie und da durchbricht er dem Drange seiner liebenswürdige» Natur doch die ihm gebotenen Schranke», nament lich. wenn er sich wieder wohl lühlt, wen» er vergißt, daß er nicht so geilind ist, als er sich im Augenblicke fühlt. Wie verlautet, werden sich in der kommenden Saison die Pracht- raume des Festsaalbanes von München zu einer Ballsestlichkeit öffnen. Der letzte Holball fand »» Jahre 1873 statt. Ter Posteleve Hermann Honig aus Inner, der von Lnuba» in Schlesien mit gegen 20,000 Mk. flüchtig gegangen, wurde in Hof >n Bayern am 19 früh verhaftet. Üever 16.000 Mk. in Papiergeld, Gold. Pfandbriefen. Coupons und Pretiosen, aus Postsendungen herrührend, wurden bei ihm vocgesunden. Ec trieb in Hof großen Ausmand. Honig ist geständig und — guter Dinge. Sein Ucbrrmulh wird sich wvht auch legen. Das „Kl. Jonrn." bringt folgende Notiz: Der Hvfinarschall des Kaisers. Gral Prrponcher, soll, wie verlautet, sein EntlassungS- aesuch den, Monarchen überreicht haben. Dieser Entschluß des HoiinarschallS wird aus die bekannte Dcplaeirnng des Reichskanzlers an der kaiserlichen Tastl bei Gelegenheit des Zarenbesnches zurück- gesübrt, über welche Fürst Bismarck sehr ungrhaiten war, da er mit Recht verlangen zu könne» glaubte, daß der leitende Minister bei einem politischen Diner dem Gaste seines Kaisers gegenüber placirt werden müsst. Graf Pcrponchcr habe sich vergeblich be müht. seine Entschuldigung dem Fürsten vvrzutragen und soll eine dcn Borlnll betr. oifiziöse Notiz (Grat P. habe den Reichskanzler besuchen wollen, aber den Bescheid erhalten, daß derselbe nicht zu sprechen sei) aut sich bezogen habe», so daß er sich veranlaßt sah, dei dem Monarchen um seine Entlassung zu bitten. Dieselbe ist ihm noch nicht gewährt winden, vielmehr hofft der Kaiser, der nur ungern aus die treue» Dienste des Grasen verzichten wird, daß es der Vermiitelung des HauSminifters Grafen Oliv von Stolberg- Wernigerodc noch gelingen werde, cineii Ausgleich zwiscben dem Grasen Perponcher und dem Fürsten Bismarck herbeizusührcn. — Von anderer Seite wird dem Gerüchte jede Begründung ab- gesprocbcn. Der polnische Sprachunterricht wird an den vereinigten Vor schulen der Posen« König!. Gymnasien vom I. Januar 1888 eingestellt. Man hat die Absicht, die Zahlmeisterstcllen in der ganzen Armee um eine große Anzahl zu vermehren. Bis jetzt waren bei den Jnfanterieregimentern ein RcgmieiitSzablineister und drei, bezw. zwei Bataillonszahlmeistcr angejtellt, je nachdem das Regiment vier oder drei Bataillone hat. Der Zahlmeister des Regiments ftingjrte auch als solcher beim ersten Bataillon, doch mußte wegen der großen Beschäftigung desselben für das Regiment ein Zaisi- meisteraipiranl die Arbeiten beim Bataillon sür ihn so gut wie ganz übernehmen. Das hat sich nicht immer als zweckmäßig herausgestcllt, man wird daher höchst wahrscheinlich b-i jedem Regiment eine neue Zahlineistcrstelle errichten, was natürlich ein außerodentliches Avencrinent in dieser Carriöre bedeute» und den zahllosen Anwärter», welche die ZahlincistcrbureauS üdersüllrn, gewiß nicht unangenehm sein wird. Dem Postrath Güntler m Münster ist die Stelle