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tzreröner Rnchrichte« Nr.M 7 n« «itiwoch ade»-.. . e .-. < Dü iiI in ü n d « ist genom-uien: schwerste Küstenge-schütz« ! fielen unversehrt in nufere Hand. ! Nordöstlich -er Düna ist die Vftse« «rrrich t r der . Vbfch-Iiitl der li»!-ün-il«den An ist überschritten. ' Unsere Wiener «rissen «rfolgrakh mit Bomben Doner, Moulvgne link» Eal«i» «, ^ 22 feindlich« Jk«grg«ge sin» an der Vestf»«,t avgeschossen worden. > Deutsche Marii S ir lino iDon.»n - Unser- u Ute r s!« < »oock « H>»de» im Mittelmoer wieder tl«,D>nnpser mit foft «>«» Do«ne» versenkt. -- DI« Räumung Peteröburg» wirb lm HlnöRck ttrnf dl« deutsche« Erßolge defch-leirnigt. ! Der Reichskanzler «ob «inem Vertreter de» W. T. B. gegenüber ErkKirungou ü-d«r hi«. GntWsiungen l im Such-onilin-ow- Pr«.ß ab. König Friedrich August irns <n« Dien-tag vor mittag in Leniderg «In. Die Kirchlichen Sepie nrber s« sie in Dresden -senden heute Mittwoch mit der 80. Iuhre sv- rs.rm-mlniig der Sächsischen Misstonskonferenz ihre Forts-etzung. r Zn den Dresdner Pferderennen laßt di« stich» fische Sraals-ets-eirvahn keine Sonderzüge mehr vrrkehren. ^ t »I« stariii-eßkugdeu« Men di« Hafonanlggen -n,«iM»dr«gj E Vornden aggegriMn. ! t eri>e«d»ock«Haho» i« Mittelmoer wt dringlichsten Versuche gemacht, im Sinne des Friedens zu darin, dass der Zar. der über Krieg und Frieden scheiden hatte, durch die Bemühungen des Deutschen zu ent- Kaisers auch zu der U-.verzeugung gelangt mar. dast Deutschland den Krieg nicht wollte. Die Folge dieser lteberzcugung war sein -bindender Befehl, die russische Mobilisierung rückgängig z» -machen. dlber ein paar Verbrecher, die den Zar belogen, Naben sich über den Befehl hinrveggesetzt und seine Aus- führnngeii durchkreuzt. Die Folge der Bemühungen d-S Deutschen .Kaisers war ivciter die Weisung des Zaren a» den General ^>anuschkcwitsch. dom deutschen Botschafter Flrafcii Pourtalds Versicherungen über den Friedenswillen Rußlands abzngeben. Auch die Ausführung dieses Befehls äst hintertriebe» worden, und zwar durch Herrn Ssaso- mow. der offenbar befürchtete, dast der nm die bisherige Sr» Haltung des Friedens verdiente deutsche Botschafter darauf hin noch weitere wirksame Schritte für -re Bermeidung des drohenden Krieges tun könnte. Wer steckte hinter all diesen Seilien, die es doch wohl nicht allein aus sich selbst unter nehmen konnten, die russische Großmacht und damit Europa und schließlich die ganze Welt in einen Krieg von niemals dagewescncr Furchtbarkeit hineinzutreiben? Ich brauche nicht an die Beziehungen SnchomlinowS zu -er französischen E h a u v i n i st c ng ru ppc d es Herrn Poincail! und Genossen zu erinnern. Bekannt ist. dast schon die Wahl Poincarös unter dem Zeichen eines russisch-französischen Angriffskrieges gegen Deutschland stattfand und dast Suchomlinvw danralS nach Paris entboten wurde, nm Poincarö die Leitung der französischen Republik in die Hände zu spiele». Damals gab Tuchonrlinow in Paris eine Erklärung über die Angriffs- k r a f t d c r r u s s i s ch c n A r m c c und die Umänderung der rmsi'cheii Mvbiiniachungsplüne ab, die er kurz vor dem Kriege in dem bekannten Artikel der rnssischcn „Börsenztg." über die Kriegsbcrcittchnft Rußlands in herausforderndem Sinne wiederholte. Die Rngrisfsplänc gegen Deutschland waren schon von einer einflußreichen politischen Gruppe iu Frankreich, England und Rußland vorbereitet. Was de» englischen Einfluß in Petersburg während der kritischen Tage des 29. und 80. Inli betrifft, so brauche ich nur auf die Depesche des Petersburger Reuter.Korrespondenten »nd auf den bekannten Bericht des belgischen Geschäftsträgers de l'Esegillc zu verweisen, aus denen klar hcrvvrgcdt, das, die Gewißheit der englischen Unterstützung die leitenden Männer Rußlands in ihrem Entschlüsse zittn Kriege be stärkt bat. Während Rußland so den Angriffskrieg kn die Wege leitete und insgeheim nicht nur gegen Oesterreich-Ungarn, sondern auch gegen Deutschland mobil «rächte, versuchte man Deutschland hinzuhalten und zu betrügen, nm Zeit zu gewinnen, die eigenen Truppen an die Grenze vorschieben zu können. Das Ehrenwort deS Herrn Iannschkcwitsch wird in der Geschichte sortleben. Wie der damalige Militär attachä in Petersburg Major v. Eggeling soeben tele-gra- vhi.sch mitteilt, bezog sich daS Ehrenwort des russischen GLneralstabschefs ausdrücklich auch darauf, daß bis zum 29. Juli nnchinittag-s noch keinerlei Mobilmach ungsbefehl ergangen sei. Ianuschkewitich versicherte dem deutschen Adilitärattach-8. daß die beruhigenden Er vsfnnngeil Snchomlinows vom 27. Juli über etrvaigc Mobil- machungsabs-rhtcn Otnßlauds iiaci» wie vor zuträfen. Und dabei hatte Herr v. Ianuschkewitich den fertigen Mobil machungsbefehl in der Tasche. Nun sollte Deutschland durch Vorschläge mit dem Haager Schiedsgericht hinters Licht geführt werden, wähernd Rußland eifrig Daran rveitcrarbeiieie, seine Armeen für den geplanten An griff auf den Kriegsfuß zu bringen. Welche Bedeutung ge winnt in diesem Zusammenhänge das Telegramm des deutet«, nach wie vor dis Täuschung ausrechterhalte» sollte, daß die in Kraft tretendcn militärisch«» Maßnahmen ledig lich aus Gründen der Bertet-di-mmg «egen die Borbereitnn- gen Oesterreich-Ungarns getrvffkn worden seien? In der Depesche de» Zaren war ferner ans die Entsendung de» Generals Tatischtscheff mit einem Briese zum Deutschen Kaiser in Aussicht gestellt. WobltebTattschts« esf? Bvn seiner Reise hat man nichts mehr gehört. Sollte» Suchomlinow. Januschtewitsch und ihr« Mitverschwvrenc» ihn all der Abreise verhindert habe», und war auch die Ankündigung seiner Mission nur dazu bestimmt, Deutschland betrügerisch in Sicherheit zu wiegen? Deutschland muht« in de» schwersten Bertetdignngskmnpf um sein Dasein elntreten. weil «» bedroht war von seinen beute- und machtgierigen Rachharn Frankreich und Rußland, die e» zerstören «voll- te». und «eil da» Inselreich jenseits de» Kanal» brr An sicht war. daß «» de« Kampf um dir Hegemonie Europas gelte, ivie Sir Edrvarh G ren sich «iumal aus gedrückt hat. England wollte sich diese Hegemonie, die e» gefährdet glaubte, nicht streitig Machen lasse». Deshalb unterstützte es Deutschlands feindliche Nachbarn in ihrer auf den Krieg gerichtet«! Politik. Weder die deutsche Re gieriing. noch das deutsche Bolk. da» seinem Reichsvber Haupte in unverbrüchlicher Treue ergeben ist. war damals