eines Ver treters des Direktors der Reichsdruckerei in Berlin übertragen worden. Die gestern gemeldete Wahl des Pfarrer Sann hat im Würz- burgrr Landkreis stattgeiundcn, nicht in Würzburg Stadt. Im städtischen Wahlkreise, der bereits V—7 Mal «solglos gewählt Hab steht die nächste Wahl sür Ende d. M. bevor. Oesterreich. Unter dem Vorsitz des KaistrS fand Montag von 1 bis 3 Uhr Nachmittag ein Mliiisterrath statt, an welchem der Minister des Auswärtigen Grat' Kalnoky, der Kriegsminister Gras Bulnndl-Rheydt. der Minislerpräsiocnt Gras Taaffe. der Ministerpräsident T'Sza. Finanzminister von Dunajewski, die Mini ster sür LandeSverkheidigiing. Graf WelstrSl)e»nb unv Freiherr von Fejervaryund Minister Orczy Tbeil »ahmeir. — Der deutsche Bot schafter Prinz Neuß stattete Vormittags dem Minister des Auswär tigen, Grasen Kalnoly, einen Besuch ab. Ein Comunique deS halbamtlichen „Fremdenblatt" sagt: „Die Ministerky»sere»zen, welche in den, Minijterrath unter dem Vorsitz des Kaisers ihren Abschluß gesunden haben, «aaben das Resultat daß keine Maßregeln zu treffen seien, welche vie Einberufung d« Delegationen in nächster Zeit nothwendig «scheinen taffen würden. Ein anderer Bericht sagt: Der gemeinsame Ministerrath unter Vorsitz deS Kaisers bewilligte dem Kriegsministcruim den erforder lichen Kredit iür SicherheiiSvorkehrunaen. Der Kredit beträgt un- ge'ähr 12 Millionen Gulden. Dann! soll erwiesen werden, daß Oesterreich-Ungarn ein aggressiv« Schritt sernliegt. Kalnoky reiste Abend« ab. An die Staatsanwaltschaften ist ein Befehl naanaen, jene Blätter, welche Mltiheilungen über militärische Vorsichtsmaß nahmen im Allgemeinen oder im Besonderen, fern« Besprechungen üb« Krstasvorbereitunaen, Mobilisirunarn, Eisenbahn- und Aus« niarschverhältnisse veröffentlichen, mil Beschlag zu belegen. Die Redaktionen der TageS-, Wochen- und Fachdlätt« wurden durch die Staatsanwaltschaft hiervon in vertraulicher Weise verständigt. Ebenso erging an die Telegraphenämt« die Weisung, Telegramme, welche derartige Meldungen enthalten, zu inhibiren. Die Betriebsdirektion der t. k. österreichischen Staatsbahnen hat die Anordnung getroffen, daß von nun an aus ihren Bahn höfen die Perron-Karten, welche bisher mit 10 Kreuzer verkauft wurden, antgelassen (abgeschafft) werden und daß Jedermann freien Eintritt aus ven Perron hat. Der Läng« Joiety, welcher am Sonnabend während der allgemrmen Feunpanlqur im Theotn an der Wien da» Publikum mit den Worten beruhigt hatte, der Lärm wäre ganz un fertigt, es sei kein Feuer anSgebrochen, sondern ein« Kabale Spiel, welch« die Storung angüettelt. wurde nur Polizei vo laden und betragt, ob er seine Acußerung lediglich im, zur . mhigung de- Publikum» gethan habe, oder ob sich seine Worte auf einen Verdacht gründeten, daß der Feuerlärm wirklich angestistet gewesen. Herr Jostsy erklärte, daß seine Aeußerung nur die Ein gebung de» Momentes gewesen stt, da« Publikum zu deruhiaen und weiter keine Bedeutung habe. Sie bade ihre Wirkung gethan und damit Ihren Zweck erfüllt. ES lag ihm ferne, irgend Jemanden ver dächtigen »» wollen, wozu a gar keine» Anhaltspunkt gehabt hätte. t-