oder zu irgend einer anderen Zeit von den an gedichteten Milcht- nnd Srobernngsgclttsten beseelt. SLär« das Gegen teil wahr, so hätte Drutschland sich in den 43 Jahren, die zwischen dem Ende des letzten Krieges mit Frankreich nno dein Ausbruche deS Weltkrieges lagen, gewiß nicht die mehr alS einmal gebotene Gelegenheit entgehen lassen, den Kampf unter weniger schwierigen Ilmständen zu beginnen Es bat in jenem Abschnitt -er Geschichte Europas Zeiten gegeben, wo Frankreich so gut wie ohnmächtig war. Es hat auch Zeiten gegeben, wo England, und wieder andere, wo I Rußland durch kriegerische Berwicklungen außerhalb Europa» gelähmt waren. Tin-tzdem bat im sc re Hand nicht "zu dem Schwerte gegriffen, das i Deutschlawds bedrohte Lage im Herzen . Europas -- wi« Lkond George einst selber z-ugestandcn — unS so scharf zu erhalten zwang. Nichts als der frevelhafte Wille feindlicher verbrecherischer Kriegs treiber hat uns in den blutigen BerteidimurgSkanipf nm Leben und Freiheit hinein gezwungen. An dieser, durch Suchomlinow und Ianuschkewitsch jetzt erneut bestätigten geschichtlichen Wahrheit kann keine amerikanische NoteetwaSänder«. Und ebensowenig wird «in« solche Note auch unseren festen Willen erschüttern, in treuer Gemeinschaft zwtscheu Krone, Re gicrung und Bolk -aS Kriegsziel zu erkämpfen, für das Misere Helden nun schon mehr als drei Jahre lang ringen und bluten: Die WÄirnng unsere» heiligen Rechte» auf Deutschland» Unversehrtheit und auf die Freiheit seiner gesicherte« fried lichen Weiterentwicklung. sW. T. B i > . - Der Pressechef de» Reichskanzlers. Mit der Leitung und Ueherivachuiia sämtlicher, de« Sdrtchskanzler nnierstehrndrr amtlicher Presseeiiirtchtnugen ist als Pressechef d:S Reichskanzler in der Reichskanzlei der Leiter der Nachrichtenstelle im Rcichöamt de» Innern Land« vat F rh r. v. Braun betraut worden. sAuitlichr A. T. B.i Mzgn-us Frhr. v. Braun ist geboren am 7. Februar a r c n an den Deutschen Kaiser, das am 3b. Inli. nachmittags 1 llhr 20 Min., abgcschickt wurde und über di« allgemein- Mobilmachung Rußlands, dir nach dein be kannten Mas von 1912 den Krieg «egen Deutschland be- D>« nächste Tagung de» Reichstages. Am 26. September, nachmittags 8 Uhr. tritt der Reichs tag zu neuer Arbeit zusammen — zu einer Tagung, in der er. voll beseht, zu Len schwebenden Fragen der inneren Politik Stellung nehmen wird. n. a. auch zu der Schaffung der ^freien Kommission", dem Siebencr-Ausschuß, Ser ge meinsam mit der» Reichskanzler nnd de» sieben Bundcs- ratsmitgliedcrn in Zukunft beraten soll. Weiter wird er d>c Teilung des ReichsamtS -e» Inner«, durch die ein Reichswirtschaftsamt geschaffen wurde, zu billigen nnd die dafür notwendigen Kosten zu genehmigen haben. Der Reichs Hans haltsplan für 1918 kommt noch nicht z n r Borlagc. Erwart^ werden bevölkerungspolitische Vorschläge über Maßnahmen gegen den Geburtenrückgang. Ai«ch die elsaß-lothringische Frage soll erörtert werden. In parlamentarischen Kreisen rechnet man. wie die „N. G. E." schreibt, auch auf eine kleine Vorlage, die die Grenze -er Unpfändbarkeit vdn Lohn- und Gc- hattsansprttchen nochmals hcranssctzt. Jetzt beträgt sie 2000 Mark. Eine» breiten Raum in den Verhandlungen dürften wieder die Fragen der Parlamentarisicrung cinnehmen, hingegen größere sozialpolitische Vorlagen nicht zur Ver handlung' kommen. Ans ein Arbeitstarifgesetz ist also noch nicht zu rechnen, auch nicht auf daß schon oft an gekündigte ArbeitSkammergeseh. Erledigung wird das Srhiffahrts- Entschädigungsgcsetz finden. Die Vorlage zur Vereinfachun g der Rechtspflege kann als geschei tert gelten. — Hinsichtlich einer Veränderung der Reiclis- tagsivahlkreise steht ein Gesetz tn Anssicht, daS Len großen Städten eine Erweiterung ihrer Rechte bringt. Die Zahl der R e ichs tags si tze soll nm etwa 80 vermehrt werden. So soll z. B. Groß-Berlin einen Wahlkreis bilden, in dem die sechs Berliner Wahlkreise und di« Wahlkreise Teltow - Eharlottcnbnrg nnd Nicderbariiim vereinigt sind. Diese Kreise, die bisher acht RcikhstagSabgcordnete stellten, sollen zwölf Vertreter im Relchshause erhalten, gewühlt nach -ein Verhältniswahlsystem. Auch den Ernähr »n gs- fragen wird eingehende Erörterung gewidmet werden. Dem Reichstage steht also eine sehr bedeutungsvolle Arbeit bevor. Empfänge bei« Kaiser. Der Kaiser empfing den Erz h erzog KarlAlbrecht nach seiner Reise a» die Wcstfrotn, sowie den türkischen Mariiiemiilister D schc m a l - P a sch a. Der Kaiser verlieh dem letzteren den Orden bour Io mvriio. Ferner nahm der Kaiser die Meldung deS stellvertretenden Militärattaches im Haag.,Majors v. Schweinitz, entgegen. 1878 z» N."ucken, Kreis Preußisch-Eylgu. suchte da» Gvmnastum in Königsberg b studierte dann Rechte und Staatswissen lind Kdnigsderg und wurde 1899 Sieh war er tät>!g beim Gericht in Köni iodan« seit 1902 bei der Regierung in La«drat in Wetzlar. Regieruugsassessor 1908. Bon 190Ü di« 1907 war er bei t Hirichberg i. Schl, und Ellen a. Ruhr, sodann bet der Diskorrtogesellschaft in Londou> tätig Asseffor im Handelsministerium, Im, Jahr« er Lau-rat de» Kreise» Wixsitz. Pr. Er Jahre in r au. I bei m er im Jahre rn Monate bis ,UN ^Mwurde Bezirk vnomberg. j Seit Mär, 1918 ist er im ReichtaMt de» I»i*r» beMft und Leiter der neugefchafseneii Nacknichtenstelle dasMst. Tie Wirkunse» st-» -alle» »o« RM. mvert rstht ein« leb- hrichtcn v«, der >ß es de« Deut- ,/Secolo" meldet aus London unterm In den hiesigen militärischen Kreise» Here hafte Benn rnhianng weM» der Nachrtö russischen Front bet Riga. Man glaubt, daß e scheu darin» zu Inn sei, sich noch vor dem Winter gute stra- tegische Stellringen zu verschaffen. — Unter den Londoner Blättern leitartikelt mir „Daily Ehroniele" über den Fall von Riga. Das Blatt erwähnt jetzt, daß -te Russe» wei teres Gelände elnbüßen werden, um so mehr, weil der Winter ihnen erst in ein bis zwei Monaten zu Hilfe kommt. Es wäre aber verfrüht, einen Angriff auf Peters burg zu erwarten. Anläßlich der PreiSgcbung Rigas sind weitere größere Veränderungen in der Generalität bevor, stehend. Der Pariser „Matin", schon in Kenutni» de» alles von Riga, spricht von neuen beäug st igende« roblemen, die an die Weisheit der provisorische« Re gierung höchste Anforderungen stellen. „Exchange Telrgram Company meldet an» Washington. eS verlaute, daß wieder eine Konferenz der Verbündeten 1« Paris abgehalten werden Zusammenbruch Ru Zufuhr nach Italien diese wird. Vian glaubt, daß der la,rd» und die Fratz« der cvatung notwendig mache. Schwedische Stiwwe« -«« Kaie „» Riga. Die Einnahme von Riga erregt in der schwedische» Presse großes Aufsehen. Die führenden Blätter bespreche» das Ereignis in eingehenden Leitartikeln. „Swenska Dagbl." untersucht die Bedeutnna der Ein nahme und meint, jetzt sei die Frage, ob dieser gelungene deutsche Vorstoß ein Einzelurrtsrnchnren oder die Einleitung zu einer groben Aktion sei. Das Blatt kommt hierauf auf die angebliche Aeußerung des deutschen KricgsministerS v. Stein z« sprechen, die bezeugen soll, dast er für eine große Offensive sei, um da durch England nnd Rußland voneinander zu trenne». „Swenska Nnhetcr" fragen nach der Ursache des raschen russischen Rückzuges nnd sagen: Es ist nicht anzunebmen, daß die russische Heeresleitung einen so wichtigen Punkt wie Riga aufgcgcben habe, zumal da die Deat^-n an der Westfront schwer angegriffen werden nnd außerdem mit einer zähen Offensive an der Molda rr beschäftigt sind, nickt größere Trnpprnmassen an der Rigaer Front zur Verfügung haben können. ES ist daher keine ander« Er klärung zu finden, als die Demoralisierung innerhalb der russische» Riga-Armee. ES ist rin eigentümlicher Zufall, daß die Nachricht vom Falle Rigas an demselben Tage «in traf wie die Mitteilung. Last Kcrcnski» Regierung offi ziell daS Versprechen des Zaren, keinen Sonder» ricdcn zu schließen, bestätigt habe. Sollte sich zeigen, daß der gleiche Widerioille gegen die Fortsetzung de» Krieges auch anderweitig in der russischen Armee herrscht, o dürste daß einen starken Druck in der Richtung incs allgemeinen Frieden» ausübe». zumal man es mit einem Deutschland zu Inn hat, das sich schon ür einen Frieden ans der Grundlage gegenseitiger Bcr. rändigung. ohne Annexionen und Schadenersatz, und für eine zukünftige Rechtsordnung zwischen den Staaten bereit erklärt hat. „Stockh. Dagbl." stellt Vermutungen an über die Folgen ScS Falles von Riga und findet, daß sich die militärische Bedeutung des Vorganges schwer beurteilen läßt. Riga- Wert als militärischer Stützpunkt hänge in hohem Grade davon ab, wer in der Rigaer Bückt zur See stärker sei. Die russische Ostseeflotte sei jedoch nicht mehr das. was sie vor der Revolution gewesen sei. Und die Deutschen brauchte» wohl keine kräftige russische Gegenoffensive von der Leeseite her zu befürchten. (W. T. B.i lH«i,«r«l ». Hutier. der Eroberer von Riga, ist «ine -in VeMn kehr be kannte Persönli-chleit, -er hat vor dem Kriege die I. Garde- Division in Berlin befehligt. Am 32. Dezember 1912 war «r Generalleutnant geworden, ivä-hrend des Krieges rückte «r zum General der Infan-teri« ans. Oscar v. Huti-cr ist am- 27. Ang-ust 1887 in Erfurt geboren, hat also dieser Tage seinen 60. Geburtstag gefeiert. Er trat, vom Ka dettenkorps kommend, am 18. April 1878 in das 2. nassaui-s-ch« Infanterie-Regiment als Sekondeleutnant «-i», 1889 wurde er in te» Großen General stab kommandiert nnd dort am 20. September 1890 zum Hau-ptman-n befördert. AlS Major war er B-rta!llonsko-urmandeur im 6. thüringischen Infa-n. Kunst mw Wissenschaft. s* Mitteilungen der Königl. Hofthcater. König!. Opernhaus. Nm 7. September „Die Fleder maus" unter der Leitung von Hofkapcllmcistcr Reiner. Die Rolle des Prinzen Orlofsky singt zum ersten Male Irma Tervani als Gast, die Ida wird zum ersten Male von Frieda Hesi dargcstellt. Die übrige Besetzung ist die bekannte. Ansang G8 tthr. Kartenverkauf täglich an der Theaterkasse der Lesehalle, im Invalidcndank und von morgen, Donnerstag, ab an der Ovcrnhauskasse. K ö ii igl. S ch a n s p i c l h a u s. Die vicraktigc Posir „Einen Jux will er sich machen" von Johannes N e st r o n wird Ende Dezember im Königl. Schauspielhaus zum ersten Male aufgcführt. V» Mitieil«,,« des «U>ert-?h«at«rS. Ter 2. Teil von Björn- sonS „Ucber liniere Kraft" gelaugt im Januar zur Ausiiiftrung. .Königliches Lchanspielhans. „Hcdda Gabler" von I b s e n mit zwei Neubesetzungen. M c l i t t a L e i t h- n e r ist iniu auch die stolze Grueralstochter. Erinnerungen an andere Hcddas tauchen auf, an bedeutende und an farb los unscheinbare oder theatcrmüßig chargierte. Die müde Elegie der Dnsc. die so nnnordisch war, die geistige Schärfe der Hcrmine Körner mit dem Klagelant eines gelähmten Ranbvvgcls, der am Boden kriecht. Im schärfst gezeichneten dichterischen Tnpns stecken immer wieder zahlreiche Indivi duen, es kommt nur daraus an, die Form hernuszuholcn, die der Individualität des Darstellers kongenial ist. Meüika Leiihuer. die blonde Weichheit und prosilscharfe Herbheit wie in einer Dustmolke um ihre erotischen Fraueu- geOaltcn ineinander verschwimmen lassen kann, holt eine Hedda heraus, die hart und weich zugleich ist. Sie ist nicht ganz die ein tlein wenig an Romansigurcn erinnernde »ebda, die in Ibsens Buche steht, die sehnige Reiterin, die scharfäugige Pistvlcnschütziii ifie blinzelt beim Abschuß!!, die herrschgewohnle Dame der Gcsellschast, der straffe, gestählte Willciismcnsch mit dem saulen Punkt der innere» Feig heit, der Furcht vorm Skandal. — sic ist mehr die roman- iisthc, farbige Natur, die anch in der Gestalt steckt, boshaft nur ans Gereiztheit, unglücklich nur ans ungestillter Lebcnsgicr. Vielleicht könnic sic, wenn TcSman daS nötige Einkommen haben würde, die vornehmste HauSsran wer den, denn sic ist im Gründe liebenswürdig und hat sogar Humor. Ihre Repliken willen manchmal witzig, ohne Bitterkeit. Ihre Hysterie ist nicht organisch, sondern nur Zustaiidsfolgc. Sie erscheint nicht eigentlich zum tragischen Ende vorbcstimmt. Sic liegt, erschossen, nicht da, wie ein schönes Raubtier, an das inan anch dann noch nicht gern herangellt, sondern man fühlt plötzlich, daß man sic eigent lich liebgcwonnen hat in ihrer lciSerrcgten Erotik, in ihrem Kampfe um ein Schicksal, das mehr Mißgeschick als Natnrmacht scheint, mit ihrem Reichtum an farbigen Lich tern der Psychologie. Es war so viel Verstecktes nnd Heim liches an ihr. daß man so recht das doppelte Gesicht studieren konnte, das die meisten Menschen tragen, und das gerade machte sie den Brack und Lövbvrg so begehrenswert. Eine Fülle von wechselnden Schatten nnd Lichtern hat Melitta Leithner über ihre Hedda ausgegossen, blitzschnelle Ucber- gänge und schneidende Dissonanzen, so dast eine ungewöhn liche Verfeinerung alles Pmchologischcn heranskam. Man wird diese Hedda als eine Bereicherung der Ibsen-Galerie der Erinnerung einrcihen nnd als einen weiteren Fort schritt der Frau Leithner in der Darstellung problemati scher. mondäner Frauen verzeichnen. — Die Thea Elvsted spielte Gertrud Strelewitz zum ersten Male. Vor teilhaft und charakteristisch in der äußeren Erscheinung auf der Grenze zwischen Mädchen und Frau, hielt sie diese feine Linie auch im Seelischen fest nnd blieb in allen GesühlS- äustcrungcn natürlich nnd treuherzig, ohne tbeatcrmäßigeS Aufträgen, wie cs Anfängern nahe liegt. Dem Gescimt- spicl paßte sie sich damit feinfühlig an und bewies nach ihrem Gleiche» eine angenehm berührende Sicherheit im Tressen des anderen Stils. Die Vorstellung ist überhaupt ganz ans beseelte Natürlichkeit gestellt nnd erreicht in Ab dämpfung und Znrückdrüngcn alles Grellen eine äußerste Grenze. Fast muß man 'wenigstens der Schlußszene zwischen Hcbda und Lüvborg eine größere. Leidenschaftlich keit wünschen: Beckertz Spiel wirkt hier denn dock zu wenig verstört und zerstört. Einen Gerichtsrnt Brack, wie Mchnert ihn spielt, wird man tn so gemessener Kultur an deutsche» Bühnen lange suchen müsse», McycrS Tes- man ist ein Muster deS Lei-komischen am Kachmenschen und Iba Bardon - Müllcrhat als Tante hier ihre lieben», würdigste Rolle. I'. 2. -? * König Lndwig i« Bayrenth. Der König von Bayern h-at bei s-siner letzten Anwe-s-eNheit in Bayreuth Frau Cosiina Wagner durch die Ueb-erseud-ung e-lneS kost baren Blmn-.'iistraußes besondere AusureLksamlelt vrwief-en. Unter den Persönlichkeiten, d-te in- Bayreuth dem König von Ban-ern vorgestrllt wnrden, bes-and sich auch Si-eg- fried Wagner, der auf diese Weis« zum ersten Mal« mit dun König von Bayern in »Mi-erc Berührung ge treten ist. s * D«r »erbotene AriftopljaneS. Lion Keuchwanger hat «-in« Btthnenbimrbeitimg der Komödie „Fr ied««" de» alt- griechischen Komödi-endicht-er» Aristv-ph-am-es vollendet. Die UranssüHrwri-g soll -in München statts-tn-den. doch b-at die Zen- su-r das Werk vorläufig noch nicht zur Aufführung frei- gegeben. s'* Ei» Nordlicht-Observatorin« Birkelands. An dem P-l-a-n der Gründung eines geophysikalischen Institut» tn Trvms-V wird eifrig gearbeitet. ES s-oll «in« Zentrale Hilden für die geographische Forschung im nördlichen Norwegen und sich teils mit der rein arktischen Geophysik befassen, teils die schwierige meteorologische Frage der Sturm warnungen in diesem LandcSteil in sein« Unter- suchnng-en ansnch-m:». Der Zentrale i-n Tro-msö wird, wie- „Pet-ermanns Mitteilungen" berichten, ein Beobachtu-ng-s-- netz angeglicdert werden, in dem Las von -dem kürzlich «erstorbenen Professor Birkeland errichtri-e Nordlicht-Obser vatorium auf dem Berg H-alddc di« -wichtigste Station sein wird. i* Die Uhrensammlnng non Marie ». Ebner.Lschen. bach, die nach letztwtlliger Verfügung für 800 OVO Kronen verlaust werden sollte, ist jetzt für die Stabt Wien gesichert. Wie der Bürgermeister in der letzten Sitzung -es G-e- m-c-inderatcs mitteilte, haben zwei Großindustrielle, Herren hausmitglied ttiernhard W-ctzlrr und Freiilierr v. Skoda, je 180 000 Kronen gestiftet, wodurch der Ankauf der Ebncr- Cichcnbachschc» Sammlung für das städtische Uhrenmnseum . crm-öal'cht ist.